Änderungen, die das Leben bringt von Mamitasu ================================================================================ Kapitel 2: Normalität?! ----------------------- @Terra-gamy: Danke für den lieben Kommi^^ Viel Spaß mit dem zweiten Teil ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Geduscht, angezogen, gestylt, einen Kaffee als Muntermacher im Körper, Schlüssel und Jacke bei sich und er konnte die Wohnung verlasen und sich auf den Weg zur Probe machen. Mit einem Grinsen im Gesicht und einer Zigarette lief er die Gassen entlang und grüßte mal hier mal dort Passanten, ihm war es egal, ob er sie kannte oder nicht. Genauso wenig interessierten ihn die Blicke, welche er zugeworfen bekam. Er war es gewohnt und schon lange hatten sie keine Auswirkungen mehr auf ihn. Als er an einem Zeitungsladen vorbeikam, fiel ihm wieder ein, dass er noch Zigaretten und ein Feuerzeug brauchte. Eine Zeitung konnte er sich auch mal wieder genehmigen. Mit seinen Errungenschaften verließ er den kleinen Laden wieder und bog wenige Meter später in seine Zielstraße ein. Dort erblickte er einen kleinen Blondschopf, welcher vor sich hinstampfte. „Hey, Kyo!“ Voller Freude rief er nachdem Vocal. Dieser drehte sich mit einem Murren um. Zum Glück kam der Bassist nicht auf die Idee, ihn am Morgen schon zu nerven. Toshiya hatte sich zwar beeilt ihn zu erreich, fing aber nicht an ihn zuzutexten. Nein, er lief ruhig neben dem anderen her, wodurch der kleine Sänger sich in der Nähe des Größeren wohler fühlte als üblich. Normalerweise machte Kyo einen Bogen um jeden, auch wenn die Anzahl der Menschen, welche er nicht als störend empfand, größer geworden war. Am Anfang hielt er nur Shinya neben sich aus, da dieser eine Ruhe ausstrahlte, welche ansteckend war. Danach kam Kaoru hinzu, jedoch nur wenn dieser fertig war und somit nicht mehr fähig irgendwen zur Arbeit anzuhalten. Doch Die und Toshiya waren ihm zu viel, umso mehr wunderte es ihn, dass der andere ruhig neben ihm lief, als sie das Gebäude betraten. Beim Probenraum angekommen, hielt Toshiya dem Blonden die Tür auf. Skeptisch zog dieser die Augenbraue hoch. Als Reaktion erntete er ein verschmitztes Lächeln des Bassisten. Mit einem kurzen Schulterzucken trat er ein und sah nur Kaoru in dem Raum. Ihm folgte sein Begleiter, welcher die Tür etwas lauter ins Schloss fallen ließ. Darauf reagierte der Gitarrist, in dem er seinen Kopf hob und Richtung Eingang drehte. Ein freudiger Ausdruck stahl sich in seine Augen und ein Lächeln auf seine Lippen, als er den Sänger sah. Keine Sekunde später wurde sein Blick skeptisch. Er hatte die Person hinter dem Kleineren entdeckt. „Toshiya?“ „Ja, ich bin schon da.“ Das Grinsen war in das Gesicht des Bassisten zurückgekehrt und Kyos Zuneigung wurde wieder weniger. Kaorus Blick sprach Bände. Er war mehr als verwundert über die Pünktlichkeit, dazu kam noch die Sache zwischen den Chibis. Anscheinend war es zumindest für den Blauhaarigen nicht so tragisch, denn er stand hier und strahlte nur so vor sich hin. Was jedoch anders war als sonst, war dessen Schweigsamkeit. Toshiya hatte sich ohne große Worte seinem Bass genähert und begann mit Fingerübungen auf diesem. Fragend sah der Gitarrist zu ihrem Sänger. Dieser zuckte nur mit den Schultern und ließ sich neben ihm nieder. Kurz kramte er in seiner Tasche, danach lagen Feuerzeug, Zigarettenpackung und ein Notizbuch sowie ein Stift auf dem Tisch vor dem Sofa. Da noch Zeit war eh die anderen beiden Mitglieder kommen würden, widmeten sich die beiden dem Schreiben einiger Liedtexte. Toshiya hörte ihnen nur halbherzig zu. Es interessierte ihn nicht, was die beiden besprachen. Was ihn neugieriger machte, war die Tatsache, dass zwischen dem Leader und dem Sänger eine Vertrautheit herrschte, welche er nicht kannte. Während er verschiedene Töne seinem Bass entlockte, beobachtete er jede Geste der beiden. Faszinierend, wie er dachte. Lautes Poltern vor der Tür ließ alle drei innehalten. Kaum das sich die Köpfe der Tür zugewendet hatten, ging diese auf und ein Rotschopf betrat den Raum. Er kratzte sich verlegen am Kopf und setzte einen entschuldigenden Blick auf. „Lass mich mal durch.“ Ertönte es hinter dem zweiten Gitarristen. Dieser trat beiseite und machte den Blick auf den zierlichen Drummer frei. Shinya lächelte alle Anwesenden fröhlich an. Er stand Toshiyas Heiterkeit in nichts nach, was die anderen drei verunsicherte. Völlig perplex fragte Kaoru: „Seid ihr zusammen?“ Beide verneinten. Drei unterschiedliche Menschen mit dem gleichen Gesichtsausdruck. Keiner konnte sich die Heiterkeit der Chibis erklären. Toshiya war ja in Ordnung. Aber Shinya? Ihm wurde doch das Herz gebrochen. Wie konnte er da so gut drauf sein? Keiner der drei konnte sich diese Fragen erklären. Während alle grübelten, ging Shinya hinter seine Drums und ließ seine Sticks erst locker in den Händen kreisen, ehe er anfing auf die Trommeln einzuschlagen. Toshiya erkannte den Beat und setzte ein. Dadurch forderten sie die Gitarristen auf mit zu machen und auch der Vocalist ließ es sich nicht nehmen den Klängen Worte durch seine Stimme zu verleihen. So begannen sie mit ihrer Probe. Völlig erschöpft lies sich Kyo auf der Couch nieder. Er hatte sich ausgepowert. Er hatte alles gegeben und jetzt war er fertig. Dankbar nahm er die Flasche Wasser von Kaoru entgegen. Dieser hatte sie ihm mit einem Lächeln gereicht, bevor auch er sich nieder ließ. Am liebsten würde sich Kyo zur Seite fallen lassen. Seinen Kopf an Kaorus Schulter lehnen, die Augen schließen und entspannen. „Ich hab da ma ne Frage an euch.“ Kaum hatte er diese Worte vernommen, ließ er sich fallen und landete bei dem Gitarristen. Dieser quittierte das Verhalten des Sängers nur mit einem Lächeln und richtete seine Aufmerksamkeit auf Toshiya, welcher gerade sprach: „Was haltet ihr davon, wenn wir mal wieder alle zusammen weggehen?“ Er blickte jeden einzeln an. Bei Shinya und Die las er Erstaunen im Gesicht. Kaoru nickte als Einwilligung und Kyo schlug gerade seine Augen auf. „Ich meine... Wann waren wir fünf das letzte Mal einen Trinken?“ Stille. Jeder dachte nach, wann das gewesen war. „Hm. Lange her.“ Zu stimmendes Murmeln. „Was haltet ihr von heute Abend? Natürlich nur, wenn Kaoru mit uns zufrieden ist und wir morgen etwas später anfangen.“ Toshiya zwinkerte ihren Leader an. „Können wir machen“, war dessen einziger Kommentar. Shinya strahlte und Kyo nickte bestätigend, nur Die druckste rum. „Was ist? Hast du nen Date?“ Kyo wurde ungeduldig. Er wollte weiter proben, um sich noch rausputzen zu können. Auch wenn er normalerweise nicht soviel Wert auf sein Äußeres bei solchen Abenden legte, wollte er sich heute schick kleiden. Er wollte jemanden beeindrucken, auch wenn er mit dieser Person über dieses Stadium schon hinaus war. So wollte er doch hübsch aussehen. Noch immer hatte Die nichts gesagt und Toshiya begann wie ein kleines Kind durch das Studio zu hüpfen und zu singen ‚Die hat ein Date’. Am liebsten würde der Sänger ihm eine reinhauen, aber dieses Verhalten hatte Erfolg. „Ein Date hab ich nich. Bin nur schon verabredet.“ Der Gitarrist wurde rot und jeder, wirklich jeder, im Raum lachte. „Bring ihn sie doch einfach mit.“ Dieser Gedankenblitz kam von Shinya. Zögernd stimmte der Rothaarige zu. „Beschlossen“ rief Toshiya und hüpfte durch den Raum zu seinem Bass. Die Probe wurde fortgesetzt. Ein Blick auf die Uhr an der gegenüberliegenden Wand bestätigte ihn in seiner Annahme: Er hatte noch Zeit, ehe er sich mit Daisuke traf. Mit Vorfreude auf diesen ging er in sein Bad, wo er sich seiner Kleidung entledigte und dann unter die Dusche trat. Er genoss das warme Wasser, welches durch seine schwarzen Haare und über seinen schlanken Körper floss. Es wärmte ihn und reinigte ihn mit etwas Seife und Shampoo. Wenig später stand er mit einem Handtuch um den Hüften vor dem Spiegel über dem Waschbecken und begutachtete sein Gesicht. Ne Rasur brauch ich nich. Mit diesem Gedanken schlürfte er in sein Schlafzimmer. Vor dem Kleiderschrank angekommen, besah er sich seine Klamotten, nachdem Öffnen der Schranktüren. „Was zieh ich denn nur an?“ Er schob die Bügel hin und her. Zwischendrin holte er mal einen heraus, um einen prüfenden Blick darauf zuwerfen. Seufzend wandte er sich von dem Schrank ab und ging Kaffee kochen. Auf dem Rückweg machte er halt vor seiner Stereoanlage. Er ließ einen Blick über seine CD-Sammlung schweifen. „Was hör ich denn?“ Da er sich für nichts Spezielles entscheiden konnte, machte er das Radio an. Kaum das er den Knopf losgelassen hatte, schalten die letzten Töne von ‚Endless Rain’ durch den Raum. Bevor er sein Schlafzimmer erreicht hatte, hörte er den Anfang von ‚Child Prey’. Ein Schluck Kaffee und er ging frisch ans Werk. Nach einigem Hin und Her, An und Aus, hatte er das passende Outfit an. So gekleidet betrat er erneut das Badezimmer. Mit geschickten Handgriffen frisierte er seine Haare. Ein skeptischer Blick in den Spiegel und er befand es für gut. Damit konnte er sich seinem Gesicht widmen. Nicht so kräftig wie sonst umrandete er seine Augen. Prüfend besah er es sich und legte fest, dass es reichte. Dabei fiel ihm aber auf, dass seine Piercings fehlten. So tapste er zurück zu seiner Schlafstätte und ließ sich darauf nieder. Er entnahm dem Nachtschränkchen eine Schachtel mit Schmuck. Diese öffnete er und suchte sich raus, was er brauchte. Danach platzierte er die Piercings an den entsprechenden Stellen. Zufrieden mit sich sah er auf die Uhr. Anhand der vergangenen Zeit stellte er fest, dass er weniger Zeit gebraucht hatte als üblich. Er schnappte sich eine Jacke und die Schlüssel und machte sich auf den Weg zu seiner Verabredung. Ein Klingeln und kurz darauf angeschaltetes Licht zerrissen die Stille und die Schwärze in der kleinen Wohnung. Schlürfende Schritte wurden laut. Murrend bewegte er sich zur Wohnungstür. Wer wagte es ihn jetzt zu stören? Den besten Todesblick, den der Blonde beherrschte, hatte er aufgesetzt, als er die Tür öffnete. Er war zu keiner Reaktion fähig, da ihm keine Zeit gelassen wurde. Kaum dass die Tür weit genug offen war, schlangen sich Arme um ihn und schoben ihn in seine Wohnung zurück. „Kaoru“ flüsterte der Kleinere. „Von gestern bis jetzt war viel zu lang“ kam die gewisperte Antwort. Kaoru ließ den Sänger aus seiner Umarmung und verwickelte ihn stattdessen in einen ausgiebigen Begrüßungskuss. Nach Luft schnappend, aber zufrieden, lösten sie sich wieder voneinander und gingen ins Wohnzimmer. Dort besah sich Kaoru den anderen genauer und fing an zu lachen. „Willst du so gehen?“ Verwirrt sah der Sänger an sich herab. „Keine schlechte Idee“ befand er. Empört blickte Kaoru ihn an. Das sollte wohl ein Scherz sein. Er hoffte inständig, dass dies der Fall war. Leider begann Kyo nicht zu lachen. Er verzog nicht einmal eine Miene. Daraus schloss der Ältere, dass es dem anderen ernst war. Er seufzte. Das konnte doch nicht wahr sein. Er hatte gedacht, der Sänger wäre mal einfach begeistert und musste nicht alles schikanieren. In seinen Gedanken vertieft, bemerkte der Gitarrist nicht, wie der Blonde das Zimmer verließ. Kyo machte sich auf den Weg in sein Schlafzimmer, wo er nach der Probe hingegangen war, um sich was zum Anziehen rauszusuchen, doch er war eingeschlafen und so hatte er es noch nicht geschafft sich fertig zu machen. Doch dies holte er jetzt nach. Ein kurzer Blick auf sein Bett verriet ihm, dass er zumindest schon Kleidung dort liegen hatte. Er schnappte sich diese und verschwand im Bad. Kaoru beachtete er dabei kein Stück. Dieser saß auf der Couch und bekam nichts mit. Mit der Dusche beeilte sich Kyo, jedoch ließ er sich Zeit beim Stylen. Seinen Haaren verpasste er eine wilde Sturmfrisur und seine Augen wurden dunkel geschminkt. Den Rest ließ er wie er war. Zufrieden mit seinem Äußeren machte er sich auf den Weg zurück in sein Wohnzimmer. „Besser?“ Fragend blickte er den Leader, welcher hoch schreckte, an. Kaoru wollte etwas erwidern, doch er konnte nicht bei dem Anblick, der sich ihm bot. Er starrte den Kleinen regelrecht an. Was diesen dazu brachte verlegen wegzuschauen, bevor sich sein Warumono meldete. Keine Sekunde später sah er den Älteren an und knurrte ihn an. Erschrocken wendete Kaoru seinen Blick ab. Nur um ihn wenig später wieder auf das Objekt seiner Begierde zu richten. „Du siehst umwerfend aus.“ Zufrieden lächelnd kam der Blonde näher und kuschelte sich an seinen Freund. „Lass uns langsam gehen, sonst denken die anderen sonst noch was.“ „Müssen wir es ihnen wirklich verheimlichen?“ Große Kulleraugen sahen ihn an. Verblüfft über diesen Gesichtsausdruck bei dem Vocal, schüttelte der Leader den Kopf. Nervös war gar kein Ausdruck dafür. Er war mehr als das. Er konnte es nicht glauben, dass er sich hatte überreden lassen seine Verabredung seiner Band vorzustellen. Er hatte es bisher immer vermieden. Nicht aus Angst, nein, er konnte sich nicht mehr mit seinen Bandmitgliedern identifizieren. Auch er wusste, dass sie sich alle verändert hatten. Keiner hätte es ihm zu getraut, das zu merken, doch so trottelig wie er immer dargestellt wurde, war er gar nicht. Er bekam zwar nicht so viel mit wie Shinya, aber er war nicht blind. Ihm wurde zwar nicht so viel anvertraut wie Kaoru, doch er besaß zumindest etwas Intuition. Diese reichte ihm völlig. Mit den anderen zweien brauchte er sich gar nicht erst zu vergleichen, die waren genauso schlimm wie er. Ein Zittern überkam ihn. Es fröstelte ihn. Die Nacht war nicht annähernd so kalt, wie sie ihm vorkam. Und das alles nur, weil Toshiya auf die dumme Idee mit dem Weggehen gekommen war. Warum musste der Kerl nur immer solche Ideen haben? Ja, es stimmte, dass sie schon länger nichts mehr zusammen gemacht hatten. Aber das lag bestimmt nicht an ihm. Kaoru hatte sich immer mit Arbeit rausgeredet, Kyo war einfach eingeschlafen und Shinya hatte seine Wohlfühlabende gemacht. Nur Toshiya war mit ihm weggegangen, doch der ging ihm irgendwann auf den Geist mit seiner Art. Dadurch hatte er sich nicht mehr drum gekümmert und seine heutige Verabredung kennen gelernt. Wie er sich doch auf den Abend freute, wenn er an den Gast dachte. Ein Lächeln setzte sich auf seine Lippen. Mit diesem begrüßte er die zwei Personen, die auf ihn zukamen. „Hi!“, grüßte ihn Kaoru. Kyo nickte nur kurz. „So früh?“ Die setzte einen fragenden Blick auf und deutete zu Kyo. Dieser grummelte und er beließ es dabei. Auf dieses Verhalten konnte Kaoru nur lächeln. Ja, Kyo war eigenwillig. Gedanken an bestimmte Ereignisse der vergangenen Tage wollten Oberhand gewinnen, doch das durfte nicht geschehen, denn dann würde er bestimmt nicht mehr ruhig neben dem Kleinen stehen können. „Was hältst du davon, wenn wir schon mal nen Tisch sichern?“ Begeistert nickte Die und die beiden verschwanden in der Bar. Jetzt war er wieder allein. Allein mit sich und seinen Gedanken. Seinen Zweifel, ob es die richtige Entscheidung gewesen war. Ändern konnte er nichts mehr daran und so schüttelte er energisch den Kopf. „Sitzt deine Frisur nicht?“ Ein freundschaftlicher Klaps auf die Schulter. Verwundert sah er auf in Toshiyas Gesicht. Er hatte gar nicht bemerkt, wann der Jüngere gekommen war, geschweige denn das Zeit verstrichen war. „Nein. Ich musste nur widerspenstige Gedanken loswerden.“ Ein falsches Grinsen legte sich auf seine Züge. Der andere stieg mit ein. Bei ihm war auch nichts echt. Zumindest was die Gefühlsregungen anging. „Kaoru...“ Die unterbrach ihn mit einem Deut Richtung Bar und der andere verstand und verschwand auch darin. Kaum das er die Tür offen hatte und einen Schritt hinein gemacht hatte, stieß ihm Qualm und schlechte Luft entgegen. Wie sehr er das doch vermisst hatte. Mit einem fröhlichen Ausdruck im Gesicht begab er sich auf die Suche nach dem Leader. Dass dieser nicht alleine war, wusste er noch nicht. Draußen wartete Die auf die fehlenden Personen. Was ihm schon komisch vorkam, da Shinya normalerweise vor Totchi irgendwo auftauchte und nicht andersherum. Doch dies änderte nichts an der Tatsache, dass es heute anders war. Überrascht sollte er nicht mehr sein, da Kyo ja auch vor der Zeit da war und bei ihm es noch verwunderlicher war als beim Bassisten. Nervös fingerte sich Die eine Zigarette heraus. Je näher die verabredete Zeit kam, desto schlechter ging es ihm. Alles in ihm schrie danach heimzugehen und sich eine Notlüge einfallen zu lassen. Er wusste nicht warum, aber es kam ihm so vor, als ob dieser Abend so einiges in ihrer aller Leben ändern sollte. Ruhig ließ er seinen Blick über die Sitzgelegenheiten der Bar schweifen, dabei stellte er fest, dass es eine Mischung aus typischer Bar und Diskothek war. Keins der beiden Elemente herrschte vor, was eine angenehme Atmosphäre hervor rief, da auch die typischen Discolichter eher weniger vertreten waren. Wodurch kaum Unruhe in dem Raum aufkam. Zumindest wurde diese dann nicht von der Einrichtung hervorgerufen. Vorsichtig griff er sich in die Hosentasche und holte seine Zigarettenschachtel hervor, bevor er sich weiter umsah und nach seinem Freund Ausschau hielt, steckte er sich einen der Glimmstängel an und zwischen die Lippen. Genüsslich forderte er seine Sucht weiter und machte sich nun endlich weiter auf die Suche nach dem Leader. Er beachtete kaum die anderen Menschen, seine Augen waren genau auf das Aussehen von Kaoru fixiert, um diesen sofort zu erkennen. In einer Nische sah er einen Mann, der seinem jahrelangen Freund ähnlich sah, sich mit einem anscheinend kleineren Blonden unterhalten. Auch diese Person kam ihm bekannt vor. So machte er sich zu den Zweien auf. Er wollte sie schon auf seine übliche Weise begrüßen, als er inne hielt. Irrte er sich oder küssten sich da gerade wirklich Kaoru und Kyo? Er schüttelte kurz seinen Kopf und studierte die Personen vor ihm genauer. Der eine sah seinem Leader zum Verwechseln ähnlich und der andere wie ihr Sänger. Ihm blieb keine andere Wahl. Er musste sie ansprechen, wenn er nicht dumm sterben wollte. Und das wollte er gewiss nicht. „Wow. Damit hätt ich jetzt nich gerechnet. Der Kleine lässt sich von dem Workaholic die Zunge in den Hals stecken.“ Erschrocken unterbrachen die Zwei ihren Kuss und sahen zuerst überrascht und dann zornig zu dem Blauhaarigen. So konnte Toshiya feststellen, dass er richtig lag mit seiner Vermutung, wer die zwei waren. Kyo fing an gefährlich zu brummen und Kaoru schenkte ihm einen bitterbösen Blick, der fast besser war als die Deathglares von ihrem Warumono. Entschuldigend hob der Bassist die Arme und wedelte mit diesen vor sich herum. „War nicht so gemeint. Ich wollte nur wissen, ob ich mit der Identität von euch beiden richtig lag.“ Ein verlegendes und entschuldigendes Lächeln sah man in seinem Gesicht. Kyo ließ sich davon nicht beeindrucken, er funkelte ihn weiter böse an. Kaorus Blick jedoch wandelte sich. Er wurde sanfter und normaler. „Das wollte ich dir auch geraten haben. Immerhin kannst du uns nichts verbieten.“ Damit zog er den Kleineren in eine feste Umarmung. Ihm war es egal, dass sie nicht alleine waren. Er konnte und wollte Kyo nicht mehr aus seinen Armen lassen. Dieser schmiegte sich wohlig seufzend an seinen Freund und schloss die Augen. „Hatte ich auch nicht vor. Ganz ehrlich?“ Ein kurzes Nicken von dem Lilahaarigen und er fuhr fort. „Wünsch ich euch viel Glück und ne schöne Zeit.“ Ein ehrliches und aufrichtiges Glitzern lag in seinen Augen genauso wie ein Lächeln seine Lippen zierte. Zum ersten Mal seit einiger Zeit war er den beiden gegenüber ehrlich. Dies erkannte auch der Gitarrist und erwiderte das Lächeln. Damit war für sie die Sache erledigt und sie warteten auf die anderen. Die Kippe wurde fallen gelassen und ausgetreten. Gleich darauf begannen seine Finger einen wilden Takt auf seinem Oberschenkel zu klopfen. Womit hatte er diese Warterei nur verdient? Unruhig ließ er seinen Kopf über die Menge der Menschen schweifen. Es waren zwar nicht so viele, wie am Tage hier entlang kamen, aber doch noch eine ausreichende Masse, um jemanden darin suchen zu können beziehungsweise zu müssen. Ohne ein genaues Ziel blickte er von links nach rechts und wieder zurück. Zwischenzeitlich huschten seine Augen auch zum Eingang der Bar. Zu seiner Erleichterung kam keiner der drei wieder heraus. Also hatte Toshiya die zwei gefunden. Plötzlich vernahm er Schritte, welche neben ihm aufhörte. Er wandte seinen Blick der Person zu und erblickte den Chibi. Lächelnd hielt er ihm die Hand zum Gruß hin. Dieser wurde erwidert und ihm ein fragender Blick geschenkt. „Die sind alle drin“, antwortete er darauf und keine Sekunde später durfte er wieder alleine warten. Geduld. Er musste sich in Geduld üben. Wusste er doch, dass es noch etwas dauern würde, bis seine eigentliche Verabredung hier auftauchen würde. Doch heute irrte er sich. „Na Die!“ Zuckersüß kam die Begrüßung über die schön geschwungenen Lippen des Neuankömmlings. Leicht erschrocken drehte sich der Angesprochene um. Kaum das er den anderen erblickt hatte, zierte ein erfreutes Lächeln sein Gesicht. Dieses erhellte sogar seine Augen, was es bezaubernder wirken ließ. „Lass uns reingehen. Wir werden erwartet.“ Ein fragender und leicht verwirrter Blick traf ihn, doch er schüttelte nur sacht den Kopf. „Meine Band ist auch hier.“ Dies reichte völlig aus. Gemeinsam betraten sie ihre Stammlocation. Kaum das er den Raum betreten hatte, wollte er schon wieder gehen. Alles roch nach Rauch und Alkohol. Er konnte sich mit diesen Gerüchen noch nie anfreunden, auch wenn die Wirkung des Alkohols ab und an ein angenehmer Zeitgenosse war. Mit der ausgezogenen Jacke über dem Arm ging er los und hielt Ausschau nach einem blauen Haarschopf, an dem sein bester Freund und Liebe hing. Lange brauchte er nicht, ehe er ihn erspäht hatte. Zielstrebig und sicheren Schrittes kam er dem Tisch immer näher. Das Bild, was sich ihm bot, als er ankam, wirkte irreal. Toshiya saß mit der Karte in der Hand ruhig da und gab keinen Ton von sich. Ihr Sänger hatte sich an ihren Leader gekuschelt und gab ab und zu einen Ton, welcher nach völliger Zufriedenheit klang, von sich. Und Kaoru selbst rauchte. Dabei sah er sich um und erblickte als erster ihren Chibi. „Na Kleiner!“ Nette Begrüßung zu dem Bild, dachte sich der Angesprochene. „Hi!“ und er setzte sich. „Darf ich auch mal?“ fragte er an seinen Kumpel gewandt. Dieser reichte ihm mit einem Lächeln, was seinesgleichen suchte, die Getränkekarte. Darauf fischte er sich eine Zigarette aus seiner Packung. Diese wurde natürlich sofort entzündet und der wohltuende Qualm eingeatmet. Mit einem wohligen Seufzer wurde der blaue Dunst ausgepustet und Shinya musste kurz husten. Warum musste der Bassist sein Gift auch genau in seine Richtung blasen? Er wollte es gar nicht wissen. Nach einigen wenigen Minuten blickte der Drummer auf und legte das Stück Papier weg. Sein Blick traf den von Kaoru. Ohne jegliche Emotion verließen Worte seinen Mund. „Habt ihr mir da nicht etwas zu erklären?“ Ein kleiner Deut auf die zwei Schmusenden und ein fragender Blick. Ein bübisches Grinsen legte sich auf die Züge Kaorus. „Wenn du es wissen willst?“ Ein Nicken war die Antwort und er fuhr fort. „Wir sind zusammen.“ Während er sprach hatte er seinen Arm Besitz ergreifend um den kleineren Körper gelegt. Die Person, zu der der Körper gehörte, funkelte ihrerseits den Fragenden böse an. Doch nachdem dieser nicht erschreckte oder gar eine abfällige Bemerkung machte, entspannte er sich. Scherzend und lachend betraten die ungleichen Freunde die Bar. Ihre Jacken hatten sie beim Gehen ausgezogen. Nun hingen diese locker über ihren Schultern. Mit jedem weiteren Schritt wurde der Rothaarige ruhiger. Bis sein Lachen ganz verstummte. Mit einem fragenden und leicht besorgten Ausdruck wendete sich das Gesicht seines Freundes ihm zu. Kurz schüttelte er den Kopf und legte ihm besänftigend den Arm um die Schultern. Dann drehte er seinen Kopf nach vorne und erspähte seine Bandkollegen. „Komm.“ Mit diesem Wort waren sie kaum mehr als zwei Schritte entfernt. Erstaunlicherweise bemerkte sie keiner der Sitzenden. Zu sehr waren diese in eine Diskussion verstrickt, in der, wie es schien, ein junger Mann mit hellbraunen Haaren in die Enge getrieben wurde. Bevor Worte über seine Lippen kamen, verließ ein Seufzer seinen Mund. „Macht ma nen bissel Platz.“ Erschrocken drehten sich alle zu dem Sprecher um. Dieser Zustand hielt jedoch nur wenige Augenblicke an. Mit einem anzüglichen Grinsen im Gesicht zog Kaoru seinen Geliebten näher an sich, in dem er ihm einen Arm um die Hüfte legte. Toshiya hingegen setzte ein freundliches Lächeln auf und zog seinen besten Kumpel etwas näher. So war Platz für die zwei Neuankömmlinge, zwar nur gegenüber, aber das war besser als stehen. Bevor sich Die jedoch niederließ, erhob er noch mal seine Stimme. „Darf ich vorstellen. Das ist Miyavi.“ Ein begrüßendes Nicken kam von jedem, selbst Kyo machte mit. Er war noch zu sehr überrascht von Kaorus Offenheit in Bezug auf ihre Beziehung. „Der Blonde hier ist Kyo, daneben Kaoru, dann mit den blauen Haaren Toshiya und zu guter letzt Shinya“, dabei zeigte er der Reihe nach auf seine Kollegen und jahrelangen Freunde. Mit einem Wink zur Bedienung ließen sich Miyavi und Die auf die freien Plätze fallen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich hoffe, es hat gefallen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)