The way for finding my only love von co-neko (Atemu x Yugi) ================================================================================ Kapitel 2: Die Sonne kann nicht für alle scheinen ------------------------------------------------- So, hier ist nun endlich das zweite Kapitel ^^! Hat ein bisschen länger gedauert, da mir dieses Kapitel doch ziemlich schwer gefallen ist. Ich hoffe aber es gefällt euch trotzdem! Es ist so still. So unglaublich still und keiner wagt sich auch nur ein einziges Wort zu sprechen. Nicht an diesem Morgen und so wie es im Moment aussieht, wohl auch nicht an denen die noch folgen werden. Traurig senke ich meine Kopf. Wie lange es wohl noch so ablaufen wird? Werden wir uns denn jetzt wirklich Tag für Tag nur noch anschweigen? Ich muss zugeben, dass ich keine Ahnung habe, aber diese erdrückende Stille, die seit kurzem in dieses Haus eingekehrt ist, scheint einfach nicht verschwinden zu wollen. Sie hat sich hier festgesetzt, sich regelrecht eingenistet und scheint sich an diesem Ort auch ziemlich wohl zu fühlen. „Yugi gibst du mir mal bitte das Marmeladenglas?“ bricht sie dein Großvater plötzlich. Du schaust erst kurz auf, bevor du ihm dann mit einem kurzangebundenen „Hm.“ das reichst, worum er dich eben gebeten hatte. Natürlich hätte er auch mich darum bitten können. Das wäre eigentlich auch viel sinnvoller gewesen, da die Marmelade ja direkt neben mir stand. Aber dein Großvater tat es nicht, dachte wahrscheinlich nicht einmal daran, denn er ignorierte mich, genauso wie du es tust. Es war nun schon drei Tage her, seid dein Großvater überraschend in dein Zimmer kam und uns unterbrach, es verhinderte, dass sich unsere Lippen zum ersten Mal berührten. Er hatte mir somit meine wohl einzige Chance genommen dir zu zeigen was ich für dich empfinde, dir zu gestehen wie sehr ich dich liebe und ich hasste ihn dafür. Wegen einem lächerlichen Anruf, hatte er uns gestört. Ich weiß bis heute nicht wer der Anrufer war, aber Gott ich verfluche ihn mitsamt deinem Großvater. Ich gebe zu, dass ich noch nie einen Menschen so sehr gehasst habe wie in diesem Moment. Warum musste er auch ausgerechnet zu diesem ungünstigen Zeitpunkt reinplatzen? Warum? War es Schicksal? Sollte es denn wirklich nicht sein, dass wir uns küssen? Wollten mich die Götter strafen? Fragen über Fragen die seitdem in meinem Kopf herum schwirren, mich dazu bringen, dass ich Tag und Nacht keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Und die Tatsache, dass du so gut wie kein Wort mehr mit mir sprichst, macht die ganze Sache nur noch schlimmer. Du gehst mir aus dem Weg, ignorierst mich regelrecht. So als wäre ich gar nicht da, als würde ich nicht existieren. Weißt du eigentlich wie schrecklich weh du mir damit tust Yugi? Bist du dir dessen überhaupt bewusst? Ich habe bisher immer gedacht, dass du mir nie etwas antun könntet, dass du mich nie verletzen könntest, aber genau das tust du gerade. Du lässt mein Herz bluten und fügst mir damit einen so wahnsinnig großen Schmerz zu. Warum bloß Yugi? Willst du dich dafür rächen, dass ich dich beinahe geküsst hätte? Ist das der Grund? Aber...wolltest du es denn nicht eigentlich auch? Ich bin bis jetzt davon ausgegangen, dass du diese Zweisamkeit wie ich genossen hast und unsere Nähe zueinander auch wolltest. Aber was ist, wenn dem nicht so ist? Wenn du dich in Wirklichkeit dagegen gesträubt hast? Ein Seufzer entflieht meinen Lippen. Wenn ich doch nur wüsste, was in dir vorgeht. Wenn du mir doch einfach sagen könntest was du in mir siehst, denn ich fühle mich seit diesem Tag so unglaublich schlecht. Gewissensbisse plagen mich und bringen mich dazu, an nichts anderes mehr denken zu können. Wieso musste so was auch ausgerechnet mir passieren? Warum gerade dann, wenn sich mein größter Traum und zugleich auch mein sehnlichster Wunsch doch beinahe erfüllt hätten? Die Stille im Raum wird plötzlich durch ein Klappern gebrochen. Ich schaue leicht erschrocken auf und beobachte wie dein Großvater sich langsam von seinem Stuhl erhebt und augenblicklich auf die Spüle zugeht um sein Geschirr dort hineinzustellen. Anschließend drehe ich meinen Kopf zu dir, um dein wunderhübsches Gesicht genauer zu betrachten. Dein so erstaunlich schönes Gesicht, welches meinem doch schon so unglaublich nah war. Ich schnappe nach Luft, denn allein dein Anblick raubt mir den Atem. Wie gern würde ich dich jetzt auf der Stelle erneut in meinen Armen halten, dir einfach nur nahe sein. Doch dies wird wohl nie wieder geschehen. Schließlich erhebst du dich nun auch von deinem Platz, um den Tisch abzuräumen. Du selbst hattest nichts gegessen, genau wie gestern Morgen und den Morgen davor auch nicht. Generell nimmst du in den letzten Tagen nicht sonderlich viel Nahrung zu dir, teilweise sogar gar nichts und langsam mache ich mir echt Sorgen um dich, denn du bist ja ohnehin schon so zierlich gebaut. Um nicht weiter nur untätig rumzusitzen, beschließe ich, dir bei deiner Tätigkeit zu helfen. Vielleicht gewährst du mir dabei ja auch einen Blick auf deine großen amethystartigen Augen, in denen ich jedes mal zu versinken drohe. Diese faszinierenden Augen, die einen sofort in ihren Bann ziehen, die mich jedes mal nahezu hypnotisieren. Doch zu meinem Bedauern wendest du dich rasch von mir ab, sträubst dich anscheinend strikt dagegen mich anzusehen. Den Grund dafür kenne ich nicht oder jedenfalls bin ich mir dessen nicht bewusst, doch es schmerzt so sehr, es tut mir so unglaublich weh. Nur wenige Minuten später ist unsere Arbeit getan und auch dein Großvater legt das mittlerweile feuchte Geschirrtuch auf die Heizung, damit es dort trocknen kann. Mit schnellen Schritten verlässt du die Küche. Wahrscheinlich willst du dich wieder zurückziehen und alleine in deinem Zimmer hocken, so wie du es die letzten Tage über auch getan hast. Doch das kannst du vergessen Yugi! Kommt nicht infrage. Ich sehe mir das nicht mehr mit an! Ich ertrage es nicht länger, dich leiden zu sehen und deshalb werde ich dich jetzt mit dieser Sache konfrontieren. Ob es dir nun passt oder nicht, ich möchte endlich die Wahrheit von dir erfahren, möchte wissen wie es tief in deinem Innersten aussieht, was du wirklich fühlst und...was du für mich empfindest. Will endlich erfahren was du über mich denkst und ob du in mir mehr als nur einen Partner siehst. Deshalb tue ich es dir gleich und folge dir auf dem Fuße. „Yugi, wartest du mal bitte noch einen Moment?“ höre ich dann plötzlich die Stimme deines Großvaters aus der Küche klingen. Du hältst inne und drehst dich leicht überrascht um und auch ich wende mich deinem Großvater zu. „Wärst du mal so nett und könntest mir den Gefallen tun, mal schnell noch in die Stadt zu fahren? Du weißt doch sicher, dass unsere Nachbarin heut Geburtstag hat und ich habe ganz vergessen einen Blumenstrauß für sie zu kaufen.“ erklärt er dir und es kommt mir fast so vor, als würde sich ein kleines hinterlistiges Grinsen in seinem Gesicht breit machen. Na toll, das war mal wieder klar! Ich habe es ja fast schon geahnt, dass mir erneut irgendetwas dazwischen funkt. Und natürlich ist es auch wieder dein Großvater, der mir hier in die Quere kommt. Warum muss das denn gerade jetzt sein, wo ich doch vorhatte, endlich mal offen mit dir zu reden? Warum bloß? Ist es schon wieder dieses gottverdammte Schicksal, das hier seine Finger im Spiel hat? Mein Blick wandert nun wieder zu dir und ich hoffe inständig, flehe sogar zu den Göttern darum, dass du dich der Bitte deines Großvaters widersetzt. Doch zu meinem Leidwesen ziehst du dir nach einem kurzen Zögern deine Schuhe an verlässt dann ohne jegliche Einwände und in Windeseile das Haus und lässt mich somit hier allein zurück. Ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit, denn die Tatsache, dass nur noch dein Großvater hier ist beunruhigt mich schon ein wenig. Aber, ich werde ihm einfach aus dem Weg gehen. Ja, dass wird wahrscheinlich das Beste sein. Für ihn und auch für mich. Ich werde in dein Zimmer gehen und dort warten, bis du aus der Stadt zurück kommst, werde warten bis du endlich wieder bei mir bist. Denn auch wenn du zur Zeit nicht mehr mit mir sprichst fehlst du mir mit jeder Sekunde, die ich nicht bei dir verbringen darf. Und wenn du dann wiederkommst, werde ich ein intensives Gespräch mit dir führen. Vielleicht schaffe ich es sogar, dieses Mal mein Herz zu erleichtern und dir endlich zu sagen, welche starken Gefühle ich für dich hege. Genau, dieses Mal werde ich es schaffen, ganz sicher! Mit raschen Schritten gehe ich auf die Treppe zu, die hinauf in dein Zimmer führt. Ich nehme mir vor, mich jetzt erst mal gründlich vorbereiten und mir genau zu überlegen was ich dir nachher sagen möchte. Denn ich habe nicht vor, mich erneut von meiner großen Angst überwältigen zu lassen. Ich will nicht wieder so kläglich versagen, wie beim letzten Mal. Diese ganze Sache quält mich sowieso schon viel zu lange, und heute wird endlich der langersehnte Tag sein, an dem dir sage, wie sehr ich dich liebe mein kleiner Prinz. Doch noch ehe ich die ersten paar Stufen bestiegen habe, werde ich von deinem Großvater gestoppt. „Pharao wartest du bitte kurz? Ich möchte noch etwas Wichtiges mit dir besprechen.“ höre ich ihn sagen. Ich zucke zusammen und bleibe augenblicklich stehen. Überrascht und zugleich auch ein wenig verwundert drehe ich mich zu ihm um. Habe ich mich gerade auch nicht verhört? Hat er eben wirklich mit mir GESPROCHEN? Ungläubig sehe ich ihm in die Augen, welche mich jetzt genau fixieren. Tausend Gedanken schießen mir mit einem Mal durch den Kopf. Was er wohl mit mir besprechen will? Und warum ausgerechnet jetzt? Kann das nicht noch bis nachher warten? Ich habe doch schon etwas ganz anderes vor. Als hätte er meine Gedanken gelesen, gibt er mir mit seinem Kopf ein Zeichen, ihm ins Wohnzimmer zu folgen und sein Blick lässt mich verstehen, dass ich ihm jetzt lieber nicht wiedersprechen sollte. Dennoch zögere ich kurz, folge ihm dann aber missmutig in die Stube und lasse mich schließlich auf dem Sessel nieder, auf dem du es dir gewöhnlicher Weise immer bequem machst Yugi. Dein Großvater nimmt mir genau gegenüber Platz und ich spüre, dass sein Blick genau auf mir haftet, mich sogar fast kritisch beäugt. Was er wohl mit mir besprechen will? Aber eigentlich kann mir das auch ziemlich egal sein, hauptsache er zieht die ganze Sache schnell durch, damit ich danach noch genügend Zeit habe. Denn heute soll es nicht so ablaufen wie jenen Abend. Nicht, dass ich mich die ganze Zeit über wieder davor ängstige, mir mein Herz zu erleichtern. Auch werde ich diesmal darauf achten, dass uns niemand stört, Yugi. Ja diesmal werden wir ganz allein sein und dein Großvater wird uns nicht... Mit einem mal fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Dein Großvater wird doch wohl nicht mit mir über genau diesen Abend sprechen wollen? Er wird mich doch nicht...? Nein, das kann nicht sein, dass ist einfach unmöglich. Verunsichert richte ich meinen Augen auf ihn um vielleicht etwas aus seinem Blick schließen zu können, doch es gelingt mir nicht. Mit einem Mal ist meine ganze Gelassenheit, die ich bis eben noch besessen hatte, verschwunden. Er wird doch wohl nicht wirklich über genau diesen Abend sprechen wollen oder? Eine beinahe beängstigende Stille breitet im ganzen Haus aus. Eine Stille, die einem fast das Gefühl vermittelt, dass in diesem Haus nichts Lebendiges mehr wohnt. Ja, kaum etwas erinnert daran, dass hier noch vor ein paar Tagen drei Menschen glücklich zusammengelebt haben. Mit klopfendem Herzen warte ich nun darauf, dass dein Großvater dieses furchtbare Schweigen mir gegenüber bricht und irgendetwas sagt. Selbst wenn es nur ein einziges Wort sein sollte, alles ist besser, als von ihm und auch von dir ignoriert zu werden. Ich halte das nicht aus, kann einfach nicht mehr. Aber nichts passiert. Er gibt nicht einmal den kleinsten Laut von sich. Warum sagt er denn bloß nichts? Worauf wartet er denn jetzt noch? Nervös spiele ich mit meinen bereits feucht geschwitzten Fingern an den Knöpfen meines Hemdes herum und auch mein Herz beginnt allmählich mit jeder Sekunde schneller zu schlagen. Was ist, wenn er doch gesehen hat, wie sich unsere Lippen beinahe berührt hätten? Wenn er die ganze Zeit genau weiß, was an jenem Abend zwischen uns passiert ist und es womöglich nur verschweigt, weil es ihm selbst unangenehm ist, seinen Enkel bei seinem beinahe ersten Kuss gestört zu haben? Aber eigentlich war das unmöglich und ich bin mir nicht mal sicher, ob er überhaupt etwas davon mitbekommen hatte. Es ging nämlich alles so schnell und in dem Moment, in dem dein Großvater in dein Zimmer gestürmt kam, hast du dich in Windeseile aus meiner Umarmung befreit, mich sogar regelrecht von dir weggeschubst, sodass ich beinahe vom Bett gefallen wäre. Das einzige, was dein Großvater wahrscheinlich noch wahrgenommen hat, war dein knallrotes Gesicht, welches du jedoch von ihm und auch von mir abgewandt hattest. Zugegeben, es muss wirklich ziemlich seltsam ausgesehen haben, wie wir beide da so schweigend und mit hochrotem Kopf nebeneinandergesessen haben und uns angeschwiegen haben. Aber das lässt einen ja nicht gleich vermuten, dass da auch was zwischen uns passiert ist oder? Oder? Nein, er will bestimmt über etwas völlig anderes mit mir sprechen. Wahrscheinlich mache mich hier nur selbst fertig und die ganze Sache ist in Wirklichkeit total unbedeutend und harmlos. Außerdem hätte er mich doch dann schon viel eher mit dieser Sache von neulich konfrontiert und würde es nicht jetzt erst tun. Nein, das würde wirklich keinen Sinn ergeben. Auch hätte dein Großvater dann sicher mit uns beiden reden wollen und nicht nur mit mir allein. Es musste sich also wirklich um etwas ganz anderes handeln. Dennoch hebe ich jetzt ein wenig verunsichert meinen Kopf um zu sehen, ob dein Großvater vielleicht irgendetwas tut. Doch er sitzt mir einfach nur regungslos gegenüber und macht keine Anstalten seinem Mund auch nur ein Wort entfliehen zu lassen. Auch ich sitze nur stumm da und wage mich nicht zu sprechen. Ehrlich gesagt, wüsste ich auch gar nicht so recht was ich deinem Großvater jetzt überhaupt sagen sollte. Natürlich könnte ich ihm erzählen, dass ich seinen Enkel unglaublich liebe, dass dieser mir mehr bedeutet als alles andere auf dieser Welt und dass ich sogar bereit wäre für ihn mein Leben zu lassen...aber ich beschließe meine Lippen lieber geschlossen zu lassen. Denn das würde diese ohnehin schon unangenehme Situation wahrscheinlich nur noch verschlechtern. Er würde mich dann sicher bloß noch mehr hassen als jetzt, obwohl dieser Hass wahrscheinlich kaum mehr steigerbar ist. Ein Seufzer verlässt meine Lippen. Was soll ich bloß machen? Was soll ich tun? Vielleicht sollte ich ihm ja doch offenbaren, was ich empfinde, was für starke Gefühle ich für dich hege Yugi, vielleicht versteht er mich ja. Dann würde er eventuell auch meine Liebe zu dir akzeptieren und mir nicht diesen verächtlichen Blick schenken, der dafür sorgt, dass ich mich mit jeder Minute, die ich hier bei dir zu Hause verbringen darf, nur noch schlechter fühle. Aber andererseits bin ich fest davon überzeugt, dass er es niemals zulassen würde, dass sein Enkel eine Beziehung mit einem Gleichgeschlechtlichen führt. Nein, er wünscht sich für seinen Enkel, wünscht sich für dich nur das Beste...Aber was ist das beste für dich Yugi? Wie definiert man “das Beste“? Muss das denn wirklich heißen, das du eine Frau findest mit der du glücklich wirst? Dass du diese später heiratest und mit ihr dann eine Familie gründest? Heißt es das? Ist das die Bedeutung? Ich weiß es nicht, aber schon allein bei dem Gedanken verkrampft sich mir der Magen. Ich will dich nicht an eine Frau verlieren Yugi. Niemals! Sicher wünsche ich mir ebenso wie dein Großvater, dass du glücklich wirst, aber kannst du nicht auch mit einem Mann glücklich werden? Kannst du nicht mit MIR glücklich werden? Ist das nicht auch möglich? Mir entflieht ein weiteres Seufzen. Selten habe ich mich so unglaublich hilflos gefühlt. Vielleicht wäre es ja wirklich besser gewesen, wenn ich nie zu dir zurückgekommen wäre. Ich hatte dein Leben in den letzten Jahren sowieso schon völlig durcheinander gebracht und eigentlich hättest du mit meinem Abschied damals wieder zur Normalität zurückkehren und dein Leben ganz normal ohne mich weiter leben können. Aber ich hindere dich daran, verbiete es dir regelrecht, denn ich will mich nicht von dir trennen müssen Yugi. Dazu bedeutest du mir einfach viel zu viel. Ohne dich würde mein Leben keinen Sinn mehr haben. Ja, ich lebe nur noch für dich mein kleiner Engel. Und was auch immer dein Großvater mir zu sagen hat, ich werde meine Liebe zu dir nicht so einfach abstellen. Niemals! Ich bringe es nicht fertig, das Wichtigste in meinem Leben einfach so aufzugeben nur weil es für einen Mann vielleicht als unnormal gilt einen selbigen zu lieben. Ich schwöre ich werde um dich kämpfen, selbst wenn es mich meine gesamte Kraft kosten wird. Dein Großvater kann mich nicht zwingen, dich aufzugeben und mir schon gar nicht verbieten dich zu lieben. Niemand kann das. Noch nicht einmal die Götter. „Pharao, ich bin mir sicher du weißt worüber ich mit dir sprechen möchte.“ Reißt mich dein Großvater urplötzlich aus meinen Gedanken. „Es geht um jenen Abend...vor drei Tagen.“ höre ich ihn mit ernsthafter Stimme sagen. Urplötzlich weiten sich meine Augen und mein Herz setzt für einen kurzen Moment aus. Was hat er gerade gesagt? Ich soll wissen worüber er mit mir sprechen möchte? Er wird doch nicht...nein, nein das kann nicht sein. Er wird doch wohl nicht wirklich wissen, dass... Tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf und es kommt mir so vor, als würde sich alles in diesem Raum auf einmal zu drehen. Er muss es wissen, wird mir schließlich bewusst. Meine Befürchtung hatte sich bestätigt. Er muss es wirklich wissen. Er hatte uns also doch gesehen. Ich senke meinen Kopf. Traue mich nicht ihm jetzt noch in die Augen zu sehen. Nicht, nachdem ich nun doch fest davon überzeugt bin, dass er uns erblickt hatte. Furchtbare Angst macht sich in meinem ganzen Körper breit und ich schlucke einmal schwer. Auch mein Herz beginnt nun mit jeder verstreichenden Sekunde schneller zu schlagen, und ein stechender Schmerz breitet sich langsam in meiner gesamten Brust aus. Es ist der selbe, der sich schon an jenem Abend entwickelt hatte. Ein so unglaublich starker Schmerz, der mit jedem Schlag an Stärke zunimmt und sich dann durch den ganzen Körper zieht. Ich schließe meine Augen und beiße mir auf die Unterlippe. Verdammt, er hatte uns wirklich gesehen, hatte dich gesehen, wie du beinahe auf meinem Schoß saßest. Aber was noch schlimmer war, er hatte mich gesehen, wie ich dich in meinen Armen gehalten habe und mitten dabei war dich zu küssen. Ich schnappe einmal kräftig Luft, denn mein Hals ist mittlerweile so trocken geworden, sodass ich das Gefühl habe meine Kehle würde sich jeden Moment zuschnüren. Was wird er jetzt wohl sagen? Was wird er tun? Was wird passieren? Bestimmt will er, dass ich mich von dir entferne und dich in Ruhe lasse. Aber wie soll das anstellen, wenn ich doch beinahe meine ganze Zeit mit dir verbringe? Ja, ich bin wirklich immer bei dir. Jeden Tag und auch jede Nacht. Ich sehe dich ständig vor mir, träume von dir, kriege dein wunderhübsches Gesicht einfach nicht aus dem Kopf. Und selbst, wenn ich mal nicht an dem selben Ort bin wie du, so trage ich dich doch immer bei mir. Und zwar tief in meinem Herzen. Denn dieses ist nur für dich bestimmt und das wird auch für alle Zeiten so sein. Niemand wird diesen Platz jemals einnehmen können. Es schlägt einzig und allein für dich mein kleiner Prinz. Wirklich nur für dich. Dein Großvater wird es nie schaffen, dich von mir zu trennen. Das lasse ich nicht zu! Egal was er auch versuchen wird, ich werde mich dagegen widersetzen mit allem was ich habe. Plötzlich schießt mir ein schrecklicher Gedanke durch den Kopf. Was ist, wenn er beschließt mich hier nicht mehr wohnen zu lassen, wenn er mich rausschmeißt? Er könnte es einfach tun, um so zu gewährleisten, dass ich nicht mehr bei dir sein kann, mich nicht mehr in deiner Nähe aufhalte um womöglich noch mehr „Verbotene Sachen“ mit dir anzustellen. Doch wenn er das wirklich tun würde, wäre das mein Ende, denn ich halte es keinen einzigen Tag ohne dich aus Yugi. Ich kann und will nicht mehr ohne dich leben. Denn du bist für mich das Wichtigste auf der Welt, du bedeutest mir so viel, bist alles für mich und wenn ich dich verlieren würde, würde auch mein Leben keinen Sinn mehr haben. Ja, ich würde mich sogar für dich umbringen, so sehr liebe ich dich. Aber wäre dein Großvater überhaupt zu so etwas fähig? Könnte er wirklich zwei Menschen auf so brutale Weise trennen? Würde er mich wirklich rausschmeißen? Mich so von dir fern halten wollen? Ich bin mir nicht sicher. Die einzige Sache, bei der ich mir ganz sicher bin ist, dass ich auf keinen Fall gehen möchte, ich will weiter bei dir bleiben und mit dir zusammen leben- für den Rest meines Lebens. Doch dein Großvater wird das unter keinen Umständen zulassen. Davon bin ich fest überzeugt. Aber du würdest dagegen protestieren nicht wahr? Du würdest es nicht zu lassen, dass dein Großvater mich einfach so wegschickt oder Yugi? Das würdest du doch... Wir kennen uns doch nun schon so lange, haben so viel verrückte Dinge miteinander erlebt. Keiner von uns kann ohne den anderen und wir stehen uns doch so unglaublich nahe. Ist es nicht so? Oder sind das alles nur Illusionen, die meiner Fantasie entspringen? Was ist, wenn ich dich völlig falsch einschätze? Wenn ich mir die ganze Zeit nur etwas vormache? Wenn du in Wirklichkeit die Schnauze voll von mir hast und nur noch hoffst, dass ich so bald wie möglich verschwinde? Nein, so kannst und würdest du nicht denken. Niemals! Nicht du! Dafür kenne ich dich einfach zu gut Yugi. „Wie gesagt, es geht um jenen Abend.“ sagt dein Großvater ein erneutes Mal, was dazu führt, dass ich urplötzlich zusammenzucke. „Ich denke, du hast sicher bemerkt, dass Yugi sich seitdem ziemlich eigenartig verhält. Er redet kaum noch mit irgendwem und essen tut er auch fast nichts mehr.“ fügt er hinzu und dem Ton seiner Stimme kann ich deutlich die Besorgnis um seinen Enkel entnehmen. Ich senke meinen Kopf und auch wenn ich es ungern zugebe, er hat ja Recht. Du bist wirklich nicht mehr der selbe Yugi. Du ziehst dich vollkommen zurück, wechselst mit kaum einem mehr ein Wort und dein wunderschönes Lächeln, welches mich schon so oft um den Verstand hat, ist auch aus deinem niedlichen Gesicht verschwunden. Verdammt! Was habe ich bloß angestellt? Ich wollte doch keinesfalls, dass es dir schlecht geht Yugi. Nein, das wollte ich wirklich nicht. Was bin ich doch für ein gottverdammter Idiot! Kein Wunder, dass dein Großvater einen so großen Hass für mich hegt. Ich habe seinem Enkel, habe dir, meiner große Liebe, meinem ein und alles unglaublich weh getan. Aber ich verspreche, dass ich es wieder gut machen werde. Wie weiß ich noch nicht genau, aber irgendwie werde ich es tun! „Ich muss zugeben, dass ich nicht genau weiß, was an jenem Abend zwischen dir und Yugi gelaufen ist, aber ich weiß was ich gesehen habe und ich bin mir sicher, dass dies der Grund dafür ist, dass er sich seit Kurzem mehr und mehr zurückzieht.“ entgegnet er mir. Dann macht er eine kleine Pause. Eine, die für mich unerträglich wird und mein Herz nur noch heftiger gegen meine Brust schlagen lässt. Ich schließe die Augen, würde mich jetzt am liebsten auf der Stelle unsichtbar machen und in meine kleine heile Welt abtauchen. In eine Welt, in der ich mit dir zusammen glücklich bin, in der wir uns lieben und in der uns niemand etwas verbietet, wo wir frei von allen Sorgen sind. Doch so sehr ich mir auch wünsche, mit dir an diesem friedlichen Ort zu sein, ich kann der Realität doch nicht vollständig entfliehen. Und so öffne ich meine Augen wieder um seiner Rede weiter Gehör zu schenken. Um den Worten zu lauschen, vor denen ich mich so sehr fürchte. Doch wider meinen Erwartungen geschieht rein gar nichts. Kein auch noch so kleines Geräusch ist zu vernehmen, mal abgesehen von meinem Herz das mittlerweile so laut schlägt, dass man es noch im Umkreis von etlichen Kilometern hören müsste. So laut, dass sogar du es hören müsstest Yugi. Ich wende mich nun wieder deinem Großvater zu, in der Hoffnung er würde endlich fortfahren. Aber es bietet sich mir das gleiche Bild wie vorhin auch. Er sitzt immer noch mit gesenktem Kopf starr und regungslos auf dem Sessel. Doch dann wird die Stille, die bis eben noch den Raum erfüllte mit einem Mal gebrochen, denn der Mund deines Großvaters öffnet sich ein wenig und ich sehe, dass sein Blick jetzt direkt auf mich gerichtet ist. „Und deshalb möchte ich, dass du in nächster Zeit ein wenig Abstand zu Yugi hältst. Hast du mich verstanden?“ entgegnet er mir mit ernster Stimme. Ungläubig schaue ich ihn an. Was hat er eben gesagt? Ich solle Abstand zu Yugi nehmen? Was dachte er sich überhaupt dabei? Hat er denn auch nur die geringste Vorstellung davon, was das für mich bedeuten würde? „Es tut mir leid Großvater, aber das kann und werde ich nicht tun.“ antworte ich ihm kurz und ich spüre, dass sich eine große Wut in mir zusammenbraut. „Unter keinen Umständen werde ich mich von Yugi fernhalten. Das kannst du mir nicht einfach verbieten!“ presse ich hervor. Sein Blick trifft mich und er sagt mir, dass er über meine Antwort gar nicht erfreut ist. „Und ob ich das kann. Ich weiß ja nicht was in deinem kranken Kopf vorgeht, aber du wirst Yugi unter keinen Umständen da mit reinziehen!“ fügt er jetzt hinzu und auch seiner Stimme kann ich deutlich den Zorn entnehmen. Aber das ist mir jetzt so was von egal! Ich lasse nicht zu, dass dein Großvater dich mir wegnimmt Yugi. Das kann er sich mal schön abschminken. Niemals wird er das schaffen! „Ich ziehe ihn hier in gar nichts rein! Das würde ich nie tun!“ sage ich mit bebender Stimme. „Alles was er tut, macht er von sich aus.“ „Ja natürlich!“ sagt dein Großvater ironisch. „Ich werde nicht zulassen, dass Yugi auf die schiefe Bahn gerät nur weil ihm ein 5000 Jahre alter Geist irgendwelche abnormalen Gefühle aufdrängt!“ brüllt er mir jetzt direkt ins Gesicht und ich stehe jetzt wirklich kurz davor ihm an die Gurgel zu springen. „Was hast du denn schon für eine Ahnung von meinen Gefühlen Großvater?!“ schreie ich ihn jetzt regelrecht an. Alles in mir brodelt und mein Herz pocht nun unglaublich schnell. Er hatte ja überhaupt keine Ahnung von was er hier redete und was er da von mir verlangte. „Da hast du recht! Deine Gefühle gehen mich wirklich nichts an und von mir aus kannst du auch fühlen was du willst, solange du nur meinen Enkel dabei aus dem Spiel lässt!“ antwortet mir dein Großvater, aus dessen Stimmenlage man jetzt seinen ganzen Hass auf mich heraushören konnte. „Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass du meinen Enkel hier wahrscheinlich noch zwangsverschwulst! Lass ihn einfach in Ruhe und finde dich damit ab, dass er nun mal nicht das selbe für dich empfindet wie du vielleicht für ihn!“ Das saß. Mit so einer Antwort hatte ich nicht gerechnet. Tief getroffen senke ich meinen Kopf. Vielleicht hatte er ja doch recht. Vielleicht mache ich mir ja wirklich die ganze Zeit nur etwas vor und bin einfach nur blind vor Liebe zu dir. Wahrscheinlich empfindest du wirklich nichts für mich Yugi. Aber...aber warum wolltest du mich denn dann auch küssen? Aber selbst wenn es nicht so sein sollte, wenn du wirklich nichts für mich fühlst, ich werde dich trotzdem nicht aufgeben. Das würde mir das Herz zerreißen. „Ich werde Yugi nicht so einfach aufgeben!“ schreie ich deinen Großvater an. „Niemals! Ich...ich...ich liebe ihn viel zu sehr. Er...er ist für mich das Wichtigste auf der Welt und ich denke nicht daran, mich auch nur annähernd von ihm zu trennen. Lieber sterbe ich hier und jetzt!“ presse ich mit verzweifelter Stimme hervor. Mein Brustkörper hebt und senkt sich, meine Lippen beben und ich kriege kaum noch Luft. Meine Augen füllen sich langsam mit Tränenflüssigkeit. Es hatte mich so wahnsinnig viel gekostet dies zu sagen. Eigentlich waren diese Worte für dich bestimmt Yugi. Eigentlich warst du es ja, dem ich dies sagen wollte. Ich senke meinen Kopf. Ich kann und will einfach nicht mehr. Tränen bahnen sich ihren Weg über meine Wangen. Was soll ich bloß machen? Ich kann doch nicht einfach aufhören dich zu lieben Yugi. Nein, ich kann und will es auch nicht. Plötzlich vernehme ich ein leises Schluchzen. Meine Augen weiten sich. Weint dein Großvater jetzt etwa auch? Macht ihm das alles etwa auch so zu schaffen wie mir? Verwundert sehe ich auf, sehe direkt in das Gesicht deines Großvaters, sehe in seine Augen...doch was ich nicht sehe sind Tränen. Einzig und allein die Wut spiegelt sich jetzt noch in seine Augen wieder. Aber wer... Erschrocken sehe ich zur Seite und mein Herz bleibt augenblicklich stehen. Du stehst in der Tür und dicke Tränen kullern dir über deinen Wangen. Ungläubig sehe ich dich an und auch dein Großvater wendet sich jetzt mit offenem Mund zu dir. „Yugi! Was...“ beginne ich. Alles in meinem Kopf dreht sich. Wie lange bist du schon wieder hier? Was hattest du gehört? Ich will dich gerade danach fragen, doch du drehst dich eilig um. Das nächste was ich vernehme ist das Knallen der Haustür. Schockiert springe ich auf, will dir jetzt nur noch hinterher. Verdammt Yugi! „Yugi komm zurück! Bleib stehen! Yuuuuuuuuuuuuuuuuuuugiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!“ *~*~*~*~*~*~Es gibt ein einfaches Mittel, das helfen kann, einander besser zu verstehen: ab und zu die Plätze tauschen, um im Anderen uns selbst und in uns selbst den anderen zu entdecken. ~*~*~*~*~*~* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)