Welcome to nothing to worry about von Annatar (Hizumi x Tsukasa) ================================================================================ Kapitel 2: -Betrayal- --------------------- Schweigen. Stille. Nein, nicht ganz. …Drop, drop, drop… Prasseln des Regens, der mit der Stille verschmilzt. …Drop, drop, drop… Im selben Rhythmus, immer weiter, bis in die Ewigkeit hinein. Versucht die Welt von ihrem Schmutz rein zu waschen. Vergeblich. Sinnlos. Mit einer langsamen, vorsichtigen Bewegung berührten seine Fingerspitzen das kühle Fensterglas. Der Hauch seines Atems ließ es leicht beschlagen. …Drop, drop, drop… Die Welt ist verregnet, düster… … und Ekel erregend verlogen. Oh ja. Verlogen vor allem. Niemals kannst du sagen: „Ich kenne diesen Menschen.“ Auch nicht, wenn du ihn dein ganzes Leben lang kennst… „Du hast es gewusst…“, flüsterte er in den dämmrigen Raum hinein. Sein Blick schweifte durch das Zimmer, streifte den Fernseher, den Schrank, die dunkle Couch ohne, dass er sie wirklich wahrnahm. Die Blumen, die er geschenkt bekommen hatte, waren verwelkt. Ausgetrocknet, tot und von einer bizarren Schönheit. Genauso wie seine Augen. „Du hast es gewusst…“, wisperte er erneut. „Hizumi…“ Sein Mund verzog sich zu einem bitteren Lächeln, seine Finger, die noch auf dem Glas geruht hatten, ballte er zur Faust. Er spürte nicht einmal mehr wie seine Fingernägel in seine Haut stachen. „Elender Verräter!“, zischte er. Seine Sicht verschwamm leicht, als ihm die Tränen in die Augen traten. Tränen der Trauer, der Wut und des ungebändigten Schmerzes. Aber wegen ihm wollte er nicht weinen. Why life? I can’t erase… That’s why I am floating away… Just thinking of the scene makes me sick… Liar… Betray… Keep from falling… ~Flashback~ Angewidert verzog Tsukasa sein Gesicht. Karyu sah ihn erst ungläubig an, ging dann zu ihm und umarmte ihn leicht. „Solche Typen gehören erschossen.“, meinte Zero mit ununterdrücktem Zorn in der Stimme. Hizumi betrachtete den Bassisten mit einem leicht ironisch anmutenden Blick. Tsukasa, der immer noch sehr blass war, wurde von Karyu zur Couch bugsiert. „Und das hier in Tokyo…“ Karyu schien es immer noch nicht glaube zu können. „Hast du das bei der Polizei gemeldet?“, fragte Zero. Tsukasa schüttelte den Kopf, sodass ein paar blonde und dunkel braune Strähnen in sein ebenmäßiges Gesicht fielen. „So was solltest du aber melden, Tsukasa! Die wollten dich vergewaltigen!“, brauste Karyu auf. Der Drummer atmete tief ein und aus, noch immer zitterte er leicht. „Ich mache uns Tee.“, meinte Zero nach ein paar Minuten und stand auf. Hizumi schüttelte den Kopf, stand dann ebenfalls von der Couch auf, auf der sie zu viert gesessen hatten. „Übertreib mal nicht Tsukasa.“, kühl sah er ihn an. „Oder…“, seine Tonlage wurde gehässig. „…bist du genauso schwach wie deine Mutter?!“ Mit diesen Worten drehte Hizumi sich um und verließ den Proberaum, hinterließ einen noch blasseren und geschockten Tsukasa und einen verwirrten Karyu. ~Flashback end~ Er wusste genau, was Hizumi damit gemeint hatte und das erschreckte ihn. Dass seine Mutter damals vergewaltigt worden war, wusste so gut wie keiner. Dass Hizumi und der Mann von damals die selben Nachnamen hatten, hatte Tsukasa für einen Zufall gehalten und dass Hizumi nie von seinem Vater erzählte als Tatsache abgetan. Er hatte sich geirrt. Hizumi konnte es damals schlecht gewesen sein, da es ja bereiz 20 Jahre zurücklang, schlussfolgerte er sachlicher als er es für möglich gehalten hätte. Dann aber stieg Hass gegen diese beiden Menschen in ihm auf. Seine Lippen pressten sich fest aufeinander und er drängte die aufgekommenen Tränen zurück. Er hatte es all die Zeit gewusst! „Lügner… Du bist so ein verdammter Lügner…!“ Tsukasa sah auf. Noch immer klopfte der Regen kontinuierlich gegen die Fenster, nur dunkler war es geworden. Einen Sonnenuntergang hatte es nicht gegeben, oder besser: Es hatte ihn gegeben, doch die Sonne war verdeckt gewesen. Ihr Licht wurde von den Wolken grob zurück geworfen, ließen sie nicht den Boden berühren, sodass es einfach immer dunkler geworden war ohne, dass man es bemerkte. Die Finsternis jenseits seines Fensters spiegelte die Finsternis in seinem Herzen wieder. Wie sehr hatte er ihm vertraut… Hizumi war einer seiner besten Freunde gewesen. Mit ihm und den anderen hatte er sich seinen Traum von einer Band erfüllt. Und nun? Er hatte alles kaputt gemacht. Mit nur einem einzigen Satz. Ein einziger Satz hatte sein Leben aus der Bahn geworfen! Das hätte er nie für möglich gehalten. „Ich habe dir so vertraut…“, es war mehr ein Schluchzten. Wieso? Wieso hatte Hizumi ihm nicht einfach sein Beileid ausgesprochen? Ihm nicht einfach gesagt, wer sein Vater gewesen war? Warum, verdammt?! Er vergrub das Gesicht in seinen zitternden Händen. Das… Das konnte so nicht weitergehen! Wie sollte er sich in dieser Situation noch auf die Band konzentrieren können? Er traf eine Entscheidung. Tsukasa hob den Blick, nahm sein Telefon von dem neben ihm stehenden Tisch und wählte langsam Karyus Nummer… Kapitel 1/ Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)