Nebelaugen von ZMistress ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Die Glocken waren verstummt. Stille lag über der Ebene zwischen dem Strom Armasin und der Feste Pherdon, doch es war kein Frieden darin. Der Atem des Soldaten ging stoßweise, als er durch das feuchte Gras stapfte und verzweifelt versuchte, in dem Nebel etwas zu erkennen. Ein eisiger Klumpen der Furcht hatte sich in seinem Innern gebildet, als er den Befehl erhielt, herauszufinden, was bei Pherdon geschehen war, doch er hatte pflichtbewusst gehorcht. Nun lief er mit einer Handvoll Männern in einen möglichen Hinterhalt und kalter Schweiß rann ihm den Rücken hinab. Dass Pherdon fallen könnte, hatte er nie glauben können. Zu oft hatte er selbst die stolzen Mauern gesehen und von der Uneinnehmbarkeit der Festung gehört, davon, dass ihre Geschütze die schwach gepanzerten Shakariesoldaten zermalmen würden. In den zwei Jahren seit er zur Armee gegangen war, hatte der junge Mann mehr als einmal erlebt, dass die grausamen Eroberer aus dem Norden nicht zu unterschätzen waren, doch an Pherdons Überlegenheit hatte er nie gezweifelt. Doch als am Morgen schwarze Wolken über der Ebene aufgetaucht waren, war die Wachmannschaft von Karn nervös geworden. Sie erkannten die Wolken als Vorboten eines Angriffs der Shakarie und bald gaben ihnen die Sturmglocken von Pherdon recht. Als aber die Glocken abrupt verstummten, ohne dass Hörner von einem Sieg der falamischen Verteidiger zeugten, war aus der Nervosität Angst geworden. Schließlich hatte man einen kleinen Trupp losgeschickt, um auszukundschaften was geschehen war. Der Soldat zuckte zusammen, als der Wind die Nebelschwaden einen Moment aufreißen ließ und er eine Gestalt zu erkennen glaubte. Neben ihm sog einer seiner Männer erschrocken die Luft ein, doch dann lachte er erleichtert auf und drehte sich zu dem Soldaten um. „Nur ein Baum.“ Der Soldat wollte gerade das Lachen erwidern, als sein Gegenüber die Augen aufriss und leblos zusammenbrach. Ein Shakariesoldat stieg über die Leiche hinweg und schlug auf ihn ein, doch die verbliebenen Männer setzten sich erfolgreicher zu Wehr. Mit gezücktem Schwert drängte er einige der Angreifer zurück, doch er glaubte nicht daran, dass sie sich bis zur Feste durchschlagen könnten. Zumindest nicht, wenn sie hinterher noch in der Lage sein wollten, Bericht zu erstatten. Wenn doch nur die Verteidiger der Festung ihnen zu Hilfe kämen. Einer seiner Männer sank getroffen zu Boden und der Soldat traf eine Entscheidung. „Rückzug!“, rief er, doch seine Stimme war heiser und brüchig. Hastig zogen sich die Angreifer enger um sie, doch seine Männer folgten ihm, als er an einer Stelle durch den Ring brach und in den Nebel davonstürzte. Er konnte nicht sagen, was ihn getroffen hatte, doch plötzlich durchzuckte ein heißer Schmerz sein Bein. Er ging schwer zu Boden und einen Moment später beugte sich jemand über ihn. Durch den Schleier, der sich um seine Gedanken legte, hörte er die Stimme eines seiner Kameraden. „Korporal Sanwa! Ihr müsst durchhalten! Macht die Augen wieder auf! Marilo!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)