Change von Ringelstrumpf ((SasuxSaku)) ================================================================================ Kapitel 1: ~one and only chapter~ --------------------------------- Stumme Tränen der Verzweiflung liefen meine Wangen hinab, benetzten mein T-Shirt, welches Blut getränkt war. Sein Blut. Hoffnungslos starrte ich ins Leere. Nahm nichts mehr um mich herum wahr. Nicht die vielen Stimmen. Nicht die vorbeieilenden Schritte der Ärzte. Das Alles prallte nur dumpf an meinen Ohren ab. Durch den Tränenschleier, der mir fast vollständig die Sicht nahm, konnte ich nur verschwommen die weiße Wand mir gegenüber erkennen. Das Atmen wurde schwerer. Die unerträglich dicke Krankenhausluft legte sich wie Beton auf meine Lungen, schnürte meine Atemwege zu, ließ mich nicht mehr richtig Luft bekommen. Ich spürte, wie auch die letzte Kraftreserve langsam aus meinem Körper schwand und sich eine sanfte, erlösende Schwärze über meine müden Augen legte. Meine Augenlider wurden schwer und langsam sanken sie über meine, vom vielen Weinen brennenden Augen. Meine Gliedmaßen wurden schwer. Meine Beine konnten mich nicht mehr tragen. Knickten unter mir weg. Im Unterbewusstsein nahm ich noch war, wie Hände nach mir griffen. Mich auffingen. Zitternd tasteten meine Fingerspitzen über den weichen, kühlen Stoff. Wo war ich hier? Flackernd öffneten sich meine Augenlider, die bleischwer schienen. Langsam ließ ich meinen noch leicht verschwommenen Blick umher schweifen, glitt über die kahlen, weißen Wände, über den kleinen, metallenen Nachttisch, auf dem ein Glas mit Mineralwasser stand, dass leise vor sich hin sprudelte und blieb an der langen Fensterfront hängen. Mit trüben Augen starrte ich nach draußen. Dunkelgraue Wolkenberge türmten sich in der Ferne, drohten, den Himmel bald vollständig zu verschlucken. Bedrohlich hoben sich die kahlen Äste der Bäume von dem düsteren Himmel ab, während sie sanft im Wind hin und her schaukelten. Nur noch vereinzelte, bunt getünchte Blätter tanzten lautlos ihren eigenen, kleinen Tanz, begleitet von dem lieblichen Zwitschern der Vögel, denen das ungemütliche Wetter nichts aus zu machen schien. Das Alles jedoch wirkte trist und trostlos in meinen Augen. Eine quälende Frage lastete wie eine Zentnerlast auf meinem Herzen. Lebte er noch? Unwillkürlich gruben sich meine Finger in das weiße Bettlacken, als mein Magen sich krampfhaft zusammen zog. Er musste einfach noch leben! Ja, er musste. Er war stark. Er konnte so etwas verkraften. Eine stumme, einsame Träne tropfte auf das Lacken, hinterließ einen dunklen Fleck, doch ich registrierte es gar nicht. Unkontrolliert begann ich zu zittern. Ich hatte Angst. Schreckliche Angst. „Wenn er tot ist, bist du es schuld! Du ganz allein. Wärst du nicht so schwach, hätte er dich nicht beschützen müssen! Nur du allein bist es schuld, wenn er tot ist!“ „NEIN!“, schrie ich und presste meine Hände an meinen Kopf. „AUFHÖREN!“ Doch die Stimmen in meinem Kopf verstummten nicht, intensivierten sich, wurden lauter. „GEHT WEG!“ „Du bist schuld, wenn er tot ist!“ Immer mehr Tränen benetzten das Bettlacken unter mir, meine Fingernägel bohrten sich in meine Kopfhaut, hinterließen tiefe Spuren. „Du bist schuld,…“ Wild schüttelte ich den Kopf, konnte diese Stimmen nicht mehr ertragen. „…wenn er tot ist!“ Immer tiefer bohrten sich meine Nägel in mein Fleisch. Nur noch am Rande registrierten meine betäubten Sinne, dass jemand versuchte, meine Handgelenke fest zu halten und mich zurück zu drücken. In wilder Panik schlug ich um mich, schrie voller Verzweiflung: „Er ist tot! Er ist tot!“ Irgendwann versagte meine Stimme und ich wurde nur noch von heftigen Schluchzern geschüttelt. Mit angstvoll aufgerissenen Augen ließ ich mich zurück in die weichen Daunenkissen sinken. Unregelmäßig hob und senkte sich meine Brust, während mein Herz unkontrolliert und schnell gegen meinen Brustkorb hämmerte. Ich spürte eine warme, weiche Hand über meine Wange streichen und langsam beruhigte ich mich wieder. Mein Herzschlag wurde wieder regelmäßiger und erschöpft schloss ich die Augen, während unablässig weiter die Tränen unter meinen geschlossenen Augenlidern hervorquollen. „Hey…“, eine besorgt klingende, sanfte Stimme drang bis zu meinen Ohren vor, wenn jedoch nur dumpf und leise: „Niemand ist tot! Ihm geht es gut!“ Mehrere Stromschläge jagten nacheinander durch meinen Körper, als diese Worte wie durch Watte mein Gehör erreichten. Abrupt riss ich die Augen auf und setzte mich auf. Er lebte? Ein unsicheres Lächeln stahl sich auf meine noch leicht bebenden Lippen. Ich warf einen Blick in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und bemerkte erst jetzt die blonde Frau, die neben meinem Bett saß und mich besorgt musterte. Mein Hals kratzte unangenehm, dennoch öffnete ich meinen Mund und fragte mit leicht zitternden Stimme: „Darf… darf ich…“, ich räusperte mich und begann noch einmal: „Darf… Kann ich vielleicht zu ihm?“ Hoffnungsvoll blickte ich in die braunen Augen Tsunades. Am Liebsten wäre ich sofort aufgesprungen und wäre zu ihm gestürzt, dennoch wartete ich ungeduldig auf eine Antwort der Sannin. Dann, ein leichtes Nicken. Mit einem leisen Freudenschrei hievte ich meine Beine über die Bettkante und richtete mich leicht schwankend auf. Ich warf noch einen dankbaren Blick in Richtung Tsunade, während ich mich mit zittrigen Beinen auf dem Weg zu seinem Krankenzimmer machte. Tausend Gedanken schwirrten mir durch den Kopf, verursachten mir Kopfschmerzen. Zu viele Sachen waren in der letzten Zeit passiert. Sachen, die ich gerne wieder rückgängig machen würde, es jedoch nicht konnte. Mühsam schluckte ich die wieder aufkommenden Tränen hinunter. Ich musste jetzt stark sein. Stark für ihn. Noch einmal schluckte ich, dann öffnete ich vorsichtig die Tür und trat leise ein. Mein Blick fiel sofort auf meinen Teamkamerad, der aufrecht im Bett saß, einen dicken Verband um den Kopf und mich mit seinen geheimnisvollen, schwarzen Augen ansah. Ein schiefes Grinsen auf den Lippen, das ich sonst nur von Naruto kannte. Doch es machte mich glücklich, ihn so zu sehen. Unsagbar glücklich. Ich liebte dieses Grinsen. Genauso wie seinen Körper. Seinen Duft. Seine geschmeidigen Bewegungen. Einfach alles an ihm. Und ihn hier lebend zu sehen, war das größte Geschenk, das mir je gemacht worden war. Wieder traten mir die Tränen in die Augen, rannen meine Wangen hinab. Doch diesmal waren es Tränen der Freude. Und des Glücks. Ich stürzte auf ihn zu und drückte ihn an mich. Es tat so gut, ihn wieder zu spüren. Ihn zu riechen. Zu wissen, dass er lebte. Eng schmiegte ich meinen Körper an den seinen, als er seine Arme um meinen bebenden Rücken legte und ihn sanft mit seinen Händen streichelte. Ein nie gekanntes Gefühl schoss durch meinen Körper. Glück. Pures Glück. Lächelnd schloss ich die Augen und flüsterte ihm leise etwas ins Ohr: „Sasuke, ich liebe dich…“ „Ich dich auch Sakura, ich dich auch.“, murmelte er zurück und drückte mich leicht von sich, um mir in die Augen zu sehen. Den Blick, den er mir aus seinen onyxfarbenen Augen schenkte, werde ich wohl nie vergessen. Frei. Wild. Ja, das kannte ich von ihm. Doch diese Wärme und diese Liebe, die sie nun ausstrahlten, war etwas Neues. Etwas, dass nur mir allein gehören sollte. Und als sich unsere Lippen zum ersten Mal vorsichtig und ganz sanft trafen, fielen meine ganzen Sorgen von mir und ich fühlte mich seit langem wieder richtig frei. Frei von meinen Sorgen. Frei von allen Ängsten. Und ich denke, dass dieser Kuss sowohl für mich, als auch für ihn ein Neuanfang war… Purer Kitsch und ziemlich OOC... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)