New Chance von Apeiron (7 Jahre hab ich dich vermisst (Aeris+Cloud)) ================================================================================ Kapitel 17: Dunkle Gänge und andere Probleme -------------------------------------------- Dunkle Gänge und andere Probleme New Chance „Tja, jetzt sind wir fast umsonst das Shinra-Gebäude hoch gekraxelt und wieder runter und mit den anderen ist jetzt irgendetwas passiert“, beschwerte sich Zack über die aktuelle Lage. Inzwischen standen er, Cloud, Tifa und Cid wieder vor dem Haupteingang. „Hm, ist euch aufgefallen, dass Sephiroth nirgends war?“, merkte Cloud an. Auch Tifa gab ihren Kommentar dazu: „Aeris war auch nicht da. Also warum sollte Sephiroth da sein?“ „WAH!“, fluchte Cid dann herum, dass sich alle anderen erschraken. „Das ist doch bekloppt. Steckt Aeris jetzt mit diesem Irren unter einer Decke?!“ Cloud schüttelte den Kopf. „Nie im Leben! Das würde sie nicht machen. Das wäre nicht Aeris.“ Nein, niemals. Aeris wäre nie so abgebrüht und würde einfach die Seiten wechseln. Nicht SEINE Aeris und nicht, nachdem er endlich mit ihr zusammen gekommen war. Irgendetwas war einfach faul an der ganzen Sache. Und sicher trug Aeris keine Schuld, an welchen Dingen auch immer, die im alten Zugsystem passiert sein könnten. Davon war Cloud fest überzeugt. Kopfschüttelnd versuchte er den grausamen Gedanken zu verdrängen, dass er sich vertun könnte und beschleunigte seine Schritte. Er wollte so schnell wie möglich am Ort des Geschehens sein, und endlich Beweise dafür finden, dass bestimmt alles wieder gut werden würde. Er machte sich Sorgen. Sorgen um Aeris. Und Sorgen um Barret, Nanaki, Yuffie und Vincent, von denen er nicht wusste, wie es ihnen jetzt wohl ging. Bei den Erinnerungen an das, was Vincent vor wenigen Minuten über das Handy erzählt hatte, drehte sich Cloud der Magen beinahe um vor Angst. Was war bloß passiert, dass alles so aus den Fugen geraten war? In all diesen Gedanken versunken, bemerkte er nicht, wie Zack ihn zügig überholte und sich ihm dann in den Weg stellte. „Warte“, sagte der Dunkelhaarige, bevor Cloud beinahe in ihn hinein gelaufen wäre. Irritiert sah der Blonde auf. „Hm?“ Zack legte beide Hände auf Clouds Schultern und schüttelte den Kopf. „Du bist immer noch verdammt schwer verletzt. Du und Tifa, ihr solltet aus Midgar verschwinden. Sonst überlebst du das nicht, was auch immer bei den anderen gerade passiert.“ Noch ehe Cloud Widerspruch einlegen konnte, schummelte sich Tifa dazu: „Vergiss es, Zack. Ich weiß, dass du und Cid auch sehr stark sind, aber Yuffie, Barret, Nanaki UND Vincent waren auch aufgeschmissen und sie sind dort jetzt immerhin zu viert. Wenn ihr jetzt AUCH noch nur zu zweit losgeht, habt ihr eben so wenig Chancen.“ Brummend musste Cid zustimmen: „Das stimmt schon. Ab hier sollten wir alle zusammenbleiben. Es wäre gefährlich für dich, Zack, und auch für Cloud und Tifa.“ Er legte eine kurze Pause ein. „Nicht, dass ich mich darum kümmern würde, dass ich AUCH in Gefahr wäre…“ Das irritierte Zack etwas. „Warum wären Cloud und Tifa denn in Gefahr?“ „Na“, setzte Cid direkt wieder an. „Weil… du weißt doch nicht, ob sie nicht über Gefahren stolpern, auf dem Weg aus Midgar heraus.“ „Richtig, entschuldige.“ „Siehst du! Wir haben immerhin keine Ahnung, aus welchem Winkel Aeris zu welchem Zeitpunkt herausgesprungen kommen kann, um die beiden nieder zu metzeln!“ „SCHNAUZE!“, brüllte Cloud jetzt mitten in das Gespräch. Überrascht zuckten alle anderen zusammen und blickten ihn ein wenig eingeschüchtert an. Sein Gesicht war wutverzerrt. Selten hatte er seinem Ärger so lauten Ausdruck verliehen. Aber dieses Mal hatte er anscheinend einen sehr guten Grund dafür gehabt. Schnaufend drängte er sich zwischen Cid und Zack, schubste sie zu beiden Seiten von sich und bahnte sich so einen Weg an ihnen vorbei. Mit starkem Schritt und ohne sich auch nur eine Sekunde lang umzublicken machte er seinen Freunden mit kräftigem Ton deutlich: „Aeris… würde so etwas… niemals tun!“ „…“ Zack schwieg. Eigentlich müsste er Cloud da ja Recht geben, aber was er inzwischen mitbekommen hatte, sagte ihm, dass mit Aeris etwas nicht stimmte. Und zwar in einer Art, die sie gegenüber ihren eigentlichen Freunden feindlich hatte werden lassen. Zumindest jedoch konnte er verstehen, warum Cloud so wütend war. Zack wollte das alles ja auch nicht wahrhaben. Tifa seufzte und trotte Cloud nun hinterher. Sie wollte etwas zu alle dem sagen. Etwas, das ihn vielleicht aufheitern würde. Aber egal, welchen Anfang sie auch in ihren Gedanken webte, es wurde alles zu unnützen Worten, die wohl alles nur noch schlimmer gemacht hätten. Was war das nur für eine verfluchte Lage in den letzten Stunden, Tagen, Wochen…? Die Stimmung war auf dem Nullpunkt und somit auch die Motivation jedes einzelnen. Wie sollten sie so noch das Ruder rum reißen? Stur schüttelte Tifa den Kopf. Nein! Es gab einen Weg, der sie alle wieder zu guten Zeiten führen würde. Sie mussten ihn nur noch finden, das war alles. Ganz sicher! Noch immer schweigend legte Tifa jetzt einen kurzen Spurt hin, bis sie mit Cloud auf einer Höhe lief. Der schwieg immer noch mit betroffener Miene vor sich hin und starrte den Eingang des Zugsystems an, dem sich die vier näherten. „Cloud“, setzte seine hübsche Begleiterin an. „Glaubst du, mit so einer Einstellung kommst du gleich weiter?!“ Überrascht schaute er sie an. „Wie? Was ist denn bitte an meiner Einstellung falsch?“ „Du… denkst die ganze Zeit schon so pessimistisch.“ Cloud brummte widersprüchlich: „Ach, ist es jetzt pessimistisch, wenn ich behaupte, Aeris würde sich NICHT gegen uns stellen? Was ist dann für dich OPTImistisch? Dass sie uns alle umbringt?“ Irgendwie hatte Tifa wohl einen kleinen Denkfehler, fand er. Nach einem kurzen aber tiefen Durchatmen nahm Tifa wieder Anlauf. „Nein, so meinte ich das nicht. Es ist nur… du bist so mies drauf und fängst an, Zack, Cid und MICH als deine Feinde zu sehen. Aber unser Feind ist jemand anderes!“, erklärte sie. „Unser Feind… Ich weiß, dass ihr nicht meine Feinde seid. Das verstehe ich ja. Aber IHR solltet verstehen, dass auch Aeris nicht unser Feind ist!“ „Ja. schon klar“, stimmte Tifa zu und lächelte Cloud an, als er sie jetzt kurz anschaute. Und er erwiderte das Lächeln ein klein wenig. „So, da sind wir.“ Zack stand direkt vor dem Eingang in das Tunnelsystem, in dem vor Jahren noch die Züge Midgars fuhren. Etwas schaudernd schaute er in die Dunkelheit, die ihm gar nicht gefiel. „Sehen wir da eigentlich noch unsere Hand vor Augen, wenn wir erst mal da unten sind?“ „Vincent und die anderen haben sich auch zurecht gefunden“ argumentierte Cloud. Cid nickte und betrat die Winkel des Tunnelsystems, als könnte er es gar nicht mehr abwarten. Mit den Armen vor der Brust verschränkt, schaute er nach links und nach rechts. „Hm, es sind immer wieder Lücken in der Deckenkonstruktion, sodass Licht reinkommt.“ Das überzeugte auch die anderen drei und sie folgten dem Kettenraucher. „Wo lang?“, hakte Tifa nach. Aber die Frage war überflüssig. Cid hatte schon den Weg nach rechts eingeschlagen und da Zack und Cloud ebenso wenig wussten, wo hin sie eigentlich mussten, folgten sie ihm einfach. Tifa seufzte. Tolle Absprache, dachte sie sich. Jeder lauschte jetzt, wo sie doch kaum etwas sehen konnten, der Stille, die sie umgab. Und jeder wartete nur angespannt darauf, dass sie aus Gründen unterbrochen würde, die keinem angenehm sein würden. Aber es geschah nichts der gleichen. Stattdessen hörte man nur irgendwann ein leicht erfreuliches „Oh, seht mal!“, von Tifa. „Hm?“ Cloud schaute zu ihr, sah, dass sie auf etwas zeigte und folgte ihrem Blick. Ihre Aufmerksamkeit gehörte einem kleinen Stadtplan, der nur wenig entfernt von allen an einer Wand hing, die noch stand. „Cid, kannst du mir mal den Stadtplan geben, den du im Shinra-Gebäude gefunden hast?“; bat der Ex-Soldier. Nur wenige Sekunden darauf hielt er das besagte Dokument in den Händen und faltete es auf. „Mh“, murrte er und verglich mit dem Plan an der Wand. „Sie stimmen wenigstens total überein. Und auf dem Plan, der hier ist, ist eingezeichnet, wo wir uns gerade befinden.“ Tatsächlich. Dort, wo Cloud jetzt mit dem Finger drauftippte, war eine kleine rote Markierung, die einen darauf hinwies, wo man gerade eigentlich war. Entrüstet schüttelte Tifa den Kopf. „Na, super. Wir sind ein Mal unter dem Shinra-Gebäude durchgelaufen und damit eigentlich genau in die falsche Richtung.“ Seufzend hielt sie sich die Schläfen. „Wir wissen zwar nicht, wo genau Vincent und die andern sind, aber wir wissen es zumindest ungefähr. Und zwar in dem Viertel, das wir heute anfangs auch betreten haben.“ Zack brummte. „Super, Cid, ganz toll!“ „Was war das? Verfluchter *%§X#&!“ „Heh“, schob sich Tifa zwischen die beiden und schimpfte auch eine Runde mit. „Ihr seid alle schuld. Ihr wolltet euch ja nicht mal vorher absprechen, wo lang wir eigentlich gehen sollten.“ Reumütig schauten die beiden Männer weg, die sich eben noch in den Haaren hatten und brummten etwas, dass ein wenig nach Entschuldigungen klang. „Hm, zum Glück haben wir damit nicht allzu viel Zeit verloren. Nur etwa fünf Minuten!“, beschwichtigte Cloud. Aber Tifa war noch immer ein wenig entrüstet: „Korrigiere: fünf Minuten pro Weg. Also insgesamt zehn Minuten!“ Die Hände in die Hüften stemmend drehte sie sich weg und ging den gleichen Pfad wieder zurück, den sie alle gekommen war. Einen Moment lang legte Cloud sich eine Hand in den Nacken, dann schüttelte er den Kopf und folgte ihr. Und Zack und Cid taten es ihm gleich. Schweigend studierte Cloud noch einige Sekunden lang den Stadtplan, den er in der Hand hielt und grübelte. „Am besten wäre es, wenn wir, nach der Stelle, wo wir rein gekommen sind, die zweite kleine Kreuzung rechts abbiegen. Das ist ein kleiner Fußweg, der von den Schienen abbringt. Das ist extra für Bau- und Gleisarbeiter konstruiert worden. Und dann müssten wir eine Leiter runter, in einen weiteren Passantentunnel.“ Tifa, die noch vorne an der Spitze lief, nickte brummend. Noch war sie ein wenig sauer, aber das schlimmste war verflogen. Immerhin machte sich Cloud gerade schlau, wie sie alle am besten laufen konnten, ohne noch weitere, wertvolle Zeit zu verlieren. Das war endlich mal ein Anfang. Die zweite Kreuzung rechts also. Nur einige Meter weiter war die erste, also konnte die zweite nicht mehr all zu weit sein. Cid lief, neugierig wie er war, an Tifa vorbei, um ja der erste zu sein, der den Ort der Abzweigung betrat. Und dann dauerte es nur noch knapp eine Minute bei strammen Fußmarsch, bis der Herr aus Rocket Town stehen blieb und stutzig nach rechts schaute. „Mist…“ Cloud schaute von seinem Plan auf. „Was ist denn?!“ Cid stampfte verärgert mit dem rechten Fuß auf den dreckigen Boden und verschränkte wieder die Arme vor seinem Brustkörper. „Das hier is’ doch die zweite Kreuzung, oder?“ „Ja“, gab Cloud von sich. „Warum fragst du?“ „Hnnnh, so ein Müll!“; fluchte Cid. „Dann komm mal her und schau dir diese §#*&% mal an!“ Oh je, dachte sich Cloud bereits, denn er ahnte schon, dass seine Wegplanung umsonst gewesen war. Dennoch eilte er zu Cid herüber und schaute in den Gang. Und Tatsächlich – Ein Haufen Schutt zerstörte die Idee, den schmalen Weg zu beschreiten, um zur Leiter zu kommen. „Das ist wirklich mies.“ Fragend schaute er zu Zack und Tifa. „Was machen wir jetzt? Hier kommen wir schlecht weiter.“ „Das fragst du noch?“, lachte Zack auf, ging zu ihm herüber und klopfte ihm auf die Schulter. „Wir gehen einfach weiter geradeaus und biegen bei der nächsten Gelegenheit rechts ab.“ Bei diesem Vorschlag schaute der Blonde zu Tifa. Er wollte sie nicht schon wieder ungefragt lassen und ihre Stimmung vom Keller in den Erdboden darunter treiben. Zum Glück nickte die junge Frau zustimmen und ging dann auch direkt wieder voran. „Man, ist das alles ein Mist hier!“, zischte Cid leise vor sich hin. Es stank ihm in den Himmel, dass man nie einfach irgendeinen Weg ging und trotzdem an sein Ziel gelangte. Diese verschlungenen Wege, Winkel und die etlichen Ecken machten aber jede Hoffnung auf diese Option zunichte, mal ganz davon abgesehen, dass viele Möglichkeiten ohnehin von Gestein etc. blockiert waren. Und da jeder so seine Gedanken hatte, wie es weiter ging, was einen grad nervte und wie viele Wege wohl noch so voller Schutt waren, gab es mal wieder eine Gesprächspause in der Gruppe. Abermals lauschte jeder nebenbei auf die drückende Stille und dachte sich insgeheim, es sollte doch einfach wieder einen Grund geben, sie zu unterbrechen. Irgendwas musste her. Wieder eine Entdeckung oder ein Gesprächsthema. Aber eine ganze Weile tat sich absolut gar nichts. Bis plötzlich mit einem Mal ein lauter Schrei zu hören war, der durch die Gänge hallte und von den zertrümmerten Wänden abprallte. Es war eine weibliche, hohe Stimme und man erkannte die pure Angst in ihr, selbst, wenn man gar nicht so direkt hinhörte. Alle schauten erschrocken auf, aber der einzige, der schlagartig stehen blieb, war Zack. Er hatte den Atem vor Schock angehalten und die Augen aufgerissen, als hätte er den Eingang zur Hölle gesehen. „Aeris…“ hauchte er tonlos. Tifa schaute ihn sprachlos an. Der Schrei kam also von Aeris? „Bist du dir ganz sicher?“, fragte sie besser noch einmal nach. Jetzt atmete Zack kräftig aus und nickte kaum merklich. Die Sorge saß ihm in jedem Millimeter seines Körpers, in jedem Muskel, in jedem Knochen und der Gedanke daran, dass Aeris etwas Schlimmes passiert war, schnürte ihm beinahe die Kehle zu. Da! Wieder in Schrei. „Neeeeeiiiin!“ „AERIS!!!“ Jetzt setzte sich Zack ruckartig in Bewegung und lief bis zum Ende des Ganges. Immer wieder hörte man ein Wimmern, dass etliche Male von den Wänden wieder abprallte und keinen wissen ließ, wo der Ursprung der Stimme lag. Zack allerdings schien es genau zu wissen. Zielsicher bog er rechts ab und war hinter der Ecke verschwunden. „Verdammt, Zack! WARTE!“, rief Cloud, als er endlich realisierte, dass sein bester Freund sich so nur in Gefahr brachte. Zügig schnappte er Tifa am Handgelenk, damit auch diese endlich mal aus dem Schockzustand erwachte, und zerrte sie mit, um Zack noch einholen zu können. Cid brauchte zum Glück nicht auch noch jemanden, der ihm die Lage so deutlich machte. Er fing von alleine an, loszurennen wie ein Irrer. Aber als die drei das Ende des Ganges erreicht hatten und einen Blick nach rechts wagten, sahen sie nur, dass direkt dort wieder zwei verschiedene Wege abzweigten. Cloud platzierte sich so, dass er in beide hineinschauen konnte, aber nach einigen kurzen Blicken fluchte er vor sich hin. In beiden Fällen füllte Dunkelheit die Wege nach wenigen Metern aus, sodass Cloud unmöglich feststellen konnte, wo Zack lang gerannt sein könnte und die Schritte halten von jeder Wand und von jeder Seite wieder, als kämen sie von überall. „Zack!“, rief Cloud jetzt, in der Hoffnung eine Antwort zu erhalten. „Zack, heh! Wo steckst du?!“, wieder… aber die Versuche blieben erfolglos. Sicher war der Idiot lebensmüde oder so in die Sorge um Aeris vertieft, dass er Clouds Rufen gar nicht wahrnahm. Ratlos schaute dieser zu Tifa und Cid. 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