Wintertränen von Ahnashawn (Wenn das Leben nicht fair spielt... KaRe) ================================================================================ Kapitel 1: Wie kam es nur so weit... ------------------------------------ Hi @ all!! ^-^ Hiermit melde ich mich zurück! Und wie ihr unschwer erkennen könnt, habe ich das erste Kapi mitgebracht! *grins* Hab mir Mühe gegeben und ich bin eigentlich richtig zufrieden damit! In diesem Kapi wird beschrieben, wie es zu der Situation gekommen ist, in der sich die Charaktere nun befinden. Ich hoffe, dass ich dies auch gut rüberbringe! XD Zu den Kommis: Ein Prolog sollte nicht so lang sein, das übernehmen die Kapis. Und ich hoff, ihr seid mit der Länge zufrieden. ^-^ Aber was rede ich wieder so lange… Viel Spaß beim ersten Kapi von „Wintertränen“!! ^-^ Anmerkung: *~…~* -> Erinnerungen und Rückblenden Kapitel 1: Wie kam es nur so weit... Sonnenaufgang. Wie jeden Tag schenkte die Sonne der Erde ihre hellen Strahlen und vertrieb die Dunkelheit auf ihren angestammten Platz. Wie jeden Morgen erwachte das Leben in den Städten und trieb die ersten Menschen auf die Straße, um ihrer Arbeit nachzugehen oder um die ersten Besorgungen zu erledigen. Und auch in einer Wohnung in der Tokioter Innenstadt erwachten die Ersten aus ihrem Schlaf. Erst langsam, doch dann war der größte Teil der Wohnung hell mit Lampen erleuchtet und auch schon die ersten Schritte waren zu vernehmen. Ein silberblauhaariger Junge stand an der Spüle und füllte Wasser in sein Glas, neben ihn auf der Arbeitsplatte lagen mehrere Tabletten, unterschiedlich groß und zudem noch kunterbunt. Kurz besah er sich diese kleinen Pillen und seufzte leise. Dann nahm er die erste Tablette und schluckte sie mit Wasser runter. Die nächsten Tabletten folgten, bis auch die letzte Pille verschwunden war. Gedankenverloren schaute der junge Russe auf das Glas in seiner Hand. Jeden Morgen spielte er das gleiche Spiel. Er hatte aufgehört zu zählen, wie viele dieser Tabletten bereits in seinem Körper zirkulierten. Aber ohne sie konnte er nicht mehr auskommen...obwohl diese Pillen ihm auch nicht wirklich helfen konnten. Niemand konnte ihm helfen. Er war ganz allein... „Hey, Kai!“ Okay, vielleicht war er doch nicht so allein wie er glaubte...jedenfalls nicht in diesem Raum. „Hmm!?“, kam die genervte Antwort von Kai. Leicht drehte sich der junge Russe zum Küchentisch, wo der Rest der Bewohner saßen. Drei Jungs, welche der Silberblauhaarige nur allzu gut kannte, da er doch schon seit ein paar Jahren mit ihnen zusammenlebte. Eine bunt zusammengewürfelte WG. Links am rechteckigen Küchentisch saß der schwarzhaarige Chinese, welcher gerade seinen Kaffee trank und mit neugierigen Augen zum Jungen am Fenster sah. Neben ihm saß ein blonder Halbamerikaner, der sich gerade genüsslich streckte und noch leicht verpennt den Schlaf aus seinen Augen rieb. Vor ihm stand die heiße Tasse Kakao, die dampfend darauf wartete, endlich in die Hände genommen zu werden und den müden Körper zu erwärmen. Ihm gegenüber saß der Junge, der Kai jäh aus seiner Starre geholt hatte. Ein dunkelblauhaariger Japaner, der sich frech grinsend mit den Ellbogen auf den Tisch lehnte und darauf wartete, dass die morgendliche Müdigkeit und Stille sich endlich davonmachen würden. Und meist war es dieser Junge, der die Stille im Haus jäh zerstörte und Auslöser für eine lautstarke Auseinandersetzung war. „Weißt du, Kai...mich würde wirklich mal etwas interessieren. Warum schluckst du eigentlich jeden Morgen diese Unmengen an Tabletten?“ Der Angesprochene seufzte genervt und schloss seine Augen. Wie oft hatte ihm Tyson nun diese Frage gestellt? Mittlerweile bestimmt jeden verdammten Morgen. Und anscheinend hatte dieser es immer noch nicht kapiert... „Tyson, du nervst...ich habe dir bestimmt schon hunderttausendmal gesagt, dass das Vitamin- und Erkältungstabletten sind...finde dich endlich damit ab...“ Damit sollte eigentlich das Gespräch zwischen ihm und Tyson beendet sein, jedenfalls in Kais Sinne. Aber wie Tyson nun mal so war, hörte er nicht auf, Kai damit aufzuziehen. „Du?! Erkältungstabletten?! Das ist doch wohl ein Witz! Falls du es vergessen haben solltest, du kommst zufälligerweise aus Russland, eines der kältesten Länder der Erde. Damit solltest du ja wohl abgehärtet genug sein!“ Langsam wurde es Kai zuviel. Inzwischen war er es eigentlich gewöhnt, dass Tyson ihn ärgerte, aber leider wusste der junge Japaner nie, wann er besser aufhören sollte. „Mensch, Tyson!! Hör auf, mich jeden Morgen vollzulabern!! Ich weiß, dass ich aus diesem gottverdammten Land komme!!! Und was geht es dich eigentlich an, was für Tabletten ich zu mir nehme!!? Falls DU es noch nicht bemerkt haben solltest, wir haben Winter!! WINTER!!! Ich habe jedenfalls keine Lust, mir eine Erkältung zu holen und dann flach im Bett zu liegen!!! Also halt jetzt endlich deine Klappe!!!“, brüllte Kai Tyson mehr entgegen und wandte sich ab. Wütend sprang Tyson von seinem Stuhl auf und knallte mit den Händen auf den Esstisch. „Sag mal, wie bist du eigentlich drauf!!? Ich hab dir nur eine einfache Frage gestellt!! Aber wenn es Mister Überempfindlich so dermaßen stört, bitte!!! Am liebsten würde ich dich...!!!“ „Tyson!!! Jetzt lass es doch mal gut sein!!“. Max war nun auch aufgesprungen und hielt Tyson davon ab, sich sofort auf den Silberblauhaarigen zu stürzen. Nur mit Mühe und Not konnte er Tyson festhalten. „Wenn Kai es nicht sagen möchte, dann musst du das akzeptieren. Und mit Gewalt kommst du sowieso nicht weit. Also beruhig dich erst mal und setzt dich wieder.“ „Max hat Recht, Tyson. Du kannst niemanden dazu zwingen, eine Antwort auf deine Fragen zu geben. Und außerdem solltest du wieder leiser sein. Nicht, dass sich unsere Nachbarn wieder beschweren wegen Ruhestörung und Lärmbelästigung. Einmal hat mir definitiv gereicht“, sagte Ray mit ruhiger Stimme zu seinem Teamkameraden, während er weiter seinen Kaffee trank. „Ihr habt ja recht...sorry...“. Tyson ließ sich zurück auf seinen Stuhl sinken und verschränkte genervt die Arme hinter seinem Kopf. Allein die Erinnerung daran war schon schlimm genug. Einmal war der Streit zwischen Tyson und Kai so ausgeartet, dass die Nachbarn sogar die Polizei gerufen hatten, um endlich wieder Ruhe zu schaffen. Nur mit viel Überzeugungskraft konnten sie die Beamten davon überzeugen, keine Anzeige zu erstatten. In Tysons Augen war Kai der Schuldige dafür gewesen, da er ja zu Anfang ausgerastet war, obwohl Tyson in ja nicht minderwertig provoziert hatte. „Ach, komm schon, Tyson. Jetzt spiel hier nicht den Schmollenden! Lach mal wieder!“, kicherte Max und fing sofort an, Tyson anzustupsen und ihn zu necken. Und es dauerte auch nicht lange, da konnte Tyson nicht anders, als auf das Spielchen einzugehen. Im nächsten Moment sah man beide nur noch durch die Küche hetzen und laut lachend in die nächsten Zimmer verschwinden. Ray sah diesem Treiben zu und konnte nur den Kopf schütteln. Es war schon witzig anzusehen, wie sich die beiden wie Kleinkinder benahmen. Jedoch bereiteten dem jungen Chinesen diese täglichen Streits Kopfzerbrechen und auch Sorgen. „Früher war es so schön friedlich jeden Morgen. Doch seit diesem einen Tag hat sich alles verändert. Ach Kai...“, dachte Ray und sah nachdenklich rüber zu Kai. Auch den Schwarzhaarigen beschäftigte die Frage, was für Tabletten Kai da schluckte. Manchmal spielte er mit dem Gedanken, die Packungen zu suchen und sich die Packungsbeilage durchzulesen, doch jedes Mal verwarf er diesen Gedanken sofort wieder. Es wäre ein schmerzlicher Eingriff in die privaten Angelegenheiten Kais und das wollte Ray nicht. Aber zu fragen traute er sich auch nicht, sah er doch jeden Morgen die Reaktionen gegenüber Tyson. Innerlich hoffte Ray darauf, dass Kai von sich aus erzähle, doch Kai schwieg. Er schwieg jeden Tag, jedes Mal... Jedoch hatte der junge Chinese keine andere Wahl als zu warten. Und so wartete er...und hoffte... Kai hatte sich während der Tumult hinter ihm wieder lauter wurde nicht ein bisschen bewegt. Er schaute weiterhin gedankenverloren aus dem Fenster. Draußen begann es langsam wieder zu schneien, obwohl der Boden schon reichlich mit Schnee bedeckt war. Schnee... Kai liebte den Winter. Vielleicht lag es daran, dass er aus einem kalten Land stammte, wo die meiste Zeit über Schnee lag, vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass er von klein auf den Schnee als etwas Beruhigendes und Wunderschönes angesehen hatte. Und obwohl der Schnee nichts Beunruhigendes an sich hatte, so machte er Kai schmerzlich bewusst, wie viel Zeit doch vergangen war. Betrübt senkte er seinen Blick und schaute auf das noch mit etwas Wasser gefüllte Glas in seiner Hand an. Ja, es mussten bereits ein paar Monate vergangen sein, seit er die ersten Anzeichen bemerkte. Sie waren klein, nicht auffällig...und doch waren sie da... Und genau diese Anzeichen waren es, die ihn jeden Morgen vom neuen beschäftigten...wurde er doch jedes Mal durch diese Tabletten daran erinnert... Leise seufzend schloss er seine Augen und trank den letzten Rest des Wassers. Es war kalt und Kai spürte, wie es seine Kehle hinunterrann, nur um dann in seinem Körper zu verschwinden. Als der junge Russe seine Augen wieder öffnete, sah man in ihnen eine gewisse Traurigkeit und Hilflosigkeit... Fast sehnsüchtig betrachtete Kai den fallenden Schnee und glitt wieder in seine eigene Gedankenwelt...versuchte sich daran zu erinnern, was vor ein paar Monaten war... Wie es dazu kommen konnte, dass er jetzt hier stand und sich von seinen Freunden fast gänzlich in sich zurückzog... Wie dieser ganze Alptraum begann... *~...es war Spätsommer, die Temperaturen waren nicht mehr so hoch und die ersten Blätter an den Bäumen verloren ihr sattes Grün, verwandelten sich in Rot, Gelb oder Orange. Die ersten leichten Herbstwinde wehten über das Land, trugen Blätter und Gräser mit sich, auf unbestimmte Reise und Ziel. Es war die Zeit, wo sich das Leben auf den kommenden Winter einstellte, wo die Lebewesen in Wald und Feld ihre Wintervorräte anlegten oder sich Verstecke für ihren langen Schlaf suchten. Auf den Feldern wurde das Getreide geerntet, bereits Saaten für den Frühjahr gestreut, unentwegt, die gleichen Schritte wie jedes Jahr, als ob es nie anders sein würde. In den Städten wurden die Schaufenster umdekoriert, die Mode wurde von Sommer auf Herbst und Winter umgestellt, gehetzt, als ob ihnen keine Zeit bleiben würde. Auf den Straßen tummelte sich das Leben, viele Kinder waren unterwegs. Bald würde die Schule wieder beginnen, dann sehe auch hier es wieder anders aus. Deshalb genossen die Schülerinnen und Schüler ihre letzten freien Tage, um sich mit ihren Freunden zu treffen, egal ob Ausflug, shoppen oder einfach nur um zusammen abzuhängen. Auch der Park war noch gut besucht, egal ob Jugendliche, die sich die Zeit auf den Grünanlagen gemütlich oder Erwachsene, die einen kleinen Spaziergang um den kleinen See und den kleinen Wald machten. Es war eine angenehme Stimmung... In einem anderen Teil des Parks waren ebenfalls vier Jungs unterwegs, dieser lag etwas abseits vom Zentrum und war daher nicht so stark von Passanten besucht. Doch genau dieser Platz war ruhig und abgelegen genug, um ungestört trainieren zu können. So hatte es sich jedenfalls Kai gedacht... Es war wieder ein Training à la Kai. Zuerst kamen die typischen Aufwärmübungen dran: Liegestütze, Kniebeugen und noch weitere. Dann mussten sie zehn Runden laufen, Kai überwachte dies. „Komm schon, Tyson!! Hopp, hopp!! Schneller, du liegst schon zwei Runden zurück!! Beweg deinen dicken Hintern!!!“ Oh ja, Kai genoss es so richtig, Tyson beim Training hart ranzunehmen. So konnte sich der junge Russe wenigstens etwas an den dummen Sprüchen Tysons rächen, denen er fast täglich ausgesetzt war. Obwohl dies eher eine makabere Art der Rache war. Tyson hatte bereits einen hochroten Kopf und auch Ray und Max kamen langsam aus der Puste. Schließlich blieb Tyson schnaufend stehen und musste sich auf seinen Knien stützen, um nicht vor Sauerstoffmangel umzufallen. „Hab ich etwas von einer Pause gesagt, Tyson!! Du hast deine Runden noch nicht voll, also lauf mal schön weiter!“, grinste Kai fies. Tyson jedoch dachte nicht daran, sich auch nur noch einen Zentimeter weiterzubewegen. „Jetzt halt mal die Luft an, Kai!! Meinst du nicht auch, dass du übertreibst mit deinem Training!? Das nächste Turnier findet erst wieder nächstes Jahr statt! Wir brauchen also gar nicht mehr trainieren!“, gab Tyson begründet zurück und eigentlich hatte er ja Recht. „Soll ich es dann etwa wieder ausbaden, wenn ihr nächstes Jahr schon in den Vorrunden rausfliegt, weil ihr nicht trainiert habt? Nein, diesen Schuh ziehe ich mir nicht an! Also, lauf weiter!“ Kai blieb konsequent, doch auch Tyson hatte einen unüberwindbaren Dickschädel. Ray und Max waren mittlerweile stehen geblieben und beobachteten das Szenario, bereit um einzugreifen, falls es wieder komplett aus dem Ruder laufen würde. „MANN, KAI!!! Du gehst mir mit deiner arroganten Art so auf die Nerven!!! Warum läufst DU nicht!!? Oder hat es Mister Eisklotz wieder mal nicht nötig!“ „Wie war das?!!“ Diese Provokation war ein Tropfen zuviel auf dem heißen Vulkan. Kai rannte den kleinen Hügel runter und packte Tyson unsanft am Kragen. „Nimm das zurück!!!“ „Kai!!!“ Ray und Max waren nun eingegriffen und trennten die beiden Streithähne voneinander. Beide hatten Mühe, Tyson und Kai davon abzuhalten, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. „Kai! Tyson! Jetzt ist mal Schluss!! Ihr benehmt euch ja wie kleine Kinder! Was ist bloß los mit euch? Besonders mit dir, Kai. Warum bist du in letzter Zeit so aggressiv?“ Rays Augen sahen den Silberblauhaarigen durchdringend an. Diesen Blick konnte Kai nicht ignorieren. Aber er selbst wusste nicht, warum er in letzter Zeit immer wieder ausrastete...diese Frage beschäftigte den jungen Russen sehr. Auch fühlte er sich irgendwie ausgelaugt...müde... Kai beruhigte sich langsam und Ray löste seinen Griff um ihn. Erschöpft legte Kai eine Hand an sein Gesicht und schloss die Augen. Es ging ihm nicht gut, dass konnte er nicht mehr verdrängen. Ständig hatte Kai Kopfschmerzen und seine Sicht verzerrte sich manchmal. Aber diese Kleinigkeiten interessierten den Russen nicht wirklich, da er glaubte, es wären nur kleine Anzeichen dafür, dass er einfach nur gestresst und überarbeitet war. Ray beobachtete Kai aufmerksam, auch er erkannte, dass irgendetwas mit Kai definitiv nicht stimmte. Es war nicht Kais Art, einfach im nächsten Moment rumzuschreien oder gleich handgreiflich zu werden. Als Kai nicht auf dessen Frage geantwortet hatte, sah der junge Chinese seinen Freund besorgt an. Etwas war nicht in Ordnung... „Kai? Alles klar bei dir?“, fragte Ray und seine Augen hafteten beunruhigt auf dem Gesicht des Silberblauhaarigen. Kai wurde aus seinen Gedanken gerissen und sah seinen Gegenüber verwundert an, dann lächelte er leicht. „Ja...alles okay...ich weiß selbst nicht, was in mich gefahren ist...tut mir leid...“, sagte Kai leise und sah betrübt weg. Max hatte Tyson inzwischen ebenfalls beruhigt und nun waren alle Augen auf ihren Teamkapitän gerichtet. Zwar war Tyson noch sauer auf Kai, aber als er dieses Bild vor sich sah, tat ihm der Russe leid. Er schämte sich für seine Worte... „Schon gut, Kai. Wir wissen ja, dass du es nicht so gemeint hast. Vergessen wir es einfach, okay?“, lächelte Tyson keck und verschränkte die Arme hinterm Kopf. Kai drehte sich zu Tyson um, sah ihn einige Augenblicke einfach nur an. Dann nickte er leicht. „Okay, dann lasst uns mal mit dem Training fortfahren! Tyson und ich gehen schon mal zum Tablo!“ Mit diesen Worten schnappte Max Tysons Arm und zog ihn in Richtung der Beybladetablos. Gerade wollte Kai ihnen folgen, als Ray dessen Hand packte und ihn zum Halten zwang. Verwirrt schaute Kai auf den Schwarzhaarigen. „Kai, du kannst mir nichts vormachen...mit dir ist bestimmt nicht alles okay. Du bist total blass im Gesicht! Und dann dein Verhalten vorhin...du hast doch was. Wenn du krank bist, dann sag es mir. Dann sollten wir das Training besser unterbrechen und zurück zu unserer Wohnung gehen!“ In Rays Augen lag Selbstsicherheit...aber auch eine leichte Angst...Angst um seinen Freund. Zuerst konnte Kai nichts darauf erwidern, sah immer nur diese bernsteinfarbenen Augen, wie sie ihn anschauten und ihn zu durchschauen versuchten. Ein leiser Wind spielte leicht mit dem langen weißen Schal und den langen Zopf, wie im Rhythmus zu einer Melodie tanzten sie, gewannen oder verloren an Kraft, bis sie wieder erstarben. Kurze Zeit geschah nichts...dann lächelte Kai. „Keine Angst, es geht mir gut. Macht dir nicht so viele Gedanken...das ist nicht nötig...“ Damit löste sich Kai von Ray und ging zum Trainingstablo. Der junge Chinese blieb noch eine Weile stehen und schaute nachdenklich auf seine Hand. Als er Kai am Arm festgehalten hatte...da konnte er sie fühlen...die Hitze, die von Kais Körper ausging. Auch wenn Kai meinte, es wäre alles in Ordnung...Ray dachte nicht so. Doch warum sagte Kai nichts...Ray seufzte leise...ließ seine Hand sinken... „Ach, Kai...warum bist du nur so ein Sturkopf...“ Der Wind trug Rays Worte mit sich in den Himmel, zusammen mit den Blättern, fort...weg von ihnen...an unbekannten Ort... Das Beybladetraining verlief an sich ohne Probleme. Neue Starttechniken wurden ausprobiert, Übungskämpfe ausgetragen und Kampfstrategien aufgestellt. Und doch lag eine gewisse Spannung über dem Tablo. Max und Tyson bekamen sie nicht mit, waren gerade dabei, ihre neuen Attacken zu testen. Nur Ray sah unentwegt rüber zu Kai, ließ ihn nicht eine Sekunde aus den Augen. Irgendetwas machte den Chinesen nervös... „So, Kai! Komm schon! Zeig mal, was du drauf hast!“ „Okay, Tyson! Mach dich bereit!“ Tyson und Kai starteten gerade einen ihrer Kämpfe, als es passierte. Ein kurzer, aber dennoch heftiger Schmerz durchzog Kai. Der junge Russe biss die Zähne aufeinander und stöhnte leise, sein gesamter Körper zitterte, kalter Schweiß stand auf seiner Stirn. Tyson war zu sehr auf den Kampf fixiert, um es zu bemerken, doch Ray hatte es gesehen. Und nun fühlte er sich in seiner Sorge bestätigt. Gerade wollte Ray etwas sagen, als Tyson zum nächsten Angriff überging. „Los, Dragoon!! Hau Kais Beyblade aus der Arena!! Ultimate Storm Attack!!“ „Nein, Tyson!! Brich den Angriff ab!!!”, schrie Ray dazwischen, Tyson zuckte vor Schreck zusammen. Dadurch verlor Tyson die Kontrolle über sein Beyblade und Dragoon knallte gegen die Tablowand. Kurz schwankte der Beyblade, dann fiel er um und blieb auf der Seite liegen. Verdutzt sah Tyson auf seinen Beyblade, dann drehte sich der junge Japaner zu Ray um. „Ray!!! Mann, was sollte das!!!? Du kannst doch nicht so einfach in unseren Kampf reinplatzen!!! Mensch!!“ „Tyson, beruhige dich doch erst mal und hör mir...“, wollte Ray erklären, doch Tyson unterbrach ihn einfach. „Ich soll mich beruhigen!! Mensch, ich war gerade dabei, Kai aus der Arena zu hauen!!!“ „Tyson!! Jetzt sei doch mal ruhig!!“ Ray und Tyson stritten sich laut untereinander, doch Kai bekam dieses laute Geschrei kaum mit. Irgendwie schienen seine Ohren zugefallen zu seien, jedenfalls hörte er nur ein paar verzerrte Gesprächsfetzen...und ein penetrantes Rauschen... Kai stand vollkommen weggetreten da, zitterte am ganzen Leib. Sein Kopf schien zu platzen und dieses Rauschen hörte auch nicht auf... „...was soll das...mein Kopf...alles dreht sich...und dieses Rauschen...was ist das...ist das...mein eigenes...Blut...“, dachte Kai angestrengt nach, obwohl ihm das mehr als schwer fiel. Alles war wie in Watte gepackt...und selbst das Sehen fiel ihm immer schwerer. Müde sah sich Kai um, sah zu seinen Freunden, versuchte ihre Gesichter zu erkennen. Irgendwie kamen die Worte aus ihren Mündern nur langsam in seinem Kopf an. Die ganze Umgebung drehte sich, verblasste...verzerrte... Stöhnend schloss Kai seine Augen und legte eine Hand an seine Stirn, hoffte, dass es besser werden würde...doch das wurde es nicht. Er öffnete seine Augen wieder, doch diesmal verschwamm seine Sicht total. „...was...ich...“, dachte Kai gerade noch, dann knickten seine Beine weg. Ray stritt sich immer noch mit Tyson, als er im Augenwinkel sah, dass Kai gefährlich schwankte. Erschrocken fuhr der junge Chinese herum und eilte zu seinem Freund. Gerade noch konnte er den Silberblauhaarigen stützen, bevor dieser umfiel. „Kai! Kai!! Hey, was hast du!! Kai!!!” Panisch hielt Ray den jungen Russen in seinen Armen fest. Das meiste Gewicht lag auf den Schwarzhaarigen, da Kai keine Kraft hatte, sich selbst auf den Beinen zu halten. Kais Gesicht war aschfahl und er zitterte. Erst jetzt realisierten Max und Tyson, was sich zugetragen hatte und da war selbst der größte Streit vergessen. Sofort rannten sie ebenfalls zu ihren Freunden und sahen besorgt auf den Silberblauhaarigen. Es herrschte eine gespenstische Stille unter ihnen...minutenlang...dann regte sich Kai wieder. Leise stöhnend öffnete er leicht seine Augen und sah fast hilfesuchend nach oben, sah die besorgten Gesichter seiner Freunde. „Kai...alles in Ordnung? Wie geht es dir?“, fragte Ray vorsichtig. „...ich....weiß es nicht....plötzlich...war...ich....mein Kopf...“ Kais Stimme zitterte, klang zerbrechlich. „Komm...ich helfe dir.“ Ray schaffte es, Kai wieder auf seine Beine zu stellen. Zwar schwankte der junge Russe noch ein wenig, aber er stand. Vorsichtshalber blieb Ray noch neben Kai stehen, falls er doch wieder umfallen würde. „Tyson. Max. Es ist besser, wenn wir wieder zurück gehen. Wir können es nicht riskieren, dass es schlimmer wird. So hat das Training keinen Sinn.“ Max und Tyson stimmten dem Vorschlag zu. Sie sammelten ihre Sachen zusammen und so gingen sie zurück durch den Park in Richtung Innenstadt. Ray war darauf bedacht, Kai nicht mehr aus den Augen zu lassen. Den Weg über lief der junge Chinese neben ihn, achtete auf jeden Schritt des Russen. Schließlich standen sie an der großen Kreuzung, welche die kleine Gruppe von der Innenstadt trennte. Die Ampel war rot und die Autos rasten nur so an den Bladebreakers vorbei. „Mann, wie lange braucht diese dämliche Ampel denn noch!? Wir stehen hier doch bestimmt schon fast fünf Minuten!“, meckerte Tyson und legte frustriert seine Hände an die Hüfte. Max kicherte und beschwichtigte Tyson damit, dass sie wohl bald umspringen würde. Aber auch Ray nervte dieses ständige Ampelrot. Wenn sie doch nur endlich umspringen würde?! Kai jedoch hatte mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Sein Kopf machte sich wieder schmerzhaft bemerkbar, immer wieder wurde seine Sicht schlechter. Und dieses ständige Rauschen...es übertöne den rasenden Verkehr. Ein pulsierender Strom...es musste wohl wirklich sein Blut sein...es pochte... Kai wurde schwindelig, der Weg vor ihm drehte und bewegte sich... Er legte eine Hand an seine Stirn...zitterte...stöhnte leise... Der junge Russe fühlte sich müde, alles in seinem Körper schmerzte... „Kai? Kai, ist dir nicht gut? Kai?!“ Ray legte besorgt eine Hand auf die Schulter von Kai, rüttelte leicht. Doch Kai bekam dies nicht mehr mit... Es spielte sich fast wie in Zeitlupe ab...wirkte nicht real...mehr wie ein Traum... Kais Beine gaben nach...nur im Halbbewusstsein sah Kai, wie sich die Gegend seitlich kippte...wie die Umgebung immer mehr verschwamm...weit weg hörte er die lauten Rufe seiner Freunde.... „KAAAIIII!!!!!“ Dann war alles schwarz...~* So, aus! Schluss! Ende!! *grins* Ich bin fies, ich weiß! XD Einfach hier aufzuhören, aber ich will euch ja nicht die Spannung nehmen. ^-^ Und wer wissen will, wie es weitergeht… Der freut sich dann auf das nächste Kapi!! *zwinker* Ich freue mich immer über Kommis! ^-^ Gibt mir Motivation und Gewissheit, dass ich das hier nicht umsonst schreibe! XD Also, schreibt mir fleißig! *grins* Werde versuchen, dass nächste Kapi schnell hochzuladen! Wenn ich es schaffe, dann am nächsten Wochenende. Bleibt mir bis dahin treu!!! Bye Bye!!! *wink* Your Ahnashawn Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)