Changed Feelings von Southern-Banshee ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Prolog „…“jemand spricht »…«jemand denkt Sengoku Ära, ein stiller, friedlicher Morgen. Plötzlich hörte man einen lauten Knall. Die Erde erzitterte und die Vögel flogen aus den Bäumen auf. „ Weißt du was Inuyasha, wenn du so weiter machst kannst du die Juwelensplitter bald alleine suchen“, schrie eine junge Frau und stolzierte an dem verdatterten Halbdämon vorbei der in einem mindestens zwei Meter tiefen Loch lag. „Was hab ich denn jetzt schon wieder gemacht?“ „Das geschieht dir ganz recht Inuyasha“, meinte der kleine Kitsune und lief Kagome hinter her. „ Du lernst es wohl nie, du weißt doch wie sehr Kagome-sama es hasst, wenn du ihr verbietest in ihre Zeit zu gehen.“ „Ja, ja ich bin mal wieder an allem schuld“, maulte Inuyasha bevor er sich aufrichtete, seine Kleider abklopfte und Kagome hinterher rannte. Der Mönch und die Dämonenjägerin folgten kopfschüttelnd. Am Abend erreichte die Gruppe ein Dorf. Dank Sangos Vermittlungen sprachen Kagome und Inuyashe wieder miteinander und sie hatten heute zwei neue Juwelensplitter erbeutet und dementsprechend gut war die Laune der Freunde. Mit Hilfe einer magischen, schwarzen Wolke die urplötzlich über der besten Herberge des Dorfes hing konnten sie auch endlich mal wieder unter einem Dach schlafen, was besonders Kagome freute. Nach dem Essen legten sich alle schlafen. Nur Inuyasha blieb draußen, um Wache zu halten, wie er sagte. Mitten in der Nacht wachte Kagome plötzlich auf. Sie rieb sich verschlafen die Augen als ihr auffiel das Inuyasha nicht da war. » Ob etwas passiert ist? Aber Inuyasha sagte doch selbst, das er hier in der Nähe keine Dämonen riechen kann. Moment wir sind nahe an der Grenze des Westens, ob...nein Sesshomarou würde sich nie dazu herablassen in die Nähe eines Menschendorfes zu kommen, geschweige denn es betreten. Moment Inuyasha wird doch nicht wieder, nein das glaub ich nicht.« Vor sich hingrübelnd versuchte Kagome wieder einzuschlafen aber schließlich gab sie es auf. »Am besten sehe ich nach, das lässt mir einfach keine Ruhe.« Als Kagome aufstand und nach ihrem Bogen griff wachte Sango auf. „ Kagome-chan wo gehst du hin?“ „Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken, aber Inuyasha ist weg und ich mache mir Sorgen, schlaf ruhig weiter, ich bin gleich wieder da. Draußen ar es dunkel, es war bewölkt und weder Mond noch Sterne waren zu sehen. Kagome fröstelte. » Ich muss mich beeilen, sonst erkälte ich mich noch.« Kagome schulterte den Bogen und sah sich um. Plötzlich sah sie ein leuchten über dem Wald. »Das sind doch Kikyos Seelenfänger« Kagomes Mund war auf einmal ganz trocken. Mit klopfendem Herzen rannte Kagome in die Richtung aus der das Leuchten kam. Vielleicht tat sie Inuyasha ja Unrecht, vielleicht....Kagome stockte der Atem. Auf einer Lichtung, die von Kikyos Seelenfängern hell erleuchtet war standen Kikyo und Inuyasha eng umschlungen,. Kikyos Kopf lag auf Inuyashas Schulter und sie lächelte zufrieden. „Inuyasha du musst bald gehen, es wird bald hell.“ „ Noch ein bisschen, die anderen schlafen eh noch alle.“ „ Aber willst du nicht schell zu ihr zurück?“ Meinst du Kagome?“ „Ja, sie scheint dir sehr wichtig zu sein.“ „Quatsch, sie ist doch nur Mittel zum Zweck, ohne sie können wir die Juwelensplitter nicht einsammeln.“ „Ist das wirklich alles, heißt das wenn ihr alle Splitter hab schickst du sie zurück?“ „Ja das verspreche ich dir, ich liebe dich doch und nur dich.“ Kagome saß hinter dem Baum, hinter dem sie sich beim Anblick der Beiden versteckt hatte. »Das kann nicht sein, das kann einfach nicht war sein. Inuyasha ich hab mir doch immer solche Mühe gegeben und dein Dank ist, mich ein Mittel zu nennen, wie ein Werkzeug, das man wegschmeißt wenn man es nicht mehr braucht.« Mittlerweile liefen ihr die Tränen über das Gesicht. Leise stand sie auf und ging in den Wald. Schließlich rannte sie und entfernte sich dabei immer weiter vom Dorf ohne es jedoch zu merken. So das war erst mal der Prolog. Hoffe er hat euch gefallen. So jetzt muss Kagome er mal ein bisschen, bevor ich sie rette, oder besser jemand anderes. Fragt sich nur ob sie sich über diese Rettung so freut. Heh,heh ^_^ Also das nächste Kapitel heißt: Rettung? Bitte Kommis schreiben,ja? Kritik ist auch erwünscht. Bis demnächst, eure Southern-Banshee Kapitel 2: Rettung? ------------------- So da bin ich wieder. Vielen Dank noch mal an meine Kommischreiber.^^ Aber jetzt genug der Vorrede, viel Spaß mit dem neuen Kapitel. _______________________________________________________________ Kapitel 1 Rettung? Kagome stolperte. Noch immer liefen ihr die Tränen übers Gesicht. Jetzt saß sie hier heulend auf dem Boden und ein schneller Blick auf die Umgebung zeigte ihr, dass sie noch nicht einmal mehr wusste wo sie war.» Na toll, Kagome. Eine wirkliche Glanzleistung!«, dachte sie sarkastisch. Mit einem genervten Blick besah sie sich ihre Kleidung. Der hatte das sinnlose Durch-den-Wald-gerennte nicht unbedingt gut getan. Mit einem resignierten Seufzer stand sie auf. Als sie versuchte sich zu erinnern, aus welcher Richtung sie gekommen war, kam die Erinnerung an das eben gesehene wieder hoch. Ärgerlich wischte sie sich die Tränen vom Gesicht, aber schließlich gab sie es auf. Kagome beschloss ihr Glück zu versuchen und schlug auf gerade wohl eine Richtung ein. Mit der Zeit wurden die Tränen weniger und wichen einer unglaublichen Wut. »Eigentlich ist er es gar nicht wehrt, dass ich um ihn weine« dachte sie trotzig. Sie beschloss sich als erstes sich auf eine Lösung für ihr Richtungsproblem zu konzentrieren, die Dunkelheit machte es nicht unbedingt einfacher. (sie ist ja mitten in der Nacht abgehauen) Plötzlich schreckt sie auf. Ein Rascheln. Unsicher sah sie sich um. Der Wald war noch dichter geworden und irgendwie hatte sie ein ganz schlechtes Gefühl. Zum genaueren Überlegen blieb ihr keine Zeit mehr. Neben ihr brach laut krachend ein riesiger Dämon aus dem Dickicht. Er hatte nichts auch nur annähernd Menschliches an sich, dafür allerdings spitze, gelbe Zähne und lange Klauen. Einen Augenblick vergeudete Kagome damit instinktiv nach ihrem Bogen zu greifen, bis ihr einfiel, dass sie diesen mitsamt ihrem restlichen Zeug im Dorf gelassen hatte. Mit einem Aufschrei rannte Kagome tiefer in den Wald. Ohne sich umzusehen wusste sie, dass der Dämon ihr folgte. Während sie lief, versuchte sie verzweifelt einen Weg zu finden, sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien, aber irgendwie glich ihr Hirn im Moment einem Sieb. Plötzlich strauelte sie und fiel. Da sie ohnehin nicht mehr die Kraft hatte weiterzulaufen, blieb sie der Einfachheit halber gleich liegen. Mit letzter Kraft konzentrierte sie sich und schuf einen Bannkreis, allerdings musste sie zugeben, dass sie das schon weitaus besser hinbekommen hatte. Sie horchte auf das Näher kommen des Dämons, aber zu ihrer Verwunderung war kein Laut zu hören. Sie wollte gerade erleichtert aufatmen als eine kalte Stimme die Stille durchschnitt. „Was tust du ohne Erlaubnis in meinem Gebiet?“ Kagome zuckte zusammen. »Bitte lieber Gott, mach das das nicht wahr ist! Warum muss ich von allen gottverdammten Dämonen ausgerechnet ihm begegnen? « Heute war einfach nicht ihr Tag. „Steh auf!“ Zögernd erhob sich Kagome, was allerdings nicht viel brachte, da sie ein ganzes Stück kleiner als ihr Gegenüber war. Eine Hand legte sich unter ihr Kinn und zwang sie nach oben zu sehen. Eiskalte, goldene Augen, ohne jegliches Gefühl blickten ihr entgegen. Ein verächtlicher Zug erschien auf Sessohmarus Gesicht. „Hat es dir vor Angst die Sprache verschlagen, Weib?“ Kagome hatte das Gefühl das die Temperatur gerade noch um einige Grad sank. „Antworte mir!“ Ihr lief ein Schauer über den Rücken allerdings ignorierte sie das gekonnt. „Ich habe mich verirrt, zufrieden?“ Sie spürte, wie sich seine Klauen um ihren Hals schlossen und im nächsten Moment wurde sie gegen einen Baum gedrückt. „Achte auf deinen Tonfall, falls du nicht vorhast zu sterben!“, zischte er. Mit Genugtuung beobachtet er die Angst in ihren Augen. Kagome zitterte, aber sie wollt nicht klein bei geben. » Was bildete sich dieser arrogante Youkai eigentlich ein, sie einfach zu bedrohen! « Eine kleine Stimme wendete ein, dass sie schließlich einfach in sein Gebiet eingedrungen war, aber Kagome ignorierte sie. „Schön, wärst du vielleicht so freundlich mich los zu lassen?“, fragt sie freundlich allerdings mit vor Ironie tropfender Stimme. Sie wusste selbst wie unklug das in dieser Lage war, aber sie konnte einfach nicht anders, dieser Dämon reizte sie aus irgendeinem Grund mit seiner bloßen Anwesenheit zur Weißglut. Sofort bekam sie die Quittung für ihre Unverfrorenheit, der Druck auf ihrer Kehle verstärkte sich, so dass sie allmählich anfing sich Sorgen zu machen, denn das Atmen bereitete ihr nun doch einige Probleme. Sie blickte auf. In Sessohmarus Augen war deutlich die unausgesprochene Morddrohung zu lesen. (^^) Einen Augenblick kämpfte sie mit sich selbst, aber schließlich siegt ihr Verstand. „Tut mir leid“, murmelte sie leise, allerdings hatte sie der Youkai dank seiner guten Ohren durchaus verstanden, sein Griff um ihren Hals lockerte sich ein wenig. Einen Moment wollte Kagome erleichtert ausatmen, aber sie zwang sich es zu unterdrücken, sie wollte ihm nicht die Genugtuung lassen zu sehen, wie viel Angst sie gehabt hatte. Einen kurzen Moment fragt sie sich wohin eigentlich ihr Bannkreis verschwunden war, aber angesichts der Krallen die noch immer um ihren Hals lagen, beschloss sie diese Frage auf später zu verschieben. Sich um einen höflichen Ton bemühend fragte sie: „Könntet ihr mich jetzt bitte loslassen Sessohmaru-sama?“ Wenn er über diesen plötzlichen Sinneswandel und die höfliche Anrede erstaunt war, so ließ Sessohmaru sich nichts anmerken, wortlos ließ er Kagome los. Diese rieb sich erleichtert ihren Hals. Sessohmaru betrachtete sie noch einen Augenblick. Kagome war dieser musternde Blick unangenehm, aber gerade als sie ihn darauf hinweisen wollt, drehte er sich um und verschwand wortlos im Wald. Sie sah ihm einen Moment irritiert nach, dann rannte sie ihm hinterher. Kagome hatte einen Entschluss gefasst. Sie wollte auf keinen Fall zu Inuyasha zurück. Andererseits hatte sie keine Ahnung wo genau der Brunnen von hier aus lag und sie bezweifelte auch, dass sie dort lebend angekommen wäre. Die einzige Möglichkeit unbeschadet reisen zu können war Sessohmaru. „Sessohmaru warte bitte“, schrie Kagome. Ohne sich umzudrehen, blieb er stehen. Kagome presste sich die Hände in die Seiten, sie konnte vor Seitenstechen kaum noch atmen, geschweige denn sprechen. „Ich….wollte..dich…fragen,….ob ich nicht…mitkann.“ „Ich könnte mich doch um Rin kümmern und außerdem kann ich die Juwelensplitter spüren.“ „Ich habe kein Interesse an den Splittern“, kam es kalt von Sessohmaru. „Aber die Splitter führen unweigerlich zu Naraku!“ Kagome hatte ihren letzten Trumpf ausgespielt, wenn das nicht half, wusste sie nicht mehr weiter. Sessohmaru ging einfach weiter. Kagome konnte es nicht fassen, er ließ sie einfach stehen. Plötzlich fiel ihr auf, dass er zwar nicht gesagt hatte dass sie mit durfte, allerdings hatte er es auch nicht verboten. Kagome beschloss ihm zu folgen. Sie wusste, dass es nicht einfach werden würde. Er würde bestimmt keine Pause machen, weil sie müde war, so wie Inuyasha aber sie würde durchhalten, alles war egal, solange sie nur weit weg von Inuyasha war. Deshalb war es wahrscheinlich besser erst mal nicht nach Hause zu gehen, dort würde er bestimmt zuerst suchen, wenn er merkt, dass sie verschwunden war. Sie blickte nach vorn. Nie hätte sie gedacht einmal mit diesem eiskalten Dämon zu reisen, sie hatte eigentlich damit gerechnet dass er sie für ihre Frage an den nächsten Baum knallen würde, schließlich hasste er Menschen. Na gut, außer Rin hasste er alles Menschen, sie war etwas besonderes für ihn, dass hatte Kagome bei ihren seltenen Treffen schon bemerkt. Sie beschloss sich später den Kopf zu zerbrechen und beeilte sich hinter Sessohmaru her zu kommen. Auf jeden Fall würde war das ein neuer Anfang, und sie freut sich darauf. So dieses Mal ist es ein bisschen länger geworden, aber ich denke, dass ist durchaus noch steigerungsfähig, ich geb mir jedenfalls Mühe. Kagome geht jetzt mit Sessohmaru(sie weiß nicht worauf sie sich da einlässt^^) Aber ob die beiden mit einander auskommen bleib abzuwarten. ^^ Ich würde mich über Kommis freuen. (bitte auch Kritik) Bis zum nächsten mal Eure Southern-Banshee Kapitel 3: Aller Anfang ist schwer ---------------------------------- So da bin ich wieder. Sorry das es diesmal so lange gedauert hat, mir ist ein wenig Französisch dazwischen gekommen. Gomen.^^ Ich möchte mich noch mal ganz lieb bei meinen Kommischreibern bedanken, vor allem bei dehnen die neu dazu gekommen sind. Aber jetzt genug der Vorrede lehnt euch zurück und genießt.^^ ___________________________________________________________________________ Kapitel 2 Aller Anfang ist schwer Im Dorf Sango wachte schweißgebadet auf. In ihrem Traum war sie wieder in ihrem Dorf gewesen, zusammen mit ihrem Vater und ihrem Bruder, alles war friedlich gewesen und sie begann sich gerade zu Fragen ob all die schrecklichen Erlebnisse nur ein Traum gewesen waren, als ihre Familien plötzlich anfing, zu undeutlichen Schemen zu verblassen. Sie versuchte sie festzuhalten und schrie ihre Namen, aber alles nützte nichts. Sango schloss einen Moment die Augen. Die Erlebnisse von damals verfolgten sie immer noch, sogar bis in ihre Träume. Aufseufzend sah sie sich um. Sie sah das Kagomes Schlafplatz leer war. „Wahrscheinlich ist sie schon aufgestanden und zoffte sich gerade wieder mit Inuyasha“, dachte sie. Nachdem sie ihren Kimono angezogen hatte öffnete sie die Schiebetür und trat nach draußen auf die Veranda. Miroku saß auf dem Boden und polierte seinen Stab und Inuyasha lehnte gelangweilt an einem Baum, von Kagome keine Spur. „Inuyasha? Ist Kagome nicht bei dir?“ „Wieso sollte sie ich dachte sie schläft noch.“ „Ihr Bett war leer und es war auch bereits kalt, ich dachte sie wäre vielleicht schon früher aufgestanden!“ So langsam begann Sango sich Sorgen zu machen, es war nicht Kagomes Art einfach ohne ein Wort zu verschwinden. Plötzlich fiel ihr das Gespräch der letzten Nacht ein. „Sag mal Inuyasha, wo warst du eigentlich letzte Nacht?“ „Le…letzte Nacht…“ , stotterte Inuyasha. „Ja Kagome hat gesagt das du nicht da warst und sie wollte nach dir schauen“, meinte Sango. Bildete sie sich das nur ein oder war Inuyasha so eben um einige Nuancen blasser geworden. „Also?“ So langsam wurde sie ungeduldig, Inuyasha benahm sich äußerst seltsam, als…als ob er etwas zu verbergen hätte! Nein, das konnte doch nicht sein, so blöd konnte doch nicht mal Inuyasha sein! „Du hast dich wieder mit Kikyo getroffen!“, sagte sie fassungslos, „ und sie ist dir nachgegangen,…sie hat euch gesehen!“ Inuyasha sah ihr nicht ins Gesicht. Also stimmte es. Sango konnte es nicht glauben, dieser Mistkerl. „Wenn ihr etwas passiert, bist du dran!“ „Wir wissen doch gar nicht ob sie wirklich was gesehen hat, ich hätte sie doch riechen müssen“, versuchte Inuyasha sich zu verteidigen. Als er Sangos Blick sah, brach er abrupt ab. Während Miroku beruhigend auf sie einredete, war Inuyasha damit beschäftig sich Vorwürfe zu machen. »Verdammt, hätte ich nur besser aufgepasst, ich hoffe ihr ist nichts passiert« Kurz hinter der westlichen Grenze( gar nicht so weit weg, aber Inuyasha weiß es nicht hähä!!) Kagome war müde. Die ganze Nacht war sie hinter Sessohmaru hergelaufen. Soeben hatten sie die Lichtung erreicht, auf der Sessohmaru zurzeit sein Lager aufgeschlagen hatte. Er hatte ihr befohlen sich hinzu legen, und war dann verschwunden. Na toll in zwei Stunden würde es hell werden und sie konnte nicht schlafen. Sie sah zu Rin. Die kleine lag eng an den großen Drachen Ah-Uhn gekuschelt und schlief tief und fest. Während Kagome grübelnd im Lager lag, war Sessohmaru auf dem Weg zu einem in der Nähe liegenden Menschendorf. Er hatte beschlossen, dass wenn dieses Menschenweib schon mit ihm reiste sie sich wenig anständig zu kleiden hatte, schließlich wollte er sich nicht mit ihr blamieren. Die Frage warum er sie überhaupt mitgenommen hatte konnte er sich allerdings nicht beantworten. Mit einem hämischen Lächeln auf dem Gesicht erinnerte er sich an die Angst in ihren Augen als er sie gegen den Baum gedrückt hatte. Sie hatte es nicht zeigen wollen aber es war klar dass sie schon mit ihrem Leben abgeschlossen hatte. Was fiel ihr auch ein in so einem Ton mit ihm zu sprechen, wenn sie am Leben bleiben wollte musste sie als allererstes ein paar Manieren beigebracht kriegen. Sein Lächeln wurde noch kälter. Das versprach interessant zu werden. Kagome war währenddessen nichts ahnend doch noch in einen leichten Schlaf gefallen. Plötzlich fiel etwas auf sie. Verschlafen blinzelnd versuchte sie einzuordnen wo sie sich befand. „Kagome-sama, wieso bist du denn hier? Bleib du, -spielt du mit mir?“ „Langsam Rin“, versuchte Kagome Rin zu bremsen, die sie gerade stürmisch umarmte. Sie richtete sich auf. „Also erst mal der Reihe nach, es reicht völlig wenn du Kagome zu mir sagst und ja ich werde erst mal bei euch bleiben und nachdem ich etwas gegessen hab spiele ich mit dir.“ Rin die mit dieser Antwort zufrieden war, ließ von Kagome ab und begann Jaken zu wecken, wobei es Kagome wunderte, dass er bei diesem Lärm noch schlief. Langsam stand sie auf. Während sie ihre Kleider, oder das was davon übrig geblieben war richtete sah sie sich nach etwas essbaren um. Sie beschloss erstmal ein Feuer zu machen, als ihr einfiel, dass sie ihre Streichhölzer ja im Dorf gelassen hatte. Würde sie es eben mit Feuersteinen versuchen. Sie bückt sich gerade nach etwas Holz, als sie einen Schlag auf den Kopf bekam. „Was tust du hier Weib?“ Kagome sah ihn kalt an. „Hast du irgendwas zu meckern Froschgesicht“, fragte sie bissig. Jaken schnappte nach Luft, offenbar entsetzt über eine derartige Beleidigung seiner Person. Kagome sah ihn einen Augenblick amüsiert an wandte sich dann aber wieder ihrem Vorhaben zu. Nach einigen Anläufen schaffte sie es das aufgestapelte Holz zu entzünden. „Rin? Gib es irgendwo einen Fluss in der Nähe? Dann könnt ich uns ein paar Fische fangen.“ Rin nah ihre Hand und zog sie fröhlich hüpfend hinter sich her. Am Fluss musste Kagome zugeben, dass Rin das Fischefangen um einiges besser beherrscht, und schon nach kurzer Zeit hatte sie fünf Fische erbeutet. Zurück im Lager machte sich Kagome daran die Fische zu grillen, während Rin auf einer nahe gelegenen Blumenwiese spielte. Gerade als sie alle zum Essen rufen wollte tauchte Sessohmaru auf. Er warf ihr ein Bündel in den Schoß. „Zieh das an!“ Er klang nicht, als würde er einen Widerspruch dulden. Mit einem resignierten Seufzer ging sie zum Fluss hinunter. Sie betrachtet das Bündel. Es war ein Kimono. Er war dunkelrot mit aufgedruckten schwarzen Rosen. Einen Moment fragte sich Kagome woher Sessohmaru ihn wohl hatte, beschloss dann aber, dass sie das lieber nicht wissen wollte. Sie zog ihre übliche Kleidung aus und schlüpfte in den Kimono, mit einigen Schwierigkeiten band sie schließlich den Obi, schließlich war es schon etwas länger her, seit sie das letzte Mal einen Kimono getragen hatte. Ihre Schuluniform knüllte sie achtlos zusammen, die konnte man sowieso nicht mehr tragen. Sie sah an sich herunter. Alles saß richtig, anscheinend hatte sie keine Fehler gemacht. »Ich denke so kann ich Sessohmaru unter die Augen treten. « Zufrieden ging sie zurück. So, das war´s für dieses Mal. Leider wieder ein relativ kurzes Kapitel, aber ich verspreche mir Mühe zu geben, dass das Nächst länger wird. Ich hoffe das Kapi hat euch gefallen. Wie immer würde ich mich über Kommis freuen. Bis zum nächsten Mal Eure Southern-Banshee ^^ Kapitel 4: Besitz ----------------- Gomen nasai. *Sich verbeug* Dieses Mal hat es echt lange gedauert, aber mein Internet war verreckt und ich konnte überhaupt nichts mehr machen. Dafür ist das Kapi extra lang und das nächste kommt auch gleich hinter her. Ich hoffe ihr verzeiht mir. Ich möchte mich noch mal bei meinen Kommi-schreibern bedanken, ihr seid echt lieb. ^^ Ich geb mir Mühe allen Erwartungen gerecht zu werden. Dieses Kapi widme ich meinem lieben Vinci (Eastern-Banshee). Sozusagen als kleine Aufheiterung für dein kaputtes Knie. Gute Besserung. Also ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapi. Kapitel 3 Besitz Kagome reiste jetzt seit einer Woche mit Sessohmaru. Sie konnte nicht sagen, dass sich ihr Verhältnis großartig verbessert hatte, aber zumindest ignorierte er sie jetzt nicht mehr, manchmal antwortete er sogar. (^^) Es war Mittag, die Sonne brannte und Kagome war sich nicht sicher wie lange sie noch durchhalten konnte. Die Kleidung klebte ihr am Körper und sie musste sich zu jedem weiteren Schritt zwingen. Da hatte es Rin schon besser. Sie schlief selig lächelnd auf Ah-Uhn und träumte wahrscheinlich von Blumen. Ihr Blick wanderte zu ihren übrigen Begleitern. Jaken stützte sich auf seinen Stab und sah auch nicht unbedingt frisch aus. Sessohmaru ging an der Spitze, er schien weder die Hitze zu bemerken, noch das seine Mitreisenden sich vor Erschöpfung kaum noch auf den Beinen halten konnten. Neidisch betrachtete sie seine Kleidung, die so frisch und luftig wirkte als hätte er sie eben erst angezogen. Sie seufzte. Vor zwei Tagen war er wie gewöhnlich verschwunden, niemand hatte sich etwas dabei gedacht, Kagome hatte sich inzwischen daran gewöhnt, dass der Herr kam und ging wie er wollte, aber als er zurückgekommen war, war er verändert. Statt wie gewöhnlich kühl und gelassen, war er gereizt und unruhig. Er hatte den sofortigen Aufbruch befohlen und seitdem waren sie unterwegs und machten noch viel weniger Pausen als sonst, eigentlich nur noch zum schlafen, und Kagome war sich sicher, währe er nicht in Begleitung zweier Menschen gewesen wäre er auch die Nacht durchgelaufen. Natürlich versuchte er seine Stimmung hinter seiner kalten Maske zu verbergen und weder Jaken noch Rin war etwas aufgefallen, aber Kagome kannte ihn inzwischen gut genug. Auf jeden Fall war es besser ihn im Moment nicht anzusprechen. Bei Inuyasha und Co „Was heißt das du kannst ihre Spur nicht wittern?“ Sango war drauf und dran in die Luft zu gehen. Dieser verdammte Mistkerl war schuld, dass Kagome weg war und jetzt war er nicht mal in der Lage ihre Witterung aufzunehmen. Inuyasha sah sie wütend an, er konnte schließlich auch nichts dafür, dass nirgendwo auch nur ein Hauch ihres Geruchs war. Am Anfang war er ganz deutlich gewesen, und dann von einem Moment auf den anderen nichts mehr. Ihr Geruch war wie vom Erdboden verschluckt. Miroku betrachtete stirnrunzelnd die Szene die sich ihm bot. So ging das jetzt schon eine Woche, seit Kagome weg war um genau zu sein. Inuyasha war noch unausstehlicher geworden, als sonst und auch Sango hatte ständig schlechte Laune, sie hatte furchtbare Angst, dass Kagome etwas passiert sein könnte. Er seufzte. Im Moment vermisste er Kagome besonders, ein „Mach Platz“ wäre gerade äußerst hilfreich gewesen. Irgendwo im Westen. Kagome hielt ihre schmerzenden Füße ins Wasser. Sie sah sich um. Rin schlief immer noch und Jaken war gerade damit beschäftigt ein Feuer zu machen. Sessohmaru war sofort verschwunden, nachdem er verkündet hatte, dass sie die Nacht über hier bleiben würden und es sah nicht so aus als würde er bald zurückkommen. Sie seufzte. Vorhin hatte sie ein Menschendorf gesehen, wenn sie morgen ganz früh aufstand müsste sie es bis Mittag eigentlich schaffen wieder zurück zu sein. Sie brauchte dringend jemand mit dem sie eine normale Unterhaltung führen konnte. Klar, da war Rin, aber so erwachsen sie auch war, über manche Dinge konnte Kagome mit ihr einfach nicht sprechen, sie wusste nichts von den Spannungen, die im ganzen Land herrschten und bei dehnen schon ein kleiner Funke genügte damit ein Krieg ausbrach. Sessohmaru schirmte sie vor allem ab, für Rin bestand die Welt nur aus Blumen und ihrem Meister Sessohmaru. Die Frage war ob er ihr erlauben würde in das Dorf zu gehen, sie wusste, dass er im Moment gereizt war und sicher keinen Wert auf unnötige Verzögerungen legte. Sie würde ihn einfach fragen müssen. Sie stand auf. Das Feuer brannte und Jaken hatte mit mürrischer Mine Pilze und Beeren davor aufgestapelt. Jetzt versuchte er erfolglos Rin zu wecken, die sich aber von seinen Bemühungen aber völlig unbeeindruckt zeigte. Kagome grinste. Sie beschloss ihm zu helfen, bevor er vor lauter Wut noch einen Herzinfarkt bekam. Nach dem Essen erzählte Kagome Rin noch eine Geschichte und steckte sie anschließend ins Bett. Jaken schlief auch schon. » Man wie der schnarcht, ich glaube ich brauch nen Korken« Sie stieß Jaken mit dem Fuß an und für einen Moment war Ruhe. Sie lehnte sich mit dem Rücken an einen Baum, starrte ins Feuer und hoffte, dass Sessohmaru bald kam. Kagome war schon fast eingeschlafen, als er endlich zurückkam. Verschlafen rieb sie sich die Augen. „Sessohmaru?“ „…“ »Heißt dass jetzt das er mir zuhört? « „Ich…Wir sind heute an einem Menschendorf vorbei gekommen.. und ich wollte fragen…“ Kagome stockte. » Dieser…er könnte ruhig mal was sagen, wahrscheinlich bereitet es ihm ein unglaubliches Vergnügen mich hier herumstottern zu sehen, falls das Wort Vergnügen überhaupt in seinem Wortschatz vorhanden ist. « Sie holte tief Luft. „Ich wollte fragen ob ich morgen früh kurz zum Dorf gehen darf, ich bin auch bis zum Mittag wieder da…“ Jetzt war es heraus, gespannt sah sie ihn an. „Nein.“ Das klang endgültig. „Wir werden den morgigen Tag hier verbringen und ich will nicht, dass du dich mehr als 10 Meter vom Lager entfernst und vor allem nicht, dass du diesem Dorf zu nahe kommst. Jaken und Ah-Uhn werden auf euch aufpassen und ich will keinen unnötigen Ereignisse.“ Damit wandte er sich ab, sprang auf einen Baum und schloss die Augen. Für seine Verhältnisse war dass ja sogar eine längere Rede, trotzdem kochte Kagome vor Wut. » Ich hab mich getäuscht, er ist genau wie sein Bruder, immer muss alles nach seiner Pfeife tanzen. Ich gehe auf jeden Fall trotzdem, mir egal, was der Herr Hundesdämon dazu sagt. Schließlich verschwindet er auch ständig irgendwohin und selbst wenn auf Jaken als Aufpasser für Rinkein Verlass ist, an Ah-Uhn kommt so schnell kein Dämon vorbei, außerdem weiß jeder dass Rin zu Sessohmaru gehört und niemand, mit Ausnahme von Naraku wäre so blöd, dem Lager und Rin zu nahe zu kommen.« In ihrem Ärger merkte Kagome nicht, dass Sessohmaru dieses Mal durchaus einen Grund haben könnte, er hatte nicht gesagt, er wolle allgemein nicht, dass sie Menschendörfern nahe kam, sondern er hatte gesagt diesem. Wenn Kagome nur ein wenig besser aufgepasst hätte währe ihr vielleicht einiges erspart geblieben.(^^) Als Kagome am nächsten Morgen aufwachte war Sessohmaru schon gegangen. Sie frühstückte ausgiebig und wusch sich im Fluss. Als sie sich wieder anzog blieb ihr Blick auf ihrem Kimono haften. » Allmählich merkt man ihm an, dass er mein einziges Kleidungsstück ist. Die Nähte sind locker und hier am Ärmel sogar schon gerissen. Ich sollte wohl sehen, dass ich mir einen neuen zulege. Schade er ist so schön. « Sie ging zu Rin. „Schau mal Kagome, sind die Blumen nicht schön?“ Kagome lächelte. Rin war so süß, man musste sie einfach lieb haben^^. Als sie sicher war, dass Rin vollkommen in die Herstellung eines Blumenkranzes vertieft war, wandte sie sich Jaken und Ah-Uhn zu. Ah-Uhn döste im Schatten und Jaken saß schmollend am Feuer, sich offensichtlich darüber ärgernd, dass er schon wieder auf die Menschen aufpassen musste. Beruhigt wandte sie sich ab. „Ich gehe ein bisschen spazieren“, meinte Kagome beiläufig und erhob sich. Rin nickte nur geistesabwesend und von Jaken kam überhaupt keine Reaktion. Langsam entfernte Kagome sich vom Lager. Sie genoss es endlich wieder einmal das Tempo selbst bestimmen zu können und nicht hinter einem Dämon herzutrotten der sie sowieso ignorierte. Ihr fiel ein, dass sie ja bis Mittag zurück sein wollte, Jaken würde es wahrscheinlich nicht auffallen, wenn sie länger weg blieb, aber wer weiß, wann Sessohmaru zurückkam. Nach einer halben Stunde kam endlich das Dorf in Sicht. Beim Näher kommen fiel Kagome auf, dass es von nahem ziemlich heruntergekommen wirkte. Das Tor hing schief und die Palisade, die das Dorf umgab war an einigen Stellen verfault. Ihr wurde mulmig. Das sah nicht gerade Vertrauen erweckend aus und nebenbei auch nicht sehr bewohnt. Vielleicht sollte sie doch lieber umkehren. Gerade als sie sich umdrehte spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Erschrocken drehte sie sich um. „Seht mal, was für ein hübsches Vögelchen wir da gefangen haben.“ Vor ihr standen fünf Männer, allesamt ungepflegt, mit fettigen Haaren und den Essensresten der letzten Tage zwischen den Zähnen. Einer von ihnen hatte Kagome am Arm gepackt und zog sie jetzt zu sich. „Lass dich doch einmal genau anschauen.“ Er grinste schmierig. „ So ein Aufzug ziemt sich aber nicht für ein junges Mädchen, was meint ihr Männer, wollen wir ein wenig Spaß haben?“ Die anderen grölten zustimmend. Kagome bekam Angst. Zwei der Männer drückten sie auf den dreckigen Boden, wären der Anführer sich an ihrem Kimono zu schaffen machte. Sie versuchte zu schreien, aber sofort wurde ihr ein Hand auf den Mund gepresst. „Keinen Mucks!“ Der Gestank der ihr entgegen schlug war unerträglich. Ihr kamen die Tränen. » Bloß weil ich nicht hören wollte. Er muss gewusst haben, dass dieses Dorf gefährlich für Menschen ist. Warum kann er sich bloß nie klar ausdrücken. Sessohmaru…« Kagome spürte eine Hand an ihrem Bauch. Sie versuchte sich mit letzter Kraft zu wehren aber gegen drei erwachsene Männer hatte sie keine Chance. Sie begann zu zittern. Plötzlich spürte sie wie der Druck auf ihren Körper verschwand und auch ihre Arme konnte sie plötzlich wieder frei bewegen. Sie sah nach oben. » Das kann nicht sein. Er würde nie…« Fassungslos betrachtete sie die Szene, die sich ihr bot. Einen halben Meter über ihrem Gesicht baumelten die Füße des Anführers der mit schreckensstarren Augen in das Gesicht eines wütenden Sessohmarus blickte. Dieser hatte seine Klauen um seinen Hals gelegt und drückte ihm die Luft ab. Der Rest der Bande saß wie angenagelt auf dem Boden und wagte nicht sich zu rühren. „Wer hat dir erlaubt mein Eigentum zu berühren?“ Der Mann versuchte etwas zu sagen, wurde allerdings durch die Klauen an seinem Hals daran gehindert. Sessohmaru lockerte seinen Griff etwas. Der Bandenchef erkannte offenbar nicht den Ernst der Lage. Verächtlich blickte er Sessohmaru ins Gesicht. „Seit wann geben sich Dämonen den mit Menschen ab? Für dich ist die Kleine doch auch nicht mehr als ein Bettwärmer.“ Für einen kurzen Augenblick blitzte es in Sessohmarus Augen. Mit einer Bewegung zu schnell für das menschliche Auge schleuderte er den Mann gegen den nächsten Baum. Mit einem hässlichen Knacken brach sein Rückgrat. Sessohmaru wandte sich um. Die restlichen Banditen hatten sich zu Boden geworfen. Er beachtete sie nicht. „Wir gehen.“ Langsam, wie in Trance erhob Kagome sich und folgte Sessohmaru mit gesenktem Kopf. Als sie das Dorf hinter sich gelassen hatten blieb er stehen. Mit einer einzigen Bewegung hatte er sie gepackt und gegen einen Baum gedrückt. „Wie kannst du es wagen, meine Befehle zu missachten? Es wird Zeit das dir jemand Manieren beibringt.“ Kagome zitterte. Seine Augen funkelten vor unterdrückter Wut. „Es…es tut mir leid, ich wollte doch nur...“ Sie stockte. Eigentlich hatte er recht, zumindest dieses Mal, aber was meinte er mit Manieren beibringen, er wollte sie doch hoffentlich nicht bestrafen? Sessohmaru sah die Angst in ihren Augen. Sie schien zu merken, dass sie Strafe zu erwarten hatte. Mit einem schmalen( Angst einflössenden) Lächeln drehte er sie um. Sie stand jetzt mit dem Rücken zu ihm. Fast schon sanft strich er ihre Haare über ihre Schulter. Seine Krallen leuchteten grün. Kagome bekam eine Gänsehaut. Plötzlich spürte sie einen kurzen Schmerz, gefolgt von einem Brennen das sich in Sekundenschnelle in ihrem Körper ausbreitete. Dann wurde ihr schwarz vor Augen. So das war´s, ich hoffe das Kapi hat euch gefallen.* Bitte Kommis schreiben* Bis zum nächsten Mal. Eure Southern-Banshee^^ Kapitel 5: Wiedersehen unter dem Halbmond ----------------------------------------- So da bin ich wieder. Pünktlich zum Monatsende/anfang. Leider hat es doch ein wenig gedauert, aber dafür ist das Kapitel auch wieder länger und das nächste ist auch schon in Arbeit. Ein ganz großes Dankeschön an meine lieben Kommischreiber, ich versuche aus der Kritik zu lernen und mich zu besser und Lob ist natürlich immer willkommen^^. Aber jetzt wünsche ich euch viel Spaß mit dem neuen Kapi, ich hoffe ihr genießt es. __________________________________________________________________ Kapitel 5 Widersehen unter dem Halbmond Kagome kam langsam zu sich. Mit geschlossenen Augen versuchte sie sich zu erinnern. Das Dorf, und dann war Sessohmaru gekommen….er hatte etwas von Strafe gesagt…der Schmerz und dann nichts mehr. Sie konzentrierte sich auf ihre Umgebung. Sie schien auf etwas seltsam hartem und weichem zu gleich zu liegen und es bewegte sich. Vorsichtig öffnete sie die Augen. Noch leicht verschwommen sah sie dass sie sich noch immer im Wald befanden und sie offensichtlich auf Ah-Uhns Rücken lag. Anscheinend waren sie bereits wieder unterwegs. Plötzlich spürte sie ein leichtes Brennen. Erschrocken tastete sie nach ihrem Nacken. Sie konnte nichts Ungewöhnliches fühlen aber trotzdem war irgendetwas anders. Sie beschloss sich später darum zu kümmern und richtete sich zögerlich auf. „Kagome, du bist wieder wach, geht es dir gut? Meister Sessohmaru hat gesagt, du bist ohnmächtig geworden!“ » Daran ist er natürlich ganz unschuldig«, dachte Kagome, »wenn ich nur wüsste was dieser Mistkerl mit mir angestellt hat! « Während dessen redete Rin munter weiter. Kagome hörte nur mit halbem Ohr zu. „Ah-Uhn, halt bitte an, ich möchte absteigen“ Der Drache tat worum sie gebeten hatte. Noch etwas wacklig auf den Beinen versuchte sie das Gleichgewicht zu halten. Sie blickte nach vorne. War ja klar, Mr. Eisklotz kümmerte sich kein Stück darum was seine Mitreisenden machten und ging einfach weiter. Sie schnaubte. Die kleine Stimme die ihr sagte, sie solle sich bei ihm bedanken wurde in den hintersten Winkel verbannt. (sie muss noch ne Menge lernen^^) Sie seufzte und schloss zusammen mit Rin wieder auf. Während der nächsten Stunden versuchte sie erfolglos ihr schlechtes Gewissen zu verdrängen und sich einzureden, dass wenn Sessohmaru sich klarer ausgedrückt hätte all das gar nicht passiert wäre und sie kein Grund hatte sich schuldig zu fühlen. Trotzdem war sie sich nicht sicher wie es jetzt weiter gehen würde. Schließlich musste sie es allerdings aufgeben sich den Kopf zu zerbrechen, da der Weg immer mehr anstieg und sie sich darauf konzentrieren musste, wohin sie ihre Füße setzte. Aber ein wenig Angst blieb. Am Abend erreichten sie die Berge. Jetzt nachdem der Wald hinter ihr lag konnte Kagome aufatmen. Den ganzen Tag hatte sie in der Angst gelebt Sessohmaru würde sie zurück schicken. (währe eigentlich verständlich nach diesen Escapaden*drop*) Aber nachdem er bis jetzt nichts gesagt hatte hieß das wohl sie durfte bleiben. Während sie ihr Lager aufschlugen wartete sie auf einen Moment, in dem sie ihn allein sprechen konnte. (sie hat den Kampf gegen ihr schlechtes Gewissen verloren^^) Als Jaken grummelnd im Wald verschwand um Feuerholz zu suchen und Rin sich begeistert einer Blumenwiese widmete, die sie in der Nähe entdeckt hatte sah sie ihre Chance gekommen. Sie trat zu dem Baum in den sich Sessohmaru zurückgezogen hatte, gleich nachdem er verkündet hatte, dass sie die Nacht hier verbringen würden. Kagome schluckte. „Sess..Sessohmaru-sama?“ Nach dem Ärger hielt sie es für besser ihn erstmal mit der höflichen Anrede anzusprechen, schließlich legte sie keinen Wert darauf sich noch mal einer seiner Bestrafungen zu unterziehen, die letzte war schmerzhaft genug gewesen. Zudem wusste sie immer noch nicht genau was er gemacht hatte. „Ich wollte mich entschuldigen“, sie wurde leiser „ dass ich nicht auf euch gehört habe und ins Dorf gegangen bin.“ Sie stockt. Von Sessohmaru kam keine Reaktion, nichts deutete darauf hin, dass er ihr überhaupt zugehört hatte. In Kagome stieg Wut hoch, sie ließ sich allerdings nichts anmerken. „Ich gehe zu den heißen Quellen sobald Rin schläft“, sagte sie mit ruhiger Stimme. Sie hatte sie vorhin gesehen, kurz hinter der Waldgrenze hinter Bäumen versteckt. Währe nicht der Dampf gewesen, hätte sie sie wahrscheinlich übersehen. Die heißen Quellen waren eine willkommene Abwechslung und genau das was sie jetzt brauchte. Sie drehte sich um. Da von Sessohmaru keine Antwort gekommen war, schien es in Ordnung zu sein. Sie rief nach Rin. Lächelnd betrachtet sie wie das kleine Mädchen mit Blumen im Haar und einem großen Kranz in der Hand auf sie zu gelaufen kam. „Kagome guck mal, der ist für dich.“ Stolz lächelnd hielt sie ihn Kagome hin. Diese beugte sich nach unten damit Rin ihn ihr um den Hals legen konnte. „Vielen Dank Rin-chan, er ist wunderschön.“ Rin strahlte. „ Erzählst du mir noch eine Geschichte?“ Kagome nickte. Nachdem Rin sich an Ah-Uhn gekuschelt hatte erzählt Kagome ihr ein Märchen aus ihrer Zeit. Als sie fest eingeschlafen war deckte Kagome sie noch zu und legte ein Paar Holzscheite nach. Dann stand sie auf, klopfte den Dreck von ihrem Kimono und ging in den Wald. Sie bemerkte nicht die zwei Augen die ihr nachsahen. Sessohmaru sah ihr nach. Sie musste dringend andere Kleider bekommen, er hatte keine Lust das die Leute über seinen Besitz tratschten. Nicht dass es ihn interessiert hätte, aber er verlangte Respekt. Diese Frau, er hatte keine Ahnung warum er sie am Leben gelassen hatte, nachdem sie seinen Befehl missachtet hatte. Sie hatte einen interessanten wenn auch anstrengenden Charakter. Auf der einen Seite war sie demütig und fürchtete ihn, auf der anderen Seite missachtete sie seine Regeln und weigerte sich ihn zu respektieren. War das nun Dummheit oder Mut? Wahrscheinlich etwas von beidem, allerdings konnte sie das das Leben kosten. Noch einmal würde er sich ihre Frechheiten nicht gefallen lassen. Ein kaltes Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. Es würde interessant werden wenn sie erst herausgefunden hatte was die Strafe für sie bedeutete. Im Moment schien sie es vollkommen verdrängt zu haben. Plötzlich hob er den Kopf. Der Wind hatte gedreht und trug einen bekannten Geruch mit sich. Anscheinend hatte er es geschafft. Kagome hatte inzwischen die Quelle erreicht. Sie zog ihre Kleider aus und glitt mit einem wohligen Seufzen in das dampfende Wasser. Sie genoss es einfach im Wasser zu liegen und ihre Gedanken treiben zu lassen. Keiner der ihre Ruhe störte, und kein nerviger Hundedämon, der einen mit Blicken bedachte, die selbst Menschen mit wirklich viel Selbstvertrauen nicht gut verkraftet hätten. Plötzlich viel ihr die Strafe ein. Erfolglos versuchte sie ihren Kopf so zu verrenken, dass sie im Spiegelbild des Wassers ihren Nacken sehen konnte. Leider erwies sich das als unmöglich. Sie würde Sessohmaru einfach direkt fragen. Nach einer Weile stieg sie aus dem Wasser, wrang notdürftig ihre Haare trocken und schlüpfte in die Reste ihres Kimonos. Plötzlich frischte der Wind auf. Kagome hatte das Gefühl ihr würde die Luft abgedrückt. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Sie dreht sich und versuchte herauszufinden, woher das Gefühl kam. Zögernd ging sie tiefer in den Wald. Mit der Zeit nahm das schlechte Gefühl zu. Irgendwie kam es ihr bekannt vor, aber sie versuchte vergeblich es einzuordnen. Alles in ihr schrie danach umzukehren, trotzdem ging sie weiter. Schließlich lichtete sich der Wald. Auf der nur vom Mondlicht erhellten Lichtung stand eine Person. Sie erstarrte. „Inu…yasha“ Einen Moment war Inuyasha gelähmt, dann erst realisierte er wer da vor ihm stand. Überraschung blitzte für einen kurzen Augenblick in seinen Augen auf, dann hatte er sich wieder gefangen. „Kagome!“ „Kagome hörst du mich nicht?“ Er ging zu ihr und schüttelte sie am Arm als sie nicht antwortete. „Kagome, geht es dir gut? Wir haben dich überall gesucht, wo warst du die ganze Zeit.“ Endlich kam Kagome zu sich. Mit einer forschen Bewegung streifte sie Inuyashas Hand ab. „Ich wüsste nicht was dich das angeht!“ sagte sie kalt. (hat sie sich von Sessohmaru abgeguckt^^) „Kagome wir haben dich die ganze Zeit gesucht“, der Hanyou schaute sie vorwurfsvoll an. „Ich habe dich nicht darum gebeten, mir geht es sehr gut, auch ohne dich.“ Fassungslos betrachtete Inuyasha die Frau vor sich. Er hatte noch nie einen so abweisenden Ausdruck in ihren Augen gesehen. Aus irgendeinem Grund schmerzte ihn dieser Anblick. Plötzlich raschelte es und einen Moment später stolperte Miroku auf die Lichtung. Er drehte sich um. „Ich hab ihn gefunden Sango“, schrie er und kurz darauf landete Kirara mit Sango und Shippo auf dem Rücken auf der Lichtung. Sango rutschte sofort von Kiraras Rücken. Einen Sekunde starrte sie ungläubig auf die Szene die sich ihr bot, aber dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. „Kagome-chan!“ Im nächsten Moment wurde Kagome fast in einer Umarmung zerquetscht. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht.“ Kagome war ein wenig perplex, erwiderte aber Sangos Umarmung. Sie hatte gar nicht gewusst, wie sehr ihr ihre Freunde gefehlt hatten. Nachdem Sango sich wieder einigermaßen beruhigt hatte wandte sie sich an Inuyasha. „Was fällt dir ein einfach abzuhauen?“ Kagome fiel auf das ihre Stimme deutlich unfreundlich klang. Inuyasha warf ihr einen unbehaglichen Blick zu. Im ersten Moment begriff sie es nicht, aber dann ging ihr ein Licht auf. Natürlich was hatte er hier nachts alleine auf dieser Lichtung gemacht? Wahrscheinlich hatte er…Kikyo gerochen. Das er ihr begegnet war, war reiner Zufall gewesen. Die Zornesröte stieg ihr ins Gesicht. Wie konnte er es überhaupt wagen ihr noch ins Gesicht zu sehen. Er hatte sich kein Stück geändert, es war ihm vollkommen egal, dass sie weg war. Auch Sango hatte anscheinend gemerkt was Inuyasha gesucht hatte als er so plötzlich verschwunden war. Erst hatte sie angenommen er hätte Kagome gerochen, als er so plötzlich vom Lager verschwand, aber dann hätte er doch zu mindest etwas gesagt. Dieser verdammte Hanyou. Wegen ihm war Kagome überhaupt erst weg gelaufen. Abrupt wandte sie Inuyasha den Rücken zu. „Lass ihn Kagome-chan, der ist es gar nicht wehrt, dass du dich aufregst. Jetzt wo wir dich gefunden haben können wir endlich wieder zusammen reisen.“ Shippo der noch immer auf Kiraras rücken saß sträubte sich das Fell. Der einzige Grund warum er sich Kagome noch nicht um den Hals gefallen war, war das er im Moment besser da weg blieb wollte er nicht riskieren auch noch was abzukriegen. „Tut mir leid Sango, aber ich werde nicht zurückkommen.“ Fassungslos sah Sango zu ihrer Freundin. Kagomes Blick lies keinen Zweifel, dass sie es ernst meinte. „Aber warum den, etwa weil Inuyasha…“ Kagome unterbrach sie: „Nein, das ist es nicht sondern…“ „Weil sie jetzt mir gehört“ Plötzlich stand Sessohmaru auf der Lichtung. Lässig lehnte er an einem Baum und betrachtete spöttisch das völlig entgeisterte Gesicht seines Halbbruders. „Was tust du hier? Seit wann…Moment was meinst du damit, dass sie dir gehört? Sie hat nichts mit dir zu tun. Wenn du sie gegen Tessaiga eintauschen willst vergiss es, du bekommst mein Schwert nicht!“ „Sag bloß du hast es noch nicht gerochen.“ Aus Sessohmarus Stimme klang deutlich die Verachtung. Mit einer schnellen Bewegung war er bei Kagome. Inuyasha riss Tessaiga aus der Scheide. Unbeeindruckt drehte Sessohmaru Kagome so, dass sie mit dem Rücken zu Inuyasha und seinen Freunden stand. Kagome war viel zu geschockt um sich zu wehren. Sein Besitz, dass hatte er schon mal gesagt, damals als sie bei diesem Dorf… Sie wurde abrupt aus ihren Gedanken gerissen, als sie spürte wie Sessohmaru ihre Haare zur Seite strich. Sango keuchte erschrocken auf. Miroku schaute erstaunt zu Sessohmaru und Inuyasha war in seiner Bewegung eingefroren. Das Schwert in der Hand starrte er mit schreckensstarren Augen auf Kagomes Nacken. Schließlich fand Sango ihre Sprache wieder. „Ein blauer Halbmond,…genau wie auf Sessohmarus Stirn!“ Kagome klappte der Mund auf. Das hatte er also gemeint mit Strafe dieser… Sie wollte sich umdrehen und ihm die Meinung sagen (sie hat schon wieder vergessen, dass das ungesund ist^^) wurde aber von ein paar Krallen, die sie deutlich in ihrem Rücken spürte daran gehindert. Sie drehte leicht den Kopf. Als sie in Sessohmarus Augen schaute schluckte sie. Besser sie hielt jetzt ihren Mund. So das war´s für dieses Mal. Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr schreibt mir eifrig Kommis. Bis zum nächsten Mal eure Southern-Banshee^^ P.S Keine Sorge Eastern-Banshee, Inuyashas Leiden haben gerade erst begonnen. ^^ Kapitel 6: Schlechte Nachrichten -------------------------------- So hier kommt das nächst Kapi. Hat leider doch noch etwas länger gedauert, musste mich aber zuerst mit einem Kunstaufsatz beschäftigen. Hab mir dafür aber auch viel Mühe gegeben.^^ Viel Spaß mit dem neuen Kapi. P.S Vielen Dank für die Ganzen lieben Kommis, ich knuddel euch alle. =) Kapitel 5 Schlechte Nachrichten Kagome gähnte. Seit über einer Stunde warteten sie jetzt schon und Sessohmaru war immer noch nicht zurück. Sie versuchte sich konzentrieren. Mit langsamen, sanften Strichen kämmte sie Rins Haare. Den alten Holzkamm hatte Rin irgendwann mal gefunden und Kagome hatte lächelnd zugesagt, als Rin sie bat ihre Haare zu kämmen während sie darauf warteten das Sessohmaru sie einholte. Heute Morgen war plötzlich ein Dämon in ihrem Lager aufgetaucht, hatte Sessohmaru mit einer Verbeugung etwas zu geflüstert und war dann nachdem Sessohmaru ihnen befohlen hatte weiter zu gehen mit ihm im Wald verschwunden. Sessohmaru…Kagome starrte gedankenverloren einen Augenblick vor sich hin, aber schließlich riss sie sich zusammen. Sie legte den Kamm zur Seite und begann Rins Haare zu einem Zopf zu flechten. Wieder musste sie an gestern denken. Sie kam nicht umhin ihn ein kleines bisschen zu bewundern. Die ganze Zeit hatte er seine kalte Maske behalten und sich kein bisschen von Inuyasha provozieren lassen, ganz im Gegensatz zu dem, der bei jeder Bemerkung Sessohmarus in die Luft gegangen war. Aber am meisten hatte sie hatte sie gewundert wie er sich ihr gegenüber verhalten hatte. Sicher, es war nicht besonders schmeichelhaft als Besitz bezeichnet zu werden aber bedeutete das nicht auch, dass er sie als Teil seiner Gruppe akzeptiert hatte? Allerdings gab es da immer noch einige Dinge die sie nicht verstand… Rückblick: Inuyasha hatte seine Sprache wieder gefunden. „Weiß sie eigentlich was du getan hast? Sie hat bestimmt nicht zugestimmt. Sie würde dir auf keinen Fall jemals freiwillig folgen.“ Mit jedem Wort wurde seine Stimme lauter. Nach Luft ringend starrte er seinen Bruder wütend ins Gesicht. Dieser zeigte keinerlei Reaktion. Kagome stutzte einen Moment. »Was er getan hat? Klar ich bin jetzt dank ihm als sein…Besitz gestempelt, aber dass kann man bestimmt wieder rückgängig machen... hoffe ich« Grübelnd versuchte sie heraus zu finden ob sie irgend etwas Wichtiges übersehen hatte. Während dessen beobachtete Sango ihre Freundin. »Sie scheint gar keine Angst vor Sessohmaru zu haben, und Inuyasha beachtet sie überhaupt nicht mehr seit er aufgetaucht ist, plötzlich lässt sie Inuyasha lächerlich wirken« Inuyasha keifte immer noch weiter, ohne zu bemerken, dass ihm längst niemand mehr zuhörte. Erst als Miroku ihm einen Schlag versetzte realisierte er das Desinteresse, mit dem ihm begegnet wurde. In blinder Wut griff er Sessohmaru an. Dieser wich ohne mit der Wimper zu zucken aus und betrachtete die Schande seiner Familie mit kaltem Blick. Inuyasha wandte sich Kagome zu. „Glaubst du, du kannst einfach so gehen wie es dir beliebt? Wir haben schon viel zu viel Zeit damit verschwendet nach dir zu suchen, schließlich müssen wir die Juwelensplitter finden, damit ich endlich ein vollwertiger Dämon werden kann.“ Als Kagome keine Anstalten machte sich zu rühren packte Inuyasha sie am Handgelenk. Kaum hatte er sie berührt spürte er einen stechenden Schmerz. Im nächsten Augenblick wurde er mit enormem Druck nach hinten geschleudert. Schmerzhaft prallte Inuyasha gegen einen Baum, für einen Moment schien sich alles zu drehen, dann wurde seine Sicht wieder klarer. Er schluckte. Kagome war von einem leuchtenden Bannkreis umgeben. Mit kalten Augen sah sie ihn an. Sessohmaru sah dem ganzen interessiert zu. Die Aura die der Bannkreis verstrahlte war gewaltig, bisher hatte er nicht gewusst, das Kagome zu so was in der Lage war. Allerdings schien der Bannkreis ein Produkt ihrer Wut zu sein, denn die Intensität der Kraft nahm mit jedem Augenblick zu. Trotzdem wenn sie diesen Bannkreis nicht bewusst schaffen konnte war er nutzlos. Anscheinend verfügt sie zwar über die nötigen Kräfte, aber ihr fehlten die Übung und das Wissen, wie sie ihre Kräfte richtig nutzen konnte. Kagome sah einen Moment erstaunt um sich. Sie hatte nicht gewusst, dass sie in der Lage war einen derart mächtigen Bannkreis zu schaffen. Dann aber fiel ihr Blick auf Inuyasha und die Wut kehrte mit doppelter Wucht zurück. „ Wag es nicht mich noch einmal anzufassen“, fauchte sie. „Was glaubst du wer du bist, dass du mir befehlen kannst wohin ich gehe? Wenn du die Juwelensplitter so dringend brauchst, dann bitte doch deinen liebe Kikyo um Hilfe.“ Inuyasha sah sie wütend an. „ Ohne mich wärst du in dieser Zeit schon längst verreckt, so jemand wie du überlebt hier nämlich keine fünf Minuten. Und außerdem kann Kikyo die Juwelensplitter nicht spüren.“ „Nicht mein Problem! “ beschied Kagome ihm, „ außerdem dürfte ich dich daran erinnern, der erste in dieser Zeit der mich umbringen wollte warst du. Und dass nur weil du dich dafür schämst zur Hälfte ein Mensch zu sein und mit dem bescheuerten Juwel einen vollwertigen Dämon aus dir machen wolltest.“ „Und du ziehst mir Sessohmaru nur weil er dich als seinen Besitz gekennzeichnet hast, und bist zu naiv um zu merken dass er dich nur ausnutzen will, um selbst an die Splitter zu kommen.“ Kagome lächelte spöttisch. „Ich habe Sessohmaru darum gebeten mit ihm kommen zu dürfen, wenn es dich interessiert und im Gegensatz zu dir hat Sessohmaru das Juwel der vier Seelen nicht nötig.“ Inuyasha sah Kagome fassungslos an. Sie verteidigte seinen verhassten Halbbruder, stellte ihn als etwas Besseres da. Wie hatte sie nur so tief sinken können, Sessohmaru hatte oft genug versucht sie umzubringen und trotzdem nahm sie ihn in Schutz. Er sah ihr ins Gesicht. War das wirklich noch die Kagome die er kannte? Ihre Augen blickten so kalt, er konnte keinen Funken Wärme darin erkennen. Etwas in ihm zog sich schmerzhaft zusammen und er hatte plötzlich das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren. „Kagome…“ „Wir gehen!“ Offenbar hatte die Miko ihre Belange jetzt geklärt und Sessohmaru sah keinen Grund sich noch länger mit diesem Abschaum auf zuhalte. Er drehte sich um und verschwand im Wald. Nach einem kurzen entschuldigenden Blick in Sangos und Mirokus Richtung folgte Kagome ihm, ohne Inuyasha noch mal eines Blickes zu würdigen. Rückblick ende Es war wirklich erstaunlich dass er sie nach all dem noch bei sich duldete. Aber sie war gestern zu einer erstaunlichen Erkenntnis gekommen. Sie war froh gewesen, dass er gekommen war, von diesem Zeitpunkt an, war sie ruhiger geworden und der bohrende Schmerz, der sie bei Inuyashas Anblick durchzuckt hatte war merklich schwächer geworden. Sie wurde abrupt aus ihren Gedanken gerissen, als eine kleine Hand an ihrem Ärmel zog. „Kagome, Kagome, hörst du mir überhaupt zu?“ „Wie?“ Noch etwas benommen von dem abrupten Gedankensturz sah sie zu Rin hinunter, die schmollend das Gesicht verzog. „Tut mir leid Rin, ich war ein wenig in Gedanken, sei bitte nicht böse.“ Entschuldigend blickte sie der Kleinen ins Gesicht, wobei sie Jakens abfälliges Schauben gekonnt überhörte. Schließlich erhob sie sich mit einem Seufzen, klopfte den Staub aus ihren Kleidern und zog Rin zu sich hoch. „Was hältst du davon wenn wir jetzt ermal was essen, Sessohmaru scheint nicht so bald zu kommen und allmählich habe ich keine Lust mehr zu warten. Ohne Jakens Einwände zu beachten suchten sie sich einen geschützten Platz, beschlossen aber mit dem Vorlieb zu nehmen was in ihrer näheren Umgebung an Beeren und Pilzen wuchs. Bei Sessohmaru Die Kälte war deutlich zu spüren und schien mit jeder Minute zu zunehmen. Äußerlich war ihm nichts anzumerken aber innerlich kochte er vor Wut. Wieder einmal hatte sich bewahrheitete, dass er von einem Haufen Idioten umgeben war. Wollte man dass etwas funktionierte musste man es selbst machen. Allerdings konnte ein Fehler in diesem Fall verheerende Auswirkungen haben. Er musste zugeben, so langsam verlor er die Geduld. Der Bote hätte bereits seit geraumer Zeit hier sein sollen und Sessohmaru hasste es zu warten. Endlich spürte er das schwache Aufflackern von Youki. Mit gelangweiltem Gesicht sah er dem Neuankömmling entgegen. Beim Rest der Gruppe Inzwischen begann es zu dunkeln und Rin rieb sich bereits seit geraumer Zeit die müden Augen. Ah-Uhn döste, und Jaken saß am Feuer und polierte seinen Kopfstab. Kagome blickte sich um. Sie waren schließlich doch wieder aufgebrochen und hatten in einer Höhle Unterschlupf gesucht. So langsam begann sie sich Sorgen zu machen, es war nicht Sessohmarus Art so lange auszubleiben. „Rin-chan geh schlafen, sonst kippst du morgen vor Müdigkeit um.“ Die Kleine nickte wieder willig, folgte jedoch dem Rat der Älteren. Sie hoffte nur Sessohmaru-sama würde bald kommen. Kagome versicherte sich dass Rin eingeschlafen war, dann verließ sie leise die Höhle. Draußen war es unangenehm kühl und Kagome schlang unwillkürlich die Arme um ihren Oberkörper. Sie hoffte wirklich das Sessohmaru bald kam, denn auch wenn sie es nicht gern zu gab, alleine in einer völlig unbekannten Gegend und nur mit einem Drachen als Schutz fühlte sie sich nicht allzu wohl. Woanders Musternd betrachtete Sessohmaru den Dämon, der katzbuckelnd vor ihm stand. Er gehörte zur niederen Kaste, die außer für ihre Schwäche auch für ihre Dummheit bekannt waren, wobei dieser offenbar ein hervorragender Vertreter war. Der Dämon war anscheinend irgendeiner Art von Schlangendämon, einer weit verbreiteten Krankheit, die überall wo sie auftauchten nichts als Ärger machten und vor allem wegen ihres üblen Geruches gemieden wurden. „ Es tut mir wirklich Leid, das ihr nun mit mir Vorlieb nehmen müsst werter Sessohmaru, aber leider ist euer Bote, na ja wie soll ich sagen, …im Moment leider unpässlich.“ Er kicherte. Sessohmaru sah in mit unbewegtem Gesicht an. „Wie ihr ja bereits erfahren haben dürftet befindet sich euer geschätzter Kollege im Norden gerade in ernsthaften Schwierigkeiten und sieht sich deshalb außerstande, euch Aufklärung über die Situation zu geben. Erlaubt deshalb mir dem bescheidenen Diener von Takeru-sama euch über den derzeitigen Stand der Dinge zu unterrichten. Er verbeugte sich mit einem heuchlerischen Lächeln. „ Vor etwa einem Jahr bemerkte Takeru-sama den Unmut der im ganzen Volk herrschte. In seinem Großmut versprach er uns zu helfen. Leider zeigte sich der Lord des Nordens wenig beeindruckt, sodass Takeru-sama sich gezwungen sah zu drastischeren Mitteln zu greifen, was schließlich zu Lord Hiratas traurigem Ende führte. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet, dass sich die Minderheiten einen und so das lange währende Unrecht beenden würden. Takeru-sama war der Meinung das ihr gewiss vernünftiger sein würdet und so schickte er mich heute hierher.“ Der Dämon machte eine bedeutungsvolle Pause und sah herausfordernd zu Sessohmaru. Dessen Gesichtsausdruck war während der Rede noch um einige Grad kälter geworden und ein leichter Rotschimmer war in seine Augen getreten. Der „Diener des ehrenwerten Takeru-sama“ schluckte leicht. Hastig redete er weiter. „Auf jeden Fall soll ich ausrichten, das der große Takeru-sama es sehr begrüßen würde, Sessohmaru demnächst in seinem bescheidenen Domizil zu begrüßen, da ihr sicher keinen Wert darauf legt ein ebenso unrühmliches Ende..“ Sessohmarus Giftklaue leuchtete auf. „ Ich lehne ab.“ Mit tödlicher Präzision durchbohrte seine Hand die Brust seines Gegenübers. Mit einem zischen schmolz dessen Körper und zurück blieb eine brodelnde Masse aus schwarzem Blut, Gift und Körperteilen. Verächtlichem sah auf die Überreste des niederen Dämons. Das war heute schon der zweite. Erst dieser Wurm, der es gewagt hatte mit derart schlechten Informationen über den Gegner hier aufzukreuzen und nun dieser erbärmliche Bote, der ihm im ihm Namen seines Herrn drohte. Sessohmaru schnaubte abfällig. Lord Hirata war ein seniler Dummkopf gewesen, und er bedauerte den Tod seines Nachbarn nicht im Geringsten. Viel wichtiger war jetzt vor allem dieser Takeru. Was der unglückliche Bote nicht gewusst hatte, war das Sessohmaru besser über den Feind informiert war, als er sich hatte anmerken lassen. Diese Minderheiten wie der Diener es formuliert hatte waren nichts anderes als ein zusammen gewürfelter Haufen Gesetzesloser, Deserteure und Banditen. Im Allgemeinenen nicht weiter erwähnenswert oder gefährlich. Das sie jetzt allerdings den Norden kontrollierten konnte sich als Problem erweisen. Sessohmaru wusste, dass der Lord des Nordes einen Sohn gehabt hatte, und da er bis jetzt nichts Gegenteiliges gehört hatte, nahm er an das dieser noch am Leben war. Was ihm allerdings gewissermaßen Sorgen machte war die Tatsache, dass dieser Takeru sich so offen in die Karten gucken ließ, er musste sich seiner Sache verdammt sicher sein. Er würde wachsam bleiben müssen, es war nicht gesagt, dass diese Manie nicht auch auf den Westen überschwappten konnte. Schließlich drehte er sich um und wandte zum Gebirge. Er erreichte schnell die Stelle an der er sich vom Rest der Gruppe getrennt hatte. Nur kurz aufgehalten von einem menschlichen Banditen, mit dem er allerdings kurzen Prozess machte erreichte er schließlich die Höhle. Der Eingang war mit einem Bannkreis verschlossen, den er aber mühelos zerstörte. Sessohmaru setzte sich auf einen Felsvorsprung, sodass seine Schwerter seitlich neben ihm hingen. Er warf einen kurzen Blick auf seine schlafenden Begleiter, bevor auch er die Augen schloss, jedoch im Gegensatz zu ihnen nicht schlief. Es würde sich einiges ändern. Morgen würden sich ihre Wege fürs erste trennen. So das war´s ^^ Ich hoffe das Kapi war nach eurem Geschmack. Kommis nicht vergessen und bis zum nächsten Mal. Eure Southern-Banshee Kapitel 7: Abschied auf Zeit ---------------------------- So dieses Mal hat es wirklich sehr lange gedauert und ich hab nicht mal ne besonders gute Entschuldigung dafür.*heul* Aber ich gelobe hoch und heilig das ich mich bessern werde und das nächste Kapi auch wieder länger wird. *Indianerehrenwort* Ich möchte mich auch noch mal bei meinen vielen lieben Kommi-schreibern bedanken, fast 50 Kommis^^, hätte nie gedacht das das so viele werden. *freu* Ich knuddel euch zum Dank alle ganzfest und wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Abschied auf Zeit Am nächsten Morgen wachte Kagome ungewöhnlich früh auf. Mit einem Lächeln betrachtete sie die kleine Rin, die wie eine Katze zusammen gerollt lag und sich mit ihrer Hand in Kagomes Kimono gekrallt hatte. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken löste Kagome ihre Hand und stand auf. Dabei verfingen sich im Saum ihres Ärmel einigen kleinen Zweigen. Mit einem Seufzten zupfte sie das Grünzeug weg. Über die ganzen Ereignisse hatte sie ganz vergessen, sich um neue Kleidung zu kümmern. Einen Moment betrachtet sie noch stirnrunzelnd die Schäden, beschloss dann aber sich jetzt erstmal um das Frühstück zu kümmern. Als erstes kontrollierte sie das Feuer, das über Nacht fast gänzlich heruntergebrannt war. Mit einem Blick auf die Gänsehaut, die ihr die morgendliche Kälte verursachte beschloss sie erstmal ihren Bestand an Feuerholz aufzustocken. Zum Glück war es in den letzten Tagen relativ trocken gewesen und sie hatte schnell genügend trockene Äste zusammen. Plötzlich spürte sie Sessohmarus Aura. Langsam drehte sie sich um. Er stand lässig an einen Baum gelehnt und schien sie einen Moment zu beobachten. Kagome lief ein Schauer über den Rücken. Sie fragte sich, ob sie es jemals erleben würde dass ein Ausdruck von Wärme diese Augen beherrschte. „Du wirst die Gruppe morgen für eine Weile verlassen.“ Kagome erstarrte. Auch wenn es sie gewundert hatte warum er sie hier alleine im Wald abgepasst hatte, damit hatte sie nicht gerechnet. Jetzt war das eingetreten wovor sie sich immer gefürchtete hatte. Sessohmaru betrachtete sie einen Augenblick, doch sie schien vollkommen abwesend zu sein. Als nach mehreren Sekunden immer noch keine Reaktion kam, drehte er sich um. Wer wusste schon auf was für dumme Gedanken sie jetzt schon wieder gekommen war. „Sessohmaru“ es war nicht mehr als ein Flüstern, aber dank seiner guten Ohren hörte er es natürlich trotzdem. Er blieb stehen. „ Ist es wegen gestern?“ Er drehte sich langsam um. Auf ihrem Gesicht lag ein fast flehender Ausdruck. Sessohmaru schloss resigniert die Augen. „Nein. Du wirst in den Ise-schrein gehen, damit du lernst deine Kräfte richtig zu gebrauchen.“ Er hoffte das würde ihr als Erklärung reichen, er hatte wirklich keine Lust ihr seine Entscheidungen bis ins kleinste Detail zu erläutern. Am besten wäre es, sie würde sie einfach als gegeben hinnehmen. „Heißt das ich kann irgendwann, wenn ich meine Kräfte richtig beherrsche zurück kommen?“ „Ja“ Damit war für ihn die Unterhaltung beendet und er wandte sich endgültig zum Gehen, eine völlig verwirrte Kagome zurücklassend. Er wusste selbst nicht warum er sich ihr gegenüber plötzlich fast freundlich verhielt. Der Ise-schrein wäre doch die perfekte Gelegenheit gewesen diese nervige Frau endlich ein für alle mal los zu werden, aber irgendwas in ihm hatte sich gerührt als sie ihn mit diesem schon fast verzweifelten Gesichtsausdruck angesehen hatte. Auf jeden Fall würde er sich später damit beschäftigen, im Moment gab es weit wichtigere Dinge um die er sich kümmern musste. Am nächsten Morgen brachen sie zeitig auf. Unterwegs erklärte Kagome Rin, dass sie die Gruppe verlassen würde, um im Ise-schrein zu lernen, aber bestimmt wieder käme wenn sie ihre Ausbildung beendet habe. Aber erst nach langem hin und her ließ sich Rin überzeugen und gab sich damit zufrieden. Sie wusste zwar nicht, wofür diese Ausbildung gut sein sollte, schließlich war Kagome doch schon ziemlich stark. Sie konnte mit Pfeil und Bogen schießen und traute sich sogar Meister Sessohmaru zu widersprechen. (Das ist doch keine Frage von Stärke sondern lebensmüde -__ -) Da anscheinend aber sowieso alles schon beschlossen war, würde sie sich wohl damit abfinden müssen. Und außerdem vertraute sie Sessohmaru-sama, er würde nie etwas tun was anderen schaden konnte. Aber desto näher sie der Grenze kamen umso unsicherer wurde Rin. Und als sie die Stelle erreichten an der sie sich vorläufig von Kagome verabschieden würden, klammerte Rin sich ganz fest an Kagome. „Und du kommst auch ganz bestimmt zurück?“ „Rin, ich hab es dir doch versprochen, spätestens in einem halben Jahr sehen wir uns wieder, und sollte es doch länger dauern, komme ich dich auf jeden Fall besuchen.“ Aber auch sie hatte ein ungutes Gefühl, dabei sah es hier eigentlich ganz nett aus. Sie würde noch ca. 1-2 Kilometer laufen müssen, dann würde sie den äußeren Tempelbezirk erreichen. Und endlich würde sie lernen eine richtige Miko zu sein, und nicht einmal Inuyasha konnte dann noch abstreiten, dass sie auch für andere Dinge, als das Splittersuchen wichtig war. Plötzlich wurde ihr bewusst was sie da eben gedacht hatte. Es war lange her, dass sie sich an diese Worte erinnert hatte, die sie damals so sehr verletzt hatten. Seit sie mit Sessohmaru reiste hatten andere Dinge sie nach und nach verdrängt, auch der Schmerz war abgeklungen und an seine Stelle war eine Art Frieden getreten, denn auch Inuyashas Auftauchen nicht hatte zerstören können. Auch wenn es ihr eigentlich völlig absurd erschien fühlte sie sich in Sessohmarus Gruppe geborgen. Sicher, ihr fehlten ihre Freunde, aber dieses Gefühl der absoluten Sicherheit hatte es in ihrer alten Gruppe nie gegeben. Und plötzlich wusste sie, dass sie ihn vermissen würde. Trotz seiner verachtenden Art, die sie oft genug zur Weißglut getrieben hatte, trotz der Tatsache, dass er sie eigentlich nie hatte dabei haben wollen. Er sie immer gerettet und sie in seiner Gruppe behalten, obwohl sie ihm viel Ärger bereitet hatte. Sie lächelte. Bevor sie die Grenze überschritt drehte sie sich noch einmal um. „Vielen Dank Sessohmaru-sama.“ Irgendwo im Norden „Er weigert sich also, aber das war zu erwarten. Schließlich ist er genauso ein Narr wie sein Vater und viel zu stolz um zu erkennen, dass er längst nichts mehr gegen mich ausrichten kann.“ „Aber der Bote ist nicht zurückgekehrt und er sollte ihm doch Informationen über eure Pläne geben, um ihn einzuschüchtern, was ist wenn er dieses Wissen jetzt gegen uns verwendet?“ „Oh das wird er ganz bestimmt versuchen. Ich gebe zu es dürfte weit aus schwieriger werden sich des Westens zu bemächtigen, als es im Norden war. Erstens ist Sessohmaru um einiges stärker und außerdem sehr intelligent und berechnend, aber trotz allem wird er mir nichts entgegen setzten können. Schließlich ist er nicht der einzige der über seinen Gegner bestens informiert ist.“ „Ihr meint den Spitzel? Aber was ist wenn er entdeckt wird?“ „ Keine Sorge, niemand wird Verdacht schöpfen, dafür ist er zu gut. Was mir mehr Sorgen bereitet, ist das wir immer noch nichts über den Verbleib des Sohnes des ehemaligen Herrschers des Norden wissen.“ „Herr, eure Späher suchen ihn im ganzen Land, wir werden ihn bald gefunden haben.“ „Das hoffe ich für dich. Und jetzt geh!“ „Sehr wohl, wie ihr wünscht Takeru-sama!“ Sessohmaru sah ihr noch einen Augenblick nach, wie sie mit schnellen Schritten dem Ise-schrein entgegenlief, dann drehte er sich um und schlug den Weg ein der ihn zu seinem Schloss führte. Auch wenn sein Gesicht wie immer unbewegt war, war er lange nicht so ruhig wie er nach außen wirkte. Diese Frau war wirklich ein Rätsel, sie steckte voller Widersätze und jedes Mal wenn er glaubte sie durchschaut zu haben, überraschte sie ihn aufs Neue. Obwohl es in ärgerte gab es da auch einen Teil in ihm der fast amüsiert darauf wartete was ihr als nächstes einfiel. Aber für den Moment war es gut dass er sie in den Ise-schrein geschickt hatte. Er musste sich mit anderen Dingen beschäftigen und dabei konnte er sich nicht auch noch um eine Menschenfrau mit einem derart explosiven Charakter kümmern. Im Schrein würde sie etwas lernen was ihr vielleicht einmal das Leben retten würde und sie würde sicher sein. Jedenfalls für den Moment. Irgendwo im Grenzbereich Er duckte sich. Nur wenige Meter von ihm entfernt durchsuchte ein Youkai das Gebüsch. „Hier ist keiner, seit ihr sicher das der Augenzeuge die Wahrheit gesagt hat?“ „Selbst wenn nicht, dank deiner Intelligenz können wir ihn das leider nicht mehr fragen.“ Ein Grinsen erschien auf Soratas Gesicht. Kein Wunder dass die Idioten ihn bis jetzt nicht gefunden hatten. Natürlich hätte er sich auch einfach ihrer erledigen können, aber da keine Lust hatte seine Zeit weiterhin damit zu verschwenden niedere Dämonen ins Jenseits zu befördern musste er sich wohl oder übel weiterhin versteckt halten. Allerdings lief ihm langsam die Zeit davon, und er wusste nicht wie lange er noch brauchen würde den Lord des Westens zu finden. Plötzlich raschelte es neben ihm. „Er hat sich auf den Weg zu seinem Schloss gemacht, wenn wir uns beeilen müssten wir es eigentlich in zwei Tagen schaffen.“ „Danke Taro, sobald diese zwei Armleuchten da vorne verschwunden sind machen wir uns auf den Weg. Es ist mir wirklich ein Rätsel wie mein Vater sich von derartig schwachen Geschöpfen umbringen lassen konnte.“ „ Mein Herr ihr dürft euren Vater nicht vorschnell verurteilen, sie haben ihn in einem seltenen Moment der Unachtsamkeit erwischt, das war alles.“ „Ich hab dir schon tausendmal gesagt, du sollst mich mit meinem Namen ansprechen. Und was meinen Vater anbelangt, er war ein Schwachkopf der nicht in der Lage war sein Reich zu verteidigen und somit ist er eine Schande für die Familie.“ Er richtete sich auf. Anscheinend waren diese Späher noch viel dümmer als er gedacht hatte, wenn sie nicht einmal merkten dass sich direkt hinter ihnen zwei Leute unterhielten. Lautlos rammte er dem einen seine Klauen zwischen die Rippen, während sich Taro um den anderen kümmerte. Schließlich hatte er besseres zu tun als in einem Gebüsch zu sitzen. Ohne sich noch einmal umzudrehen überschritt er die Grenze der westlichen Gebiete. So das ist jetzt so was wie die Ruhe vor dem Sturm *lach* Ich meine ich wünsche ihnen ja eigentlich Ruhe und Frieden, aber bis dahin dauert es noch ein bisschen^^ Auf jeden Fall wird der Ise-schrein jetzt einiges an Neuerungen erfahren und ich bin gespannt wie er damit zu Recht kommt^^ Und was es mit diesem Sorata auf sich hat ist ja eigentlich klar, aber der hat noch einiges vor sich. Das war´s auf jeden Fall für dieses Mal, wir lesen uns hoffentlich im nächsten Kapitel. Bis dahin Eure Southern-Banshee Kapitel 8: Auftakt... --------------------- So da bin ich wieder, ich hoffe das die Länge des Kapis ein wenig über die lange Wartezeit hinwegtröstet. Mein Computer ist immer noch in Reparatur, deshalb muss jetzt der von meiner Mutter herhalten, und wenn sie das rauskriegt killt sie mich*Angst^^* So genug von mir. Viel Spaß mit dem neuen Kapi. Auftakt Kagome saß in ihrem kleinen Zimmer, dass sie ab jetzt mit zwei weiteren jungen Frauen bewohnen würde. Durch ein schmales Fenster, das nach Westen zeigte konnte sie sehen, dass es langsam zu dunkeln begann. Mit einem Seufzen erhob sie sich von dem Futon, auf dem sie bis jetzt gesessen hatte. Es erschreckte sie ein wenig, wie rasant sich ihr Leben in den letzten Stunden verändert hatte. ~Flash back~ Etwas unsicher stand Kagome vor dem großen Tor welches den Eingang zum unteren Geku-Schrein darstellte. Auch wenn sie sich hier noch in den äußersten Teilen des gesamten Schreingebietes befand, die läuternde Energie war gewaltig. Seit sie den Isuzugawa ( Z. Deutsch: Glockenfluss) überquert hatte, war das Energieniveau beständig gestiegen. Kein Wunder, dass der Ise-schrein, wenn er auch in dieser Zeit schon seit geraumer Weile bestand keinerlei Spur von Schäden oder dergleichen zeigte, wie es oft kleine Schreine das Problem hatten. Die Dämonen taten schließlich ihr bestes, die Zahl der Mikos in ihren Gebieten so gering wie möglich zu halten und deshalb überfielen sie des öfteren die Schreine und töteten die Bewohner. Hier im Ise-Schrein schien man derartige Probleme nicht zu kennen. Er verstrahlte eine Macht, die es selbst mächtigen Daiyoukai schwer machen dürfte weiter als bis zur äußersten Grenze vorzudringen. Kagome riss sich zusammen. Da sie keinen Klingelzug entdecken konnte klopfte sie kurzerhand mit ihrem Bogen an das Tor. Nervös wartete sie. Nach wenigen Minuten, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen öffnete sich das schwere Tor mit einem leisen Quietschen und heraus trat eine zierliche Frau, mit dunklen Locken und in das traditionelle Gewand einer Miko gekleidet. Sie verbeugte sich lächelnd und sah Kagome dann abwartend an. „Ich möchte hier im Tempel eine Ausbildung zur Miko machen.“ Unsicher sah Kagome die fremde Frau an. Als sie hierher gekommen war hatte sie ganz vergessen darüber nachzudenken was werden sollte wenn sie abgewiesen würde. Aber ihre Sorge war unbegründet. Mit einem Lächeln bat die Frau Kagome ihr zu folgen. Leise knarrend schloss sich das Tor hinter ihnen. ~Flash back ende~ Danach hatte die Frau, die sich ihr später als Megumi vorstellte sie zur Schreinvorsteherin gebracht. Auch sie hatte Kagome als erstes gebeten sie mit ihrem Namen Kaoru anzusprechen, da sie sich sonst so schrecklich alt vorkäme, wenn alle sie nur ehrwürdige Priesterin oder Schreinvorsteherin nannten. Anschließend hatte Kaoru sich Kagomes Geschichte angehört und sie im Ise-Schrein herzlich willkommen geheißen. Megumi hatte sie wieder abgeholt und nach einer kurzen Rundführung mit einem Abstecher bei der Kleiderkammer, in der Kagome hochrot merkte was für einen Anblick ihre Klamotten boten, in diesem Zimmer abgesetzt. Dabei hatte sich dann auch gleich herausgestellt, dass Megumi eine ihre Mitbewohnerinnen war. Die andere Yumi war zur Zeit unterwegs, würde aber morgen wieder kommen, und war wie Megumi ihr versicherte auch eine ganz Liebe, mit einer Vorliebe für Schauergeschichten. Dann hatte sie Kagome mit dem Rat sich erst mal ein bisschen auszuruhen allein gelassen und war seitdem nicht mehr aufgetaucht. Somit hatte sie genug Zeit gehabt ihren Gedanken nachzuhängen. Mit einem Seufzen wandte Kagome dem Fenster den Rücken zu und betrachtete die Mikokleidung, die immer noch zusammen gefaltet auf ihrem Bett lag. Den kurzen Gedanken wie ähnlich sie damit Kikyo sehen würde verbannte sie in gleich wieder. Sie würde morgen früh aufstehen müssen, deshalb war es ratsam bald ins Bett zu gehen, aber zuvor wollte sie noch ein heißes Bad nehmen. »Mal gucken ob ich mich noch an den Weg erinnere« Sie nahm ihr Nachtgewand und ein Handtuch, die man ihr ebenfalls in der Kleiderkammer ausgehändigt hatte und machte sich auf den Weg. Nach einer Stunde kam sie todmüde aber entspannt wieder zurück. Megumi lag bereits auf ihrem Futon. Mit einem geflüsterten “Gute Nacht“ kuschelte sich Kagome in ihre Decke und schlief mit den Gedanken an morgen ein. Im Schloss des Westens Sessohmaru saß in seinem Arbeitszimmer, die Balkontür stand weit offen und ließ den Blick auf einen atemberaubenden Sternenhimmel frei. Allerdings hatte Sessohmaru in Moment weder für den herrlichen Abend noch für den Sternenhimmel einen Funken Aufmerksamkeit übring. Mit gerunzelter Stirn las er den Bericht, den ihm seine Späher vor wenigen Minuten gebracht hatten. Die Nachrichten waren weniger beunruhigend als ärgerlich. Bedeuteten sie doch dass er weitere Zeit auf diesen Idioten verschwenden musste. Nach einem kurzen Wink trat sein oberster Heerführer, der bis jetzt stumm an der Tür gestanden hatte, zu ihm heran. Leise erteilte er ihm einen kurzen Befehl, worauf sein Heerführer mit einem kurzen Nicken signalisierte das er verstanden hatte, und mit einer kurzen Verbeugung das Zimmer verließ. Fast lautlos viel hinter ihm die schwere Eichentür des Arbeitszimmers ins Schloss. Sessohmaru betrat den Balkon. Von hier konnte er weit über sein Land sehen. In der Ferne blinkten die Lichter vereinzelter Menschendörfer. Kurz fiel sein Blick nach Osten. Dort, etwa zwei Tagesreisen entfernt lag der Ise-schrein. Eine magischer Bannkreis schützte vor unerwünschten Einblicken. Es war gut das er Kagome dorthin geschickt hatte. Nachdem was seine Späher berichtet hatten traf dieser Abschaum von einem Youkai ( Takeru^^) Vorbereitungen für einen Krieg. Nicht das er ihm auch nur das Geringste anhaben konnte, aber schwache Wesen wie Menschen konnten leicht zwischen die Fronten geraten. Rin war hier im Schloss des Westens sicher, aber Rin hatte er schließlich auch als seine Tochter akzeptiert, auch wenn er dies niemals laut werden ließ. Aber bei Kagome war es... anders. Er wusste nicht, warum ihm plötzlich so viel an der Sicherheit dieser Menschenfrau gelegen war. Auch wenn es stimmte, dass er sie zur Ausbildung ihrer Kräfte in den Ise-schrein geschickt hatte, so war der Schutz den ihr der Schrein bot doch ein netter Nebeneffekt. Sessohmaru wusste dass er sich im Moment besser um andere, wichtigere Dinge Gedanken machen sollte, trotzdem konnte er nicht verhindern dass sie noch einmal zu Kagome zurück kehrten. Er dachte an den Abend als Inuyasha aufgetaucht war. In diesem Augenblick hatte er bemerkt dass er nicht wollte das Kagome wieder ein Teil dieser Gruppe wurde die mit seinem verhassten Halbbruder zog. Er konnte die Gefühle die er mit diesem Menschenmädchen verband nicht einordnen, aber er hatte angefangen sie in gewisser Weise als sein Eigentum und Teil seiner eigenen Reisegruppe zu betrachten, daher hatte er sie auch gezeichnet, somit war sie auf ewig mit seiner Sippe verbunden. Mit einem Ruck wandte er sich ab und trat zurück in sein Arbeitszimmer. Heftiger als nötig schloss er die Balkontür hinter sich. Diese Frau beschäftigte seine Gedanken schon viel zu sehr. Jaken der im Garten gewesen war, hatte kopfschüttelnd seinem Herr zugesehen, wie der seinen Gedanken nachhing, dass Gesicht genauso unbewegt und kalt wie immer. Im Gegensatz zu seinem Meister Sessohmaru hielt er gar nichts davon das Kagome jetzt im Ise-schrein war. Rin war aufmüpfig und tat nicht was er ihr sagte, außerdem nervte sie ihn alle paar Minuten mit der Frage wann Kagome den wiederkäme. Und auch die Laune von Sessohmaru selbst war schlechter, was aber auch an den Nachrichten aus dem Norden liegen konnte. Da Jaken allerdings an seinem Leben hing, behielt er diese Gedanken lieber für sich. Umweit der Grenzen der privaten Ländereien von Sessohmaru (das Volk hat hier keinen Zutritt^^) „Kommt Herr, wir haben es bald geschafft, da vorne ist die Grenze zu Sessohmaru-samas privaten Besitztümern.“ Sorata seufzte leise. Er hatte es inzwischen aufgegeben Taro ständig daran zu erinnern ihn mit Vornamen anzusprechen, oder an die Tatsache, dass sie nicht ohne weiteres die privaten Ländereien des Herrn des Westens betreten konnten, um so weniger da er der Erbe des Nordens war, zu dem der Westen nicht gerade die freundschaftlichsten Beziehungen unterhalten hatte. Viel mehr hatte es des öffteren kleine Auseinandersetzungen gegeben, da sein Vater eifersüchtig auf Sessohmaru, und vor allem die Größe seines Besitzes gewesen war. Sorata hoffte trotzdem empfangen zu werden, und vielleicht auch endlich den Streit beizulegen. Er war weder an einer Vergrößerung seines Besitzes noch an einem Kleinkrieg mit dem Westen, in dem er ohne Frage unterliegen würde, interessiert. Als er aufblickte, um zuzusehen, wie die Sonne langsam im Osten aufging, sah er, dass sein Diener bereits einen großen Vorsprung hatte. Fluchend beeilte er sich ihn einzuholen und so einen denkbar schlechten Start seiner Bekanntschaft mit dem Lord des Westens, weil er einfach ohne Erlaubnis sein Land betrat, zu verhindern. Im Norden „Seit ihr sicher das dass eine gute Idee ist?“ Stirnrunzelnd betrachtete Takeru seinen Untergebenen, und Berater, der vor ihm kniete. Dieser bemerkte den Blick und verbesserte sich hastig. „Verzeiht Herr, ich wollte nur anmerken, dass Sessohmaru wahrscheinlich nicht sehr empfänglich für Geschenke von Feinden ist, deren wahre Stärke er nicht einschätzen kann, ich wollte euch nicht kritisieren!“ Takeru lachte. „Keine Sorge, er wird niemals eine Gefahr in diesem schwachen Geschöpf sehen, und so wird es leichter sein, sein Vertrauen zu gewinnen. Und sie wird ihre Sache gut machen, wenn ihr etwas an ihrem Leben liegt.“ „Ihr habt Recht, verzeiht, dass ich an eurem Plan zweifelte, ich werde mich sofort um die Ausführung kümmern.“ Kriecherisch verbeugte er sich. Er bemerkte nicht den Blick der ihm aus schwarze Augen unter dichten Locken folgten, als er mit schnellen Schritten den Raum verließ. Schmale Hände verschränkten sich krampfhaft. Im Ise-Schrein Als Kagome am nächsten Morgen aufwachte war es noch dunkel und kein Laut war zu hören. Einen Moment sah sie sich leicht orientierungslos um, bis ihr einfiel, dass sie ja seit gestern nicht mehr bei Sessohmaru war. Ein bisschen wehmütig dachte sie an die herzlichen Weckmethoden von Rin und das schmollende Gesicht Jakens, wenn auch er in den Genuss dieser Liebkosungen kam. Sessohmaru hatte immer mit unbewegtem Gesicht von einem Ast aus dem morgendlichen Ritual zugesehen und Rins überschwängliche Umarmungen höchstens mit einem leichten Stirnrunzeln kommentiert. Jetzt war es still um sie und Kagome fühlte sich ein bisschen verloren. Auch wenn sie es nicht gern zugab, sie begannen bereits jetzt ihr schrecklich zu fehlen. Allein die Tatsache, dass er versprochen hatte, dass sie zurück kommen durfte war ein großer Lichtblick, und sie beschloss, sich zu bemühen, um so schnell wie möglich der Gruppe folgen zu können. Zufrieden mit ihren Überlegungen kuschelte sie sich noch einmal tief in ihre Decke und war wenige Augenblicke später auch schon wieder eingeschlafen. Megumi öffnete die Augen und sah Kagome einen Augenblick prüfend an. Auch wenn sie nicht wusste, über was ihre neue Mitbewohnerin so früh am Morgen nachgedacht hatte, so war für sie doch offensichtlich gewesen, dass es etwas für sie sehr wichtiges gewesen sein musste. Ihr Gesichtsausdruck war vollkommen entrückt gewesen und sie schien einer schönen Erinnerung nachgehangen zu haben. Megumi grinste. Denn auch wenn man es ihr nicht ansah, sie liebte nichts mehr als Klatsch und Tratsch, vor allem (tragische) Liebesgeschichten. Und Kagome roch förmlich nach Aufregung und schien auch schon eine Menge herum gekommen zu sein, zumindest dem Aussehen ihrer Kleidung nach. Sie selbst hatte fast ihr ganzes Leben im Tempeln verbracht, deshalb war es nicht verwunderlich, dass sie, auch wenn sie es nicht böse meinte, manchmal ihre Nase etwas zu tief in Angelegenheiten steckte, die sie eigentlich gar nicht betrafen. Mit einem Blick auf den blasse Schimmer der inzwischen am Horizont sichtbar geworden wurde quälte sie sich heute nicht ganz so wiederwillig aus ihrem schönen, warmen Bett. Schließlich gab es einiges zu tun und außerdem würde sie heute Kagome überall bekannt machen, was bedeutete, dass sie den ganzen Tag Zeit hatte, sie einer ausführlichen Inspektion zu unterziehen. Mit dem Gefühl das heute noch so einiges passieren würde machte sie sich daran Kagome zu wecken. Währenddessen war eine andere Person weniger optimistisch gestimmt. Kaoru ging nervös in ihrem kleinen Zimmer auf und ab. Die Nachrichten, die seit kurzem aus dem Norden kamen waren alles andere als beruhigend und sie konnte nur hoffen, dass sie nicht in Dinge verwickelt wurden, deren Ausgang nicht abzusehen war. Im Schrein waren sie zwar vor Dämonen sicher, aber gegen Menschen waren sie machtlos. Bis jetzt hatte es nie einen Grund zur Besorgnis gegeben, der Ise-Schrein flößte den meisten Menschen einen gewissen Respekt ein, niemand wollte es sich schließlich mit den Mikos verscherzen, die doch recht nützlich waren und einen vor so manchem unerwünschten Dämon oder Geist beschützten. Aber die Zeiten änderten sich. Yumi war heute früh zurück gekommen, sie hatte völlig überstürzt das Dorf in dem sie übernachtete hatte verlassen müssen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Dorfvorsteher einen Pakt mit irgendwelchen Strauchdieben und niederen Youkai eingegangen war, die eine Miko nicht gern in ihrem Dorf sahen. Und dann war da Kagome. Kaoru hatte sofort gespürt das von diesem Mädchen viel Macht ausging. Sie brachte etwas mit sich, dass sie nicht genau einordnen konnte und somit auch nicht wusste ob es gut oder schlecht war. Aber die starke Aura die sie gestern früh an den Grenzen des Ise-Gebietes gespürt hatte war bestimmt kein Zufall gewesen. Seufzend rieb sie sich die Schläfen, die ganze Ereignisse bekamen ihr nicht. Wahrscheinlich würde sie Kopfschmerzen bekommen, wenn sie nicht bald etwas fand, dass sie von ihren ganzen Sorgen ablenkte. Kagome gähnte. Auch wenn sie es gewöhnt war früh aufzustehen, dass überstieg so langsam ihre Kapazitäten. Nicht nur das Megumi sie erst mal sämtlichen, ihr bekannten Personen vorgestellt hatte, sie hatte sie außerdem durch das ganze Trainingsgelände geschleppt. Inzwischen taten ihr die Füße weh und ihr knurrte der Magen, schließlich hatte Kagome bis jetzt noch nichts gefrühstückt. Im Moment wartete sie sehnsüchtig auf Megumis Rückkehr, die erfahren hatte das ihre Zimmergenossin Yumi wieder da war und sie begrüßen gegangen war, natürlich um sie anschließend mit Kagome bekannt zu machen. Kagome sah an sich herunter. Noch immer war es ungewohnt die Mikokleidung zu tragen und eigentlich hätte sie viel lieber weiter Kimonos getragen aber diese Kleidung war nun mal Pflicht. Plötzlich hörte sie wie Jemand ihren Namen rief. Suchen sah sie sich um und entdeckte Megumi die ihr begeistert zuwinkte und eine recht verschlafen wirkende junge Frau hinter sich herzog. „Da bin ich wieder. Sorry das es so lange gedauert hat, aber Yumi ist einfach nicht in die Puschen gekommen.“ „Na hör mal! Ich bin heute morgen in aller frühe angekommen, hab mich bei Kaoru gemeldet und ihr einen Bericht geliefert. Sprich, ich hab noch kein bisschen geschlafen.“ Die beiden fingen an zu zanken und ließen Kagome somit genügend Zeit sich Yumi näher anzuschauen. Sie war etwas kleiner als Megumi, hatte buschige, kurze braune Haare, die sie versuchte in zwei abstehenden Zöpfen zu bändigen, eine Stupsnase und jede Menge Sommersprossen. Sie schien eine Menge Temperament zu haben und Kagome war sich sicher, dass sie sich gut verstehen würden. „Ähm, entschuldigt, ich will euch bei eurem kleinen Streit ja nicht stören aber was hältst du davon, wenn du Yumi ein bisschen ausruhen lässt und mir in der Zeit zeigst, wo man hier etwas zu essen bekommt?“ , wandte sich Kagome schließlich an Megumi. Die Beiden hörten augenblicklich auf sich anzumotzen und Yumi warf Kagome einen dankbaren Blick zu. „Tut mir leid, ich hab mich ja noch gar nicht richtig vorgestellt. Ich bin Yumi und eigentlich eine recht muntere Person, aber wie schon gesagt hab ich noch nicht geschlafen. Du bist sicher Kagome oder? Megumi hat mir auf dem Weg schon ne Menge erzählt, aber ich fürchte ich habe nur die Hälfte mitgekriegt. Besser wir unterhalten uns später noch mal, wenn ich ausgeschlafen habe.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um, winkte noch einmal und verschwand dann in Richtung ihres Zimmers. Kagome sah ihr grinsend nach. Anscheinend war auch ihr Mundwerk nicht gerade langsam. Megumi die ihren Blick bemerkt hatte meinte lächelnd: „Sie ist eigentlich ein Engel und so schnell nicht aus der Ruhe zu bringen, außer sie hat wie heute zu wenig Schlaf bekommen, oder jemand hält sie von ihrem geliebten Shogi ab, dann wird sie gräsig“. Dann brachte sie Kagome zum Speisesaal und die frischgebackenen Miko kam endlich zu ihrem ersehnten Frühstück. Eine Woche später „Kagome beeil dich, wir kommen zuspät und Sachiko-sensei hat dich eh schon auf dem Kieker. Wenn du noch einmal zuspät kommst killt sie dich.“ Kagome nickte nur. Eigentlich hatte sie sich gut eingelebt und verstand sich auch mit den Ausbildern gut, aber bei Sachiko-sensei hatte sie das Pech gehabt gleich zur ersten Stunde zu spät zu kommen. Seitdem lag immer eine gewisse Spannung in der Luft, wenn sie beide sich begegneten. Ansonsten kam sie gut klar. Ihr Bogenschießtrainer war gegeistert gewesen und so hatte sie beschlossen zusätzlich noch zu lernen ein Schwert zu führen. Das war wahrscheinlich sogar besser. Sicher ein Bogen war eine sehr effektive Waffe, aber er war doch mehr auf Weite ausgelegt und ein Schwert konnte somit im Nahkampf sehr nützlich sein. Am meisten freute Kagome sich aber über ihre Fortschritte in Kräuterkunde. Kaede hatte immer gesagt wie wichtig es war die ganzen Pflanzen zu kennen, und Kagome leistete ihr im Stillen Abbitte, weil sie ihr immer nur mäßig interessiert zugehört hatte. Sie fühlte sich wohl im Ise-schrein, nur manchmal hatte sie das Gefühl als fehle etwas, etwas das sie nicht einordnen konnte, das aber wie ein scharfer Dorn in ihrem Herzen stach. Dann fühlte sie sich einsam, aber zum Glück gingen solche Momente schnell vorrüber. „Kagome!“ Sie schreckte aus ihren Gedanken. Mit schnellen Schritten schloss sie zu Megumi auf, die bereits an der Tür des Meditationsraums auf sie wartete. Wahrscheinlich rauchte Sachiko-sensei bereits. Plötzlich hatte sie das Gefühl von einem eiskalten Hauch gestreift zu werden. Erschrocken blieb sie stehen. „Hörst du? Es ist auf einmal vollkommen still, es sind überhaupt keine Vögel mehr zu hören, als hätte die Erde den Atem angehalten.“ Megumi war neben sie getreten und neigte wie Kagome lauschend den Kopf. In dem Moment bebte die Erde. Ok finito. Das war´s für dieses Mal. Ich hoffe es entsprach eurem Geschmack^^ Würd mich wie immer über Feeback in Form von Morddrohungen und Liebesbriefen freuen.*grins* Bis demnächst Eure Southern-Banshee Kapitel 9: Ärger im Verzug -------------------------- So da bin ich wieder, alle Prüfungen sind geschrieben und den Urlaub hab ich auch gut überstanden. Ich möchte mich noch mal für die ganzen lieben Kommis und natürlich auch für die Kritik bedanken. *Alle Leser knuddel* Ich hoffe ihr verzeiht mir die lange Wartezeit^^ Viel Spaß beim lesen! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ärger im Verzug Megumi unterdrückte einen kleinen Aufschrei, während sie verzweifelt versuchte ihr Gleichgewicht zu halten. Die Luft schien sich elektrisch aufzuladen und kleine Blitze zuckten in Kagomes Haaren. Während sich die beiden Frauen an einen Stützfeiler des Gebäudes zu ihrer nächsten klammerten versuchte Kagome den Ursprung des Bebens zu ergründen. Zwar schien der Boden sich ebenfalls zu bewegen aber das Hauptbeben wurde durch die Luft übertragen. Kagome spürte wie die Spannung anstieg, die Luft war zum zerreisen gespannt. Plötzlich gab es einen gewaltigen Ruck, ein Geräusch wie von zerreißendem Stoff, dann war alles still. Vorsichtig löste Kagome sich von dem Pfeiler und sah sich um. Abgesehen von einigen umgefallenen Gegenständen schien der Tempel keine weiteren Schäden genommen zu haben. Trotzdem hatte sie das Gefühl, dass irgendetwas ganz und gar nicht in Ordnung war. „Kagome!“ Megumis Stimme zitterte. „Der Bannkreis,…er ist weg!“ Sie nickte geistesabwesend. Die Barriere die bis jetzt den Ise-schrein geschützt hatte, war einfach verschwunden, nur eine unangenehme Spannung, die von den Kräften zeugte, die nötig gewesen waren den Bannkreis zu zerstören, war zurück geblieben. Die Unruhen die um sie herum plötzlich los brachen, nachdem auch andere das Fehlen des Schutzes bemerkt hatten, nahm sie nicht war. Einzig der Gedanke, dass es etwas so mächtiges gab, das es einen Bannkreis zerstörte, der bereits seit vielen Generationen bestand, und so stark war, dass er sogar Daiyoukais am Betreten des Schreingeländes gehindert, existierte noch in ihrem Kopf. Sie hörte weder Megumi die verzweifelt versuche sie aus ihrer Starre wachzurütteln, noch bemerkte sie die kleinen Nachbeben die in kurzen Abständen die Erde erschütterten. Das ganze Land schien aus den Fugen zu geraten und Kagome kam sich plötzlich furchtbar verloren vor. Megumi war verzweifelt. Der Schrein, den sie immer für absolut unantastbar gehalten hatte, hatte soeben seinen stärksten Schutz eingebüsst, alles schien im Chaos zu versinken. Ihre kleine, heile Welt war unrettbar verloren. Aber am meisten Sorgen machte ihr Kagome. Seit dem Beben schien sie völlig weggetreten, und ein fast angstvoller Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Und doch war da etwas das Megumi sie fast ehrfürchtig anstarren ließ. Die gesamte freigesetzte Energie schien sich um Kagome zu konzentrieren, und von ihr aufgenommen zu werden. Sie schloss die Kraft regelrecht in sich ein. Erst nach einer Weile traute sie sich Kagome vorsichtig am Arm zu packen und leicht zu schütteln, in der Hoffnung, dass sie endlich aus ihrer Starre erwachen würde. Langsam kam sie wieder zu sich. Ihre Sicht war ein wenig verschwommen und ihr war unsagbar heiß, doch allmählich nahm die Welt um sie herum wieder feste Konturen an. Als sie jemand schüttelte kam sie vollends in die Gegenwart zurück. Erleichtert sah Megumi, wie Kagome anfing sich zu regen und auch der entrückte Ausdruck aus ihren Augen verschwand. Für einen Moment schien sie orientierungslos, doch dann drehte sie sich ruckartig zu ihr um. „Wir müssen nach Kaouru sehen.“ Megumi nickte und gemeinsam bahnten sie sich einen Weg durch die panischen Mikos. Nachdem sie Kaouru vergeblich in ihrem Arbeitszimmer gesucht hatten, fanden sie sie schließlich an das Tor des äußeren Schreins gelehnt. Sie schien einigermaßen gefasst zu sein und betrachtet anscheinend interessiert etwas, dass sich außerhalb der Tempelmauern befand. Als sie Kagome und Megumi bemerkte, trat sie einen Schritt zur Seite. Der Anblick der sich ihnen bot, ließ Megumi das Blut in den Adern gefrieren, während Kagome eher unbeeindruckt schien. Die Ebene die sich vor dem Tor erstreckte war überfüllt mit Youkai und Kagome konnte sehen, dass sich weitere über den Fluss näherten. Jede nur vorstellbare Gattung war vertreten. Doch sie konnte erkennen, dass es sich ausnahmslos um niedere Dämonen handelte, solche die sich normalerweise nicht mal in die Nähe des Schreins getraut hätten. Auch jetzt schienen sie unsicher, es war keinerlei Ordnung in ihren Reihen zu erkennen, ein wild durcheinander gewürfelter Haufen, der sich anscheinend in aller Eile hier eingefunden hatte, nachdem die schützende Barriere des Schreins gefallen war. Inzwischen waren auch andere Mikos, die das Youki gespürt hatten ans Tor gekommen, und betrachteten die Meute mit wenig Interesse. Selbst wenn der Bannkreis nicht mehr existierte, wenn dieser Abschaum von Youkais glaubte, sie könnten den Schrein einfach überrennen, würden sie ihr blaues Wunder erleben. Auf Kaourus Geheiß zogen sich die Mikos erstmal zurück, das Tor wurde verriegelt, und fürs erste kehrte Ruhe im Schrein ein. Da auch im Laufe des Tages nichts als ein halbherziger Angriff seitens der Youkai kam, wurden die Wachen auf einige wenige reduziert und der Alltag wieder aufgenommen. Schloss des Westens „Deshalb hoffte ich, ihr würdet mir für eine Weile eure Gastfreundschaft gewähren und mich und meinen Diener in euer Schloss aufnehmen.“ Sorata wartete mit gesenktem Kopf auf eine Antwort. Auch wenn es ihm lieber gewesen währe, er hätte dem Lord des Westens in die Augen blicken können, wusste er doch, dass das einer Beleidigung gleich käme, so lange dieser ihn nicht dazu aufforderte, schließlich war er im Moment nicht mehr als ein heimatloser Prinz. Sessohmaru betrachtet den jungen Youkai der in einer Verbeugung harrend auf seine Antwort wartete. Er gab zu, er war angenehm überrascht, das der Prinz des Nordes über so gute Manieren verfügte und seinem Vater zu seinem Glück kein bisschen ähnelte. Er seufzte unhörbar. Es war nur so, dass dies ein weiterer Punkt auf der Liste der Dinge war, auf die Sessohmaru im Moment am liebsten verzichtet hätte, aber wahrscheinlich war es besser ein Auge auf den Erben des Nordens zu haben, zumindest so lange dieser ärgerliche Takeru da draußen rum lief. Nicht das er irgendein Interesse an Sorata hatte, aber ein Norden ohne Herrscher konnte zum Ärgernis werden und dieser Takeru würde den Prinz des Nordens ohne mit der Wimper zu zucken umbringen, um seine eigene Herrschaft nicht zu gefährden. Besser er blieb am Leben, auch wenn das hieß, dass er sich jetzt auch noch um einen verwaisten Thronfolger kümmern musste. „Jaken, führe den Erben des Nordens auf ein Zimmer und sorg dafür dass man sich um ihn kümmert.“ „Wie ihr wünscht Herr.“ Erleichtert verbeugte Sorata sich noch einmal leicht und folgte dann dem krötenählichen Diener. Mit einem Wink gab er Taro zu verstehen, dass er ihm folgen sollte. Im Ise-schrein Kagome saß in ihrem Zimmer, dass von den Strahlen der untergehenden Sonne in goldenes Licht getaucht wurde und fühlte sich so deprimiert wie schon lange nicht mehr. Auch wenn sie versuchten ganz normal weiter zu machen, so war doch bereits klar, dass sich einiges ändern würde. Niemand hatte mehr Zeit führ Unterricht, stattdessen brachen Mikos in alle Himmelsrichtungen auf, in der Hoffnung, den Grund und die Ursache für den Zusammenbruch des Bannkreises zu finden. Die zurückgebliebenen wechselten sich mit der Wache ab, oder rüsteten den Schrein für einen Angriff. Kaouru hatte nach vorhin alle zusammen gerufen und Yumi berichten lassen, was ihr auf ihrer Reise widerfahren war, um dann hinzuzufügen was sie selbst an beunruhigenden Nachrichten aus dem Norden erhalten hatte. Für einen Moment erinnerte sich Kagome an die geheimnisvollen Personen mit dehnen Sessohmaru sich getroffen hatte. Wenn sie jetzt so darüber nachdachte waren es wohl irgendwelche ihm untergebenen Youkai gewesen, die ihn über eben diese Vorkommnisse im Norden auf dem Laufenden gehalten hatten. Plötzlich wurde die Tür schwungvoll aufgerissen und Megumi warf sich mit einem erleichterten Seufzer auf ihren Futon. Einen Moment starrte sie an die Decke, dann drehte sie sich zu Kagome um, und sah diese mit einem leidenden Blick an. „Du weißt gar nicht wie gut du es hast, dass du nicht die Nichte einer Schreinvorsteherin bist! Nein Megumi, du gehst auf keinen Fall, wer soll mir den helfen, wenn du in der Weltgeschichte herumläufst, und außerdem wer hätte dann ein Auge auf dich, mit deiner tollpatschigen Art, wärst du da draußen völlig fehl am Platz!“, äffte sie Kaouru nach. Kagome konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Auch sie hatte schon gesehen mit welcher Sorgfalt sich Kaouru um Megumis Erziehung kümmerte, und sie auf keinen Fall, irgendwo in einem fremden Dorf wissen wollte, in dem Megumi ganz auf sich allein gestellt wäre. „Im Ernst, sie hofft wahrscheinlich, dass ich irgendwann standesgemäß heirate und sie mich als wohlbehütete Hausfrau in die Hände eines treuen Mannes abgeben kann, der dafür sorgt, dass mir auch in meinem restlichen Leben nichts aufregendes mehr passiert.“ Kagome musste grinsen, als sie versuchte sich Megumi als brave Hausfrau vorzustellen, dann ließ sie sich mit einem Seufzer auf ihren Futon zurücksinken. Sie drehte sich auf den Bauch und begrub ihren Kopf unter ihren Armen. Sie schloss die Augen und versuchte sich von der Tatsache abzulenken, dass sie ihr interessantes Leben freiwillig gegen das Schreinleben getauscht hatte, auch wenn sie zugab, dass ihr die letzte Woche Spaß gemacht hatte. Erst nach einer Weile fiel ihr auf, das Megumi auf einmal unnatürlich still war. Eigentlich nicht weiter schlimm, doch als sie nach weiteren fünf Minuten immer noch nichts sagte, wurde Kagome allmählich mulmig, sie hatte plötzlich das Gefühl, irgendetwas Wichtiges vergessen zu haben. Als sie den Kopf hob und sich auf ihren Armen abstützte wurde dieses Gefühl noch verstärkt. Megumi schien auf einmal großes Interesse an Kagome zu haben, auf jeden Fall starrte sie Kagome mit unverhohlener Neugier an, besser gesagt eine Stelle in ihrem freien Nacken, während ihre Haare sich fächerförmig über ihren Rücken verteilten. Moment…Kagome schlug sich innerlich gegen den Kopf. Verdammt wie hatte sie nur so unvorsichtig sein können? Sonst trug sie ihre Haare immer peinlich genau frisiert, damit sie auf jeden Fall das Mal in ihrem Nacken überdeckten, aber anscheinend hatte sie bei all der Aufregung nicht bemerkt wie sich ihr Zopf gelöst hatte. Sie war Megumi einen fast verzweifelten Blick zu, wusste aber sofort, dass ihr das nicht helfen würde. diese Frau war einfach unverbesserlich neugierig. Seufzend setzte sie sich auf und sah Megumi abwartend an. Wenn sie etwas wissen wollte musste sie schon fragen, auch wenn dass nicht hieß, das Kagome ihr alles erzählen würde. (Megumis Pov) Megumi war tief in Gedanken versunken, als sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm. Als sie sich umdrehte, sah sie dass Kagome sich auf den Bauch gelegt hatte und offenbar versuchte sich ein wenig zu entspannen, auch wenn Megumi nicht wusste, warum sie überhaupt so unruhig wirkte. Trotzdem das war es nicht gewesen, dass ihre Aufmerksamkeit fesselte. Kagome bewegte sich und ihre Haare die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten rutschten zur Seite und gaben den Blick auf Kagomes Nacken frei. Megumi musste neidlos feststellen, dass Kagome wirklich sehr schön war, so wie sie dalag, hätte sie eher in ein Schloss und einen teuren Kimono als in die einfache Mikokleidung und dieses bescheidenen Zimmer gepasst. Während sie sie musterte fiel ihr ein blauer Schimmer auf. Zuerst hielt sie ihn nur für einen Lichtreflex der untergehenden Sonne, in Kagomes Nacken, aber bei näherem Hinsehen viel ihr auf, dass das ganze an einen Mond erinnerte. Leise um Kagome nicht zu wecken beugte sie sich etwas vor. Tatsächlich ein sanft geschwungener, wunderschöner Sichelmond, der wie ein Schmuckstück ihren Nacken zierte. Seltsamer Weise wirkte es in keiner Weise unnatürlich, eher als wäre dies sein angestammter Platz, als wäre er schon immer dort gewesen. In diesem Moment regte Kagome sich und sah sie an. Megumi war sich sicher, dass ihr die Neugier ins Gesicht geschrieben stand und machte sich deshalb auch nicht die geringste Mühe, es zu verbergen. Schweigend sah sie zu, wie Kagome sich aufsetzte und sie abwartend anschaute. Megumi ließ sich nicht lange bitten. „Woher hast du diesen Mond in deinem Nacken, ist das natürlich oder aufgemalt?“ Kagome stöhnte auf. Damit hatte sie gerechnet. „Also nein er ist natürlich, sondern eine Art Zugehörigkeitszeichen, und wie er entstanden ist weiß ich auch nicht so genau.“ Innerlich lobte sie sich selbst für diese gute Umschreibung, sie hatte noch nicht mal gelogen, schließlich hatte sie tatsächlich keine Ahnung, was genau Sessohmaru gemacht hatte, und dass sie ihn unerwähnt ließ, war wahrscheinlich besser. „Hat er irgendein Nutzen?“ Einen Moment überlegte Kagome, dann schüttelte sie den Kopf, ihr war bis jetzt nichts aufgefallen, abgesehen von der lästigen Besitzbezeichnung. Megumi schürzte unzufrieden die Lippen, sie war sich sicher dass da noch einiges mehr war, und Kagome es ihr bloß nicht erzählen wollte. „Darf ich ihn mal berühren?“ Kagome zuckte mit den Schultern, sie sah keinen Grund es Megumi zu verbieten. Vorsichtig näherten sich Megumis Fingerspitzen dem Mal. In ersten Moment füllte es sich kühl und glatt an, dann wurde es urplötzlich heiß. Erschrocken zog sie ihre Hand zurück und begutachtete ungläubig ihre roten Fingerspitzen. Auch Kagome war erschrocken, als Megumi ihre Hand so abrupt zurückzog. Sie tastete mit ihren eigenen Fingern nach Sessohmarus Zeichen, konnte aber nichts Ungewöhnliches fühlen, es war kalt und eben wie immer. Einen Moment schwieg Megumi, dann meinte sie unsicher: „ Vielleicht darf es keiner außer dir berühren?“ Kagome schüttelte den Kopf, sie konnte sich keinen Reim auf Megumis verbrannte Fingerspitzen machen. Plötzlich flammte ein gewaltiges Youki auf. Die verbrannten Finger waren augenblicklich vergessen und die Beiden hasteten Richtung Tor, wenn auch aus völlig verschiedenen Gründen. Während sie rannten versuchte Kagome ein Erklärung für sein Kommen zu finden, und sich einzureden dass er es sowieso nicht war, um so einer möglichen Enttäuschung zu entgehen. Als sie den Eingangsbereich des Schreines erreichten blieb Kagome wie versteinert stehen. Da stand er in seiner einschüchternden Art, und blickte unbewegt auf die Bogenschützinnen die sich um ihn versammelt hatten und nun auf ihn zielten. Kagome sah, dass ihre Hände zitterten, und sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass eine falsche Bewegung sie ihr Leben kosten konnte. Langsam wandte er ihr seinen Blick zu. Kagome zuckte zurück, sie hatte vergessen welche Wirkung seine golden Augen auf sie hatten. Mit völlig unbewegtem Gesicht wartete er während es ihr sichtbar schwer viel, einen klaren Gedanken zu fassen. Dann fast ohne ihr Zutun bewegten sich ihre Beine vorwärts, bis sie schließlich rannte. Sie hörte weder Megumi die ihr verzweifelt zurief, sie solle stehen bleiben noch achtet sie sonst in irgendeiner Weise auf ihre Umgebung, einzig und allein er hatte noch Platz in ihren Gedanken. Wenige Meter vor ihm wurde sie schließlich langsamer, bis sie schließlich ganz zum stehen kam. Seltsamer Weise fiel es ihr schwer ihm nicht vor Freude um den Hals zu fallen. Sie hatte nicht gewusst wie sehr sie ihn vermisst hatte. Die Unruhe die sie den ganzen Tag beherrscht hatte war verschwunden. „Sessohmaru!“ Sessohmaru sah unbewegt auf die Mikos die ihn umringten, sie interessierten ihn nicht, außerdem konnte er ihre Angst deutlich spüren. Erbärmlich. Dann richtete er seine Blick auf sie. Aus den Augenwinkeln hatte er gesehen, wie sie zur Salzsäule erstarrte als sie ihn gesehen hatte. Plötzlich rannte sie los, dass glückliche Lächeln auf ihrem Gesicht ließ ihn fast vergessen, dass es eigentlich unter seiner Würde war persönlich zu kommen. Außer Atem blieb sie schließlich wenige Meter vor ihm stehen. „Sessohmaru!“ Er musterte sie einen Augenblick. Die Mikotracht stand ihr gut, allerdings nicht mit einem Kimono zu vergleichen. Ein kaltes, kaum wahrnehmbares Grinsen huschte über sein Gesicht, als ihm bewusst wurde worüber er gerade nachdachte. Sie war wirklich ein Phänomen, derart seine Gedanken zu beherrschen. Kagome musterte ihn einen Moment verwundert, sie hatte das Grinsen bemerkt das für andere unsichtbar über sein Gesicht gehuscht war. Schließlich wurde sie von seiner Stimme unterbrochen. „Wir gehen, du kannst deine Ausbildung im Schloss fortsetzten.“ Sie nickte, sah ihn aber fragen an. Zur Antwort erhielt sie einen kurzen Blick, dann drehte er sich um und bedeutete ihr sich zu beeilen. Rasch lief sie zu Megumi, die mit offenem Mund der Szenen gefolgt war, umarmte sie kurz, winkt Yumi und Kaouru zu, die ebenfalls sprachlos schienen und folgte dann Sessohmaru, der bereits am Tor auf sie wartete. Ohne noch einen Blick zurückzuwerfen verließ sie den Schrein. Megumi kam langsam wieder zu sich. Als sie sah wie Kagome den Schrein verließ wollte sie sie im ersten Moment zurück rufen, aber sie wusste dass es keinen Sinn hatte, Kagome war anscheinend tatsächlich etwas Besonderes. Nachdenklich betrachtete sie ihre Fingerspitzen. Ein Youkai also, anscheinend ziemlich mächtig und doch schien Kagome keinerlei Angst vor ihm gehabt zu haben. Und dann der Sichelmond auf seiner Stirn. Sie glaubte nicht an einen Zufall. Grinsend wandte sie sich ab, um zu sehen wie auch ihre Tante langsam wieder aus ihre Starre erwachte. Auf jeden Fall dürfte das eine schöne Geschichte ergeben… So das war´s für dieses Mal, hoffe es hat euch gefallen  Würd mich über Kommis freuen^^ Bis demnächst Eure Southern-Banshee Kapitel 10: Verwirrende Gefühle ------------------------------- Kapitel 9 Verwirrende Gefühle So hat dieses Mal echt lange gedauert*heul* sich verbeug* Aber ich bin umgezogen, und hatte fünf Wochen keinen Computer mehr. Dieses Kapitel ist auch nicht besonders lang, und ist eher als Zwischenkapitel und kleines Dankeschön für die vielen lieben Kommis gedacht^^ Ganz besonders widme ich dieses Kapi, meinem süßen Katzentigerlein, weil ich weiß wie sehr sie Romantik liebt, aber ich hoffe natürlich, dass auch alle anderen auf ihre Kosten kommen. In diesem Sinne, genug geredet und viel Spaß^^ ________________________________________________________________________ Die Youkai die noch immer in einiger Entfernung harrten wichen angstvoll zurück, als der Daiyoukai ohne sie im mindesten zu beachten vorüber ging. Kagome konnte nicht anders, als ihn zu bewundern. Seine unnahbare, kalte Art und sein Ruf sicherten ihm den Respekt sämtlicher Youkai, auch wenn sie vermutete, dass bei den meisten zumindest auch eine gute Portion Angst dabei war. Schließlich hatte er diesen Ruf nicht umsonst, und wer sich mit ihm anlegte, war zumeist entweder lebensmüde, oder einfach nur dumm. Was dann auch die Gründe für ihr frühzeitiges Ableben waren. In Gedanken versunken folgte sie ihm mit einigen Schritten Abstand, denn sie wusste nicht wie sie ihren Freudenausbruch von vorhin hätte erklären sollen, sollte er danach fragen. Außerdem empfand sie plötzlich eine nie gekannte Schüchternheit ihm gegenüber, und sie wusste dass er es merken würde, sobald er ihr in die Augen sah. Überhaupt schien der Einfluss, den seinen goldenen Augen auf sie hatten seit ihrer letzten Begegnung noch gewachsen zu sein, und sie hatte Angst, dass ihre Knie unter ihr nachgeben würden, wenn er sie zu direkt ansah. Diesen Triumph wollte sie ihm auf keinen Fall gönnen. Sessohmaru hatte ihr Zögern bemerkt und versuchte unbemerkt den Grund für ihre plötzliche Verlegenheit zu finden. Die Frau die ihn sonst mit ihrer vorlauten Klappe in den Wahnsinn getrieben hatte, ging jetzt still, mit einiger Entfernung hinter ihm her, und schien auch sonst nicht dazu aufgelegt, ihn auf irgendein unhöfliches Verhalten ihr gegenüber hinzuweisen, wie es sonst ihre Art gewesen wäre. Zum Beispiel die Tatsache, dass sie noch keine zufrieden stellende Erklärung für den abrupten Abbruch ihrer Ausbildung im Ise-schrein erhalten hatte, hätte sie normalerweise auf keinen Fall hingenommen. Er bemerkt wie sie ihm durch die Wimpern einen schrägen Blick zuwarf, aber wie ertappt sofort wieder nach unten sah, als er den Blick erwiderte. Kagome hätte sich Ohrfeigen können. Nicht nur, dass sie aufeinmal nicht mehr in der Lage war Sessohmaru in die Augen zu blicken, sie ließ sich auch noch erwischen wie sie ihn heimlich beobachtete. Wer wusste schon was er jetzt von ihr dachte, schließlich war er ziemlich intelligent, und ihr seltsames Verhalten war ihm mit Sicherheit bereits aufgefallen. Ärgerlich biss sie sich auf die Lippe und begann dann an einer ihrer Haarsträhnen zu lutschen. Das Dumme war, dass sie nicht mal eine gute Erklärung für ihr Verhalten hatte, und somit auch keine Entschuldingung, hinter der sie sich verstecken konnte. Plötzlich lief sie in einen unerwartet weichen Wiederstand. Vor Schreck wäre sie fast gestolpert, hätte Sessohmaru sie nicht im letzen Moment festgehalten, und so vor einem schmerzhaften Sturz bewahrt. Ohne sie mit seinen Klauen zu verletzten hielt er sie am Oberarm gepackt und wartete bis sie sich wieder in eine aufrechte Haltung und einen somit sicheren Stand begeben hatte. Doch statt sie loszulassen hielt er sie fest, und hob mit der anderen Hand ihr Kinn, und zwang sie somit ihm ins Gesicht zusehen. Für einen Moment trafen gold auf braun, dann senkte sie hastig den Blick. In Sessohmarus Augen glomm Ärger. Da hatte er sich endlich mit ihrem aufbrausenden Temperament abgefunden und sich selbst eingestanden dass er sie für eine Menschenfrau, zumindest sehr interessant fand, plus einige Dinge die er selbst nicht ganz einordnen konnte und wollt, und dann änderte sie plötzlich ihr komplettes Verhalten, und benahm sich wie ein Kind, dass beim irgendetwas verbotenem erwischt worden war. Er zwang ihren Kopf noch ein Stück höher und hielt ihn fest, als sie versuchte sich abzuwenden. Niemand wagte es ihm auszuweichen, wenn er Sessohmaru, ihm in die Augen sehen wollte. Als er den scheuen Ausdruck in ihrem Gesicht sah, wurde sein Ausdruck weicher. Er wusste nicht ob sie sich dessen bewusst war, und er würde der letzte sein, der es ihr sagte, aber in diesem Moment war sie, selbst nach dämonischen Maßstäben schön. Und niedlich. Sessohmaru hatte nicht gewusst, dass dieses Wort in seinem Vokabular überhaupt zur Verfügung stand. Der Mond der inzwischen aufgegangen war, tauchte die weite Ebene in mattes Silberlicht und ließ Kagomes schwarze Haare fast blau erscheinen. Ihre braunen Augen leuchteten im Mondlicht noch heller, und die Röte die momentan ihr Gesicht überzog, brachte ihre eigentlich sehr helle Haut zur Geltung und ließ sie noch zerbrechlicher erscheinen als sonst. Kagome schauerte. Die ganze Situation kam ihr so surreal vor. Sie stand hier mutterseelenallein mit einem Daiyoukai, der dafür bekannt war, dass er Menschen verachtete, doch statt Angst zu empfinden, war das Einzige, dass noch in ihren Gedanken existierte, die unglaubliche Anziehung, die seine Augen auf sie hatten. Obwohl sie mit aller Macht versuchte sich loszureißen, konnte sie sich nicht einen Millimeter bewegen, ja die Tatsache, dass er sie mühelos hielt, ließen ihre Kraftanstrengungen gerade zu lächerlich wirken. Und dann dieser emotionslose Blick. Sie schauerte. Seit er ihr in die Augen gesehen hatte, war jegliche Emotion daraus verschwunden, und er schien mit seinen Gedanken weit weg zu sein, doch trotzdem spürte sie seinen Blick noch immer auf sich haften. Sessohmaru kam wieder zu sich, als er spürte, wie ein Zittern durch ihren Körper lief. Sie schien sich unter seinem Blick regelrecht zu winden, aber da er sie festhielt gab es kein Entkommen. Mit einem leicht spöttischen Lächeln beugte er sich weiter zu ihr hinab. „Was ist denn los Kagome? Wann bist du denn so schüchtern geworden?“ Zufrieden beobachtete er wie sie noch weiter errötete, ihre Gesichtsfarbe konnte allmählich mit einer Tomate konkurrieren. Fast beiläufig strich er ihr mit dem Daumen über die Wange. Sie gab einen erstickenden Laut von sich. Er grinste. Tatsächlich war er sich dessen was er tat, durchaus bewusst, aber aus irgendeinem Grund hatte er dass unerklärliche Verlangen sie in Verlegenheit bringen zu wollen. Er wollte genießen, wie die sonst so selbstbewusste Frau, völlig verunsichert und bis zu den Haarwurzelnd errötet vor ihm stand, nicht in der Lage sich zu bewegen, oder seinem Blick zu entkommen. Diese Macht berauschte ihn. Langsam, jeden Moment auskostend beugte er sich zu ihrem Ohr. Er sah den leicht panischen Ausdruck in ihren Augen und hätte gelacht, wenn er nicht den Ruf eines eiskalten Youkai zu verteidigen gehabt hätte. Wie lange war es her gewesen dass diese Menschenfrau das letzte Mal Angst vor ihm gezeigt hatte? Leicht pustete er ihr ins Ohr, verfolgte, mit Genugtuung wie sie zusammen zuckte, und wanderte dann langsam weiter über ihr Gesicht. Ihre empfindlichen Lieder schlossen sich automatisch, und fast unmerklich zog er sie ein Stück näher. Plötzlich wurde ihm bewusst wie schnell ihm diese Situation entgleiten konnte. So groß seine Beherrschung normalerweise war, diese Frau rief Gefühle, und Anderes in ihm wach, von dem er nie geglaubt hatte, es jemals empfinden zu können. Trotzdem konnte er sich nicht losreißen. Er wusste, dass es nicht zu seinem Image passte, aber er genoss die Macht, die er über sie hatte, und die nicht wie bei anderen auf Angst beruhte. Sie faszinierte ihn. Dieses schwache, menschliche Wesen, dass mit einem Selbstvertrauen und einer Kraft durch die Welt schritt, die für Menschen und besonders für Frauen eigentlich undenkbar war. Ein kaltes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als ihm auffiel, dass sie es schon wieder Gegenstand seiner Gedanken war, und dass in einer Art, die alle anderen Sachen, über die er sich eigentlich hätte Gedanken machen müssen verdrängte. Er strich ihre Haare zurück, und berührte das Zeichen das er ihr eingebrannt hatte. Damals hatte er auch nicht über die Konsequenzen nach gedacht, nur die unglaubliche Wut, die er empfunden hatte, nachdem sie fast Vergewaltig worden wäre. Es war keine Eifersucht oder etwas in der Art gewesen, einfach das Verlangen sie an sich zu binden und somit den Kontakt zu unerwünschten Personen zu unterbinden, zum Beispiel solchem Gesindel, aber ins besondere den zu seinem verhassten Halbbruder. So sehr er Menschen auch verachtete, selbst sie standen über ihm. Seine Augen verdunkelten sich. Selbst als sie noch mit Inuyasha gereist war, hatte er fast so etwas wie Mitleid für diese zarte Frau empfunden. Ihr Mut, sich ihm entgegen zu stellen, hatte ihn wieder Willen beeindruckt, und obwohl sie nie etwas zurück bekam, hatte sie seinen Halbbruder mit aller Macht unterstützt. Er schnaubte verächtlich. Verschwendete Liebesmühe! Aber sie kannte ja noch nicht alle Fähigkeiten die sein Mal in sich vereinte! Ob sie ihr gefielen war fraglich, aber, dass war ja auch nicht das Ziel gewesen. Eigentlich war es ja eine Strafe gewesen, und die wahren Ausmaße würden ihr erst dann bewusst werden, wenn sich sein Gift völlig mit ihrem Blut verbunden hatte. Gedankenversunken fuhr er den Sichelmond mit den Krallen nach, ohne sie allerdings zu verletzten. Er spürte wie sich die Härchen in ihrem Nacken aufstellten, und ihr Atem sich beschleunigte. Kagome war gefangen. Ihre Gefühle überschlugen sich, das Blut wallte in ihren Adern, und ihre Knie hätten nachgegeben wenn er sie nicht noch immer am Oberarm festgehalten hätte. Sie hätte jederzeit geschworen, dass sie das gerade nur träumte, wäre da nicht sein Atem gewesen, der warm über ihr Gesicht strich. Sie versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, aber seine beherrschende Gegenwart, ließ ihr keine Chance. Sie spürte wie ihr Nacken von Gänsehaut überzogen wurde, als er den Sichelmond in ihrem Nacken berührte. Anders als Megumi zog er seine Hand nicht zurück, sondern fuhr fast sanft die Ränder entlang. Für einen Moment leuchtete seine Aura unglaublich stark, und sie konnte die Wut spüren, die er in diesem Augenblick empfand. Seine Macht erdrückte sie fast, dann war es genauso plötzlich wieder vorbei. Vorsichtig öffnete sie die Augen. Sessohmaru spürte ihren fragenden und etwas ängstlichen Blick. Dieses Mal wich sie nicht aus, als er ihn erwiderte, auch wenn die scheinbar unvermeidliche Röte wieder aufflammte. Er schüttelte leicht den Kopf, dann ließ er sie los, und wandte sich ab. „Komm!“ Schloss des Westens Sorata ging unruhig in seinem Zimmer auf und ab. Seit er vor drei Stunden von dem krötenähnlichem Diener in diese Räume geführt worden war, wartete er ungeduldig auf eine Gelegenheit den Lord des Westens unter vier Augen sprechen zu können. Zwar dürften Sessohmaru die Veränderung des Nordens bereits aufgefallen sein, aber wer wusste, wie weit seine Informationen reichten. Als er aber vor einer Stunde um eine Audienz bei ihm gebeten hatte, ließ man ihm ausrichten das der Lord das Schloss verlassen hatte, und keine Nachricht bezüglich des Zeitpunktes seiner Rückkehr hinterlassen hatte. Auf seine Frage, wohin er so plötzlich aufgebrochen war, hatte er keine konkrete Antwort bekommen, lediglich die Auskunft das er in Richtung Ise-Schrein geflogen war. Das war ein weiterer Punkt auf der List der Dinge, auf die Sorata sich keinen Reim machen konnte. Was bei allen höllischen Dämonen konnte ein mächtiger Daiyoukai beim Ise-Schrein wollen? Es gab dort sonst nichts, und Sorata konnte sich nicht vorstellen, dass Sessohmaru nur zu einem kleinen Spaziergang aufgebrochen war. Auch die beunruhigende Kraftwelle, die vor kurz aus dieser Richtung gekommen war, diente nicht unbedingt, seine Sorgen zu zerstreuen. Da er aber so wieso nichts tun konnte beschloss er seine Runden durch das Zimmer fortzusetzen, das war vielleicht nicht die sinnvollste Beschäftigung, aber wenigstens etwas zu tun, er konnte zum Beispiel messen, wie viel Schritte dieses Zimmer in der Länge und in der Breite maß… Bei Sessohmaru und Kagome Sie hätte nicht sagen können wie lange sie ihm bereits folgte. Seit dieser verwirrenden Begebenheit hatte er kein Wort mehr gesprochen, und sie war zu sehr mit dem Ordnen ihrer Gedanken beschäftigt, um sich auf ein Unterhaltung zu konzentrieren. Wenn sie ehrlich war, blieb es sowieso eher bei dem Versuch, als das sie wirklich zu einem guten Ergebnis kam, dazu war sie viel zu sehr von der hohen Gestalt abgelenkt, die vor ihr unbeirrt durch die Landschaft schritt. Das silberne Mondlicht brach sich auf seinen langen weißen Haaren, die von einem leichten Wind bewegt, über seinen Rücken flossen. Seine Kleidung war trotz der Tatsache das er sich meistens zu Fuß bewegte, makellos rein. Ihr wurde wieder bewusst, wie sehr er sich doch von einem Menschen unterschied! Er war vollkommen lächerlich in seiner Nähe Herzklopfen zu kriegen, auch wenn er in seinem Verhalten ihr gegenüber fast einen 90 Grad Drehung gemacht hatte, war er immer noch Sessohmaru, der unnahbare, eiskalte Herrscher des Westens, menschenverachtend und Befehlsgewohnt. Es wunderte sie überhaupt, dass sie trotz der ganzen Frechheiten und des Ungehorsams, während der gemeinsamen Reisen noch am Leben war. Es fiel ihr schwer sich Befehlen zu beugen und ihm den bedingungslosen Gehorsam entgegen zu bringen den er verlangte, vor allem wenn er ihr nach ihrer Meinung völlig unsinnige Verbote machte. Auch wenn sie zugeben musste, dass er sehr zu ihrem Leidwesen meistens Recht damit hatte. Aber irgendwann musste seine Toleranzgrenze erreicht werden, und sie wusste, er würde niemals seine Ideale verraten und sich in eine Menschenfrau verlieben, noch dazu in eine, die ihm auch noch ständig wiedersprach. Auf einmal blieb Sessohmaru stehen. „Auf diese Art sind wir zu langsam, wir fliegen.“ Er wartete bis sie zum ihm aufgeschlossen hatte, dann schlang er einen Art um ihre Hüfte, und erhob sich auf der Wolke die sich unter seinen Füßen gebildet hatte, langsam in die Luft. Nachdem Kagome sicher war, dass er sie wirklich fest hielt und sie ihre Scheu überwunden hatte, betrachtete sie mit wachsender Faszination, wie die Landschaft unter ihnen immer kleiner wurde, und sie sich schließlich mit zunehmender Geschwindigkeit Richtung Westen bewegten. Bereits nach zwei Stunden sah sie die ersten Lichter in der Dunkelheit, und eine viertel Stunde später landete Sessohmaru sanft auf einem großen steinernen Vorplatz. Über ihr erhob sich das größte Bauwerk, dass Kagome jemals in der Senkoku-Ära gesehen hatte. Auf der flachen Ebene beginnend erstreckte sich das Bauwerk über mehrere Felsplateaus. Das ganze Schloss war hell erleuchtet und hob sich majestätisch vor dem schwarzen Gebirge ab. Während dessen hatte Sessohmaru bereits das Eingangsportal erreicht. Ohne auf die Wachen zu achten, die ihn respektvoll grüßend, hastig das Portal öffneten, drehte er sich zu Kagome um und wartete leicht genervt, bis sie immer noch staunend ebenfalls durch den Torbogen getreten war. Während sie ihm durch einen langen Gang folgte, hörte sie wie sich das Tor leise hinter ihnen schloss. In einen anderen Teil des Schlosses Rin rannte laut schreien hinter Jaken her, als plötzlich Hektik um sie herum ausbrach. Diener wuselten durch die Gänge, und dass sonst so ruhige Schloss, hatte sich in einen summenden Bienenstock verwandelt. Das konnte nur eins bedeuten. Sie raffte ihren Kimono und lief ohne Jaken weiter zu beachten so schnell sie konnte in Richtung des großen Eingangsportal. Leider hatte sie in ihrer Eile den glatten Boden vergessen und schlitterte ungebremst in die Person, die soeben um die Ecke trat. Mit einem kleinen Schrei fielen sie und die andere Person in einem Knäuel von Armen und Beinen zu Boden. Ohne sich jedoch weiter darum zu kümmern umarmte sie die Person unter ihr mit aller Kraft. Kagome sah nur noch etwas orangenes auf sich zu rutschen bevor sie sich auf dem Boden wieder fand. Im ersten Moment wollte sie sich sofort wieder erheben, dann erkannte sie das kleine Mädchen, dass sie während ihrer Reise lieben gelernt hatte. Sie umarmte Rin fest und wuschelte ihr sanft durch die Haare. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie wie eine kleine grünen Gestalt außer Atem um die Ecke hoppelte. Als sie den Kopf wandte sah sie gerade noch wie Jaken die Augen verdrehte. Sie grinste. Zeit ihm wieder ein paar Manieren beizubringen. Zuerst aber stand sie vorsichtig auf und sah Sessohmaru abwartend an. Der hatte Rins Freudentaumel mit unbewegter Miene betrachtet, und winkte jetzt eine Dienerin. „Sayuri, bring Kagome auf ein Zimmer im Westflügel, und kümmere dich darum, dass sie alles hat.“ Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um, und verschwand von Jaken gefolgt in einem weiteren Gang. Die Dienerin verbeugte sich tief vor Kagome. „Wenn ihr mir bitte folgen würdet Lady Kagome…“ Zusammen mit Rin die sich immer noch an ihr Bein klammerte, folgte sie ihr. Sie versuchte sich zumindest einigermaßen die Richtung zu merken, gab es aber schließlich auf, sie war wirklich müde, und wahrscheinlich konnte sie morgen jemanden nach dem Weg fragen. Endlich blieb die Dienerin vor einer großen, kunstvoll gearbeiteten Tür stehen. „Euer Zimmer Mylady. Das der Prinzessin ist die weiße Tür dort schräg von ihnen und die Zimmer des Lords befinden sich auf der anderen Seite am Ende des Gangs. Wenn sie noch etwas brauchen rufen sie mich bitte, aber zuerst werde ich ihnen ein Bad erwärmen.“ Sie verbeugte sich schüchtern. Kagome lächelte. „Vielen Dank, aber tu mir einen Gefallen, und lass das mit der Lady, mein Name ist Kagome, und mir wäre es wirklich lieber wenn du mich so nennen könntest. Natürlich nur wenn du möchtest!“ „Aber der Lord…“ „Keine Sorge ich glaube nicht dass ihn das kümmert“, beruhigte Kagome sie. „Dann gerne. Mein Name ist übrigens Sayuri.“ Sie lächelte und öffnete die große Tür. Mit dem beruhigenden Gefühl, eine Freundin gefunden zu haben betrat Kagome endlich das Zimmer. So das war´s für dieses Mal^^ Ich hoffe es hat euch gefallen, und ihr verzeiht mir, dass diese Mal die anderen Charaktere etwas zu kurz gekommen sind*grins* Beim nächsten Mal wieder. Knuddel euch, eure Southern-Banshee Kapitel 11: Aufklärung und Sorge -------------------------------- So, dieses Mal hab ich mich wirklich beeilt. Deshalb wünsch ich euch jetzt auch einfach nur viel Spaß beim lesen. Und ganz lieben Dank für die vielen Kommis^^ Wow, über 100*freu* Knuddel euch ganz fest. _______________________________________________________________________ Kapitel 10 Aufklärung und Sorge Verzweifelt versuchte Kagome sich zu erinnern, in welcher Richtung sich ihre Räume befanden. War es dieser Gang links gewesen? …oder vielleicht doch eher rechts? Resigniert ließ sie sich an der Wand herabgleiten. Gedankenverloren strich sie über den schimmernden Stoff ihres Kimonos. Obwohl sie bereits eine Woche im Schloss lebte, war ihre Orientierung immer noch gleich null. Einzig den Weg zum Frühstückszimmer, in dem sie jeden Morgen zusammen mit Rin aß, fand sie inzwischen einigermaßen problemlos. Überhaupt war das Leben im Schloss etwas völlig anderes als alles bisherige. Sie lebte jetzt in einem prächtigen Zimmer, dass in seinen Ausmaßen eher einem Saal als einem Zimmer glich, mit begehbaren Kleiderschrank voller teurer Kimonos, und einem eigenes Badezimmer, mit einer großen in den Boden eingelassenen steinernen Wanne. Jeden Morgen kam Sayuri um sie zu wecken, half ihr beim Ankleiden und brachte sie anschließend zum Frühstückszimmer. Ansonsten durfte sie sich im ganzen Schloss frei bewegen, bis auf die Räume des Herrschers war ihr nichts verboten. Sie seufzte. Das war ja alles sehr schön und angenehm, und auch ihr Unterricht war fortgesetzt worden, so dass ihr nicht langweilig wurde, trotzdem wünschte sie sich manchmal in den Wald zurück. Da hatte sie ihn wenigstens jeden Tag gesehen… Seit sie im Schloss war, hatte sie nichts mehr von Sessohmaru gehört. Sie verstand ja, dass er eine Menge zu tun hatte, trotzdem hätte sie ihn gern gesehen. Und dann da war da noch die Sache auf dem Weg vom Ise-Schrein, die wie eine Mauer zwischen ihnen stand. Vielleicht ging er ihr deshalb aus dem Weg, auch wenn sie nicht glaubte, dass er das nötig hatte. Sessohmarus Pov Mit ausdrucksloser Mine hörte er dem Geschwätz seines Ministers zu, der gerade versuchte ihm glaubhaft zu erklären, warum er es immer noch nicht geschafft hatte, dies und jenes zu tun. Am liebsten hätte Sessohmaru die Augen verdreht, gab sich aber mit einem mit einem leisen Knurren zufrieden. Der Minister begann zu stottern. Mit einer knappen Handbewegung befahl Sessohmaru ihm sich zu entfernen. Es war wohl mal wieder Zeit für einen Personalwechsel. Er sah sich um. Für heute hatte er alle wichtigen Sachen erledigt, blieb nur noch das Problem, mit dem Prinz des Nordens, der um eine Audienz gebeten hatte. Vielleicht konnte er sich heute endlich darum kümmern. Eilig durchschritt er den Gang, der in den Westflügel führte. Was er jetzt brauchte war ein heißes Bad. Plötzlich wurde er jemanden gewahr, der zusammengesunken an der Wand saß. Lange schwarze Haare fielen wie ein Vorhang über das Gesicht und umschmeichelten den schlanken Körper. Der Kopf lag auf den Knien, die von den Händen umfasst wurden. Mit dem roten Kimono hob sie sich wie ein Schmuckstück vor der weißen Wand ab. Lautlos trat Sessohmaru näher. Sie wirkte so unschuldig. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, und er konnte die feinen Äderchen in ihren empfindlichen Liedern sehen, die ihre ausdrucksstarken Augen verbargen. Mit Mühe riss Sessohmaru sich von ihrem Anblick los. Mit einem resignierten Seufzer registrierte er dass kein Diener in der Nähe war. Vorsichtig um sie nicht zu wecken beugte er sich zu ihr herab und schob einen Arm unter ihre Kniekehlen. Mit dem anderen stützte er ihren Rücken und hob sie sanft hoch. Stirnrunzelnd beobachtete er wie Kagome sich näher an ihn schmiegte. Diese Frau war wirklich arglos. Mit einem Kopfschütteln schritt er den Gang zu ihren Räumen entlang. Dort angekommen ließ er sie vorsichtig mit einer Hand los um die Tür öffnen zu können. Sayuris Pov Sorgfältig zog sie die Decke gerade, dann räumte sie den Frisiertisch auf und hing das Nachtgewand auf einen Bügel. Lächelnd sah Sayuri sich im Zimmer um. Ihre Arbeit war wirklich angenehm. Ihre junge Herrin war freundlich und hatte ihr sogar erlaubt, sie bei ihrem Vornamen zu nennen. Obwohl sie ein Mensch war, respektierte Sayuri sie, und sie wusste, dass es dem übrigen Personal des Schlosses nicht anderes ging. Anfangs hatte man die junge Frau eher skeptisch betrachtet, auch wenn niemand sich getraut hatte, das offen zu zeigen. Schließlich schien sie sowohl für den Herrn als auch für die kleine Prinzessin sehr wichtig zu sein. Aber schnell hatten die Leute begonnen die zierliche Frau ihrerselbstwegen zu respektieren. Obwohl sie so schmal war, und jeder im Schloss sie wahrscheinlich mit einem einzigen Schlag hätte töten können, zeigte sie keine Angst. Im Gegenteil, selbst den Lord, den sogar seine engsten Berater fürchteten behandelte sie mit einer Vertrautheit, dass man sich fragte, ob sie wirklich nur eine Bekannte war. Überhaupt, die Beziehung von Lady Kagome und Lord Sessohmaru war Gesprächsthema Nummer 1 bei der ganzen Belegschaft. Niemand wusste wirklich etwas, aber die Gerüchte hielten sich hartnäckig. Das einzige aber, dass sicher schien, war das Lady Kagome etwas besonderes war. Während Sayuri sich bückte, um ein Kissen auf zu heben, dass vom Bett geglitten war, hörte sie wie die Tür sich öffnete. Vor Schreck hätte sie es fast wieder fallen lassen. Hastig verbeugte sie sich, bevor sie wagte wieder aufzusehen. Als sie sah wen er im Arm trug klappte ihr der Mund auf. Mit einem knappen Kopfnicken bedeutete Sessohmaru ihr den Raum zu verlassen. Geschockt kam sie seinem Befehl nach. Als sie schon in der Tür war, schaute sie sich verstohlen noch einmal um, und sah gerade noch wie der sonst so unnahbare und kalte Lord Kagome sanft auf dem Bett ablegte, dann schloss sie die Tür, denn sie wollte nicht riskieren seinen Zorn zu erregen. Sessohmarus Pov. Langsam ließ er Kagome in die Kissen gleiten. Er spürte wie die Dienerin zurück sah, doch er kümmerte sich nicht darum. Er wusste, dass bereits die gesamte Dienerschaft über ihre Beziehung klatschte und rätselte. Vorsichtig zog er die Decke über Kagome und achtete darauf sie nicht zu wecken. Dann setzte er sich auf die Bettkante, und betrachtet die Frau, die er einfach nicht aus seinen Gedanken verbannen konnte. Er hatte gehofft, wenn er ihr aus dem Weg ging, endlich wieder Ordnung in seine Gedanken bringen zu können, stattdessen war es schlimmer geworden. Langsam strich er ihr eine schwarz schimmernde Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie war gefährlich, denn sie brachte sein ganzes Image zum wanken. Was sollten seine Feinde von ihm denken, wenn er plötzlich Schwäche zeigte! Kagome bewegte sich im Schlaf und schmiegte sie näher an die Wärmequelle an ihrer Wange. Am liebsten hätte Sessohmaru seinen Kopf gegen die Wand geschlagen. Warum bei allen Dämonen der Hölle musste es eine Menschenfrau sein? Noch dazu eine Miko! Trotzdem wusste er das es keinen Sinn hatte, sich selbst etwas vorzumachen, und er war noch nie jemand gewesen, der versuchte Tatsachen zu leugnen. Blieb nur noch, dass er es verbarg, schon um sein Gesicht zu waren. Aber wenn er ehrlich war, wollte er in erster Linie verhindern, dass Kagome seinetwegen einen Fehler machte, den sie für den Rest ihres Lebens bereuen würde. Schließlich wusste er wie es bei seinem Vater verlaufen war. Mit einem unhörbaren Seufzer erhob er sich, um endlich zu seinem Bad zu kommen. Kagomes Pov Verschlafen blinzelnd brauchte Kagome einen Moment um sich zu orientieren. Doch irgendwie wollte ihr nicht einfallen, wie sie zurück in ihr Zimmer gekommen war, das einzige woran sie sich noch erinnerte war dass sie plötzlich so furchtbar müde gewesen war, und nur einen Moment die Augen hatte schließen wollen, und dann… Frustriert schlug sie auf die Decke. Das konnte doch echt nicht war sein, dass sie jetzt schon mit Amnesie zu kämpfen hatte. In diesem Augenblick klopfte es an der Tür. „Herein“ Mit einer kurzen Verbeugung betrat Sayuri das Zimmer. „Habe ich dich geweckt, Kagome?“ Kagome schüttelte den Kopf. Ihr fiel der seltsame Blick auf mit dem Sayuri sie musterte. Sie wurde misstrauisch. „Sag mal, du weißt nicht zufällig wie ich hier her gekommen bin, oder?“ Zu ihrem Erstaunen errötete Sayuri, schüttelte aber im gleichen Moment den Kopf. „Ok, was ist los?“ „Na ja,“ druckste Sayuri, „der Herr, also er hat dich vorhin gebracht, du hast tief und fest geschlafen, und er hat mich auch sofort aus dem Zimmer geschickt, aber…“ Kagome war tomatenrot angelaufen. Vergeblich versuchte sie tief durchzuatmen, um ihren Herzschlag zu beruhigen. »Ganz toll Kagome, echt, du weißt wirklich wie du dich am besten blamierst. Sessohmaru muss dich langsam für total bekloppt halten wenn du jetzt schon auf den Gängen schläfst! Und das einzige worüber du nachdenkst, ist die Tatsache, dass er dich getragen hat, was du passender Weise auch noch verschlafen hast!« Sayuris Pov Sie bemerkte wie Kagomes Blick abwesend wurde. Sie schien angestrengt über irgendetwas nach zu denken, wobei Sayuri sich fast sicher war, dass sie wusste, wer Gegenstand der Gedanken ihrer jungen Herrin war. „Sag mal, ohne dir nahe treten zu wollen, aber na ja, liebst du den Herrn?“ Kagome sah sie einen Augenblick geschockt an, bevor sie krampfhaft zu husten begann. Erschrocken klopfte Sayuri ihr auf den Rücken, und reichte ihr dann ein eilends gefühltes Wasserglas. Nachdem Kagome sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, schüttelte sie heftig den Kopf. „ Auf gar keinen Fall! Ich meine überleg doch mal, wie absurd die Vorstellung ist!“ „ Aber wieso denn, ihr scheint euch doch gut zu verstehen?“, fragte Sayuri ahnungslos. Über so viel Naivität hätte Kagome am liebsten gelacht. Dann aber schüttelte sie den Kopf. „Also erstens ist da mal das Problem mit dem Standesunterschied, er ist ein Lord und ich ein normale Frau, ganz abgesehen davon, dass er ein mächtiger Daiyoukai und ich eine Miko bin! Was aber am wichtigsten ist, ich bin ein Mensch! Außerdem können wir uns nicht leiden.“ »Jedenfalls nicht mehr, als gute Bekannte« Die kleine Stimme die sie an ihr ständiges Herzklopfen erinnerte ignorierte sie dabei geflissentlich. So war es jedenfalls am besten. Sayuri betrachtete Kagome nachdenklich. Hatte sie gerade so etwas wie Enttäuschung aus ihrer Stimme gehört? Sicher Kagome hatte mit den meisten Punkten recht, aber dass sie und der Lord sich nicht mochten hielt sie für ein Gerücht. Allein die Tatsache, dass der Herr sich so sanft um Kagome bemühte, bewies doch eindeutig, dass sie ihm wichtig war. Und dass Vertrauen dass sie ihm entgegen brachte, kam sicher auch nicht von ungefähr! Beide waren so in ihre Gedanken versunken, dass sie das Klopfen an der Tür zuerst gar nicht wahr nahmen. Erst als diese schwungvoll aufgerissen wurde, schreckten sie auf. In der Tür stand ein keuchender Jaken, der sie aus zornig aufgerissenen Augen anstarrte. „Sitzt ihr eigentlich auf deinen Ohren? Und du, hast du nichts zu tun?“ Hastig verbeugte Sayuri sich, wenn auch lange nicht so tief, wie vor Sessohmaru. Kagome hingegen sah Jaken wütend an. „Was regst du dich eigentlich so auf?“, fragte sie gräsig. Immerhin hatten sie das Klopfen nicht mit Absicht ignoriert. „Du sollst zu Meister Sessohmaru kommen.“ Einen Moment sah sie ihn erstaunt an, beschloss sich aber ihre Fragen für Sessohmaru aufzuheben, von diesem Froschverschnitt würde sie eh keine vernünftige Antwort bekommen. Wortlos erhob sie sich und folgte Jaken, der bereits eilig den Gang hinunter watschelte. Bei Sessohmaru Sessohmarus Blick ruhte regungslos auf den soeben eingetroffenen Besuchern. Er bemerkte wie sie sich immer wieder unruhig umsahen, offenbar schien ihnen die Umgebung nicht unbedingt zuzusagen. Auch wenn die eine trotz allem eine unverhohlene Neugier an den Tag legte. Kein Wunder es war wahrscheinlich dass erste und letzte Mal in ihrem Leben, dass sie das Schloss eines mächtigen Dämonenfürsten betrat. In diesem Moment öffnete sich die Tür. „Mylord, Lady Kagome ist hier.“ Sessohmaru nickte. „Bring sie rein.“ Der Diener verbeugte sich respektvoll, und ging dann einen Schritt zurück. Kagome strich sich die Haare zurück, bevor sie den Raum betrat, dann verbeugte sie sich. Sie wollte nicht dass seine Untergebenen glaubten sie würde seine Autorität anzweifelten. War außerdem besser für ihre Gesundheit… Plötzlich fielen ihr die beiden Frauen auf, die mitten im Raum standen. Obwohl sie mit dem Rücken zu Kagome standen, war ihre Kleidung unverkennbar. In diesem Augenblick drehte sich die eine Frau um. „Kagome?“ Ungläubig starrte sie Kagome einen Moment an, dann breitete sich ein Strahlen auf ihrem Gesicht aus. Und ehe Kagome sich versah, fand sie sich in einer festen Umarmung wieder. Lächelnd erwiederte sie diese. „Es freut mich auch dich wieder zusehen, Megumi. Auch wenn ich nicht damit gerechnet hatte, dich hier zu treffen.“ Megumis Ausdruck wurde ernst. „Um genau zu sein, ist es auch eher ein Zufall, dass wir uns hier treffen. Kaoru hat mich und Mina“, sie deutete auf die Miko, die hinter ihr stand, und der Szene mit verwirrtem Gesichtsausdruck folgte, „geschickt, damit wir den Lord des Westens über die Vorkommnisse im Ise-Schrein informieren.“ „ Aber was hat der Ise-Schrein mit Sessohmaru zu tun?“, fragte Kagome verwirrt. „Na ja erstens liegt er in seinem Hoheitsgebiet, und zweitens dürfte es wichtig sein, dass er weiß was wir herausgefunden haben.“ Sie machte ein kleine Pause. „Wir haben den Grund für den Zusammenbruch des Bannkreises gefunden!“ Sie wandte sich zu Sessohmaru. „Wenn ihr erlaubt, Inu no Taisho würde ich gerne die ganze Geschichte erzählen, ich denke es wird auch für euch relevant sein.“ Sessohmaru schwieg, signalisierte ihr aber mit einem knappen Nicken fortzufahren. „Nach dem der Bannkreis so uhrplötzlich zerstört worden war, schickte der Ise-Schrein Mikos in alle Winkel des Landes, verzweifelt auf der Suche, nach etwas, dass derartig viel Macht besaß, dass es einen der ältesten magischen Bannsprüche einfach zerstörte. Leider blieb unsere Suche erfolglos. Deshalb vergrub sich unsere Schreinvorsteherin in die alten Schriften, die seit Jahrhunderten gesammelten wurden. Doch erst, in den Gründungsschriften des Schreins wurde sie schließlich fündig.“ Megumi atmete tief durch. Es war verdammt nervenaufreibend etwas zu berichten, während man die ganze Zeit von emotionslosen kalten Augen durchbohrt wurde. Sie riss sich zusammen. „Auf jeden Fall, in diesen Schriftrollen wird berichtet, wie einst der Schrein von einer Verbindung mehrer mächtiger Mikos gegründet wurde, die versuchen wollten eine“, hier warf sie einen fast entschuldigen Blick auf Sessohmaru, „Bastion gegen die Youkai zu schaffen. Ebenso ist sehr genau beschrieben wie der Bannkreis geschaffen wurde. Dabei ist die Rede von fünf heiligen Steinen, die in einiger Entfernung vom Schrein so platziert wurden, dass sie ein Pentagramm ergeben, in dessen Mitte der Ise-Schrein liegt.“ Sie seufzte. „Kaoru ließ nachforschen. Es gibt, beziehungsweise gab es diese Steine tatsächlich. Leider sind sie jetzt zerstört.“ Kagome sah Megumi verwirrt an. „Aber wenn es so einfach ist, den Bannkreis zu zerstören, indem man diese Steine zertrümmert, warum haben die Youkai das dann nicht schon viel früher gemacht? Immerhin wäre das die perfekte Möglichkeit gewesen, den Mikos erheblichen Schaden zuzufügen, oder? „Schon, das Problem ist, es ist nicht so einfach. Wir wissen, dass die Youkai seit Jahrhunderten versucht haben diese Steine zu zerstören, jedenfalls die, die davon wussten. Aber es ist ihnen nicht gelungen. Die Steine sind nämlich absolut unempfindlich gegen Angriffe jeglicher Art, sei es mit Waffen oder Magie. Aber offenbar hat jetzt doch jemand herausgefunden wie es geht.“ Megumis Gesicht verfinsterte sich, und Kagome sah Schmerz in ihren Augen aufflammen. „ Seit einem halben Jahr gab es einige Probleme. Leute sind verschwunden, so auch Mikos, wir hielten es für Folgen der Spannungen, die es überall im Land gegeben hatte. Jetzt wissen wir es besser.“ Kagome sah sie betroffen an. Ein Gefühl, dass sie nicht genau definieren konnte, machte sich in ihr breit. „Wie viele Mikos sind verschwunden?“ „Fünf!“ Megumi nickte, wie um ihre Aussage zu bekräftigen. „Reines Blut bricht Banne“, zitierte sie. „Wir wussten nicht dass man es auch auf diese Weise auffassen kann.“ Kagome nahm sie in den Arm. Es war offensichtlich, dass Megumi völlig verstört war. „Was ist mit ihnen passiert?“, fragte sie sanft. „Man hat sie geopfert. Auf den Steinen.“ Sie schniefte. „Ihr Blut hat die Jahrhunderte alten Zauberbanne gebrochen.“ Ein paar Stunden später(immer noch in Sessohmarus Arbeitszimmer) Kagome seufzte. Die beiden Mikos waren schließlich gegangen. Besonders Megumi schien das ganze sehr mitzunehmen. Nur mit Müh und Not hatte sie sich beruhigen lassen. Sie runzelte die Stirn. Irgendwie war das alles verdammt kompliziert. Aber vor allem hatten sie jetzt ein Problem. Nicht nur dass der Ise-Schrein seinen Schutz verloren hatte, das schlimmste war, dass niemand wusste, wer dafür verantwortlich war. Schließlich musste dieser jemand sehr intelligent sein, was in automatisch zu einer ernst zunehmenden Gefahr machte. Vor allem da seine Beweggründe eindeutig feindlich waren. Sessohmaru schien das ganze eher kalt zu lassen, jedenfalls lehnte er mit seinem üblichen emotionslosen Blick an seinem Schreibtisch, anscheinend tief in Gedanken versunken. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Ein Diener stürzte völlig außer Atem ins Zimmer, ohne im geringsten auf die Etikette zu achten. Vor Sessohmaru warf er sich schließlich auf den Boden. „Mylord, ich bitte vielmals um Verzeihung, aber die Hime-sama…!“ „Was ist mit ihr?“ Sessohmarus Stimme war eisig. „Sie ist verschwunden!“ Für einen Moment wurde ihm kalt. Dann hatte er sich wieder gefangen. „Sucht sie!“ So, ich hoffe es hat euch gefallen. Beim nächsten Mal geht´s dann auch weiterhin etwas turbulent weiter, aber wir nähern uns so allmählich dem Finale. Bis dahin Eure Southern-Banshee Kapitel 12: Angst um Rin ------------------------ Da bin ich wieder, melde mich zurück von der Frankfurter Buchmesse^^ Die meisten Arbeiten hab ich auch geschrieben, sprich ich werde endlich wieder mehr Zeit für meine FF haben. Eigentlich war das Kapi noch um einiges länger, aber irgendwie hat das nicht so richtig gepasst, deshalb habe ich es jetzt einfach aufgeteilt, der zweite Teil kommt nächste Woche on. Da ich leider immer noch kein I-net habe, läd meine liebe Eastern-Banshee, dieses Kapi für mich hoch.*knuddel dich ganz doll* Leider kann ich euch auch keine Ens schicken, aber spätestes ab dem übernächsten Kapi geht´s wieder*drop* So genug gelabert, hoffe es gefällt euch.^^ Und nun Vorhang auf für Kapitel 11! ________________________________________________________________________ Kapitel 11 Angst um Rin Kagome saß in Rins dunklem Zimmer, und spielte geistesabwesend mit einer Strähne ihrer langen Haare. Trotz fortgeschrittener Stunde, gab es immer noch keine neuen Erkenntnisse über den Verbleib der kleinen Prinzessin. Seit der Nachricht von ihrem Verschwinden, hatte die Dienerschaft das gesamte Schloss auf dem Kopf gestellt, bislang ohne Erfolg. Sessohmaru hatte Boten und kleine Spähtrupps in alle Himmelsrichtungen ausgesandt, die jetzt sowohl die privaten Ländereien, als auch die nähere Umgebung durchkämmten. Allen war klar, was auf dem Spiel stand, und was sie erwartete, sollte die kleine Ziehtochter des Herrschers nicht wieder auftauchen, den jeder wusste von der enge Bindung zwischen ihrem Lord und der Prinzessin, auch wenn Sessohmaru nie etwas darüber hatte verlauten lassen. Kagome seufzte. Sie hatte sich schließlich zurückgezogen, denn sie konnte den Anblick der verängstigen Diener, die überall durchs Schloss schwirrten und den abweisenden Gesichtsausdruck Sessohmarus nicht mehr ertragen. Sie wusste wie viel ihm das kleine, quirlige Menschenmädchen bedeutete, daher hatte sie seine scheinbares Desinteresse und die Kälte in seiner Stimme, als er den Befehl zur Suche gab, umso mehr erschreckt. Wahrscheinlich wäre es für ihn ein Eingestehen von Schwäche, wenn er seine Sorge offen zur Schau trüge, aber sie hatte das Gefühl gehabt, dass mehr dahinter steckte. Er schien den Eindruck erwecken zu wollen, dass ihn das Verschwinden seiner Tochter völlig kalt ließ. Und auf ihre Bitte, sich zurückziehen zu dürfen, hatte sie nur einen verächtlichen Blick erhalten. Kagome zitterte. Der Ausdruck in seinen Augen hatte ihr Angst gemacht. Wie damals, als sie ihm noch als Feindin gegenüber gestanden hatte. Sessohmarus Pov Unruhig schritt der Herrscher des Westens im Zimmer auf und ab. Hier in seinen privaten Gemächern konnte er sich das erlauben, niemand betrat sie, ohne seine ausdrückliche Erlaubnis. Die Ruhe war aus seinem Gesicht verschwunden, und hatte ohnmächtiger Wut platz gemacht. Seine Selbstbeherrschung schien sich in Luft aufzulösen, und er hatte Mühe sich daran zu hindern, geradewegs in den Norden zu marschieren und diesen Takeru in Fetzen zu reißen. Aber im Moment brauchte er einen klaren Kopf, sonst entglitt ihm die Situation, und dass war das Letzte, was er gebrauchen konnte. Es gab keine Zweifel wer hinter dem Verschwinden Rins steckte, kein anderer seiner Feinde wäre zu so einem dämlichen und gleichzeitig gerissenen Schachzug fähig, daher hatte er auch nur geringe Hoffnung, dass Rin sich noch in der Nähe befand. Leider hieß das außerdem, dass er wahrscheinlich einen Spion beherbergte, anders hätte diese Ratte es nie geschafft, unbemerkt ins Schloss einzudringen. Bei dem Gedanken daran legte sich ein roter Schleier über seine Augen. Er wusste, dass er einen Teil der Schuld trug, seine all zu offensichtliche Anteilnahme an Rins Leben und die Tatsache, das er sie als seine Tochter akzeptierte hatte, machten sie zur perfekten Zielscheibe und Druckmittel. Und das war ihr jetzt zum Verhängnis geworden. Kagomes Pov Kagome versuchte ihre Nervosität zu verbergen, als sie an den Wächtern vorbei eilte. Ängstlich wartete sie darauf aufgehalten zu werden, aber die Beiden verneigten sich nur respektvoll, und ließen sie passieren. Kagome konnte ihr Glück kaum fassen, nickte ihnen aber nur kurz zu, bevor sie weiter den Gang entlang hastete. Sie hatte beschlossen dass ihr das Herumgrübeln sowieso nicht weiterhelfen würde, und dass sie besser selbst etwas unternahm, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob Sessohmaru so begeistert von ihrer Idee sein würde. Leider hatte sie ihn nicht mehr in seinem Arbeitszimmer angetroffen, aber eine Dienerin hatte ihr bereitwillig Auskunft gegeben, und deshalb befand sie sich jetzt wahnwitziger weise auf direktem Weg zu Sessohmarus privaten Gemächern! Sie wusste das ihr Vorhaben Lebensmüde war, schließlich hatte Sayuri ihr gleich zu Anfang erklärt, dass ihr das Betreten eben dieser untersagt war, aber im Moment konnte sie sich nicht mit solchen Kleinigkeiten aufhalten, sie würde sich damit beschäftigen wenn es soweit war. Als die große doppelflüglige Tür in Sicht kam, verringerte sie ihr Tempo, bis sie letztendlich fast schlich. Kagome versuchte sich selbst Mut zu machen, und atmete noch einmal tief durch. Dann klopfte sie vorsichtig. Einen Augenblick passierte gar nichts, und sie wollte sich schon abwenden, als die Tür plötzlich aufschwang. Sie schluckte, strich sich noch einmal ordnend über die Haare und trat dann zögerlich ein. Drinnen herrschte ein zwielichtiges Halbdunkel und sie brauchte einen Moment, ehe ihre Augen sich an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt hatten und sie erste Schemen wahrnehmen konnte. Sie hatte ihre Räume für groß gehalten, aber Sessohmarus schienen einen ganzen Flügel des Schlosses einzunehmen. Die Einrichtung war eher spartanisch, aber stilvoll, auch wenn das Ganze ähnlich kalt wie sein Besitzer wirkte. Sie schien sich in einer Art Vorraum zu befinden, von dem verschiedene Türen abzweigten. Angespannt versuchte sie zu erspähen in welchem Raum sich der Schlossherr befand, aber die Türen waren alle nur halb geöffnet und zeigten nur einen kleinen Teil, der dahinter liegenden Räume. Schließlich entschied sie sich einfach mit der Tür zu ihrer Linken anzufangen. Die Tür öffnete sich fast lautlos, als Kagome eintrat. Anscheinend war das so eine Art Wohn/- und Arbeitszimmer, jedenfalls etwas worin man sich tagsüber aufhalten konnte. Die eine Seite des Raums wurde fast komplett von einer riesigen Fensterfront eingenommen, durch die man einen guten Blick auf den weitläufigen Garten des Schlosses hatte. Jetzt bei Nacht allerdings, wirkte der Garten gespenstisch. Die Farben waren einem Schattengemisch aus grau, schwarz und silber gewichen und gaben dem Gelände etwas Geheimnisvolles aber auch Abweisendes, und Kaltes. Kagome wollte sich gerade abwenden, als sie eine Bewegung wahrnahm. Weit hinten, unter den Bäumen, stand eine Gestalt, deren weiße Haare im Mondlicht leuchteten. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Ihre Vernunft riet ihr, kehrt zu machen und wieder zu verschwinden, aber ihre Neugier war stärker. Trotz der Tatsache, dass sie überhaupt kein gutes Gefühl bei der Sache hatte, suchte sie nach einem Weg ebenfalls nach draußen zu gelangen. Als sie schließlich eine Schiebetür gefunden hatte, zitterten ihre Hände und sie währe beinah gestolpert, hätte sie nicht im letzen Augenblick den Rahmen zu fassen bekommen. Langsam und in der schwachen Hoffnung, dass er sie nicht sofort bemerkte würde, schlich sie über den Rasen. Obwohl tagsüber noch die Sonne wärmte, war der Boden unter ihren nackten Füßen eiskalt. Fröstelnd schlang sie die Arme um ihren Oberkörper, weigerte sich aber jetzt noch einen Rückzieher zu machen, auch wenn das mulmige Gefühl mit jeder Sekunde zunahm. Plötzlich drehte er sich um und sein Blick schiene sie zu durchbohren. Zitternd bemerkte Kagome den rötlichen Schimmer in seinen Augen. Das war definitiv keine gute Idee gewesen! Sessohmarus Pov Fast hätte er höhnisch gelacht. Glaubte sie wirklich, er würde sie nicht bemerken? Anscheinend unterschätzte sie ihn immer noch! Gleichgültig wartete er bis sie auf wenige Schritte herangekommen war. Dann drehte er sich um. Er sah wie sie zusammenschreckte, auch wenn sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. Wie dumm von ihr zu denken, sie könnte ihn täuschen! Ihr Zittern war nicht zu übersehen. Langsam wie ein Jäger der sich seiner Beute sicher ist, näherte er sich ihr. Er konnte ihre Angst vor ihm förmlich riechen. Unsicher glitt ihr Blick über sein Gesicht, das immer noch bar jeglicher Emotion war. Sie erkannte ihn nicht wieder. Das war nicht der Sessohmaru, der zwar stets ein Menge Respekt bei ihr hervorrief, aber niemals diese Angst. Fast nie, korrigierte sie sich in Gedanken. Sanft nahm er eine ihrer Haarsträhnen in die Hand, dabei strichen seine Klauen leicht über ihre empfindliche Haut. Ihr lief ein eiskalter Schauer über den Rücken, und Kagome schaute Sessohmaru wie das sprichwörtliche Kaninchen die Schlange an. Sein leises Lachen ließ ihr das Blut in den Andern gefrieren. „Du bist ja schon wieder so ängstlich, Kagome.“ „Tut mir leid, aber ich kann niemanden ohne die ausdrückliche Erlaubnis des Herrn passieren lassen.“ „Dann sieh gefälligst zu dass du mich ihm meldest, du Trottel! Dein Herr wäre sicher ebenso wenig erfreut wie meiner, wenn es mir nicht gelänge, dieses großartige Geschenk dem Herrscher des Westens als eine Respektsbezeugung Lord Takerus zu überbringen.“ „Ich werde sehen was ich tun kann, auch wenn mein Rat an euch wäre, Lord Sessohmaru heute besser nicht zu stören! „Ich habe nicht nach deinem Rat gefragt“, fauchte der fremde Besucher. Kopfschüttelnd verschwand der Youkai im Schloss. In der herrschenden Stille, konnte Kagome deutlich ihr Herz schlagen hören, welches schmerzhaft gegen ihre Rippen pochte. Die Situation war ihr längst entglitten, sie hatte das Gefühl ihm völlig ausgeliefert zu sein, und das wusste auch Sessohmaru. Seine Augen leuchteten immer noch leicht rot und er schien die Situation förmlich zu genießen! Obwohl Kagome sich das Gehirn zermarterte viel ihr absolut keine Möglichkeit ein, wie sich aus dieser Sache wieder befreien sollte. Vorsichtig versuchte sie ein wenig zurück zu weichen, wurde aber sofort von seiner Hand daran gehindert, die sich schraubstockartig um ihren Oberarm legte. Ihr Kimono verrutschte leicht, als er sie wieder näher zu sich zog, und sie fröstelte, ob nun vor Kälte oder Angst wusste sie nicht zu sagen. „Du wirst doch nicht weglaufen wollen, oder?“ Sie konnte deutlich das Amüsement in seiner Stimme hören, doch obwohl sie versuchte ihn von sich weg zudrücken, bewegte er sich keinen Zentimeter. „Sessohmaru-sama!“ In ihrer Not, begann sie ihre Nägel in seine Haut zu bohren, doch es schien ihn völlig kalt zu lassen, und ihre Nägel hinterließen nicht einmal einen roten Abdruck. Sie war ihm hilflos ausgeliefert. Kagome beschloss Zeit zu schinden. „Ich wollte eigentlich nur um Erlaubnis bitten, meine Mikokräfte einsetzen zu dürfen, vielleicht kann ich Rins Aura finden.“ Gespannt wartete sie, aber als er auch nach längerer Zeit keine Regung zeigte, kehrte die Nervosität zurück. Fand er ihren Vorschlag so dämlich, dass er es für unter seiner Würde hielt, ihr zu antworten? Seine Augen, die unverwandt auf ihrem Gesicht ruhten, hielten sie gefangen, und sie hatte das Gefühl, dass er bis auf den Grund ihrer Seele sah. Kagome fühlte wie sie unter seiner Musterung errötete, und senkte peinlich berührt den Kopf. Auf einmal wollte sie nur noch weit weg, fort von seinen Blicken die sie verunsicherten, und seiner ganzen Art, die sie in einem fort aus der Fassung brachte. Denn auch wenn er ihr im Moment Angst einflösste, und er ihren Arm so fest hielt, dass es fast schmerzt, wünschte sie, er würde sie nicht loslassen. Dieses unbekannte warme Gefühl, dass sich jedes Mal zusammen mit der verflixten Röte einstellte, wenn er sie berührte, war angenehm, und gab ihr ein Gefühl von Sicherheit, wie sie es noch nie gespürt hatte, auch nicht als sie noch mit Inuyasha gereist war. Schüchtern sah sie auf und begegnete seinem Blick. Das rot war verschwunden, und seine goldenen Iriden leuchteten in der Dunkelheit. Kagome sah wie sich sie sich für einen Augenblick verdunkelten, und spürte wie der Griff um ihren Arm sich schmerzhaft verfestigte, dann gab er sie frei. „Geh ins Schloss zurück, Kagome!“ Seine Stimme war nur ein Hauch, und verursachte ihr eine Gänsehaut. Trotzdem wusste sie dass sie seinem Befehl besser folge leistete, zumindest solange er diese erschreckenden Stimmungsschwankungen hatte. Zögernd wandte sie sich ab und entfernte sich einige Schritte, dann drehte sie sich noch einmal um. Als sie sah, dass sein Blick noch immer auf ihr ruhte, beeilte sie sich schleunigst die Tür zu seinen Gemächern zu erreichen. Dann sank sie erleichtert auf den Boden. Was war nur los? Für einen Moment war sie sicher gewesen, dass so etwas wie psychischer Schmerz in seiner Stimme geklungen hatte, aber sie verwarf den Gedanken wieder. Schließlich war es Sessohmaru um den es hier ging, und auch wenn sie sich eingestehen musste, dass er weit mehr als nur ein eiskalter Youkai war, so war sie sich doch sicher, dass so etwas wie psychischer Schmerz ihm fremd war, einen dumme Gefühlsduselei, über die er höchstens verächtlich den Kopf geschüttelt hätte. Aber der Gedanke ließ sie nicht mehr los. Trotzig richtete sie sich auf. Sie würde schon noch dahinter kommen! Und wenn sie ihm helfen konnte, würde sie das tun, egal was Mister Eiskalt davon hielt, das schwor sie sich. Dann aber versuchte Kagome sich wieder auf das hier und jetzt zu konzentrieren, und machte, dass sie schleunigst wieder in ihre Gemächer kam. Sie wollte Sessohmaru nicht unbedingt so schnell wieder begegnen, noch dazu in seinen privaten Gemächern, die sie eigentlich gar nicht hätte betreten dürfen. Später Abend Sessohmaru stand in seinem Arbeitszimmer am offenen Fenster und ließ seinen Blick über die weitläufigen Gartenanlagen schweifen, die Rin so liebte. Er war sich sicher das Takeru sie entführt hatte, um sie als Druckmittel zu benutzen, und bei dem Gedanken daran, dass dieses kleine naive Menschenmädchen gerade in einen Krieg gezogen wurde, spürte er wieder die Wut in sich hoch kochen. Er würde sie retten, koste es was es wolle, aber erst einmal musste er dafür sorgen, dass Kagome sich aus der ganzen Sache heraushielt und nicht am Ende auch noch in Gefahr geriet. Das wichtigste war jetzt, diese undichte Stelle in seinem Schloss zu finden. Sessohmarus Knöchel knackten. Wer auch immer es war, er würde bereuen es gewagt zu haben, jemals auch nur einen Fuß auf seinen Ländereien gesetzt zu haben. Und nicht zuletzt wegen Rin verdiente er einen grausamen, qualvollen Tod, und dafür würde er sorgen. Niemand sollte es je wieder wagen Hand an seine Familie zu legen. Seine Augen verfärbten sich tiefrot, und ein tiefes Knurren entrang sich seiner Kehle. In diesem Moment klopfte es zaghaft an der Tür. Sessohmaru machte sich nicht die Mühe sich umzudrehen. Der Diener der in der Tür stand, schreckte zitternd zurück, als er sah in welcher Laune sich sein Herr befand. Ein winziger Fehler konnte ihn sein unbedeutendes Leben kosten. Er verbeugte sich bis zum Boden. „H..Herr, ein B..Bote vo..von L…Lord Takeru. Geschenk!“ Sessohmaru hatte sich umgedreht, und durchbohrte den stotternden Diener mit seinem Blick. „Hol ihn herein!“ Seine Stimme war so eisig, dass die Luft um ihn zu gefrieren schien. Der Diener wagte nicht sich aufzurichten und verließ rückwärts kriechend so schnell er konnte das Zimmer. Kagome schreckte auf. Verwirrt sah sie sich um, bis ihr einfiel, dass sie sich einen Moment hatte hinlegen wollen. Wahrscheinlich war sie eingeschlafen. Eine ungeheure Macht füllte ihr Zimmer, schien aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen, und bis in die hintersten Ecken vorzudringen. Ihre Mikokräfte rebellierten, aber Kagome kämpfte das Gefühl, sich verteidigen zu müssen, mit aller Macht nieder. Sie kannte diese dunkle Youki, auch wenn sie es noch nie in diesem Ausmaß zu spüren gekriegt hatte. Ungelenk rutschte sie vom Bett, und rannte auf nackten Füßen durch ihr Zimmer und den Gang entlang. Als sie um eine Ecke hastete, rutschte sie plötzlich aus, und knallte schmerzhaft auf den Boden. Ohne sich weiter darum zu kümmern raffte Kagome sich auf und rannte weiter. Endlich als sie schon glaubte sich verlaufen zu haben kam die Tür zu Sessohmarus Arbeitszimmer in Sicht. Hier konzentrierte sich die Macht und drang durch das ganze Schloss. Sie sah einen der Diener mit kreideweißem Gesicht an der Wand kauern. Als sie die Tür aufstieß hatte sie das Gefühl zu verbrennen, so gewaltig war die wutdurchtränkte Energie die ihr entgegen schlug. Fassungslos starrte sie auf die Szene die sich ihr bot. Mitten im Zimmer stand Sessohmaru, seinen blutroten Augen hasserfüllt auf einen Youkai von mittlerem Rang gerichtet, der verzweifelt versuchte, die Klauen von seinem Hals zu lösen, die tief in seine Haut schnitten. „Lasst mich sofort herunter! Takeru-sama währe außer sich vor Wut, wenn er von meinem Tod erführe. Wollt ihr das wirklich riskieren, in eurer derzeitigen Situation?“ Er heulte röchelnd auf, als sich der Griff um seinen Hals verstärkte und Sessohmarus Klauen grün zu leuchten begannen. „Wartet, so..“ Sein Gestammel endete abrupt, und ging in ein entsetzliches Gurgeln über, als das Gift seine Stimmbänder zerfraß. Achtlos ließ Sessohmaru den zuckenden Körper fallen und wandte sich dem Mädchen zu, das mit gefesselten Händen und vor Angst fast ohnmächtig auf dem Boden kauerte. Seine Klauen leuchteten immer noch gespenstisch grün, und er hob den Arm mit eindeutiger Absicht. In diesem Moment schrie Kagome. Mit aller Macht warf sie sich nach vorne und bekam Sessohmarus Arm zu fassen. Gift tropfte auf den Ärmel ihres Kimonos und fraß sich durch den Stoff, brannte auf ihrer Haut. Verzweifelt versuchte sie ihre ausbrechenden Kräfte zu bändigen und gleichzeitig Sessohmarus Arm zurück zu halten. Plötzlich spürte einen kurzen, scharfen Schmerz, der von ihrem Nacken ihren Arm hinunter raste, und sie zu versengen drohte, dann fiel sie in wohltuende Dunkelheit. So, das war die erste Hälfte, den Rest bekommt ihr wie gesagt nächste Woche^^ Würde mich über Kommis freuen. Danke an alle, die mir bis jetzt treu geblieben sind^^ Bis dann, eure Southern-Banshee Kapitel 13: Was ich dir nicht sagen kann... ------------------------------------------- So, hier ist der zweite Teil, auch wenn es eigentlich ein eigenständiges Kapitel ist -.-’ Hatte ein totales Kreatief, deshalb hat es doch ein bisschen länger gedauert*sry* Irgendwie entwickelte sich das ganze, allmählich echt zu einem Drama*heul* Ich glaub als nächstes muss ich dringend ein FF mit viel Humor schreiben*grins* So, ich höre jetzt mal auf zu labern, sonst wird das noch länger als das eigentliche Kapi^^ Viel Spaß beim lesen*knuddel* _______________________________________________________________________ Kapitel 12 Was ich dir nicht sagen kann… Kagome träumte zu fliegen. Sie schwebte durch die Luft, und lag doch sicher und warm. Am liebsten wäre sie einfach so geblieben, schwerelos und beschützt. Ihr Kopf ruhte auf etwas festen und zugleich weichen und warmen, und sie fühlte sich geborgen. Nach und nach kehrte die Erinnerung zurück und sie schlug die Augen auf. Sie lag in ihrem Bett sorgfällig zugedeckt. Es musste bereits tief in der Nacht sein, jedenfalls war es stockdunkel und sie hatte Mühe irgendetwas zu erkennen. Plötzlich bewegte sich etwas neben ihr, und Kagome blickte in goldene Augen, die in der Dunkelheit leuchteten, und sie nachdenklich zu mustern schienen. „Das hättest du nicht tun dürfen.“ Sessohmaru Stimme klang sachlich und beherrscht, fast sanft, und Kagome hatte das Gefühl, dass es besser wäre, er würde sie anschreien. „Du hättest sie sonst getötet.“ Es war keine Frage, und Sessohmaru reagierte nicht, aber sie kannte die Antwort auch so. Er sah sie nur weiter abwartend an, und sie wusste, dass er zumindest eine Entschuldigung erwartete. Ihr Kampfgeist regte sich, und ihr Mund wies einen kleinen sturen Zug auf. „Ich werde mich nicht für etwas entschuldigen, dass ich für richtig befinde!“ „Die Diener werden glauben du stellst meine Autorität in Frage.“ Er sprach immer noch vollkommen ruhig, aber Kagome wusste das er wütend war. Wunderbar, sie war genau in der richtigen Stimmung für einen Streit! „Dass wollte ich nicht, aber ich konnte nicht zulassen, dass du das Mädchen tötest. Sie war völlig verängstig! Außerdem hat sie dir doch gar nichts getan!“ Kagomes Stimme war lauter geworden, und sie starrte ihn zornig an. „Dieser Takeru hat sie als Geschenk geschickt, der gleiche der Rin entführt hat, und der glaubt sie jetzt als Druckmittel missbrauchen zu können.“ Auch Sessohmarus Stimme hatte an Schärfe gewonnen. Keine Frau, und besonders kein Mensch hatte das Recht so mit ihm zu sprechen. Kagome spürte seine Wut, aber sie war weit entfernt davon sich einschüchtern zu lassen! „Sie wird wohl kaum hergegangen sein, und gesagt haben: „Komm ich melde mich freiwillig zum verschenken!“, immerhin waren ihre Arme gefesselt und es sah nicht so aus, als wäre sie freiwillig hier. Und sie kann wahrscheinlich auch nicht das Geringste für Rins Entführung.“ Mittlerweile schrie Kagome. Sessohmaru hüllte sich in eisiges Schweigen. „Du bist nicht der einzige der sich große Sorgen um Rin macht! Ich würde alles tun, um ihr zu helfen.“ Kagome hatte Mühe die Tränen zu unterdrücken. Warum musste er nur immer so verdammt stur sein? Sie sollte sich immer beherrschen! Aber er durfte alles immer sofort als persönlichen Angriff auffassen? Langsam wuchs ihr die Situation über den Kopf. Erst wurde ihre kleine quirlige Rin entführt, dann begann Sessohmaru sich plötzlich komisch zu benehmen, und jetzt schrie sie ihn auch noch an. Ihre verwirrenden Gefühle ihm gegenüber, die längst nicht so unklar waren, wie sie sich einzureden versuchte, machten die Sache auch nicht besser. Es war völliger Irrsinn auf eine Zukunft mit ihm zu hoffen. Abgesehen, von dem Ständeproblem und blieb die Tatsache, dass sie nur ein Menschenmädchen war, dass nicht einmal in diese Zeit gehörte. Außerdem hatte die Sache gerade wieder bewiesen wie wenig sie zueinander passten! Er war ein kalter, beherrschter Youkai, der es gewöhnt war Respekt und absoluten Gehorsam zu erhalten, und sie war nun mal hitzköpfig und ging bereits in die Luft, wenn er sie nur auf seine herablassende Art ansah! Aber offenbar ging das einfach nicht ihn ihren Sturschädel. Wie oft sie es auch für sich selbst wiederholte, das Herzklopfen ließ nicht nach, und auch diese ständigen Wunschfantasien schwebten um sie herum, jederzeit bereit, sie wieder in irgendwelche, der Wirklichkeit völlig entfremdete Traumwelten zu führen. Was zum Teufel hatte sie verbrochen um so gestraft zu werden? Die Sache mit Inuyasha war schon schlimm genug gewesen, aber statt dass sie daraus lernte, und sich zum Beispiel einfach in jemand Normales, wie Hojo verliebte, mach sie bei der ersten sich bietenden Gelegenheit den gleichen Fehler, nur dass es dieses Mal nicht nur ein hochrangiger Youkai war, sondern auch noch ausgerechnet jemand, der für seine „Menschenfreundlichkeit“ überall bekannt war. Die erste Träne rollte über ihre Wange und Kagome wischte sie ärgerlich weg. Das fehlte noch, dass sie jetzt vor Sessohmaru zu heulen anfing! Sessohmaru betrachtete das Mädchen, das ihn in letzter Zeit sich selbst vergessen ließ. Dank seiner guten Augen, bereitete ihm die Dunkelheit keinerlei Probleme, und er sah so gut wie bei hellem Sonnenschein. Ihr Gesicht war schmerzhaft verzogen, wie in einem inneren Kampf. Sie schien seine Anwesenheit völlig vergessen zu haben, ebenso wie die Tatsache, dass sie ihn gerade noch angeschrieen hatte. Ihre Hände lagen zu Fäusten geballt auf der Bettdecke und Wut glomm in ihren Augen, allerdings hatte er das Gefühl, dass diese sich nicht gegen ihn, sondern sie selbst richtete. Der salzige Geruch von Tränen, drang ihm in die Nase, und er sah wie sie sie eilig weg wischte, ohne Erfolg. Plötzlich hatte er das Gefühl sich entschuldigen zu müssen. Er wusste, dass das völliger Schwachsinn war, schließlich war sie es gewesen, die ihn angeschrieen hatte, trotzdem wurde er dieses Gefühl nicht los. Wenn er so weiter machte verweichlichte er noch völlig! Und das alles wegen diesem völlig wirren Geschöpf ! „Ich habe sie nicht getötet. Sie sitzt im Kerker, aber ich habe ihr nichts getan.“ Kagome sah auf. Sie hatte fast den Eindruck, als wolle er sie trösten. Er konnte ja nicht wissen, dass sie weniger um das Schicksal dieses Mädchen, als um sich selbst weinte. Trotzdem war es nett von ihm, und sie spürte, wie sich langsam so was wie ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete. „Danke.“ Ein haudünnes Antwortlächeln spielte um seine Lippen, als er sich umdrehte und das Zimmer verließ. Irgendwo tief unter dem Schloss Shela saß zusammengekauert in einer Ecke ihrer wenig komfortablen Zelle und versuchte den aufsteigenden Panikanfall nieder zukämpfen. Gut, zumindest war sie noch am Leben, was angesichts der Dreistigkeit des Boten wirklich erstaunlich war. Verdankte sie wahrscheinlich sowieso nur diesem fremden Mädchen. Obwohl sie im Kopf alles was sie wusste noch einmal durchgegangen war, fiel ihr kein wirklich logischer Punkt ein, warum das Mädchen sie hätte retten sollen. Aber Tatsache war sie hatte es getan, und auch wenn sie jetzt in einem dunklen und kalten Kerker saß, war da allemal besser als tot zu sein. Mit Schaudern dachte sie an den Tod des Boten, nein danke, auf die Erfahrung konnte sie gut und gerne verzichten! Aber das Mädchen war wirklich seltsam gewesen, auf jeden Fall schien sie ein Mensch zu sein, was im Schloss eines hochrangigen Youkais ziemlich erstaunlich war, vor allem wenn man bedachte, dass sie es gewagt hatte, einfach hereinzuplatzen und sich einzumischen. Und als sie zusammengebrochen war, hatte er sie einfach hochgehoben, und war mit einem letzten Wink an die Wachen einfach verschwunden. Vielleicht hatte sie zu lange in Europa gelebt, und fühlte sich deshalb jetzt so fremd hier, trotzdem änderte es nichts daran, dass sie das alles sehr seltsam fand. Shela merkte, dass ihre Gedanken begannen sich im Kreis zu drehen. Mit einem Seufzer versuchte sie eine halbwegs bequeme Lage zu finden, rollte sich dann zusammen, und bettete ihren Kopf auf ihre Arme. Im Moment konnte sie sowieso nichts tun, als konnte sie genauso gut schlafen, und ein wenig träumen. Ihren Geist konnte man schließlich nicht einsperren. Kagome lehnte an der Brüstung eines kleinen Balkons, den sie in einem abgelegenen Seitentrakt des Schlosses gefunden hatte. Die kühle Nachtluft tat ihr gut, und sie genoss die verschiedenen Düfte, die der leichte Wind, der über den Garten wehte mit sich trug. Gedankenverloren, folgten ihre Finger der Holzmaserung, während sie versuchte eine Zufriedenstellende Lösung für ihr Problem zu finden. Eigentlich gab es ohnehin nur zwei Möglichkeiten. Die erste, sie verließ das Schloss und damit Sessohmaru und hoffte darauf, das eine räumliche Trennung auch ihre Gefühle für ihn verblasse ließ, oder sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und sagte ihm, was sie für ihn fühlte. Allerdings müsste sie sich dann auch erst einmal damit auseinandersetzten, um herauszufinden, welcher Natur ihre Gefühle waren. Ehrlich gesagt, keine der beiden Optionen fand sie besonders prickelnd. Sie wollte auf keinen Fall weggehen, aber die andere Möglichkeit, würde sie wahrscheinlich in arge Schwierigkeiten bringen. Vielleicht schmiss er sie raus, oder so was. Im schlimmsten Fall, konnte er sie immer noch an einen Baum pinnen. Seufzend vergrub sie ihren Kopf in den Armen. Warum musste ihr Leben nur so verdammt kompliziert sein!! Plötzlich spürte sie, wie sich etwas hinter ihr bewegte. Ohne den Kopf zu heben, drehte sie sich leicht, und versuchte die Dunkelheit hinter ihr, zu durchdringen. Alles was sie wahrnahm, war eine schemenhafte Gestalt die sie aus den Schatten des Ganges beobachtete. Kagome schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre Miko-Kräfte. Sie spürte eine starke Aura und ein relativ mächtiges Youki, konnte es aber nicht einordnen, auch wenn es ihr bekannt vorkam. Wer auch immer das war, es behagte ihr nicht, das sie die Person nicht sehen konnte, diese sie aber wahrscheinlich trotz Dunkelheit ziemlich gut. Schließlich drehte sie sich um, und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. „Wer ist da?“ Kagome war beruhigt zu hören, wie fest ihre Stimme klang. Ein amüsiertes Lachen antwortete ihr aus der Dunkelheit, ehe die Gestalt sich aus den Schatten löste, und näher trat. Für einen Moment betrachtete sie verwirrt das junge Gesicht, bevor ihr einfiel, warum es ihr so bekannt vorkam. Es war einer der jungen Offiziere, die Sessohmaru ihr einmal vorgestellt hatte, als sie das Trainingsgelände besichtig hatte. Leider hatte Kagome keinen blassen Schimmer, wie der Name ihre Gegenüber war, noch fiel ihr irgendein Grund ein, warum er nachts durch die Gänge des Schlosses schleichen sollte. Also blickte sie ihn einfach nur abwartend an. Er lächelte sie an, aber Kagome sah Berechnung in seinen Augen aufblitzen, als er sie elegant neben sie lehnte. „Wirklich eine wunderschöne Nacht, und das Mondlicht ist auch sehr romantisch, aber meint ihr nicht, dass es ein wenig spät ist, für ausgedehnte Wanderungen? Besonders jetzt, wo es dem Feind offenbar gelungen ist, eine Lücke in der Verteidigung zu finden, denken sie nur daran, was mit der armen Hime-sama passiert ist, Kagome-dono!“ „Bietet ihr mir euren Schutz an?“ Kagome ging seine schmierige Art auf die Nerven, und sie hoffte ihn durch Unfreundlichkeit schnellstmöglich wieder los zu werden. „Mitnichten Kagome-dono. Ich kenne meinen Platz, und würde mir nie anmaßen, zu behaupten euch guten Schutz bieten zu können.“ Er blickte ihr tief in die Augen, und Kagome fühlte sich plötzlich wie eine Maus, die direkt in die Augen, der gefräßigen Katze blickte. „Aber vielleicht kann ich euch ja anders von Nutzen sein“, meinte er nun unverhohlen grinsend. Kagome lief ein Schauer über den Rücken. „Was meint ihr?“, fragte sie, und hoffte, dass man das leichte Zittern in ihrer Stimme nicht hörte. „Nun, wie wäre es für den Anfang, mit ein paar Informationen? Zum Beispiel zum Verschwinden der kleinen Prinzessin?“ „Wenn ihr im Besitz solcher Informationen seid, solltet ihr damit zu Sessohmaru-sama gehen.“ Er lachte. „Lieber nicht, der Lord schien heute Abend sehr schlechter Laune, und ich möchte meinen Kopf nicht verlieren. Außerdem“, er lehnte sich zu ihrem Ohr und flüsterte: „außerdem sind Leute wie ich nicht besonders gern gesehen, wen ihr versteht was ich meine.“ Kagome sah in verständnislos an. Er seufzte. „Kommt schon, Kagome-dono, ich weiß, dass ihr eine intelligente Frau seid. Egal ob Mensch oder Youkai, keiner hat es gern, wen seine bestgehüteten Geheimnisse, wie zum Beispiel gewisse Lücken in seinem Sicherheitssystem, plötzlich keine mehr sind, und für Herrscher gilt das ganz besonders.“ Kagome keuchte entsetzt. „Ihr,…ihr seid ein Spion!“ Ihr dämmerte die Bedeutung dessen, was er gerade gesagt hatte. „Also seid ihr Schuld an Rins Entführung! Ihr hab diesem Takeru gesagt, wie er unbemerkt hineinkommt! Ihre Stimme war lauter geworden, und Kagome spürte das unbändige Verlangen, dieses verlogene Grinsen vom Gesicht ihres Gegners zu wischen. Mühsam beherrschte sie sich. „Was macht euch glaubend, dass ich mit dieser Information nicht direkt zu Sessohmaru-sama gehe?“ Sie sah, dass er mühsam versuchte sich das Lachen zu verbeißen. „Wirklich kleine Lady, denkt ihr, ich würde euch ohne weiteres mit diesen wertvollen Infos füttern, wenn ich glaubte, ihr könntet mir damit schaden? Ich fürchte, ich muss euch enttäuschen. Sicher könnt ihr Sessohmaru warnen, ich lasse euch sogar gehen, allerdings bezweifle ich, dass Euch das Ergebnis gefiele.“ Er lächelte und Spott spiegelte sich in seine Augen, als er sich abermals zu ihr hinunter beugte. „Ihr wollt doch sicher nicht das Leben der Hime aufs Spiel setzen, nicht wahr?“ Kagome sah ihn an, mit soviel Abscheu, wie sie aufbringen konnte. Wie konnte er es wagen ein unschuldiges Kind in politische Intrigen zu verwickeln! Mit zusammen gebissenen Zähnen fragte sie: „Was erwartet ihr also von mir?“ „Mein Auftragsgeber will euch. Ihr seid die mächtigste Miko in ganz Japan, eure Kraft ist so gewaltig, dass ihr sogar einem Daiyoukai ernsthaft schaden könntet. Mein Herr will euch auf seiner Seite wissen, wenn der Krieg beginnt.“ Sein Grinsen wurde breiter, auch wenn seine Stimme jetzt nüchtern und geschäftig klang. „Das wir „Sessohmaru-sama“ damit psychisch zerstören, ist ein netter Nebeneffekt.“ Kagome hatte das Gefühl, als ob ihr der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Das musste ein Albtraum sein! Doch sie fühlte deutlich die Brüstung des Balkons, die sich schmerzhaft in ihren Rücken bohrte, als war es real. Sie zitterte. „Was ist, wenn ich ablehnen?“ „Dann stirbt die Prinzessin. Nehmt ihr aber mein Angebot an, bringen wir sie unversehrt wieder zurück.“ „Habe ich Bedenkzeit?“ Kagome atmete mühsam durch die Nase, und versuchte krampfhaft nicht in Ohnmacht zu fallen. „Bis morgen früh, dann müsst ihr mir eure Antwort geben. Ich erwarte euch hier, bei Sonnenaufgang.“ Mit diesen Worten verbeugte er sich spöttisch und verschwand, ohne einen weiteren Blick zurück, wieder in der Dunkelheit. Die Welt drehte sich um Kagome, und sie bemerkte wie die Konturen ihrer Umgebung zu verschwimmen schienen. Mit aller Macht kämpfte sie darum bei Bewusstsein zu bleiben. Schließlich festigten sich die Umrisse wieder, dafür wurde ihr ihre aussichtslose Lage umso mehr bewusst. Sie hatte keine andere Wahl, als zuzustimmen! Auf keinen Fall, durfte sie Rin-chans Leben in Gefahr bringen. Langsam wie in Trance, machte sie sich auf den Weg, zurück in ihre Gemächer, nur von diesem Gedanken beherrscht. Sie musste Rin retten! Eine seltsame Unruhe trieb Sessohmaru durch sein Schloss. Die düsteren Gänge und Räume zogen ihn unerklärlich an. Die Portraits und großen Gemälde, die die Räume schmückten, erinnerten ihn an die Gefangenen. Der Bote hatte irgendetwas davon gefaselt, dass sie eine große Künstlerin sei, die besonders in Europa großen Erfolg hatte. Nicht dass es ihn interessierte, Sessohmaru hielt es sowieso nur für Großtuerei. Plötzlich hörte er das Geräusch leiser Schritte. Mental die Stirn runzelnd trat er auf den Gang. Mit emotionslosem Gesicht beobachtete er, wie Kagome den Flur entlang schlich. Innerlich zuckte er zusammen, als er ihr Gesicht sah, auf dem sich Erschrecken abzeichnete, als sie ihn plötzlich in der Dunkelheit bemerkte. Ihre ohnehin blasse Haut, war so weiß, dass sie fast durchscheinend wirkt. Die großen braunen Augen waren weit aufgerissen, als hätte sie einen Geist gesehen. Als sich ihre Blicke trafen, hatte Sessohmaru für einen Moment das Gefühl, als wäre sie um Jahre gealtert, so wenig erinnerte der Blick der ihn traf, an ihr übliches Selbst. Im nächsten Augenblick war es wieder vorbei, als sie sich mit einem Lächeln verbeugte. „Gute Nacht Sessohmaru-sama.“ Sie erwartete keine Antwort, sondern sah ihn nur noch einmal an, ehe sie sich umdrehte und von der Dunkelheit der Nacht verschluckt wurde. Sessohmaru sah ihr nach und hatte plötzlich das Gefühl etwas verloren zu haben, dass ihm wichtiger gewesen war, als er selbst gewusst hatte. So, finito für dieses Mal^^ Hoffe es hat euch gefallen, auch wenn ich gerade mal wieder das Leben meiner armen Figuren zerstöre*gins* Ich möchte mich ganz herzlich noch mal bei meinen Kommi-schreibern bedanken, vielen Dank für das ganze Lob und die Kritik^^ Bis bald, eure Southern-Banshee Kapitel 14: Daheim ------------------ *Um die Ecke lug* Hallo? Ist da noch jemand? Tut mir furchtbar leid, dass es so ewig gedauert hat*heul* Hab schulisch total im Stress gesteckt, und war bin außerdem von einem kleinen KreaTief heimgesucht worden. Hab ziemlich lange dran rumfeilen müssen bis es mir gefallen hat, aber ich denke so ist es gut^^ Tja wir sind beim vorletzten Kapitel angelangt, hiernach folgt nur noch das große Finale (+Epilog). Ich hoffe es gefällt euch, und es entschädigt ein bisschen für die lange Wartezeit^^ Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß beim lesen^^ ___________________________________________________________________________ Kapitel 13 Daheim Am frühen Morgen verließen zwei in dunkle Umhänge gehüllte Personen das Schloss. Ohne sich noch einmal umzudrehen, wandte sich die größere sofort gen Norden, während die kleinere noch einmal kurz zurückblickte. Die Strahlen der aufgehenden Sonne, ließen den Palast des Westens in seiner ganzen Pracht und Erhabenheit erstrahlen, als wollten sie den Abschied so schwer wie möglich machen. Schließlich riss die Person sich los, und folgte ihrem Begleiter. Stumm saß Kagome in dem kleinen, luxuriösen Zimmer, das man ihr zugewiesen hatte. Das Gefühlschaos, das noch vor wenigen Stunden in ihr geherrscht hatte, hatte einer erschreckenden Leere Platz gemacht. Selbst die Tatsache, dass Rin sich bald wieder in Sicherheit befinden würde, konnte sie nicht aufheitern. „Du hast ihn verraten!“ Dieser Satz halte seit Stunden durch ihren Kopf. Ein Zurück gab es nicht. Stattdessen würde sie gezwungen sein, gegen ihn zu kämpfen. Ihr wurde übel bei dem Gedanken ihm mit ihrer Kraft zu schaden. Er hatte sie vor Inuyasha gerettet, bei ihm fühlte sie sich geborgen, und jetzt waren sie plötzlich wieder Feinde. Ein trockenes Schluchzen schüttelte ihren Körper, und Kagome spürte einen Nervenzusammenbruch nahen. Als ob ihr das helfen würde! »Reiß dich zusammen«, befahl sie sich. Noch war nicht alles verloren, sie musste nur einen Weg finden, Sessohmaru zu helfen, ohne dass es jemand mitbekam, schließlich wollte sie Rins Leben nicht riskieren. In einer Stunde würde man die Kleine zu ihr bringen, damit sie sich davon überzeugen konnte, dass der Spion nicht gelogen hatte, und es ihr gut ging, bevor man sie zurück in den Westen brachte. Bis dahin konnte sie nichts anderes tun, als abzuwarten. Kagome beschloss zu schlafen. Sie brauchte einen klaren Kopf, wenn sie Sessohmaru helfen wollte, außerdem musste sie eine Möglichkeit finden, ihn vor dem Spion zu warnen. Somit kuschelte sie sich in eine Decke gehüllt auf den Futon, der mitten im Zimmer lag und war nach wenigen Augenblicken eingeschlafen. Schloss des Westens „My Lord, wir haben sie nirgendwo gefunden.“ Sessohmaru entließ die Wache mit einer knappen Handbewegung, bevor er nach seinem Obersten Heerführer rufen ließ. „My Lord?“ „Schick einen Boten an…meinen Halbbruder. Mit der Frage ob er sich an diesem Krieg beteiligen wird, immerhin ist dass auch… sein Land.“ Der Youkai nickte und entfernte sich nach einer Verbeugung. Der Lord des Westens öffnete eines der Fenster, und betrachtete seine Ländereien, die sich unter ihm erstreckten. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er Inuyasha niemals diese Botschaft geschickt, aber die Ehre gebot es, und immerhin war Inuyasha der Prinz des Westens. Zum Glück wusste Inuyasha, dass niemand der Youkai einen Hanyou akzeptieren würde, jedenfalls keinen, der sich so benahm wie Inuyasha, und hielt sich deshalb meistens von hier fern. Nur zu offiziellen Anlässen hatte er zu erscheinen, und die beschränkten sich zum Glück auf ein paar wenige im Jahr. Den letzen Krieg hatte Inuyasha verpasst, weil der Idiot von einer menschlichen Miko an einen Baum geheftet worden war, dieses Mal blieb ihm keine Entschuldigung, und Sessohmaru hoffte, dass nicht einmal Inuyasha so blöd wäre, einfach abzulehnen. Damit würde er seinen Anspruch als Erbe des Westens verlieren und nur sein Titel würde erhalten bleiben. Sessohmaru legte zwar keinen Wert auf Inuyasha als Erben, aber keine zu haben wäre noch schlimmer, sollte ihm irgendwann wieder erwarten etwas zustoßen, wäre der Westen führerlos. Er beschloss sich später darum zu kümmern. Im Moment war der Feind ruhig, und auch die Späher konnten nichts Ungewöhnliches feststellen, aber er bezweifelte dass das so blieb. Bei Sorata Der Prinz des Nordens suchte unterdessen die Kerker. Das seltsame Mädchen, dass der Verräter als Geschenk geschickt hatte, und das von den Wachen in den Kerker gebracht worden war, interessierte ihn. Aber er war nicht sicher, wie der Herr des Westens dieses Interesse in seiner aktuellen Stimmung auffassen würde, daher suchte er lieber, als jemanden nach dem Weg zu fragen. Nach einer kleinen Ewigkeit wie es ihm schien, entdeckte er eine viel versprechende Tür hinter einem Wandbehang, im östlichen Flügel. Es handelte sich um eine schwere Eichentür, auf der kunstvoll eingebrannt das Wappen des Westens zu sehen war. Ohne Anstrengung öffnete er die Tür und glitt in das Dunkel. Dank seiner Augen, bereitete ihm die Dunkelheit keine Probleme, und er konnte seinen Weg ungehindert fortsetzen. Was ihn verwunderte, war das Fehlen jeglicher Wachen, er passierte alle Gänge ohne Hindernis, und drang immer weiter in die Kerker ein. Nach einiger Zeit, viel ihm auf, dass der Boden abschüssiger wurde, offenbar befand er sich bereits tief im Fels, aber bis jetzt hatte er keine Spur des Mädchens gefunden. Allmählich begann er sich zu fragen, ob der Westen nicht zufällig über ein paar mehr Möglichkeiten verfügte, ungebetene Gäste wegzusperren, und er einfach nur am falschen Ort suchte, anders konnte er sich keinem Reim darauf machen, warum er bis jetzt keiner (Menschen-) Seele begegnet war. Plötzlich machte der Gang eine scharfe Biegung, und es wurde wieder wärmer. Sorata roch den leichten Duft von Farbe gemischt mit Kräutern und etwas blumigen, das er nicht kannte. Rechts von ihm, in einer kleinen Zelle, lag dass Mädchen das er gesucht hatte, und schlief seelenruhig. Bedacht darauf leise zu sein, trat er näher, und betrachtete sie. Vorhin war es ihm in der Eile nicht aufgefallen, aber ihr Hautton war um einige Nuancen dunkler als seiner, und auch ihre Kleidung mutete eher fremdländisch an. Über einer dunklen Stoffhose, trug sie ein ärmelloses rotweißes Oberteil, und darüber eine Art weiße Jacke. Der Prinz des Nordens war sich sicher, so etwas noch nie gesehen zu haben, besonders nicht an einer Frau! In seine Betrachtung versunken, merkte er nicht, wie sie begann sich zu regen, und wäre fast erschrocken zurückgesprungen, als er plötzlich in große, dunkelbraune Augen blickte. Im letzten Moment beherrschte er sich, und räusperte sich nur leicht. Nicht, dass sie noch das falsche von ihm dachte. „Wer sind sie? „Ich…mein Name ist Sorata.“ Sie sah ihn fragend an. Als er nach mehreren Sekunden immer noch nicht weiter sprach runzelte sie die Stirn. „Und was möchtest du von mir?“ Jetzt klang sie eindeutig genervt. Der Prinz des Nordens kam sich dumm vor, er hatte zwar tatsächlich keinen spezifischen Grund sich hier aufzuhalten, aber das gab ihr noch lange nicht das Recht, in diesem Ton mit ihm zu sprechen. „Um genau zu sein, bin ich der Prinz des Nordens, und mein Handeln hat dich nicht im Geringsten zu interessieren.“ Zwischen ihren Augenbrauen entstand eine steile Falte. „Entschuldigen sie bitte mein ungebührliches Verhalten, würden sie mir dann freundlicher Weise den Grund ihres Besuches mitteilen?“ „Nun ich wollte mir bloß einmal die schamlose Person ansehen, die mit diesem neuen Möchtegernlord des Nordens paktiert.“ Ihre Augen verdunkelten sich. „Sehe ich so aus, als befände ich mich freiwillig hier? Wagen sie es ja nicht, mich mit dieser Bande von Idioten in einen Topf zu schmeißen!“ Ihre Stimme war merklich lauter geworden, und sie blitzte ihn wütend an. Sorata betrachtete sie erstaunt. Im Endeffekt hatte sie ja Recht, schließlich konnte sie nichts dafür, dass man ihn aus seinem Land vertrieben hatte, jedenfalls wenn er ihr glauben schenken konnte. „Du hast also mit der Sache nichts zu tun?“, fragte er misstrauisch. Sie schüttelte den Kopf. „Eigentlich bin ich Malerin. Und ich stamme aus Europa. Das Ganze sollte bloß eine Art Studienreise werden, verbunden mit ein bisschen Urlaub und Entspannung. Und dann bin ich so einem Kerl über den Weg gelaufen. Der hat behauptet, ohne die Erlaubnis des Herrn des Nordens dürfte ich mich nicht in seinen Gebieten aufhalten, und hatte mich zu diesem Takeru geschleppt. Ich habe zwar keine Ahnung um was genau es ging, aber auf jeden Fall war der ziemlich erfreut über mein Auftauchen. Ich wurde zwei Wochen in einem Zimmer im Palast gefangen gehalten, bevor man mir gestern mitgeteilt hat, dass ich ein Geschenk für den Lord des Westens sein sollte. Auch wenn ich keine Ahnung habe, was der mit mir anfangen soll.“, schloss sie spöttisch. Sorata nickte und beschloss es auf einen Versuch ankommen zu lassen. „In Ordnung, es..tut mir Leid, dass ich dich so unhöflich behandelt habe. Aber die Leute die dich hergebracht haben, haben meinen Vater ermordet, und mein Land gestohlen, ich denke es ist verständlich, wenn ich ein wenig aggressiv reagiere.“ Sie nickte, und lächelte ihn an. „Also dann noch einmal. Ich bin Sheela, wobei dass nur mein Künstlername ist, eigentlich heiße ich Emely, aber dass klingt so gewöhnlich, und ein Künstler lebt von Aufmerksamkeit.“ Sie lachte. „Also ich mag deinen Namen, deinen richtigen meine ich.“ Emely lächelte. „Von mir aus kannst du mich so nennen. Und wie soll ich dich, ich meine sie ansprechen? Ich meine sie sind ja immerhin ein Prinz?“ „Einfach nur Sorata. Ich bin zwar der Erbe des Nordens, aber im Moment nützt mir dass nicht wirklich viel.“ „In Ordnung Sorata. Sag mal könntest du mir dann vielleicht ein paar Fragen beantworten?“ Während dessen im Norden. Hinter einer Schiebetür stehend, aus der man einige Papierquadrate getrennt hatte, beobachtet Kagome, wie ein spinnenartiger Youkai soeben ihre kleine Rin hereinführte. Sie wirkte ein wenige mitgenommen, aber zu Kagomes großer Erleichterung unverletzt. Am liebsten wäre Kagome jetzt vorgestürzt, und hätte das kleine Mädchen fest in den Arm genommen, aber es ging nicht. Wie hätte sie Rin ihre Anwesenheit erklären sollten, und besonders die Tatsache, dass sie nicht mir zurück kam? Rin würde es nicht verstehen, und es war besser sie nicht noch weiter in dieses Ränkespiel hineinzuziehen. Eine der wenigen menschlichen Dienerinnen, gab Rin einen Becher, mit einer durchscheinenden Flüssigkeit, und redete dem Mädchen so lange gut zu, bis dieses trank. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis die Wirkung einsetzte, und Rin in einen tiefen Schlaf fiel. Kagome wartet angespannt einen Moment, bevor sie hinter der Tür hervortrat, eilig das kleine Mädchen hochhob, und an seiner Brust lauschte. Beruhigt hörte sie den langsamen Herzschlag. Bis zum Schluss hatte sie Angst gehabt, dass diese Ekel der kleinen Prinzessin doch noch etwas antun würde. Nur widerwillig gab sie dass schlafende Mädchen schließlich an den Youkai weiter, der sie zurück in den Westen bringen würde. Ihr Blick gab ihm zu verstehen, was ihm blühen würde, sollte Rin auch nur den kleinsten Kratzer davon tragen. Mit Genugtuung spürte sie seine Angst. Wenigstens schien ihre Warnung anzukommen! Mit unbeweglichem Gesicht betrachtete Sessohmaru die Leiche des Boten, den er zu seinem Halbbruder geschickt hatte. Der Leichnam wies deutliche Spuren eines Kampfes auf, und er roch deutlich den metallischen Geruch Tessaigas, der an den meisten Wunden haftete. Die Botschaft war einfach zu verstehen. Nicht das es ihn interessierte, aber es war doch erstaunlich wie wenig Ehrgefühl dieser erbärmliche Hanyou besaß. Sessohmaru wandte sich an die versammelten Heerführer und Verbündeten des Westens. Die Soldaten waren bereit, und zum Aufbruch versammelt. Morgen würde man damit beginnen sie an die Grenzen zum Norden zu verlegen. Er selbst würde sie anführen, allerdings erst in zwei Tagen zu ihnen stoßen, bis dahin hatten die Truppen Zeit sich zu ordnen, und sich bestmöglich vorzubereiten. Für heute musste er sich noch um die Gefangene kümmern, morgen würde er selbst nach Rin und Kagome suchen, auch wenn er allmählich bezweifelte, dass die beiden sich überhaupt noch im Westen aufhielten. Während dessen im Kerker „…womit geklärt wäre, warum ich hier bin.“ Emely nickte. Zumindest wusste sie jetzt, wobei es bei diesem Krieg überhaupt ging. Dann fiel ihr noch etwas ein. „Sag mal, wer war das Mädchen vorhin? Das, dass mich mehr oder weniger davor gerettet hat, ein ebenso unschönes Ende zu finden, wie mein Begleiter?“ „Das war Kagome-sama. Ich fürchte bloß, ich kann dir rein gar nichts über sie erzählen, außer das sie ein Mensch ist, und zudem eine mächtige Miko. Sie scheint mit Sessohmaru-sama gereist zu sein, aber wo sie her kam, und was sie hier will ist mir schleierhaft.“ Tatsächlich irritierte Kagome ihn mehr als er zugeben wollte. Auf den ersten Blick schien sie nichts weiter als ein normaler Mensch zu sein, auch wenn ihre Kräfte zweifelsfrei sehr groß waren. Trotzdem schien sie jemand Besonderes zu sein, jedenfalls in den Augen des Herrn des Westens, sonst hätte er sie wohl kaum mit in sein Schloss gebracht. Auch das sich hartnäckig haltende Gerücht, sie sei eine ganze Weile mit ihm durch die Gegend gezogen erschien Sorata recht unglaubwürdig, schließlich war Sessohmaru-sama nicht unbedingt für seine Menschenfreundlichkeit bekannt. So in Gedanken versunken bemerkte er nicht die sich schnell nähernde Energie, bis es zu spät war, und Emelys Krallen sich schmerzhaft in seinen Arm bohrten. Als er aufblickte spürte er sein Herz schnell schlagen. Sessohmaru sah ihn nur abwartend und scheinbar völlig gelassen an, aber auch wenn seine Augen noch nicht rot leuchteten, hatte Sorata das Gefühl, dass er besser eine gute Erklärung liefern sollte. Fürs Erste verneigte er sich jedoch demütig. Sessohmarus Pov Leicht irritiert betrachtete Sessohmaru die sich ihm bietende Szene. Der Erbe des Nordens verneigte sich demütig, während die Gefangene erbietig auf dem Boden kniete, eine Hand in Soratas Kimonoärmel verkrallt. Er konnte den leicht säuerlichen Geruch ihrer Angst wahrnehmen, auch wenn sie offenbar versuchte, es sich nicht zu sehr anmerken zu lassen. Zum ersten Mal betrachtete er sie näher. Nicht nur ihre Kleidung auch ihre Hautfarbe sprach von ihrer ausländischen Herkunft. Sie war nicht hässlich, wahrscheinlich sogar ziemlich das Gegenteil, aber Sessohmaru bevorzugte andere Frauen. Das einen Moment Kagomes Bild vor seinem inneren Auge erschien ignorierte er gefließentlich. Über sich selbst den Kopf schüttelnd versuchte er sich wieder zu konzentrieren. „Entschuldigt Sessohmaru-sama! Ich hatte nicht vor, mich irgendwie in eure Angelegenheiten einzumischen, aber ich dachte sie wüsste vielleicht etwas über den Verbleib der Prinzessin, und die weiteren Pläne des Verräters.“ „Und?“ „Es tut mir Leid, aber ich weiß leider nicht das Geringste, wie ich Sorat…ich meine dem Prinz des Nordens bereits erzählt habe, wurde ich zwei Wochen in einem Zimmer gefangen gehalten, und habe außer einer kurzen Unterhaltung nichts mitbekommen.“ Emely verstummte. Der Blick des Herrn des Westens jagte ihr Schauer über den Rücken, und sie wusste, dass sie gerade nicht nur versuchte ihre Unschuld zu beweisen, sondern auch ihr Leben zu retten. Bei ihrer letzten Begegnung hatte der Lord des Westens nicht den Eindruck gemacht, als schere er sich besonders darum. Sie spürte wie Sorata näher zu ihr rückte. Nur ein winziges bisschen, aber es half trotzdem. „Bei dem Gespräch ging es darum, dass ich euch aushorchen oder eine Falle stellen sollte, ich habe es nicht genau verstanden, und ich wüsste auch gar nicht wie. Wenn Sorata-sama es mir nicht erzählt hätte, wüsste ich noch immer nicht, worum es bei diesem Krieg überhaupt geht.“ Zum Schluss war sie immer leiser geworden und verneigte sich noch tiefer. Die Stille zog sich in die Länge und Emelys Hoffnungen schwanden, als plötzlich aufgeregte Stimmen ertönten. Im nächsten Augenblick warf sich ein atemloser Diener Sessohmaru zu Füßen. „Sie ist zurück! Hime-sama ist wieder da. Ein paar Soldaten haben sie vor wenigen Minuten am nördlichen Tor gefunden. Sie ist bewusstlos scheint aber ansonsten unversehrt, jedenfalls haben wir auf die Schnelle keine äußeren Verletzungen festgestellt.“ Sessohmaru hatte sich ruckartig abgewandt, ohne sich den Bericht des Dieners zu Ende anzuhören, und war bereits fast im Gang verschwunden, als er sich noch einmal umdrehte. „Kümmere dich um sie!“ Dann verschwand er, gefolgt von einem gehetzten Diener endgültig in der Dunkelheit. Nach einem Augenblick des Schweigens wagte Emely schließlich sich aufzurichten. „Und was genau bedeutet das jetzt für mich?“ Sorata lächelte sie an. „Das du hier raus kommst!“ Gedankenverloren strich Sessohmaru über Rins dunkle Haare, die sich deutlich von den weißen Kissen abhoben, und gab sich dem Gefühl der Erleichterung hin, das ihn durchströmte. Fast hätte er sie aufgegeben, und sich damit abgefunden, seine kleine Ziehtochter nie wieder zu sehen. Der Heiler war gerade gegangen, und die Prinzessin lag gut zugedeckt in ihrem großen Bett. Zum Glück war sie tatsächlich unverletzt, und sobald das starke Schlafmittel das man ihr verabreicht hatte abgeklungen war, würde sie auch wieder aufwachen, auch wenn das wahrscheinlich erst übermorgen sein würde. Was Sessohmaru Kopfschmerzen bereitete war das Stück Stoff, das in Rins Kimono versteckt gewesen war. Der Heiler hatte es bei seiner Untersuchung gefunden und sofort an ihn weiter gereicht. Es schien ein Stück aus einem Kimono zu sein, und die Qualität sprach für den Stand seines Besitzers. Ein einfacher Bauer oder Soldat hätte sich diese Art Stoff niemals leisten können. Was ihn irritierte war der Geruch. Zum einen war da Rins Geruch nach Sonnenschein und Blumen, schließlich war der Stoff in ihren Kleidern versteckt gewesen, dann ein Geruch der Sessohmaru zwar sehr bekannt vorkam, den er im Moment aber mit niemandem verbinden konnte, und dann war da noch Kagomes Geruch. Ein Hauch von Kräutern gemischt mit Kirschblüten, und etwas, das Sessohmaru an Wind erinnerte. Das bedeutet dass sie zumindest zeitweise am gleichen Ort wie Rin gewesen sein musste. Sessohmaru versuchte sich davon abzuhalten ihren Geruch tiefer einzuatmen. Irgendwann musste er damit aufhören, sich selbst etwas vorzumachen, aber zuerst wollte er sie finden. Dann würde er sich auch seinen Gefühlen stellen…wenn sie ihn bis dahin noch nicht wahnsinnig gemacht hatten. Leise erhob er sich von seinem Platz. Er streichelte Rin noch einmal über die Haare und zog die Decke zurecht, bevor er sich umdrehte und das Zimmer verließ. Draußen gab er einige Anweisungen für seine Abwesenheit bezüglich Rin, dann begab er sich zu seinen Heerführern und Verbündeten. Es wurde Zeit aufzubrechen. Ich hoffe ich habe euren Geschmack getroffen, und ihr schreibt mir fleißig Kommis^^ Als nächstes kommt das große Showdown, und ihr dürft gespannt sein, ob die Beiden ein Happy End erwartet^^ Bis dahin Eure Southern-Banshee*knuddel* Kapitel 15: Himmelsfeuer ------------------------ Hi alle zusammen^^ Herzlich willkommen zum letzen (richtigen) Kapitel von Changed Feelings.*mit Sektkorken knall* Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir das letzte Jahr über treu geblieben sind, und sich auch von den manchmal recht langen Wartezeiten nicht haben abschrecken lassen. Ganz besonders meine lieben Kommi-schreiber, haben mich immer wieder aufgemuntert, und letzen Endes dafür gesorgt, dass es mir viel Spaß gemacht hat diese FF zu schreiben. Auch den ganzen Leuten die meine FF in ihrer Favoritenliste haben, und die hoffentlich zahlreichen Schwarzleser fühlen sich an dieser Stelle bitte ganz fest geknuddelt^^ *an alle Kuchen und Sekt verteil* So bevor ich jetzt vor Rührung zerfließe übergebe ich euch das finale Pitel T_T’’ Viel Spaß damit! P.S Ach ja, als besonderen Zusatz dürft ihr dieses Mal die gefundenen Rechtschreibfehler behalten^^ ___________________________________________________________________________ Kapitel 15 Himmelsfeuer Es dämmerte bereits, als die Heere zu beiden Seiten der Ebene Stellung bezogen. Entschlossene Gesichter, jeder war sich bewusst, was von dieser Schlacht abhing. Der Westen kämpfte um seine Vorherrschaft, und die Soldaten band eine untrennbare Treue an den Herrscher des Westens, sie wussten um seine Wut über die Entführung der Prinzessin, die noch immer bewusstlos in ihrem Zimmer im Schloss lag, und auch sonst wäre ihnen wohl niemals in den Sinn gekommen ihn zu verraten. Die Motive der gegnerischen Seite waren lange nicht so edel, dessen war sich auch Takeru bewusst. Für sie ging es einzig und allein um ihren eigenen Vorteil, Gier nach Reichtum und Macht trieb sie voran, und sie wussten, dass eine Niederlage sie ihr Leben kosten würde. Aber gerade deshalb hatte Takeru sie zusammen gescharrt. Ein Haufen roher, gesetzesloser Banditen, denen nichts und niemand heilig waren, und die über Leichen gingen, um ihre Ziele zu erreichen. Das machte es so einfach sie zu kontrollieren, er musste nur die richtigen Hebel umlegen und diese Idioten folgten ihm. Die Aussicht auf Macht und Reichtum war schon immer eine Motivation der besonderen Art gewesen. Zufrieden blickte er über das Schlachtfeld, bevor er hoch erhobenen Hauptes seinem Gegner entgegen trat. Sessohmaru beobachtete mit unbewegter Miene wie dieser Abschaum von einem Halbdämon das Schlachtfeld betrat, und sich ihm ohne jegliche Ehrebezeugung näherte. Takeru war verdammt selbstsicher, angesichts seiner „Armee“ musste man sich fragen, wie oft in seinem Leben er bereits einer richtigen Schlacht beigewohnt hatte. Diese Strauchdiebe hatten nicht die geringste Chance gegen ein Heer ausgebildeter Soldaten, auch wenn sie dem Westen zahlenmäßig überlegen waren. Sessohmaru musste davon ausgehen, dass sein Gegner zumindest noch irgendeine Geheimwaffe oder Taktik hatte, von der er offenbar glaubte, sie würde ihm den Sieg bringen. Nicht dass es ihm große Sorgen bereitete, er hatte schon ganz andere Schlachten geschlagen, in denen seine Gegner weitaus stärker und würdiger gewesen waren. Er verdrängte alle Gedanken, die nichts mit dieser Schlacht zu tun hatten, und konzentrierte sich völlig auf seinen Hass. Rin, bewusstlos tauchte vor seinem inneren Auge auf, als er seinem Gegner ins Gesicht blickte. Auch wenn er keinen Beweis hatte, wusste er wer hinter Rins plötzlichem Verschwinden gesteckt hatte. Allein der Sinn hinter dieser Aktion war ihm schleierhaft. Trotzdem, er hatte es gewagt das kleine Mädchen in dieses Ränkespiel hineinzuziehen. Seine Augen wurden rot. Er würde bezahlen! Takeru sah wie Sessohmarus Augen sich verfärbten. Er grinste höhnisch. Der Lord des Westens schien ziemlich nachtragend zu sein, und Takeru war gespannt, was er zu der Überraschung sagen würde, die ihn noch erwartete. Das dürfte ihm hoffentlich das Genick brechen. Takeru spürte, wie das bekannte Siegesgefühl von ihm Besitz ergriff, und obwohl er wusste, dass es noch zu früh war, konnte er nicht umhin, sich bereits auszumalen, wie es wäre selbst Herrscher des Westens zu sein. Alle anderen würden angesichts seines Ruhmes verblassen! Bald war es so weit! Er nickte seinem obersten Untergebenen noch einmal zu, bevor er sich zurückzog. Schließlich wollte er sich nicht selbst die Hände schmutzig machen. Von seinem Platz aus konnte er „Sie“ sehen. Er lachte. Lord Sessohmaru hatte nicht die geringste Ahnung was ihn erwartete. Er hatte das was der Lord am meisten auf der Welt begehrte, jedenfalls hatte das sein Spitzel behauptet, und bis jetzt hatte er sich noch nie geirrt. Takeru grinste noch immer, als er das Zeichen zum Angriff gab, ohne sich im Geringsten ums Protokoll zu kümmern. Es würde ihm ein Vergnügen sein, den großen Sessohmaru am Boden zu sehen. Gelassen betrachtete Sessohmaru, wie die erste Reihe Soldaten auf die Gegner traf. Wie vorher zu sehen, hatten sie nicht die geringste Chance. Einer nach dem anderen fiel, aber sofort traten zwei neue vor, und nahmen seine Stelle ein. Das ganze würde viel Zeit in Anspruch nehmen, aber noch war es zu früh sich einzumischen, dieses Gesinde war es nicht wert, durch sein Schwert zu sterben. Während dessen im Palast des Westens Emely saß am Bett der kleinen Prinzessin, und wartete seit Stunden darauf, dass sie endlich aufwachte. Sie war sich bewusst, dass es ein großer Vertrauensbeweis, aber auch eine Art Probe war, dass der Lord des Westens seine Ziehtochter unter ihrer Aufsicht ließ. Sie hörte ein leises Scharren, als sich die Tür zu den Gemächern der Prinzessin öffnete und Sorata eintrat. Emely wusste er wäre am liebsten mit in den Krieg gezogen, aber Sessohmaru-sama hatte ihm befohlen zu bleiben, und er hatte sich, wenn auch schweren Herzens gefügt. Sie lächelte ihn an, als er neben sie trat, und erwiderte damit den leichten Druck seiner Hand auf ihrer Schulter. Gemeinsam betrachteten sie einen Moment Rins regelmäßige Atemzüge. Schließlich brach er die Stille. „Hat Sessohmaru-sama gesagt was wir tun sollen, wenn sie aufgewacht ist?“ Emely schüttelte den Kopf. „Er hat nur befohlen, auf jeden Fall gut auf sie aufzupassen, und ihm sofort eine Nachricht zu schicken, sollte sie irgendetwas Wichtiges bezüglich ihrer Entführer wissen. Außerdem darf sie auf keinen Fall erfahren, dass Kagome-sama verschwunden ist, auch wenn ich nicht verstehe wieso.“ Sorata nickte. Die beiden verfielen wieder in Schweigen, und beobachteten die Prinzessin, jeder hing seinen Gedanken nach, während die Zeit verstrich. Emely viel es immer schwerer die Augen offen zu halten, und sie döste immer wieder für kurze Zeit ein, als plötzlich ein lautes Krachen, gefolgt von einem Schrei erklang. Alarmiert sprang sie auf, wurde aber im selben Moment von Sorata zurück gehalten, der ihr bedeutete sich still zu verhalten. Dann näherte er sich ohne ein Geräusch der Tür… Kagome spürte ihre Anspannung steigen. Unter ihr wogte die Schlacht bereits seit mehreren Stunden, und bis jetzt war kein Ende in Sicht. Die Soldaten des Westens hatten wenig Probleme mit den Angreifern, allerdings machte sich allmählich deren zahlenmäßige Überlegenheit geltend. Sie hatten den Befehl bekommen zu warten, und sich auf keinen Fall einzumischen. Wahrscheinlich wollte Takeru Sessohmaru in Sicherheit wiegen, bevor er sie zum Einsatz brachte. Kagome strengte ihren Augen an, und versuchte ihn in der Menge der aufeinander stürmenden Leiber auszumachen, aber ihre menschlichen Augen waren zu schlecht und begannen zu tränen. Für einen Augenblick meinte sie ein weißes Leuchten zu sehen, dann war es wieder verschwunden. Unruhig begann sie auf und ab zu gehen, noch immer nicht sicher, wie sie Sessohmaru überhaupt helfen sollte, ohne ihn in Gefahr zu bringen. Er würde sie unweigerlich für eine Feindin halten, schlimmer noch eine Verräterin. Außerdem bezweifelte sie, dass sie eine Chance bekommen würde, mit ihm zu reden, und schließlich bestand ja auch immer noch die Gefahr, dass er ihre Botschaft nicht verstanden hatte, und der Spion weiterhin eine Gefahr für Rins Leben war. Zuerst einmal musste sie es schaffen ernsthaft gegen ihn zu kämpfen, allein bei dem Gedanken daran spürte sie wie ihre Nervosität stieg. Sie schloss die Augen, und versuchte sich an jede Einzelheit zu erinnern, von seinem schönen Gesicht mit dem beherrschten Ausdruck bis hin zu seinen kalten Augen, mit der seltsamen Bernsteinfarbe, die sie jedes Mal unweigerlich in ihren Bann zogen und bis auf den Grund ihrer Seele zu blicken schienen. Sie rief sich seine Stimme in Erinnerung, kalt, streng und doch anziehend, jede seiner Gesten, seine verächtliche Ausstrahlung, und seine Rücksichtslosigkeit, in der irrsinnigen Hoffnung Abneigung zu empfinden. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Ohne ihr Zutun erinnerte sie sich an die unzählichen Male, die er sie gerettete hatte, seine freundlichen Momente, die sie so sehr irritierten, und die Wärme die sie in seiner Nähe empfand. Unwillkürlich strich sie über das Mal in ihrem Nacken. Er hatte gesagt es würde sie an ihn binden. Warum sollte er einen einfachen Menschen, von Rin einmal abgesehen an sich binden wollen, wenn er sie nicht wenigstens ein wenig mochte? Seine Handlungen hatten schon lange an Schärfe und Verachtung verloren, und er war fast sanft zu ihr gewesen, jedenfalls sanfter als sie es jemals für möglich gehalten hatte. Kagome wusste mit jeder Faser ihres Herzen, dass ihre Gefühle schon lange nicht mehr Angst, Verachtung oder gar Hass waren. Vielleicht war es ein denkbar schlechter Zeitpunkt, um sich dessen bewusst zu werden, aber in diesem Moment wurde ihr klar, dass ihre Gefühle das waren, was sie immer geglaubt hatte, für Inuyasha zu empfinden. Nur viel stärker, unkontrollierbarer und nicht zu leugnen. Sie seufzte. Was für ein Glück sie hatte, sich immer in die Typen zu verlieben, die entweder vergeben, nicht an ihr interessiert, oder noch schlimmer ein menschenverachtender Youkai waren! Und dann war sie auch noch so blind! Vielleicht hätte es nichts geändert, aber sie wünschte, sie hätte sich früher getraut, sich ihren verwirrenden Gefühlen zu stellen, die in Wirklichkeit erschreckend klar waren. Sie war einfach nur feige gewesen! Und jetzt war es sowieso zu spät, sie hatte ihre Entscheidung getroffen, was sie unweigerlich zu seiner Gegnerin machte. Kagome fasste einen Entschluss. Egal welchen Preis sie dafür bezahlen würde, sie würde dafür sorgen, dass diese Schlacht zu seinen Gunsten ausging, und er diesen Bastard aus dem Norden in der Luft zerreißen konnte, als Rache, für das, was er Rin-chan angetan hatte. Sie würde ihn und das kleine Mädchen das ihr ans Herz gewachsen war mit allen Mitteln schützen. Kagome sah, wie Takeru den Arm hob, und auf die Schlacht deutete. Es war Zeit zu gehen. Sessohmaru spürte für einen Moment Unbehagen, und schaute sich unwillkürlich nach seinem Gegner um, der mit hämischem Lächeln auf ihn hinab blickte. Er hob eine Augenbraue, und seine Mundwinkel verzogen sich zu einem kalten Lächeln. Glaubte dieser Abschaum etwa immer noch an seinen Sieg? Fast die Hälfte seines Heeres war bereits vernichtet, und die Kampfeskraft der verbliebenen Söldner ließ bereits nach, und machte sie zu noch leichteren Zielen. Es gab nichts mehr, was ihn vor der sicheren Niederlage bewahren würde. Plötzlich leuchtete eine vertraute Aura auf. Er erstarrte, bevor er sich langsam umwandte. Dort dicht bei diesem Abschaum stand sie, und blickte ihm entschlossen entgegen. In den Händen hielt sie einen gespannten Bogen, der Pfeil unmissverständlich auf ihn gerichtet. Sessohmaru spürte Erleichterung und Schmerz, der sich langsam durch seinen ganzen Körper ausbreitete, und sein Denken schien unnatürlich verlangsamte. Für einen Moment fiel es ihm schwer die Bedeutung dessen zu erfassen, was er sah. Dann kam die Wut, gefolgt von unbändigem Hass, der ihn wie eine kalte Welle überspülte und die eben noch empfundene Erleichterung komplett verdrängte. Sie schoss. Sessohmaru spürte ein leichtes Brennen als der Pfeil, von seinem Youki abgedrängt, seine Wange streifte. Das Rot seiner Augen vertiefte sich. Zu schnell für das menschliche Auge bewegte er sich auf sie zu, und hatte sie im Bruchteil einer Sekunde erreicht. Der Hass verdunkelte seine Aura, und war fast körperlich spürbar, als er ihr federleichte Gestalt hochhob, und ihr die Luft abdrückte. Langsam schnitten seine Krallen in ihre weiche Haut, und hinterließen blutige Abdrücke. Seine Sinne waren wutvernebelt und ihm entging völlig, dass sie nicht einmal die leiseste Anstrengung unternahm sich zu wehren. Seine Giftklaue leuchtete gespenstig grün, dann stieß er sie fast schon sanft in ihren Oberkörper. Sie keuchte schmerzerfüllt, und er roch das Salz ihrer Tränen, aber als er in ihr Gesicht blickte lächelte sie. Langsam, mit schmerzhaft verzogenem Gesicht hob sie die Hand und strich sanft über den Kratzer auf seiner Wange, den ihr Pfeil verursacht hatte. „Verzeih mir bitte.“ Ihr Atem wurde schwerer und sie hustete, aber sie lächelte unverändert. „Sessohmaru.“ Ihre Stimme war nur noch ein Hauch, und er spürte die plötzliche Kälte, die von ihr ausging. Dann ganz langsam schlossen sich ihre Augen, und ihre Hand erschlaffte und fiel zurück, als ihr Atem stocke. Unfähig sich zu bewegen blickte Sessohmaru auf ihre Gestalt, als sich seine Gedanken langsam wieder klärten. Kagome langen schwarzen Haare bewegten sich im Wind, und verdeckten die heftig blutende Wunde. Die Anspannung war aus ihren Zügen gewichen, und hatte einem unübersehbaren Frieden Platz gemacht. Ohne es zu bemerken folgte sein Blick ihren sanft geschwungenen Lippen, auf denen immer noch ein Lächeln lag. Plötzlich ertönte ein spöttisches Lachen. „Du meine Güte, ist dass der große Sessohmaru? Ich habe es eigentlich nie glauben wollen! Das ihr derartig verweichlicht.“ Sessohmaru schien es nicht zu hören. Vorsichtig zog er seine Krallen zurück, bevor er seinen Gürtel nahm, und ihn fest um ihren Oberkörper wickelte. Dann hob er sie sanft auf, und drehte sich um. Takeru lachte wieder. „Hat es euch die Sprach verschlagen?“ Es hatte sich alles noch viel besser gefügt, als er gehofft hatte. Sessohmaru selbst hatte vernichtete, was ihm am meisten auf der Welt wert war, und das einzige, dass jemals außer seiner kleinen Tochter in der Lage gewesen war, in dem eiskalten Youkai so etwas wie Gefühl zu wecken. Der erstarrte Ausdruck hatte jedenfalls Bände gesprochen. Sein Spion hatte gute Arbeit geleistet, und bereits viel früher erkannt, was der große Youkailord nicht einmal sich selbst hatte eingestehen wollen. Die Liebe zu einer schwachen Menschenfrau war ihm, wie schon seinem Vater, zum Verhängnis geworden. Takeru war so in seinen hämischen Gedanken gefangen, dass er das Gefahr erst bemerkte, als es beinahe zu spät war. Er konnte sich zwar im letzen Moment durch einen Sprung retten, aber eine breite klaffende wunde, die sich quer über seine Brust zog, zeigte wie knapp er dem Tod entkommen war. Tokejin hatte seine Rüstung, die weitaus aufwendiger und besser gearbeitet war; als die seiner Gefolgsleute wie Butter zerschnitten. „Zu langsam!“, hallte es von überall gleichzeitig, so laut, dass die umstehenden Soldaten erschrocken zusammen zuckten. Die Luft war von eiskaltem Youki durchtränkt und Sessohmarus Präsens war übermächtig. Takeru begann zum ersten Mal zu verstehen, warum Sessohmaru selbst unter den Herrschern gefürchtet und respektiert war. Aus dem Nichts traf ihn eine Druckwelle von immenser Kraft, und schleuderte ihn wie eine Puppe quer über das Schlachtfeld, bis er schließlich benommen liegen blieb. Sein vor Angst zitternder Berater kam ihm in den Sinn. „Der Einzige der jemals mit ihm gekämpft hat, und anschließend noch davon erzählen konnte, ist sein Halbbruder!“ Takeru hatte ihn für einen Feigling gehalten! Aus den Augenwinkeln sah er wie einige seiner Anhänger ohne besonderen Elan versuchten, zu ihm durch zu dringen, aber sofort von Soldaten und Söldnern des Westens zurück geschlagen wurden und ihn auf sich allein gestellt zurück ließen. Plötzlich fühlte er sich von einer dunklen Energie gepackt und hochgehoben. Über ihm auf einer kleinen Erhebung stand der Lord des Westens. Die tote Miko mit einem Arm fast sanft an sich gedrückt, während der andere Arm ausgestreckt das Schwert hielt, bereit sein elendes Leben zu beenden. Blut tropfte von seiner Schneide und von den Kleidern des Lords auf den Boden und verstärkte den Furcht einflößenden Eindruck den er bot. Die Zeit schien sich auszudehnen und zu verlangsamen, als er Sessohmarus stechenden Blick auf sich spürte. Er wusste dass es kein Entkommen gab. Er hatte mit dem Teufel gewettet und verloren, jetzt bekam er die Konsequenzen zu spüren. Angesichts seiner Angst klang der Schmerz seiner Wunden zu einem dumpfen Pochen ab. Sein Bewusstsein verließ seinen Körper und er sah sich selbst, wie er hilflos in der Luft hing, blutüberströmt und mit schreckensgeweiteten Augen seinen Gegner anstarrte, der sich ihm langsam näherte. Erbärmlich. Als er den Blick hob, sah er sich von zwei blutroten Iriden förmlich aufgespießt. Der Lord des Westens strahlte reine Mordgier aus. Seine Haut schien zu brennen, und seiner Glieder fühlten sich an, als würden sie unter enormen Druck verformt. Er wollte schreien, aber seine Stimme gehorchte ihm nicht mehr, und er brachte nur noch ein erstickendes Gurgeln zu stande. Takeru kämpfte mit aller Macht, versuchte in einer letzten großen Anstrengung wenigstens sein Leben zu retten, aber sein Youki wurde einfach absorbiert, und er wurde abermals gegen eine Reihe von Felsen geschleudert. Taumelnd kam er wieder auf die Beine, und schaffte es mit letzter Kraft der Energiewelle Tokejins zu entkommen. Sein Gegner stand völlig unbeeindruckt ein Stück entfernt von ihm und schien fast amüsiert, über Takerus ohnmächtigen Anstrengungen, sich zu schützen. Das tote Mädchen in seinem Arm schien ihn mit ihrem unschuldigen Lächeln zu verhöhnen und langsam wurde Takeru klar, dass er mit seinem Manöver das genaue Gegenteil seiner Absicht erreicht hatte. Statt zu brechen, konzentrierte der Lord des Westens all seinen Hass und vernichtete seinen Gegner gnadenlos. Plötzlich riss ihn ein scharfer, verzehrender Schmerz zurück in die Wirklichkeit. Ungläubig blickte er auf das Loch in seiner Brust, von dem sich ein Feuer wie glühend heiße Lava durch seinen Körper aus zu breitete schien, das ihn von innen verbrannte und an Qualen alles übertraf, was er jemals ertragen hatte. Die Ränder seiner Welt begannen auszufransen, und er spürte, wie eine eiskalte Schwärze nach ihm griff. Er versuchte zu sprechen, aber ein Schwall Blut schoss aus seinem Mund und nahm ihm dem Atem. Das letzte was er sah war der stolze Lord des Westens der voller Verachtung auf ihn herab sah. Dann fiel er ins bodenlose Dunkel. Angewidert säuberte Sessohmaru seine Klaue im Gras, bevor er Kagome behutsam näher zog, und sich der Schlacht zuwandte. Die letzten Reste der Aufständischen flohen in unkontrollierter Panik, und leisteten keinen Widerstand, als man sie umzingelte und festnahm. Ohne sich weiter darum zu kümmern, wandte er sich gen Westen der untergehenden Sonne zu, das Bündel in seinen Armen fest gegen seine Brust gepresst. Jetzt würde sich zeigen, wie wertvoll das letzte Geschenk seines Vaters wirklich war. So, ich denke damit ist alles gesagt*beschäftigt tut* Vielleicht dieser kleine Cliffhanger in der Mitte, aber sonst…*grins* Falls ihr Interesse an einer Aufklärung und noch ein zwei anderen Dingen hab, guck doch mal im Epilog vorbei, sobald dieser on ist^^ Wer möchte, dem schick ich auch extra noch mal ne Ens! Bis dahin Eure Southern-Banshee^^ Kapitel 16: Epilog ------------------ Ich habe es selbst kaum noch für möglich gehalten, aber hiermit bringe ich die Geschichte nach einer langen Unterbrechung endlich zum Ende. Es tut mir Leid, dass ich so lange nicht von mir hören lassen hab, aber leider war ich durch die Schule so in Anspruch genommen, dass ich für nichts anderes mehr Zeit hatte. So langsam komme ich in die Endphase und das letzte halbe Jahr war ziemlich heftig. Aber da jetzt ja endlich Ferien sind, habe ich es doch noch geschafft. Ich hoffe die lange Wartezeit hat euch nicht endgültig vergrault, und ihr könnt euch noch einmal dazu aufraffen, diese Geschichte in die Hände zu nehmen :) Ich hoffe mein leicht verspätetes Weihnachtsgeschenk gefällt euch. Viel Spaß beim lesen^^ P.S Warnung: Kitsch – irgendwie ist die Romantik ja insgesamt ein wenig kurz gekommen, deshalb nimmt sie vielleicht in diesem Kapitel ein klein wenig überhand T_T ___________________________________________________________________________ Sechs Jahre später… Fröhliches Kinderlachen halte über die Ländereien des Westens. Unter einem Baum im Schatten, saß die nun mehr 14 Jahre alte Prinzessin und war konzentriert damit beschäftigt, kleine Blumen aus buntem Origamipapier zu falten. Um sie herum tobten ihre Brüder, die beiden sechs jährigen Prinzen, und versuchten sich gegenseitig zu Fall zu bringen. Kagome lächelte als sie das friedliche Bild betrachtete. Rin war inzwischen zu einem hübschen Mädchen herangewachsen, und ihr Adoptivvater wachte mit Argusaugen über den Umgang den seine Tochter hatte. Zum Glück hatte sie sich ihr kindliches Gemüt bewahrt und bemerkte nicht viel von der überbeschützerischen Art, die ihr Vater seit neuestem an den Tag legte. Kagomes Blick wanderte zu den beiden kleinen Jungen. Die Zwillinge hatten das weiße Haar ihres Vaters geerbt, und ähnelten ihm auch in ihren Gesichtszügen sehr. Einzig die Augen waren anders. Statt dem klaren Gold Sessohmarus, waren ihre von einem dunklen Gemisch aus Braun und mattem Gold. Und auch ihr Wesen unterschied sich sehr von ihm, aber sie waren schließlich noch Kinder, und Kagome war sich sicher, dass irgendwann ein wenig von der Ruhe ihres Vaters auf sie abfärben würde. Plötzlich spürte sie, wie sich starke Arme um sie schlangen und in eine feste Umarmung zogen. Vertrauensvoll lehnte sie sich zurück und genoss das Gefühl völliger Sicherheit, dass sie immer empfand, wenn er in ihrer Nähe war. Daran hatte sich seit dem Tag, an dem sie endgültig Sein geworden war, nichts geändert. Kagome vergrub ihr Gesicht tiefer in den Falten seines Gewandes, als sie an den Tag zurück dachte, an dem sie sich für ihn entschieden hatte. Erinnerung: Kagome hatte das Gefühl im Wasser zu liegen, und langsam immer tiefer zu sinken. Um sie herum nichts als Dunkelheit und Kälte, und doch so wohltuend. Alle Gedanken und Sorgen hatten sich aufgelöst, nichts was sie mehr bedrückte. Ihr Körper fühlte sich leicht und frei an, und Kagome wusste sie sollte eigentlich glücklich sein. Hier gab es nichts um das sie sich kümmern musste, keinen Schmerz, keine Angst, Nichts! Trotzdem schien sie nur langsam vorwärts zu kommen, immer wieder stoppte ihr Körper als hielte ihn jemand fest. Ihr langes Haar schwebte um sie herum und nahm ihr die Sicht, aber ihr fehlte die Kraft es beiseite zu schieben. Sie versuchte die Lethargie abzuschütteln, die von ihr Besitz ergriff. Das Gefühl, dass sie etwas Wichtiges vergessen hatte, wurde stärker. Sie klammerte sich mit aller Kraft and diesen Gedanken. Etwas dass sie noch tun wollte, Wärme die sie umfing, etwas das ihren Körper zurück zur Oberfläche zog. Sie versuchte sich zu konzentrieren, aber ihre Gedanken begannen ihr bereits wieder zu entgleiten. Goldene Augen! Kagome spürte wie sich ihre Umgebung veränderte. Langsam wich die Dunkelheit einem diesigen Licht. Besser aber noch nicht am Ziel. Goldene Augen, was verband sie mit goldenen Augen? Sicherheit! Verwirrung! Sie spürte, dass sie ihrem Ziel näher kam, aber das reichte noch nicht. Was für ein Gesicht gehörte zu diesen Augen, was für ein Ausdruck? Kein menschliches Gesicht. Dafür waren sie zu schön und zu zeitlos. Etwas regte sich in ihrem Inneren. Eine Erinnerung – Mondschein, eine Gestalt mit langen Haaren, die sanft und unwirklich von einem imaginären Wind bewegt wurden. Kagome versuchte das Gesicht zu erkennen. Langsam wie auflösender Nebel, wurden die Konturen klarer. Ein blauer Sichelmond. Kühle Züge, der Ansatz eines sarkastischen Lächelns um die Mundwinkel, und diese goldenen Augen, die alles zu durchdringen schienen. Und endlich ein Name. Sessohmaru! Ihr Nacken begann zu schmerzen, und gerade, als sie glaube es nicht länger ertragen zu können brach sie durch die Oberfläche. Silbriges Mondlicht umfing sie, und eine Hand strich sanft über ihr Gesicht. „Willkommen zurück Kagome.“ „Kagome!“ Sessohmarus Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Irritiert blickte sie auf, und begegnete ärgerlichen goldenen Augen. „Entschuldige, hast du etwas gesagt?“, fragte sie kleinlaut. Seine rechte Augenbraue wanderte noch ein wenig höher. „Nicht das es besonders wichtig gewesen wäre, aber ich würde es doch vorziehen, wenn du meine Frage beantworten könntest! Wo bist du bloß mit deinen Gedanken?“ Sie lächelte. „Ich habe mich an unsere „Aussprache“ vor sechs Jahren erinnert.“ Der ärgerliche Ausdruck verschwand, und ein kaum wahrnehmbares Grinsen huschte über sein Gesicht. „Du meinst dein Gestammel, dem selbst meine feinen Ohren keinen näheren Sinn entnehmen konnten?“, fragte er neckend. Kagome errötete und vergrub schmollend ihr Gesicht wieder in seinem Gewand. Sessohmaru lächelte leicht, und strich der jungen Frau beruhigend über die Haare. Es war wirklich sehr schwer gewesen, zu verstehen was sie ihm sagen wollte, aber sie hatte sich tapfer geschlagen.... Interessiert beobachtete Sessohmaru, wie Kagomes Gesichtsausdruck von verwirrt und leicht orientierungslos zu ungläubig wechselte. Fassungslos bewegte sie erst ihre Hände und versuchte dann ihre Wunde zu betrachten. Dann bemerkte sie plötzlich seine Gegenwart und ihr Blick wurde panisch. Er sah sie abwartend an. Den ersten Schritt musste sie alleine machen, bevor er bereit war ihr zu helfen. Sie schluckte und strich sich nervös die Haare zurück. „Ich..., ich will...“ Peinlich berührt senkte sie den Kopf, aber dank seiner guten Augen konnte er trotzdem sehen, wie sich ihre Wangen rot färbten. Er unterdrückte ein Knurren, als seine innere Bestie erwachte. Um sich zu beruhigen trat er ans Fenster. Der kühle Nachtwind wehte durch den Raum und bewegte seine langen weißen Haare. Schließlich wandte er sich um. Ihr Blick war noch immer auf die Bettdecke gerichtet und d ihre Hände umklammerten den Saum des Betttuchs. „Sieh mich an Kagome. Sieh mich an, und sag mir, was du zu sagen hast!“ Sie nickte zögerlich. Dann straffte sie die Schulter und setzte sich aufrecht hin. Offenbar entschlossen, sich keine weitere Schwäche anmerken zu lassen, blickte sie ihm ins Gesicht, ohne seinem Blick auszuweichen. „Zuerst möchte ich euch um Verzeihung bitten. Ich habe euch verraten,...aber ihr müsst mir glauben, dass ich euch auf keinen Fall schaden wollte, ich wollte nur...!“ „Rin retten?“, unterbrach er sie. Perplex schwieg sie, dann nickte sie. Anscheinend hatte sie den Faden verloren, denn die Unsicherheit kehrte zurück. „Nun, du kannst beruhigt sein, Rin geht es gut, und das verräterische Element wurde vernichtet. Der Prinz des Nordens und diese Malerin die du gerettet hast, haben sich darum gekümmert.“ „Sessohmaru-sama!“ „Warum so förmlich Kagome?“ Seine Stimme klang rau, und er verspürte Zufriedenheit, als sich ihre Wangen verfärbten. Sessohmaru war sich der Absurdität der Situation durchaus bewusst. Der große Sessohmaru spielte Katz und Maus mit einem Menschenmädchen. Aber er hatte sich geschworen, wenn sie wieder aufwachte, würde er ehrlich sein. Lächerlich es zu verhehlen. Er wollte sie besitzen. Das Mädchen mit dem widerspenstigen Wesen, ihrem starken Willen, und dieser für ihn nicht nachvollziehbaren Güte und Freundlichkeit, die sie allen entgegen brachte. Er wollte ihn ihre großen braunen Augen sehen, ihr Gesicht in seinen Händen halten, in der Gewissheit, das sie Sein war. Langsam näherte er sich ihr, bis er direkt vor ihr stand, in seiner ganzen einschüchternden Größe. Sessohmaru beugte sich hinab und hob ihr Kinn sanft mit zwei Fingern, darauf bedacht, sie nicht mit seinen Klauen zu verletzten. Kagome starrte in seine Augen, unfähig sich zu rühren, oder seinem Bann zu entziehen. Nicht das sie es gewollt hätte. Das was sie sich die ganze Zeit gewünscht hatte, ohne sich dessen selbst bewusst zu sein, war zum Greifen nah, sie musste nur ihren ganzen Mut zusammen nehmen. Zögernd streckte sie ihre Hand aus und fuhr die magentaroten Streifen auf seiner Wange nach, ängstlich auf seine Reaktion wartend. Als sie in seiner Augen schaute, spürte sie wie ihre Kehle trocken wurde, so überwältigend war die Intensität seines Blickes. Hastig versuchte sie sich zu räuspern. „Ich wollte euch etwas sagen...ich meine, falls es euch nichts ausmacht, würde ich...würdet ihr mir...nein, ich meine ich bin...“ Kagomes Verzweiflung nahm zu. Es konnte doch nicht so schwer sein, ihm ihre Gefühle zu gestehen. Nur ein winzig kleiner Satz. Sein Blick machte es nicht besser, im Gegenteil er verstärkte ihre Verlegenheit, und sie hatte plötzlich das sichere Gefühl, dass er sie gerade höchst amüsant fand, auch wenn sein Blick vollkommen ernst war. Tief durchatmend, versuchte sie sich zu beruhigen. Sie würde das jetzt schaffen, schließlich hatte sie sich selbst geschworen, dass sie sollte sie das Ganze überleben, keinen Rückzieher mehr machen würde. Aus Angst vor einer weiteren Pleite, wenn sie es mit Worten versuchte, lehnte sie sich langsam nach vorne. Ihre Hände gegen seine Brust stützend, streckte sie sich ein kleines Bisschen, bis sich ihre Gesichter auf gleicher Höhe befanden. Kurz zögerte sie, dann nahm ihr Gesicht einen entschlossenen Ausdruck an, und sie überbrückte die letzten Zentimeter. Sanft strichen ihre Lippen über seine. Für einen winzigen Augenblick schloss sie die Augen und genoss das Gefühl seiner kühlen Lippen auf ihren. Dann zog sie sich langsam zurück. Äußerlich ruhig, waren ihre Nerven auf das Äußerste gespannt. Sein Gesicht zeigte keine Regung, und Kagomes Hoffnungen sanken. Plötzlich lächelte er. Kein Grinsen, oder sarkastisches, kaum sichtbares Verziehen der Mundwinkel, sondern ein absolut atemberaubendes Lächeln. Sie wusste irgendwo, dass sie ihn gerade mit offenem Mund anstarrte, und das das weder besonders höflich noch vorteilhaft war, aber trotzdem schien sie es nicht abstellen zu können. Sessohmaru lachte leise. Es war immer wieder faszinierend was für eine Wirkung er auf sie zu haben schien. Selbst heute noch, nach sechs Jahren, genügte ein Blick oder eine Geste um sie vergessen zu lassen, was sie gerade hatte sagen wollen. Und auch wenn Kagomes es äußerst frustrierend fand, und jedes Mal schmollte, konnte sie nichts dagegen tun. Er blickt auf die schmale Frau hinunter, die er in seinen Armen hielt. Über die Jahre hatte er viele Seiten von ihr kennen und schätzen gelernt. Sowohl ihre Schwächen als auch ihre Stärken machten sie zu der Person die er liebte, daran hatte auch ihr Menschsein nichts geändert. Kagome, obwohl ein Gegensatz zu jedem seiner Ansichten und Grundsätze war zu einem festen Bestandteil seines Lebens geworden, auf den er nie wieder verzichten würde. Er strich sanft über den Halbmond der ihren Nacken zierte. Schon damals als er ihn ihr eigentlich als eine Strafe für ihren Ungehorsam eingebrannt hatte, waren seine Gefühle lange nicht so klar gewesen wie er vorgegeben hatte. Denn auch wenn es damals vielleicht nur als Hintergedanke existiert hatte, so war ihm neben den kontrollierenden Eigenschaften seines Zeichens auch durchaus eine weiter, viel mächtigere bewusst gewesen. Er konnte zwar ihre Menschlichkeit nicht ändern, aber sein Zeichen garantierte ihr zumindest eine ähnlich lange Lebensspanne wie seine, so dass er sie nicht so bald auf Grund ihrer Sterblichkeit verlieren würde. Und auch seine Hoffnung, bezüglich ihrer Rolle als Herrin des Westens hatte sich erfüllt. Ihr warmherziges Wesen, ihre schlichte Freundlichkeit und ihre nicht zu verleugnende Stärke hatten schnell den ganzen Hofstaat für sie eingenommen, und ihre unerschütterliche Loyalität und die Tatsache, dass sie dem Westen zwei Erben geschenkt hatte, hat schließlich auch die letzten Zweifler überzeugt, dass sie ihren Platz als Fürstin bestens ausfüllte. Und auch die Herrscher der anderen Ländereien hatten sie schnell anerkannt, vor allem da es sich niemand mit dem mächtigen Westen verscherzen wollte, und sie zudem offenbar eine enge Freundschaft mit dem Herrscherpaar des Nordens verband. Ein Beweis dafür war unter anderem das große Portrait, welches Sessohmarus Arbeitszimmer schmückte und von der frisch gebackenen Herrscherin des Nordens, kurz nach der Geburt der Zwillinge, eigenhändig angefertigt worden war. Kagome versuchte in den Augen ihres Gefährten zu lesen, aber wie immer hatte Sessohmaru seinen Ausdruck perfekt unter Kontrolle, und nichts ließ darauf schließen, worum sich seine Gedanken drehten. Sie seufzte leicht, aber beschloss sich nicht weiter darüber zu ärgern. In sechs langen Jahren hatte sie gelernt sich damit abzufinden, dass Sessohmaru so sehr er sich ihr auch geöffnet hatte, wohl immer zum Teil ein Rätsel bleiben würde. Wer wusste schon wie es im Inneren eines Daiyoukais aussah? Allerdings war sie sich im Klaren, dass sie trotz ihrer Menschlichkeit vielleicht die Person war, die ihn am besten von allen verstand. Am Anfang war da nur das Bild eines kalten und gefühllosen Dämons gewesen, der die Menschen verachtete und auch für seinesgleichen keine besonders warmen Gefühle hegte. Aber langsam und stetig hatte sie andere Seiten von ihm kennen gelernt. Die Tatsachen dass er ein sehr liebevoller Vater zweier Hanyous und eines Menschenmädchens war oder auch nur ein guter Gefährte, waren für sie früher ebenso unvorstellbar gewesen, wie der Gedanke, dass sie jemals aufhören könnte Inuyasha zu lieben und ausgerechnet bei seinem gefühlskalten Bruder das finden würde, was für sie wahres Glück bedeutete. Für einen Moment verweilten ihre Gedanken bei dem Hanyou. Seit der Vernichtung Takerus hatte sie ihn nicht mehr gesehen, ebenso wenig wie Kikyo. Niemand schien seinen Aufenthaltsort zu kennen, noch wusste irgendjemand, ob er überhaupt noch am Leben war. Sie wusste das Sessohmaru eine Zeit lang nach ihm hatte suchen lassen, aber weder hatte ihr Gefährte ihr den Grund dafür genannt, noch wusste sie was seine Suche ergeben hatte. Es hatte sie nicht mehr berührt, fast als hätte sie den Hanyou nie gekannt. Fest stand, dass er sich jedenfalls nicht mehr in der Nähe aufhielt, und das genügte ihr. Ihre Freunde waren in Sicherheit und das war alles was für Kagome zählte. Miroku hatte endlich den Mut gefunden Sango seine Gefühle zu gestehen, und auch wenn er immer noch eine leichte Anfälligkeit für Röcke zeigte, hatte Sango ihn gut in Griff und die Beziehung schien sehr glücklich zu sein. Im Moment erwartete Sango ihr drittes Kind und sie schien mit ihrer Rolle als Mutter und Ehefrau sehr zufrieden zu sein, und holte ihren Knochenbumerang nur noch selten hervor, vorzugsweise um ihn Miroku über den Schädel zu ziehen. Kohaku hatte sein Schicksal selbst entschieden und seinen Juwelensplitter Kagome übergeben. Er war friedlich gestorben und Sango hatte ihn gehen lassen. Es war ihr schwer gefallen, aber Mirokus Unterstützung und ihre Kinder hatten ihr schließlich geholfen die Traurigkeit hinter sich zu lassen, und nach vorne zu blicken. Kagome lächelte. Auch ihre neue Freundin Emely hatte letztendlich ihr Glück gefunden. Sorata, der Prinz des Nordens, war derartig von ihr verzaubert gewesen, dass er am Anfang ständig neben sich stand. Aber plötzlich hatte er sich zusammen gerissen, und da allen sowieso klar gewesen war, dass die beiden etwas für einander empfanden hatte es niemanden sonderlich überrascht, als der Herrscher des Nordens Emely zu seiner Gefährtin nahm, nachdem er den verwaisten Herrschertitel angenommen, und wieder für Ordnung in seinen Ländereien gesorgt hatte. Manchmal hatte Kagome allerdings den Verdacht, dass Sessohmaru hinter Soratas plötzlicher Entschlossenheit steckte. Ihrem Gefährten war die ganze Situation damals ziemlich auf die Nerven gegangen und wer wusste schon, ob Sessohmaru nicht ein wenig nachgeholfen hatte... Auf jeden Fall schien er erleichtert gewesen zu sein, als das Paar ihre Beziehung und die daraus resultierende Verlobung offiziell gemacht hatten. Inzwischen lebten die beiden wieder im Norden, aber sie waren oft gesehene Gäste des Westens, so dass Kagome sich mit eigenen Augen hatte überzeugen können, dass die beiden offensichtlich für einander bestimmt waren. Kagome schmiegte sich näher an ihren Gefährten, als die Zwillinge angelaufen kamen, um ihren Teil der Aufmerksamkeit ihres Vaters zu fordern. Sessohmarus Gesicht zeigte nichts als stoische Ruhe und Gelassenheit, während er dem Geplapper der beiden kleinen Jungen zuhörte, aber seine Augen ruhten mit einem Ausdruck von Stolz und dem seltenen Anflug von Wärme auf ihnen, den er nur seiner Familie gegenüber zeigte. Kagome lächelte. Im Grunde hatte sich nichts und doch alles geändert. Später, als der Tag sich seinem Ende zu neigte, und es draußen bereits dunkelte, stand Kagome auf der kleinen Veranda vor ihren Gemächern und genoss die kühle Nachtluft. Seine Schritte waren wie immer lautlos, deshalb bemerkte sie ihn erst, als sich seine Arme um sie schlossen und in sanfte Wärme hüllten. „Du scheinst heute sehr nachdenklich zu sein.“ Sie nickte. Eine Weile schwieg er, dann beugte er sich zu ihr hinunter. „Bist du glücklich?“ Seine Frage war so leise, dass sie sie mit ihren schwachen menschlichen Ohren fast nicht verstanden hätte. Sie blickte in seine Augen, die sie seltsam offen anblickten und nickte. Sein leises Lachen war das letzte was sie wahrnahm, ehe sie von seiner Zärtlichkeit davon getragen wurde. Fin An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei allen Lesern bedanken, die mir mit ihrer Geduld und ihren vielen Kommis eine große Hilfe waren. Hoffentlich hat euch das Ende gefallen, eure Neugierde wurde ausreichend gestillt und wir lesen uns irgendwann mal wieder^^ Eure Southern-Banshee Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)