Alte Bekannte von abgemeldet (Wenn Verbanntes wiederkehrt) ================================================================================ Kapitel 14: Schwur ------------------ Kapitel 14: Schwur Er trat mit Tucker hinüber ins Reich der Geister… Daniel! Vladimir musste sehen wie der junge Halbgeist fiel. Etwas benommen hatte er wahrgenommen, wie Dan ihn grinsend schwer verbrannt hatte. Erst das Geräusch seiner Faust auf Daniels Kopf hatte ihm schnell wieder bewusst werden lassen wo er sich befand. Stetig Richtung Erdboden beschleunigend drohte er sich wie ein Stein in den Schnee zu bohren. Er zeigte keinerlei Reaktion. Vladimirs Augen weiteten sich. Daniel!!! Die Befehle die sein Gehirn in unglaublicher Geschwindigkeit erteilte, griffen sofort und er schnellte los um ihn aufzufangen. Er musste schneller sein als die Schwerkraft! Ein einzelner Schweißtropfen perlte über seiner Stirn und sprang über eine Haarsträhne um im Flugwind zu verschwinden. Unfähig einen Laut von sich zu geben um seinen Namen zu schreien, streckte er seine Arme nach vorne. Schneller als 9,81 Meter in der Sekunde! Schneller! Die eiskalte Luft peitschte wie der wütende Schwanz einer Chimäre gegen seine Augen, er verengte sie so sehr es möglich war. Alles was er durch sie sah, war Daniel, auf den sie in Bruchstücken von Sekunden immer wieder fokussierten um ihm stets ein scharfes Bild eines tödlich verwundeten Jungen zu liefern, dessen schicksalhafte Aufgabe wohl nicht schwieriger sein könnte. Vladimirs Finger waren nur wenige Zentimeter von denen Dannys entfernt und er glaubte fast ihn zu spüren. Es war sein verletzter Arm, bei dem die beiden durchscheinenden Knochen des Unterarms zu sehen waren. Sah er da das, was unter seiner abziehbaren echten menschlichen Haut lag ? Sein Mittelfinger berührte Daniels. Nein! NEIN! Vladimir erhaschte noch einen kurzen Blick in sein fast unbekümmert scheinendes Gesicht ehe er auf dem Boden aufschlug. Mit zitternden Händen zog sie ihre schwarzen Socken hoch. Sie konnte immer noch kaum verkraften was geschehen war, daran, es zu verarbeiten, wollte sie nicht einmal denken. Langsam fingerte sie nach ihren Schuhen. Sie musste Danny finden. Eine Stimme warnte sie davor, während eine andere ihr nur entgegen schrie ihn zu suchen. Als sie kurz das Bewusstsein verloren hatte, war vor ihrem inneren Auge eine scheußliche Vision aufgetaucht. Es waren Amithy Parks Straßen, gesäumt mit Blut und Körpern. Im kontrastären Flimmern von roten Straßen und dunkelgrünen Himmeln erhob sich ein dämonisches Ross mit seinem weißen Reiter. Sie verstand die Vision nicht, und momentan war ihr es auch nicht wichtig. Sie konnte spüren, dass sich mit diesem Tag alles ändern sollte. Doch warum wusste sie nicht. Die Tür war weit aufgerissen. Ihre Mutter war zu Hause, ihr Vater arbeiten. Und das tat er nur weil er es wirklich gerne machte. Ob sie sie gehört hatte? Ihr schoss die Röte ins Gesicht. Kaum in den Stiefeln, rappelte sie sich auf und rannte die Treppen hinab. Beim Zwischenstock blieb sie abrupt stehen. Sie hob ihren Kopf und trat drei Schritte zurück. Sie stand vor einem Fenster. Grüne Wogen und Wellen wallten um sie. Die Geisterwelt war seltsam leer. Er war lange hier gewesen, und doch nicht. Die Zeit in der Thermos war ihm so unaufhörlich vorgekommen, und jetzt wo er frei war, blickte er in die Zukunft auf eine Ewigkeit von Wahnsinn, Erkenntnis und Verständnis zurück. Das Gefühl von Freiheit war überwältigend gewesen, als er sein Gefängnis zur Explosion gebracht hatte. Die Zeit war an ihm vorbei gestrichen, genau wie sie es an Clockwork und dem Rest der Welt tat. Er senkte seinen Blick und blinzelte. Tuckers Körper begann an den Zehen zu verschwimmen. Jetzt musste es schnell gehen. Mit scharfem Blick suchte er ein treibendes Stück Geisterland auf dem er das beenden konnte. Gleichzeitig würde es ein Anfang sein. Irgendwie freute er sich darauf. Er hatte so etwas noch nie gemacht, und wenn es nicht funktionierte, war es auch egal. Schließlich war die Erde voller Menschen, die diesen Zweck erfüllen könnten. Aber nicht alle waren hierfür so gut geeignet wie er. Er landete auf einem guten Felsen und ließ Tucker von seinen Armen auf die sanft glühenden Gesteine gleiten. Vlad drehte sich um und rollte den Fall etwas ungeschickt im Schnee ab. Mit einer Hand stützte er sich auf und schüttelte den Kopf. Sofort als sich sein Blick wieder klarte, suchte er den Boden nach Daniel ab. Langsam stand er auf. Fünf Meter vom ihn entfernt war etwas wie ein Krater. Rund um ihn waren Erde, Schnee und Gras aufgewirbelt worden. Er stürzte zu ihm. „Daniel! Daniel!“ Er ließ sich vor ihm auf die Knie fallen und legte sein spitzes Ohr auf seine Brust. Der Habgiergeit schloss seine Augen, erfüllt von Glück und Bestürzung: Es schlägt! Einen Arm stützte er in die aufgewühlte Erde, und die andere Hand legte er ihm auf die Wange. Sorgenvoll beugte er sich über ihn. Sein Kopf war zu Seite gefallen. Auf seiner Unterlippe standen kleine Tropfen Blut. Auf Vlads Gesicht machte sich Entsetzen breit. Was sollte er tun?! Was wenn Daniel dem erlag? Er würde es nicht verkraften. Was noch viel wichtiger war, wer würde sie vor dem Dämon retten der mit Daniel durch ein Band bestehend aus Kraft und Zeit verbunden schien? Grenzelose Wut stieg in ihm auf. Von seiner Taille aus breiteten sich zwei weiße Ringe aus. Aus Danny Phantom wurde Danny Fenton. Sein Zustand war schrecklich. Vlad wagte es kaum ihn zu berüren, doch das wollte er auch nicht. Ein leises Wimmern drang in sein Ohr. „Daniel! Sag was, sprich zu mir!“ Sein verletzter rechter Arm zuckte. Verletzt war noch gut ausgedrückt. Die Bandagen um seine menschliche Hand waren blutig. Doch es schien, als sei sein Arm immer noch vollständig erhalten. Vlad lächelte gequält über dieses Lebenszeichen. Mit keuchendem Atem schlug er die Augen auf. „Daniel!“ Dieser war genau so verwirrt wie überrascht sich plötzlich in Vlads Armen wieder zu finden, dass er vor Schrecken wieder das Bewusstsein verlor. Er ließ den erschlafften Körper nicht los sondern hob ihn behutsam hoch. Er stand auf. „Kommt schon, tut nicht so! Helft ihm!“ Menschen hatten sich um sie gesammelt, als gäbe es nichts Wichtigeres als sie zu begaffen. Einer der weiß gekleideten Sanitäter wurde von der Masse nach vorne gestoßen. Erst jetzt fiel Vlad wieder ein, dass er ja noch immer in seiner geisterhaften Gestalt unter den Menschen stand. Auch ein Arzt trat durch die Menge. Bevor er ihn ihnen gab, flüsterte er Danny ins Ohr, dass dieses Monster bitter dafür bezahlen würde. Als wolle er den Schwur damit besiegelt, glitt eine Träne die Vlad in den Augen stand über dessen Wange und benetzte Dannys Haut. Dieser Dämon würde sie bei ihrer nächsten Begegnung nicht lebend davonkommen lassen! Und dieses Mal war es wohl auch nur sein Wille dass sie lebten. Ihm gefiel es gar nicht dass jemand mit ihnen spielte! Vlad brachte sich mit seinen Gedanken in die höchsten heroischen Zustände in denen sie sich je befanden, und streckte seine Brust mit gefüllten Lungen hervor. Dieses Biest würde zahlen! Und wenn es ihm sein Leben kosten würde! Für Daniel! Wenn er ihm schon die gesamte Zeit über kaum helfen konnte, so musste er es jetzt tun. Mit zitternden und geballten Fäusten stieß er sich ab und flog dem kleinen Schlitz zwischen den sich zusammenziehenden Dimensionen entgegen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)