APD von CptJH (Bonusfiles) ================================================================================ Kapitel 1: Bonusfile 1 - Storm ------------------------------ Bonusfile 1 ~Storm Special~ gewidmet: Hattori-chan, die mich auf diese Idee gebracht hat (beziehungsweise quasi zwingt, dies zu schreiben~ XD) Storm stand – wie jeden Morgen – in seinem Badezimmer. Auch an diesem ersten Januar. „Wieder so ein Sauwetter draußen....“, beschwerte er sich bei seinen drei Guppys, die munter in ihrem Aquarium neben Storms Zahnbecher auf der großen Fliesenfläche, neben dem Waschbecken, umherschwammen. Das Wetter schien sie gerade herzlich wenig zu interessieren – was Storm aber nicht davon abhielt, sich weiter mit ihnen zu unterhalten (natürlich nur, wenn das niemand anderes mitbekam). Aber mit wem sollte er auch sonst reden. Außer seiner Haushälterin, die er einfach „Oma“ nannte, wohnte in seinem Haus niemand – wenn man seine Guppys 1 – 3 und seinen dicken Hamster Frieda, der darüber hinaus männlich war, was aber erst nach der Namensgebung aufgefallen war, nicht mitzählte. Sein Haus war riesig. Dreigeschossig, eine riesige Garage und ein Wintergarten. Anschließend daran eine Terrasse mit Schachbrettfliesen und einen Garten, der auch nicht unbedingt klein war. Dabei war er immer noch Single... Eigentlich brauchte er so ein großes Haus nicht, doch seine Eltern hatten darauf bestanden. Vor allem, seit sein Bruder gestorben war. Wenn er schon nicht das Familienunternehmen übernehmen wollte, sondern auch lieber zur Polizei gegangen war – dann sollte er wenigstens dieses Haus in Familienbesitz halten. Nur die Garage, die gefiel ihm. Denn für sein – auch kostspieliges – Hobby brauchte er diesen Platz. Er hatte nämlich ein Faible für Autos. Er reparierte nicht nur hin und wieder Autos anderer Leute, was dann ein paar Ausgaben wieder deckte, sondern hatte selbst fünf eigene in der Garage stehen, an denen er gerne mal herumschraubte. Besonders gern hatte er seinen roten Mini-Cooper. Obwohl sein silberner Mercedes, mit dem er meist zur Arbeit fuhr, der blaue Mini, die weiße Ente und ein gelber Käfer auch nicht unbedingt schlecht waren. Gestern hatte sein Mercedes zu allem Unglück auch noch den Geist aufgegeben, aber er hatte die Ursache noch nicht herausgefunden. Gut, dass er dann doch noch eine Auswahl hatte, um zur Arbeit zu kommen. Er rückte die Krawatte zurecht, fuhr sich noch mal durch die Haare und schob mit seiner typischen Bewegung seine Brille ein Stückchen hoch. „Na, dann wollen wir doch mal sehen, was es heute zum Frühstück gibt“, sagte er und tippte gegen das Goldfischglas. Seine Guppys schwammen kurz interessiert in diese Richtung, aber dann schienen sie doch lieber einfach weiter sinnlose Kreise im Wasser ziehen zu wollen. Die Guppys hatte er 1, 2 und 3 getauft. Eigentlich sahen sie sowieso gleich aus, aber wenn man genau hinsah, hatte einer von ihnen einen Streifen, der andere, der Zwillingsfisch von dem des einfach gestreiften, hatte zwei. Der dritte war ein wenig fett - wahrscheinlich viel für einen Fisch – und hatte drei Streifen. Womit die Namensgebung geklärt war. Er verließ das Badezimmer im ersten Stock und stand somit im Wohnzimmer. Storm überlegte kurz, dann ging er hinüber zur Wendeltreppe, die sich in der Mitte des Wohnzimmers, an der Wand neben der Bibliothek, befand und zu seinem Schlafzimmer im zweiten Stock führte. Als er oben angekommen war, trat er an sein Regal heran, das genau neben der Verblendung der Treppe stand, und beugte sich über den Hamsterkäfig. Frieda blickte fragend zu ihm hoch – man könnte es auch bettelnd nennen, denn der Hamster war verfressen, was man ihm auch ansah. Er passte nicht mal mehr in sein Laufrad und obwohl Storm Frieda auf Diät gesetzt hatte – es schien bei ihm keine Wirkung zu zeigen. Aber Frieda fühlte sich ganz wohl so. Eben wie alle faulen, fetten Hamster, die eigentlich nichts zu tun hatten außer schlafen und fressen. Gut – manchmal durfte er bei schönem Wetter in den Garten und bequemte sich hin und wieder dazu, einen Ausbruchsversuch für eine anschließende Umgebungserkundung zu starten – was immer am Zaun hinter den Büschen endete – er war einfach zu dick um unter der Reihe Kaninchendraht, die genau zu dem Zweck zwischen der untersten Zaunlatte und Boden angebracht war, hindurchzuschlüpfen. Regelmäßig hing der arme Hamster dort fest. Doch mittlerweile war das auch seinem Besitzer bekannt, der ihn aus seiner misslichen Lage befreite. „Na, Frieda?“, fragte Storm, während er ein Blatt Salat in den Käfig hielt, „du wirst auch nicht mehr dünner, hm?“ Der Hamster zog es vor, sich das Grünzeug zu angeln, es sich in die Backen zu stopfen und sich in sein Häuschen zu verziehen. Wenn er etwas zu fressen bekam, war er nicht mehr ansprechbar – wenn man es aus Sicht eines Hamsters sah, wohl verständlich. Storm machte den Käfig wieder zu und seufzte. Er redete mit seinen Haustieren – er brauchte schleunigst eine neue Beziehung... Wenn das seine Kollegen wüssten – insbesondere Sugawa – die würden sich darüber wohl prächtig amüsieren. Langsam ging er die Treppe wieder hinunter, dann weiter zur Galerie und dort die Treppe ins Erdgeschoss herunter. Dann überquerte er den Flur und schob die Tür zur Küche auf. Im ganzen Haus gab es nur Schiebetüren – wenn man von der Haustür und denen im Keller absah. Oma – eine schon etwas betagte, aber äußerst freundliche und trotzdem noch agile Frau – war nicht zu sehen, vielleicht war sie Einkaufen gefahren. Sie war seine Haushälterin, seit er denken konnte, schon als er klein gewesen war, wuselte sie durch das Elternhaus. Deshalb nannte er sie immer noch Oma. Sie wohnte in einem Zimmer mit eigenem Bad neben der Küche. Natürlich durfte sie diese auch für sich benutzen und sich auch überall aufhalten – außer in seinem Schlafzimmer und in der Garage, die waren ihm nämlich heilig. Doch damit hatte sie kein Problem. Sie meinte, dass sie alles hatte was sie brauchte, schließlich war sie schon alt und hätte ebenso gut ins Heim abgeschoben werden können – was Storm natürlich nicht zugelassen hatte. Das Frühstück stand schon da, die Post lag daneben. Während er sich auf einen Hocker an der Frühstückstheke niederließ, blätterte er die Post durch. Neujahrsgrüße, wohl von Verwandten und seinen Eltern, eine Rechnung, und ein Brief eines Unbekannten. Vielleicht wieder ein Auftrag wegen eines Autos? Zuerst öffnete er den Brief seiner Eltern. Oha, eine Einladung. Sicher wieder einer dieser langweiligen Empfänge. Früher, als Kind, hatte er sie anfangs ganz interessant gefunden, aber jetzt... Immer dasselbe. Vor allem, weil er keine Ahnung von Wirtschaft hatte – es interessierte ihn einfach nicht. Allerdings hatte er sie länger nicht gesehen und er stand in einem guten Verhältnis zu ihnen. Und deshalb beschloss er, die Einladung anzunehmen – wenn er denn frei bekam. Aber er hatte noch ein paar Urlaubstage übrig, also müsste Shinsai ihr Okay geben. Flourite und Sugawa hatten ja auch Urlaub, warum sollte er also nicht auch mal frei bekommen? Er griff nach dem Telefon, das praktischerweise neben ihm an der Wand hing und wählte die Nummer vom Revier. „13. Revier? Was kann ich für Sie tun?“, meldete sich Sakura. „Hier ist Kommissar Storm. Könntest du mich mit Shinsai verbinden, bitte?“ „Natürlich, einen Moment.“ Nach kurzer Diskussion hatte er frei bekommen. Na also. Konnte er also doch nach Beretin zu seinen Eltern – er entschloss sich dorthin zu fliegen, dass ging schneller als mit dem Zug. Er musste mit diesem dann zwar zum Flughafen in Kinida, aber das war nur eine Dreiviertelstunde. Er rief seine Eltern an und sagte zu. „Ah, wie schön! Sollen wir dich am Flughafen abholen?“, fragte seine Mutter, die er am anderem Ende der Leitung hatte. Sie klang ein wenig gestresst, aber trotzdem fröhlich. „Das ist nicht nötig. Ich nehme ein Taxi. Ich bin dann gegen heute Abend da.“ „Ist gut. Wir freuen uns schon. Wir haben uns so lange nicht gesehen!“ Da Storm wusste, wie redselig seine Mutter werden konnte, unterbrach er sie freundlich. „Wir haben ja später Zeit, um uns zu unterhalten. Ich werde jetzt den Flug buchen und packen“, erklärte er. „Ja. Wir sehen uns dann heute Abend.“ Sie legte auf und Storm wählte die Nummer des Flughafens, wo er ein Ticket reservierte. Dann ging er wieder nach oben in sein Schlafzimmer. „Ich vermute, du willst lieber hier bleiben, hm?“, fragte er Frieda, während er seine Sachen ordentlich auf dem Bett stapelte, um sie später in den Koffer zu packen. Frieda schaute mit minderem Interesse zu und wackelte dann – wie als Zustimmung mit der Schnauze – was aber eigentlich eher eine übliche Reaktion war. „Nun ja. Oma wird ja auch hier bleiben. Dann ziehst du eben eine Weile ins Wohnzimmer oder in die Küche...“ Er musterte seinen Hamster und nahm ihn dann gleich mit hinunter, er musste ohnehin den Koffer aus dem Keller holen. Frieda interessierte es herzlich wenig, ob er nun in der Küche stand oder sonst wo. Das schien ihm anscheinend sogar noch besser zu gefallen, denn hier roch es wirklich immer nach Futter. Oma kam nach Hause, als er den gepackten Koffer im Flur abstellte. Sie war tatsächlich einkaufen gewesen. Storm nahm ihr schnell eine Tüte ab, die von ihrem Arm zu kippen drohte. „Danke, Fred“, sagte sie (sie war eine der wenigen, die ihn Fred nannte) und stellte erleichtert die restlichen Einkäufe auf die Anrichte in der Küche. „Du verreist?“ „Ja, meine Eltern haben mich eingeladen. Und ich habe mir freigenommen, um hinzufliegen.“ „Oh, wie schön!“, sagte Oma. „Kümmerst du dich um Frieda und die Guppys?“, fragte Storm und sie nickte. „Natürlich! Ist ja nicht lang.“ Sie hielt einen Finger an das Käfiggitter und Frieda stupste interessiert dagegen – bis er dann feststellte, dass es nichts Essbares war. „Aber...jetzt hab ich so viel eingekauft!“ „Ach...lad doch deine Freundinnen ein, zum Essen, die werden sich sicher freuen, Oma!“ „Fred, du bist ein Schatz!“ Er räusperte sich verlegen. „Wär doch sonst schade um die Lebensmittel und dann bist du auch nicht die ganze Zeit allein.“ „Wann geht’s denn los?“, wollte Oma wissen. „In zwei Stunden muss ich schon am Flughafen sein. Also muss ich den nächsten Zug nach Kinida erwischen.“ „Oh! Na dann viel Spaß. Und grüß deine Eltern.“ „Mach ich.“ „Soll ich dir ein Taxi rufen?“ „Oh, nein. Das schaff ich selbst“, meinte er und griff nach dem Telefon um das zu erledigen. Endlich mal ein paar Tage frei. Seit einigen Monaten hatte er kaum Urlaub gehabt... Das Taxi kam eine Viertelstunde später und er packte sein Gepäck in den Kofferraum. „Wann bist du wieder zurück?“, fragte Oma, bevor er in das Taxi stieg. „Spätestens in zehn Tagen.“ Da hatte er nämlich keinen Urlaub mehr. „Okay“, sagte Oma. „Pass gut auf dich auf.“ „Oma, ich bin nicht mehr zehn!“, meinte er grinsend. „Ich kann auf mich aufpassen.“ „Ich weiß~“ Sie grinste verschmitzt zurück. „Aber du warst richtig süß, als du noch zehn warst~“, meinte sie, theatralisch schwärmend. „Oma!“ Sie grinste. „Du verpasst den Zug.“ Kaum eine Dreiviertelstunde später bezahlte er den Taxifahrer, der ihn am Altstadtbahnhof absetze – er hätte natürlich auch den Zug vom Hauptbahnhof nehmen können, aber der fuhr später. Am Bahnsteig angekommen, verfluchte er abermals die Kälte, doch zu seinem Glück kam der Zug auch schon nach wenigen Minuten. Er hievte seinen Koffer hinein und suchte sich einen Platz, auf dem er sich behaglich niederließ. Er liebte es zu reisen. Leider hatte er nicht oft Gelegenheit dazu. Der Zug setzte sich in Bewegung, in Richtung Kinida, wo er vierzig Minuten später ausstieg und in den Busshuttle zum Flughafen einstieg. Am Flughafen angekommen musste er eine weitere Stunde warten, bevor er durch die Gangway ging und sich auf seinem Platz niederließ. Dann kam eine Stewardess mit typischem Berufslächeln nach vorn und klärte die Passagiere über das Verhalten im Notfall auf. Wobei Storm sich fragte, warum sie die Wasserlandung ansprach. Sie würden nicht über Wasser fliegen, nicht mal über den Cera-See. Dann startete der Pilot die Turbinen und begrüßte sie alle herzlich an Bord und wünschte einen guten Flug, während das Flugzeug erst langsam und dann immer schneller die Rollbahn hinunterrollte und sich schließlich in die Luft erhob. Storm sah zu seinem Sitznachbarn in der Mittelreihe, der sich an seinen Sitz klammerte – anscheinend Flugangst. Wie gut, dass er dieses Problem nicht hatte. Als das Licht für die Anschnallgurte ausging, löste er den Gurt. Das Flugzeug glitt jetzt ruhig durch die Luft. Eine Flugbegleiterin kam angerauscht und fragte seinen Nachbarn, ob alles in Ordnung sei. Der nickte tapfer. „Es geht schon...“, meinte er, blieb aber angeschnallt. Storm musterte ihn. Der Mann war groß, ungefähr so groß wie er selbst, schätzte er, hatte kurze, brünette Haare und trug eine Brille. Er trug ein weißes Hemd zu einer braunen Hose, auf dem Nebensitz lag ein ebenfalls brauner Mantel und eine Tasche, die verdächtig nach Fotoequipment und Laptop aussah. Die Stewardess drehte sich jetzt zu Storm um. „Möchten Sie etwas Trinken?“, fragte sie fürsorglich, doch er schüttelte den Kopf. „Nein, danke, das ist nicht nötig.“ „Und Sie?“, fragte die Flugbegleiterin und wandte sich wieder an seinen Nachbarn. „Nein, ich auch nicht, vielen Dank.“ Er klang so, als würde ihm bei diesem Gedanken allein schon übel werden. Er murmelte etwas vom „verdammten fliegen“, nachdem die Stewardess die anderen Gäste befragte, ob sie was zu Trinken wünschten. Dann sah er zu Storm herüber und rang sich ein leicht gequältes Lächeln ab. „Ich hasse fliegen, aber tu’s trotzdem immer wieder“, meinte er. „Mein Name ist Aoki, Seiichiro Aoki“, stellte er sich danach vor. „Storm“, meinte er kurz angebunden. „Warum fahren Sie dann nicht Zug?“ „Weil das zu kurzfristig war und ich sonst nicht rechtzeitig da bin“, erklärte er und wirkte schon gleich entspannter, jetzt wo er sich offensichtlich unterhalten konnte. „Ah“, machte Storm. „Sind Sie geschäftlich unterwegs?“, fragte Aoki. „Oh, entschuldigen Sie die Neugier. Das liegt wohl an meinem Job.“ „Nein. Privat“, antwortete Storm. Eigentlich hatte er sich gar nicht unterhalten wollen, doch irgendwie fand er diesen Aoki sympathisch. „Was machen Sie denn beruflich?“, erkundigte er sich dann. „Journalist. Ich arbeite für die Zeitung in Abaton“, kam die Antwort, als hätte er diese Frage erwartet. „Und Sie?“ „Spurensicherung, Mordkommission.“ „Oh, interessant.“ „Hm.“ Das Gespräch wurde immer einsilbiger und schließlich schwiegen sie beide. „Wieso haben Sie Flugangst?“, fragte Storm dann. „Oh, ich weiß nicht. Mir dreht sich immer der Magen um, besonders beim Start oder der Landung...“, meinte Aoki und grinste schief. „Ich bin immer froh, wenn’s vorbei ist.“ „So schlimm ist fliegen eigentlich nicht“, stellte Storm fest. „Ja, man sagt, Flugzeuge sind am sichersten...Nun, wirklich sicher ist man ja nirgendwo.“ Und so kamen die Beiden ins Gespräch, bis das Flugzeug vier Stunden später in Beretin zur Landung ansetzte. Denn dann verstummte Aoki. Erst als das Flugzeug nahezu stand, entspannte er sich wieder und ließ erleichtert den Sitz los. Während das Flugzeug langsam zur Gangway rollte, packte er seine Sachen und auch Aoki suchte sein Handgepäck zusammen. Dann ging das Licht für die Gurte aus und die Passagiere verließen den Flieger. Aoki schlenderte in der Gangway neben Storm her. „Nun denn“, meinte er am Ende angekommen, „dann lesen Sie doch mal öfter das Abaton Tagesblatt.“ Aoki grinste. Storm sah ihn an. „Das tue ich sowieso.“ Es gab sowieso nur zwei Zeitungen: Das Abaton Tagesblatt, die regionale Zeitung, und dann die Klatschpresse. Dann gelangten sie in die Abflughalle und gingen zum Gepäckförderband und Storm verlor Aoki aus den Augen. Er machte sich aber auch nicht die Mühe ihn zu suchen, sondern hielt Ausschau nach seinem Koffer. Aber irgendwas hatte dieser Journalist an sich, das ihn interessant machte... Nachdem er sein Gepäck entdeckt und vom Förderband geangelt hatte, organisierte er sich vor der Abflughalle ein Taxi und nannte dem Fahrer die Adresse von dem Haus, in dem seine Eltern wohnten. Die Fahrt dauerte nicht lange und als er den Fahrer bezahlte, ging auch schon die Tür auf. „Wie schön, dass du da bist!“, rief seine Mutter und kam bis zum Gartentor gelaufen. Das Haus seiner Eltern war genauso groß wie sei eigenes, wenn nicht ein wenig größer. Nur war es nicht so modern gebaut. Aber trotzdem war es ein sehr schönes Haus. Er stellte seinen Koffer neben sich ab. „Schön dich zu sehen, Mutter!“, sagte er und drückte sie kurz an sich. „Es ist lange her“, stellte sie fest. „Komm doch rein, der Flug war sicher anstrengend, oder?“ „Ach, eigentlich nicht. Ich soll Grüße von Oma bestellen.“ „Ah, wie geht es ihr? Ich hoffe doch gut?“ „Munter wie ein Fisch im Wasser“, erwiderte er, als sie die Haustür erreichten und eintraten. „Das freut mich.“ „Wo ist Vater?“, fragte er. „Er ist arbeiten.“ Das hatte er sich schon gedacht, sein Vater war eigentlich immer am arbeiten. „Morgen Abend ist die Neujahrsfeier. Sogar die Bürgermeisterfamilie hat zugesagt. Weißt du schon, dass ihre Tochter entführt wurde?“ „Oh, ja. Aber ihr geht es gut. Die Entführung war nur vorgetäuscht, damit sie nicht wirklich der Mafia in die Hände fällt.“ „Na dann. Also war das dein Fall?“, fragte Frau Storm. Sie war, im Gegensatz zu ihrem Mann, jetzt nicht mehr so abgeneigt, dass ihr Sohn Polizist war. Eigentlich konnte sie sogar behaupten, dass sie sehr stolz auf ihn war. „Mehr oder weniger. Ich habe die meiste Zeit im Einsatzwagen gesessen und meine Kollegen im Auge behalten. Sie waren zwar verkabelt, aber da hätte trotzdem alles passieren können... Und bei der Verhaftung war ich auch dabei und da habe ich die Tochter befreit.“ „Ah. Verstehe!“, sagte seine Mutter. „Willst du etwas trinken, dann kannst du ja weiter erzählen, ja?“ „Gerne.“ Sie ließen sich im Wohnzimmer nieder. „Aber bist du nicht eigentlich bei der Spurensicherung?“, erkundigte sich Frau Storm. „Ja, eigentlich schon. Aber im Moment geht auf dem Revier alles drunter und drüber, weil wir unterbesetzt sind. Da werden wir eigentlich überall eingesetzt. Doch jetzt, wo wir die Mafia größtenteils entmachtet haben, wird das wohl wieder ruhiger“, erklärte er. „Ach je. Das war gestern eine Aufregung...“, meinte sie. „Aber jetzt ist ja zum Glück alles gut, oder?“ Er nickte. „Ja, ich denke schon.“ Schließlich war er mit dem Abschluss dieses Falles sehr zufrieden. Auch wenn er – wieder mal – nicht unbedingt eine große Rolle gespielt hatte. Shinsai war sehr zufrieden mit allen gewesen. Und zufrieden war sie selten. „Das wird sicher ein langer Prozess, hab ich Recht?“, fragte seine Mutter. „Ich denke schon. Aber wir haben ein Geständnis auf Band...“ Sie redeten noch eine ganze Weile, bis Herr Storm das Wohnzimmer betrat. „Ah, du bist schon da“, stellte er fest. „Wie war dein Flug?“ „Es ging“, meinte er. „Schön, dich zu sehen.“ „Ja, genau das wollte ich auch gerade sagen. Wie läuft es bei der Polizei?“ Er hat mir das immer noch nicht ganz verziehen, dass ich seine Firma übernommen habe, dachte Storm. „Gut“, antwortete er und damit war das Thema für sie beide erledigt. „Hm. Was haltet ihr von Abendessen?“, fragte Frau Storm. „Oh ja! Das Flugzeugessen ist immer schlimm!“, antwortete Storm und auch sein Vater nickte zustimmend. Nach dem Abendessen saßen sie noch eine Weile zusammen und unterhielten sich. Dann sagte Storm: „Ich glaube ich leg mich schlafen, der Tag war anstrengend und in letzter Zeit habe ich auch kaum ein Auge zugemacht.“ Er erhob sich. „Wir sehen uns dann morgen früh, zum Frühstück?“ „Oh, das Gästezimmer ist fertig bezogen, du weißt ja wo das ist!“, meinte seine Mutter lächelnd. „Nein, ich muss morgen früh zur Arbeit“, erwiderte sein Vater. „Wir sehen uns dann wohl erst morgen Abend wieder.“ „Ist gut.“ „Ich muss morgen auch weg, aber erst gegen Mittag. Ich habe einen Friseurtermin“, fügte seine Mutter noch hinzu. „Okay. Ich werd mich schon beschäftigen können“, meinte Storm leicht grinsend. „Gute Nacht.“ „Gute Nacht.“ Er tappte in Richtung Gästezimmer, schnappte sich unterwegs seinen Koffer und stellte den dann im Gästezimmer ab. Das Gästezimmer war früher mal ein eigenes gewesen, aber seit er ausgezogen war, war es umfunktioniert worden. Er legte den Koffer auf dem Bett ab, öffnete ihn und holte seinen Kulturbeutel heraus, bevor ins Bad ging und sich für das Bett fertig zu machen. Derweil überlegte er sich, was er denn morgen so alles tun könnte. Beretin war ein Urlaubsort, aber der hatte eher im Sommer Hochsaison, weil hier ein beliebter Badestrand war. Und im Winter war es definitiv zu kalt dafür... Er hatte die Wassertemperatur zwar nicht getestet, dafür aber fast, als er Sugawa davor bewahrt hatte in den Fluss zu fallen, nachdem eben genannter sich gerade von seinem Partner fast hatte umbringen lassen... Er war dabei über einen Stein gestolpert, der dann anstatt ihm selbst in den Fluss geplatscht war, aber der Sturz war trotzdem nicht sehr toll gewesen. Aber zum Glück war nichts weiter passiert und sie hatten Ashura verhaften und die Tochter des Bürgermeisters befreien können. Er kam zu dem Ergebnis, dass er wohl morgen nicht allzu viel tun konnte, vielleicht machte er einen Spaziergang, um nicht den ganzen Tag im Haus zu sein, aber da es draußen wohl eiskalt sein würde, wollte er auch nicht unbedingt nach draußen. Winter – er konnte dieser Jahreszeit nichts abgewinnen. Kalt, dunkel, Auto fahren war noch gefährlicher als sonst... Nein, da war der Sommer doch viel schöner. Na ja. Außer wenn im Revier mal wieder die Klimaanlage ausfiel und es dann eher ein Hochofen als ein Büro war... Er war inzwischen wieder aus dem Bad in sein Zimmer Richtung Bett gewandert, wo er jetzt den Koffer auf den Boden stellte. Ausräumen würde er ihn morgen, dann hatte er auch was zu tun. Wieso machte er sich eigentlich Gedanken darüber, unbedingt etwas machen zu müssen? Schließlich hatte er Urlaub. Und den sollte er wohl genießen, wer wusste schon, wann er das nächste Mal Urlaub hatte? Deshalb beschloss er, jetzt einfach zu schlafen. Und nach einer Weile schaffte er das auch. Am nächsten Morgen wachte er für seine Verhältnisse ziemlich spät auf, als er einen Blick auf die Uhr warf, stellte er fest, dass es bereits zehn Uhr war. Aber er hatte ja schließlich frei, da konnte er ja auch so lange schlafen wie er wollte. Besonders wenn es draußen eiskalt war – zumindest sah es danach aus. Er blieb noch eine Weile in seinem warmen Bett liegen, bevor er dann aufstand, um etwas zum Frühstück aufzutreiben. Seine Eltern schienen nicht zuhause zu sein – aber das machte ja nichts, sie hatten ja gesagt, dass sie weg wollten. Er setzte sich einen Kaffee auf und stöberte dann im Kühlschrank herum. Dort stieß er auf Eier und etwas Schinken, die dann eine Weile später in der Pfanne brutzelten. Da eigentlich immer Oma kochte – was sie hervorragend machte – war das neben Nudeln das Einzige was er zustande brachte und genießbar war. Er hatte sich mal vorgenommen, kochen zu lernen, das aber immer wieder vor sich her geschoben, weil er eigentlich ja nicht kochen brauchte. Nachdem er sich auch mit dem Frühstück Zeit gelassen hatte und das Geschirr in den Geschirrspüler geräumt hatte, warf er einen Blick nach draußen. Es schneite heftig, also ging er ins Wohnzimmer und blieb vor dem Bücherregal stehen. Vielleicht gab es hier ja ein paar Bücher, die er noch nicht gelesen hatte oder die nichts mit Wirtschaft zu tun hatten. Eine Weile später wurde er fündig und angelte einen Krimi aus dem Regal, danach machte er es sich in einem Sessel bequem und fing an zu lesen. Krimis hatte er immer schon gern gelesen und obwohl er so etwas meist täglich selbst erlebte, las er immer noch jeden, der ihm in die Finger kam – auch wenn er wusste, dass Polizist sein nicht immer ganz so toll war, wie es in den meisten Kriminalromanen beschrieben wurde. Er legte den Roman erst wieder aus der Hand, als er ihn ausgelesen hatte, und da war es inzwischen Mittag. Draußen hatte es aufgehört zu schneien, stellte Storm fest, als er einen Blick aus dem Fenster warf und entschied sich daraufhin noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Vielleicht traf er ja einige alte Bekannte oder Freunde. Seine Eltern waren noch nicht aufgetaucht, aber das war ja nicht weiter schlimm. Er stand auf, schob das Buch ins Regal zurück und ging dann hoch in sein Zimmer, um sich für den geplanten Bummel warm anzuziehen, denn es schien immer noch bitterkalt zu sein. Dabei packte er dann gleich seinen Koffer aus, der immer noch mehr oder weniger gepackt herumgestanden hatte. Das nahm auch einige Zeit in Anspruch, aber er hatte es ja nicht eilig. Nachdem er den leeren Koffer unters Bett geschoben hatte, verließ er das Zimmer wieder und schlüpfte im Flur in seinen Mantel und wickelte sich vorsorglich auch einen Schal um den Hals. Dann überprüfte er, ob er den Haustürschlüssel dabei hatte und trat dann aus der Tür. Ein eisiger Wind fegte ihm entgegen, aber da er warm angezogen war, merkte er die Kälte nicht allzu sehr. Er wanderte langsam die Straße herunter, bis er in die Innenstadt von Beretin kam. Dort hielten sich deutlich mehr Menschen auf, als auf seinem Weg hierher. Aber viele waren es auch nicht. Meist schienen es Familien zu sein, die noch in Neujahrsstimmung durch die Stadt schlenderten. Oder Leute, die gerade Mittagspause hatten. Diese strömten gerade in diverse Cafés oder Restaurant – wahrscheinlich um Mittag zu essen. Er beschloss dies auch zu tun, entschied sich aber für eine kleinere Portion – heute Abend gab es sicher ziemlich viel zu essen. Er ging in ein kleines Café, das er von früher noch kannte. Seiner Meinung nach gab es dort die besten Sandwichs und den leckersten Kaffee überhaupt – wenn man Omas Kochkünste nicht mit einbezog. „Ah, auch mal wieder in der Stadt, Herr Kommissar?“, begrüßte ihn eine fröhliche Dame Mitte Zwanzig als er an die Auslage trat. „Wie man sieht, Kathy“, meinte er. „Wie geht’s? Das Geschäft scheint ja wie immer gut zu laufen“, stellte er sich fest. Das Café war gut besucht. „Ja, zu Neujahr sowieso, aber im Sommer ist hier die Hölle los!“, erzählte sie. „Dasselbe wie immer?“ Storm nickte. „Ja, natürlich.“ Kathy ging herüber zur Kaffeemaschine, um den Kaffee einzuschenken und rief die Bestellung des Sandwichs nach hinten durch. Storm kannte Kathy schon länger, etwa zwei Jahre. Damals war er unfreiwillig in einen Raubüberfall geraten, als er seine Eltern besucht hatte – sie hatten Hochzeitstag gehabt – und dieser Raubüberfall war dann in einer Geiselnahme geendet. Eben in diesem Café. Die Bankräuber waren hier her geflüchtet. Zum Glück war niemand verletzt worden, weil die Täter Stunden später überwältigt werden konnten, dank Kathys tatkräftiger Hilfe. Sie duzten sich zwar, aber Kathy nannte ihn immer ‚Herr Kommissar’. Sie fand, dass es besser passte, als wenn sie ihn Fred nannte und Storm war ihr dann wieder zu unpersönlich. „So, einmal Sandwich Spezial und einen Kaffee“, sagte Kathy und reichte ihm seine Bestellung über die Theke. „Vielen Dank, Kathy!“, sagte Storm und sah sich nach einem freien Tisch um. Als er sich umdrehte, stieß er versehendlich jemanden an. „Oh, Verzeihung“, sagte er. „Ah, wir kennen uns doch!“ Vor ihm stand Aoki, den Laptop unter den Arm geklemmt, den Schal fast bis zur Nasenspitze hochgezogen, den er aber jetzt mit einer Handbewegung aus dem Gesicht schob. „Was für ein Zufall!“ Eine Weile später saß der Reporter Storm gegenüber und mampfte zufrieden ein Käsesandwich, neben sich einen Cappuccino stehen. „Ich hoffe, es stört Sie nicht, dass ich mich zu Ihnen gesetzt habe“, meinte Aoki. Ein wenig störte es Storm doch, aber er wollte nicht unhöflich sein. „Nein, das tut es nicht“, sagte er und nahm einen Schluck Kaffee. „Also...ich hätte nicht erwartet, Sie hier zu treffen!“, sagte Aoki. Das hatte Storm allerdings auch nicht, deshalb nickte er nur wortlos. „Sagen Sie“, redete Aoki weiter, „sind Sie auch auf der Veranstaltung heute Abend? Ich soll einen Bericht darüber schreiben. Storm... leitet Ihr Vater zufällig InterCorp?“ Wieder ein Nicken. „Ja, warum?“ „Vielleicht könnten Sie mich mit ihm bekannt machen. Es ist ziemlich schwer an ihn heranzukommen, als Reporter. Und wenn ich ein kleines Interview mit ihm in den Artikel einbringen könnte, wäre das sicher hilfreich.“ „So, wirklich?“ Aoki nickte eifrig. „Ja, sicher. Ich meine InterCorp ist eines der größten Unternehmen in der Wirtschaftsindustrie...“ Da Aokis Redefluss kaum noch zu stoppen gewesen war, war Storm länger als geplant in dem Café geblieben. Wenn der Journalist ihn etwas fragte - was dieser spätestens mit jedem dritten Satz schaffte - antwortete er eigentlich nur knapp. Irgendwie hatte er keine Lust, sich mit dem Reporter zu unterhalten. Aber irgendwie schaffte er es auch nicht, ihn abzuweisen. Den Grund dafür wusste er selbst nicht so genau. Einerseits fand er Aoki ein wenig aufdringlich, aber andererseits auf eine Art und Weise sympathisch. Doch dann wurde es ihm irgendwann doch zu viel und er schaute demonstrativ auf die Uhr. „Ich muss jetzt weg“, sagte er, trank den letzten Schluck Kaffee und erhob sich. „Ach. Wie schade!“ Aoki sah zu ihm hoch. „Aber ich bin sicher, dass wir uns später noch einmal sehen“, meinte er lächelnd. Storm nickte. „Möglich.“ „Hm. Dann bis...nachher“, sagte Aoki und Storm verließ das Café. Draußen schlug ihm die Kälte wieder entgegen. Jetzt musste er sich aber auch ein wenig beeilen, weil er sonst zu spät zu der Neujahrsfeier kommen würde. Seine Mutter war ebenfalls aus der Stadt zurück. „Ah, da bist du ja wieder“, begrüßte sie ihren Sohn, als er ins Wohnzimmer kam. Sie war schon umgezogen und anscheinend startbereit. „Ja, es hat etwas länger gedauert als geplant“, erklärte er. „Ist ja nicht schlimm, aber wir sollten bald los“, meinte seine Mutter. „Ist gut, ich zieh mich nur eben um.“ Er ging hoch und suchte seinen Anzug heraus. Danach fuhren sie los, sein Vater würde gleich von der Arbeit zur Feier kommen. Als sie an der Festhalle ankamen, war es schon recht voll und er ließ seine Mutter kurz vor dem Eingang aussteigen, bevor er das Auto parkte und dann ebenfalls Richtung Stadthalle ging. Seinen Mantel hatte er im Auto gelassen, weil er sich das Gedränge an der Garderobe sparen wollte. In dem Festsaal war es ziemlich voll, weshalb er seine Eltern nicht entdecken konnte – was aber auch nicht weiter schlimm war. Sie hatten sicher mit den ganzen Geschäftspartnern zu tun. Ein paar, die er davon kannte, traf er auch und unterhielt sich eine Weile mit ihnen. Dann sah er hinüber zum Büffet und überlegte, ob er sich nicht etwas zu trinken holen sollte, doch da wurde er dann plötzlich angerempelt. Er wollte gerade fragen, was das sollte, doch als sich derjenige umdrehte, der ihn angestoßen hatte, wurde es ein: „Was machen Sie denn hier?“ Warum tauchte denn sein Kollege hier auf? Ihm gegenüber stand Sugawa, der ihn im gleichem Moment das selbe gefragt hatte. „Kuro-ne...oh!“, ertönte es dann auch hinter dem Detective und Flourite erschien ebenfalls auf der Bildfläche und drückte seinem Partner ein Glas in die Hand. „Kommissar Storm, Sie sind auch hier?“, fragte er dann. „Ja, das sieht man doch“, gab er zurück. Eigentlich hätte er sich ja denken können, dass der Blonde auch dabei war. Der war eigentlich nie weit, wenn Sugawa in der Nähe war. Doch den – zwischenzeitlich suspendierten – Lieutenant konnte er eigentlich recht gut leiden, weshalb die Antwort auch nicht ganz so unfreundlich herüber kam. Trotzdem – er wollte sich jetzt nicht mit den Beiden unterhalten, mit Sugawa schon gar nicht. „Ich muss jetzt auch weiter“, sagte er deshalb und schob sich an Sugawa vorbei. Er hörte nur noch „Was für ein Zufall...“, dann ging das weitere Gespräch seiner Kollegen in dem allgemeinen Lärm unter. Doch wieder blieb ihm die Ruhe, die er eigentlich haben wollte nicht lange erhalten, weil sich wieder jemand in sein Blickfeld schob, den er nur allzu oft in letzter Zeit gesehen hatte. Aoki. Der war natürlich begeistert, ihn zu sehen. „Ich war eben bei Ihrem Vater und habe ein Interview bekommen!“, fing er sofort überschwänglich an zu erzählen, was ihm einen genervten Seitenblick von Storm einbrachte – den er entweder übersah oder gekonnt ignorierte. Aoki hatte nämlich irgendwie Gefallen an Storm gefunden, auch wenn der im Moment recht kühl war. Auf irgendeine Art und Weise hielt er ihn für sympathisch. Und ihm ging es längst nicht mehr um die Story für die Zeitung. Er wollte sich einfach mit Storm unterhalten - nun, wobei er selbst ja eher redete. Aber das machte ihm nichts aus. Er war nun mal redefreudig und sehr neugierig - weshalb er ja auch Journalist geworden war. Er konnte aber auch nicht genau sagen, was ihn so an dem Polizisten faszinierte. Und das, obwohl er ja eigentlich glücklich verheiratet war. Am besten schlug er sich solche Gedanken gleich aus dem Kopf. Und genau um sich nicht weiter mit diesen Gedanken beschäftigen zu müssen, redete er ununterbrochen auf sein Gegenüber ein. Natürlich achtete er darauf, dass er es nicht zu sehr übertrieb. Denn er wollte den anderen ja nicht verärgern. Nach einer Weile wurde Storm es anscheinend aber doch zuviel. Mit einem Lächeln hielt Aoki inne und meinte dann: „Aber ich will sie jetzt auch nicht weiter stören! Schließlich muss ich noch ein paar Fotos machen~“ Storm nickte bloß und Aoki drehte sich um, um wieder in der Menge zu verschwinden. Storm sah ihm nach. Und um weiteren Gesprächen zu entgehen, entschied er sich, eine Weile spazieren zu gehen. Er verließ den Festsaal und wanderte einen der vielen Gängen entlang. Plötzlich hörte er Kampflärm und er legte einen Schritt zu, blieb aber vorsichtig. Doch nicht vorsichtig genug – als er vorsichtig um die Ecke bog, bekam er einen Schlag verpasst, der ihn nach hinten taumeln und ihn dann zu Boden sinken ließ. „...nhhha~ zu spät~“ „Oh.“ Er blickte auf und sah sich seinen beiden Kollegen gegenüber, die ein wenig überrascht und auch etwas schuldbewusst aussahen. Er hielt sich die Nase und funkelte Sugawa an. „Was. Sollte. Das?!“, knurrte er und stieß danach ein wütendes Schnauben aus, bevor er sich aufrappelte. „Das war ein Versehen“, antworte Sugawa, seiner Meinung nach, etwas zu gelassen. Dafür schenkte er ihm einen Blick, der zeigte, dass er eindeutig nicht an ein Versehen glaubte. „Ein Versehen?! Schau gefälligst genau hin, bevor du zuschlägst, verdammt aber auch!“, schrie er dann auch. „Kann ich wissen, dass du um die Ecke kommst?“, fragte der andere, in nicht gerade leiserer Lautstärke zurück. „Trotzdem!! Mann! Du hast mir die Nase gebrochen!!“, brüllte Storm und spießte sein Gegenüber förmlich mit seinem Blick auf.. „Stell dich nicht so an!“, kam es zurück. „Das heilt wieder...“ „Ähm...“ Flourite sah zwischen ihnen hin und her. „Ich will euch ja nicht unterbrechen...aber...“, meinte er ruhig und zeigte auf die vier Gestalten die auf dem Gang aufgetaucht waren. Storm und Sugawa sahen gleichzeitig zu ihnen. „Schön die Hände hoch, aber plötzlich!“, polterte der eine, welcher der Anführer zu sein schien. „Na toll!!“ Storm wandte sich wieder zu seinem Kollegen um. „Das ist alles deine Schuld, weil DU hier so rumbrüllst!!“ „Ach ja?! DU hast doch damit angefangen!!“, wehrte dieser sich prompt. „Du hättest mir auch sagen können, dass hier solche Typen rumrennen.“ Er machte eine ausholende Handbewegungen zu den Vier, die keine Ahnung hatten, warum sie jetzt ignoriert wurden. Auch Flourite hatte den Kopf leicht schiefgelegt und grinste nur vor sich hin – nur hatte er zumindest die Hände leicht erhoben. „Dazu hatte ich ja keine Zeit!“ Durch einen Stoß von der Seite seines Kollegen aus, stolperte Storm rückwärts. „Weil du mich angebrüllt hast.“ Das ließ Storm sich nicht gefallen und rempelte zurück. „So?! Du hast mir eine reingehauen, du Idiot!“ „Weil ich dachte, dass du einer von denen wärst!“ Schon wieder wurde er geschubst. Jetzt sahen sowohl die Vier, als auch Sugawas Kollege etwas unsicher drein. „He!! Ich hab gesagt Hände hoch!“, meldete sich einer der Gangster zu Wort und verlieh seinen Worten mit der Waffe Ausdruck – zumindest versuchte er es. „Klappe, wir sind beschäftigt, sieht man das nicht?!“, fauchten Storm und Sugawa unisono, um sich dann gegenseitig wieder anzufunkeln. Was die Verbrecher noch verwirrter machte. Storm fühlte sich grob am Kragen gepackt und versuchte, sich aus dem Griff des Kollegen zu befreien. „Lass mich los, verdammt!“, zischte er. Was fiel ihm eigentlich ein? Erst unerwartet einen Schlag ins Gesicht verpassen und jetzt auch noch das hier! „Wieso sollte ich?“, fauchte sein Gegenüber. „Weil ich DIR sonst eine verpasse!“, drohte er – aber er hatte dieses Spiel endlich begriffen, nachdem er den Blick seines Kollegen gesehen hatte. Das hätte er ihm aber auch eher verklickern können, dachte Storm. „Ach ja...das will ich sehen!“, grollte Sugawa da. Storm holte aus und schlug zu – doch der Kollege duckte sich natürlich und entging somit dem Schlag, der einen der Verbrecher traf – wie geplant. Sofort gingen die beiden Polizisten auf die anderen drei los und ehe diese sich versahen, waren sie auch schon außer Gefecht gesetzt. „Hyuu~...?“, machte Flourite langsam, dann grinste er. „Das waren alle oder?“ „Sieht so aus... bin mir nicht sicher... Vielleicht sind da noch welche.“ Sugawa rückte sein Jackett gerade und sah zu seinem Kollegen. „Die wären aber wohl schon da“, sagte Storm, während er ein Taschentuch aus der Tasche zog und es sich an die Nase hielt. „Aber, verdammt! Musstest du so hart zuschlagen?“ Das war gar nicht lustig gewesen. Selbst wenn es geplant gewesen wäre – der Teil war es aber nun mal nicht gewesen – zumindest hätte sein Kollegen vorher genauer hingucken können, wem er da eine verpasste. „Das war wirklich keine Absicht“, wiederholte der Detective. „Aber wenigstens hast du ja mitgespielt...“, fügte er noch hinzu. „Ja... das funktioniert immer wieder“, meinte er – nur gefiel es ihm nicht, dass Sugawa eigentlich nicht eine Schramme hatte. Fye nickte. „Wie im Film~ ich dachte schon ihr streitet ernsthaft. Ah, wie schön, dass ihr euch wieder vertragen habt“, meinte er. „Warum?“, fragte Kurogane. „Wie kommst du darauf?“, wollte Storm gleich darauf wissen. „Weil ihr euch duzt!“, strahlte der Blonde. „Na ja...“ Der Detective hob eine Augenbraue und sah Storm an. „Ich hab nichts dagegen.“ „Ich auch nicht...“, meinte er schließlich. „Ist ja schon längst vergessen, die Sache...nicht ungeschehen, aber vergeben. Aber unter einer Bedingung.“ „Ach...die wäre?“ „Wenn wir uns das nächste Mal streiten und uns wieder vertragen, dann hau ich aber dir eine rein!“ Er grinste und streckte die Hand aus, damit sein Kollege einschlagen konnte. Er sollte vielleicht doch nicht mehr so stur sein. So langsam fand auch er selbst, dass diese Rivalität etwas zu überzogen war. Das war ja glatt schon Anstellerei. Und seinen Bruder brachte es ohnehin nicht zurück. Außerdem – im Grunde hatte er dem Detective schon verziehen, weil er einsah, dass er nicht Schuld an der Sache trug. Zumindest nicht die Ganze. „Dazu kommt es dann hoffentlich nicht“, meinte dieser gerade und schlug ein. „Du solltest zu einem Arzt“, stellte Kurogane dann fest, als sie auf dem Weg zurück in die Festhalle waren. „Hm...ich glaub das geht schon“, meinte Storm. „Blutet nicht mal mehr~“ „Wir sollten auch die Polizei rufen!“, meinte Fye. „Die werden sich sicher freuen, wenn sie die Bande einsammeln.“ Kurogane nickte. „Ja... fragen wir doch mal, ob die hier ein Telefon haben das funktioniert.“ „Ah! Und Aiko-chan! Die haben wir ganz vergessen!“, meinte Fye. „He, Sie!“, hörten sie es hinter sich und drehten sich zu den – auch etwas mitgenommen aussehenden – Sicherheitsleuten um. „Hier ist eine Diebesbande unterwegs! Gehen Sie besser nicht in den Raum! Da sind noch welche von denen drin“, meinte einer von ihnen. „Ach? Sechs von denen sind uns schon begegnet....“, sagte Storms schwarzhaariger Kollege, „Die machen keinen Ärger mehr“, fügte Storm hinzu und Fye sagte: „Sie sind den Gang runter, links um die Ecke und zweite Tür rechts.“ Daraufhin verschwanden zwei der Leute, um sich das doch mal mit eigenen Augen anzusehen. „Ist die Polizei schon alarmiert?“ „Ja.“ „Wie viele sind es denn insgesamt gewesen?“, wollte Storm wissen. „Neun, ja, Neun waren es.“ „Dann sind es ja nur noch drei“, stellte Fye fest. „Hyuu~“ „Und dafür brauchen wir gleich ein Einsatzkommando?“ Storm seufzte. „Ja. Die haben sich nämlich verbarrikadiert und haben Geiseln.“ „Dass die sich nicht wundern, das ihre Kumpel nicht wiederkommen oder sich melden...“ Eine halbe Stunde später traf das Einsatzteam des BPD in voller Ausrüstung ein. „Ah... da mischt sich die Polizei aus Abaton mal wieder in unsere Angelegenheiten ein, hm?“ Offensichtlich kam die Einsatzleiterin auf uns zu und Kurogane schien sie obendrein zu kennen, hatte sie wohl aber nicht erwartet, denn er war ziemlich überrascht. Storm hingegen kannte sie nicht. „Wieso mal wieder? Das ist erst das zweite Mal“, meinte Kurogane. „Und seit wann bist du beim Sondereinsatzkommando?“ Die Einsatzleiterin, sie hieß Tomoyo Daijobou, wie er später erfuhr, kicherte kurz. „Seit ich bei der Polizei bin. Und natürlich nach meiner Beförderung.“ „Was ist mit der Medizin?“, fragte Kurogane, was Storms Vermutung bestätigte, dass er sie kannte. „Ach~ das war irgendwie nichts für mich...Aber du hättest mich ruhig mal besuchen kommen können“, antwortete die Leiterin des Teams. „Wir sind soweit“, sagte eines der Teammitglieder. „Souma.“ Kurogane schien auch diese Frau zu kennen, er selbst kannte sie bloß aus einem der Berichte, weil es Fälle seines Bruders gewesen waren, fiel ihm ein, als ihm die Namen doch recht bekannt vorkamen. „Oh, das ist gut!“, sagte Tomoyo und fügte hinzu: „Wir sehen uns dann sicher später!“ Sie sah kurz in die Runde und folgte dann Souma. „Tja. Und jetzt?“, fragte Storm und sah zu Fye und Sugawa. „Hmmm~ wir haben Aiko-chan immer noch nicht gefunden...“, meinte Fye. „Wo sie wohl steckt?“ „Wir können ja weitersuchen, solang das Sondereinsatzkommando sowieso beschäftigt ist“, gab Kurogane zur Antwort. Er hatte nicht gewusst, dass sie ebenfalls hier war – doch er hatte es geahnt, weil ihre Eltern ebenfalls anwesend waren. Er beschloss, mitzusuchen. „Also...hier drin haben wir ja schon überall nachgesehen...“, meinte Fye. „Vielleicht ist sie ja auch nach draußen gerannt“, mutmaßte Storm. „Bei dem Wetter? Hoffentlich nicht!“, sagte Fye. „Kuro-nya! Wir sollten ganz schnell gucken, ob sie nicht vielleicht doch draußen ist. Da holt sie sich ja den Tod!“ Der Schwarzhaarige nickte zustimmend. „Ja.“ Aoki kam auf ihn zu, nachdem seine Kollegen in die entgegengesetzte Richtung verschwunden waren. Nicht schon wieder, dachte Storm. „Ist irgendetwas passiert? Hier ist plötzlich so viel Polizei...“ Er sah sich aufgeregt und auch neugierig um. Storm erklärte ihm die Sache mit der Geiselnahme. „Aber das ist jetzt auch nicht so wichtig, das wird ja geregelt. Ein Mädchen wird vermisst, wir – also meine Kollegen und ich – suchen sie gerade“, meinte er dann. „Oh? Ich helfe Ihnen beim Suchen!“, ereiferte sich Aoki. Storm überlegte kurz. Dann nickte er und beschrieb dem Reporter, wie Aiko aussah. „Und sie ist hier draußen?“, fragte Aoki und rieb sich die Hände aneinander um sie aufzuwärmen. Auch Storm hatte seine Hände inzwischen in den Taschen versenkt. Sie diskutierten eine Weile, in welche Richtung sie gehen und suchen wollten. Gerade als sie sich dann entschieden hatten und losgehen wollten, kamen Sugawa und Flourite zurück. „Ah, da seid ihr ja!“, sagte Storm. „Das ist Seiichiro Aoki, Reporter. Er will uns bei der Suche nach dem Mädchen helfen“, stellte er dann den Reporter vor. „Wir haben sie schon gefunden. Sie ist im Hotel“, antwortete der Detective. „Trotzdem danke, für das Angebot.“ Der Reporter winkte lächelnd ab. „Aber ich helfe doch gern. Als ich gehört habe, dass sie vermisst wird, habe ich natürlich sofort angeboten zu helfen. Vor allem da Herr Storm mir auch schon sehr weitergeholfen hat...“ Er hielt inne, wohl um Luft zu holen. „Sie müssen Sugawa-san und Flourite-san sein, hab ich recht? Ich freue mich wirklich ihre Bekanntschaft zu machen.“ Fye strahlte nicht minder zurück. „Ja, das ist richtig“, sagte er. „Storm-san hat Ihnen also geholfen?“ „Ja, im Flugzeug...Wissen Sie....“, fing er an zu erzählen, doch Sugawa schien gar nicht mehr zuzuhören und Storm wandte sich ebenfalls ein wenig ab. Seiner Meinung nach redete Aoki manchmal doch ein wenig zuviel... Hoffentlich sah man es ihm nicht an, dass es ihm ein weinig unangenehm war. Doch weitere Möglichkeiten, länger darüber nachzudenken, bekam er auch nicht. „Wie steht es mit der Geiselnahme?“, fragte sein schwarzhaariger Kollege. „Das Einsatzkommando ist noch beschäftigt. Anscheinend scheint die Lage doch ernster als gedacht“, meinte er schließlich. „Aber, die meisten Leute sind davor ohnehin nach Hause gefahren. Aber dennoch sind noch etwa zwanzig Personen in dem Raum.“ Er sah genau, dass es Kurogane nicht so recht zu gefallen schien, dass sie nichts unternehmen konnten – ihm selbst ging es auch kaum anders. Aber nach einer Stunde waren anscheinend so gut wie alle Polizisten aus Beretin hier anwesend, um die Geiselnehmer dazu zu bringen, sich zu ergeben – was sie natürlich nicht taten. Inzwischen standen sie mit einem Becher Kaffee herum und versuchten, sich ein wenig aufzuwärmen, während der Zugriff diskutiert wurde. „Hm, ich denke, wir riskieren den Zugriff. Es ist immer gefährlich. Und wenn die Geiselnehmer noch nervöser werden, könnte die Situation eher außer Kontrolle geraten“, meinte die Einsatzleiterin und wandte sich dann an ihre Kollegin. „Sag unseren Leuten, sie sollen sich bereithalten.“ „Ist gut“, antwortete diese und verschwand im Gebäude, um alles einzuleiten.. „Am besten bleibt ihr hier oder geht zu dem Einsatzwagen da drüben“, meinte dann Tomoyo an die kleine Gruppe gewandt und zeigte auf einen Einsatzwagen, einen schwarzen Transporter mit Blaulicht. Doch dieses Angebot war auch nicht unbedingt so verlockend, denn dort war es sicher genauso kalt, dachte sich Storm. Und seine beiden Kollegen schienen das auch so zu sehen. „Kuro-ta... lass uns doch einfach zum Hotel zurückkehren, vielleicht ist Aiko-chan ja wieder wach“, schlug Fye seinem Kollegen vor, welcher nickte. „Steht eigentlich schon fest, ob die Takedas in die Geiselnahme verwickelt sind?“, fragte er dann noch an Tomoyo gewand. „Ich denke, dass sie noch dort sind – schließlich sind sie die Gastgeber. Wir melden uns einfach im Hotel, wenn wir etwas neues hören“, antwortete diese und begab sich dann auch auf den Weg zu ihren Leuten und Sugawa und Flourite machten sich auf den Weg zum Hotel. Jetzt standen nur noch Storm und Aoki herum, etwas ratlos. „Hm... ich denke, ich werde auch in mein Hotel zurückkehren...“, meinte Aoki, der schon sehr müde und erschöpft aussah. „Ich... werde hier bleiben“, meinte Storm. Er hatte nämlich seine Eltern noch gar nicht gesehen und ihn beschlich die Vermutung, dass diese vielleicht auch noch im Festsaal waren. Seinen Kollegen gegenüber hatte er nichts davon erwähnt, weil er fand, dass sie sich nicht auch noch einmischen müssten – auch wenn er wüsste, dass sie es tun würden. Aber er könnte jetzt nicht nach Hause zurück, ohne seine Eltern. „Sie sehen aber auch müde aus. Und ziemlich angeschlagen, wenn ich das so sagen darf“, sagte Aoki. Storm hatte sich zwar von einem der Ärzte des Rettungsdienstes, die mittlerweile auch hier herumstanden, behandeln lassen, aber man sah es jetzt deutlich, dass er etwas abbekommen hatte. „Das ist nichts“, winkte er ab. „Außerdem habe ich meine Gründe.“ „Ihre Eltern, hab ich recht? Da ist es wirklich verständlich, dass Sie bleiben wollen“, sagte Aoki, der sich wohl gerade entschlossen hatte, doch zu bleiben. Storm nickte. „Ja. Sie sind glaube ich noch dort drin.“ „Ich bin sicher, dass die Polizei das hinbekommt“, meinte Aoki, obwohl er sich auch nicht hundertprozentig sicher war. „Ihren Eltern geht es sicher gut.“ „Das hoffe ich.“ Storm wurde trotzdem unruhig. Vielleicht hätte er doch keinen Kaffee mehr trinken sollen, durch das Koffein war er nämlich jetzt nämlich ein wenig wacher, was aber auch nicht so gut war, denn dadurch wurde er ein wenig unruhig. Und das er jetzt hier untätig herumstehen musste, machte die Sache nicht besser und passte ihm nicht. Sonst war er eigentlich recht gelassen, aber jetzt machte er sich wirklich Sorgen. Er war schließlich lange genug im Polizeidienst, um zu wissen, wie schnell auch unscheinbare Geiselnahmen eskalieren konnten, vor allem wenn es keine Profis waren und die Nerven verloren. Oder wenn sich – was zum Glück nur in den seltensten Fällen vorkam – eine oder mehrere der Geiseln unbedingt als Helden aufspielen mussten und deshalb die Situation aus dem Ruder lief. Aoki merkte die Anspannung, die von Storm ausging und legte ihm die Hand auf den Arm. „Es wird sicher alles gut“, meinte er – was er natürlich auch hoffte. Das war zwar eine tolle Story für die Zeitung, aber er war nicht einer dieser rücksichtslosen Reporter, die alles für eine Schlagzeile riskieren würde, schon gar nicht das Leben anderer Leute oder gar das eigene. Einige Kollegen hätten sich überhaupt nicht an die Anweisung der Polizei, hier stehen zu bleiben, geschert, und würden einen Weg suchen, die besten Bilder zu bekommen. Er war zwar neugierig und liebte seine Arbeit, aber lebensmüde war er nicht. Schon gar nicht, weil er auch Familie hatte. Im Moment lief es in seiner Ehe zwar nicht ganz glatt, aber das lag wohl daran, dass er viel unterwegs war und seine Tochter gerade in einer schwierigen Phase war, was wiederum die Nerven seiner Frau völlig strapazierte. Deshalb gab es seit kurzem immer mal wieder Streit zwischen ihnen. Allerdings war dies auch ein Teufelskreis, denn so zog sich Aoki zurück und arbeitete noch mehr. Aber wirklich eine Wahl hatte er auch nicht, denn der Redakteur und sein Chef machten Druck, denn die Zeitung stand gerade auch in einer kleinen Krise. Apropos – wo er schon an seine Familie dachte, die sollte er auch noch mal anrufen. Aber natürlich erst morgen, beziehungsweise später, jetzt war es knapp halb drei – in der Früh. Er unterdrückte ein Gähnen. Vielleicht sollte er doch zum Hotel zurückgehen. Aber wenn sein Chef erfuhr, dass er sich eine solche „Sensation“ entgehen ließ... Da konnte er dann demnächst die Todesanzeigen schreiben. „Wollen Sie auch noch einen Kaffee?“, fragte er an Storm gewandt. Wie es aussah, würde er selbst nämlich noch literweise davon trinken müssen, um wach zu bleiben. „Ja, bitte“, meinte der Kommissar und hielt ihm seinen Becher hin. Also schien der Polizist wohl wirklich noch eine ganze Weile ebenfalls hier bleiben zu wollen. Er nahm den Becher, ging herüber zum Einsatzwagen, wo er Nachschub des Koffeingetränkes bekam und kehrte dann daraufhin zu Storm zurück. Dieser schien mit seinen Gedanken sehr weit weg zu sein, weil er den Becher zwar annahm, aber ihn danach anscheinend fast wieder vergaß, weil er nur ab und zu gedankenverloren daran nippte. Sie standen fast zwei Stunden herum, bis sich etwas tat. Plötzlich hallte ein Schuss durch das Gebäude vor ihnen, sodass Aoki erschreckt den Kaffeebecher fallen ließ und auch Storm zusammenzuckte. Gleichzeitig kam Bewegung in das Einsatzkommando, welches das Gebäude von außen gesichert hatten. Sie blieben zwar auf ihren Positionen, aber waren jetzt angespannt, dass man es sogar von weiten sehen konnte. Bisher hatten sie mehr oder weniger entspannt verharrt. Gleich darauf kam Tomoyo in Begleitung Soumas herausgestürmt und hielt auf den Einsatzwagen zu. Mit einigen Schritten waren auch Storm und Aoki dort, weil sie fragen wollten, was passiert sei, doch Tomoyo schien gerade wirklich etwas wichtiges erledigen zu wollen, denn sie kletterte in den Einsatzwagen, ohne die beiden großartig zu beachten. „Was ist denn passiert?“, fragte Aoki deshalb Souma. „Einer der Geiselnehmer hat die Nerven verloren und geschossen“, antwortete diese. „Das haben wir gehört“, meinte Storm. „Ist jemand verletzt?“ „Wir vermuten, dass es Frau Takeda erwischt hat. Tomoyo-san versucht gerade, Kurogane-san oder Fye-san zu erreichen, um ihnen das mitzuteilen.“ „Verstehe, sie sind im selben Hotel wie die Takedas“, stellte Storm fest und nickte. Dann war das verständlich. Die arme Tochter – erst wurde sie vermisst und dann halb erfroren gefunden und jetzt war auch noch ihre Mutter angeschossen worden. Er wollte jetzt nicht mit seinen Kollegen tauschen, die dem Mädchen diese Nachricht überbringen mussten. „Aber sie ist doch nicht tot?“, wollte Aoki entsetzt wissen und sah Souma an. Die Polizistin schüttelte mit dem Kopf. „Nein, verletzt. Wie schwer genau, wissen wir nicht“, antwortete sie. „Wir wissen nicht wirklich etwas, ein weiterer Zugriff ist leider unmöglich, weil sonst weitere Geiseln gefährdet sind.“ „Aber... Es muss doch etwas getan werden!“, sagte Storm. Vor allem, weil seine Eltern anscheinend wirklich in dem Gebäude waren. Er sah ein, dass es gefährlich werden könnte, jetzt einen weiteren Zugriff zu wagen, aber das war ja nie risikolos. Und wenn die Geiselnehmer nur noch nervöser wurden, half ihnen das auch nicht. Doch bevor er oder Souma noch etwas sagen konnten, kam ein weiterer Polizist angelaufen. „Wir haben eine Möglichkeit, in den Saal hereinzukommen und die Geiselnehmer unschädlich zu machen“, verkündete er und rief nach Tomoyo, die daraufhin ihr Telefonat beendete und aus dem Transporter stieg. „Dann nichts wie los!“, meinte sie. „Moment“, sagte Storm. „Ich möchte helfen.“ Länger konnte er hier beim besten Willen nicht untätig herumstehen. „Das kommt gar nicht in Frage“, antwortete die Einsatzleiterin nach kurzem Überlegen. „Wir regeln das schon. Bleiben Sie bitte einfach hier stehen.“ Damit ging sie mit ihren beiden Kollegen wieder ins Gebäude, während sie sich erklären ließ, wie der Plan diesmal aussah. „Was ist eigentlich mit ihrer Nase passiert?“, fragte Aoki plötzlich, nachdem sie etwa fünf Minuten geschwiegen hatten. „Kleine Auseinandersetzung“, meinte Storm. „Mit den Geiselnehmern?“ Aoki sah – ein wenig bewundernd – zu ihm herüber. „...auch, ja.“, antwortete er ausweichend. Er konnte ja schlecht sagen, dass sein Kollege ihm – wenn auch aus Versehen, wie dieser behauptete – ihm fast die Nase gebrochen hatte. „Wie konnte das eigentlich passieren? Das die Geiselnehmer hereingekommen sind?“, fragte Aoki. „Ich meine, da waren doch eine Menge Sicherheitsleute.“ „Stimmt, da waren eine ganze Menge...“, pflichtete er dem Reporter bei. „Merkwürdig – also, dass sie nichts unternommen haben. Sie sind ja schließlich dafür verantwortlich, dass niemand unbefugtes einfach so herein kommt. Außerdem haben die sich nicht blicken lassen, seit die Polizei da ist...zumindest habe ich keinen gesehen. Ich finde....“ „Was haben Sie gesagt?“, wurde Aoki jäh von Storm unterbrochen. „Ich sagte, ich finde es sehr seltsam, dass die vielen Sicherheitsleute nichts getan haben, um die Geiselnehmer aufzuhalten und....“ Wieder wurde er unterbrochen. „Kommen Sie. Wir müssen das Einsatzkommando warnen!“ „Was? Aber...wieso denn?“ Der Reporter sah ihn ungläubig an. „Wenn es so ist, wie ich vermute, dann haben die Leute da drin spätestens beim Zugriff ein großes Problem!“, erklärte Storm und sah sich derweil nach einem Mitglieds des Sondereinsatzkommandos um – konnte aber keines entdecken. Immer, wenn man sie mal brauchte, natürlich... Also mussten sie es der Einsatzleiterin persönlich sagen. „Bleiben Sie hier stehen oder beeilen Sie sich!“, meinte Storm und steuerte auf die Tür des Gebäudes zu. Aoki schaute ihm eine Sekunde lang verdutzt hinterher und setzte sich dann ebenfalls in Bewegen. „Heee~ Warten Sie! Tomoyo-san hat doch gesagt wir sollen uns nicht einmischen!“, rief er und beeilte sich, den Kommissar einzuholen. Doch dieser wurden keinen Deut langsamer, sondern kam erst ein wenig schlitternd vor der Tür zum stehen, um diese aufzureißen und dann zu weiterzustürmen. „Was haben Sie denn auf einmal?“, fragte Aoki, während er sich hastig schnell noch durch die zufallende Tür quetschte. „Keine Zeit für Erklärungen, später!“, kam es knapp von Storm. Aoki holte ihn ein, als er an einer Ecke abstoppte. Ein paar Gänge weiter müsste der Haupteingang zum Festsaal sein... Hoffentlich war es noch nicht zu spät, dachte Storm, während er um die Ecke bog – genau in einen Securitymitarbeiter hinein, der mit einem der Geiselnehmer – Storm erkannte ihn als einen der Vier von vorhin – zusammenstand, die erschreckt zu ihm und Aoki sahen. „Verdammt! Der schon wieder!“, rief dies er auch und riss seine Waffe hoch. Storm stieß Aoki in Deckung zurück, als sich der Schuss löste, und verschwand auch wieder hinter der Ecke. Allerdings nicht rechtzeitig – die Kugel streifte seinen Arm, sodass er mit einem unterdrückten Schmerzenslaut gegen die Wand taumelte und die Hand auf die Wunde presste. Aoki starrte ihn entsetzt an. „Stehen Sie da nicht wie angewachsen! Kommen Sie!“, fuhr Storm ihn an und rappelte sich auf. Die würden sie jetzt sicher nicht einfach so gehen lassen. „Aber –... Sie sind verletzt!“ „Wenn wir hier stehen bleiben, bleibt das nicht dabei... Bewegung!“ Das schien der Reporter allerdings einzusehen und drehte sich herum. Schnell liefen die beiden den Gang herunter – keine Sekunde zu spät, denn schon schlug die nächste Kugel neben ihnen in der Wand ein. „Jetzt ziel mal vernünftig, Mann!“, hörten sie einen der Männer sagen. „Machs doch besser!!“, schnauzte der andere zurück. Storm und Aoki bogen schnell um die nächste Ecke und dann um ein paar weitere. „Da rein...schnell!“ Storm deutete auf eine Tür. Keine Sekunde später waren sie in dem Raum und schoben schnell etwas vor die Tür. Das würde ihre Verfolger ein wenig aufhalten. Im Raum war es dunkel, abgesehen davon, dass etwas Licht von der Straßenlaterne durchs Fenster hineinschien und ihn wenigstens ein wenig erleuchtete, sodass man schemenhaft etwas erkennen konnte. Storm lehnte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Wand und schnappte nach Luft. Aoki kam besorgt zu ihm herüber. „Sie müssen sofort zu einem Arzt...“, murmelte er. „Lassen sie mal sehen. Wir müssen die Blutung stoppen.“ Storm fing an, umständlich sein Jackett aufzuknöpfen, da er nur eine Hand hatte. „Lassen Sie mich das machen... das dauert zu lange“, sagte Aoki und schob Storms Hand beiseite. „Ich kann das auch allein“, protestierte Storm, doch der Reporter ließ sich nicht beirren und schon bald lag das Jackett auf dem Boden. Der Ärmel des weißen Hemdes war bereits blutdurchtränkt. „Geben Sie mir ihre Krawatte... dann mach ich ihnen einen Druckverband“, meinte Aoki und löste die seine ebenfalls, um sie anschließend zusammenzufalten. Er drückte sie fest auf die Wunde. Storm stieß zischend die Luft aus. „Passen Sie doch auf!“ „Es geht nun mal nicht anders!“, gab Aoki zurück und fixierte seine Krawatte mit der von Storm indem er sie fest um dessen Arm wickelte. „Das müsste vorrübergehend aushelfen...“, meinte er dann. „Hoffen wir bloß, dass die Typen hier nicht aufkreuzen.“, meinte Storm. Doch diese Hoffnung erfüllte sich natürlich leider nicht. Schon bald hörten sie Tumult vor der Tür. Storm du der Reporter verhielten sich mucksmäuschenstill und bewegten sich nicht. „Die sind sicher längst weg“, hörten sie es durch die Tür. „Wir sollten verschwinden, bevor hier noch mehr Polizei auftaucht und wir erwischt werden.“ „Jetzt doch nicht mehr! Es ist fast schon gelaufen. Lass... – Hey, schau doch mal! Die sind ganz sicher noch hier!“ Es rumpelte gegen die Tür, der Tisch verhinderte, dass sie aufsprang. „Hah, was hab ich gesagt?“ Aoki warf einen erschrockenen Blick zu Storm, als die Tür samt Tisch erneut erzitterte. „Sie werden die Tür einrennen!“, flüsterte er leise und sah sich dann nach einer weiteren Möglichkeit um, diesen Raum zu verlassen. Außer dem Fenster fand er nichts – nur war das Fenster auch gesichert, weshalb es sich nicht öffnen ließ. „Wir wissen, dass ihr da drin seid!“, ließ sich der Eine hämisch vernehmen und der Andere fügte hinzu: „Kommt lieber freiwillig raus, wir kriegen euch sowieso.“ Und erneut bebte die Tür und der Tisch verschob sich. „Hätte ich wenigstens meine Dienstwaffe dabei...“, knirschte Storm. Da er gerade außer Dienst war, hatte er sie natürlich zu Haus gelassen. „Was machen wir denn jetzt?“, fragte Aoki. In diesem Augenblick donnerte es noch mal gegen die Tür und der Tisch machte einen Ruck zur Seite. Dann sprang die Tür ganz auf und die beiden Gangster standen in der Tür. „Wie die Ratten in der Falle!“, grinste einer von ihnen. Sie hoben ihre Waffen erneut. Aoki schnappte erschrocken nach Luft und Storm spannte sich unwillkürlich an. Damit war es wohl gelaufen, dachte er. „BPD! Sofort die Waffen fallen lassen!“, donnerte plötzlich eine Stimme und fünf Leute des Einsatzkommandos tauchten auf, ihrerseits die Waffen im Anschlag. Die Gangster zögerten, und hielten ihre Schusswaffen auf Storm und Aoki gerichtet. Die beiden rührten sich nicht, weil sie fürchteten, dass eine unbedachte Bewegung die Verbrecher dazu veranlassen, doch noch zu schießen. „Waffen fallen lassen!“, befahl das Sonderkommando erneut. Doch anstatt die Waffen fallen zu lassen eröffneten die Geiselnehmer das Feuer auf die Polizisten. Storm und Aoki gingen hastig in Deckung, um nicht auch getroffen zu werden. Dann erwiderte das Einsatzkommando das Feuer. Einer der Beiden – der angebliche Sicherheitsmann – wurde am Arm getroffen und ging zu Boden, der andere ergab sich daraufhin. „Alles in Ordnung bei Ihnen?“, erkundigte sich eines der Mitglieder des Einsatzteams bei Storm und Aoki, während sich der Rest des Teams um die beiden Verbrecher kümmerte und sie verhaftete. Der Reporter nickte. „Aber Herr Storm ist angeschossen worden.“ „Hätten Sie nicht ein paar Minuten früher kommen können?“, kam es auch gerade von diesem. „Scheint ja nicht allzu schlimm zu sein, wenn Sie sich schon wieder so aufregen können“, meinte der Polizist zurück. „Kommen Sie, draußen steht ein Krankenwagen, lassen Sie Ihren Arm behandeln.“ „Ich begleite Sie!“, sagte Aoki und half Storm auf die Beine. „Kommen Sie.“ Eine Weile später saß Storm im Krankenwagen und ließ sich von dem anwesenden Arzt den Arm verbinden. „Da haben Sie aber Glück gehabt. Es musste nicht mal genäht werden“, stellte der Arzt fest. „Trotzdem, Sie sollten den Arm schonen.“ „Ich pass schon auf“, meinte Storm. „Sicher ist sicher“, gab der Arzt zurück, band Storm ein Dreieckstuch um und legte dessen Arm in die Schlinge. „Das geht schneller als man denkt. Sie können gehen, wenn’s aber schlimmer wird, gehen Sie noch mal zum Arzt.“ „Mach ich“, antwortete Storm und erhob sich. Dann verließ er mit Aoki den Krankenwagen. „Sehen Sie mal, da sind Ihre Kollegen!“, meinte er und deutete herüber. Sie standen zusammen bei Tomoyo und schienen über irgendwas zu diskutieren. Außerdem deutete Tomoyo zu ihnen herüber. „Was ist passiert?“, wollte Flourite wissen, als sie dort ankamen. „Streifschuss“, antwortete Storm. „Wie denn das?“, fragte Flourite weiter und Aoki und Storm fingen an zu erzählen, was passiert war. „Verdammt, und ihr schlaft seelenruhig, wie?“, meinte Storm, als sie damit fertig waren. „Nicht unbedingt“, kam es von Sugawa zurück, was einen erneuten Streit heraufbeschwor, der aber wohl niemanden interessierte. Das BPD rückte wieder ab und Aoki bot an Storm und seine Eltern nach Hause zu bringen. „Mit Ihrem Arm können Sie ja schlecht fahren“, meinte der Reporter freundlich. Das sah Storm dann auch ein und seine Eltern waren auch damit einverstanden. Sie standen noch unter Schock. Also stiegen sie in den Mercedes und Storm dirigierte Aoki zu dem Haus seiner Eltern. „Ist das ein großes Haus!“, staunte Aoki, als er das Auto vor der Garage zum Stehen brachte. Die Vier steigen aus dem Wagen und gingen in Richtung Haus. „Könnte ich vielleicht Ihr Telefon benutzen und mir ein Taxi rufen?“, erkundigte sich Aoki höflich, doch Storms Mutter winkte ab. „Sie können auch bei uns übernachten. Das ist gar kein Problem. Platz genug haben wir! Es ist schon viel zu spät für ein Taxi.“ „Ich möchte Ihnen wirklich keine Umstände bereiten...“ „Das tun Sie nicht“, versicherte auch Herr Storm. „Das ist wirklich sehr nett...“ So war es also beschlossene Sache, dass der Reporter da blieb. Weitere Unterhaltungen wurden auf später verlegt, da alle sehr erschöpft waren, vor allem Storm, der die Autofahrt wirklich still gewesen war du auch bisher nichts gesagt hatte. Seine Eltern zogen sich auch auf ihr Zimmer zurück, nachdem sie Storm und Aoki gute Nacht gewünscht hatten. „Das Gästezimmer ist dort drüben“, sagte Storm und zeigte den Flur entlang. „Ich schlafe im Zimmer nebenan.“ „Das ist wirklich sehr nett“, wiederholte Aoki und gähnte leicht. Jetzt erst wurde ihm bewusst wie müde er wirklich war. „Gute Nacht“, sagte er, als sie sich vor den Türen trennten. „Gute Nacht“, erwiderte Storm. Eigentlich hatte er sich erst beschweren wollen, doch Aoki hatte ihm schließlich öfters schon geholfen und er selbst hätte jetzt auch keine Lust mehr, mit dem Taxi irgendwo hinzukreuzen... Außerdem war Aoki ein gar nicht so übler Zeitgenosse. Er betrat sein Zimmer und verbrachte eine Weile damit, sich umständlich das Hemd auszuziehen und sich danach in das Pyjamaoberteil zu mühen. Als dies ihm nicht gelang, ließ er es einfach aus. Es war auch wirklich verdammt kompliziert mit einem Arm, dachte er. Außerdem tat es ein wenig weh, wenn er ihn bewegte. Die Pyjamahose war recht schnell angezogen und so fiel er dann auch, kaum dass er im Bett lag, in den Schlaf. Es war wirklich ein ereignisreicher und langer Tag gewesen... Als er am nächsten Morgen aufwachte, sich anzog, was wieder eine Weile dauerte, und daraufhin in die Küche ging, saßen Aoki und seine Eltern schon beim Frühstück. „...und ich habe gedacht, nach dem Vorfall gestern könnte ich kein Auge mehr zutun. Aber da habe ich mich wohl geirrt, nochmals vielen Dank, dass ich hier übernachten durfte“, hörte er Aoki sagen, der auch aufblickte, als er durch die Tür kam. „Guten Morgen! Haben Sie gut geschlafen, tut der Arm noch weh?“, begrüßte der Reporter ihn – anscheinend war dieser wieder mal ganz in seinem Element – Reden. Er nickte. „Guten Morgen, nein, der Arm tut nicht mehr weh.“ Das war ein wenig untertrieben, ein wenig schmerzte er doch, aber das war noch auszuhalten. „Setz dich zu uns“, sagte seine Mutter und hob die Kaffeekanne. „Kaffee?“ „Ja, bitte“, antwortete er, während er sich niederließ. „Und was haben Sie für heute vor?“, erkundigte sich sein Vater derweil bei Aoki. „Ich werde meinen Artikel schreiben... der wird wohl sehr lang werden... und in die Reaktion schicken. Ich muss ihn nämlich morgen fertig haben – allerdings wäre es günstiger, ich schaffe es heute noch...“, antwortete dieser. „Ich rufe mir gleich ein Taxi und fahre ins Hotel zurück...“ „Aber erst frühstücken Sie in Ruhe zuende“, sagte Frau Storm. Nach dem Frühstück verabschiedete sich der Reporter. Storm dachte, dass er ihn zum letzten Mal gesehen hatte, doch er sollte sich irren. Ein paar Tage später – die Storm eher notgedrungen zuhause verbracht hatte, weil er seinen Arm schonen musste – war sein Urlaub fast vorbei und er beschloss, zurück zu fliegen. Er wusste zwar, dass seine Kollegen diesen Flug ebenfalls gebucht hatten, aber die sah er nicht am Flughafen. Allerdings lief ihm Aoki wieder über den Weg. Doch irgendwie war dieser heute anders, er wirkte bedrückt und grüßte bei weitem nicht so fröhlich wie sonst. „Ist irgendwas passiert?“, fragte Storm, als sie bei der Gepäckabgabe beieinander standen. Aoki schüttelte den Kopf. „Es ist nichts“, sagte er, doch dann schien er sich es anders zu überlegen. „Es ist... meine Frau will sich von mir scheiden lassen, weil sie meint, dass wir uns zu wenig sehen und ich durch meine Arbeit sie und meine Tochter vernachlässige. Sie hat vorgestern angerufen... und lässt sich bis jetzt auch nicht umstimmen.“ Er klang wirklich deprimiert. „Na ja – im Grunde genommen, hat sie ja auch recht...“ Storm verstand nicht so recht, warum Aoki es gerade ihm erzählte. Nun – er hatte gefragt, was los sei, aber das hatte er nicht erwartet. „Wieso hat sie recht?“, fragte er, ein wenig irritiert. „Nun, wir streiten immer wenn wir uns sehen in letzter Zeit.... und das ist eigentlich auch ziemlich selten.“ Dann fing Aoki an, ihm zu erzählen, was gerade alles falsch lief und dass er keine Ahnung hatte, wie es weitergehen könnte. Anscheinend war der Reporter froh, mal darüber reden zu können... Und Storm stellte erstaunt fest, dass es ihn sogar ernsthaft interessierte. Helfen konnte er zwar sehr wenig, fand er, aber Aoki schien schon sehr dankbar zu sein, ein wenig Rat von ihm zu bekommen. „Die Passagiere von Flug 740 werden gebeten, sich an Bord zu begeben. Letzter Aufruf für die Passagiere von Flug 740“, tönte die Ansage und unterbrach sie in ihrem Gespräch. „Oh, das ist mein Flug!“, rief Aoki, nach einem kurzen Blick auf sein Ticket. „Meiner ebenfalls“, antwortete Storm. „Wirklich?“ Aoki sah gleich etwas glücklicher aus. „Aber eigentlich hatte ich mir das schon gedacht. Dann muss ich ja nicht alleine fliegen.“ Allein die Vorstellung überhaupt zu fliegen schien ihm zu missfallen, denn verzog leicht das Gesicht. Die Beiden setzten sich einträchtig in Richtung Gangway in Bewegung. Aoki schien wieder ein wenig munterer zu sein, denn er fing wieder an zu reden – und da Storm im Flugzeug auch noch neben ihm saß, hörte er auch nur beim Start und während der Landung damit auf. Bonusfile 1 – Storm Special – Closed Jaha~ Ich bin fertig! Ich gestehe, ich habe seeeeehr lange gebraucht. Irgendwann im September hab ich angefangen... Uhm~ ja...das ist sehr lang... ^^“ Allerdings: Es sind 20 Seiten in Word. Und: Wahrscheinlich gibt es auch noch einen zweiten Teil zu diesem Kapitel, beziehungsweise knüpft Aokis Bonusfile hier an! Hat jemand noch Wünsche oder Ideen für ein Bonusfile? XD~ Gerne her damit!^^ Kapitel 2: Bonusfile 2 - Ashura ------------------------------- Bonusfile 2 ~ Ashura Special ~ gewidmet: Reichi, die zumindest eine Kurzgeschichte mit Ashura haben wollte, also: Hier ist sie! „Ausbrechen?!“ Sein Mithäftling lachte laut auf. „Das is’ n guter Witz.“ „Ich mache keine Scherze“, antwortete Ashura, der mit dem anderen die Zelle teilte und fixierte ihn mit einem eisigen Blick. „Das is’ das Hochsicherheitsgefängnis“, erklärte dieser und schüttelte den Kopf, als würde er glauben, Ashura hatte nicht mehr alle beisammen – in seinen Augen war dem sogar so. „Da is’ die Chance, Fort Knox auszurauben wesentlich größer, als hier auszubrechen. Vor allem, wenn die Hälfte seiner Leute ebenfalls im Knast sitzt.“ Jo, so hieß Ashuras Zellengenosse, lachte erneut als würde er gerade an einem Pool auf einer netten kleinen Party sitzen und nicht im Gefängnis. Natürlich wusste er, wen er da vor sich hatte – aber nicht einmal der ehemalige Mafiaboss von Abaton würde es schaffen, hier auszubrechen. Gerade, weil er der ehemalige Mafiaboss war. Da wurde er weitaus strenger bewacht, als es in dieser Vollzugsanstalt ohnehin üblich war. Ashura schnaubte abfällig. Daran, dass wirklich der Großteil seiner Leute ebenfalls verhaftet worden war, brauchte ihn niemand zu erinnern. Das wusste er selbst. „Außerdem – eigentlich is’ es hier doch gar nicht so schlecht“, fuhr Jo fort. „Das Essen könnte zwar besser sein und das Freizeitangebot is’ auch nicht gerade facettenreich – aber im Grunde genommen braucht man hier sich nich’ mal um irgendetwas kümmern.“ Er schmiss sich auf seine Pritsche, faltete die Hände hinter dem Kopf zusammen und grinste. „Ich mein’ – besser geht’s doch eigentlich nich’. Also, weshalb willst dann hier raus?“ „Rache“, war die schlichte Antwort des Ex-Mafiachefs und Jo hob eine Augenbraue. „Soso~ weißt, das hab ich mir gedacht...ich mein’, das woll’n se ja alle...willst wohl jemanden umlegen, was?“ „Nicht nur einen.“ Da standen jede Menge auf seiner imaginären Abschussliste. Und zwei ganz Bestimmte ganz oben in leuchtend roter Schrift. Jo schnalzte mit der Zunge. „Ja~“, meinte er gedehnt, „immer das Selbe... ich mein’ immer will man jemanden umbringen...wenn man schon Rache nimmt, dann is’ es doch viel besser, wenn derjenige das auch noch mitkriegt...wenn er tot is’, ich mein’, dann kriegt er ja nichts mehr mit, is’ ja langweilig. Ich mein’, Rache is’ ja dazu da, jemanden was heimzuzahlen, neh? Und zwar das, was man selber auch seinetwegen durchmachen musste... ich mein’ da is umbringen ja nich’ grad ne intelligente Lösung.“ Jo konnte anscheinend Stunden über dieses Thema philosophieren, wahrscheinlich könnte er das sogar über alles mögliche, denn seit Ashura hier eingetroffen war, redete Jo eigentlich ununterbrochen. „Ach, und weißte“, quasselte er munter weiter, „was bringt’s dir, wennde danach wieder hier landest? Dann musste wieder ausbrechen, um dich wieder zu rächen...dann tuste ja nichts andres mehr... ich mein’, wär’ ja auch unsinnig, neh? Da is’ es wirklich einfacher einfach hier zu bleiben – viel entspannender...“ Und der war wegen brutalen Serienmorden in den Knast gewandert, dachte Ashura sich, doch etwas genervt von dem Redefluss. Allerdings – Jo hatte ja nicht mal so Unrecht. Zumindest was das rächen betraf. Einfach jemanden umzulegen – die Aussicht, es jemanden doppelt und dreifach zurückzuzahlen und ihn danach kaltzumachen, das erschien ihm viel verlockender. Aber mit diesem Gedanken hatte er ohnehin schon gespielt. „Dann sollte man sich nach dem Ausbruch nicht noch einmal erwischen lassen“, gab Ashura zurück. „Außerdem kann man überall ausbrechen. Dieses Hochsicherheitsgefängnis ist so sicher, dass es schon wieder unsicher ist. Sie verlassen sich einfach zu sehr auf diese ‚Sicherheit’.“ Jo richtete sich leicht auf, mit einem erstaunten Gesichtsausdruck. „Da sagtste was...eigentlich hast ja recht. Ich mein’, die sagen einem, hier kommste eh nich’ raus, also versuchs gar nich’ erst und dann machen’s die meiste ja nich’.“ „Sage ich ja die ganze Zeit“, sagte Ashura unwirsch. „Aber du hast den springenden Punkt vergessen: es gab trotzdem schon einige Ausbruchsversuche...alle sind schiefgelaufen...“ „Dann war ihr Plan nicht ausgereift genug.“ Jo lachte wieder. „Ja...hier hat man viel Zeit, um sich was auszudenken, neh? Aber ehrlich mal – ich glaub nich’, dass du das schaffst – egal was für’n Plan du hast.“ Ashura grinste verschlagen. „Wir werden sehen. Glaub mir, wir werden sehen.“ Bonusfile 2 – Closed Das war wirklich kurz. ^^“ Aber ich hab ja auch noch einige andere Bonusfiles geplant und zeichne auch noch an einem Dojinshi... also von daher~ Kapitel 3: Bonusfile 3 - Shinsai -------------------------------- Bonusfile 3 ~ Shinsai Special ~ gewidmet: LeniLectrik, die sich dieses Bonuskapitel über Shinsai gewünscht hat (aber für alle anderen natürlich auch~ XD) „Das kann doch nicht wahr sein...“ Shinsai stand vor dem Kaffeeautomaten. Dieser weigerte sich vehement ihren heißgeliebten Kaffee herauszurücken. Shinsai schaute sich um. Es war nicht mal ein Praktikant in der Nähe, der ihr vielleicht einen Kaffee machen könnte... Musste man denn alles selbst machen? Sie schritt den Gang entlang, auf der Suche nach einer Kaffeemaschine. Aber irgendwie schien sich heute irgendwas gegen sie verschworen zu haben. Denn entweder war die Kaffeemaschine kaputt, oder der Behälter gerade im Abwasch oder es gab kein Kaffeepulver mehr. Das war doch nicht zu fassen! Wie sollte man denn da vernünftig arbeiten können? Merkwürdigerweise war auch niemand zu sehen... wo waren die denn alle hin? Unmöglich, dass alle im Einsatz waren – vor allem diejenigen, die im Innendienst waren. Jetzt konnte sie auch niemanden losschicken, um Kaffee zu holen. Das musste wirklich eine Verschwörung sein. Mürrisch schüttelte sie den Kopf und machte sich auf den Weg Richtung Ausgang. Dann trat sie auf die Straße und folgte der Straße in Richtung U-Bahnstation. Dort war – wie sie wusste – ein Kiosk. Doch als sie davor stand und ungläubig das „Wegen Krankheit geschlossen“-Schild anstarrte, kam ihr die ganze Sache sehr merkwürdig vor. „Das muss ein Scherz sein...“, murmelte sie. War es denn so schwer und zuviel verlangt, an eine Tasse Kaffee zu kommen? Es konnte ja nicht sein, dass es plötzlich nirgends Kaffee gab... Sie seufzte. So was aber auch... So langsam wurde sie unruhig. Woher sollte sie denn bloß Kaffee bekommen? In der Altstadt! Da gab es viele Cafés...und mit der U-Bahn keine drei Minuten entfernt. Und – hey, sie war schließlich Chef des Reviers... Und da eh niemand da war, wer sollte sich darüber beschweren, dass sie nicht da war? Heute war anscheinend einer dieser Tage, an dem gar nichts so lief, wie es sollte... Sie stieg in die nächste U-Bahn, die natürlich voller Menschen waren und sie deshalb stehen musste. Aber es war ja nur bis zur nächsten Haltestelle. Aber die wollte und wollte einfach nicht kommen. Sie hatte das Gefühl schon stundenlang hier gestanden und gefahren zu sein, als endlich die nächste Station kam – gerade als sie gedacht hatte, dass diese überhaupt nicht mehr kam, was natürlich wiederum völlig unsinnig war. Schließlich war dies eine U-Bahn. Anscheinend brauchte sie wirklich dringend Kaffee. „Hey, na hören Sie mal“, empörte sie sich, als sie von einem Kellner im Café einfach ignoriert wurde. Und das eigentlich von jedem anderen auch. Niemand blickte in ihre Richtung – oder wenn sie es taten, dass schien es, als sahen sie direkt durch sie hindurch. Na toll - jetzt gab es zwar Kaffee, aber jetzt schien sie selbst von niemandem wahrgenommen. Das war doch verrückt!! Und vor allem nicht normal! Plötzlich spürte sie etwas Nasses auf ihrem Schoss. Der Tisch tropfte... Sie sah erstaunt zu, wie sich dieser verflüssigte und stetiger zu tropfen anfing. Sie sprang auf, als sich auch der Stuhl, auf dem sie sich niedergelassen hatte, in Kaffee verwandelte. „Du wolltest doch Kaffee, nicht?“, raunte eine Stimme, dessen Besitzer sie aber nicht ausfindig machen konnte, hämisch. „Hier hast du ihn!“ Um sie herum fing alles erst zu verwischen und dann in den flüssigen Zustand überzugehen – Tische, Stühle, Blumenvasen – einfach alles, sogar die Leute um sie herum und die Wände. Von der Decke regnete es inzwischen Kaffee. Und wieso schoss es ihr durch den Kopf, warum der Kaffee nicht heiß war? Sie sank plötzlich im Boden ein, der anscheinend auch beschlossen hatte, sich seinen physikalischen Eigenschaften zu widersetzen, und flüssig wie Wasser – genauer gesagt, Kaffee zu werden. Erschrocken versuchte sie, ihren Fuß wieder herauszuziehen, doch der Boden wurde immer schwammiger, wie tauendes Eis. Immer tiefer versank sie, der Kaffee kletterte über ihre Knöchel, hoch zu ihren Knien, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte. Angst stieg in ihr hoch, als der Kaffee ihre Hüfte erreichte und immer weiter stieg – beziehungsweise sie sank. Sie versuchte, sich gegen den Sog zu wehren, doch es gelang ihr nicht, im Gegenteil, sie versank immer schneller. Schon bald reichte ihr der Kaffee bis zur Brust, stetig wanderte er weiter ihren Körper herauf, bis zum Hals. „Zwecklos“, raunte die Stimme. „Du kommst nicht dagegen an!“ Um sie herum war jetzt ein Meer aus Kaffee, sie mitten drin, bis über das Kinn darin versunken und keine Chance, nicht weiter einzusinken. Welch Ironie des Schicksals – du ertrinkst in Kaffee..., dachte sie, als der Kaffee über ihrem Kopf zusammenschlug. Und dann wachte sie auf. Sie hob den Kopf von der Schreibtischplatte in ihrem Büro. Etwas verschlafen wischte sie sich durchs Gesicht und richtete sich dann mit einem Ruck und der Erkenntnis auf, dass sie tatsächlich bei der Arbeit eingeschlafen war. Was für ein merkwürdiger Traum... Schnell sprang sie auf und steckte den Kopf zur Tür heraus. Ein Polizist, der gerade daran vorbei ging, ließ vor Überraschung fast den Stapel Kopien, den er auf dem Arm hatte fallen, schaffte es aber, mit einigen lustigen Verrenkungen auszuweichen. Er blieb stehen um den Stapel wieder zu richten und sein Gleichgewicht wiederzugewinnen. „Ist irgendwas passiert, Inspector?“, wollte er dann wissen. Seine Chefin sah aus, als hätte sie einen Geist gesehen und warum riss sie auch die Tür so auf? „Nein, es ist nichts“, murmelte Shinsai und schüttelte den Kopf, bevor sie dem Officer direkt ins Gesicht sah. „Was stehen Sie da also rum?“, herrschte sie ihn unwirsch an und der Officer machte, dass er und seine Kopien ganz schnell außer Schussweite des Inspectors kamen. Anscheinend hatte sie schlecht geschlafen..., dachte der Polizist. Shinsai sah dem Officer nach. „Ich brauche unbedingt einen Kaffee...“, sagte sie, zu sich selbst und steuerte auf den Kaffeeautomaten zu. Jemand seufzte – doch niemand war zu sehen, als sie sich umdrehte. Irgendwie kam ihr die Stimme bekannt vor... nur woher? Ach was – von wegen Stimme, das hast du dir eingebildet..., dachte Shinsai und drückte den Knopf für Kaffee. Ah – wunderbar, es ging doch nichts über eine Tasse Kaffee~ Bonusfile 3 – Closed XDDDDDD Oh je... was lernen wir daraus? Zuviel Kaffee ist nicht gut~ Oder – Shinsai braucht unbedingt Kaffee, sonst wird sie gemein~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)