Als ich fort ging von abgemeldet (Uruha x Ruki) ================================================================================ Kapitel 1: The only Chapter --------------------------- Ein Gazette One-Shot…Nix besonderes, aber ich hoffe es gefällt euch! Und das Übliche: Kein Geld, alles ausgedacht und keiner von den Süßen ist mir…schade eigens XD Das Lied „Als ich fort ging“ von Dirk Michaelis habe ich mir ebenfalls nur gepumpt und ein wenig abgewandelt in die FF eingebaut. Es geht um Ruki und Uruha und ihre Liebe, die anscheinend keine Chance hat. Die Sichtweise wechselt, ich schreibs drüber. ~°~ Als ich fortging ~°~ - Ruki’s POV - Als ich fort ging…ja das war vor einem Jahr. Ich bin einfach davon gelaufen…Vor meinem Leben, meinem Traum und vor dir…dem Menschen den ich über alles geliebt habe. Ich habe geglaubt, ich könne dich vergessen, meine Liebe abschalten, die du doch eh niemals erwidern würdest. Die Straße war so steil, ich wollte nur umkehren, der Asphalt war so heiß…ich wollte nicht darauf gehen, ich wollte zu dir, von dir getragen werden. Ich wollte unendlich sein…doch ich bin schwach und klein… Feuer brennt nieder, wenn es keiner mehr nährt…so sagt man…doch meine Liebe zu dir ist geblieben…Nichts ist unendlich, ich sollte es einsehen, verflucht…das ist alles vorbei… Wahrscheinlich hast du mich längst vergessen, oder bist einfach nur froh, dass ich abgehauen bin. So einen Feigling wie mich will man schließlich nicht haben. So jemand wie ich…verdiene dich nicht. Wohin ich gelaufen bin? Ja das weiß ich selber nicht mehr genau. Meine Füße trugen mich zum Bahnhof, dort kaufte ich ein Ticket und irgendwann fand ich mich in einer Provinz im Süden Japans wieder. Ich trug nichts weiter bei mir, als die Kleider auf meinem Leib und einem kleinen Foto von dir in der Tasche. Ein Jahr habe ich hier gelebt…bei einem alten, freundlichen Bauern, der mich so nett wie er war aufnahm und mich für sich arbeiten ließ. Dafür gab er mir zu essen und einen Platz zum schlafen. Mein Portemonaie hatte ich nämlich blöderweise in unserem Proberaum liegen lassen. Ja, wir hatten damals einen Proberaum, denn wir wollten eine Band gründen. Wir, das waren Reita, Aoi, Kai und du….der Engel, der mich um den Schlaf brachte, nein immer noch bringt. Ich kann nichts dagegen tun, ich kann dich nicht vergessen. Als es mir schlecht ging, hast du mir deine Hand gegeben, warst du für mich da, hast du mir deine Wärme gespendet. Eine Wärme, nach der ich irgendwann süchtig wurde…Ich begann dich zu lieben, meinen besten Freund. Ich habe gesündigt, ich hätte dies niemals zulassen dürfen. Und Gott straft mich dafür…immer und immer wieder. Erst strafte er mich damit, dass ich dich jeden Tag sehen musste – wie auch anders, wir wohnten schließlich zusammen. Mehr und mehr steigerte sich mein Gefühl zu dir…mehr und mehr wurde mir bewusst, dass ich dich niemals haben dürfte. Egal was ich tue…und warum? Weil ich ein Mann bin…ja ich bin männlich und ich hasse es. Ja ich hasse es wirklich. Wegen so einem Scheiß darf ich dich nicht haben. Und nun? Nun hatte Gott dafür gesorgt, dass ich mein provisorisches zu Hause verloren habe. Der nette Bauer war vor einer Woche verstorben…Lange Zeit bin ich einfach nur durch die Wälder gestreift, habe geweint…Gott verflucht, dafür, dass er mich so quälen musste. Ist es meine Schuld, dass er starb? Weil ich mich in einen Mann verliebt habe? Steht nicht schon in der Bibel geschrieben, dass gleichgeschlechtliche Liebe falsch ist? Hast du ihn deshalb zu dir genommen? Es tut mir leid, dass wollte ich nicht… Doch heißt es nicht auch in der Bibel: „Du sollst deinen nächsten lieben, wie dich selbst?“, dann wäre es gar nicht so falsch was ich tue. Denn ich liebe dich…mehr als mich…mehr als alles auf dieser Welt. Deine schönen, großen Knopfaugen, deine weiche und blasse Haut. Deine Art dich zu bewegen, dein Lächeln… ja ich bin verrückt nach dir. Wer ich bin? Oh, habe ich mich noch gar nicht vorgestellt? Ich heiße Ruki und ich hätte eigentlich Sänger in unserer Band werden sollen. Doch das war nur ein Traum, mein Traum… zerplatzt, wie eine Seifenblase. Und ich habe euren Traum zerstört…es tut mir leid … wir hatten uns geschworen, es zusammen durch zu ziehen…einer für alle, alle für einen. Und ich hatte mich verpisst…bin geflohen, vor Gefühlen, die mich niemals verlassen werden…bis ich sterbe… Und jetzt sitze ich hier in einem Zug, der mich unaufhörlich zurück nach Tokyo bringt…wo ich euch früher oder später alle wieder sehe. Ich trage meine Sachen, die ich seit dem Tag meiner Flucht in einen Schrank gehängt und nicht mehr angerührt hatte. Doch nun bin ich wieder der alte Ruki…Bin ich denn noch der Alte?? -Uruhas POV – Wieder einmal stehe ich hier…auf der alten Brücke. Hier habe ich dich zuletzt gesehen…Ruki… Ein Jahr ist es nun her, doch ich habe noch immer nicht die Hoffnung verloren, dass du eines Tages wieder kommst. Zurück zu uns, zurück zu mir. Meine Finger verkrampfen sich um den kleinen Gegenstand in meiner Hand. Dein Geldbeutel…Seit dem Tag, an dem du weggelaufen bist, ohne ein Wort, ohne eine Warnung… seit diesem Tag trage ich es mit mir rum. Wieso hast du uns verlassen? Wir hatten doch keinen Streit, alles war wie immer. Doch ist mir schon so viel früher aufgefallen, dass du merkwürdig verschlossen warst. Hätte ich dich nicht darauf ansprechen dürfen? Bist du deshalb weggelaufen? Ich meine…du bist regelrecht aus unserem Gespräch geflohen. Du bist gerannt, als wäre der Teufel hinter dir her, dabei war es doch nur ich der dir nachlief. Hasst du mich so sehr, dass du dich nicht einmal mehr umgedreht, mein Rufen ignoriert hast? Auf der alten Brücke habe ich dich dann aus den Augen verloren…seitdem gehe ich jeden Abend hier hin und hoffe, dass du wieder kommst. Auch wenn alle sagen, du hättest uns schon längst vergessen, ich kann da einfach nicht dran glauben. Ich möchte doch nur noch einmal in deine Augen sehen, noch einmal deinen Geruch in der Nase haben. Und ich will dich fragen warum… WARUM hast du mich alleine gelassen? Warum hast du zugelassen, dass aus mir das wird, was aus mir geworden ist? Der schöne Uruha ist ein seelisches Wrack. Ich schlafe nicht mehr, ich esse von Tag zu Tag weniger…ich weine mehr als mir gut tut. Und alles nur, weil du nicht mehr bei mir bist. Mein Ruki, ich vermisse dich so sehr… Wieder rinnen Tränen über meine Wangen…ich mache mir nicht mehr die Mühe sie weg zu wischen…es hat eh keinen Sinn. Außerdem ist keine Träne für dich vergeudet. Ich weiß noch, als ich dich kennen lernte. Zusammen gekauert hast du an einer Mauer gesessen, du hast so zerbrechlich gewirkt, so einsam so verlassen. Das du verletzt warst habe ich erst später bemerkt. Doch schlimmer waren die Schnitte in deiner Seele, auf deinem Herzen. Ich habe dich damals einfach mit nach Hause genommen. Ich habe allen Warnungen meiner Freunde, meiner Familie getrotzt, ich wusste, dass es richtig war. Lange Zeit hast du gebraucht, bis du mir vertraut hast, mein Kleiner. Wir waren schon erwachsen, kannten uns ganze 4 Jahre, lebten 4 Jahre unter einem Dach, als du mich zum ersten Mal in den Arm genommen hast. Das war vor 2 Jahren… Ein Jahr lang sind wir uns immer und immer näher gekommen…und ich habe gemerkt, dass mein Herz längst nicht mehr in freundschaftlichen Bahnen für dich schlägt. Ich weiß dass du mich niemals genauso lieben kannst, wie ich dich liebe…du hast zu viel durchgemacht. Hast auf der Straße gelebt, hast dir dein Geld mit Freiern verdienen müssen. Als du fort gingst brach eine Welt für mich zusammen…meine Welt…unsere Welt…ich habe alles für dich aufgegeben, mir neue Freunde gesucht…gemeinsam mit dir. Und ich würde es wieder tun. „ICH WÜRDE ES WIEDER TUN“, ich schreie es in den Abendhimmel…lieber Wind bitte trag doch meine Worte zu ihm, ich brauche ihn so sehr…die Welt ist nur noch kalt und grau, ohne das Leuchten seiner Augen, ohne das Strahlen in seinem Lachen. Meine Beine geben nach, ich habe keine Kraft mehr… ich kann nicht mehr ohne dich, ich will nicht mehr ohne dich…es wäre so einfach jetzt von dieser Brücke zu springen. Mir würden Flügel wachsen, ich wäre frei. Frei von alledem, frei von meiner Schuld. Ich habe dich vertrieben, doch das wollte ich doch nicht…ich wollte dir eigentlich endlich sagen, wie viel du mir bedeutest. „Bitte gib ihn mir zurück“, meine Finger verkrampfen sich auf dem harten Steinboden. „GIB IHN MIR ZURÜCK!!!“, wie wild schlage ich auf den Beton dieser verfluchten Brücke ein. Du hast ihn mir weggenommen, auf die habe ich ihn verloren…meine Liebe, mein Leben. -Rukis POV- Tokyo…ich habe diese Stadt einst geliebt…hier war mein zu Hause…doch jetzt bin ich hier nur noch ein Fremder. Menschen rempeln mich an, bringen mich ins Taumeln. Sehen sie mich nicht? Bin ich so fremd hier, dass mich keiner mehr erkennt? Habe ich meine Farbe verloren? Die Farbe, die du mir gibst? Ich beobachte die Menschen um mich rum…dort vorne war der Straßenstrich…lange Zeit habe ich hier mein Brot verdient. Es ekelt mich heute noch an, dass ich meinen Körper verkaufen musste. Doch du hast mir gezeigt, dass ich mich lieben kann…dass ich wertvoll bin und das man mich braucht. Das ich kein Stück Fleisch bin, was man nach belieben verwenden, oder wegwerfen kann. Du hast mir dabei geholfen, dass ich wieder in den Spiegel sehen kann, ohne das Gefühl zu haben, gleich kotzen zu müssen. Vorsichtig ziehe ich dein Foto aus meiner Hosentasche. Mein Heiligtum…du lächelst mir entgegen…ist dein Lächeln nun auch noch so strahlend, so schön? Oder schenkst du es bereits einem Anderen? Denkst du noch manchmal an mich, Uru-chan? Vermisst du mich, so sehr wie ich dich vermisse? Hast du auch das Gefühl zu sterben, wenn du nicht wieder in meinen Armen liegen kannst? So wie ich das Gefühl habe, zu verbrennen, weil ich nicht mehr zurück zu dir kann. Wirst du mich hassen, wenn ich nun vor dir stünde? Unbewusst tragen mich meine Schritte zurück zu dieser schmalen Brücke. Auf ihr hatte ich deine Stimme zum letzten Mal meinen Namen rufen hören. Warum bin ich nicht umgekehrt, obwohl die Straße so steil, der Asphalt so heiß war? Warum habe ich nicht endlich mal zu dem gestanden, was mich berührte? Haben mich all die Jahre als Streetkid etwa so gefühlskalt gemacht? Nein…denn ich fühle…ich fühle mehr als ich jemals gefühlt habe…ich liebe dich, ich liebe dich so sehr, dass es mein Herz in 1000 Stücke sprengt. Doch meine Lippen werden niemals diese Worte hervorbringen… es wird für immer mein Geheimnis bleiben…ich werde diese Gewissheit für mich verwahren und sie mit mir ins Grab nehmen, wo sie mit meinen Knochen verfaulen wird… -Uruhas POV- Ich weine nicht mehr…ich habe meinen Blick einfach nur starr auf den Asphalt gerichtet…so war es jeden Abend, bis die Kälte meine Glieder so weit durchdrungen hat, dass ich mich kaum noch rühren kann. Das ich mir bei meinen nächtlichen Aktionen nicht schon mal den Tod geholt habe, ist wirklich ein Wunder. Oder die Strafe von dem Herrn da oben? Sollte ich meine Strafe erhalten, dafür dass ich dich gehen ließ? Dafür, dass du vielleicht meinetwegen wieder auf dem Strich gelandet bist? Das dich ein brutaler Freier vielleicht mittlerweile zu Tode geprügelt hatte? Wenn das passiert sein sollte, dann möchte ich ein Zeichen von dir, lieber Gott…vielleicht ein Blitz oder so, wie in manchen Filmen. Denn wenn Ruki tot ist, will ich auch nicht mehr leben. „Alles in Ordnung?“, ich spüre plötzlich eine warme Hand auf meiner Schulter und eine Stimme, so fremd und doch bekannt dringt an mein Ohr. Wo habe ich diese Stimme schon einmal vernommen? Ich blicke langsam auf, will das Gesicht dieser Person sehen, will wissen, wer mir helfen möchte. Normalerweise gehen die Leute an mir vorbei und beachten nicht, wie ich mich auf dem Boden zusammen kauere. Einige grüßen sogar schon im vorbeigehen, doch geholfen hat mir keiner. Haben alle zu viel mit sich selbst zu tun. Nun weiß ich auch, wie verloren du damals warst…Sind an dir auch alle vorbei gegangen? Als du dort gesessen bist, blutüberströmt, zitternd, durchnässt? Ich richte mich auf und drehe dem Fremden noch immer den Rücken zu. Eigentlich möchte ich ihn gar nicht ansehen, möchte nicht sehen wer mir da hilft…ich will nie wieder jemanden verlieren… Doch ich muss mich wenigstens bedanken, dass weiß ich, also drehe ich mich um. Und….ich erstarre. Braune Augen, welche mir so bekannt sind – schreckgeweitet – blicken in meine eigenen. Bitte lieber Gott mach, dass ich nicht träume, lass es nicht nur eine Halluzination sein. Ich hebe meine Hand, will dich berühren, doch du drehst dich weg, läufst davon. Ich zögere keine Sekunde, ich werde dich nicht noch einmal entfliehen lassen. Nicht noch mal wirst du aus meinem Leben verschwinden. Wie lange habe ich darauf gewartet, davon geträumt diesen Moment zu erleben? So oft, dass er mich jetzt beinahe unfähig gemacht hat, zu kapieren, dass dies hier REAL war, du standest vor mir, hast mich angesehen…Der gleiche scheue, tottraurige Blick, wie vor vielen Jahren. Du trugst ja sogar noch die gleichen Klamotten, in denen ich dich zum letzten Mal gesehen habe. -Rukis POV- Verdammt, was habe ich nur falsch gemacht? Kaum bin ich zurück, finde ich auf meiner Brücke auch schon eine total aufgelöste Person vor. Ich weiß ja selber nicht, warum ich ihr helfen wollte…es war wie ein innerer Zwang zu ihr zu gehen, dem zierlichen Körper vom Asphalt hoch zu helfen. Doch warum nur, warum warst du es, der mich angesehen hat? Niemals werde ich den Ausdruck in deinen Augen sehen, du warst so geschockt. Warst du ehrlich so froh, mich los zu sein, dass du jetzt erschrocken darüber bist, mich zu sehen? Ich habe nicht einmal eine wirkliche Reaktion von dir abgewartet, ich bin abgehauen…und wieder einmal höre ich deine Schritte – federleicht wie immer – hinter mir, höre dein Rufen, deine Stimme die meinen Namen formt. Doch ich renne weiter, ich will dich nicht noch mehr verletzen, ich habe schließlich unsere Freundschaft zerstört, sie mit Füßen getreten. Ich erwarte ja nicht, dass du mir verzeihst, aber bitte schrei mich nicht an und vor allem, bitte bitte weine nicht…mein Uruha… bitte weine nie wieder wegen mir, ich bin es nicht wert. Ich stolpere und stehe gleich wieder auf, doch es muss dir gereicht haben um aufzuholen… du warst schon immer schneller als ich. Schließlich bist du ja auch ein ganz schönes Stück größer als ich selber. Nach kaum 10 weiteren Schritten jedenfalls liege ich schon wieder auf der Erde und ich spüre eindeutig deinen Körper auf mir. Auch wenn ich meine Augen geschlossen habe. Ich habe mich während des Fallens irgendwie gedreht, jedenfalls liege ich auf dem Rücken… es wäre so einfach, nur die Augen öffnen und ich könnte dich sehen, mein Engel, mein Leben… doch ich will nicht, stattdessen zappele ich nur ein wenig unter dir herum. „Lass mich“, fauche ich dir entgegen. -Uruhas POV- Wie von fern höre ich deine Stimme. Warum ist sie so kalt, warum fährst du mich so an Ruki-chan? Hasst du mich wirklich so? Nach allem was wir erlebt haben? Was habe ich falsch gemacht, dass du so einen Hass gegen mich verspürst, oh bitte sag es mir. „Nein, ich lasse dich sicherlich nicht mehr weg.“, flüstere ich heiser, selbst wenn du mich hassen solltest – ich werde dich nicht mehr gehen lassen. -Rukis POV- Habe ich mich verhört? Hast du wirklich grad gesagt, dass du mich nicht mehr weglässt? Warum? Nach allem, was ich dir angetan habe…warum hast du mich nicht einfach vergessen, aus deinem Leben gestrichen? „Warum nicht“, schluchze ich leise. Ich vergieße Tränen…salzige Sturzbäche, die sich seit einem Jahr in mir angestaut haben. Ich hatte schon immer ein Problem damit, zu weinen…ich wollte immer stark sein, dabei bin ich einfach nur schwach…. Statt einer Antwort spüre ich, wie du mich sanft auf deine Arme nimmst. Deine wundervolle Wärme umspielt meinen Körper…wie gerne würde ich nun die Arme um dich schlingen, dir zeigen…wie sehr ich dich vermisst habe, doch es würde dir nur schaden, ich bin schlecht für dich, schlecht für alle. Du setzt dich wieder mit mir hin, entlässt mich allerdings nicht, wie ich fast schon gehofft hatte aus deinen warmen, schützenden Armen. Die Arme, die mich schon so oft gehalten, gewiegt haben, wenn ich mich fühlte wie ein kleines Kind, einsam, verlassen und voller Angst. „Warum“, flüstere ich erneut. „Weil ich es schon einmal nicht geschafft habe dich bei mir zu halten.“, du drückst mich fest an deinen Körper und ich spüre nasse Tröpfchen auf meinem Gesicht. Du weinst? Ich habe dich noch nie weinen sehen. Und dann auch noch wegen mir…Ich bin es nicht wert, bitte weine nicht um mich. „Aber wieso…?“, ich weiß, dass ich gerade nicht sehr intelligent herüber komme, aber ich verstehe dich einfach nicht. Warum machst du dir solche sorgen um mich? „Glaubst du etwa, ich wollte, dass du mich alleine lässt?“…ja genau das glaubte ich…oder eher, dass es das Beste sein würde…Für dich für mich für alle. Zum ersten Mal an diesem Abend sehe ich dir in die Augen und zucke leicht zusammen. Wo ist dieser Glanz, der mich immer so fasziniert hat, das Leuchten, was mich immer wieder in seinen Bann zog? Deine Augen wirken leer, tot…wie dunkle Brunnen in die man fällt, ohne die Chance jemals wieder das Tageslicht zu erblicken. Vorsichtig hebe ich meine Hand, meine Finger zittern als ich deine Wange berühre. „Deine Augen…sie leuchten nicht…“, flüstere ich kaum hörbar, mehr zu mir selbst. „Als du fort gingst hast du das leuchten mit dir genommen…und nicht nur das…du hast mein Herz, meine Seele, meinen Willen und all meine Gedanken mit auf deine Reise zu unbekannten Zielen genommen. Hast du mich nie gehört? Haben meine Schreie nach dir dich nie aus dem Schlaf gerissen?“ Nein…ich habe nicht gespürt, wie schlecht es dir ohne mich geht. Mein Selbstmitleid, meine zerstörerischen Gedanken waren viel zu stark. Ich habe mir eingeredet, du würdest mich hassen…oh bitte Uru…hasse mich nicht… „Warum hast du mich alleine gelassen, Ruki-chan?“, Ruki-chan? Besteht denn doch noch Hoffnung? Ich setze mich leicht auf, blicke dir direkt ins Gesicht. „Hasst du mich so?“, diese Frage gestellt, fühlt sich an, wie ein Schlag ins Gesicht. Warum stellst du mir diese Fragen? Wieso denkst du das selbe, was ich denke? Wieso denkst du, ich hasse dich, wenn du doch eigentlich mich hassen müsstest? „Oh Gott Uru-chan, ich hasse dich doch nicht“, meine Arme schlingen sich wie von selbst um dich. „Warum hast du mich dann ganz allein gelassen?“, schniefend siehst du mich an…diese tiefe Traurigkeit in dir zerreist mich, tötet mich…oh bitte lach doch wieder. „Weil…weil ich dachte, es wäre besser für dich.“, ich bin so feige, nicht einmal jetzt habe ich den Mut dir zu sagen, wie sehr ich dich liebe…Danach hätte ich vielleicht sogar mal wirklichen Grund zum weglaufen. „Warum sollte es besser für mich sein? Ich brauchte dich und ich brauche dich auch jetzt noch…also sag mir endlich den wahren Grund, wieso du weggerannt bist und belüg mich nicht auch noch…das Jahr war schlimm genug für mich.“ Ich starre dich an, dein Gesicht hat einen festen Ausdruck angenommen. Ich kenne diesen Blick, Widerstand zwecklos….ich seufze auf…ich kann es dir doch nicht sagen…es würde alles kaputt machen. Moment, war es nicht schon kaputt? „Danach hasst du mich.“ „Ich werde dich niemals hassen Ruki, nur sag mir bitte, was los ist.“ „Ich bin gegangen…weil ich etwas für dich empfinde, was ich nicht empfinden darf…etwas das jemandem wie mir nicht zusteht, etwas das falsch ist.“, ich sehe dich nicht an, die Sterne sind grad viel interessanter. Doch wie sollte es anders sein, drehst du mich an meinem Kinn resolut wieder zurück. Ja ich kenne dich immer noch recht gut. Manche Dinge ändern sich eben nie. „Was empfindest du…bitte sags mir…“, sehe ich dort einen leichten Hoffnungsschimmer in deinen Augen? Oder bilde ich mir das ein? Drehe ich langsam einfach nur durch, oder könntest du meine Gefühle vielleicht erwidern? „Ich ich…“, ich…ja ich fuchtele mit meinen Armen durch die Luft, wie ich es immer mache, wenn ich nicht weiß, wie ich was sagen soll. Manche Sachen ändern sich wirklich nicht…nichtmal bei mir. Ein leises Lachen verlässt deinen Mund, doch ehe ich weiter darüber nachdenken, mich in Träumereien verlieren kann, spüre ich deinen warmen Atem auf meinem Gesicht. Du bist mir so nah, oh lieber Gott lass mich nicht träumen, bitte straf mich nicht wieder, ich habe genug gebüßt. Sanft spüre ich deine Lippen auf meinen, ganz kurz ganz sacht und doch der wunderschönste Moment in meinem Leben. Ist das gerade wirklich passiert? Habe ich es mir nicht eingebildet. Kann mich jemand kneifen? „Ai Shiteru, Ruki-chan“, Nein ich träume doch, gleich wache ich auf und liege in meinem Bett auf dem kleinen Bauernhof und stelle fest, dass ich in 30 Minuten die Kühe melken muss. „Bitte sag was.“, oh…ich habe vergessen dir zu Antworten und auf einmal siehst du so ängstlich aus. Ob Traum oder nicht, es ist mir egal, ich will nicht mehr fort laufen, nicht mehr feige sein. Ganz sacht lehne ich mich ein Stück nach vorne und berühre zärtlich deine Lippen mit meinen… -Uruhas POV- Ich kann es nicht glauben, was hier geschieht. Millionen kleiner Feuerwerke explodieren in mir. Das bist du auf meinem Schoß…Ruki und du küsst mich, nicht so scheu wie ich, nein du küsst mich wirklich. Schüchtern erwidere ich deine Zärtlichkeiten, bewege meine Lippen vorsichtig gegen deine. Es ist so schön, fühlt sich besser an, als in jedem meiner Träume. Warum nur hast du mich ein Jahr darauf warten lassen? Deine Zunge fährt leicht meine Lippen nach und ohne zögern öffne ich sie…ich will dich endlich berühren können, wann immer ich möchte, dich festhalten, dich nie mehr gehen lassen. Unsere Zungen beginnen ein zärtliches Spiel, ich erkunde deine Mundhöhle, nehme den süßen Geschmack tief in mir auf. „Ai Shiteru mo, mein Engel“, hauchst du gegen meine Lippen, doch ich habe dich genau verstanden. Nur dien warmer Arm in meinem Nacken hält mich davon ab, ohnmächtig zu werden. Dein Geruch betört meine Sinne, so lange habe ich darauf warten müssen. Ein verdammtes Jahr ohne dich… „Bist du deswegen weggerannt?“ Du nickst, also hatte ich recht. Wie konntest du das nur machen, du kleiner Baka. Aber so bist du nun mal…handeln ohne nachzufragen. Ich drücke dich noch ein wenig fester an mich…nie wieder wirst du mir weglaufen, dass schwöre ich, so wahr ich hier sitze. -Rukis POV- Wie lange haben wir dort gesessen, uns über das Jahr der Entbehrungen, der Trennung unterhalten? Ich weiß es nicht mehr, ich weiß nur das mir saukalt geworden ist, meine Finger langsam taub werden. Schließlich haben wir Winter… „Lass und nach Hause gehen, mein Kleiner“, zärtlich schiebst du mich von dir herunter, verschränkst aber sofort deine Finger mit meinen. Hast du Angst, dass ich dir wieder weglaufe? Nach Hause gehen…heißt das…ich wohne noch bei dir, du hast meine Sachen aufgehoben? „Nach Hause?“, ich sehe dich betrübt an…ich habe doch kein zu Hause mehr…oder? „Na, unsere Wohnung…hast du schon vergessen, dass es sie gibt? „Ist da überhaupt noch Platz für mich?“, ich sehe zu Boden, will die Wahrheit nicht wissen. „Was glaubst du denn? Meinst du ich schmeiße deine Sachen weg und vergesse dich?“, ich nicke auf deine fast schon entrüstete Frage. Deine Arme schlingen sich um mich…. „Baka“, flüsterst du mir in mein Ohr…dann siehst du mich auch schon wieder an … schade… hättest da gerne bleiben dürfen… „Ich wusste, dass du eines Tages zu mir zurück kommst Ruki-chan. Und glaub nicht, dass ich dich noch einmal von mir weg lasse…nie mehr werde ich zulassen, dass du davon läufst…“ „Werde ich nicht…“ „Dann versprich es…“ „Yaku“, sage ich schlicht, bevor ich deine Lippen wieder mit meinen verschließe…. Soooo das wars!!! … zu allererst! Das Wort „Yaku“ habe ich im Online Japanisch Lexikon nachgeschlagen und angeblich soll es für „Ehrenwort“ stehen (da es „versprochen“ ja nicht gab XD)…also bin ich mir nicht sicher, ob das ganz stimmt… Ich hoffe euch hat dieser kleine One-Shot gefallen… es ist nichts besonderes, er kam mir nur so in den Sinn… Ich freu mich wie immer ganz dolle über Kommiiiis Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)