J'oublierai ton nom von abranka (Forsetzung von "Skin" (DMxHP)) ================================================================================ Kapitel 8: VIII. All the good and the bad times ----------------------------------------------- All the good and the bad times We’ve ever had Will seem so far away Will be lonely sad All die guten und schlechten Zeiten, Die wir jemals hatten Werden so weit entfernt scheinen Werden einsam traurig sein Seit diesem Zwischenfall im Verteidigung-gegen-die-Dunklen-Künste-Unterricht mieden die meisten Schüler Draco. Angst war zu Hass und Ablehnung gekommen. Dem Slytherin kam dieses Verhalten nur entgegen. So hatte er doch endlich seine Ruhe. Endlich. Mehr wollte er doch gar nicht... Er hatte genug mit seinen Gedanken zu tun – er brauchte nicht noch irgendwelche Mitmenschen, die meinten, ihn beschäftigen zu müssen. Er tat mittlerweile nichts anderes mehr als zu lernen. Er kam gut voran – schließlich war er nicht dumm. Und doch trieben seine Gedanken immer wieder ab. Er war Harry Potter so nah gekommen, wie noch nie zuvor. Er war ihm nahe gewesen. Diesmal war er es gewesen, der Potters Freundschaftsangebot ausgeschlagen hatte – es war nicht wieder umgekehrt gewesen. Draco stützte das Kinn in die Hände und blickte aus dem Fenster. Seitdem eine regelrechte Panik vor ihm herrschte, konnte er in Ruhe in der Bibliothek sitzen, ohne sich verstecken zu müssen. Das war angenehm. Und noch angenehmer war es, wenn niemand verschreckt an ihm vorbei zu den Regalen huschte. So, wie es jetzt der Fall war, als alle anderen in der Großen Halle zum Abendessen saßen. Der Slytherin seufzte leise. Er hatte nichts dagegen, allein zu sein. Er hatte auch nichts dagegen, einsam zu sein. Doch manchmal, da empfand er diesen Umstand doch als Last. „Und wieder einmal sitzt du hier ganz allein...“ Die leise Stimme hinter ihm ließ Draco kurz zusammenzucken, rang ihm aber keine weitere Reaktion ab. Zu vertraut war ihm mittlerweile Harrys Stimme. Und zu vertraut war er damit, seine unsichtbare Maske aufzusetzen und sich nicht gehen zu lassen. „Und wieder einmal bist du es, der meine Ruhe stört.“ „Wer könnte es auch sonst sein?“ Harry ließ sich Draco gegenüber auf einem Stuhl nieder. Die Bibliothekarin war nicht da. Wahrscheinlich nutzte sie die Abendessenszeit selbst für einen Imbiss. „Niemand, denn alle anderen machen sich vor Angst in die Hose, wenn sie mich sehen...“ Draco lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und musterte das Gesicht des Gryffindors. Man sah ihm noch an, dass er kürzlich auf Messers Schneide gestanden hatte, und doch leuchteten seine grünen Augen wie eh und je. Urplötzlich ging Draco auf, wie sehr er den Blick dieser grünen Augen eigentlich liebte. Wie Smaragde leuchteten sie. Sie strahlten von innen heraus. Konnte er wirklich jemals leben, ohne in diese Augen zu blicken? Harry zuckte mit den Achseln. „Weißt du, das habe ich längst hinter mir...“ Er grinste und wurde dann schlagartig wieder ernst. „Ich will mit dir reden.“ „Und worüber? Deine Lieblingsfrage habe ich dir doch längst beantwortet. Was willst du noch mehr?“ „Ich will wissen, warum du jeglichen Versuch meinerseits, so etwas wie eine Freundschaft zu dir aufzubauen, zurückweist. Du hast gesagt, dir liegt etwas an mir. Warum dann?“ Draco wandte den Blick von diesen stechenden Augen ab. Dann lachte er leise. „Ich wusste, dass ich dir nichts hätte sagen sollen. Deine Hartnäckigkeit hat mich einen Augenblick schwach gemacht. Danke für die Erinnerung, dass mir das niemals wieder passiert...“ Er konnte die Verwunderung Harrys mehr spüren als sehen. Er musste sie nicht sehen, wollte sie nicht sehen. „Wieso...?“ „Potter.“ Ruckartig wandte sich der Slytherin wieder dem Schwarzhaarigen zu. „Falls es dir entgangen ist: Ich habe dich neulich fast umgebracht. Willst du das wiederholen?“ „Du schützt mich?“ Die Fragenzeichen in Potters Augen waren nun wirklich nicht zu übersehen. „Vielleicht.“ Draco sah erneut beiseite. „Spielt es eine Rolle? Du und ich – jede Freundschaft ist unmöglich. Wir sind wie Feuer und Eis, Licht und Schatten.“ Der Slytherin stand auf, doch anstatt die Bibliothek zu verlassen, begann er auf und ab zu gehen. „Weißt du, wir hatten wirklich beschissene Zeiten. Gelinde gesagt. Im Moment ist es ja offenbar nicht ganz so schlimm. Aber wirklich gute Zeiten werden wir beide miteinander niemals erleben. Das ist unmöglich, Potter.“ „Es tut dir Leid...“, stellte Harry fest. „Was?“ Draco runzelte verwirrt die Stirn und hielt in der Bewegung inne. Die Sonne zauberte kleine goldene Lichter in Harrys dunklen Haarschopf und ließ sein Gesicht zur Hälfte im Schatten liegen. Er sah aus wie ein Fabelwesen. „Es tut dir Leid, dass es nicht möglich ist. Es tut dir Leid, dass wir nicht... zueinander finden.“ „Potter, du...“ „Bei Merlin, jetzt hör auf! Hör endlich mit deinem verdammten Schauspielen auf! Tu das von mir aus vor anderen, aber nicht vor mir! Ich kenne dich weitaus besser, als du dir vorstellen kannst, Malfoy!“ Harry sprang auf, die Hände auf den Tisch gestützt. Draco blickte den Gryffindor an und lachte dann leise. „Ja, das tust du wahrlich. Und doch kennst du mich bei weitem nicht gut genug, um diese Dinge von mir zu fordern. Bei weitem nicht. Warum interessiert es dich überhaupt? Warum? Ich bin dein Erzfeind, dein Widersacher. Ich bin der gemeine Slytherin, der dir seit deinem ersten Schuljahr die Tage zur Hölle gemacht hat. Und zwar sehr effektiv, wie ich behaupten möchte. Warum also interessiert es dich? Weil ich dir das Leben gerettet habe? Wenn das deine einzige Motivation ist, Potter, dann ist sie wirklich erbärmlich!“ „Weil mir etwas an dir liegt“, antwortete der Junge-der-lebt ruhig. Dracos Gesichtszüge entgleisten. Es gab eine Zeit, in der er diese Worte hatte hören wollen. Wenigstens diese Worte. Und doch war das ein Zeitpunkt, zu dem er sie niemals erwartet hatte. Wie konnte das sein? Wie konnte Harry etwas an ihm liegen? Wie? Er hatte ihn fast umgebracht! Er hatte ihn verletzt, wann und wo auch immer er nur konnte! Wie konnte Harry Potter etwas an ihm liegen? Er lehnte sich gegen das nächststehende Regal. Dass dabei einige Bücher herausrutschten und zu Boden fielen, bemerkte er gar nicht. Er fand Halt und das war im Moment alles, was er brauchte. Halt, denn ihm war gerade der Boden unter den Füßen weggerissen worden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)