J'oublierai ton nom von abranka (Forsetzung von "Skin" (DMxHP)) ================================================================================ Kapitel 7: VII. Forget my name ------------------------------ You'll find someone, somewhere All your troubles to share She'll wipe out the past And fell at last Forget my name Du wirst jemanden finden, irgendwo Um all deine Wirren zu teilen Sie wird die Vergangenheit auswischen Und am Ende fallen Vergiss meinen Namen Draco wusste nicht, wie lange er auf der Wiese neben dem See gelegen hatte. Als er aufstand, hatte er eine Entscheidung getroffen. Er wischte sich über das Gesicht, damit man die Tränenspuren nicht sah, dann eilte er, die Hände in den Taschen und die Schultern hochgezogen, ins Schloss zurück. Das Stimmengemurmel, das ihm entgegenschlug verriet ihm, dass die Geschichte bereits die Runde gemacht hatte. Und es bestärkte ihn darin, nicht zu zögern. Direkt ging er auf den Wasserspeier zu, der den Zugang zu dem Büro der Schulleiterin verbarg. Verdammt, was war das Passwort? Was mochte sie noch mal gerne? „Bertie Botts Bohnen“, murmelte er auf gut Glück. Er hatte Glück. Wenigstens dieses eine Mal in den letzten Wochen. Ungeduldig ließ er sich von der Treppe empor tragen und öffnete die Bürotür, ohne angeklopft zu haben. „Professor, ich...“, begann er, doch die Schulleiterin unterbrach ihn. „Wie schön, dass Sie kommen, Mr. Malfoy. Wir haben gerade von Ihnen gesprochen.“ Sie deutete auf den einen Stuhl vor ihrem Schreibtisch, der noch frei war. Auf dem anderen hatte Remus Lupin Platz genommen, wie Draco erst jetzt auffiel. „Professor...“ „Schweigen Sie und setzten Sie sich!“ Draco ließ sich auf dem Stuhl nieder. Himmel, er wollte doch nur sagen, dass er die Schule freiwillig verließ! Warum hinderte sie ihn daran? „Professor Lupin hat mir geschildert, was in seinem Unterricht geschehen ist...“ „Professor“, unterbrach Draco sie erneut. „Ich möchte Sie bitten, mich der Schule zu verweisen. Es ist sicherer für... alle Beteiligten.“ McGonagall und Lupin sahen ihn erstaunt an. „Sie...“ „Ja, ich will gehen. Es ist... nicht tragbar, wenn ich weiterhin hier bin...“ Vergiss mich, Harry. Vergiss mich. Es ist besser so... „Oh, wir sind der gegenteiligen Ansicht. Erst wollte ich ja genau das tun, doch Professor Lupin hat mich vom Gegenteil überzeugt.“ McGonagall blickte Draco auf eine Art an, wie es zuvor nur Dumbledore getan hatte. „Er hat mir glaubhaft versichert, dass es sich dabei um einen Unfall handelt. Daher kann ich Ihrer Bitte nicht nachkommen. Mr. Malfoy, Sie haben Großes für uns getan und wir werden Sie sicher nicht fallen lassen.“ Draco schwieg. „Und nun bitte ich Sie, in Ihren Unterricht zurückzukehren.“ Draco nickte stumm, dann stand er auf und ging. Ein Held. Jetzt war er doch nichts weiter als ein verdammter Held. Genau das, was er niemals hatte sein wollen. Er bekam so eine Ahnung davon, wie sich Harry die letzten Jahr gefühlt haben musste, als Held wider Willen, den die ganze Zaubererwelt vergötterte. Es war zum Kotzen. Natürlich konnte er jederzeit gehen. Immer noch... Aber die Schulleiterin hatte ihn ausgebremst. Ihre Worte hallten in seinen Gedanken noch immer nach. Sie haben Großes für uns getan und wir werden Sie sicher nicht fallen lassen. Draco seufzte leise. Dazu fehlten ihm wirklich die Worte. Es war Abend, als sich endlich die Gelegenheit gab, die Krankenstation aufzusuchen. Behutsam schob der Blonde die Tür auf und zog sie leise hinter sich zu. Niemand war hier. Niemand, außer dem Jungen, der in dem einzigen belegten Bett lag. Harry Potter. Leise schritt Draco auf dieses Bett zu. Die Wunden hatten sich wieder geschlossen, doch noch immer war Harrys Haut blass. Man sah ihm an, dass er vor kurzem noch mit dem Tod gerungen hatte. Draco seufzte lautlos und schloss die Augen. Er hatte das nicht gewollt... „Du hier?“ Erstaunen lag in den beiden Worten. Der Slytherin öffnete die grauen Augen wieder und sah den Gryffindor an. „Hm...“ „Wieso?“ „Weil... Es tut mir Leid. Ich wollte es nicht. Ich wollte das nicht...“, brach es auf einmal aus Draco hervor. „Ich weiß...“ Harry lächelte schief. „Ich muss gut gewesen sein, wenn du dich so vergessen hast...“ „Du, du verstehst nicht...“ Draco schüttelte heftig den Kopf. „Ich hätte dich umgebracht...“ Harry setzte sich langsam in seinem Bett auf und schaute den Slytherin aufmerksam an. „Sind die Verletzungen so tief?“, fragte er leise. „War es so schrecklich?“ Draco schwieg, doch sein Schweigen war Antwort genug. Was sollte er sagen? Dazu konnte er nichts sagen. Harry Potter hatte ihn durchschaut, einfach so. „Jetzt weiß ich, wie du dich letztes Jahr gefühlt haben musst...“ Harry schüttelte schaudernd den Kopf. „Es tut mir Leid. Ich hatte niemals vor, dich so zu verletzen...“ Überrascht weiteten sich Dracos graue Augen. „Ich...“ Harry brach ab und sah zu Boden. „Ich schätze, wir sind jetzt quitt...“ Jetzt war es Draco, der schief grinste. „Hm... Klingt gut. Müssen wir dann noch weiter kämpfen? Ist das nicht längst überflüssig geworden? Wir haben auf der gleichen Seite gestanden, als es darauf ankam – warum sollten wir jetzt noch kämpfen?“ Draco zuckte mit den Schultern. „Gewohnheit, nehme ich an.“ „Gewohnheiten kann man ändern...“ „Vielleicht.“ Draco starrte ins Leere. „Nein, ganz bestimmt...“ Abrupt hob Draco den Kopf und blickte Harry an. „Potter, du versuchst gerade mit jemandem Freundschaft zu schließen, der so ziemlich die schlimmsten Verbrechen der Welt auf den Schultern trägt.“ Daraufhin erwiderte der Gryffindor nichts. „Lass es, Potter. Leb in deiner heilen Welt. Leb in ihr. Freu dich deines Lebens. Und vergiss mich... Ich gehöre nicht in diese Welt. Ich wäre nichts weiter als die Schlange im Paradies. Als die Regenwolke an deinem sonnigen Himmel. Vergiss mich.“ Draco stand auf und ging langsam zur Tür. Ja, es war besser, wenn Potter ihn vergaß. Und noch besser war es, wenn er ihn auch endlich vergessen konnte. Doch das würde wohl nie möglich sein, egal wie sehr er sich auch bemühte. Harry Potter hatte sich viel zu sehr in sein Herz gebrannt, in seine Seele. „Ich war da“, erklang Potters Stimme auf einmal hinter ihm. „Ich war da. Auf dem Turm, als du Dumbledore entwaffnet hast. Ich war da. Und ich habe alles gehört. Also spiel mir nichts vor! Ich weiß, dass du nicht so kalt bist, wie du tust!“ Draco senkte den Blick. „Dann weißt du mehr über mich als jeder andere...“ Ohne Zurückzublicken drückte der Slytherin die Tür auf und war kurz darauf in der Dunkelheit des Korridors verschwunden. Sie tat ihm gut. Es war doch so, wie er gesagt hatte: Er konnte keinen Platz in Potters Leben finden. Er war für Harry Potter der ewige Widersacher. Immer noch. Und das würde sich niemals etwas ändern. Da mochte dieser noch so mitbekommen haben, wie er sich auf diesem Turm im letzten Jahr Dumbledore gegenüber verhalten hatte. Es mochte ein Blick in sein Innerstes gewesen sein, doch dieser Blick reichte noch lange nicht aus, um ihn verstehen und ergründen zu können. 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