Abenteuer im Abwasser von S_ACD (Von Ratten, Taschenlampen und unverständlichen Karten...) ================================================================================ Kapitel 4: Batterien -------------------- Die folgenden paar Minuten saßen sie beide im Matsch und keuchten und schnappten nach Luft, als hätten sie soeben den Weltrekord im Tauchen gebrochen. Kakashi hatte das Gefühl, sein Herz würde jeden Moment aus seinem Brustkorb heraushüpfen und sich davonmachen, so sehr hämmerte es dagegen. „Das war aber… echt haarscharf…“, setzte Naruto nach zehn Minuten an. Sein Atem ging immer noch unregelmäßig. „Mhm“, Kakashi rieb sich den Nacken, „Das kannst du aber laut sagen.“ „Ähm… Sensei?“ „Was denn?“ „Sagen Sie mal… könnten Sie mir nen Gefallen tun?“ „Schieß los.“ „Könnten Sie bitte mal loslassen? Meine Hand wird langsam taub.“ „Öhm… klar. Sorry.“ Er ließ Naruto Handgelenk los, das er immer noch umklammert hatte. Der Junge krempelte sich den Ärmel in die Höhe und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. „Aua!“, beschwerte er sich. Auf seinem Unterarm zeichnete sich ganz deutlich Kakashis Handabdruck ab. „Mecker nicht rum“, wies Kakashi ihn zurecht, „Wäre es dir lieber gewesen, du wärst davon gespült worden?“ „Nein“, sagte Naruto kleinlaut und begutachtete seinen gequälten Arm mit Märtyrermiene, „Aber trotzdem… au!“ „Wenn du mal Hokage werden willst, darfst du nicht so wehleidig sein.“ „Bin ich gar nicht!“ „Nein, natürlich nicht. Du jammerst nur herum wegen so einem mickrigen blauen Fleck.“ „Was? Das wird ein blauer Fleck? Meinen Sie wirklich?“ Kakashi biss sich auf die Zunge. Warum konnte er nicht einfach seine Klappe halten? „Ja“, sagte er etwas gequält, „Das wird ein blauer Fleck, da kannst du Gift drauf nehmen.“ Narutos Gesicht hellte sich auf. „Cool…“ Kakashi verdrehte sein Auge. Ja, wahnsinnig cool. Was ihn betraf, war dieser Handabdruck ein weiterer guter Grund, darauf zu hoffen, dass die anderen Jounin niemals von der Geschichte erfahren würden. „Naruto…“, begann er, „Würdest du MIR nen Gefallen tun?“ „Klar doch!“ „Ähm… würde es dir was ausmachen… wenn du… nun ja… die ganze Sache für dich behalten könntest?“ Naruto sah ihn mit großen Augen an. „Welche Sache? Meinen coolen blauen Fleck?“ „Ja, den auch… aber eigentlich…“, er machte eine ausholende Handbewegung, „…dachte ich dabei mehr an… das alles hier.“. „Warum?“ Kakashi setzte zu einer ungeduldigen Antwort an, erinnerte sich aber noch rechtzeitig daran, dass er einen Gefallen von Naruto wollte und nicht umgekehrt. „Weil… ähm…“, er überlegte kurz, „…weil… das nicht besonders gut rüberkommen würde. Ich meine… zwei Ninjas, die sich im Abwasserkanal verlaufen…“ „Peinlich, was?“ Naruto grinste ihn frech an. „Vergiss nicht, dass du auch mit drin steckst“, knurrte Kakashi sauer. „Öh… stimmt. Okay“, Naruto streckte seine unversehrte Hand aus, „Mein Wort drauf. Das bleibt unter uns.“ „Sicher?“ „Hundert Pro, Sensei!“ „Na, meinetwegen.“ Kakashi schlug ein. „Aber wenn das jemals irgendjemand weiß, dann gibt’s Ärger.“ „Jawohl!“ Sie blieben noch gute fünf Minuten sitzen, wo sie waren. Kakashi wollte nicht wissen, wie sie beide im Moment wohl aussahen. Schließlich hockten sie mitten drin in der ekelhaften Abwassersuppe. Er überlegte gerade, ob er den (ziemlich aussichtslosen) Versuch machen sollte, sich den grünen, glibberigen Schlick, der an seinen sämtlichen Klamotten klebte, abzuwischen, als ihn ein wohlbekanntes Geräusch aus seinen Gedanken riss. Narutos Magen knurrte. Kakashi seufzte. „Das klingt ja ernst.“ „Ist es auch“, Naruto hielt sich den Bauch, „Ich geh gleich ein, wenn ich nichts zu essen bekomme.“ Sein Sensei kratze sich ratlos am Hinterkopf und bemerkte bei der Gelegenheit, dass er das Zeug, auf dem sie sich gerade ausruhten, auch in seinen Haaren kleben hatte. „Tut mir leid, Naruto, aber da kann ich jetzt auch nichts machen.“ Das war nicht einmal nur so dahingesagt, denn der Junge tat ihm wirklich leid. „Schon klar“, murmelte Naruto mit ergebener Miene, „Ich werd’s noch aushalten. Und…? Was machen wir jetzt?“ „Weiterlatschen“, brummte Kakashi missmutig. Es wäre ihm lieber gewesen, einen besseren Vorschlag machen zu können, aber im Moment hatten sie nun mal keine Alternativen. „Klasse.“ Naruto rappelte sich auf und warf einen Blick an sich herunter. Kakashi, der, wie ihm gerade auffiel, die Taschenlampe immer noch in der anderen Hand hielt, richtete den Lichtstrahl auf den Jungen und stöhnte innerlich auf. Meine Güte, der sah vielleicht aus! Die ursprüngliche Farbe seines Overalls war unter dem ganzen schlammfarben verkrustetem Zeug nur mehr zu erahnen und seine Haare waren blond-braun gesprenkelt. Trotzdem grinste er breit, als er Kakashi entsetzten Blick bemerkte. „Sie sollten sich mal selber sehen, Sensei!“ „Danke“, sagte Kakashi ärgerlich und stand ebenfalls auf, „Absolut kein Bedarf.“ Wenn er, und das stand zu befürchten, auch nur halb so schlimm aussah wie Naruto – na, dann gute Nacht! „So“, kommandierte er, „Und jetzt Abmarsch.“ „Jawohl, Sensei!“ Wanderung durch die Unterwelt, die Zweite. Nach einer weiteren Viertelstunde Matsch-Gestapfe stellte Kakashi fest, dass er den durchdringenden Gestank, der ihn anfangs so sehr gestört hatte, überhaupt nicht mehr wahrnahm. Wenigstens etwas Positives. Sie wanderten die endlosen Gänge entlang, bogen um zahlreiche Ecken, glaubten von Zeit zu Zeit eine Stelle wieder erkannt zu haben, an der sie bereits vorbeigelaufen waren und hatten nicht nur einmal die Befürchtung, im Kreis gegangen zu sein. „Geben Sie’s zu, Sensei“, motzte Naruto schließlich, „Wir haben uns hoffnungslos verrannt.“ „Na ja…“, Kakashi blieb vor einer Abzweigung stehen und leuchtete ratlos zuerst nach links und dann nach rechts, „Also, das Wort ‚hoffnungslos’ erscheint mir in dem Zusammenhang doch etwas übertrieben…“ Naruto schnaubte. „…aber ‚verrannt’ kommt der Wahrheit schon ziemlich nahe.“, vollendete er den Satz. Kakashi nickte. „Definitiv.“ „Toll. Und was machen wir jetzt?“ „Naruto, wie oft soll ich dir das noch sagen, wir können nichts machen“, der Sensei zuckte mit den Schultern, „Außer herumlaufen natürlich.“ „Herumlaufen?!“, entrüstete sich Naruto, „Das tun wir doch schon die ganze Zeit! Und was hat es gebracht? Nichts! Noch weniger als nichts. Gar nichts!“ Er versetzte der Wand einen trotzigen Fußtritt. „Ich wünschte…“, murmelte er wütend, „Irgendwas würde passieren. Egal was.“ Noch bevor Kakashi zu einer Antwort von wegen, er solle gefälligst still sein, ansetzen konnte, ertönte ein leises Ssssst, dann machte es Klack und… sie standen im Dunkeln. „Äh…“, kam es äußerst geistreich von Naruto, „So war das jetzt aber nicht gemeint…“ „Oh, nein“, murmelte Kakashi nur, „Nein, zum Teufel noch mal, das darf doch alles nicht wahr sein!“ „Sensei? Sensei, was ist los?“ „Batterie“, war die emotionslose Erwiderung. „Batterie?“ „Batterie“, bestätigte Kakashi dumpf, „Die vermaledeite Taschenlampenbatterie ist leer.“ >.< >.< >.< >.< >.< >.< >.< >.< Hmmm... die Geschichte hat immer noch nicht mehr Sinn als am Anfang... aber es macht irgendwie echt Spaß, sich das ganze auszudenken. ^^ Irgendwie entspannend... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)