Licht und Dunkel auf der Jagd von Schalmali (*~Pflicht und Ehre~*) ================================================================================ Kapitel 7: Unerwartete Hilfen ----------------------------- Inuyasha schleppt sich mühsam weiter, er kann das Dorf schon sehen, aber seine Sicht verschwimmt. Trotzdem erkennt er die Gestalten die sich auf ihn zubewegen, denn er riecht und hört noch gut. "Inuyasha-sama!", ruft Myoga besorgt aus. Shippo eilt mit den anderen auf seinen Freund zu. Er hätte bei ihm bleiben sollen, er hat schließlich geahnt, dass das mit Sesshoumaru wieder so enden würde, wie dessen Begegnung mit Kikyou. "T.. tut mir Leid, w.. wenn ich... euch Sorgen gem...acht habe", bringt er noch heraus, aber dann sind auch seine Kraftreserven am Ende und er kippt einfach vornüber. "Inuyasha!", kreischt Shippo und ist gleich bei ihm. Kaede tritt ebenfalls an Inuyasha heran und sieht ihn sich an. Alles in allem ist nur eine Wunde wirklich schlimm, aber diese zusammen mit den vielen anderen Verletzungen ist schon etwas heikler. "Kaede?", fragt Myoga. "Er wird schon wieder, er hat nur ziemlich viel Blut verloren, selbst für einen Youkai. Bringen wir ihn in meine Hütte." Das lässt sich keiner zweimal sagen. Shippo hilft Kaede dabei Inuyasha auf Kirara zu bugsieren und so sind sie auch schnell im trauten Heim. In der Hütte legen sie Inuyasha behutsam auf eine Matte und setzten sich dann ans Feuer, während sich Kaede um die Wunden des Inuyoukai kümmert. "Ob Inuyasha Sesshoumaru erledigt hat?", fragt Shippo nach einer Weile gedankenverloren. "Hmm", antwortet Myoga grübelnd. "Ich weiß nicht so recht, auch wenn Inuyasha-sama jetzt sehr stark ist, sein Halbbruder ist es ebenso und Sesshoumaru hat doch noch etwas mehr Erfahrung als Youkai." "Wie erklärst du dir denn dann, dass Inuyasha noch lebt, Myoga-jii? Sesshoumaru hätte ihn doch nie und nimmer laufen lassen, nachdem dieser ihm Tensaiga geklaut hat!" "Nun...", das kann sich der Flohgeist auch nicht so recht erklären. "Weil wir beide am Ende waren", krächzt Inuyasha heiser. "Inuyasha!", meint Shippo glücklich dass sein Freund schon wieder wach ist, denn dann ist es nicht so schlimm wie er dachte. "Shippo, bring mir bitte noch frisches Wasser und etwas für ihn zum trinken", meint Kaede, die Inuyashas trüben Gesichtsausdruck sieht. "Klar!" Der Kitsune ist noch viel zu froh um das zu bemerken... Als Shippo die Hütte verlassen hat hüpft Myoga hinüber zu Inuyasha und Kaede. "Inuyasha-sama?" Der stöhnt, denn erstens schmerzt die Bisswunde noch und zweitens ist ihm eigentlich gar nicht nach reden, aber besser jetzt als wenn Shippo dabei ist, da den kleinen das sicher beunruhigen würde. "Er hat sich Tensaiga zurückgeholt, aber das ist ja sein gutes Recht, doch dann..." "Was dann, Inuyasha?", fragt Kaede ruhig. "Er hat mich bewusst wütend gemacht und ich bin in hohem Bogen in die Falle gesprungen - ich hab mich verwandelt." "Inuyasha-sama!" "Ich weiß: Ich kann die Hundegestalt noch nicht richtig kontrollieren und ich mag sie auch nicht!", faucht er nun fast und dreht sich zur Seite. "Nein ich will nicht darüber reden, also lasst mich jetzt in Ruhe", fügt er noch verständnisvoll, wegen ihrer Sorge um ihn, aber auch grummelnd gereizt hinzu. "Myoga-jijii, pass wieder auf...." Sie wissen jetzt alles was sie wissen müssen und außerdem will er jetzt erstmal schlafen, damit er möglichst schnell wieder auf die Beine kommt, ehe Sesshoumaru hier aufkreuzen kann. Kaede kümmert sich daraufhin ohne Worte weiter um seine Wunden, aber respektiert seinen Wunsch und lässt ihn ansonsten in Ruhe. Anscheinend hat der Kampf mit Sesshoumaru ihn sehr aufgewühlt und sie kann es nachvollziehen. Würde Kikyou hier aufkreuzen, würde sie Inuyasha vor ihr beschützen, denn er ist ihr Gast, ein alter Freund und auch wenn ihre untote Schwester es sicher gut für alle meint, ist es dennoch falsch. Sie würden sich als Feinde gegenüberstehen aber darauf kann Kaede getrost verzichten und genauso hätte Inuyasha wohl lieber auf die Begegnung mit Sesshoumaru verzichtet. Myoga ist derweil verwundert und besorgt. Sein Meister hat doch sonst nichts gegen mehr Kraft und die wahre Gestalt eines Youkai ist sozusagen das Wahrzeichen seiner Stärke. Was könnte ihn denn so beunruhigt haben dass er sie nicht weiter kennenlernen will? Sie nicht `mag´, wie er es ausdrückte. Shippo tritt ein und sieht sich musternd um, denn gerade war die Stimmung noch besser. "Hier, Kaede." "Danke, Shippo." Der Kitsune entschließt aber erstmal nicht weiter nachzuhaken, zumal Inuyasha zu Ruhen scheint Nachdem Kaede die Wunden Inuyashas versorgt hat, gehen sie alle schlafen, bis auf Myoga der ja wieder als Wachmann gerade stehen muss. ---- Kikyou geht zielstrebig weiter auf ihr Ziel zu, bis sie auf eine Wiese stößt, oder besser, was davon übrig ist: Überall sind tiefen Abdrücke, Blutspuren und Einkerbungen zu erkennen, aber kaum noch ein Grashalm. Sie nimmt noch das Youki der zwei mächtigen Wesen wahr, die hier gekämpft haben. Das eine kann sie Inuyasha zuordnen, auch wenn sie es erst nicht so recht glauben kann. "So stark ist er geworden?" Dann wird es noch schwieriger als sie dachte. Aus den Augenwinkeln bemerkt sie etwas, die zweite Präsenz, wenn auch um einiges schwächer, als sie bei dem Kampf gewesen ist. Langsam geht sie darauf zu und kommt zum Waldrand, wo sie eine Gestalt in Weiß sieht. "Sesshoumaru." Sie hat ihn nur selten gesehen, aber dafür hat sie ihn schon öfter wahrgenommen. Kikyou geht näher heran, bleibt kurz vor ihm stehen und mustert ihn. Er scheint sie nicht zu bemerken, denn sie nimmt keine Veränderung in seinem Youki wahr. Sie könnte ihn also einfach töten, aber dafür hat sie keinen Grund. Er hat sie weder bedroht, noch hat er irgendetwas getan, was in ihren Augen rechtfertigen würde ihn in diesem wehrlosen Zustand mit einem Pfeil ins Jenseits zu schicken. Kikyou wendet sich ab und geht, doch nach ein paar Schritten bleibt sie wieder stehen. Sesshoumaru ist ein starker Daiyoukai und trotzdem hat der Kampf mit Inuyasha ihn soviel gekostet. Ist sie dann überhaupt stark genug es allein mit ihm aufzunehmen? Sie ist einer der stärksten Mikos im Land, das ist ihr klar, aber sie ist trotzdem an ihre menschlichen Grenzen gebunden, wenn es um Stärke oder gar Schnelligkeit geht. Nicht umsonst, bilden Houshis und Mikos Gemeinschaften, wenn sie einen besonders mächtigen Youkai gegenüberstehen. Doch an wen sollte sie sich wenden? Jeder der nur etwas mit Youkais zu tun hat und ihr helfen könnte, würde sie als das erkennen was sie ist, eine Untote und sie dementsprechend wieder ins Totenreich zurückschicken wollen. Sie dreht sich halb um, sieht ihn sich noch einmal an und geht zurück. Vor ihm geht sie auf ein Knie nieder. "Würdest du mir helfen?", fragt sie sich. Er ist ein starker Daiyoukai und sie `nur´ ein Mensch, eine untote Miko. Vielleicht will er noch nichtmal mit irgendjemand, irgendetwas gemeinsam erledigen, weil er stolz und stur ist, Hundeyoukai eben. Also wenn überhaupt, muss die Frage wohl lauten ob sie ihm helfen darf. Darüber muss sie sich jetzt aber noch keine Gedanken machen, denn momentan wird er wirklich mit niemanden nichts tun. Die Miko streckt die Hand nach ihm aus um nach einer seiner Verletzungen zu sehen, doch sie kommt nichmal in die Nähe, denn eine Barriere hält sie davon ab. Bis eben hat sie von dieser gar nichts mitbekommen, was sie doch etwas verwundert. Eine viel interessantere Frage ist aber, wie der Bannkreis überhaupt zustande gekommen ist, wenn er offensichtlich bewusstlos ist. Ihr Blick schweift suchend umher und ihr fällt ein leichtes Glühen an Sesshoumarus Seite auf, das aber gerade wieder erlischt. Probehalber streckt sie noch einmal ihre Hand aus, doch wieder hindert sie der Bannkreis daran. Sie kann ihn nicht durchbrechen, denn dieser ist gänzlich anders, als die, denen sie bisher begegnen ist und sie ist auch ratlos wieso genau er entsteht. Kikyou steht auf und setzt sich ein paar Meter entfernt von ihm an einen Baum. Sie schließt die Augen während ihre Seelenfänger sie mit dem versorgen, was sie als Untote nun mal braucht, um nicht wieder ins Reich der Toten überzugehen. Es sind auch andere Youkai in der Nähe, das spürt sie, aber sie scheinen zu bemerken was sie ist und wollen wohl nicht Gefahr laufen geläutert zu werden. Einen Augenblick lang überlegt sie, ob sie nicht lieber Inuyasha hinterhergehen sollte, der wegen dem Kampf mit seinem Bruder zumindest geschwächt sein müsste, aber sie lässt es. Sie spürt wo sich das Shikon no Tama und damit Inuyasha befinden, nämlich in Kaedes Dorf. So sehr sie auch hinter dem Juwel her ist, um es aus dieser Welt zu verbannen, so will sie doch nicht ihre jüngere Schwester in diesen Kampf mit dem Shikon no Tama hineinziehen. Kaede würde ihre Beweggründe verstehen, ja, aber für was würde sie sich entscheiden, würde sie, Kikyou, Inuyasha bis zum Tod bekämpfen wollen, wenn es nicht anders geht? Sie will Kaede diese schwere Entscheidung erst gar nicht auferlegen, immerhin ist sie schon sehr alt und ihren Lebensabend soll ihre Schwester noch so gut es geht genießen können. Als untote Miko drängt sie nichts, sie hat alle Zeit der Welt. Sie behält ihre Augen geschlossen während sie wartet und es doch wieder nicht tut, denn ihr Zeitgefühl ist ein gänzlich anderes als das der Lebenden. ---- Der Nachmittag des nächsten Tages ist angebrochen, als Inuyasha erwacht. Er fühlt sich schon so gut wie neu, immerhin war es nur `eine´ etwas schlimmere Verletzung und auch kein Bannpfeil von Kikyou, der ihn flachgelegt hat. Im Grunde war es also nur der zur hohe Blutverlust und da erhohlt sich ein Youkai noch schneller als ein Hanyou, wie er nun weiß. "Inuyasha!" Er dreht sich halb um und blinzelt. So gut wie neu ist er, ja, aber auch noch verschlafen."Shippo, wie gehts?" "Gut, aber das sollte ich eher dich fragen!" "Hmpf, jaja, schon wieder ganz gut." Plötzlich herrscht stille und Inuyasha sieht Shippo fragend an. "Was ist?" "Wird Sesshoumaru wieder versuchen dich zu töten?" Er hatte aus Myoga und Kaede zumindest herausbekommen, dass es wohl eine Art Unentschieden war. "Ja, das nehme ich stark an. Der letzte Kampf hat nichts entschieden..." "Aber du wirst doch dafür nicht extra zu ihm gehen, oder?" "Nein, wenn es geht werde ich es sogar vermeiden, aber dafür muss ich wohl noch lernen mit dieser dämlichen Energieform umzugehen, denn sonst hohlt mich Sesshoumaru sicher immer wieder ein.... Sag mal, wo sind denn Myoga-jijii und Kaede?" "Kaede ist Kräuter sammeln und Myoga-jii meinte, er müsse einen Freund in der Nähe besuchen gehen." "Dann ist er sicher wieder abgehauen", kommentiert Inuyasha gelangweilt. "Glaub nicht." "Wieso?" "Naja, er schaute so ernst drein." "Hmm das muss bei Myoga-jijii nichts heißen, aber vielleicht hast du ja recht, ich hab ihn schließlich nicht gesehen." "Ja." Inuyasha steht unter dem kritischen Blick Shippos auf. "Ich sagte doch mir gehts wieder ganz gut!", meint er genervt. "Das meinst du auch wenn du halb tot bist!", keift Shippo zurück. "Grr du kleiner Zwerg ich zeig dir wie gut es mir geht!", sagt Inuyasha knurrend und erhebt die Hand zum Schlag. "Baahh!" Shippo rennt los. Inuyasha hinter her und das durch das halbe Dorf. Die Menschen gucken nur überrascht aber ähnliche Szenen hatten sie schon früher und nach ein paar weiteren neugierigen Blicken ignorieren sie es und gehen ihrer Arbeit nach. Kaede, die gerade zurückkommt, stellt sich in die Nähe und wartet bis die beiden wieder vorbeikommen. "Dir geht es offensichtlich wieder besser, Inuyasha." Dieser bremst wie der Kitsune ab und lässt die Hetzjagd bleiben. "Ganz recht." "Sagt er nur so, er ist viel langsamer als sonst!", petzt Shippo, woraufhin er eine fette Beule kassiert. "Stimmt gar nicht", meint Inuyasha nun mit verschränkten Armen und dem typischen wegblickendem Keh-Gesicht, ehe er davonmarschiert um etwas zu Essen zu besorgen, er hat richtigen Hunger und dagegen hilft so ein dummes Süppchen nicht. - Am nächsten Tag setzt sich Inuyasha auf den blätterlosen Baum in der Nähe von Kaedes Dorf. Er ist heute schlecht gelaunt. Zum einen hat er ein ungutes Gefühl und zum anderen befürchtet er im nächsten Moment seinen Halbbruder zu wittern und auch wenn der ebenfalls noch nicht auf der Höhe seiner Kräfte sein dürfte, beunruhigt es ihn dennoch. "Was ist heute bloß los?" Irgendetwas Wichtiges hat er vergessen, was nichts mit Sesshoumaru oder gar Kikyou zu tun hat. "Inuyasha-sama!" "Myoga-jijii." Sein Flohfreund hüpft zu ihm hoch. "Wo warst du denn? Shippo sagte du wärst einen Freund besuchen." "Das stimmt." "Hast du dich bei Totosei verkrümelt?" "Nein!" "Wirklich nicht?" "Nein Inuyasha-sama." Den Ernst in Myogas Stimme kann er nicht so recht nachvollziehen - was ist los? "Wo warst du dann?" "Bei einem alten Freund Eures Vater. Ich hab ihn über Euch und das Shikon no Tama erzählt." "Wie kommst du denn dazu!", faucht Inuyasha prompt. Was denkt sich Myoga denn dabei?! Es sind schon genug dumme schwache Youkai hinter ihm her, da braucht er nicht noch Freunde seines Vaters, die gewiss stärker sind. Wenn er aber so darüber nachdenkt, will selbst sein machtbesessener Halbbruder nichts mit dem Juwel zu tun haben, vielleicht sehen diese Freunde seines verstorbenen Vaters das genauso. Er schnauft, er kann es nur hoffen. "Weil heute Neumond ist, Inuyasha-sama", meint Myoga nur ohne auf den Ausbruch seines Herrn zu reagieren. Inuyashas Augen weiten sich - das ist es was er vergessen hat! Wie konnte er bloß? Sein neuer Stand muss ihn völlig blind gemacht haben! Als Inuyoukai hat er noch keine Neumondnacht hinter sich. Was wohl jetzt in einer solchen Nacht mit ihm passieren wird? Sterben will er jedenfalls noch nicht. Vielleicht hat Myoga ja nützlichen Rat eingehohlt. "Und?", fragt er nun neugierig und besorgt, ohne sich freilich letzteres anmerken zu lassen. "Er wollte mir nicht viel sagen, nur dass es gefährlich für Euch wird und dass Ihr ohne Unterstützung wahrscheinlich sterbt. Er bat mich darum, Euch zu ihm zu schicken." "Wieso denn das?" "Ich nehme an weil er Euch kennenlernen und helfen will." "Wieso kommt er dann nicht einfach her?" "Das kann er nicht, Inuyasha-sama." "Was? Ist der schon so alt? Selbst Totosei traut sich doch ab und an noch aus seiner verstaubten Schmiede." "Ja, aber das ist nicht der Grund", antwortet Myoga und überhört den Rest. "Sondern?" "Das werdet Ihr schon sehen." "Keh!" "Soll ich Euch jetzt zu ihm bringen oder nicht?" "Natürlich sollst du, du Besserwisser, ich will nicht ins Gras beißen!", erwidert der Inuyoukai gereizt "Gut, da lang." Normalerweise hätte er protestiert so angemault zu werden aber heute will er mal nachsichtig mit seinem Herrn sein, geht es doch um Leben und Tod. Inuyasha hüpft mit Myoga vom Baum und folgt der Richtungsangabe. Sie sind lange unterwegs, kein Wunder also, dass sein Flohfreund für den Besuch bei seinem Freund so viel Zeit gebraucht hat. "Stopp, hier ist er", meint Myoga schließlich. "Hier? Hier ist doch niemand?", erwidert Inuyasha halb fragend da er sich nicht ganz sicher ist. Er hat zwar ein eigenartiges Gefühl in der Magengegend, aber hier sind nur Bäume.... "Ich bin hier." Inuyasha muss sich nicht suchend nach der Stimme umsehen, denn der verantwortliche ist direkt vor ihm. Ein hölzernes Gesicht sieht ihn nun an, welches sich aus dem Baum vor ihm gebildet hat. "Was zum Henker bist du denn?" "Inuyasha-sama, seit nicht so respektlos! Das ist ein uralter Baumgeist und selbst Euer Halbbruder sucht Bokusenô bei Zeiten wegen seiner Weisheit auf." "Wieso verdammt nochmal sagst du mir das nicht vorher? Ich will Sesshoumaru doch nicht über den Weg laufen wenn er hier ab und an vorbeischaut!" "Ruhig Inuyasha, er ist nicht in der Nähe und wird heute auch nicht mehr kommen." "Woher willst du das denn sicher wissen?" Das fragt er sich ernsthaft, denn dieser riesige Baum sieht nicht gerade so aus als hätte er eine besonders gute Nase oder gar gute Ohren. "Meine Sinne sind anders als deine Inuyasha, aber ich sehe weit. Wenn Sesshoumaru auf den Weg hierher wäre, würde ich es wissen." "Na gut", er will es dem Baum mal glauben. "Du wolltest mit mir reden oder? Ich bin hier." Myoga meinte ja er solle höflich sein, also spricht er eben nicht sofort das Thema Neumond an. "Ja, hauptsächlich wegen heute Nacht", meint Bokusenô der genau weiß wieso Inuyasha überhaupt gekommen ist, immerhin war es ein weiter Weg. "Myoga, lass uns bitte allein. Gehe zurück in dieses Dorf von dem du mir erzähltest, zumindest bis morgen früh." "Aber..." "Ist schon gut, Myoga-jijii, ich komm hier klar, danke" Das hofft er zumindest, da er nicht weiß was heute Nacht ist. "Inuyasha-sama...", meint Myoga trotzdem verunsichert, immerhin hat er ihn hierher geführt. "Nun geh schon", erwidert Inuyasha sanft aber drängend, er will wissen was dieser Bokusenô weiß. Nach dieser Aufforderung geht der Flohgeist doch, auch wenn ihm nicht ganz wohl dabei ist. Vor allem, was soll er den anderen sagen? Er wird lieber irgendwo zwischen hier und dem Dorf ein Versteck für die Nacht suchen und morgen nach seinem Herrn sehen. "Also, Bokusenô?", fragt Inuyasha, in der Annahme dass der Baum ebenso wie er merkt, dass der Flohgeist weg ist. "Hast du dich schonmal gefragt, wieso Tessaigas Scheide so eine ableitende Kraft hat?" "Hmm, Myoga-jijii meinte mal es wäre wegen Tessaiga, da es die Kräfte meines Schwert eindämmen müsste oder so." "Ja, der alte Myoga hat ganz recht und die Scheide Tessaigas, sowie die Tensaigas ist aus meinen Ästen." "Hat das nicht wehgetan?", fragt Inuyasha promt ohne nachzudenken. Bokusenô lächelt. "Nicht mehr, als deinem Vater, als er zwei seiner Fangzähne Totosei übergab." "Gut", er ist doch froh dass dies für einen Baum nicht weiter störend ist, denn er hatte schon angenommen es wäre eher so, wie einem Menschen den Arm abzuhacken. "Was ich damit sagen will ist dass mir Energien nicht viel anhaben können, noch viel weniger als Tessaigas Scheide; sei es auch eine Energie von Youki oder anderen Kräften und das könnte für dich heute Abend sehr wichtig sein." "Wie meinst du das?", fragt Inuyasha beunruhigt aber aufmerksam. "Du wirst dich heute Nacht, wie jeden Neumond, in einen Menschen verwandeln, Inuyasha und auch wenn du ein reines Herz hast, wird dass Shikon no Tama dir dadurch schaden. Es wird verunreinigt sein, Youki aussenden, dass du vor der Verwandlung besessen hast und ich muss dir nicht sagen, wie schädlich das für Menschen ist." Inuyasha schluckt unwillkürlich unterbricht Bokusenô aber nicht, denn noch ist der Baum nicht fertig, schließlich ist dieser noch nicht auf den Punkt gekommen. "Wenn du die Nacht über bei dir mir bleibst, kann ich das Youki des verunreinigten Juwels aber zumindest soweit von dir leiten, dass du als Mensch nicht stirbst, aber darüber hinaus, kann ich dir nichts versprechen." "Dann ist es ja klar wo ich heute Nacht bleiben werde..." Inuyasha fühlt den Blick Bokusenôs auf sich und mustert ihn seinerseits. Das war scheinbar noch nicht alles. "Was noch?" "Es ist nicht meine Art, Inuyasha, aber ich muss dafür etwas von dir verlangen." Einen Kuhhandel? Das gefällt Inuyasha gar nicht. "Das wäre?" "Wie du von Myoga sicher weißt, war ich ein Freund deines Vater und so ist auch sein Sohn Sesshoumaru zu jemanden geworden, den ich nicht im Totenreich wissen will, trotz seiner eigentümlichen Art." Wenigstens ist er nicht der einzige der seinen Halbbruder seltsam findet. Wieso mag er aber jetzt schon nicht worauf das hinausläuft? "Ich bitte dich darum, ihn niemals tödlich zu verletzen, komme was wolle." "Aber..." "Ich weiß, ihr seid verfeindet und ihr kämpft gegeneinander." "Wieso verlangst du dann so etwas von mir?!", knurrt Inuyasha leicht angesäuert, denn vermutlich hat er gar keine andere Wahl als die Vereinbarung zu akzeptieren, wenn das stimmt was Bokusenô sagte. "Weil du der einzige bist den ich darum bitten kann. Inuyasha. Euer Vater hatte diese Feindschaft nie gewollt, geschweige denn, dass er sie toleriert hätte, wäre er hier und nicht umsonst hat er die Verteilung der Schwerter so gewählt - nicht nur wegen deines Youkaiblutes. Ich kann von dir nicht verlangen, dass du dich mit deinem Bruder verträgst, oder dich nicht gegen ihn zur wehr setzt und genausowenig kann ich dies bei Sesshoumaru tun. Ich kann bei dir aber zumindest darauf bestehen, dass du dich soweit zurückhälst dass er nicht stirbt, denn mit dem Shikon no Tama müsste dir dies möglich sein." "Toll, ehrlich!", knurrt Inuyasha erbost, reißt sich aber so gut wie möglich am Riemen. "Ich nehme mal stark an dass mein Herr Halbbruder mit dir keinerlei solcher Abmachungen hat, oder?!" "Nein, da hast du recht." "Wieso machst du das dann mit mir? Das ist nicht fair!" "Doch, Inuyasha, denn du selbst hast mit dem Shikon no Tama das Gleichgewicht zwischen dir und deinem Halbbruder zerstört." "Ein Königreich für eine Axt", denkt er willkürlich, doch das meint er nicht ernst, denn leider hat Bokusenô recht. Hätte er Tensaiga nicht gestohlen, hätte Sesshoumaru ihn niemals derart versessen umbringen wollen. Sie gingen sich bis dahin beide so gut es geht aus dem Weg, wollten sie sich doch möglichst nichtmal zu Gesicht bekommen. Ein Tag wo Sesshoumaru aufkreuzte, war zumindest für Inuyasha immer ein schlechter Tag, aber das gilt heute auch noch. "In Ordnung, Bokusenô, ich verspreche es dir." Wieso bloß immer er? Inuyasha setzt sich ungefragt zu den Wurzeln des Baumes nieder und schlägt resigniert die Augen zu, bis die Sonne untergeht dauert es nichtmehr allzulang. "Du bist deinem Vater ähnlicher, als du auch nur ahnst, Inuyasha." Inu no Taishou hatte sich auch immer so zu ihm gesetzt, ihn trotz dessen dass er so aktiv lebt, als das gesehen was er hauptsächlich ist: Ein Baum. ---- Sesshoumaru erwacht langsam aus seiner Bewusstlosigkeit, ohne zu wissen, wieviel Zeit vergangen ist. Seine Sinne schalten sich langsam wieder ein und als er seine Augen öffnet, sieht er erst nur ein verschwommenes Bild. Einen Moment später nimmt er jemanden in der Nähe war, er dreht den Kopf nicht, sieht nur in die Richtung. Da ist eine schwarzhaarige Frau und irgendwie hat er das Gefühl ihr schon einmal begegnet zu sein. Nach und nach, lösen sich auch die Nebelschwaden um seinen Geist auf. "Kikyou." Die inzwischen untote Miko die seinen Halbbruder einst an einen Baum bannte. Was tut sie hier? Er glaubt nicht an solche Zufälle und es wäre schon einer, wenn sie gerade hier einfach rasten würde. Schläft sie? Er mustert sie genau, aber er kann es nicht sagen, er weiß nicht allzuviel über Untote. "Was willst du?", fragt er daher frei heraus, vielleicht ist sie ja wach. Kikyou öffnet die Augen, sie hat ihn gehört, denn sie hat auf sein Erwachen gewartet, nicht mehr und nicht weniger. "Euch einen Vorschlag machen." Sesshoumaru überlegt allen ernstes was das sein könnte, aber ihn fällt partout nichts ein. "Der wäre?" "Ich biete Euch meine Dienste an, in Kampf gegen Inuyasha." Nun ist er wirklich verwundert. Eine untote Miko will mit ihm zusammenarbeiten? Wieso bloß das? Auch wenn er es gern wüsste, kommt das nicht in Frage. "Kein Interesse." "Ich denke aber doch." Sesshoumaru überlegt einen Augenblick aber wenn sie schon weiter nachhakt, kann er ihre Hartnäckigkeit auch dafür benutzen, seine Neugierde zu befriedigen. "Wie kommst du darauf, Miko?" "Nach eurem Zustand zu urteilen, ist Euch Inuyasha zur Zeit überlegen, aber auch nur, weil er das Shikon no Tama in sich trägt. Es stärkt ihn viel mehr als selbst Tessaiga es tut; doch gegenüber dem Schwert, ist es Inuyasha nicht zugedacht. Er benutzt eine Macht die ihm nicht gebührt." Der Daiyoukai sagt nichts dazu, denkt erstmal nach. Er weiß was sie ihm damit sagen will, denn er versteht es zwischen den Zeilen zu lesen. Sie meint also, dass die Kämpfe mit seinem kleinen Halbbruder nicht gültig sind, er, Sesshoumaru, damit auch nicht den ersten verloren hat, da Inuyasha sich etwas angeeignet hat, was ihm nicht zusteht. "Nehmen wir an ich gebe dir recht. Welche Dienste könntest du mir bieten, die ich gebrauchen kann?" Kikyou schmunzelt, auch wenn die Halbbrüder sehr gegensätzlich sind, so haben sie doch gewisse Gemeinsamkeiten. Inuyasha dachte früher auch, er könnte ihr das Shikon no Tama so einfach abnehmen, dass sie keine Chance hätte und Sesshoumaru denkt offensichtlich, dass sie nicht hilfreich sein könnte, für so einen starken Daiyoukai wie ihn. "Inuyasha ist für mich zu schnell geworden, wenn ich ihn nicht überraschen kann. Wenn er aber abgelenkt wäre, gelingt es mir sicher ihn mit einem Bannpfeil zu schwächen und mit Eurer Hilfe, das Shikon no Tama zu entfernen, ohne ihn zu töten. Damit würde das was sein sollte wiederhergestellt und Ihr, als älterer Halbbruder, könntet mit Inuyasha tun was immer Ihr wolltet, um sein fehlerhaftes Verhalten zu bestrafen, ohne von seinen unrechtmäßigen Kräften gehindert zu werden." Sesshoumaru hatte wirklich angenommen, sie würde irgendeinen überheblichen Unsinn daherreden, wie es die meisten Mensch tun, aber hinter ihren Worte steckt wirklich ein ausgereifter Plan, aber auch eine gewisse Hinterlist. Was hat sie davon ihm zu helfen? "Und wieso würdest du das alles tun wollen?" "Ich?" Kikyou kommt um ein Lächeln nicht herum und schließt für einen Moment die Augen, ehe sie ehrlich antwortet: "Ich war einst die Hüterin des Shikon no Tama, versagte aber, starb dadurch und brachte Unglück über viele. Diesen Fehler will ich wiedergutmachen und das Juwel deshalb dorthin mitnehmen, wo kein Wesen dieser Welt es mehr erreichen kann, damit dies nicht noch einmal passieren kann." Nun versteht Sesshoumaru ihre Beweggründe und soweit er das sieht, hat sie ihren Standpunkt nun offen dargelegt, jetzt liegt es bei ihm, ihr zu antworten. Soll er tatsächlich die Dienste einer Frau in Anspruch nehmen? Sie ist eine besonders starke Miko, ja, aber auch eine Untote und ein ehemaliger Mensch. Sein Stolz sagt nein, da er Inuyasha ja auch so schaffen könnte, aber sein Verstand sagt ja, denn in Wahrheit, muss er dieser Kikyou zustimmen: er ist zur Zeit schwächer als sein Halbbruder, wenn auch nur geringfügig. Wäre es also so falsch ihre Fähigkeiten zu beanspruchen, um aus Inuyasha das zu machen was er eigentlich ist, ein Hanyou? Er überlegt was passieren könnte wenn er ablehnt. Die schlimmste erniedrigenste Möglichkeit wäre, dass Inuyasha ihn besiegt, er durch Hand eines verwandelnden Halbblutes sein Leben lässt. Die beste Variante hingegen, wäre dass er Inuyasha trotz des Shikon no Tama ins Jenseits schickt. Wie er erkennt, hat er dann aber trotzdem noch ein Problem: Das Juwel. Würde er es mitnehmen, würde er von Youkai belästigt und würde er es einfach liegen lassen, würde es sich ein anderer Youkai hohlen und unter Umständen zu einem zweiten Naraku mutieren. Dass die Miko dort rechtzeitig auftauchen würde ist unwahrscheinlich, so versessen wie viele auf dieses Stück sind. Das sind jedenfalls alles keine angenehmen Aussichen... Das heißt er wird wohl oder übel annehmen müssen, um sich Scherereien mit dem Shikon no Tama zu ersparen. "Ich habe noch eine Frage an dich, Miko." Wenn sie diese verneint, kann er trotz all seinen bejahenden Feststellungen nicht annehmen. Kikyou nickt und ist gespannt was das für eine Frage sein mag. "Du bist absolut überzeugt davon, dass du Inuyasha das Shikon no Tama entwenden kannst, ohne ihn zu töten?" "Ja", antwortet sie ohne zögern, denn ihr fällt kein einziger Grund ein, wieso es anders sein sollte. Sie ist nur reichlich verwundert über seine Einstellung. Sie dachte immer, er kann seinen Halbbruder nicht leiden und jetzt scheint er ja besorgt zu sein. Wenn Kikyou wüsste... "Wenn dich einer umbringt, dann ich, Inuyasha." Es ist `sein´ Halbbruder, niemand anders gebührt es diesen Schandfleck von der Erde zu tilgen! Er wird Inuyasha in einem ehrenhaften Zweikampf besiegen, ohne Hilfe, das hat er schon entschieden. "Ich bin einverstanden, Miko, du darfst mich begleiten, aber ich verlange absoluten Gehorsam!" "Ja Sesshoumaru-san." Kikyou hat nicht mehr zu sagen, sie besitzt genug Disziplin, um sich auch aus der Sicht eines Youkais anständig benehmen zu können. Eine höhere Ehrenanrede würde sie aber trotzdem nur benutzen, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Sie mag in seinen Diensten stehen, aber sie ist... war, eine angesehene Miko und steht aus ihrer Sicht ziemlich gleich mit ihm. Sesshoumaru nickt, er ist zufrieden mit der Anrede, immerhin ist sie eine Miko und müsste Youkai daher eher verachten, von dem Standpunkt gesehen, ist sie also äußerst höflich. "Gehen wir." Er steht auf, zwar ist er noch nicht wieder bei Kräften, aber es reicht völlig um weiterzugehen. --- Die Sonne steht schon am Horizont aber es würde noch einige Minuten dauern bis sie wirklich untergegangen ist. "Sag mal, Bokusenô: Wieso werde ich mich denn in einen Menschen verwandeln obwohl ich jetzt ein Youkai bin?", fragt Inuyasha seinen neuen Bekannten. "Weil du es nicht nur bist." "Das versteh ich nicht." "Wenn ein Mensch ein Schwert aufhebt, wird er mächtiger und wenn er Erfahrung sammelt zu einem Krieger, doch trotz allem bleibt er ein Mensch. Legt der Kämpfer sein Schwert ab, verliert er einen Teil seiner Macht, bleibt aber trotzdem ein Krieger und vor allem immernoch ein Mensch." "Kannst du das für meinen Fall übersetzen?", fragt Inuyasha als ihm bei der Überlegung der Bedeutung schier schwindelig wird. Bokusenô tut ihm lächelnd den Gefallen, in diesen Sachen ist Sesshoumaru Inu no Taishou wohl ähnlicher. "Du hast das Shikon no Tama genommen, bist damit zu einem Youkai geworden, doch dein Inneres bleibt das eines Hanyous. Durch deine eigene grundlegende Natur, wirst du jeden Neumond die Macht ablegen, wenn auch ungewollt und das Shikon no Tama, wird versuchen dich weiter zu dem zu machen, was du nun auch bist, ein Youkai." Inuyasha lässt sich das durch den Kopf gehen, aber so gesehen fällt ihm das schon leichter und er versteht es. Wie sieht dann aber die Praxis aus? Es hörte sich zumindest nicht sehr schmerzlos an, was ihm doch ein flaues Gefühl bereitet. Als Mensch reagiert er auf Schmerzen viel stärker und wie Bokusenô seine Hilfe einmal beschrieben hat - dass er ihm zwar vor dem Tod bewahren, aber nicht mehr versprechen könnte - ist wirklich besorgniserregend. Wie auch immer, da muss er wohl durch. Das Licht schwindet langsam und Inuyashas sieht Bokusenô fragend an. "Klettere auf mich und leg dich auf eine Astgabel, wo du nicht so leicht herunter fallen kannst." Er tut es es einfach ohne weiter darüber nachzudenken und sucht sich ein Plätzchen, als wäre es ein ganz normaler Baum. Er fühlt sich hier oben sogar etwas geborgen, doch die Aussicht auf das was kommt, vertreibt jegliche warme Empfindung schnell wieder. Als die Sonne untergeht, hat er erst das Gefühl es passiere gar nichts, doch dann bekommt er den Anfang des nächtlichen Programms zu spüren. Bokusenô konzentriert sich auf den menschlichen Jungen auf seinen Ästen, fängt so gut es ihm möglich ist das für diesen schädliche Youki ab, das sich durch das Shikon no Tama mit jedem Herzschlag Inuyashas aufs neue ausbreiten will. Inuyasha keucht jedesmal auf und er muss sich bemühen um das Atmen nicht zu vergessen, da ihm der Schmerz so allgegenwärtig erscheint. "Das... die.. die gan... ze Nacht?!" Er weiß ehrlich nicht ob er das aushält. Seine Finger klammern sich verkrampft an der Baumrinde fest, doch wo es mit seinen Hanyoukräften schon gesplittert wäre, zeigt sich mit seinen Menschenkräften nicht die geringste Beschädigung. Einen Schrei kann er nach einer Weile nicht mehr unterdrücken und er weiß nicht ob Minuten oder Stunden vergangen sind, doch er betet ernsthaft für letzteres. Er versucht sich irgendwie abzulenken, aber was ist in so einer Situation schon ablenkend genug? "Shippo, Kirara, Kaede, Myoga..." Am liebsten hätte er wenigstens einen von ihnen hier, aber die ersten drei wissen nicht wo er ist und Myoga hat er persönlich weggeschickt. Inuyasha meinte ja auch er würde schon allein zurecht kommen - wenn er sich da mal nicht geirrt hat. Irgendwann in der Nacht ist dann selbst Inuyashas Selbstbeherrschung am Ende und er Keucht oder Schreit nicht mehr, aber weint bitterlich. "Ich kann nicht mehr.... es soll aufhören!" Er würde es am liebsten hinaus schreien aber was sollte es bringen? Er selbst wollte das Shikon no Tama besitzen um seine Freunde zu schützen und nun muss er eben auch mit den Konsequenzen leben. Wie soll er das aber jetzt schaffen? Und für dieses dumme Juwel haben seine besten Freunde das Leben gelassen? Das sollen die Früchte seiner Arbeit sein? Die Belohnung weil er Naraku besiegt hat? Das soll er jede Neumondnacht durchmachen...? "Nein!", schreit er aus Leibeskräften und aus purer Verzweiflung, begleitet von einem Schluchzen. Seine schwachen menschlichen Nerven halten das nicht mehr durch. Er kann einfach nicht mehr, Schwärze ummantelt seinen Geist, lässt ihn bewusstlos werden. Bokusenô dankt wem auch immer dafür. Inuyasha ist wirklich ein echter Kämpfer aber in diesem Fall ist das ein wirklicher Nachteil für ihn. Trotz seiner Gedanken ruht seine Aufmerksamkeit auf den Menschenjungen auf seinen Ästen, zieht weiter das Youki ab. Nur weil Inuyasha jetzt nichtmehr viel davon mitbekommt, sind die Auswirkungen noch lange nicht verschwunden. Das Youki würde den Menschen umbringen, würde er aufhören und er denkt nicht im Traum daran das zu tun. Erst als die Sonne aufgeht und sich Inuyasha zurückverwandelt, hört er auf und leitet die vielen abgefangenen Youkienergien in die Erde, wo sie sich ungenutzt auflösen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)