Licht und Dunkel auf der Jagd von Schalmali (*~Pflicht und Ehre~*) ================================================================================ Kapitel 6: Hundische Erfahrung ------------------------------ Ein paar Tage später... Kikyou geht ihres Weges und noch immer suchen die Fragen in ihrem Kopf nach Antwort und werden dennoch nicht fündig. Wie oft und wie lange hat sie sich die Begegnung mit Inuyasha schon durch den Kopf gehen lassen? Sie hat keine Ahnung und das Gefühl für Zeit ist ihr schon seit ihres Todes abhanden gekommen. Als Untote ist vieles anders und manches genau das selbe wie zuvor. Nun das Kapitel hat sie schon lange hinter sich, sie hat sich daran gewöhnt und ihr einziges Ziel seit Narakus Tod war mit Inuyasha gemeinsam zu sterben. Sie dachte er würde einsehen, dass Kagome in ihre Zeit gehört und er deshalb mit ihr, Kikyou, ins Jenseits kommt, aber es kam anders. Sie hatte bis zu ihrem Zusammentreffen keine Ahnung was er alles verloren hat und es schmerzte sie, weil es ihm weh tat; aber die Begegnung mit ihm und seine verneinende Antwort waren für sie schlimmer. Die Bilder wie er sie mit roten Augen niederschlug gehen ihr ebensowenig aus dem Kopf, wie seine Worte als sie noch Kraft sammelte um wieder aufzustehen. Meinte er das ernst? Bedeutet sie ihm nach diesem notwendigen Schritt wirklich nichts mehr? Einerseits will sie es nicht glauben, andrerseits, ist er jetzt ein Youkai. Sie ist einer der wenigen die versteht was es heißt sich so gravierend zu wandeln; man ist zwar noch der selbe, aber doch ist alles anders und manch eine Perspektive ändert sich. Hat die Veränderungen des jeweils anderen ihrer beider Liebe zerstört? Durch das Shikon no Tama, welches sie beide aus verschiedenen Gründen haben wollen, scheint das tiefe Band zwischen ihnen gerissen zu sein. Bei den Gedanken gehen ihr wieder seine Worte durch den Kopf, aber das was er von ihr will kann sie nicht tun. "Du vergisst etwas, Inuyasha: In dir ist das Shikon no Tama und koste es was es wolle, ich werde nicht zulassen dass sich eine ähnliche Geschichte wie mit Naraku wiederhohlt." Ihrer beider Gefühle hierbei zählen jetzt nicht mehr. Er wird alles tun um seine Freunde zu beschützen und zu ihrem Bedauern, will er das unbedingt mit dem Shikon no Tama. Sie wird aber ebenfalls alles tun um das Juwel von dieser Welt zu verbannen und wenn sie ihn dafür töten muss. Falls seine Liebe zu ihr noch nicht erloschen ist, wird es noch geschehen. Was mit ihrer Liebe ist? Ein langes Schweigen tritt in ihrer Gedankenwelt ein, während sie in ihren Schritten inne hält. Sie sieht zum strahlend blauen Himmel hinauf. Sie kann ihn nicht vergessen, aber ihre Liebe zu ihm ist nun nicht mehr die Selbe. Vielleicht liebt sie sogar nur noch das gemeinsame Stück Vergangenheit; diese kurze Zeit, als sie mit ihm zusammen das Shikon no Tama bewachte und ihre Seelen vor Einsamkeit und Sehnsucht nacheinander schrien und sich fanden. Kikyou bleibt noch einen Moment stehen und konzentriert sich auf ihre Sinne. Sie wird ihn aufspüren, ganz einfach, so wie sie es früher bei Naraku tat. Das Shikon no Tama hilft ihr dabei, denn dadurch dass es von einem Wesen mit Youkaiblut getragen wird, ist es noch deutlicher. Sie weiß Kagome konnte es nicht, sonst wäre Inuyasha viel öfter auf Naraku getroffen, aber das Mädchen hatte auch keine Mikoausbildung. "Wenn sie eine gehabte hätte, würde sie vielleicht noch leben." Trotz der Beziehung Kagomes mit Inuyasha, hat sie sich den Tod des Mädchens nie gewünscht, sondern nur darauf gehofft, dass diese sich von ihm löst und in ihre Zeit zurückkehrt. Sie schiebt ihre Gedanken beiseite, sie weiß wo er ist und deshalb macht sie sich auf den Weg, konzentriert sich ganz darauf. --- Inuyasha hat sich von dem Bannpfeil so gut wie erholt und steht auf einem Baum nahe des Dorfes. Der Wind trägt einem Geruch zu ihm, der ihm nur zu bekannt ist. "Ich habe mir schon gedacht, dass er das nicht auf sich sitzen lässt." Es wundert ihn sogar etwas, dass es so lange gebraucht hat. Er geht zurück zu Shippo, Kirara, Myoga und Kaede. "Wir müssen los!" Er will nicht nicht wissen was mit dem Dorf passiert, falls es hier zum Kampf mit ihm kommt. "Wieso denn, Inuyasha?", fragt Shippo verwundert wegen der Hast. Kaede ist es die ihm antwortet: "Sesshoumaru... nicht wahr, Inuyasha?" Ganz sicher ist sie sich nicht, aber außer Naraku früher, und Inuyasha als Youkai, hat sie noch nie eine so mächtige Aura gespürt." "Ja", ist Inuyashas einsilbige Antwort. "Nun macht schon!", fordert er seine Gefährten auf die sich nun aber auch schleunigst ins Zeug legen. "Wir sehen uns sicher wieder, Kaede!", meint Inuyasha noch ehe er seine zwei Reisegefährten hinausschiebt, die dadurch keine Zeit mehr haben sich zu verabschieden. Kaum sind sie draußen, verwandelt sich Kirara und während Shippo aufsteigt, sprintet Inuyasha los und die beiden folgen ihm. Was ihn verwirrt ist die Tatasche, dass Sesshoumaru scheinbar gleichbleibend langsam hierhergeht und das obwohl er noch ein ganzes Stück entfernt ist. - Sesshoumaru, der den Wind nicht zu seinem Vorteil hatte, bekommt erst jetzt den Geruch Inuyashas in die Nase, der sich aber entfernt. Er ist im ersten Moment versucht seine zwei Begleiter hier zu lassen und hinterzujagen. In seiner Energieform könnte er ihn einholen, denn sein Halbbruder hat seine Reiseform offensichtlich noch nicht im Griff, dafür ist er zu langsam. Ihn macht aber etwas stutzig: "Er ist jetzt ähnlich stark wie ich und durch die zwei Schwerter unseres Vaters im Vorteil; also wieso versucht er mir auszuweichen?" Da könnte er sich ein paar Gründe vorstellen, aber welcher ist es? Er weiß es nicht und das ärgert ihn, denn er bleibt ungern im unklaren, wenn es ihn interessiert. Sesshoumaru geht mit seinen Begleitern ruhig weiter, da er noch keinen Plan hat, wie er Inuyasha überhaupt schlagen soll. Nach einer Weile, kommt ihm durch das Verhalten seines Halbbruders aber ein Idee. "Wenn er die Energieform nicht beherrschen kann, dann sicher auch noch anderes nicht." Ein Lächeln legt sich auf sein Gesicht. Jaken der neben ihm her geht sieht das und lässt sich sicherheitshalber auf die Höhe Ah-Uhns fallen, auf dessen Rücken Rin sitzt. "Jaken-sama, wieso lächelt Sesshoumaru-sama? Das tut er doch sonst nicht", fragt das Mädchen in kindlicher Neugierde. Jaken wird bei dieser Frage unwohl, denn was soll er darauf antworten? Er weiß, dass sein Herr dann oft so darauf fixiert ist was auch immer zu beseitigen, dass ihm alles andere so ziemlich egal ist - aber das kann er diesem naiven Görr nicht sagen! "Das geht dich gar nichts an, du vorlautes Mädchen!" Jaken hofft nur, dass er sich in den Augen des Daiyoukai dabei nicht im Ton vergriffen hat, denn er weiß, dass sein Herr bezüglich Rin ganz schön sauer reagieren kann. Zum Glück für Jaken, findet Sesshoumaru es dieses Mal in Ordnung. Hätte sich Jaken entschlossen es ihr zu erzählen, wäre er nicht zum Wortende gekommen, dafür hätte er schon gesorgt. Wie auch immer, es ist nicht an der Zeit sich gerade jetzt um solche Nebensächlichkeiten zu kümmern. "Jaken, Rin, ihr wartet hier." Mit diesen Worten steigt Sesshoumaru erst leicht in die Luft auf, verwandelt sich dann in seine Energieform und rast los. Auf die Begegnung mit seinem Halbbruder, ist er in gewisser Weise gespannt. - Inuyasha ist misstrauisch, weil sich nichts verändert, doch von einer Sekunde auf die andere, spürt und riecht er wie sich sein Halbbruder mit atemberaubenden Geschwindigkeit seinem Standpunkt nähert. "Mist! Ich dachte er hätte vielleicht doch abgelassen." Wie auch immer, er wartet, denn er ist zu langsam um seinen Halbbruder auszuweichen. "Shippo, Kirara und... wo ist Myoga?" "Ich glaub der ist in der Hütte geblieben", antwortet der Kitsune, da er ihn seit dem Aufbruch aus dem Dorf nicht mehr wahrgenommen hat. "Wahrscheinlich ist er bei der Erwähnung Sesshoumarus schon in einem Schlupfloch verschwunden." Inuyasha schüttelt belustigt den Kopf. Sein Flohfreund wird sich auf seine alten Tage auch nicht mehr ändern, aber was solls, er hat sich daran gewöhnt und jeder hat seine Macken. "Na gut, dann geht eben nur ihr zwei." "Wieso?", will Shippo wissen, denn immerhin hat es früher auch keine Probleme gegeben wenn sie nur zugeschaut haben. "Sesshoumaru wird ziemlich sauer sein, weil ich ihn besiegt, und ihm Tensaiga weggenommen habe. Mag sein dass ich mich irre, aber ich glaube hier werden gleich ziemlich die Fetzen fliegen und dabei kann ich euch nicht gebrauchen!" Shippo dreht sich daraufhin beleidigt weg. "Tsh!" Inuyasha schmunzelt doch ein wenig, denn das Verhalten kommt ihm bekannt vor. "Tut mir Leid, Shippo, aber bei Sesshoumaru muss ich mich echt konzentrieren und wenn ihr hierbleibt, hätte ich doch immer wieder ein Auge auf euch. Geht zu Kaede zurück, ja? Ich komme nach, versprochen." "Na gut." Shippo hofft nur, dass Inuyasha nicht genauso derangiert zurückkommt, wie nach der Begegnung mit Kikyou. "Bis dann!", sagt er trotzdem und lässt sich nichts anmerken als Kirara davonfliegt. Inuyasha blickt finster in die Richtung aus der sich sein Halbbruder nähert. "Früher oder später muss ich das sowieso mit ihm klären", denkt er grimmig, denn eigentlich will er mit Sesshoumaru nicht das geringste zu tun haben. Ungerührt sieht er zu wie eine Energiekugel etwa zehn Meter vor ihm stehen bleibt und sich anschließend zu seinem Halbbruder verwandelt. Einige Augenblick herrscht totenstille und selbst der Wind scheint lieber einen anderen Weg über den Hügel zu nehmen, um den Hundebrüdern nicht in die Quere zu kommen. "Also? Was willst du? Du wirst mich ja wohl kaum besuchen wollen!" "Tensaiga und die Beantwortung zweier Fragen." "Die wären?", fragt der Jüngere etwas überrascht, da er annahm, Sesshoumaru würde ihn gleich lynchen wollen. "Erstens, wieso du mich letztens nicht getötet hast und zweitens, wieso du gerade davongelaufen bist, ehe du bemerkst hast, dass du mir nicht entkommen kannst." Inuyasha muss nicht lange nachdenken, über die erste Frage hat er schon oft genug gegrübelt. Er überlegt, ob er ehrlich sein soll, entschließt sich dann aber dafür, weil Sesshoumaru seine Gründe vermutlich sowieso nicht verstehen wird... oder doch? Der Daiyoukai hatte auch die eine oder andere Gelegenheit ungenutzt gelassen ihn zu töten. "Weil ich nicht den einzigen Verwandten den ich noch habe töten will - wenn es sich vermeiden lässt - auch wenn ich dich nicht ausstehen kann! Ich denke Frage Nummer zwei erübrigt sich damit, oder?" Sesshoumaru nickt. Ja so gesehen versteht er das. Er hat ab und an selbst gezögert Inuyasha den gar auszumachen, schlicht weil er auch ein Sohn seines Vaters ist. Er hatte nur nicht geglaubt, dass es Inuyasha genauso sieht. Wie auch immer, mit dem Diebstahl Tensaigas ist sein Halbbruder endgültig zu weit gegangen, das kann er nicht auf sich sitzen lassen! Und da Inuyasha ihm einzig aus familiären Gründen verschont hat, muss er sich noch nicht mal zurückhalten, denn in diesem Fall sind sie Quitt. Trotzdem... "Deine letzte Chance, Inuyasha: Gib mir Tensaiga und unterwirf dich mir, dann lasse ich dich am Leben." Inuyasha wäre im Punkt Tensaiga bereit nachzugeben, wenn das tatsächlich zu einem, wie man sagen könnte, Nichtangriffspakt führen würde; aber was er mit sich nicht vereinbaren kann, ist sich seinem überheblichen Halbbruder zu unterwerfen. Im Klartext würde dies nämlich heißen, er müsste nach Sesshoumarus Pfeife tanzen und das fällt ihm nichtmal im Traum ein! "Nein!", antwortet er daher klar und deutlich. "Wie du willst - stirb!", mit diesen Worten prescht Sesshoumaru mit gezogenem Schwert vor. Inuyasha tut es ihm gleich. Als sie in der Mitte aufeinanderprallen, stehen sie sich Auge in Auge und mit gekreuzten Schwertern gegenüber. Keiner scheint im Vorteil, als sie ihre Kräfte hierbei austesten indem sie sich gegenseitig wegzuschieben versuchen. In Wahrheit muss Sesshoumaru dabei ganz schön hart kämpfen, um seine Position beizubehalten und nicht als schwächer dazustehen. Einen Moment später lassen sie das Kräftemessen sein und beginnen den eigentlichen Kampf. Sie jagen sich gegenseitig über die Wiese und die Schwerter klirren immer wieder aufeinander, aber entscheiden tut sich dadurch nichts. Einige Schläge braucht es noch, bis Sesshoumaru endlich zum Zuge kommt und den ersten Teil seines Planes in die Tat umsetzen kann. Er entdeckt eine Lücke in der Verteidigung seines Halbbruders und schlägt zu. Inuyasha, der schon erwartet hatte etwas abzubekommen, sieht verwundert auf Tensaiga samt Scheide hinab, welche Sesshoumaru ihn mit einem geschickten Schlag entrissen hat. "Was sollte das?!" "Einer deiner Vorteile hat sich in Luft aufgelöst, Inuyasha", antwortet Sesshoumaru kühl. "Keh! Als ob mir dieses dämliche Schwert im Kampf helfen würde!" "Nur weil dein erbärmlicher Verstand offensichtlich keine positive Änderung erfahren hat und daher nicht den Wert Tensaigas zu erfassen weiß, würde es dir dennoch dein Leben vor einer tödlichen Attacke retten, du Narr!" Inuyashas Blut kocht und er versucht sich zusammen zu nehmen, doch irgendwie, als Youkai, ist die Wut in ihm viel gewaltiger und unbändiger als früher als Hanyou. "Keh!" Vielleicht sollte er wieder angreifen, ehe ihm dieses Geschwafel zu Kopf steigt... Sesshoumaru lächelt leicht. Den zweiten Teil seines Planes auszuführen wird offensichtlich auch nicht schwerer werden, eher leichter, denn er hat Inuyasha schon jetzt fast da wo er ihn haben will. Er sieht es ihm an, er spürt es, er riecht es und das Geräusch der knirschenden Zähne seines Halbbruders macht es noch überdeutlich. "Oder liegt es daran, dass Tensaiga nicht deine gefühlsduseligen Wunschträume erfüllt hat? Dass du deine menschlichen Freunde nicht retten konntest war allein deine Schuld, nicht die Tensaigas. Hättest du die Leichen in Sicherheit gebracht, anstatt sie wie ein Vollidiot einem Fuchskind und einer Youkaikatze anzuvertrauen, hättest du sie mit Tensaiga retten können! Aber dein Verstand war und bleibt nun mal der eines erbärmlichen Halbblutes..." Diese Informationen hat er sich mehr oder minder zusammengereimt, da der Regen viele Spuren verwischt hatte, aber er ist sich trotzdem ziemlich sicher, dass er recht hat - das passt einfach zu diesem Ex-Hanyou. "Ob das schon reicht?" Vermutlich, denn Inuyasha konnte man schon immer gut auf die Palme bringen, ohne groß etwas zu sagen und diesmal `hat´ er etwas gesagt. Inuyasha hat die Hände zu Fäusten geballt und fixiert mit scharfem Blick seinen Gegner. "Verdammter Mistkerl", denkt er und knurrt laut auf. Dass sein Halbbruder es irgendwie herausgefunden hat wundert ihn nicht. Inuyashas Körper bebt wegen anderen Empfindungen, die sich gerade chaotisch überschlagen. Da sind Trauer und Schuldgefühle, wenn er an seine verstorbenen Freunde denkt. Es stimmt nämlich leider wirklich was Sesshoumaru gesagt hat, so sehr er sich auch wünschte dass es anders wäre. Neben diesen Gefühlen ist aber noch die Wut, die sich in ihm wie ein Lauffeuer ausbreitet. Wie kann sein Halbbruder es wagen ihm das vor die Nase zu halten? Seine bernsteinfarbenen Augen gehen ins rot über. Wie kann er es wagen ihn überhaupt daran zu erinnern? Und wie kommt er auf die Idee ihn nun so zu beleidigen?! Nicht dass letzteres etwas neues wäre, aber ansonsten hatte Sesshoumaru immer einen Grund, meistens weil er, Inuyasha, ihm vorher auf die Nerven gegangen ist, da er seinen Verwandten einfach nicht leiden kann. Diesmal ist das aber nicht der Fall. Wieso also? Er schnauft, seine Gedanken verlieren sich in überschäumender Wut. Sein Instinkt warnt ihn noch, dass er einen klaren Kopf behalten sollte, aber da ist es auch schon zu spät. Sesshoumaru wollte unbedingt eine Abreibung, also wird er sie ihm auch gerne liefern! Ohne es bewusst zu lenken, unkontrolliert wie schon beim ersten Mal, verwandelt sich Inuyasha in seine Hundegestalt. Sesshoumaru ist zufrieden mit sich. Das war von Anfang an sein Plan und er ist erstaunlich gut aufgegangen. Der Daiyoukai macht einen Hüpfer zurück, steckt Tensaiga noch schnell in den Schwertgurt und verwandelt sich ebenfalls. In Hundegestalt ist er klar im Vorteil, da Inuyasha weder die Kontrolle über sich, noch die nötige Erfahrung hat um in dieser Form vernünftig zu kämpfen. Die schwächste Seite seines Gegners auszunutzen ist eigentlich nicht seine Lieblingstaktik, aber in diesem Fall wohl notwendig. Er kann das vor sich selbst immernoch damit rechtfertigen, dass Inuyasha durch das Shikon no Tama Hilfe hat und er diesen Nachteil nur wieder ausgleicht. Sesshoumaru vernimmt ein Grollen von seinem Halbbruder, das er wohl zu deuten weiß. "Dies wird dein Tod, Inuyasha!" Sein Halbbruder stürzt sich auch gleich auf ihn, kaum dass er die Verwandlung vollzogen hat. Dass sein linker Arm fehlt stört Sesshoumaru wenig, zwar war es anfangs sehr kompliziert, aber genauso wie mit anderen Dingen, hat er sich daran gewöhnt und trainiert um auch ohne den Arm auf gleiches Kampfniveau zu kommen. Die beiden Riesenhunde verbeißen sich sofort ineinander, aber nach kurzem herumgewälze in dem mal der eine, mal der andere oben und unten war, trennen sie sich wieder. Sie lassen nicht den Blick von sich, während sie versuchen den Gegner irgendwie zu erwischen ohne ihm eine Chance zu geben das selbe zu tun. Das hört sich aber leichter an als es ist, denn weder Sesshoumaru mit drei Pfoten, noch den instinktiv handelnden Inuyasha mit allen Vieren, lässt sich so einfach ausmanövrieren. Inuyasha handelt allerdings ein paar mal unüberlegt, so dass er einige Bisse einstecken muss. Nach einigen Augenblicken stehen sie sich wieder gegenüber und springen aufeinander los wie auf ein unsichtbares Zeichen hin. Sesshoumaru täuscht eine Richtung aber nur an und kommt gleich darauf von einer anderen als Inuyasha es wohl erwartet hat, weshalb er ihn an der Flanke zu fassen bekommt. Inuyasha jault und er versucht ihn abzuschütteln, aber er bekommt ihn nicht zu packen, da Sesshoumaru immer wieder ausweicht, ohne dabei aber loszulassen. Durch den Schmerz schaltet sich bei ihm zumindest wieder etwas mehr Verstand ein und aus der Verzweiflung heraus, wälzt er sich zur Seite. Es tut grausig weh, da sein Fleisch durch die feindlichen Zähne buchstäblich herausgerissen wird. Sesshoumaru hätte so eine Aktion nicht erwartet, dass tat Inuyasha sicher nicht nur aus purem Instinkt. Er muss sich wohl beeilen ehe sein Halbbruder vollendenst zu Verstand kommt. Das wäre alles andere als gut, denn dann würde er sich vielleicht zurückverwandeln und sein Vorteil wäre zunichte. Bis auf die eine Wunde, hat Inuyasha nämlich noch keine Verletzung die ihn groß aufhalten würde. Er geht mehr in die Offensive. Inuyasha hat sich trotz der Angriffe Sesshoumarus wieder aufgerappelt und versucht sich zu beruhigen, zu sich selbst zurückzufinden, aber es gelingt ihm nicht, im Gegenteil, alle Gedanken die er bis jetzt zu Stande brachte, heizten ihn nur noch mehr an seinem Gegner den gar auszumachen. Noch lange hört die Gegend das Bellen, Jaulen und Knurren der zwei Riesenhunde, bis es mit einem Mal verstummt. Am Platz des Kampfes stehen nun wieder zwei Menschenähnliche Gestalten, beide schwer atmend. Lange sehen sie sich nur wortlos an. "Was nun?", fragt Inuyasha, da es nach einem Unentschieden aussieht. Sie sind beide erschöpft und kaum noch zum Kampf fähig. Er hat nur wegen seiner Ausdauer als Inuyoukai solange durchgehalten, sonst wäre er jetzt Geschichte. "Geh", antwortet Sesshoumaru, da er Inuyashas Ansicht teilt. Heute würden sie den Kampf nicht zuende bringen können. Sie würden eher beide verbluten und das hat nun wirklich keinen Sinn. Ausnahmsweise, sind sie also einer Meinung. Inuyasha befolgt den Vorschlag wortlos und verschwindet zwischen den Bäumen. Auf den Gedanken dass Sesshoumaru das ausnützen könnte und ihm in den Rücken fällt, darauf kommt er nichtmal. Von seinem Halbbruder kann man vieles sagen, aber ehrenvoll ist er auf jeden Fall! Er beeilt sich lieber zum Dorf zurück zu kommen, zu seinen Freunden, ehe ihn sein Körper im Stich lässt und er schlicht zusammenbricht. Sesshoumaru sieht schweigend zu wie Inuyasha verschwindet und schleppt sich anschließend mühevoll zum Waldrand, wo er sich an einen Baum niederlässt. Hoffentlich ist Tensaiga wachsam, denn er kann nicht mehr, nur sein Wille und Stolz hielten ihn noch aufrecht und bei Bewusstsein, denn Kraft hat er keine mehr. Nun driftet seine Welt in schwarzes Dunkel ab... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)