Angst vor Gefühlen von Serenah ================================================================================ Kapitel 39: Das ernste Gespräch ------------------------------- Misaki lächelte seinen Freund eine Weile liebevoll an, dann nahm er ihn bei der Hand und sie gingen zusammen nach draußen. „Taro, wohin führst du mich denn jetzt schon wieder?“ „Wir... wir müssten jetzt noch Kojiro finden, wenn du nichts dagegen hast.“ Ozora stoppte, starrte Misaki fragend an. „Und... wozu?“ „Weil ich heute noch das zweite und letzte, ernste Gespräch hinter mich bringen muss.“ „Dir liegt aber verdammt viel daran die beiden wieder zusammen zu bringen, oder?“ „Natürlich Liebling! Ich möchte einfach so schnell es geht diese schwierige Situation klären. Es ist das Beste für uns alle, das einzig vernünftige.“ „Glaubst du ernsthaft dass es ausreicht wenn du Kojiro sagst, dass er Wakabayashi verzeihen soll?!“ „Es reicht bestimmt nicht aus, aber das ist doch schon mal ein Anfang, meinst du nicht auch?“ „Ich hab keine Lust für Wakabayashi Amor zu spielen! Soll er sich doch selber um seinen Mist kümmern!“ Misaki sah ihn traurig an. „Tsubasa... Ich verstehe ja, dass du von Genzo enttäuscht bist, aber...“ „Enttäuscht?!“ unterbrach ihn Ozora. „Ich bin nicht enttäuscht, ich hasse ihn!“ „Und was ist mit Kojiro?! Hat er auch auf irgendeine Weise verdient, dass du ihn hasst?“ „Nein, aber trotzdem hab ich nicht vor ihn wieder mit Wakabayashi zusammen zu bringen. Es wäre besser für ihn, wenn er Wakabayashi einfach vergisst. Kojiro hat was besseres verdient!“ „Du aber auch, weißt du?“ flüsterte Misaki traurig. „Du hast auch etwas besseres verdient als mich...“ „Taro... red keinen Quatsch... Egal was passiert, ich liebe dich...“ „...und Hyuga liebt Genzo. Warum verstehst du das nicht Liebling? Sie sind in der gleichen Situation, wie wir!“ „Dann lass sie doch in Frieden! Die werden schon von allein zueinander finden, so wie wir! Und wenn nicht, dann irrst du dich offenbar und Kojiro liebt Wakabayashi vielleicht doch nicht so sehr, dass er bereit ist ihm zu verzeihen.“ „Tsubasa, du weißt doch selbst dass das bei ihnen nicht eine Frage der Liebe, sondern Hyugas Charakter ist. Du kennst doch Kojiro, weißt wie er ist... Er würde Genzo sicher gerne vergeben, aber wahrscheinlich glaubt er, dass Genzos Betrug seinen Stolz verletzt hat und deshalb...“ „Schon gut, meinetwegen. Eigentlich ist es mir ja egal, aus welchem Grund es Hyuga so schwer fällt Wakabayashi zu verzeihen. Und eigentlich hoffe ich auch, dass er ihm nie verzeiht. Tut mir leid, aber das ist die Wahrheit. Ich werde dir nicht dabei helfen die zwei zu versöhnen. Wenn du unbedingt willst, dann geh zu Kojiro und sprich mit ihm, aber ich komme nicht mit.“ „Bist du sicher?“ „Absolut. Geh und such den armen Kojiro, versuch ihm zu ‚helfen‘, wenn du unbedingt willst. Ich verschwinde zurück in unser Haus, werde dort auf dich warten. Wenn du zurückkommst, können wir uns ja gemeinsam überlegen, wie wir am besten der Mannschaft beibringen, was zwischen uns ist.“ [Der Mannschaft? Ach ja, stimmt, ich habe dir ja versprochen, dass wir es ihnen sagen werden... Das mit Hyuga wird wohl doch nicht das letzte ernste Gespräch für heute...] „Na gut Liebling“ Taro küsste seine Wange. „Dann bis später.“ Misaki irrte lange Zeit umher, bevor er endlich Kojiro fand - er saß am See auf einer Brücke und starrte gedankenverloren vor sich hin. Taro ballte die Fäuste, schloss die Augen und atmete tief ein. [Ich muss mich beruhigen, das wird schon nicht so schlimm, wie ich‘s mir grad vorstelle... Verdammt, ich hatte noch nie so großen Schiss vor einem Gespräch, wie jetzt. Wird er mir überhaupt zuhören? Das muss er, das bin ich Genzo schuldig... Also gut, reiß dich zusammen, jetzt oder nie...] Als Kojiro jemandes Schritte auf der Brücke hörte, drehte er sich rasch um. Empört und angeekelt beobachtete er Misaki, der mit entschlossenen Schritten zu ihm rüberging und sich neben ihn setzte. „Du wagst es doch tatsächlich mir unter die Augen zu treten?!“ „Kojiro, ich kann deine Wut ja verstehen, aber ich möchte trotzdem dass du dir anhörst, was ich dir zu sagen habe.“ „Tut mir leid – keine Lust.“ Hyuga wollte aufstehen, aber Taro hielt ihn fest. „Rühr mich nicht an Misaki!“ Kojiro schlug seine Hand von sich, aber Taro lies sich nicht einschüchtern, packte ihn erneut an den Armen und sah ihm entschlossen in die Augen. „Wieso bildest du dir eigentlich immer so schnell ein Urteil über alles, kannst du mir das verraten?! Und warum bist du so stur? Nur weil du weißt was zwischen mir und Genzo passiert ist, lässt du weder ihm noch mir die Chance dir das zu erklären?!“ „Erklären?!“ Hyuga schlug ihn von sich. „Dafür gibt’s keine Erklärung! Er hat mich einfach hintergangen!“ „Aber unter welchen Umständen, hast du dir schon mal darüber Gedanken gemacht?! Wir waren beide sturzbesoffen...“ „Nein, so nicht Misaki! Wenn du glaubst, dass das ein mildernder Umstand ist...“ „Es war mein Fehler! Ich hab... ich hab angefangen, er ist einfach nach langem Zögern darauf eingegangen.“ „Nein, wie rührend! Sag mal, wieso setzt du dich jetzt eigentlich so sehr für ihn ein, was?! Dauert eure kleine Romanze vielleicht immer noch an?!“ „Weil ich nicht der Grund sein will, weswegen ihr euch trennt. Und wir hatten keine Romanze Kojiro, es war nur diese eine Nacht...“ „Das reicht mir völlig aus! Und dann ist er auch noch unverschämt genug mich anzulügen und so zu tun, als ob nichts gewesen wäre!“ „Wundert dich das?! Ich hätte an seiner Stelle auch nicht den Mut gehabt dir das zu beichten. Wahrscheinlich wollte er das sogar tun, aber hätte das was geändert? Du bist so uneinsichtig und lässt einen nicht mal aussprechen...“ Kojiro schlug ihm ins Gesicht, stand auf und ging mit schnellen Schritten los. Taro rappelte sich sofort auf und folgte ihm. „Er liebt dich, auch wenn ich das nicht verstehen kann du sturer Esel!“ „Was war das?!“ Hyuga drehte sich mit geballten Fäusten um und ging langsam zurück. „Wie hast du mich genannt?!“ „Einen Esel! Willst du dich wegen so einer Kleinigkeit wirklich von ihm trennen?! Bedeutet er dir denn gar nichts?!“ Hyuga hielt an, durchbohrte Taro immer noch mit zornigem Blick. [Er bedeutet mir alles, aber ich kann nicht einfach so leicht hinnehmen, was er getan hat Misaki! Was ist daran so schwer zu kapieren?!] „Ich würde dein Verhalten verstehen, wenn so was öfter passiert wäre, aber es war nur dieses eine mal. Er war betrunken, sein Freund war grundlos auf ihn sauer, und außerdem... er hat doch nicht wirklich mit mir geschlafen Kojiro.“ „Ach nein? Mit wem den sonst?!“ „Mit dir!“ „Was redest du jetzt wieder für einen Schwachsinn?! Für wie dämlich hältst du mich?!“ „Kojiro... er hat Sachen zu mir gesagt... die waren nicht für mich bestimmt.“ „Ach ja?“ fragte Hyuga mit gespieltem Interesse. „Was denn zum Beispiel?“ „Zum Beispiel kann ich mir kaum vorstellen, aus was für einem Grund er ausgerechnet mich sein ‚Tigerkätzchen’ nennen sollte. Ach, und kannst du mir vielleicht erzählen worum es in dem Spiel geht, das ihr ‚Tigerbändiger‘ nennt?“ Hyuga war eindeutig peinlich, was er gerade gehört hat, er versuchte dennoch den Unberührten zu spielen. „Und wenn schon, dann hat er eben für einen kurzen Moment was durcheinandergebracht.“ „Wie kommt’s, dass du imstande bist dir alles was du hörst so hinzudrehen, dass Genzo als der durch und durch böse dasteht? Wieso verstehst du nicht, wie wichtig du für ihn bist?! Kojiro! Er denkt an dich sogar während er jemand anderen fickt! Wenn das nicht Beweis genug für seine Gefühle ist, weiß ich auch nicht!“ Kojiro ging zu ihm rüber und packte ihn am Kragen. „War’s schön?“ „Was?“ „Von Genzo gefickt zu werden.“ „Das solltest du doch wissen.“ Kojiro schlug Misaki erneut ins Gesicht, der taumelte nach hinten und fiel ins Wasser. „Das er so ein Stück Dreck wie dich überhaupt anfassen konnte ist wirklich kaum zu glauben. Du bist nichts weiter als eine männliche Hure! Du widerst mich an Misaki.“ Taro antwortete nichts, obwohl ihm Kojiros Worte zusetzten. Soll er doch reden, soll er sich Gedanken über die Sache machen, wenn er Genzo letztendlich verzeiht, war es wert seine Beleidigungen und Schläge einzustecken... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)