Angst vor Gefühlen von Serenah ================================================================================ Kapitel 29: Wahrheit und Vertrauen ---------------------------------- Note: Was euch im nächsten Part erwartet ist wohl offensichtlich, oder? XD Eigentlich wollte Hyuga ja nach draußen gehen um ein bisschen frische Luft zu schnappen und sich irgendwie abzulenken, aber seine Gewissensbisse und eine nicht zu erstickende Sehnsucht führten ihn doch woanders hin. Er holte tief Luft, bevor er die Zimmertür öffnete, lehne sich dann an den Türrahmen und sah zu Wakabayashi, der mit gesenktem Kopf und einer Flasche in der Hand auf dem Bett saß. „Trinkst du schon wieder?“ Genzo schaute zu Kojiro rüber, als er seine Stimme hörte. „Was kümmert’s dich?“ „Bis du deswegen nicht zum Training gekommen?“ „Training... das ist doch das einzige, was für dich zählt.“ „Stimmt nicht und das weißt du auch.“ Hyuga ging zu ihm rüber, setzte sich neben ihn aufs Bett und nahm ihm die Flasche aus der Hand. „Es gibt noch etwas viel wichtigeres.“ Zwei Tage zuvor war Wakabayashi noch wütend auf Kojiro, als der ihm Betrug vorwarf, aber jetzt... jetzt wünschte er sich einfach nur, dass wieder alles so ist, wie es war. Er lehnte seinen Kopf an Hyugas Brust und spürte, wie der ihm durchs Haar fuhr. „Sei jetzt ehrlich mit mir Genzo: hast du mich mit Jun betrogen?“ „Nein, zwischen mir und Jun war nichts. Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, warum du dir so sicher bist, dass da was war.“ „Es war... Jemand hat mir erzählt, dass er gesehen hat, wie ihr euch küsst.“ „Dann hat dich dieser jemand offensichtlich belogen. Ich habe mit Misugi nicht einmal gesprochen, seit dem Tag, an dem du ihn überfallen hast und ich dich entschuldigen musste.“ „Und was war mit Tsubasa?“ „Er hat mich umarmt, aber das war eine rein freundschaftliche Umarmung. Er wollte sich entschuldigen.“ [Bitte, frag jetzt nicht nach Taro, frag nicht nach Taro! Ich will dich doch nicht belügen, aber die Wahrheit kann ich dir unmöglich sagen!] Genzo machte sich unnötige Sorgen, schließlich hatte Kojiro doch keinen Grund um zu glauben, dass zwischen den Beiden etwas passierte. „Also gut, ich glaube dir. Wenn ich dir nicht vertrauen kann, wem dann sonst, stimmt’s?“ Kojiro hob sanft Genzos Kinn, um ihm in die Augen zu sehen und küsste ihn. Es war ein zärtlicher, genüsslicher, langer Kuss, nachdem die beiden sich verliebt in die Augen blickten. „Lass uns mit diesen Eifersuchtsszenen aufhören, ja?“ „Ja, mein Schatz.“ Genzo legte seinen Kopf auf Kojiros Schoß. „Dann ist jetzt alles wieder in Ordnung zwischen uns?“ fragte er mit zitternder Stimme. „Alles in bester Ordnung, du brauchst dir keine Gedanken mehr zu machen.“ Wakabayashi war so froh, so erleichtert, trotz Gewissensbisse. Wenn Kojiro nichts von Taro weiß, wenn er ihm auch endlich glaubt, dass zwischen ihm und Misugi nichts war... „Ich bin so glücklich Kojiro...“ Wakabayashi richtete sich auf, umschlang seinen Nacken und küsste ihn fordernd. Hyuga erwiderte den Kuss, streichelte seinem Freund zärtlich über den Rücken, als er jedoch Genzos Hände an seiner Hose spürte, unterbrach er den Kuss und hielt Wakabayashis Hände fest. „Nein Schatz, lass das.“ „Aber... warum?“ „Jetzt nicht. Schlaf erst mal deinen Rausch aus, dann sehen wir weiter.“ „Aber ich wollte dir doch nur...“ „Ich weiß, aber ich mag es nicht, wenn du dabei betrunken bist.“ „Ich bin nicht betrunken.“ „Das glaubst aber auch nur du.“ „Ich bin wirklich nicht betrunken Kojiro.“ „OK, meinetwegen. Aber du hast getrunken. Ich mag es nicht, wenn du trinkst...“ „Dann lass mich nie wieder allein!“ Hyuga schüttelte den Kopf. Genzo hatte für heute wirklich schon genug. „Sicher Schatz, ich werde dich nie wieder allein lassen,“ Kojiro umarmte ihn und legte sich mit ihm aufs Bett, „aber versuch jetzt doch ein wenig zu schlafen. Ich bleib solange bei dir, lass dich nicht allein.“ Wakabayashi kuschelte sich an ihn und schloss die Augen. „Liebst du mich?“ fragte er mit ängstlicher Stimme. Diese Zweifel, die Hyuga aus seiner Stimme heraushörte, beunruhigten ihn fast schon. „Natürlich liebe ich dich, ich werde dich immer lieben.“ „Das ist gut, weil ich liebe dich nämlich auch, weißt du?“ murmelte Genzo. „Ich denke immer nur an dich...“ „Das freut mich, mein liebster Schatz“ Kojiro drückte ihm einen Kuss in die Halsbeuge. „Schlaf jetzt ruhig ein...“ Wakabayashi schlief fast sofort ein, Hyuga blieb jedoch noch lange Zeit an seiner Seite liegen, streichelte ihn zärtlich und sah ihn verliebt an. Er hat seine Nähe ja so sehr vermisst... und je länger Kojiro seinen Freund beobachtete, wie er friedlich schläft, desto sicherer wurde er, dass Genzo ihn nicht betrogen hat. [Ich hab wiedermal überreagiert, wie typisch. Genzo würde niemals fremdgehen, dessen bin ich mir jetzt sicher. Ich fühl mich so furchtbar schuldig... vor allem nach dem, was mit Takeshi passiert ist... Takeshi... warum hat er behauptet, dass er Genzo mit Misugi gesehen hat? Das er mich absichtlich angelogen hat, kann ich nicht glauben. Hat er tatsächlich Misugi mit jemandem gesehen und gedacht, es wäre Genzo? Ich glaub, ich sollte mit ihm darüber reden...] Vorsichtig, um Wakabayashi nicht aufzuwecken, stand Hyuga auf und ging zurück in Sawadas Zimmer. „Kojiro!“ Sawada lächelte ihn an. „Da bist du ja endlich wieder! Ich wollte dir ja noch unbedingt etwas wichtiges sagen.“ „Nur zu“ meinte Hyuga, während er seinen Rucksack vom Boden nahm und anfing seine Sachen zu verstauen. Takeshi blickte ihn schockiert an. „A-aber... w-was machst du denn da?“ „Ich packe, was denn sonst?“ Hyuga sah ihn an und lächelte. „Ich höre wieder auf euer Zimmer zu belagern und du kannst dich wieder ordentlich allein in deinem Bett ausschlafen.“ „Aber... wo willst du denn jetzt hin?“ „Zurück zu Genzo. Ich war grade bei ihm, zwischen uns ist wieder alles in Ordnung.“ „Wie?!“ Sawada stand auf. „Aber er hat dich doch betrogen!“ „Nein, das hat er nicht.“ „Ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, wie er sich an Misugi rangemacht hat Kojiro!“ Hyuga blickte ihn zornig an. „Warum lügst du mich an?“ „Was?!“ „Ich habe gefragt, warum du mich anlügst Takeshi! Spiel mir jetzt bloß nichts vor! Sag mir die Wahrheit! Wieso hast du mir diesen Unsinn über Genzo erzählt?!“ Es hatte keinen Sinn Kojiro vom Gegenteil überzeugen zu wollen, nun musste Takeshi sich schnell einen glaubwürdigen Grund ausdenken. Doch etwas glaubwürdigeres als die halbe Wahrheit, wollte ihm nicht einfallen. „Weil ich überzeugt davon war, dass es so für dich besser ist“ antwortete er schließlich leise. „Wie war das?!“ „Kojiro! Versteh doch! Wakabayashi ist einfach nicht der Richtige für dich!“ „Ich hatte also Recht! Du hast mir absichtlich etwas vorgegaukelt?! DU?! Ich dachte wir wären Freunde! Und du versuchst mich auf so eine hinterhältige Weise von Genzo zu trennen?! Weil er nicht der Richtige für mich ist?! Wer bist du um darüber zu entscheiden?!“ Sawada war sprachlos. „Ich habe dir vertraut. Und jetzt stellt sich heraus, dass du schuld daran bist, dass ich mich von Genzo beinahe getrennt habe! Das werde ich dir nie verzeihen Takeshi. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Und wage es ja nicht dich wieder in mein Leben einzumischen, haben wir uns verstanden?!“ Hyuga knallte die Tür hinter sich zu, als er das Zimmer verlies. Takeshi setzte sich resigniert zurück aufs Bett. „Verdammt!“ wütend schlug er mit der Faust ins Kissen und spürte, wie die ersten Tränen sich in seinen Augen sammelten. [Jetzt hab ich alles verloren, alles ist verloren! Kojiro...] Hyuga ging zurück in Genzos Zimmer, packte dort seine Sachen aus, entledigte sich seines T-Shirts und legte sich wieder neben seinen Freund aufs Bett. Sawada war schuld an ihrem Streit, dass konnte er immer noch nicht verkraften. Einer seiner besten Freunde hat ihn so hintergangen... hat ihn beinahe von seinem Geliebten getrennt... Warum? Weil Genzo „nicht der Richtige“ für ihn war? Weil Takeshi es nicht akzeptieren konnte, dass Kojiro sich in einen Mann verliebt hat? Hyuga legte seinen Arm um Wakabayashi und schloss die Augen. [Ist ja auch egal. Hauptsache ich weiß jetzt, was wirklich passiert ist – nichts. Genzo war mir die ganze Zeit über treu – ich hätte es wissen müssen. Kein Wunder, dass ihn unser Streit so mitgenommen hat.. Aber ich werde das wieder in Ordnung bringen Genzo, dass versprech ich dir...] Wakabayashi wachte auf und bevor er die Augen aufmachte, erinnerte er sich an seinen Traum. Kojiro ist zu ihm gekommen und hat sich mit ihm versöhnt... zu schön um wahr zu sein... Langsam machte er die Augen auf... und konnte sein Glück kaum fassen. Kojiro schlief neben ihm. [Es war also doch kein Traum, es ist wirklich passiert! Kojiro ist wieder bei mir!] Genzo strahlte übers ganze Gesicht, als er sich langsam vom Bett erhob. [Tiger! Du bist wieder hier! Ich kann es immer noch nicht glauben! Wir sind wieder zusammen!] sofort meldete sich aber auch sein schlechtes Gewissen. [Das mit Taro tut mir so leid... ich hoffe, dass du es nie erfährst... Es war ein Ausrutscher, ich werde so was nie wieder machen...] Seine Glücksgefühle nahmen erneut Oberhand. [Das du wieder bei mir bist... Ich lass dich nie wieder gehen Tiger... Wir werden uns nie mehr trennen, was auch immer passieren sollte...] Kojiro erneut vollkommen für sich zu gewinnen war an dem Abend Genzos einziger Wunsch. Wakabayashi machte alles mögliche, um seinen leichten Kater loszuwerden, nahm dann eine Dusche und schlich sich zurück ins Zimmer. Er blickte glücklich seinen Freund an, der noch immer in einem tiefen Schlaf versunken war. [Mal sehen, was du von dem hältst, was ich gleich mit dir machen werde...] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)