You're not alone von abgemeldet (Vergiss das niemals...) ================================================================================ Kapitel 1: Entführungen... -------------------------- Sooo, hier erstmal das erste Kapi meiner neuen FF, jetzt sogar komplett <.< >.> ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Krieg um Lodoss hatte mit einem Friedensvertrag sein Ende gefunden, aber dieser Frieden war noch brüchig. Beide Seiten beäugten misstrauisch die jeweils andere, keiner traute dem anderen. Doch beide Parteien waren zu angeschlagen, um erneut einen Krieg zu beginnen, weswegen der Frieden weiterhin auf unsicheren Füßen stand. Mit einem tiefen Seufzer schloß sie die Tür ihres Gemaches hinter sich und ließ sich erschöpft auf ihr Bett fallen. Beinahe versank sie in der weichen Matratze und den vielen Kissen und Decken, welche sich auf dem Bett türmten. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, starrte sie an die Decke. Ein Tag wie jeder andere... Seit beide Parteien, wenn auch widerwillig, einem Friedensvertrag zugestimmt hatten, bestanden ihre Tage fast ausschließlich aus langweiligen, Staubtrockenen und noch dazu schier ewig dauernden Beratungsgesprächen, wie man die Zustände in Marmo bessern könnte. Tag ein, Tag aus musste sie sich die trockenen Gespräche anhören, obwohl sie doch viel lieber auf einem Schlachtfeld gestanden und für den Triumph ihres geliebten Herren gekämpft hätte... Ihr Blick wurde leicht glasig, als sie an ihren Herren dachte. Ashram, der schwarze Ritter, Herr über Marmo, ein Mann von dem behauptet wurde, dass seine Seele genauso schwarz sei wie sein Haar und seine Rüstung, welcher aber doch eigentlich nur eines wollte: Das Beste für sein Volk... Aber niemand schien dies sehen oder verstehen zu wollen, zumindest niemand von seinen Feinden. Er hatte seine Ziele nie aus den Augen verloren, auch nicht zu jener Zeit, als er nicht mehr gewesen war als ein Handlanger für seinen grausamen Herrscher, Imperator Beld... Aber diese Zeiten waren nun vorbei, und Lord Ashram hatte den Platz eingenommen, welcher ihm ihrer Meinung nach schon immer zugestanden hätte: Er war nun der Herr von Marmo und tat alles in seiner Macht stehende, um seinem Volk eine bessere Zukunft zu verschaffen, um ihnen das Leben auf Marmo angenehmer zu machen. Es war ein harter Kampf, aber vielleicht, eines Tages vielleicht, würden seine Bemühungen Früchte tragen. Darauf vertraute sie, und sie half ihm ihrerseits nach bestem Wissen und Gewissen, seine hehren Ziele zu erreichen. Aber in Wahrheit sehnte sie sich doch nach etwas ganz anderem... sie sehnte sich nach seiner Aufmerksamkeit, seiner Anerkennung, aber er hatte nur die Politik im Kopf. Seufzend schloß sie die Augen. Dennoch würde sie nicht aufgeben... Eines Tages vielleicht würde es ihr gelingen, ihn dazu zu bringen, die Gefühle, welche sie ihm entgegen brachte, zu erwidern, jene Gefühle, von welchen er nichts wusste. Erneut seufzte sie und schlug die Augen wieder auf. Rastlos... ja, sie war rastlos. Sie hatte zu viel Energie, und derzeit einfach keine Möglichkeit, diese irgendwie zu verbrennen... Sie hatte es längst aufgegeben, es mit trainieren zu versuchen, vor allem, da ihr die anzüglichen Kommentare der Soldaten zuwider waren. Wie lange sie an die Decke starrte, wusste sie nicht, sie wusste nur, dass sie von einem Geräusch, welches sie nicht definieren konnte, aufgeschreckt wurde. Abrupt richtete sie sich auf und sah sich um. Seltsame Geräusche und Einbildungen derselben waren auf Marmo keine Seltenheit, aber sie war sich ziemlich sicher, dass dieses hier KEINE Einbildung gewesen war, sondern sehr real, so real wie sie selbst. Aufmerksam ließ sie ihren Blick durch ihr Gemach schweifen, konnte aber nichts entdecken. Vielleicht trug sie ihr Gefühl ja, und sie hatte es sich doch nur eingebildet... Sie wollte sich gerade wieder zurück fallen lassen, da hörte sie es erneut. Ein leises Scharren, wie Stiefel auf Stein. Und es kam vom Balkon... Misstrauisch runzelte sie die Stirn und erhob sich vom Bett, schritt lautlos auf den Balkon zu, darauf achtend, mehr oder weniger in Deckung zu bleiben. Wieso sie auf einmal so vorsichtig war, konnte sie nicht sagen, aber irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl. Sie schob die Vorhänge vor den Balkontüren zur Seite und blickte hinaus. Auf dem breiten Balkon gab es keine einzige Versteckmöglichkeit, aber dennoch war niemand zu sehen. Aber vielleicht befand sich derjenige auch im toten Winkel... Vorsichtig, immer auf böse Überraschungen gefasst, öffnete sie die einen Spalt offenstehenden Türen und trat hinaus. Ein leichter Wind erfasste ihr Haar und ließ es tanzen, wie Spinnweben, hauchdünn und doch so fest... Aufmerksam ließ sie ihren Blick schweifen, drehte sich langsam um die eigene Achse und spitzte die Ohren. Aber da war nichts... kein Laut drang an ihre Ohren außer dem Wind, ihren Augen bot sich nur das so bekannte Bild. Sie wollte sich gerade abwenden und rein gehen, da hörte sie es erneut, dieses Mal lauter, direkt hinter ihr. Augenblicklich wirbelte sie herum. Auf der Brüstung stand jemand, ob Mann oder Frau konnte sie nicht sagen, denn der ganze Körper der Person war mit einer marineblauen und blutroten Kutte bedeckt. Das einzige, was sie sagen konnte, war, dass die Gestalt groß, schlank, und – schnell war, wie sie feststellte, als sie auf sie zusprang. Reflexartig warf sie sich zur Seite, prallte auf dem Boden auf und rollte sich über die Schulter ab und kam so wieder auf die Beine. Der Schwung hatte die Person beinahe in die Glastüren rennen lassen, welche ihr Zimmer vom Balkon trennte, aber sie hatte sich noch abfangen können und drehte sich nun wieder zu ihr um, zog unter ihrer Kutte eine mit seltsamen Zeichen verzierte Keule heraus. Langsam und Vorsichtig kam die Person auf sie zu, ihre Bewegungen verrieten eine enorme Kraft und Schnelligkeit. Die Dunkelelfe wich zurück, ohne ihren Gegner aus den Augen zu lassen. Doch allzu viel Platz zum Zurückweichen hatte sie nicht. Schon nach kürzester Zeit stieß sie mit dem Rücken gegen die Balkonbrüstung. Einen Moment spielte sie mit dem Gedanken, zu schreien, aber sie verwarf ihn sofort wieder. Nein, das ließ ihr Stolz nicht zu... Sie war schon mit gefährlicheren Gegnern fertig geworden, und da war sie ebenfalls unbewaffnet gewesen und ihre Widersacher bewaffnet. Also würde sie das ja wohl auch noch hinkriegen. Ihr Gegenüber stürzte vor, einen großen Bogen mit der Keule schlagend. Pirotess duckte sich und hechtete gleichzeitig unter dem Schlag weg, jedoch hatte ihr Angreifer wohl damit gerechnet. Einer seiner Füße zuckte vor und hakte sich hinter ihrem Knöchel ein, so dass sie, anstatt sich erneut abzurollen, schwer auf den Steinplatten landete, mit welchen des Balkon gepflastert war. Als ihr Kopf auf den harten Untergrund krachte, sah sie einen Moment nur Sternchen und Übelkeit stieg in ihr auf, welche sie aber so gut es ging unterdrückte und sich nun über den Rücken abrollte. Insgesamt hatte sie vielleicht ein oder zwei Sekunden benommen am Boden gelegen, aber dieser kurze Zeitraum hatte ihrem Angreifer bereits genügt. Als sie sich aufrichten wollte, war er bereits über ihr und das letzte, das sie wahrnahm war, wie die Keule mit gewaltiger Wucht auf ihren Schädel niederging und sie ins Reich der Träume beförderte. Sie sackte in sich zusammen wie eine Marionette, deren Fäden durchgeschnitten waren, aus einer Kopfwunde sickerte Blut und befleckte den Steinboden unter ihr. Leise seufzend und kopfschüttelnd steckte die Person die Keule wieder unter den Mantel und beugte sich über die reglos daliegende Dunkelelfe. Mit fliegenden Händen tastete er nach ihrem Puls, befürchtend, dass der Schlag vielleicht doch zu heftig gewesen war und sie getötet hatte, anstatt sie nur bewusstlos zu schlagen. Ein erleichtertes Seufzen entwich der Gestalt, ein Seufzen, dessen Tonlage verriet, dass es sich um eine männliche Person handeln musste. Da war er, der Puls. Sie lebte, war nur bewusstlos... Hoffentlich lange genug, um sie hier weg zu kriegen, immerhin wusste er nicht, wie schnell sich eine Elfe von einem derartigen Schlag erholte. Es wäre nicht sehr vorteilhaft, wenn sie aufwachte, bevor er mit ihr aus dem Schloß verschwunden war. Auch so würde die Flucht schon strapaziös genug sein, auch ohne dass seine Geisel sich wehrte und vielleicht die Wachen auf ihn aufmerksam machte. Oder noch schlimmer, den schwarzen Ritter selbst... Als er an eben diesen Mann dachte, sah er sich schnell um. Glücklicherweise schien ihr Kampf nicht bemerkt worden zu sein. Er hatte kein Interesse an einer Konfrontation mit Ashram, und zu eben dieser würde es sicherlich kommen, wenn er entdeckt werden würde. So fesselte er die Elfe und warf sie sich über die Schulter. Noch einmal ließ er seinen Blick schweifen, bevor er dann zur Brüstung ging und sich darüber schwang. Niemand sah ihn, während er mit der bewusstlosen Dunkelelfe flüchtete... Leise raschelte der Wind in den Bäumen und brachte die Köpfe der Blumen zum nicken. Vögel zwitscherten munter um die Wette, erfüllten die Luft mit ihren Liedern, teils fröhlich, teils aber auch traurig. Irgendwo plätscherte ein kleiner Bach über Felsen. Die Schatten der Blätter fielen auf den Waldboden und wirkten wie zarte Finger, die über den Boden strichen. Inmitten dieses idyllischen Bildes saß eine junge Frau inmitten des farbenfrohen Blumenmeeres, den Kopf andächtig lauschend schief gelegt, die Augen geschloßen, die langen Ohren entspannt gesenkt. Die junge Elfe genoß die Ruhe auf dieser kleinen Lichtung inmitten des Waldes, ihr langes blondes Haar wurde vom leichten Wind bewegt. Irgendwann öffnete sie die Augen und wandte den Blick zum Himmel, einen verträumten Ausdruck in den Augen. Sie liebte diesen Ort, war er doch einer der wenigen, wo sie Ruhe finden konnte. Auch, wenn zwischen Lodoss und Marmo nun Frieden herrschen mochte, so gab es doch noch immer so viele Dinge, die erledigt werden mussten... Tag für Tag Streß und Aufregung, auf Dauer hielt selbst sie das nicht aus. Als Elfe liebte sie doch viel mehr ein ruhiges Leben, fernab der menschlichen Zivilisation, in den Tiefen des Waldes. Aber... auch das Leben unter Menschen hatte etwas angenehmes an sich, dachte sie mit einem verträumten Lächeln. Vor ihrem inneren Auge tauchte das Bild von Parn auf. Groß, jung, gut aussehend... Sie fühlte sich wohl an seiner Seite, wenn er sie anlächelte kam sie sich wie die schönste Frau auf dieser Insel vor. Ein leises Rascheln im Gras hinter ihr weckte sie aus ihrer Traumwelt, und mit einem freudigen Lächeln drehte sie sich um, dachte sie doch, dass es Parn sei, welcher ihr gefolgt war. Aber ihr Lächeln erstarb augenblicklich, als sie hinter sich eine unheimliche Gestalt aufragen sah. Ein weiter, dunkelblau und blutroter Umhang verbarg die gesamte Gestalt, die weite Kapuze war tief ins Gesicht gezogen. Das einzige, was an Haut zu sehen war, stammte von den beiden hageren, fast klauenartigen Händen, die aus den Falten des Umhangs herauslugten. Erschrocken zuckte Deedlit zurück und wäre beinahe umgekippt, hätte sie sich nicht schnell mit der Hand im Gras abgestützt. „We-Wer?“ War das einzige, das sie herausbrachte, aber die Gestalt antwortete nicht, sondern zog einen dicken Stab unter ihrem Mantel hervor. Wie sie diesen darunter verstecken konnte, wusste die Elfe nicht, aber sie hatte auch keine Zeit, darüber nachzudenken, denn schon wirbelte die Gestalt den Stab im Kreis und sie musste zurückspringen, um nicht getroffen zu werden. Sie kam auf die Beine und behielt die Gestalt noch einen kurzen Moment in den Augen, dann drehte sie sich um und eilte in den Wald. Inmitten der Baumriesen versteckte sie sich einen Moment und versuchte, ihren Schock zu überwinden. Sie konnte sich nicht vorstellen, wer das sein sollte oder wieso diese Person sie angriff, aber Fakt war, dass es so war. Ein Knacken unweit von ihrem Versteck ließ sie zusammenzucken. Da war diese seltsame Person schon wieder, blickte sich suchend zwischen den Bäumen um. Rasch blickte die Elfe sich um. Ihr Fluchtinstinkt hatte sie in diesen Wald getrieben, ohne dass sie viel nachgedacht hätte. In ihrer Nähe plätscherte der kleine Bach, den sie eben auf der Lichtung bereits gehört hatte, ansonsten war alles dicht mit Bäumen bestanden. Hieß also, dass dieser Kerl wirklich gut sein musste, wenn er seinen Stock hier richtig einsetzen wollte. Aber sie machte nicht den Fehler, ihren Gegner zu unterschätzen. Einen Moment verharrte sie noch in ihrem Versteck, dann sprang sie ein Stück zur Seite und rief die Naturgeister um Hilfe an. Die Gestalt entdeckte sie beinahe sofort und wollte auf sie zuspringen, wurde aber von Ranken aufgehalten. Jedoch, womit Deedlit nicht gerechnet hatte, er zerfetzte diese einfach mit seinem Stab. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wieviel Wucht man dafür brauchte... Dann griff der Fremde – oder die Fremde, sie war sich nicht sicher – sie erneut an, und sie konnte gerade noch zur Seite springen, um dem neuerlichen Angriff zu entgehen. Sie wich zurück, bis sie irgendwann das lose Erdreich um den Bach herum unter ihren Füßen spürte. Vorsichtig näherte sich ihr Gegner, auf einen Angriff von ihr gefasst. Und dieser erfolgte auch sogleich. Sie schleuderte ihm einen Naturzauber entgegen, so plötzlich, dass er sicherlich nicht mehr in der Lage war, sich zu verteidigen, war er ihr doch bereits zu nahe. Aber wie man sich doch täuschen konnte... Beinahe lässig wirbelte er den Stab zwischen den Fingern umher, und der Zauber verpuffte wirkungslos, als er auf die so entstandene Mauer traf. Ihre Augen weiteten sich ungläubig, und sie beschloß, dass Flucht derzeit vielleicht die bessere Alternative war. So drehte sie sich ruckartig und wenig elegant, weil schlitternd, um und sprang über den Bach. Ihr Gegner jedoch hatte noch einen Trick in Petto... sie wusste nicht, wie ihr geschah, als der Bach plötzlich zu explodieren schien und sie ein Wasserschwall, hart wie Stahl, in den Magen traf und ihr die Luft aus den Lungen trieb. Sie überschlug sich in der Luft und fiel ins Wasser, blieb jedoch nicht lange darin. Die Gestalt ergriff ihr Haar und zerrte sie reichlich unsanft daraus hervor. Benommen wie sie war konnte sie sich nicht wehren, auch dann nicht, als der Stock auf ihren Schädel niedersauste und sie bewusstlos schlug... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das wars auch schon ^^ Über Kommis würd ich mich übrigens riesig freuen ^^ Und der Grund, wieso ich diese FF schreibe, ist, dass ich RoLW liebe, aber es meiner Meinung nach zu wenige FF darüber gibt und außerdem zu wenige, in denen Ashram und Pirotess vorkommen u.û LG Yami-Cat Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)