Seydon von Linchan (2007er Version) ================================================================================ Kapitel 78: Gruppenprobleme --------------------------- Am nächsten Morgen machten sich die Kameraden früh fertig, um weiter Richtung Laszaiyan zu reisen. Ria kam mit, und nachdem sie sich überschwänglich von ihrer großen Familie verabschiedet hatte, standen alle dreizehn außer Ria auf der Straße von Junan herum und warteten auf die neueste Anhängerin, die verschwunden war, um ihr Kizaya zu holen. „Was es wohl damit auf sich hat, dass sie sagt, es sei ihre Bestimmung, mitzugehen?“ wunderte sich Tiras. „Glaubt ihr, sie wird uns eine Hilfe sein?“ „Sicherlich mehr als der Schwachkopf da,“ sagte Zenta eiskalt mit Blick auf Lajos, der seinem einzigen Fan (Lani) munter Witze erzählte. Zenta beobachtete auch mit einem gewissen Grinsen, dass Zantis seiner Freundin und Lajos sehr misstrauisch dabei zusah. Dann kam Ria auf einem großen, pechschwarzen Kizaya an. „Yeah!“ rief sie, „Das ist Tjaro!“ Sie zeigte auf das Kizaya unter ihr. „Also, schnell ist er auf alle Fälle, er ist ein Nitoma-Kizaya!“ „Wie Fuzzy!“ sagte Coran. „Noch ein Elefant,“ sagte Lani seufzend, und Lajos sah auf: „Aah, genau! Wie erschießt man einen gelben Elefanten?!“ „Ohh Goottt...!“ stöhnte Zenta und warf den Kopf in den Nacken, „Ich kriege gleich Migräne, wenn ich diesen Kerl noch länger reden höre...!! – Zid, schalt ihn aus!“ Zitan seufzte nur. „Immer ruhig bleiben. Ignorier ihn, Zenta. Lächeln, immer lächeln...!“ „Mit einer Kanone für gelbe Elefanten!“ riet Lani. „Obwohl, nein, man... würgt ihn, bis er blau wird?!“ „Hast du schonmal ´nen gelben Elefanten gesehen?“ sagte Lajos prompt und lachte sich darauf über sich selber kaputt – alle sahen ihn stirnrunzelnd an. Dann fing Lani schallend an, zu lachen, und Zantis knurrte verärgert und wendete Fuzzy. „Ich hab die Nase voll von dem Gegacker hier!!“ schnaubte er, „Komm, Fuzzy!“ „Auf nach Laszaiyan!“ meinte Ria frohen Mutes und trieb Tjaro ebenfalls an, und die Gruppe ritt los. Lani holte Zantis nach einer Weile ein und sah ihn verwirrt an. „Was hast du denn plötzlich?? Bist du sauer??!“ „Du scheinst den Komiker ja echt gern zu haben, Yima!“ schnappte Zantis beleidigt, und mit einem mal blieb er stehen, und alle, die hinter ihm gegangen waren, liefen schreiend in ihn hinein. „WAS HAT ER, WAS ICH NICHT HABE, LANI??!!“ „Woah, woah, regelt eure Ehe-Probleme wo anders!“ stöhnte Zenta genervt, „Ich kriege schon Kopfschmerzen...“ „Mir doch egal!!“ fauchte Zantis. Lajos sah ihn blinzelnd an. „Hört mal, hört mal! Ging ´ne Kopfschmerztablette zum Jahrmarkt-...“ „RUHE, DU SCHEISSKERL!!!“ fauchte Zantis, und alle anderen schwiegen bloß. „Hey, Melta, ich fange an, dich zu mögen...“ murmelte Zenta zufrieden. „Seit wann können Tabletten gehen?“ fragte Vento nebenbei, aber keiner hörte ihm zu. Zantis packte Lajos am Kragen. „Hey, du Großmaul!“ pflaumte er ihn an, „Lani ist meine Freundin, kapiert?! Komm ihr besser nicht zu nahe, Fuzzy walzt alles platt, was mich stört!!“ Bei dem Spruch fing Zenta plötzlich lauthals an zu lachen und brach fast auf Jali zusammen. „D-der war guuuut, Melta!!“ gluckste er, „Du bist garnicht so blöd, wie du aussiehst!! Fuzzy walzt alles platt, muahaha...“ „Beherrsch dich, Zenta...“ lachte Zitan, und Nadaiya hustete. „E-er ist mir unheimlich, wenn er so lacht!“ Lajos sah Zantis völlig konfus an. „Ich, ähhh... ha-hatte überhaupt nicht vor, deiner Freundin zu... nahe zu kommen!“ stammelte er, „K-keine Sorge...“ Dann strahlte er wieder: „Stehen zwei Pilze im Wald. Kommt der-...!“ „FRESSE, LAJOS!!!“ Damit ging die Reise weiter, und Zantis hatte seine Freundin gerettet. Ria, die neben Zitan vorne ging, blinzelte blöd. „Äh, öh, ist der immer so?“ „Wer?“ fragte Zitan sie. „Dieser... mit den sauschlechten Witzen!“ „Das ist Lajos,“ erklärte Zitan ihr, „Ja – der ist immer so. Er ist auch noch nicht lange dabei, so genau kennen wir ihn noch nicht!“ „Ganz schön armselig, über seine eigenen Witze zu lachen,“ grinste die Blonde, und Zitan nickte ratlos. „Wie wahr. Wer weiß, vielleicht findet Thanata ihn ja aus unerfindlichen Gründen komisch.“ „Hey...“ Liona, die weiter hinten ritt, lehnte sich grinsend zu Siana herüber, „Siana! Findest du nicht, dass Ria und Zid sich gerade ganz schön anfreunden?“ Siana fuhr herum. „WAS??!“ plärrte sie los, und alle fuhren zu ihr herum. „Was?!“ äffte Zenta sie entnervt nach, und alle lachten (außer Zitan und Siana natürlich). „Was brüllst du hier rum, Schnee-Königin?!“ „Prinzessin!!“ pflaumte Siana ihn an, stürmte samt Nervi an allen vorbei zu Zitan nach vorne und drängte sich hochnäsig zwischen ihn und Ria. „Ey...“ machte Ria und linste sie verwirrt an, und Siana sah sie mit einem Siana-Spezial-Hardcore-Todesblick an. „Ziddy gehört mir. Klar soweit?! Wenn du was versuchst bei ihm, bist du durch!“ „Das ist mein Spruch,“ sagte Zenta beleidigt, „Darauf habe ich Patente. Los, bezahl das, Prinzessin!“ Ria lachte nur. „Ist gut, mann, hältst du mich für ´ne Dorfschlampe, nur, weil ich keine Prinzessin bin?“ Siana schnappte nach Luft. „Wie bitte...??!“ „Ähhh, S-Siana-...! D-das geht schon...!“ lachte Zitan nervös, und Zenta seufzte. „Halt die Fresse, verwöhnte Prinzessin!“ fuhr er sie an, „Ich kann deine hohe, laute Stimme nicht mehr hören, wenn du so quietschst...“ „Ohhh...!!!“ Siana fuhr wutschnaubend zu ihm herum, „Was ist dir denn heute wieder über die Leber gelaufen??! Nerv deine Nadaiya!!“ Zenta grinste sie nur eiskalt an – er hatte immer noch eine (wenn auch etwas schmerzhafte) Möglichkeit, sie zum Schweigen zu bringen. „Übrigens... du küsst gut, Prinzessin...!“ Siana und auch Zitan erstarrten in der Bewegung. Zenta kicherte böse vor sich hin. „Ooohh, und du hast eine so... ... zarte Zunge, huh? Schade, dass ich sie dir nicht... abgebissen habe...“ „Zenta, das reicht!“ fuhr Zitan auf, als Siana am ganzen Körper zu zittern begann, bevor sie apathisch Nervi wendete und einfach schnell vorausritt. Zitan sah seinen Freund ärgerlich an. „Kannst du nicht endlich aufhören, sie zu ärgern??! Du weißt doch, wie scheußlich sie sich deshalb fühlt!! – Lass sie doch einfach mal in Ruhe, okay?!“ „Das ist aber die beste Methode, um sie loszuwerden,“ erwiederte Zenta unverblümt, und Zitan zischte. „Wenn du nicht wieder so eine Gruppenspaltung verantworten willst, lass sie in Ruhe!! Ich denke, ich bin dein Freund?! Dann akzeptiere auch meine Freundin!“ damit setzte er Siana nach. Zenta senkte die Augenbrauen. „Ach, so ist das. Ich bin also Schuld an der Gruppenteilung, huh?!“ „Ja, weil du damals Nadaiya genauso fertiggemacht hast, wie du es mit Siana von Anfang an tust!!“ bellte Zitan, und alle sahen zwischen den beiden hin und her. „Öhhm, Probleme?“ fragte Ria an Lani gewendet, und Lani stöhnte. „Lass die beiden, manchmal geraten sie einfach aneinander...“ Ria blinzelte nur. Nadaiya sah etwas bedröppelt zu Zenta herüber, der aussah, als hätte er in eine saure Zitrone gebissen. „Zenta-... ... hey, der kriegt sich wieder ein. Siana auch. Ich bin Schuld an der Teilung gewesen, nicht du! Ich bin ja abgehauen...“ Sie griff nach seinem Arm, und er fuhr wutentbrannt herum und warf ein Messer nach ihr, das nur knapp ihr Gesicht verfehlte. „FASS MICH NICHT AN!!!“ brüllte er, „Ich... hasse euch!!“ Damit gab er Jali die Sporen und setzte auch Zitan und Siana nach, alle anderen standen da wie vom Donner getroffen. „Heiliger Bimbam!“ machte Ria plinkernd, kicherte dann aber. „Hey, der ist süß!“ „Zenta ist nicht süß, Zenta ist ein Monster...“ stöhnte Vento, dem konnten alle zustimmen. „Er ist ein Psychopath und ein Massenmörder, also... lass dich mit dem besser nicht ein! Außerdem ist er schon mit Nadaiya zusammen...“ „Erstens – hallo, sind hier alle vergeben??! – Zweitens – sah für mich nicht so aus, als wäre er mit ihr zusammen!“ Sie sah auf Nadaiya, die den drei anderen nur betreten nachsah. „Doch, doch,“ sagte Lani, „Stimmt schon! Er wirft immer mit Messern nach ihr, das ist normal. Das ist seine Art, ihr zu sagen, dass er sie liebt!“ „Er sagt zwar, er hasst sie und sie nervt ihn, meint aber ‚Gib's mir, Süße!‘ !“ erklärte Coran, und Lani keuchte. „D-d-diese Wortwahl...!!“ Ria kratzte sich am Kopf. „Der Typ ist echt mal spannend,“ sagte sie grübelnd, „Der gefällt mir.“ Die Reise ging etwas ungesprächiger weiter. Siana war deprimiert, Zitan war wütend auf Zenta und versuchte gleichzeitig, Siana zu trösten, Zenta war sauer auf alle anderen und sprach kein Wort mehr, und Nadaiya schmollte, weil Zenta nicht mit ihr reden wollte. Gegen Mittag machten sie Pause. Lani klärte Ria bei einem gemütlichen Zigarettchen über die Verhältnisse in der Gruppe auf. „Wie du sicher bemerkt hast, sind Zid und Siana ein Paar!“ sagte sie, und Ria nickte und sah zu besagten beiden herüber. „Zantis und ich sind auch eins! Naja, Zenta und Nadaiya sind... ... komisch... – Liona ist Ziddys und Zentas Sandkastenfreundin, sie kannten sich aus Nuria! Zenta und Zid wiederum sind eigentlich fast wie Brüder, sie sind quasi zusammen aufgewachsen. Zenta ist auch der Magier-Experte hier, er hat mehr Ahnung als Ziddy, Liona und Lili! Lili ist Zids Cousine, also auch eine Sari. Dass Siana Sayamainas Thronerbin ist, weißt du aber schon.“ Ria nickte wieder. „Coran ist Zantis‘ und mein Adoptivsohn, wir haben ihn vor sieben Jahren in Tinare gefunden. Er und Osea verstehen sich gut... Osea ist... ein Waisenkind aus Anakusia, und sie nennt Nadaiya ihre Mama, und manchmal nennt sie Zenta Papa, aber Zenta findet das nicht so lustig. Vento und Tiras sind beide Freunde von Zitan und – naja, von Zenta auch, wobei Tiras das mehr ist als Vento...“ Sie lachte plötzlich. „Zenta macht sich hier bei allen unbeliebt! Naja, aber das macht er absichtlich, er mag echt keinen hier, außer Zid, Liona und vielleicht Tiras! – Naja, Lili mag er vielleicht auch, weil sie Ziddys Cousine ist... – Ziddy ist unser Anführer, alle hören auf ihn, er kann das ganz gut.“ Die Mesumanierin grinste und sah sich die anderen an, die auch in Ruhe Pause machten, sich unterhielten oder Karten spielten, wie immer. „Kannst du gut kämpfen?“ fragte Lani sie dann, und Ria sah auf. „Ich? Och, ich denke schon! Ich kann mit Magie ganz gut umgehen für mein Alter, ich habe auch jeden Tag viel trainiert!“ Sie fasste an ihren Gürtel und holte zwei Dolche hervor. „Und die sind meine Waffe zu Fuß, falls das Zaubern mal nicht so passend sein sollte.“ Lani seufzte. „Ich glaube, ihr Mesumanier seid im Kampf viel besser als wir Menschen – uh, Zenta ausgenommen, der ist ´ne reine Zerstörungsmaschine! – Er zuckt nichtmal mit der Wimper, wenn er jemanden tötet! Er hat Nadaiya schon oft aufgeschlitzt, sie hat mir gesagt, sie meint, er geilt sich daran auf, oder so, weil er es jedes mal tut, wenn sie – naja... ...“ „Verstehe schon,“ seufzte Ria und trat den Rest ihrer Kippe auf dem Boden aus, „Ich sehe schon, ihr seid eine spannende Bande. Das werden heitere Zeiten!“ Am Abend erreichten sie die Stadt Laszaiyan. Ein Hotel war erstaunlich schnell gefunden, und einmal wieder stand man vor der allseits beliebten Ansage: „Wir haben nur Doppelzimmer, tut mir leid.“ Die vierzehn sahen sich an. „Ich sag ja. Bordell!“ sagte Zenta absichtlich laut genug, dass die Dame an der Rezeption ihn hören konnte, und sie wurde prompt rot vor Scham. „W-was denkt Ihr, Sir...?!“ „Sieben Zweier dann halt,“ bestellte Zitan und erntete sieben Schlüssel, „Wir sind diese Ansage nur langsam gewohnt...“ „Zimmeraufteilung!“ freute sich Zantis auch schon, als sie den richtigen Flur erreicht hatten, und Siana seufzte. „Nicht schon wieder... Zantis, du gehst mir definitiv auf den Keks!!“ Damit riss sie ihm einen Schlüssel aus der Hand und verschwand in ein Zimmer. Alle sahen ihr nach. „Ähm... ... ja...“ machte Zantis, und Zitan seufzte und ging seiner Freundin nach. „Gute Nacht, Leute...“ „Und jetzt der Rest!“ sagte Zantis unbekümmert und strahlte, „Osea und Coran, wie immer, ich nehme natürlich Lani – Nadaiya, willst du echt wieder mit Zenta in ein Zimmer??!“ Er sah Zenta ängstlich an, „D-der sieht aus, als wollte er dich umbringen...“ „V-vielleicht gehe ich besser mit ihm-...“ sagte Tiras auch etwas eingeschüchtert, „Zenta?“ Zenta murrte. „Hn,“ sagte er bloß grummelnd, „Ist mir egal. Ihr nervt mich allesamt.“ „Also, ich – habe keine Angst, mit ihm zusammen zu sein-...!“ lachte Nadaiya kleinlaut, und Zantis kicherte und schob sie und Zenta schon zusammen zu ihrem Zimmer. „Okay, wie du willst! Tschüü-hüüß!“ „Ich warne dich, Lolita,“ seufzte Zenta und öffnete die Tür, „Wenn ich deine Finger auf mir erwische, sind sie ganz schnell ab...“ „Ähhh – ja!“ rief Zantis indessen, „Also – und ihr sechs??!“ Er sah auf Tiras, Vento, Liona, Lili, Ria und Lajos. „Machen wir es wie immer und Ria bekommt Lajos, oder hat wer was dagegen?“ fragte Vento verwirrt. Ria sah ihn mit offenem Mund an. „Was?!“ sagte sie, „Ich werde einfach abgeschoben?!“ „Nein, Lajos wird abgeschoben,“ sagte Liona, bevor sie Lili mit sich zog, „Tut mir leid.“ Ria blieb seufzend mit Lajos stehen, als alle in ihre Zimmer gingen. „Hey! Hör mal, hör mal!“ grinste Lajos da auch schon, und sie wagte nicht, ihn anzusehen. „Was fliegt durch die Luft und-...!“ Einfach nur lächeln, sagte Ria sich und zwang sich, zu grinsen, Lächeln, lächeln...! Das hier ist keeeiine Katastrophe...! Und dieser Typ ist bestiiiimmt nicht wahnsinnig...! _________________________ XD trala^^ nichts apssiert eigentlich^^ Hosted by Animexx e.V. 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