Seydon von Linchan (2007er Version) ================================================================================ Kapitel 63: Yari ---------------- Sie verbrachten die Nacht ungestört in der Stadt Vinni. Früh am nächsten Morgen gingen sie geschlossen hinunter zu ihren Kizayas, um den Weg nach Lesli fortzusetzen. „Kann’s losgehen?“ fragte Liona und grinste, nachdem sie auf Selja gesprungen war. „M-moment!!“ stammelte Tiras, und als die anderen ihn ansahen, fing er an, in seinen Taschen herumzuwühlen. „Äh – eh – Zi-Ziddy??!“ „Was??!“ fragte Zitan verwirrt, als Tiras ihn entsetzt anstarrte. „Der Kompass ist weg!“ „... ...“ „WAS??!!“ entfuhr es dann Zitan, und Zenta stöhnte. „Tiras, du Trampel!!! Kannst du nicht ordentlich auf deine Sachen aufpassen??!!“ Tiras durchwühlte verzweifelt weiter seine Weste und seine Hose, sogar seine Schuhe und Handschuhe – der Kompass blieb verschwunden. „Wo hast du ihn denn zuletzt gehabt??“ fragte Osea stirnrunzelnd, und Zitan drehte Kasera genervt im Kreis. „Loooos, zack, alle mal durchwühlen, bitte...!“ stöhnte er, und alle zwölf fingen an, ihre Taschen abzusuchen – kein Kompass. Zenta fing an, seinen ganzen Rucksack auf Jalis Rücken auszuleeren, aber auch dort war der Kompass nicht. „Ohne Kompass finden wir den Weg nach Lesli nicht!“ meckerte Zenta und funkelte Tiras an, „Da hilft selbst die Karte nichts!!“ „Wir könnten jemanden fragen-...“ murmelte Coran, und Zantis strahlte. „Ich hab's!!! Wir gucken nach der Sonne!! Die ist morgens ja bekanntlich im Westen!“ „Im Osten, sie ist im Osten, du Pansen,“ korrigierte ihn Zenta erschrocken. Zantis blinzelte. „Ähm – ach, scheiss drauf!!!“ „So toll diese Idee auch ist, Süßer,“ sagte Lani und blickte Zantis schräg an, „Sie nützt uns nichts!“ „Waaaas, wieso??!“ empörte sich Zantis. „Weil die Sonne nicht scheint!“ „... ...“ Die Freunde sahen zum bewölkten Himmel auf. „Heihoya!!!“ meckerte Zitan dann, „Egal, was soll's??!! Das dauert einfach alles viel zu lange!!! Wir gehen einfach los! Irgendwann kommen wir entweder an der Küste oder in einer Stadt an!!!!“ Damit gab er Kasera die Sporen, und sie trabte los. „Zid!!!“ schrie Siana, „Komm schon, Nervi!“ Sie gab Nervi auch die Sporen und galoppierte Zitan hinterher. Der Rest folgte den beiden einfach ohne Widerrede, nur Tiras jammerte noch eine Weile über den verlorenen Kompass. „Heul nicht dem Kind nach, das in den Brunnen fiel, Arenka,“ sagte Zenta zu ihm, „Wir holen halt in der nächsten Stadt einen Neuen!“ Tiras seufzte. „Trotzdem – sowas regt mich einfach auf!!“ „Schnauze da hinten, ihr Turteltäubchen!!“ rief Nadaiya von vorne, und Zenta und Tiras sahen sich erschrocken an. „T-...Turteltäubchen??!!“ Gegen Mittag machten sie kurz Pause. „Iiiiich hasse diese eklige Landschaft!!!“ schrie Siana widerwillig und schüttelte sich, als die Freunde im feuchten Gras unter einem Baum saßen. „Warum...?“ stöhnte Vento genervt, und Siana heulte los: „HIER GIBT’S AMEISEEEEENNN!!!!“ „IIIIEEEEEKKKK!!!“ kreischten Lani und Nadaiya darauf sofort los, und sie sprangen sich gegenseitig an den Hals, während Siana zitternd im Gras hockte. „Guck mal, wie cool die in einer Reihe laufen können, Yima!“ grinste Coran Lani an, und er hielt ihr seinen Arm entgegen – auf dem zehn Ameisen in einer Reihe hintereinander herumliefen. „WUUAAAAAHHHH, ZAAAAAANTIIISSS!!!“ kreischte Lani außer sich, und Coran und Osea lachten sich halb tot. Liona stand auf. Sie sah zum Himmel empor. „Nichts...“ sagte sie zögernd, „Alles grau... warum zum Kuckuck muss es heute so wolkig sein??!“ „Siehst du nichts, Liona?“ hörte sie dann Zentas Stimme, und sie sah auf, als er plötzlich hinter ihr stand. „Du bist... ein Schützling Vyaalis, der Seelengöttin...“ Liona senkte den Kopf. „Nein, meine Mutter ist Vyaalis Schützling! Ich habe das Sehen nur... ein bisschen geerbt-... ... Vyaali spricht nicht zu mir, Zenta. Aber ich habe schon öfter mit Chinon geredet-...“ Zenta grinste sie machtgierig an, und sie blinzelte. „Alles klar?“ „Muhaha, Chinon, der Todesgott!!“ grinste Zenta, „Chinon ist sehr wichtig für die Magier... einer der acht Großen Götter Daariisas...“ Liona sah ihn ausdruckslos an. „Du kennst dich gut aus in unserer Religion,“ flüsterte sie, „Manchmal glaube ich, du wärst auch Mesumanier, so, wie du dich auskennst!“ Zenta seufzte leise. „Ich bin mit Saris aufgewachsen,“ erklärte er, „In meinem Herzen bin ich vielleicht kein Mensch mehr – etwas Stärkeres, Besseres als ein dummer Mensch...“ „Manchmal sind die dummen Menschen stärker, als man annehmen könnte.“ Da kam Zitan auf Kasera an. „Hey!!“ rief er gut gelaunt, und alle sahen ihn an. „Ich hab da hinten etwas gesehen! Ein Dorf vielleicht, lasst uns hingehen, die Leute dort haben vielleicht einen Kompass!“ „Auf, auf!“ rief Vento voller Tatendrang und sprang auf Tojo, und alle erhoben sich ebenfalls. Sie galoppierten los, bis sie das Stadttor erreichten. Ein Mann stand davor, doch die zwölf konnten durch das Tor in die Stadt reiten, ohne, dass er etwas sagte, was daran liegen musste, dass der Wächter nämlich schlief. Die Kameraden kamen auf eine bunte Hauptstraße, auf der Kutschen und Leute pausenlos die Straße überquerten. „Na, denn mal los,“ meinte Zitan grinsend und ging mit Kasera im Schritt weiter. Die Leute sahen die Gruppe alle groß an, und wie schon so oft waren Kasera und Selja diejenigen, die ins Blickfeld stachen, nicht nur, weil sie so groß waren; jeder wusste, was ein Sayani-Kizaya war. „Ich komme mir vor wie eine Antiquität,“ sagte Lili, „Als ob Mesumanier sooooo außergewöhnlich wären – oder ihre Kizayas!“ „Als ob uns allen Schwänze gewachsen wären, oder so,“ addierte Lani, und von Zitan vorne kam ein blödes Lachen. „Als ob wir alle keinen hätten...“ „Immerhin fünf,“ sagte Zenta, und Nadaiya blinzelte. „Moment, ihr seid sechs Jungs!! Kannst du nicht zählen?“ „Hmm, aber Ventos zwei Centimeter kann man doch echt nicht mehr Schwanz nennen!!“ „ZENTAAAA!!!“ brüllte Vento wütend, und alle lachten. „Vielleicht Schwänzchen!“ grinste Zenta den wütenden Vento an, „Mein Beileid für deine zwei Centimeter, Blondling!“ Mit einem mal ertönte ein lautes Rumms, dann ein Schrei und Kaseras erschrockenes Wieheren. Zitan riss sie mit einem ebenfalls erschrockenen Schrei herum, und alle liefen hinten auf, als Zitan bremste. „ZIDDY!!!“ meckerte Osea empört, „Ich wäre fast unter Fuzzy durchgelaufen!!“ „Hahaha!“ lachte Zantis blöd, und Zenta schnaubte ihn an: „Nimm – sofort dein Trampeltier aus Jalis Arsch!!!“ Zantis schluckte, als Fuzzy vor einer sich wütend schnaubend umdrehenden Jali zurückwich, und im nächsten Moment – Krack! „AAAAHHHHH, JALI HAT FUZZY SCHON WIEDER GEBISSEN!!!“ Zitan wandte sich nach vorne, um zu sehen, was Kasera eigentlich so erschreckt hatte – er stutzte, als er ein Mädchen mit langen, roten Haaren an Kaseras Vorderbein kleben sah, das sich jetzt mit einem Blinzeln erschrocken von dem Sayani-Kizaya löste. „Ohh mein Goooottt!!!“ schrie das Mädchen, „Entschuldigt, entschuldigt!!! Ich muss hier weg, ich muss hier ganz schnell weg – WAAHH, DA KOMMEN SIE WIEDER!!!“ Damit stratzte das Mädchen sofort wieder los, an den zwölf Freunden vorbei. „Eh?“ machte Coran, und Pan schnaubte. „HALTET SIE AUF!!!“ ertönte eine Stimme von vorne, und Zitan schoss hoch. Soldaten kamen um die Ecke. Sofort zogen die zwölf ihre Waffen hervor – doch die Soldaten rannten vorbei, ohne die Freunde zu beachten. „W-...was?? – Heute nicht?“ machte Vento verwirrt und ließ das Schwert sinken. „Das... sind nicht Sayamainas Soldaten...“ fiel Zenta auf. „Was??!“ „Das ist das Zeichen von Nami!“ rief Tiras. „Das hier müsste Namis Hauptstadt Zujani sein!!“ „Die waren hinter dem Mädel her!“ sagte Lani erstaunt, und Zitan blinzelte langsam. Er kannte das Mädchen irgendwoher – nur woher? Er war sich plötzlich bewusst, sie schon einmal gesehen zu haben... ihre großen, blauen Augen... „Wenn der Krieg vorbei ist, was wird dann aus uns?“ Ich kenne sie... so lange-... ist es her-... „Der Krieg wird niemals aufhören – weil die Menschen sich niemals ändern werden, Ziddy!“ Der Krieg wird niemals aufhören. „Zid?“ Tiras‘ Stimme. Zitan schoss hoch, und alle sahen ihn an. „I-ist alles okay??“ fragte Siana ihn besorgt und fasste nach seiner Hand, und Zitan sah zur Seite. „Gehen wir.“ Damit wendete er Kasera und ging. Nach einer Zeit kamen sie an einem riesigen Platz aus weißen, strahlenden Steinen an. Sie sahen vor sich ein großes Schloss: das Schloss des Königs Zujani. „Der König heißt Zujani, so, wie die Stadt! Die Stadt wurde von den Vorfahren dieses Königs so genannt,“ erklärte Tiras wichtig, doch Zitan hörte ihm nicht zu, als etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte: Sie erkannten plötzlich auf der großen Treppe einen Haufen Soldaten, die sich zu prügeln schienen. Zitan blieb stehen, und alle anderen taten es ihm gleich. „Was ist das denn??“ fragte Coran, „Haben die nichts zu tun?“ „Wartet,“ meinte Zitan, „Die kloppen sich nicht-... – das ist das Mädchen von vorhin! Sie versuchen, es in das Schloss zu kriegen!“ Die Freunde sahen eine Weile dem Spektakel zu. „Was ist, Zid?“ fragte Zenta, „Willst du wieder den Gentleman spielen und das Mädel retten??! Vergiss nicht, wozu du deiner Geliebten gegenüber verpflichtet bist-...“ „Aargh, du Idiot, doch nicht wegen sowas-...!“ stöhnte Zitan, da hörten sie das Mädchen laut kreischen: „FURIAAA!!!“ Zitan erstarrte, als Flammen aus ihren Händen schossen und die Soldaten schreiend wegsprangen. Das Mädchen lief sofort wieder los. „Hört endlich auf, mich ins Schloss zu zwingen!!!“ „STEHEN BLEIBEN, TIZUNO-SAN!!!“ brüllte einer der Männer, und sofort setzten sie dem Mädchen nach. Zitan keuchte. Tizuno! „Tizuno??!!“ schrie Liona, „Das ist eine große Mesumanier-Familie gewesen!!! Im Osten von Nuria, knapp über Saria, lag Tizunoa!“ „I-ich muss was erledigen!!“ rief Zitan, dann streckte er die Arme nach den Soldaten aus: „JADE!!!“ Mit einem Schlag waren die Männer versteinert, und Zitan setzte dem rothaarigen Mädchen nach. Die anderen liefen erneuterweise hinterher. „So ein Hin-und-her!“ jammerte Zantis beleidigt. Das Mädchen blieb stehen, als es wusste, dass die Soldaten weg waren. Als sie sich umdrehte, standen Zitan und die anderen hinter ihr. „Was wollt ihr von mir?“ fragte das Mädchen tonlos, „Seid ihr auch Handlanger von König Zujani??“ „Pff, sehen wir aus wie Königsgefolge??!“ fragte Zenta. Zitan sah sie mit großen Augen an. „Sag mir deinen Namen, Mädchen,“ verlangte er stammelnd, „Ich – hab dich... erkannt, als ich dich vorhin gesehen habe... deshalb habe ich die Soldaten versteinert – du bist Mesumanierin – Tizuno?“ Das Mädchen sah ihn lange an. „Yari Tizuno,“ flüsterte sie mit einem Kopfnicken, „Mit wem habe ich die Ehre?“ Zitan setzte ein verzerrtes Grinsen auf. „Erkennst du – mich garnicht mehr, Yari? Ich bin's, Zitan.“ Yari erstarrte. Erst nach Minuten war sie wieder fähig, zu sprechen. Die elf anderen waren indessen mehr als verwirrt. Wer war diese Yari? Und woher kannte Zitan sie plötzlich? „Zi-...tan – Sari??!“ stammelte Yari und wagte es, Zitans Bein zu berühren, „Bist du-... bist du es-... wirklich-... – du lebst-...??!“ „Heihoya!“ strahlte Zitan, dann sprang er von Kasera und umarmte das Mädchen fest. Siana schnaubte. „Dieser-...!!!“ „Shhh, beruhige dich!“ meinte Liona, „Wenn sie Mesumanierin ist, kann sie höchstens seine Sandkastenfreundin oder so gewesen sein!“ „Yari, Yari, Yari!!!“ schrie Zitan, „Du bist es ganz in echt!!! Yeeeaahhh, dass ich dich nochmal wiedersehe-...! – Was macht dein Vater?“ Yari sah zur Seite. „E-er ist tot... er wurde vor einigen Monaten überfahren...“ Zitan sah sie ernst an. „Verzeih mir,“ sagte er betreten, „Meine Mutter ist auch inzwischen tot-... sie starb an einer unheilbaren Krankheit.“ „Ähem,“ hörten sie da Zantis, der sich räusperte, und die zwei sahen auf. „HALLOOOHO??!!“ brüllte Zantis sie an, „Könntest du bitte mal erklären, was hier abgeht, Ziddy??!! W-wer is’n das Mädel??!!“ Zitan sah erst Zantis, dann Yari an. „Yari ist eine alte Bekannte von mir! Wir kennen uns aus dem Krieg!“ erklärte er gut gelaunt, „Damals, als wir zwei Jahre lang in einer Höhle gelebt haben, mit etwa fünfzig Leuten, waren wir zwei die einzigen Kinder.“ „Also doch ´ne Sandkastenfreundin,“ sagte Liona lachend. Siana schnaubte. „Nur mal so am Rande, Ziddy gehört mir!“ schnappte sie beleidigt, „Und ich bin die Prinzessin Sentarias, klar soweit??!“ Yari stutzte. „Sen-...taria??! Kaiylas Tochter also??!! Wie zum-... ist Kaiyla etwa schon hier??!“ Jetzt erstarrten die zwölf Kameraden. „Wie jetzt – wieso, Kaiyla ist hier??!!“ platzte Zitan entsetzt heraus. Yari blinzelte. „Naja, jedenfalls soll sie kommen! Der König ist ihr Cousin, und weil er heute von Kaiyla Kesra Besuch kriegt, wollte er ihr seine Tochter Tiara zeigen, die Magisanierin ist und demnach zaubern kann!“ „Der König Zujani hat eine Magisanierin als Tochter??!!“ fragte Zenta entsetzt, „U-und dann ist er auch noch Kaiylas Cousin??!!“ „D-das ist ja der Grund, warum die Männer mich jagen!! Tiara ist nämlich verschwunden!! Und König Zujani braucht einen Ersatz, und weil ich Tiara ähnlich sehe und zaubern kann, soll ich nachher Prinzessin Tiara spielen!“ „Hat der sonst keine Probleme??!!“ fauchte Zenta empört, und Lani quiekte: „Seine Tochter ist weg, und statt sie zu suchen, sucht er einen Ersatz für sie??!!“ „Der Tor weiß nicht, was mit Königin Kaiyla ist??!!“ rief Zenta aufgebracht, „Sie ist böse!!! Sie ist im Bann der Thanata!!“ Yari starrte ihn an. „WAS?!?!“ So erzählten die zwölf die ganze Geschichte. Warum sie hier waren und was Thanata und Kaiyla vorhatten. Als sie fertig waren, sah Yari aus, als wäre sie überfahren worden. „Oh mein Gott!!!“ rief die Rothaarige panisch, „D-dann ist Nami in höchster Gefahr!!“ „Du noch mehr!“ sagte Zitan scharf und sprang auf Kasera, bevor er ihr die Hand hinhielt. „Steig auf, du kommst mit uns!“ Yari kletterte (zu Sianas größtem Ärger) auf Kasera vor Zitan, und er sah zur Seite, als er fortfuhr. „Thanata hasst Mesumanier bis auf den Tod – sie hasst die ganze Welt, und besonders die Magier!“ „Wohin gehen wir jetzt mit ihr, Ziddy?“ fragte Tiras vorsichtig, und Zitan sah sich um. Dann sah er Yari an. „Hör zu,“ sagte er ernst zu ihr, „Du wirst die Sache durchziehen, du wirst heute so tun, als seist du diese Prinzessin Tiara. – Wir werden mit in das Schloss kommen, ich will wissen, was Kaiyla hier will! Es ist mit Sicherheit kein Zufall, dass sie hierher kommt! Wer weiß, was sie wieder im Schilde führt! Du machst einfach dein Ding, wir werden das Geschehen aus der Nähe verfolgen...“ „Einverstanden,“ stimmte Yari nach einer kleinen Pause zu, und die zwölf anderen sahen sich an. „Wie willst du denn in das Schloss von Zujani kommen, du Tor??!“ fragte Zenta, und Zitan sah in den Himmel. „Yari wird uns schon reinbringen – oder?“ Yari grinste plötzlich. „Jau!“ machte sie, „Wenn ich schon Prinzessin Tiara bin – dann mal ab zum Schloss!“ „Haaaaaaalt!!!“ schrie Liona noch, „Z-zuerst kaufen wir ´nen neuen Kompass!!!“ Wenig später erreichten sie das Schloss von Zujani. „DA IST SIE!!!!“ ertönte plötzlich eine Stimme, und die Freunde sahen schon Soldaten auf sich zustürzen. „Und der Kerl, der unsere Kollegen versteinert hat!!! – FESTNEHMEN!!!“ „Rührt euch nicht vom Fleck, wenn ihr noch etwas leben wollt!!“ warnte einer der Männer, als die Gruppe umzingelt war. Jali wurde schon nervös und trippelte unruhig hin und her. „Schnauze, ihr Nasen,“ murrte Zenta, und Zitan sah die Männer streng an. Da sprach Yari. „Waffen runter!!!“ verlangte sie, „Ich werde eure Prinzessin spielen, wie euer König es will! Unter der einen Bedingung, dass ihr meine Freunde frei lasst!!“ Die Soldaten sahen sich stirnrunzelnd an. „Was tun wir?“ „Keine Ahnung, der König hat nicht gesagt, was wir in so einem Fall tun sollen-...“ „Tut, was sie sagt,“ befahl der eine Soldat, offenbar ihr General, und er sah Yari an. „Gut, Tizuno kommt mit uns! Lasst die Rüpel laufen, wer immer sie sind!“ „Dankedankedankedanke...!“ sagte Zantis in einem Fort und lachte blöd, „Ich hatte schon Angst, sie würden uns umbringen!“ „Trottel,“ sagte Lani zu ihm. Yari kletterte von Kasera und ließ sich von den Männern ins Schloss ziehen. Bevor sie verschwand, zwinkerte sie Zitan zu und winkte mit einer nebensächlichen Handbewegung nach links zum Schlossgarten herüber. Zitan blinzelte. „Ach, wir sollen durch den Garten gehen!“ meinte er, „Kommt mit! – Aber leise...“ „Gut, dann sollten wir aber keine Zeit verlieren, es wird langsam dunkel,“ meinte Zenta dazu. Die zwölf verschwanden ohne bemerkt zu werden in einem Busch. Sie gingen durch diesen hindurch und gelangten so in den Schlossgarten. „Da drüben ist ein Fenster!“ meinte Lili und zeigte nach rechts auf das riesige Schloss, wo sie ein offenes Fenster sah. Die Freunde kletterten unbemerkt durch das Fenster in eine Art Stube im Schloss, und ratlos sahen sie sich um. „Wie sollen wir hier Yari finden??“ fragte Vento gerade, da ging die Tür auf – sofort sprangen alle entsetzt zur Seite, Zenta sprang zur Tür und hielt demjenigen, wer immer es war, der durch die Tür kam, sofort ein Messer an den Hals: „Keinen Mucks, oder du bist durch!!“ „Hrrgh, ich bin's bloß...“ maulte das rothaarige Mesumanier-Mädchen in Zentas Klemme, und er ließ Yari blinzelnd los. „Ups,“ kam von Zenta noch, und Yari schloss schnell die Tür hinter sich. „Ihr seid schon da, toll,“ freute sie sich, „Hat alles geklappt, wie es scheint! Ich spiele jetzt jedenfalls Tiara... und darf nachher Kaiyla Kesra E-Zauber vorführen, super-...“ Sie blinzelte, und Liona lachte. „Yeeeaahhhh, Furia, Eisra und Blitzraaa!!!“ schrie sie übermütig, „Und Flora natürlich! Aqua, haha... am liebsten mag ich Aurora!“ Die anderen glucksten. Yari seufzte. „Ich bin schon seit gestern dauernd hierher geschleppt worden und kenne mich inzwischen ganz gut aus hier!“ sagte sie, „Ich zeige euch einen Ort, von dem aus ihr alles sehen könnt, ohne gesehen zu werden! Aber ihr müsst sehr vorsichtig und leise sein.“ „Das packen wir, so!“ bestimmte Lili, dann fiel ihr etwas ein. „Die Kizayas können einfach da im Garten bleiben???“ „Öhm...“ machte Yari und sah in den Garten, in dem die Kizayas grasten und die Beete abfraßen, „A-also... ich kümmere mich darum...!“ „Bring uns nun zu deinem Ort,“ befahl Zitan dann, „Wir haben nur knapp Zeit!“ Yari nickte und machte eine Handbewegung zur Tür. „Folgt mir unauffällig!“ zischte sie und ging. Die Kameraden hinterher. Sie wanderten leise über die Korridore und einige Treppen hinauf, bis sie an einer Tür ankamen. Yari öffnete sie, und die dreizehn standen vor einer langen Leiter, die wohl zum Dachgeschoss führte. „Iiihh,“ machte Siana, „M-...müssen wir da-... echt rauf...??!“ „Stell dich nicht so an, du Zimperliese,“ sagte Vento grinsend, „Du hast immerhin schon gelernt, Leute zu töten, ohne zu kreischen...“ Siana zückte einen ihrer Pfeile und bedrohte Vento wutschnaubend damit. „Mistkerl!!!“ „Hey, pschschscht!!!“ machte Zitan streng, und beide verstummten. Die Freunde und Yari kletterten die Leiter hinauf, bis sie auf einem Korridor ankamen. Sie waren auf dem Dachboden. Am Ende des Korridors war eine Tür, und Yari blieb davor stehen. „Hier kommt ihr auf die Balken über dem Thronsaal. In diesem Raum wird der König Kaiyla empfangen. Ihr müsst sehr vorsichtig sein, dass ihr nicht herunterfallt, und ihr dürft kein Wort sagen! Der König hört unten alles!“ Yari öffnete leise die Tür. Die zwölf sahen hindurch. Es waren viele Balken zu sehen, die nahe der Wand und in den Ecken verliefen. zehn Meter unter ihnen war der mit blauen Fliesen belegte Fußboden des Thronsaals. „Mein Gott,“ wisperte Siana und klammerte sich an Zitans Arm, „I-...ist das hoch!“ „Leise,“ mahnte Yari. Dann ließ sie die Freunde vorbei. Diese schlichen sich vorsichtig auf die Balken und pflanzten sich in eine Ecke, von der aus sie den Thronsaal gut überblicken konnten. Yari winkte noch. „Viel Glück!“ flüsterte sie und schloss die Tür. Dann ging sie zurück nach unten. „Und jetzt??“ fragte Vento fast tonlos. Zenta sah ihn an und spielte gelangweilt mit seinem Messer. „Abwarten und Tee trinken,“ antwortete er noch tonloser. Die zwölf schwiegen. Zitan lehnte sich an die Wand. Plötzlich merkte er, wie sich zwei Arme an seinen linken Arm klammerten. Es war Siana, die etwas panisch hinunter starrte. „Ich hab Angst...“ flüsterte sie. Er sah sie an, dann legte er sanft einen Arm um sie und drückte sie etwas an sich heran. „Keine Sorge... ich bin ja da-... ich pass auf dich auf...“ Sie lächelte und wurde leicht rot. Dann lehnte sie sich an seine Schulter und schloss die Augen. Plötzlich ertönte ein lauter Knall, und alle schraken hoch, als die Tür zum Thronsaal aufflog und zwei Soldaten hereinkamen. „Eure Majestät!“ rief der Erste, „Die erhabene Königin Sayamainas, Königin Kesra, ist eingetroffen!“ Sie traten zur Seite, und herein kam Kaiyla. Sie hatte wie immer ihre verzierte Krone auf dem Kopf und trug einen langen, roten Umhang. Hinter ihr traten Kindarn, eine vermummte Gestalt im schwarzen Kapuzenmantel und zwei Soldaten ein. Die beiden Zujani-Soldaten gingen wieder. Stille. „Ihr zwei könnt euch auch verpissen,“ sagte Kaiyla zu ihren beiden Soldaten, und sie verneigten sich. „Sehr wohl, eure Majestät!“ Damit gingen sie aus dem Saal. Übrig blieben Kaiyla, Kindarn, die Vermummte und der König von Zujani, der sich jetzt von seinem goldenen Thron erhob und die Arme hob. „Liebe Cousine!“ begrüßte er sie freudig, und Kaiyla tat etwas Seltenes – sie verneigte sich. „Eure Majestät,“ sagte sie, und König Zujani ging zu ihr herüber und begrüßte sie mit einem Handkuss. „Kaiyla! Liebe Cousine!“ wiederholte er, „Wie schön, dich hier in Zujani begrüßen zu können! Ich bin sehr erfreut, dass dir die lange Reise nichts ausgemacht hat! Fühl dich wie zu Hause!“ Kaiyla erhob sich und nickte knapp. „Sehr gern, Lomo,“ nannte sie ihren Cousin beim Vornamen, „Darf ich dir meinen ersten General vorstellen? Das ist Kindarn, mein treu ergebener General! Er leitet das Heer Sayamainas!“ „Ah, prima! Seid auch Ihr herzlich gegrüßt, Sir,“ sagte König Zujani zu Kindarn. Kindarn brummte bloß missgelaunt. Dann sah der König auf das Wesen im schwarzen Kapuzenmantel. „Und... wer ist das?“ fragte der König unsicher. Die Vermummte sah auf, aber man konnte auch innerhalb der Kapuze nichts als schwarz erkennen. Die Vermummte trat vor. „Ich bin eine treue Freundin der Königin. Freut mich, die Ehre zu haben, König Zujani,“ krächzte sie tonlos, jedoch ohne sich zu verbeugen. Der König sah sie verwirrt an und nickte bloß. „Gewiss, gewiss...“ murmelte er, ohne den Blick von ihr zu wenden. Die zwölf auf dem Balken sahen sich mit einem Hauch von Entsetzen an. „Das ist Thanata!“ flüsterte Zenta tonlos, und die anderen hielten die Luft an. Zitan senkte die Augenbrauen. Thanata... „Sagt mal,“ sagte der König derweil unten, „Hattest du nicht eine Tochter?“ „Ja, aber sie wurde mir vor kurzem entwendet,“ sagte Kaiyla mit einem schnippischen Unterton. „Eine Bande von Banditen hat sie mir entführt, du verstehst also, dass ich nicht lange bleiben kann, Lomo.“ Der König nickte, und Thanata rümpfte unter ihrer Kapuze die Nase. „Kaiyla!“ zischte sie, ohne Kaiyla anzusehen, „Hier ist was oberfaul! Ich spüre es! Sie müssen ganz in der Nähe sein-... ich spüre... seine Aura, Kaiyla...“ „Sieh dich um, aber sei unauffällig,“ grummelte Kaiyla zu Thanata, „Der Blödmann Lomo muss nicht Verdacht schöpfen.“ Thanata krächzte bloß. „Wie schrecklich!“ sagte König Zujani dann, „Die arme Siana!... – Warte einen Moment! Ich zeige dir meine Tochter, Tiara! – Meine Frau ist vor sechs Jahren gestorben, wie du weißt...“ „Das Leben ist endlich,“ sagte Kaiyla barsch dazu, und dann: „Ich – verfluche diesen Bastard Sari.“ Innerlich zuckte Zitan zusammen, als sie das sagte. Sie konnte ihn hier nie finden, aber ein ungutes Gefühl breitete sich in ihm aus. „TIARA!!!“ rief der König da plötzlich laut, „KOMM RUNTER, DIE KÖNIGIN IST DA!!!“ Thanata sah auf, dann wandte sie sich zu König Zujani um. „Es macht Euch doch nichts aus, wenn ich mir den Thronsaal mal genauer ansehe, Majestät?“ fragte sie scheinheilig, „Ich sehe, Ihr habt hier sehr interessante Wandmalereien.“ „Nein, gewiss, schaut Euch um... wer immer Ihr seid...“ murmelte der König. Kaiyla hätte fast gelacht. Thanata interessierte sich also für Wandmalereien, haha. Jeder, der Thanata kannte, würde bei der Vorstellung lachend am Boden liegen. Auch Vento und Zantis mussten oben kichern. „Künstlerisch Interessierte will die Welt vernichten, haha,“ machte Vento flüsternd, und auch Coran und Osea grinsten. Der König von Zujani sah Thanata seltsam nach, als sie anfing, die Wände anzugucken. Eigenartig... es hat garkein Gesicht, dieses vermummte Wesen! Und es hört sich an wie eine klapprige, alte Witwe! Es ist mir irgendwie unheimlich... Gerade da flog die Tür auf, und alle fuhren herum. Yari stand in der Tür. „Du hast gerufen, Vater?“ „Tiara! Komm her! Das ist meine Cousine Kaiyla!“ rief der König strahlend. Yari machte eine tiefe Verbeugung. „Sehr erfreut, Majestät!“ sagte sie höflich. Kaiyla sah Yari lange Zeit an, ohne den Mund zu verziehen. „Eure Tochter ist ein Prachtstück,“ sagte sie, aber ihre Stimme klang eher abweisend. Thanata drehte den Kopf und blieb plötzlich stehen, als sie Yari erblickte. Was – sehe ich??! Nur zu, Kaiyla, meine Puppe... tanze noch ein wenig... bis ich Zitan Sari gefunden habe! „Als ich sie das letzte Mal sah, war sie noch ein Baby-... sie ist ja eine richtige Dame geworden,“ meinte Kaiyla anerkennend mit Blick auf Yari. Der König grinste. „Ja, nicht wahr??! – Tiara, du weißt, was du uns noch zeigen musst!“ sagte er. Yari lächelte. „Ja, Vater! Nehmt euch nur Stühle, dann kann die Vorführung beginnen!“ sagte sie sanft. Der König schnipste mit dem Finger. Zwei Soldaten brachten vier Stühle, auf drei davon setzten sich der König, Kaiyla und Kindarn. Kaiyla sah zu Thanata, die in einer Ecke des Saals herumwuselte. „Kommst du?“ Thanata setzte sich nun auch. „Kaiyla,“ zischte sie, „In diesem Raum befindet sich eine starke, magische Aura! Hier stimmt was nicht! Ich spüre es!... Sari...“ „Das kann nicht sein, dieser Trottel von Kindarn hat die Kinder ja nicht fangen können!“ zischte Kaiyla. Thanata sah sie kalt an, obwohl sie kein Gesicht hatte. „Du bist meine Puppe, Kaiyla!“ sagte sie eiskalt, „Und ich ziehe deine Fäden. Und ich irre mich nicht, Püppchen.“ Kaiylas Blick wurde ausdrucksloser. Da unterbrach sie der König: „Vielleicht hab ich dir mal erzählt, dass Tiara Magisanierin ist?“ „Wie??!“ fragten Thanata und Kaiyla, die ihre normale Augenfarbe zurückbekam, „Deine Frau war Mesumanierin??!“ „Ja doch! Tiara, zeig uns mal, was Mutter dich in Magie gelehrt hat!“ Yari nickte. Sie schloss die Augen und fing an, sich zu konzentrieren. Kaiyla stöhnte. „Ich hasse Magier...“ „Sieh gut hin, meine Puppe,“ sagte Thanata mit einem amüsierten Krächzen, „Was siehst du... Kaiyla...?“ „EISRA!!!!!“ rief Yari da und warf die Attacke in die Luft. Ein Feuerwerk explodierte in der Luft, und es regnete Eiskristalle. „Bravo, bravo!“ applaudierten Kaiyla und Kindarn und taten, als fänden sie es ganz toll. Thanata blieb still. Meine Macht ist noch nicht soweit... zurückgekehrt, dass ich Kaiyla völlig unter Kontrolle halten kann... manchmal tut sie Dinge... aus eigenem Willen... Puppen haben keinen eigenen Willen. „Und noch was!“ forderte der König stolz. Yari konzentrierte sich erneut und streckte dann die Arme aus. „FURIA!!!“ Diesmal blitzte rotes Feuerwerk auf. Wieder wurde geklatscht. Thanata rümpfte die Nase. „Du siehst es nicht, Kaiyla...?“ fragte sie kalt, „Erkennst du ihre Aura? Rot – Rot, wie das Feuer des Karon, Kaiyla! Sie ist nicht Tiara Zujani, sie ist eine Tizuno! Schützling von Karon, dem Gott des Feuers...!“ „W-was??!“ fragte Kaiyla verwirrt, und Thanata lachte eiskalt. „Sie ist eine falsche Prinzessin! Ein Betrug soll dir vortäuschen, du sähest Prinzessin Tiara... was du siehst, ist eine waschechte Mesumanierin von Karons Feuer!“ „Was??!“ zischte Zitan und sah auf. Alle starrten zu Thanata und Kaiyla herunter. „Sie weiß es, Zid, sie weiß es!!“ zischte Tiras. „VERRAT!!!“ brüllte Kaiyla plötzlich. Alle fuhren zusammen. „Lomo!!! Warum zeigst du mir eine falsche Tochter??! ICH WEIß, SIE IST NICHT DEINE TOCHTER!!! WER IST SIE?!?!“ „Wie??!“ rief der König und sprang auf. Yari erschrak und hörte auf zu zaubern. Oh nein!!-... „Du bist eine Tochter Karons, falsche Schlange... Tizuno!!“ krächzte Thanata und stand auf. „Woher will sie das wissen?!“ rief der König verunsichert, und sein Gesicht wurde aschgrau. „Das ist Tiara!!“ „Ihr lügt, Majestät!“ krächzte Thanata, „Haltet Ihr mich für dumm??! Ihr wisst nicht, wer ich bin!“ „Wie wagt Ihr, mit mir zu sprechen??!“ schrie der König. „Kaiyla!!! WAS IST DIESES DING DA?!?!“ Kaiyla lachte und erhob sich ebenfalls „Als ob du törichter Mensch Ahnung hättest von der Magie...“ „Du Närrin!!!!“ fluchte König Zujani wütend, „Was erlaubst du dir, Cousine??!“ „Haltet den Rand, Majestät! Ihr sprecht mit der Königin Sayamainas!!“ fuhr Kindarn auf und sah dem König streng in die Augen. Kaiyla grinste gehässig. „Ihr braucht mich nicht zu rechtfertigen, General. – Danke trotzdem! Lomo... warum belügst du mich??!“ König Zujani sah beschämt zu Boden. „Ich... Tiara ist weggelaufen...“ „Na also!... Und du glaubst, mit dem Piffelzauber kannst du angeben? ICH LACHE!!“ rief Kaiyla verächtlich. Sie streckte ihre Hand in Yaris Richtung aus. „Ich zeige deiner Tizuno-Ersatz-Tiara mal, was Magie ist...!!“ „Sie wird sie töten!!!!!“ schrie Siana. Darauf hielt sie sich die Hand vor den Mund. Das hätte sie nicht sagen sollen, doch es war zu spät. Thanata riss den Kopf hoch. Siana drückte sich hastig an Zitans Brust. Zitan spürte, wie in ihm ein schlechtes Gefühl aufstieg. Ihm wurde heiß, während er unentwegt auf Thanata starrte. „Da sind sie... Sari...!!!!“ krächzte Thanata. Sie hob den Arm und deutete nach oben. „Nein!“ entfuhr es Yari im Stillen. Zitans Herz begann zu klopfen wie verrückt. Am liebsten wäre er unsichtbar gewesen. Er begann, hastiger zu atmen, Schweiß rann ihm über die Stirn. Genau da fing Thanata seinen Blick. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Kopf, und er schrie auf. Alle drehten sich nach oben. „SARI!!!“ brüllte Kindarn da und zog schon sein Schwert. „DA SIND SIE!!!“ schrie Kaiyla, „DA SIND SIE!! SOLDATEEEEENN!!!“ „Moment, moment, was geht hier vor, was-...??!!“ stammelte der König völlig verwirrt, „Was machen die Leute auf dem Balken??!!-...“ „Halt die Klappe! TERRA!!!“ schrie Kindarn, und der König wurde versteinert. „Majestät, ein Tor weniger im Raum.“ „Sehr gut,“ lobte Kaiyla, während alle böse nach oben sahen. „KOMM RUNTER, ZITAN SARI!!!“ schrie Kindarn, und Zitan stand auf. Alle sahen ihn an. „Hm... wie nett-... ... glaubst du, die allmächtige Herrscherin erkennt dich nicht??!“ höhnte Kaiyla, „Du bist dümmer als ich dachte! Komm runter und stell dich, du Feigling!“ Zitan knurrte. „KAIYLA!!“ rief er laut, „Was willst du?! Was hast du mit dem König vor??!“ „Dem hier??!!“ wunderte sich Kaiyla, und Zenta seufzte. „Naja, es sei denn, Ihr seht noch einen König, Majestät!“ „Hahaha!!“ lachte Kaiyla und zeigte auf König Zujani, „Garnichts habe ich mit dem vor!! Er ist nutzlos! Er ist ein normaler Mensch! Ein stolzer Angeber, mehr nicht! Ich schenke ihn dir, wenn du ihn haben möchtest... Ziddy...!“ „KOMM RUNTER!!!!“ brüllte Kindarn erneut. Jetzt standen auch die elf anderen auf. Kaiyla lachte. „Oder-... ich ergreife andere Maßnahmen...“ Sie zielte mit dem Finger auf Yari. „NEIN!!!“ schrie Zitan. Mit diesem Wort sprang er vom Balken. „Zid!!!“ schrien Zenta und Vento im Chor. „Kommt mit! PSYCHOKINESE!!!“ schrie Liona. Sie teleportierte sich selbst und die zehn anderen auch auf den Fußboden des Saals. Da landete Zitan gekonnt vor Yari und zog sein Schwert hervor. „Du wirst ihr kein Haar krümmen!!!“ Yari wich zurück. „Hilfe...“ „Sieh an!“ machte Kaiyla, „Alle sind sie da! – Siana, meine Tochter! Wie schön, dich wiederzusehen.“ „Scher dich weg!!!“ schrie Siana und wich zurück, „Du bist nicht meine Mutter!!! Du bist im Bann der Thanata!!“ „Warum sagst du nicht Mama zu mir?“ fragte Kaiyla kalt, „Mama hat dich vermisst, Siana...“ „SCHER DICH WEG!!! – Ziddy...!!“ Zitan zischte. „Rühr Siana nicht an, falsche Natter!!!! Ich töte jeden, der ihr zu nahe kommt!!“ „Das will ich sehen!!“ grinste Kaiyla gehässig, „Kindarn! Du kümmerst dich um Liona Kizalos, und ihr, Soldaten, nehmt die anderen gefangen! Lebend!“ „Ha! Na denn gute Nacht,“ knurrte Vento, als die Soldaten, die in der Tür zum Thronsaal aufgetaucht waren, die Freunde umzingelten. „Halt einfach die Klappe-... los, kämpfen wir!“ rief Zantis, und schon stürzten sich die Soldaten auf die Kameraden. Kaiyla lachte. „Ganz wie du willst, Ziddy! Ich nehme die Herausforderung an!“ Sie streckte die Hand aus und schleuderte Zitan mit einem Blitz aus ihrer Hand gegen die Wand. Er schrie auf, als es krachte, und die Wand zu bröckeln begann. „Zitan!!! – Bist du o.k.??!“ fragte Yari und lief zu ihm, als er zu Boden sank. „Du bist im Weg, Tizuno!“ Kaiyla schmetterte wütend eine Energiekugel auf Yari, und sie wurde zu Boden geworfen. „AAHHH!!!“ „YARI!!!“ schrie Zitan. Er umklammerte sein Schwert und sah Kaiyla finster an. „Das machst du nicht nochmal! HA!!!!“ Damit sprang er auf und riss das Schwert hoch – doch urplötzlich konterte Kaiyla seinen Angriff mit einem Blitz, und Zitan starrte sie an, als der Blitz ihm das Schwert aus der Hand schleuderte. Es flog in hohem Bogen durch den Saal und landete auf dem Boden. „W-...was-...??!“ „Du hast doch förmlich danach geschrien, getötet zu werden, Zitan!“ lachte Kaiyla und hob die Hände, „Du wirst sterben... für das, was dein Vater Keron angetan hat!! – STIRB!!“ Sie streckte den Arm aus. Ein blauer Strahl fuhr daraus hervor auf Zitan zu. „KONTRA!!!“ reagierte er schnell in Ermangelung seiner Handwaffe, und Kaiyla duckte sich, um nicht getroffen zu werden. „Das war noch garnichts! JETZT GEHT’S ERST RICHTIG LOS!!!“ schrie sie, dann kreuzte sie die Arme und konzentrierte sich. Zitan tat es ihr gleich. Beide öffneten die Augen, ihre flammten rot und seine blau auf. „PSYCHOKINESE!!!“ schrien beide zugleich. Die Energiekugeln donnerten aneinander, und eine gewaltige Explosion entstand. Die beiden wurden zu Boden geworfen. „MACHT SIE FERTIG!!!“ schrie Kindarn, während er einen von Lionas Tsavorit-Schlägen abbekam. Er schrie auf. „Du Missgeburt, Kizalos! Das zahl ich dir heim!! TSAVORIT!!!“ „PSYCHOKINESE!!!“ schrie Liona, und Kindarn wurde zu Boden geworfen, seine Tsavorit-Attacke verrauchte in der Luft. „Aargh-... verdammt...“ brummte Kindarn, und Liona stand wutentbrannt über ihm, die Hände ausgestreckt. „Stirb, du Wurm!“ zischte sie, „Ungeziefer soll nicht leben, nicht wahr, General?“ Kindarn starrte sie groß an, als sie den Mund öffnete: „Messerklinge!“ „Ich hasse Soldaten...!“ murmelte Vento, während er einem von den besagten sein Schwert in den Bauch rammte. Der Soldat ging zu Boden und starb noch auf der Stelle. „Wir müssten schneller sein, wenn wir diese Masse hier noch besiegen wollen...!“ meinte Zantis und drehte sein Schwert herum, „NA KOMMT SCHON, IHR AMATEURE!!!“ „Ihr Narren! Glaubt ihr, ihr kommt am Heer der Königin Kaiyla vorbei?!“ höhnte ein Soldat, bis er unterbrochen wurde – Zenta hatte ihm brutal den Kopf abgeschlagen. Blut spritzte und beschmutzte Zantis‘ Weste, als der Kopf in hohem Bogen durch den Saal flog. Zantis kreischte. „IIIIHH, ZENTA, DU FERKEL!!!“ „Wenigstens hatte er einen kurzen Tod!“ schnappte Zenta und drehte sein blutüberströmtes Schwert in der Hand herum, „Die Weste kann man waschen, du Spasti!!“ „TERRA!!!“ rief Lili zum wiederholten Male und versteinerte drei Soldaten, „Yeeaahh, wir kommen voran!!“ „Ich hab keine Lust mehr...!“ jammerte Nadaiya, und als darauf ein Soldat auf sie zustürzte, kreischte sie: „HIIILLLLFFFEEEEE!!!!“ Ritsch! „Iiieekk, Zenta, nicht so doll...!“ heulte Nadaiya, als der Soldat geköpft vor ihr am Boden lag und Blut aus seinem Hals strömte. Zenta seufzte. „Krieg ich auch ein Danke, Lolita?“ Nadaiya brummte. „Du willst doch nur ficken...“ „ICH??!!“ kreischte Zenta empört, „Wer ist hier die Schlampe, du oder ich, hm??!!“ Yari wachte langsam wieder auf. Ihr Rücken schmerzte, aber was sie sah, schockierte sie viel mehr: überall waren zerstückelte Soldaten und Blut am Boden, hin und wieder schrie ein Soldat, als er getötet wurde. Es ist wie damals im Krieg... genauso... Sie rappelte sich auf und sah finster zu den Soldaten hinüber. „Na wartet... diesmal nicht...!“ Sie schloss die Augen. Allmächtiger Gott des Feuers, Karon, erhöre mein Flehen und gib mir deine Kraft! „AAAAAAHHHHHH!!!!“ schrie Zitan, als ein weiterer von Kaiylas roten Blitzen sich durch seinen Körper bohrte, und mit dem Schmerz ging er zu Boden – gleich darauf erwischte ihn eine Psychokinese, und er wurde wieder mit Karacho gegen die Wand geschleudert. „Aargh-...!!! Scheisse...!!“ Kaiyla lachte höhnisch. „Für Saris Nachfolger bist du grottenschlecht!!!!“ höhnte sie. Zitan keuchte und japste und rang nach Luft. Es gab kaum ein Körperteil, das nicht schmerzte, überall hatte er blaue Flecken, Brandwunden von Turmalin und den Blitzen, und blutete an diversen Stellen. Genau da traf ihn eine weitere Energiekugel, und er ging erneut zu Boden. „Ich bin erledigt-...!“ stöhnte er außer Atem. Kaiyla ist wohl-... noch ´ne Nummer zu hoch für mich alleine-... wie schafft sie es, alles, was ich ihr anzaubere, so gut wegzustecken??!! Sie ist kein bisschen müde...! „ZIDDY!!!!!!“ kreischte Siana und wollte zu ihm laufen, doch ein Soldat kam von hinten und schnitt ihr mit dem Schwert über den Rücken. Sie stieß einen gellenden Schrei aus und stürzte zu Boden. Der Soldat wollte sie gerade packen, da ertönte Lilis greller Schrei: „FURIA!!!!!“ Der Soldat wurde angekokelt, und Siana blieb verschont. „Bist du o.k., Siana??!“ fragte Lili, und Siana rappelte sich auf, obwohl ihr Rücken schmerzte. „I-ich-... ja, es-... – aber Ziddy...!“ heulte sie verzweifelt und sah auf Zitan, der am Boden kroch und nach seinem Schwert angelte. „I-ich muss ihm helfen!“ „Das kannst du nicht, selbst für ihn ist Kaiyla zu stark!! – Bleib hier, Siana...!“ stammelte Lili, aber Siana hörte ihr nicht zu, sondern rannte quer über das Schlachtfeld zu Zitan herüber. „Ziddy!!!“ rief sie aus, „Geht es dir gut??!!“ Zitan keuchte, da packte er sein Schwert und rappelte sich mühsam hoch. „Es geht mir gut, mach, dass du wegkommst, sonst passiert dir noch was!! Siana, bitte!!!“ rief Zitan, und ein Schwall Blut kam aus seinem Mund. Er wischte sich mit dem Handrücken das Blut von den Lippen und stand auf. Siana tat es ihm gleich. „Zid, ich-...!!!“ stammelte sie völlig aufgelöst, „Du wirst sterben, du Idiot!!!“ „Ich bitte dich! Verschwinde!“ schrie Zitan, dann kam Kaiyla schon wieder auf ihn zu. „SARI!!! DAS IST DER REST!!!! YAAAAHHH!!!“ brüllte sie und schleuderte eine Energiekugel von sich. „NEIN!!!“ schrie Siana und warf sich davor. Noch bevor Zitan etwas hätte tun können, wurde sie von der Energiekugel getroffen. Sie stieß einen gellenden Schrei aus und stürzte zu Boden. „NEIN, SIANA!!! SIAAANNNAAAA!!!!“ brüllte Zitan. Kaiyla lachte. „Glaub nicht, sie bedeutete mir etwas, du Idiot!! Siana ist mir egal!!!!“ „Du-...!!!“ zischte Zitan wütend, „D-du schwarzmagisches, ekelerregendes, widerliches Miststück!!! DAS WIRST DU BÜßEN!!!“ Er stand auf, und das blaue Licht leuchtete um ihn herum auf. Kaiyla starrte ihn an. Doch gerade da wurde sie von etwas anderem unterbrochen: ein roter Blitz war durch die Decke gekommen, und alle fuhren herum. Da sahen sie Yari, die von einem roten Licht umhüllt war. Kaiyla erstarrte. „Tizunos Feuer...!!“ keuchte sie, da schrie Yari auf. „EUCH MACH ICH FERTIG!!!“ schrie sie laut, „RUBIN!!!“ Feuer schoss aus ihren Händen und traf der Reihe nach satte fünfzig Soldaten. Sie gingen in Flammen auf und verbrannten. Die zehn anderen Freunde retteten sich rechtzeitig zur Seite. „Du liebe Güte!“ rief Zenta bloß. Die zehn starrten zu Yari hinüber. Die fünfzig Soldaten waren tot. Das Licht erlosch, und Yari ging zu Boden. Thanata sah auf. „Die gefällt mir nicht...!“ grummelte sie, „Tizuno nervt...“ Alle standen wie gelähmt. Doch kaum war diese Sensation überwunden, kam schon die nächste: „SCHEISSE, SEHT DOCH!!“ brüllte ein Soldat, und alle fuhren herum: „Yeah, Ziddy zaubert!“ grinste Vento. Wie immer leuchtete Zitan blau auf und hatte die Arme überkreuz. Er öffnete die Augen, diese flammten blau auf. Kyana, Göttin der Meerestiefe, Beschützerin meiner Familie! Ich flehe dich an, gib mir deine Macht und beschütze uns! Er streckte die Arme von sich. „SAPHIR!!!!!“ schrie er und schmetterte eine riesige Energiekugel von sich. Sie traf Kaiyla und alle verbliebenen Soldaten außer Kindarn, der sich mit einem Quieken noch rechtzeitig hinter der Tür verkroch. „KÖNIGIN!!!“ schrie Kindarn dann, sobald die Energiekugel nicht mehr auf ihn zukam. Kaiyla schrie gellend auf, als die Eiskristalle der Saphir-Attacke sie durchbohrten und zu Boden rissen. Die getroffenen Soldaten leuchteten sofort blau auf und lösten sich auf, Kaiyla jedoch schrie weiter. Thanata lachte bei sich. „Kaiyla ist viel zu stark von der schwarzen Magie beeinflusst, als dass Saphir sie töten könnte! Haha!“ Da ging Kaiyla leblos zu Boden. Kindarn fing sie auf. „Königin??! Eure Hoheit! Sagt etwas!“ „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen!“ ertönte Thanatas Stimme. Alle drehten sich zu ihr um. Sie war aufgestanden und ging zu Kindarn herüber. „Sie ist nicht tot! Deine Anstrengung war umsonst, Sari!“ Das Licht um Zitan erlosch. „Und nun halt die Klappe.“ Sie streckte den Finger aus, und Zitan wurde mit einer gewaltigen Wucht an die Wand geschleudert. Er stöhnte kurz auf und fiel dann hart auf den Boden. Thanata lachte. „Du bist so dumm, Zitan Sari... du bildest dir wohl ein, du könntest was! Nichts kannst du! Du bist fast schon eine Schande für eure Elite-Familie, nicht wahr...?? Wenn ich Kasko nehme, oder Rimon... sie werden dich jetzt sehen und sich für dich schämen, Zitan Sari! Haha!!“ „Wie kannst du es wagen, so mit ihm zu reden??!“ schrie Liona wütend, „Ich schwöre bei Chinon, er hat die Macht der Saris im Blut! Und das wirst du noch zu spüren bekommen, Thanata!!“ Thanata sah Liona amüsiert an. „Ach ja? Wo denn? Ich sehe nichts, kein Anzeichen seiner Kräfte! Na gut, im Vergleich zu dir ist er stark, aber...“ Liona knurrte. „Sieh ihn dir an! Sieh! Was siehst du, Kizalos, Schützling Chinons?? Er hat dieselben, blonden Haare wie seine verdammte Mutter!! Und dieselben, blauen Augen! Ich bin nicht dumm, Liona Kizalos! Und du glaubst, du könntest ihn mir gegenüber noch rechtfertigen??! Haha, dass ich nicht lache... sagt adieu zu eurem Freund Zitan, denn jetzt ist sein Ende gekommen!“ Alle erstarrten, als Thanata die Hand nach Zitan ausstreckte – „NEIN, HALT!!!“ schrie Yari auf und sprang auf, um zu Zitan zu rennen. Zenta fuhr herum. „DUMMES MÄDCHEN!! BLEIB STEHEN!!“ schrie er noch, als Thanata den nicht sichtbaren Mund öffnete – doch es war bereits zu spät, das Mädchen landete in dem Moment direkt vor Zitan, als sie Thanatas Zauber traf. „Todesklinge!“ ________________________ wie undramatisch >3> Warum sind alle so idiotisch sich vor Ziddy zu schmeißen?! XD besonders Siana ey XDD wie oft hat sie sich schon vor ihn geworfen und ist dann fast selber krepiert?! XDDDD ich mochte das kapi aber^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)