Seydon von Linchan (2007er Version) ================================================================================ Kapitel 62: Eine Schwierigkeit für sich --------------------------------------- „Wir müssen schnellstens nach Lesli!“ erklärte Zitan wichtig und sah dabei die fünf anderen an, die jetzt wieder bei der Gruppe waren, „Weil Kindarn uns in Tenji überrascht hat und er sicher weiß, dass wir nicht weit weg sind! In Lesli vermutet er uns hoffentlich nicht sofort-... – Diesmal gibt’s hoffentlich keine Blitzhexen, die wir überwinden müssen bis Lesli, oder??!“ Die anderen seufzten. „Nemesis war blöd...“ sagte Liona und zupfte an Seljas Mähne herum, und Zenta zog die Augenbrauen hoch. „Wir haben Nemesis getroffen???“ wunderte er sich, und alle starrten ihn an. Tiras lachte. „Oh mein Gott!!“ rief er aus, „Du hattest da gerade deine glorreiche Armasia, mein Freund!! – Schon gegen zwei Hexen haben wir gekämpft, und keine hast du richtig mitgekriegt! – Dione hatte dich doch gleich am Anfang hypnotisiert!“ Zenta blinzelte. „Ich fühle mich leicht verarscht-... was soll's, wir haben ja noch Epona! Die treffen wir sicher auch noch, passt auf!“ „Epo- was??!“ machte Coran, und Zenta sah ihn hochnäsig an. „Weißt du denn garnichts??! Epona! Die dritte dieser blöden Hexen!!“ „Davon – gibt’s drei?“ machte Coran kleinlaut und hielt drei Finger hoch, aber keiner hörte ihm zu. Gegen Abend rasteten sie in einer Höhle mitten im Wald. Sie hatten die Südpolarzone hinter sich gelassen, das Klima war wieder wärmer geworden. „Okay!!“ rief Zitan grinsend, als alle in der Höhle hockten, „Zenta, her mit dem Essen.“ Zenta warf seinem Freund einen erstaunten Blick zu. „Ich??! Ich hab kein Essen, Ziddy!“ Zitan brummte. „In deinem Rucksack, du Schlaumeier-...“ Zenta hielt den Rucksack verkehrtrum, sodass alles herausfiel, was drin gewesen war – alles mögliche, nur kein Essen. „Wo ist da Essen, Zitan?“ Alle sahen erschrocken auf den Haufen Kram ohne Essen. „Waaaas, kein Essen?!!“ kreischten Nadaiya und Lani im Chor, und Coran brummte auch. „Pfff, ihr konntet auch nicht kochen, ihr blöden Gänse, wir hatten nie was Tolles zu essen!!“ „SCHNAUZE!!!“ blaffte Lani ihn an und zog ihm am Ohr, „Du Lausebengel!!!“ „Aua – aua – aua!!!“ machte Coran und zappelte verzweifelt mit den Armen. „Na gut,“ meinte Zitan gelassen, „Dann – gibt’s eben erst morgen Essen. So. Schlafen wir jetzt,“ Er schnappte seine Decke und setzte sich in eine Ecke in der Höhle. Die anderen sahen ihn erstaunt an, ohne Widerrede zu leisten. Alle beugten sich Zitans Willen und sammelten also ebenfalls ihre Decken auf, um sich darin einzuwickeln. Siana sah Zitan aus ihrer Ecke traurig an, und Zitan blinzelte. Er wusste, dass sie gerne bei ihm geschlafen hätte. Und er hätte sie um alles auf der Welt gerne umarmt, er hätte sie fest an sich gedrückt und sie nie wieder losgelassen. Aber es durfte nicht sein. Was brachte es schon? Sie würde irgendwann einmal Sentarias Königin werden. Es war besser, sie und auch sich selbst schon vorzeitig daran zu gewöhnen. Was war er bloß für ein Dummkopf? „Siana... es tut mir leid...“ flüsterte er benommen, als er sich erhob und aus der Höhle ging. Siana sah ihm zuerst bestürzt nach, dann grub sie sich in ihre Decke ein und war traurig. Zitan war nach draußen zu Kasera gegangen. Als hätte sie auf ihn gewartet, schnaubte sie zur Begrüßung, als er kam. „Hey,“ fing Zitan an und lächelte geknickt. Kasera sah ihn an, während er sich vor ihr auf den Boden kniete und schwieg. Sie wieherte leise. „Ach... das ist alles so schwierig... ich Idiot hätte mich niemals in eine Prinzessin verlieben dürfen!-... – Oh, Kasera...“ Die zwei sahen sich an, dann fiel Zitan seinem Kizaya um den Hals. Sie schnaubte beschwichtigend und versuchte, ihn zu beruhigen. Schließlich setzte er sich auf ihren Rücken und fing eine Zeitlang an, seinem weißen Kizaya sinnlos über Siana zu erzählen, und Kasera hörte ihm stumm zu. Als ihm nichts mehr einfiel, beugte er sich über ihren Kopf und legte sich auf Kaseras Hals. „Scheisse!!!“ fluchte er ungehalten, „Was – ist das eigentlich für eine erbärmliche Welt??!! In der einem-... alles genommen wird, was man lieb hat-...?“ Er vergrub den Kopf in ihrer Mähne. Kasera schnaubte bloß, doch dann hielt sie inne. Er hing noch immer an ihrem Hals und grub sich mit dem Gesicht in ihre Mähne, und sie hörte nur seine leisen, erstickten Schluchzer. „Das gibt’s nicht,“ brachte Coran nur hervor. Der nächste Tag hatte begonnen, die Sonne schien. Coran stand vor den zwölf Kizayas, und was er sah, ließ ihm die Augen aus dem Kopf fallen: „Zid hat auf Kasera übernachtet!“ Sofort kamen die zehn Restlichen herbei. Zitan war auf Kaseras Rücken eingeschlafen, jetzt lag er da und schnarchte friedlich vor sich hin. „Hey, Prinzessin Fall-in-den-Schnee!!“ rief Zenta Siana, und Siana schnaubte ihn entrüstet an. „Ich habe auch einen Namen, Sir Psycho!!“ Zenta grinste. „Ohh, natürlich – Siana Asteria Kesra von Sentaria! – Was hast du wieder mit Ziddy angestellt, dass er auf Kasera pennt??!!“ „ICH??!!“ schrie Siana schockiert, und alle glucksten. „Ja, du!!“ rief Zenta böse, „Immer, wenn er wegen dir irgendwie beleidigt war, hat er auf Kasera geschlafen, du Mistkrücke-...!!“ „Zenta!!“ Zitans Stimme. Zenta fuhr herum, und Siana sah erschrocken auf. „Z-...Zid...“ stammelte sie kleinlaut, und Zitan sah Zenta an. „Hör endlich auf, Siana blöd anzufauchen, du Blödmann... bitte...“ Zenta schnaubte verächtlich. „Hör mal – ihre Fratze läd mich doch geradezu ein, sie blöd anzumachen...“ „DAS REICHT!!!“ fuhr Zitan auf, und alle verstummten, obwohl Coran, Vento und Zantis schon gekichert hatten. Siana stieg beleidigt auf Nervi und trieb ihn vorwärts. „Ihr – Rüpel!“ rief sie hochnäsig, und jetzt mussten die drei Blondlinge doch lachen. Zenta sprang auf Jalis Rücken und zerrte sie mit einem scharfen Blick auf Zitan herum. „Du lügst schon wieder!“ zischte er, „Hast du wieder Liebeskummer, du Trottel?? Du bist immer so drauf, wenn's um Frauen geht!“ Zitan antwortete nicht. „Siana ist meine Sache, Zenta,“ sagte er kühl, „Halt dich da raus.“ „Ohhh, hört, hört!!“ blaffte Zenta ihn an, „So ist das also, Sianas Gezicke geht mich also nichts mehr an! Ach je!! Werd glücklich, du-... armseliger Vollidiot!! – Komm, Jali!“ Mit einem wütenden Schnauben wendete er das braune Kizaya und ritt davon, Siana hinterher. Die anderen seufzten. „Zenta hat mal wieder gute Laune!“ sagte Liona, „Komm, Ziddy... – Zid?“ Zitan saß auf Kasera und sah Zenta betreten nach. „Das hab ich-... doch garnicht gewollt...“ Die zwölf erreichten am Nachmittag die Stadt Vinni. Sie richteten sich wie so oft schon in zwei Sechserzimmern ein, und schlussendlich hockten alle im Mädchenzimmer und langweilten sich. „Von hier aus könnten wir querbeet rüber nach Lesli gehen, dann sind wir morgen abend da,“ meinte Zenta gelangweilt, und die anderen sagten nichts dazu. „Naja, hauptsache, die sperren uns nicht weg in Lesli,“ murmelte Tiras, und Liona lachte. „Yeah, na und??!! Dann hauen wir denen in Lesli mit Psychokinese eine über, so!“ Die anderen lachten auch, nur Siana saß stumm auf ihrem Bett und lachte nicht mit. Coran lehnte sich mit einem Brummen auf den Tisch. „Maaann, diese Beziehungs-Probleme hier überall!!! Ziddy und Siana sind irgendwie gruselig, und Zenta und Nadaiya sind momentan garnichts – ähm – hey, moment, wo sind Lani und Zantis eigentlich??“ Die anderen sahen den Jungen an, und Vento blinzelte. „Ehh??! – Die sind zusammen??“ „Pff,“ machte Coran, „Hör mal, die sind meine Eltern...“ Lani und Zantis hatten sich in das nun leere Jungenzimmer verkrümelt, um das fortzusetzen, wobei Kindarns Armee sie im Wald vor Tenji unterbrochen hatte. „Ich glaube kaum, dass hier im Zimmer ein Busch rascheln kann, damit wir wieder einen Spanner töten,“ orakelte Zantis wichtig, als er sich über seine Freundin beugte, die unter ihm in einem der Betten lag und ihn jetzt blöd anguckte. „Du nervst, hör auf, zu labern, Süßer-...“ murmelte sie und zupfte an seinen blonden Haarsträhnen herum, und Zantis brummte. „Pff – wie du willst, du Domina...“ Sie wollte schon zu lachen anfangen wegen der Domina, da verschlossen seine Lippen ihren Mund und erstickten ihr Lachen. Sie schloss die Augen, um seinen Kuss zu erwiedern, und rückte sich im Bett zurecht, als sie seine Hände über ihren Bauch nach oben fahren spürte, während sie sich noch immer zärtlich küssten. „Sag... nie wieder Domina zu mir, du Sparsamen!“ grummelte sie ihm ins Ohr, als er von ihren Lippen abließ, und als er sie blöd ansah, zog sie ihn zu sich herunter, und bevor sie sich wieder küssten, sah er sie empört an: „Du bist eben doch eine Domina, Lani.“ Liona hatte den vorwitzigen Coran und auch Vento gerade noch davon abhalten können, an der Tür zum Jungenzimmer zu rütteln, als sie feststellten, dass Zantis und Lani da drin sein mussten. „Ihr Spielverderber!“ sagte das Mädchen wichtig zu Coran und Vento, „Lasst sie doch, wenn sie sich lieb haben!!“ „Wehe, wenn die in meinem Bett rumbumsen!!“ schnaubte Vento beleidigt, und Coran gackerte sich halb tot. Die anderen kamen aus dem Mädchenzimmer auf den Flur. „Ehm,“ machte Zitan, „Wollen wir... was essen gehen?“ „JAAAA!!!“ kam es einstimmig von den anderen, und Lili zeigte auf das Jungenzimmer. „U-und Zantis und Lani?“ „Pff!“ machte Zenta und ging schon zur Treppe, „Wenn die lieber vögeln, bitte! Darauf nehmen wir jetzt keine Rücksicht!“ Zitan hob die Arme. „Herrgott,“ machte er, „Nicht so gut gelaunt, Zenta...“ Die zehn Freunde gingen die Treppe herunter zum Restaurant des Hotels, wo sie sich an einen Tisch setzten und sich genug zu Essen bestellten. „Der Preis für das Essen ist im Preis für die Übernachtung mit drin,“ sagte Tiras nachdenklich, „Den wir theoretisch morgen früh bezahlen müssen.“ „Nyo,“ machte Zitan, „Theoretisch natürlich, rein theoretisch!“ „Mal davon abgesehen haben wir kein Geld mehr,“ meinte Liona, „Also, kaum noch...“ „Ich hätte da eine Idee,“ sagte Zenta und sah dabei Nadaiya so eiskalt wie nie zuvor an, und als sich ein Zenta-Lächeln auf seine Lippen stahl, erstarrte das blonde Mädchen schockiert. „Wir verkaufen die blonde Lolita als Prostituierte und stellen sie nackt auf die Straße, und jeder notgeile Penner bezahlt uns einen Batzen Geld dafür, wenn er Nadaiya durchficken will! – Hey, kommt,“ Er sah in die entsetzten Gesichter der neun anderen, „Das ist doch ihr Lieblingsspiel! Nicht wahr, Lolita? Du vögelst doch gerne andere Männer?“ „Wheee, Zenta der Zuhälter!!!!“ kreischte Liona und umklammerte Lilis Hals, „E-er mutiert zum Zuhälter!!!“ „Das war nicht witzig, Zenta,“ sagte Zitan ernst, nachdem er Nadaiyas entgeisterten Blick gesehen hatte, und wie sie von oben nach unten blass wurde. Zenta räusperte sich. „Natürlich kannst du dich auch mit Siana vertragen, dann könntet ihr in der Öffentlichkeit Pornos machen, und alle Zuschauer müssen bezahlen...“ „DU SCHWEIN!!!“ kreischte Siana und sprang wütend auf, „BIST DU VERRÜCKT GEWORDEN??!!“ „Das reicht jetzt!!!“ rief Zitan auch verärgert, „Du hast ein Rad ab, Zenta!!!“ „Haha, oder wir nehmen Yima und Zantis...“ gluckste Vento amüsiert, und Siana rannte wutentbrannt vom Tisch weg. „IHR SEID WIDERLICH, EKELHAFT UND TOTAL PERVERS!!!“ schrie sie außer sich, „Sehe ich etwa aus wie eine Porno-Nutte??!! VERPISST EUCH!!!“ Heulend fuhr sie herum und rannte aus dem Restaurant. Zitan sprang erschrocken auf. „Siana!!!! Komm zurück!!“ schrie er ihr verzweifelt nach. Zenta lachte kalt. „Oh ja, Prinzessin Fall-in-den-Schnee!!“ kicherte er, „Du siehst aus wie eine Porno-Nutte!! Na, wer hat Lust, sie durchzuvögeln??!“ Im nächsten Moment bekam er einen Schlag ins Gesicht, sodass er rückwärts vom Hocker kippte und zu Boden stürzte. „Aargh, wer zum-...??!!“ Zitan stand wutentbrannt über dem am Boden liegenden Zenta, mit ausgestreckter Faust. „Noch ein Wort... und du bist die längste Zeit mein Freund gewesen, du Arschloch!!!“ blaffte er ihn an, und Zenta blinzelte, als er sich aufsetzte und seine blutende Lippe betastete. „Hör auf, dich selbst zu belügen und in Selbstmitleid zu versinken, dann nehme ich auf der Stelle alles zurück, was ich je Böses über Siana gesagt habe!“ versprach er todernst, und Zitan trat zurück. Die anderen sahen die zwei verängstigt an. „G-...geht es euch gut...?“ stammelte Lili verwirrt. Zitan drehte sich ab und ging ohne Worte Siana hinterher aus dem Hotel raus. Keuchend hielt Siana an einem Zaun an. Bis hierher war sie nur gerannt, so schnell sie konnte. Sie rang nach Luft. Dann sah sie auf und blickte geradewegs über weite, dunkle Wiesen. In der Ferne weideten einige Kizayas. Es war schon fast ganz dunkel geworden. Siana sah zum Himmel empor, während ihr Atem sich langsam wieder beruhigte. Am schwarzen Himmel leuchteten vereinzelt Sterne. Das ist so gemein-... Ziddy... ich liebe dich... und... ich darf es nicht... warum?... Warum??!... Sie spürte, wie ihre Augen feucht wurden, und sie brach in Tränen aus, während sie zitternd die Hände vor den Mund schlug. Nein, Siana... hör auf, zu heulen-...! Du musst stark sein! Selbst du kannst dich nicht gegen das Schicksal wehren – das es vorgesehen hat, dass du einen Schnösel heiratest... Sie zitterte, als die Tränen siegten und sich ihren Weg über Sianas Wangen kämpften, und weinend sank sie neben dem Zaun ins Gras nieder. Sie wusste nicht, wie es alles so hatte kommen können. Sie war entführt worden – vor knapp drei Monaten. Während der Reise über fast fünf Kontinente war ihr klar geworden, wieviele Gefühle sie doch für diesen Entführer übrig hatte – sie liebte Zitan mehr als alles. Doch nun sollte sie das plötzlich nicht mehr tun? Nie wieder? Warum? Siana verstand das alles nicht. Sie weinte eine Zeit leise vor sich hin, bis sie hinter sich eine bekannte Stimme vernahm: „Siana-... steh auf.“ Sie fuhr erschrocken herum und entdeckte Zitan, der, fast vom Schatten der Dunkelheit verborgen, neben einem Baum hinter ihr stand. Sie stand langsam auf. „Warum tust du das...?“ flüsterte sie zu sich, dann fuhr sie herum und schrie ihn an: „WARUM??!!“ „Schscht!“ machte Zitan und hob die Hände, „Beruhige dich! Hör mir-... nur kurz zu... nur ganz kurz!... Ich... ich bin hier, um mich zu entschuldigen-...“ Sie blinzelte. „Es tut mir leid, Siana,“ sagte er dann, indem er sie ansah, und sie sah zurück. Ihr Ausdruck vermilderte sich deutlich. „Was tut dir leid-...?“ flüsterte sie leise, und er lächelte verzerrt. „Das weißt du schon! – Ich... hab nochmal nachgedacht...“ Er ging langsam auf sie zu und blieb dicht vor ihr stehen, „...Siana... und-... wenn... wir nicht zusammenkommen würden... dann... wäre das-... nur noch schlimmer – weil... wir auseinander gehen würden, ohne uns – jemals wirklich... geliebt zu haben. Es wäre eine-... Verschwendung, oder nicht? Wo wir Menschen doch eine so kurze Lebensspanne haben...“ Sie hörte ihm zu, und dann lachte sie leise. „Aber du bist doch Mesumanier,“ sagte sie, „Darauf hast du so oft bestanden...“ Zitan sah sie an, bevor er ihre Hände in seine nahm. „Ich weiß nicht, was wird!“ sagte er ernst, „Wir könnten im Kampf gegen Thanata sterben! Mir ist das egal, Siana... – Siana! Ich will, dass du mich liebst! Und genauso sehr werde ich dich lieben! Bis hin zu dem Tag, an dem ich zu den Sternen gehe, werde ich dich lieben! Lass uns... diesen albernen Zwischenfall bitte vergessen... ich habe gedacht, es wird leichter – aber es wurde schwerer... weil ich dich... nicht in meinen Armen halten durfte...“ Sie schluchzte. „Lass uns... zusammen sein, Zitan... ...“ flüsterte sie, als er sie näher an sich heranzog, und schließlich umarmten sie sich liebevoll. Siana schniefte. „Zitan – mein Ziddy...! Ich liebe dich...“ Er drückte sie fest an sich und lächelte. „Bin ich froh, das wieder hergestellt zu haben!“ grinste er, „Meine... kleine Prinzessin... – die in den Schnee fiel-...!“ „Aargh, du Romantik-Verderber!!!“ meckerte Siana und ließ ihn los, „Der blöde Schnee-Spruch nervt!!“ Zitan lachte blöd. „Ja!“ sagte er, „Gut, dann... bist du meine... Schnee-Königin, Siana...“ Sie sah ihn an, als er sie angrinste, und sie lächelte. Dann trat sie zur Seite. „Ich gehe jetzt rein...“ meinte sie, „Mir ist kalt... kommst du mit?“ „Warte!“ rief Zitan ihr nach, und sie blieb stehen. Langsam drehte sie sich zu ihm um. „Ziddy...?“ fing sie an, als er wieder vor ihr zum Stehen kam. „Es gibt da noch etwas, das ich tun möchte-... bevor du gehst...“ Sie sah ihn fragend an. „...Wobei wir... tausend mal gestört wurden...“ Mit einem Schlag spürte sie, wie sehr ihr Herz zu rasen begann. Er trat einen Schritt auf sie zu, und auch er spürte, wie ihm recht komisch wurde. „Siana...“ sagte er, „Ich liebe dich-...“ Sie lächelte. Wie schon so oft standen sie nahe aneinander. Er legte sanft seine Arme um ihre Hüften und schwieg. „Ich dich auch...“ wisperte sie. Sie schloss die Augen. Er tat es ihr gleich, und die zwei näherten sich. Jetzt kommt gleich jemand... bestimmt... dachte Zitan bei sich. Er merkte, dass sie zitterte. Eine Sekunde wartete er fast darauf, dass jemand kommen würde. Aber es kam keiner. Die beiden kamen sich unaufhörlich näher, und schließlich berührten seine Lippen sanft die ihren, und er küsste sie zum ersten mal richtig auf den Mund. Sofort erwiederte sie den Kuss und umarmte zärtlich seinen Oberkörper. Während sie da standen und ihre Lippen sich zärtlich berührten, schlug beiden das Herz bis zum Hals, und sie wünschten sich nichts mehr, als dass die Zeit jetzt stehen bleiben würde. Er drückte sie ganz sanft etwas fester an sich heran, ohne den Mund von ihren Lippen zu nehmen, und sie standen eine ganze Weile so da und küssten sich. Dann ließen sie voneinander ab und er sah ihr in die Augen. Sie war so glücklich, dass sie nichtmal mehr lächeln konnte. Sie schüttelte sanft den Kopf, dann schloss sie erneut die Augen und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Und mit einem Schlag hatte er seine Arme wieder um sie geschlungen und erwiederte liebevoll den Kuss, während er sie wieder ganz sachte an seinen Körper herandrückte. Ich glaub’s nicht... dachte Zitan bei sich, ...ich habe die Prinzessin von Sentaria geküsst-... Siana... Nach einer weiteren Weile ließen sie erneut voneinander ab. Beide standen da und lächelten. Dann gingen sie ohne ein Wort zurück zum Hotel, wobei er vorsichtig ihre Hand genommen hatte. So erschienen sie händchenhaltend im Hotel. Siana blieb am Eingang noch einmal stehen und ließ seine Hand los. „Gehen wir zu den anderen zurück, Zid... aber... wir tun, als sei nichts gewesen!“ Zitan zuckte mit den Schultern. Im Prinzip war es ihm egal, ob die anderen das erfahren würden. Zenta würde er es sowieso erzählen, und der Rest würde es früher oder später auch mitkriegen. Die beiden trafen im Mädchenzimmer ein, wo der Rest verteilt auf Betten, Tischen, Schränken, Stühlen oder dem Fußboden saß. Auch Zantis und Lani waren wieder da – jedenfalls waren sie sehr empört darüber, dass die anderen ohne sie Essen gegangen waren. „Wenn ihr lieber rumvögelt...!!“ nörgelte Vento, und Zantis schnaubte. „MANN, WIR HABEN GARNICHT GEVÖGELT!!!“ „Nur ein bisschen rumgegubbelt!“ addierte Lani blöd lachend, „Als ob ich in einem blöden Hotel in Vinni ficken würde...“ Da kamen Zitan und Siana in den Raum, und alle sahen auf. „Ohh, die Turteltauben sind zurück!“ strahlte Vento, und Zitan sah ihn böse an. „Hast du... was gesagt??!!“ „Äh-... nein-...“ „Wo wart ihr so lange??“ wollte Osea wissen, und Siana seufzte, als sie sich mit Zitan zusammen auf ein Bett setzte. „Weg... irgendwo da hinten halt,“ meinte sie und lachte, „Ist unwichtig...“ Zitan grinste fröhlich in die Runde. „Was ist? Wollen wir Karten spielen??“ Zenta, der Zitan seit er hereingekommen war beobachtet hatte, räusperte sich leicht, und alle sahen ihn an. „Jaja, du gewinnst eh‘...“ brummte Tiras ihn an, und Zenta sah Zitan ernst an. „Du grinst,“ sagte er, als hätte Zitan das noch niemals getan, und Zitan lachte. „Klar grinse ich, du Idiot... – ist deine Lippe okay?“ Zenta fasste kurz nach seiner Lippe, auf der die kleine Wunde wieder getrocknet war, bevor er zu Siana herüberging und sich vor sie auf den Boden hockte – was alle anderen entsetzt innehalten ließ. Zenta hockte vor Siana am Boden? Ausgerechnet der? Siana wollte schon einen schnippischen Kommentar abwerfen, aber Zenta kam ihr zuvor. „Ich nehme alles zurück, was ich je Blödes zu dir gesagt habe, Prinzessin,“ sagte er todernst, „Ich habe Ziddy versprochen, das zu tun, Siana, deshalb bin ich auch so bescheuert und hock mich vor deine Füße!“ Alle starrten ihn an, aber besonders Siana. „Was hat der denn genommen...?“ „Verzeih mir die Unfreundlichkeiten, Siana,“ sagte er und drehte den Kopf zur Seite, „Ich nehme alles zurück, was ich dir an den Kopf geworfen habe!“ Zitan sah ihn ungläubig an, und Zenta räusperte sich erneut. „Zufrieden, Ziddy?“ Zitan sah ihn an. Dann lächelte er. „Es könnte nicht besser sein. Super gemacht.“ _________________ XDD!!!! Zid und Siana habens geschaaaaaaaaafft XP Und Zenta wr ganz artig und hat sich entschuldigt XPPP Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)