Seydon von Linchan (2007er Version) ================================================================================ Kapitel 57: Nadaiyas Schwachpunkt --------------------------------- „Morgen sollten wir Sunami erreichen,“ meinte Tiras, während er sich wie immer um die Suppe kümmerte, die über dem Feuer kochte. Die zwölf Freunde hatten Rast am Fuße des Gebirges gemacht, sie würden hier an der Grenze zu Jamali die Nacht verbringen. „Hoffen wir's! Was, wenn nicht-...?“ wagte Zitan zu fragen und sah erst Tiras, dann Zenta bekümmert an. Auch die Tatsache, dass er jetzt Schwarzmagie beherrschte (jedenfalls Rubin), machte die Tatsache, dass das Leben seines besten Freundes in Gefahr schwebte, nicht wett. Zitan hatte wenig gesprochen am Abend, und aus Angst vor seinen Wutanfällen waren die anderen auch eher leise und nicht so ausgeflippt wie sonst. „Mach dir keine Sorgen,“ sagte Tiras lächelnd, und alle sahen ihn an. „Er würde auch noch eine Nacht überleben, bestimmt! Aber eine dritte wohl kaum-... – spätestens übermorgen muss er das Gegengift kriegen, sonst...“ Tiras brach den Satz ab und alle verfielen ins Schweigen. Zitan vergrub das Gesicht in den Händen, jedoch ohne zu weinen. Was machte er denn ohne Zenta? Er war immer da gewesen! Immer! Er war mehr als nur sein Freund, er war so etwas wie sein Bruder. Zitan schüttelte verzweifelt den Kopf. Das kann doch einfach nicht wahr sein!!!! Was-... ... was mache ich ohne dich, du Arschloch??! Du hast mir immer Ratschläge gegeben – sogar, als ich Siana nicht die Wahrheit sagen wollte-... – du hast mich so oft zurück auf den richtigen Weg gebracht, den meine Familie gehen muss, Zenta! Mich daran erinnert, wer ich bin-... ... „Das Einzige, das mir etwas bedeutet-... ist, dass du dich erinnerst, wer du bist, Zitan!“ Zenta hatte so oft solche Worte verwendet. Immer und immer wieder. „Erinnere dich daran, wer dein Vater war! Wer deine Mutter war! Du bist der Sohn Kasko Saris!“ „Versuch niemals wieder, Ziddy etwas zu tun – klar soweit?? Und das gilt für alle hier!!!“ „WENN DU KREPIERST, MEIN GUTER, DANN SCHWÖRE ICH BEI MEINER EHRE, DASS ICH DICH DAFÜR GLEICH NOCHMAL TÖTE, DU MISTKERL!!!“ Zitan hob den Kopf und sah Zenta betreten an. Er hat dieses Versprechen... meiner Mutter gegenüber... sehr, sehr ernst genommen, schon immer-... ... – denk daran, Zenta, du – kannst jetzt nicht einfach verschwinden!! „Nein!!“ schrie er dann laut und sprang auf. Alle sahen ihn entsetzt an. „Was ist, Zid?“ fragte Zantis. Zitan warf sich gegen die Felswand und schlug mit der Faust drei mal kräftig dagegen. „Das ist nicht fair!!!! DAS IST NICHT FAIR!!!“ schrie er auf, sank auf dem Boden zusammen und vergrub erneut das Gesicht in den Händen. Siana stand auf und ging zu ihm herüber. „Ziddy...“ flüsterte sie und legte ihm sanft die Hand auf die Schulter. Er erzitterte. „Halt mich für einen Narren, na los,“ murmelte er, und Siana blinzelte. „Aber Zid...“ „Ich weiß, dass ich dir jetzt bescheuert vorkomme – was versteht ihr schon davon??!! Ich weiß, dass ihr Zenta für einen Psychopathen haltet, für mich ist er einer der wichtigsten Menschen der Welt!! – Ich geh schlafen, gute Nacht.“ Damit stand der Blonde auf, packte seine Decke und rollte sich auf der Erde damit zusammen. Der Rest sah ihn bestürzt an, vor allem Siana zog ein trauriges Gesicht. Da spürte sie, wie Liona ihr eine Hand auf den Arm legte. „Lass ihn, Siana,“ flüsterte die Mesumanierin leise, „Er macht sich große Sorgen...“ Siana nickte traurig, dann holte sie auch ihre Decke. Die anderen taten es ihr gleich. Nadaiya konnte nicht schlafen. Als längst alle schliefen, war sie immer noch wach und sah in den pechschwarzen Himmel. Dann rappelte sie sich auf, und nachdem sie sich vergewissert hatte, dass alle schliefen, krabbelte sie leise zu Zenta herüber, der, noch immer in seinem misslichen Zustand, schlief – wenn man es denn so nennen konnte. Lange sah sie ihn von oben an. Seine Augen waren immer offen und starrten glasig ins Leere. Das Mädchen blinzelte traurig. Ich wollte nicht-... ... es tut mir so leid, ich wollte doch nicht, dass du-... – ach mein Gott-... ... Sie schüttelte langsam den Kopf. Wie sie ihn so ansah, blass wie eine Leiche und die tiefen Ringe unter den Augen, spürte sie, wie ihre Augen feucht wurden. Schnell versuchte sie, die Gedanken zu verdrängen und nicht zu weinen, doch es klappte nicht. Immer wieder dachte sie an die zahlreichen Berührungen, und sie erschauderte. Keiner der anderen Männer hatte jemals so das Feuer in ihr entzündet wie er. Sie fragte sich, wieso, und verstand ihre Gefühle nicht. Es war doch nur eine Wette gewesen! Warum sehnte sie sich dann nach dem Feuer, nach seinen Händen, seinen Lippen – seiner Messerklinge? „Lass die Finger von ihr!! – Sie gehört mir!!“ Nadaiya blinzelte. Wieso... habe ich Angst davor, dass du stirbst...? fragte sie sich, Wieso, Zenta, sag es mir... Sie spürte ganz deutlich dieses Gefühl in ihr aufsteigen, das Verlangen nach mehr. Jetzt tat es beinahe weh, so zuckte sie zusammen, und eine Träne, die an ihrer Wange heruntergelaufen war, tropfte auf sein kreideweißes Gesicht. Er merkte es garnicht. Scheisse, du bist tot – du bist tot, Zenta! Armasia ist der Tod... Sie schüttelte panisch den Kopf, und wieder liefen Tränen an ihren Wangen entlang. Sie fasste nach ihrem Kopf. Wieder versuchte sie, ihre Gedanken zu verdrängen, doch erneut spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrer Brust, und zuckte zusammen. Sie hielt es nicht mehr aus, sie konnte nicht mehr anders. Vorsichtig beugte sie sich zu ihm herunter und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Als sich ihre Lippen berührten, wünschte sie, er wäre einfach wieder gesund, sie wären irgendwo in einem gemütlichen Bett und könnten endlich über den ‚Punkt‘ reden, oder ihn in die Tat umsetzen... im ersten Moment, den sie ihn so küsste, vergaß sie, dass er nichts wahrnahm, und hatte erwartet, dass er erwiederte. Doch ihr fiel wieder ein, dass er nichtmal spürte, wie sie ihn küsste. Sie richtete sich auf. Erneut stiegen ihr Tränen in die Augen, und jetzt begann sie, leise zu weinen. Am nächsten Morgen weckte Tiras wieder den Rest, und sie zogen los nach Sunami. Wie Tiras es erwartet hatte, erreichten sie es gegen Nachmittag. „Jetzt müssen wir nur eine Apotheke finden!“ Die Kinder machten sich auf die Suche. Erst nach zweistündigem Suchen fanden sie eine kleine Apotheke mitten in der Stadt. „Haben wir eigentlich noch Geld??“ fragte Vento, „Ich meine, wie willst du in ´ner Apotheke was klauen-...?“ „Wir müssten noch von Islasira ein wenig Geld haben,“ sagte Tiras nachdenklich, und Zitan brummte. „Beeilen wir uns!“ Die Freunde gingen in die Apotheke. Eine junge Frau stand hinter der Theke und grüßte. „Tag,“ sagte Tiras hastig, „Wir brauchen Tulusa!“ „Tulusa... worum handelt es sich denn?“ fragte die Frau lächelnd. „Armasia,“ entgegnete Tiras knapp, und die Frau verschwand mit einem „Oh mein Gott!“ unter der Theke und kam mit einem Fläschchen wieder hoch. „Dann sollte das hier richtig sein. Macht vierzigeinhalb Lou.“ „Boah, so teuer!“ platzte Coran heraus und hielt sich danach die Hand vor den Mund. Die Frau lächelte nur. „Das kommt daher, dass es sehr selten ist! Es gibt nur hier in Sunami Tulusa, deshalb ist es so teuer, verstehst du?“ Coran nickte betreten, und Zantis piekste ihn in den Arm. „Sei nicht so vorlaut, kleiner Rotzbengel!!“ Tiras legte ein paar Scheine und eine Münze auf die Theke und nahm das Fläschchen. „Vielen Dank! Könnten sie uns noch sagen, wo das nächste Hotel ist?“ fragte er dann, wie immer praktisch denkend, und Zitan seufzte. „Oh fein, gute Idee, Tiras...“ „Ja, gleich da drüben!“ erwiederte die Frau mit einem Fingerzeig nach links. Die elf verabschiedeten sich und gingen. Bald erreichten sie das Hotel und mieteten sich zwei Sechserzimmer. Zenta transportierten sie sofort ins Bett. „Auf geht’s, Tulusa-Power!“ rief Zantis jubelnd und sprang im Zimmer umher, bis Lani ihm eine Kopfnuss gab und er in die Ecke taumelte. „Aua...“ „Zwei Deckel voll müssten reichen,“ sagte Tiras, nachdem er eine ellenlange Gebrauchsanweisung gelesen hatte, und Osea bewunderte erstaunt die vielen, winzigen Buchstaben auf der meterlangen Rolle Gebrauchsanweisung, die Tiras quer über das Zimmer ausgerollt hatte. Die anderen setzten sich erwartungsvoll um Tiras und Zenta herum an den Bettrand, während der Rothaarige Zenta zwei Deckel voll des Tulusa-Gebräus einflößte. Darauf schraubte er die Flasche wieder zu und steckte sie in Zentas Rucksack, wo auch alle anderen wichtigen Gegenstände aufbewahrt wurden. Jetzt warteten alle. Alle Freunde saßen wie die Geier um Zentas Bett herum und starrten ihn an – und plötzlich schlug er die Augen auf. Die anderen atmeten erleichtert auf; seine Augen waren genauso grün wie immer. Zenta erkannte alle anderen um ihn herum hocken, und er stieß einen lauten Schrei aus. „WAAAHH, VERGEWALTIGUNG!!!“ „ZENTAAAA!!!“ schrie Zitan als erster und fiel dem Jungen um den Hals, und Zenta hustete und verschluckte sich vor lauter Schreck. „Was macht ihr denn alle hier??!! Wo sind wir, verdammt??! – Sagt bloß, ihr habt mich hierher mitgeschleppt-...“ „Wir sind in Sunami,“ sagte Coran wichtig, „Weil du Armosia hattest und wir dir Talosa einflößen mussten!“ „Es heißt Armasia!“ korrigierte Zantis, „Und Tulusa!!“ Zenta schnaubte. „I-ihr Ärsche!!!“ platzte er hervor, „Ich dachte, ihr lasst mich in Tongi, oder so!“ Zitan schnaubte. „Was bildest du dir ein??! Weißt du, was ich für eine Scheiss-Angst hatte, deinetwegen??!! Ich dachte, du würdest sterben, du Vollidiot!!“ Zenta blinzelte, und Siana lachte leise. „Oh ja, Ziddy hat sich richtig Sorgen gemacht! Er war selber ganz blass vor Angst um dich!“ Zenta sah seinen Freund beleidigt an. „Also wirklich, ich muss doch sehr bitten! – So leicht lasse ich mich nicht von einem Haufen blöder Blätter umhauen, mein Guter! Tse!! – Aber es war ganz nett, bestimmt viel interessanter als jede Droge der Welt!“ Er hob wichtigtuerisch einen Zeigefinger, „Und jetzt-...“ Er lächelte plötzlich ein seltsam machthungriges Lächeln, was die anderen zurückfahren ließ, „Jetzt – ist die Unsterblichkeit mein! Muahaha!“ „Zenta!!!“ keuchte Vento, und Zantis kreischte. „Er dreht am Rad, er dreht am Rad!!!“ „Komm wieder unter, du Kiffer!“ meinte Lili, „Sogar Nadaiya hatte Angst um dich!“ Alle starrten Lili an, vor allem Nadaiya. „Was, ich??!!“ fragte Nadaiya, „Das wüsste ich aber...“ Sie lachte eingebildet, und Zenta zischte. „Glaub ja nicht, ich wäre fertig mit dir, Lolita,“ sagte er zu ihr, und Lili quiekte. „Doo-hooch, hast du, Nadaiya!!! Du hast gestern sogar geweint, ich hab's genau gesehen!!“ Nadaiya fuhr zurück. „Iiiich??! U-um den Psychopathen??!“ „Es reicht!!“ schrie Zitan, aber keiner hörte auf ihn, und Vento lachte laut los, als Nadaiya rot anlief. „Lügneriiiinnn!!!“ grölte er, „Du liebst Zenta, jajaja!!“ „GARNICHT!!!“ empörte sich Nadaiya, und Zenta gluckste plötzlich, sodass alle verstummten und ihn erschrocken ansahen. Sein irres Lachen machte den Kleinen Angst, und Osea und Coran versteckten sich hinter Lani. „Hilfe...“ „Lolita!!!“ rief Zenta dann laut und starrte Nadaiya eiskalt ins Gesicht, „Glaubst du allen Ernstes, ich lasse es auf mir sitzen, dass du mit mir gespielt hast??“ Er stand auf und ging zu Nadaiya herüber, und sie keuchte, als er sich vor ihr aufbäumte, und fast hätte sie ihm wie immer die Kehle hingestreckt, als sie das Verlangen nach seinem Körper in sich aufflammen spürte. „Wie ich... dir doch einmal erzählt habe... Lolita – ich bin der Puppenspieler! Und du... bist eine Frau... und ganz unten, also finde deinen Platz... – Prostituierte!!“ Nadaiya traf es wie ein Schlag. Prostituierte! Niemals, niemals war sie eine Prostituierte gewesen, niemals hatte sie Geld für ihre Punkte genommen! Und ausgerechnet Zenta warf ihr jetzt sowas an den Kopf? Sie starrte ihn geistesabwesend an und fand nichtmal Worte, so entsetzt war sie. Sie taumelte rückwärts. „Sag meinen Namen, Zenta!“ Sag meinen Namen...! Das ist – mein Name-...? „Wenn ich den richtigen Zeitpunkt gefunden habe... werde ich deinen Namen sagen. Prostituierte!“ „Prostituierte!“ „Wa-...??!“ machte Lani fast tonlos, und bevor irgendjemand etwas sagen konnte, schrie Nadaiya plötzlich auf. „Du – DU ARSCH!!“ schrie sie, fuhr herum und rannte aus dem Zimmer. Mit einem lauten Knallen schlug sie die Tür zu. Zenta zischte und zog wütend zwei Messer aus seiner Weste, die er mit Wucht in die Tür schmetterte, dass das Holz nur so splitterte. „ICH HABE DICH GEWARNT!! Ich habe dir gesagt, du wirst dir wünschen, ich hätte es nicht getan, und du hättest mich niemals darum gebeten!“ Die anderen fuhren erschrocken vor ihm zurück, als er herumfuhr und ein drittes Messer zückte. „Was ist??!!“ blaffte er die anderen an, „Noch jemand, der seinen Namen hören will??!!“ Nadaiya hatte sich in die hinterletzte Ecke des Hotels verkrümelt. Dort saß sie und weinte. Sie weinte so sehr, dass sie garnicht mehr aufhören konnte. Das ist so gemein!!... Das ist ja so unfair!!!... Dieses Arschloch!!! Sie hob kurz den Kopf, dann ließ sie ihn wieder in ihre Arme fallen und begann erneut, zu weinen. Sie dachte daran, wie sie am vergangenen Abend noch um ihn geweint hatte. Jetzt war sie wütend auf ihn, und zugleich tief im Inneren verletzt. Niemals hatte sie sich so scheußlich gefühlt. Mein Name... „Du willst deinen Namen immer noch hören, Lolita...?“ Sie hörte seine eiskalte Stimme, sie spürte noch immer sein grässlich grausiges Lächeln in ihrem Nacken, neben ihrem Ohr, in ihrem ganzen Körper. „Prostituierte!“ Wumm! „Nein!!!“ schrie sie aufgelöst, „Mein Name ist Nadaiya – MEIN NAME IST NADAIYA!!!“ Verstört sank sie zu Boden und kauerte sich weinend in ihrer Ecke zusammen. Draußen wurde es dunkel. Die anderen waren erstaunt, als sie Nadaiya am nächsten Morgen beim Frühstück im Hotel wiedertrafen. Sie war die ganze Nacht weg gewesen, und Osea und Lani hatten sich Sorgen gemacht. „Mama!“ freute sich Osea also als Erste, als sie Nadaiya sah, und Nadaiya sah zur Seite. „Hallo, Kleines.“ „Du bist ja immer noch da,“ sagte Vento, und zu Zantis sagte er: „Ich hatte gehofft, sie wäre jetzt weg, die blöde Nuss, die meine Wette versaut hat...“ Zantis gluckste, und die Freunde setzten sich an einen Tisch, um zu frühstücken. „Also, wir werden immer noch nach Tenji gehen!“ erklärte Zitan mit vollem Mund, „Kindarn ist ja bisher nicht aufgetaucht, also kann er es auch gleich bleiben lassen.“ „Ist es nicht etwas zu kalt da?? Ich meine, wir haben doch bloß unsere Decken...!“ meinte Nadaiya kleinlaut, und Lani nickte zustimmend. „Hält das hübsche Mädchen etwa keine Kälte aus, hm?“ machte Zenta zynisch, ohne sie anzusehen, „Ich dachte, dein Vater ist Müllmann und ihr habt kein Geld? Dann hat's doch im Winter sicher gezogen, oder?“ Nadaiya sprang auf. „Was fällt dir ein??!! Lass meine Familie aus dem Spiel, du makaberer Bastard!!!“ schrie sie ihn an, und Zitan seufzte. „Hey, vertragt euch, okay??“ Zenta zischte und griff schonmal nach einem seiner Messer, während er Nadaiya anfunkelte. „Weißt du was, kleine Schlampe??!!“ zischte er und stand auch auf, „Ich werde mein Versprechen halten und dich töten! Und wenn es dann eines Tages soweit ist, kleine Lolita, wenn du mir tot und blutend zu Füßen liegst, wirst du niemals wieder um deinen Namen bitten! Und bevor ich dich in Stücke reiße, werde ich mich über deinen Leichnam beugen, und ich werde lächeln!!“ „PSYCHOPATH!!“ schrie Nadaiya außer sich, sprang auf, nahm ihren Teller und warf damit nach Zenta, verfehlte aber um Centimeter. Zitan sprang auf. „SCHLUSS JETZT!!! SEID IHR NICHT GANZ DICHT??!! – Zenta, lass diese Sprüche!!! Du machst den Kleinen Angst!“ „Das war kein Spruch, Ziddy,“ sagte Zenta kalt, ohne ihn anzusehen, „Ich habe das ernst gemeint!“ Nadaiya schrie, warf noch zwei Teller nach ihm und stürzte dann aus dem Hotel. Die anderen sprangen auf. „Ehh??!!“ machte Lani, „N-Nadaiya!!! – Warte!!!“ Damit rannte sie Nadaiya hinterher, und Osea kreischte. „Mama!!“ rief die Kleine, „Hau nicht schon wieder ab!“ Sie lief auch Nadaiya hinterher, Coran lief Osea hinterher und nahm ein Honigbrötchen mit auf den Weg. „W-was geht hier ab??!!“ schrie Zitan wütend, „BLEIBT STEHEN!! HALLO??!!“ „Frechheit, und mich lassen sie hier,“ maulte Zantis, „LANI!!! CORAN!!!“ Damit lief er der Mischpoke auch hinterher. Zurück blieben ein vor Wut kochender Zitan, ein eiskalt bleibender Zenta, und der schockierte Rest, bestehend aus Tiras, Vento, Lili, Siana und Liona. Zitan schnaubte. „ICH BIN HIER DER ANFÜHRER!!! WARUM HÖRT KEINER AUF MICH, VERDAMMTE SCHEISSE??!!“ „Lasst uns hinterher gehen,“ sagte Lili, „Sie gehen sicher schonmal vor nach Tenji, wir holen sie locker ein!“ So standen die sieben auf und gingen zu den Kizayas. Tatsächlich waren Chiva, Mac, Pan, Funki und Fuzzy verschwunden. „Die wollen echt weg??!“ rief Zitan empört, „Jetzt reicht's aber, so geht’s nicht weiter!“ Er sprang auf Kasera und galoppierte sofort los die Straße hinunter. Die sechs anderen mussten sehen, dass sie schnell genug hinterher kamen. Sie kamen in einen Wald südöstlich von Sunami, und kurz darauf trafen sie auf die anderen. Zitan riss Kasera herum und stellte sich Nadaiya genau in den Weg, sodass die fünf anhielten. „Geh mir aus dem Weg, Ziddy!!!“ rief Nadaiya wütend, „Wir verschwinden!!“ „Was soll denn der Mist?! Warum haut ihr einfach ab?!“ herrschte Zitan sie an. „Das müsstest du wissen, oder hast du eben geschlafen??!“ blaffte sie ihn an, und Zenta zog sein Messer und hielt es Nadaiya ohne mit der Wimper zu zucken an die Kehle. Sie stockte. „Lass den Quatsch!“ bellte sie dann. „Etwas mehr Respekt bitte, wenn du mit Ziddy redest, du kleine Straßenschlampe!“ blaffte Zenta sie an, „Er ist der Sohn Kasko Saris, ich verlange, dass du dich für dein freches Benehmen entschuldigst!!!“ „Lass, Zenta,“ sagte Zitan barsch, „Nadaiya, es ist schon okay. – Lasst uns zusammen weitergehen!“ „Niemals!!!“ schrie die Blonde und riss sich von Zentas Messer los, wendete Chiva nach links. „Damit das klar ist: Ich gehe nicht mit euch!! Komm, Chiva!“ Sie gab Chiva die Sporen und galoppierte nach Norden davon. „Moment mal!“ schon war Lani ihr hinterhergerast, Zantis und Coran schlossen sich an. Auch Osea wollte gerade gehen, doch Lili hielt sie fest. „Bleib hier!“ „Nein!!“ schrie Osea, „Ich will zu Mama!“ Mit diesen Worten riss sie sich los und hoppelte mit Mac den vieren hinterher. Die sieben anderen blieben zurück. „A-a-aber die können doch nicht... die dürfen doch nicht... ich meine, die sollen doch nicht...!!“ stammelte Vento perplex. Liona riss Selja herum. „Hinterher, die können doch nicht einfach abhauen!“ rief sie und gab dem Kizaya die Sporen. „Das wollte ich sagen...“ murmelte Vento. Zitan hielt Liona auf. „Halt!!“ rief er, und sie blieb stehen, ohne die sechs Übrigen anzusehen. „Warum, Zid?“ fragte sie, „Sie gehören zur Gruppe...“ Zitan sah sie ernst an. „Wir werden ihnen nicht folgen! Wir werden wie geplant nach Tenji gehen – mit oder ohne die fünf!“ Mit diesen Worten ging er los nach Südosten. Liona drehte jetzt den Kopf und hob eine Hand. „Aber...!“ „Basta!!“ Alle schwiegen, und ihnen blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. _________________________ Tja o.o Gruppentrennuuuuuung XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)