Liebe auf Abwegen von Donald (YujiroxToru, ArisadaxToru) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Titel: Liebe auf Abwegen Autor: Mephysto, Deidara Fandom: Princess Princess Pairing: Yujiro x Toru; Arisada x Toru Warnings: Lemon, Lime, silly, OoC Kommentar: Okaaay… da sich das andere Etwas nicht dazu erbarmen konnte ein Kommi zu hinterlassen (das andere Etwas alias den zweiten Autor Mephy) werde ich meinen geistigen Dünnpfiff dazu ablassen... ^^v Wie wir auf die Idee gekommen sind: Also... ich hatte gerade den 4ten Band von PP durchgelesen, da konnte ich mir ein Spruch einfach nicht verkneifen, und der war: `Die beiden MÜSSEN zusammenkommen´ doch da Tsuda-san schon im ersten Band gemeint hatte, dass es kein Shonen-Ai wird, hat mir Mephy den Vorschlag gemacht selber eine FF zu schreiben. Und da ich sie nicht alleine schreiben wollte... Höhö... musste sie mit mir leiden... Ich hoffe es gefällt euch und ihr habt wie ich viel Spaß damit... Disclaimer: Nichts gehört uns, außer die hirnlose Story... Beschwerden bitte an meinen Anwalt oder an Mephy! XDDD Kapitel 1 ~Yujiros POV~ Wütend ließ ich meinen Koffer auf den Boden meines Zimmers fallen. Dieser Kerl hatte abgesagt, einfach so! Wie kam er dazu, mir abzusagen? Mit voller Wucht landete das Kissen an der Wand. Bei diesem fröhlichen Gesicht allein kam mir schon das Kotzen, ‚Tut mir leid. Ich treffe mich mit meiner Freundin.’ „Tut mir leid“, diese Worte strotzten ja nur so vor Ironie. Dabei hatte es schon ewig gedauert, bis ich mich dazu durchgerungen hatte, ihn zu mir einzuladen. Diese Worte immer wieder vor mich hinmurmelnd warf ich mich auf mein Bett. Ich starrte die Decke so böse an, wie es nur ging. Vor drei Tagen hatte ich es endlich geschafft. Wir saßen in unserem Zimmer. Er hatte Hausaufgaben gemacht und ich hatte gelesen. Wirklich gelesen hatte ich eigentlich nicht. Ständig lief mir der Gedanke durch den Kopf: Jetzt lad ihn endlich zu dir ein. Es war mir ein Rätsel, warum mir so eine einfache Frage nur so schwer fiel. Immerhin saß dort am Schreibtisch mein bester Freund, also dürfte das ja wohl nicht sehr schwer fallen! Aber es war komplizierter als ich gedacht hatte. Ewig hatte ich immer über den Buchrand geschielt, bis ich mir schließlich ans Herz gefasst hatte: „Toru?“ „Ja“, er hatte sich im Stuhl zurückgelehnt und mich fragend angesehen. „Hast du Lust in en Ferien zu mir zu kommen. Meine Mutter hat sicher nichts dagegen.“ Abwartend sah ich ihm ins Gesicht. Würde er ja sagen? Bestimmt. Oder? „Das geht nicht.“ „Was?“ „Tut mir leid. Ich treffe mich mit meiner Freundin. Weißt du, wir haben uns lange nicht mehr gesehen und...“, aber da hörte ich ihm schon nicht mehr zu. Er könnte nicht zu mir kommen, wegen einem Mädchen!? Toru hatte eine Freundin? Das war doch lächerlich. Dieser Typ hatte sie doch nicht mehr alle. Ich hatte solange gebraucht, bis ich mich endlich dazu durchgerungen hatte, ihn zu fragen und er sagte einfach: Ich treffe mich mit meiner Freundin. Ach, der Typ konnte mir gestohlen bleiben. Was regte ich mich eigentlich so darüber auf? Schließlich war ich kein verliebter Teenie oder so was. Mir doch egal, soll er sich doch mit seiner blöden Freundin amüsieren. Aber das er eine Freundin hatte, wurmte mich dann schon etwas. Erst Mikoto, dann er. Wieso hatten alle eine Freundin, nur ich nicht? Wehe, das sprach sich im Internat rum, das alle Prinzessinnen eine Freundin hatten, außer ich. Okay, wieso nicht. Dann würde ich mir in den Ferien halt einfach eine Freundin suchen! War doch ganz einfach! ~Torus POV~ Langsam öffnete ich die Haustür. Hier hatte sich absolut nicht verändert, seitdem ich gegangen war. Alles stand noch am selben Platz wie vorher. Ich schüttelte den Kopf. Warum sollte sich auch etwas verändert haben? Allzu lange war ich ja nun auch nicht wieder weg gewesen. Ich setzte meinem Weg ins Zimmer fort, worin ich ein paar Wochen über bleiben sollte. Auch diesen Raum hatte ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen und war dementsprechend nicht mehr daran gewöhnt, allein in einem Zimmer zu schlafen... Ich hatte mich anscheinend schon viel zu sehr an die Zweisamkeit mit Yujiro angepasst. Aber ganz allein werde ich hier sicher auch nicht sein. Immerhin bin ich nicht ohne Grund mal wieder nach Hause zurückgekehrt. Meine Freundin hatte ich schon seit einiger Zeit nicht mehr sehen können. Außerdem war es mir auch ein zu großes Risiko wieder hierher zu kommen, denn ich wusste, was mich erwarten würde: Sayaka! Mir war die ganze Zeit schon klar gewesen, was sie für mich empfand. Nun ja... zwar nicht die ganze Zeit schon, aber seit sie mich das eine mal auf der Schule heimgesucht hatte. Ich stellte meine Tasche neben den Klamottenschrank ab und ließ mich auf das Bett fallen, welches direkt hinter mir stand. Ich muss zugeben, dass die Betten im Internat wesentlich gemütlicher waren, als das, welches ich hier `genießen´ durfte. Aber ich konnte es mir ja nun nicht aussuchen, worauf ich schlafen konnte. Ich war froh, dass ich meinen Verwandten nicht so auf der Tasche lag in Sachen der Kosten für das Internat. Das Dumme war, dass ich das Ganze nur dem Prinzessinnen-Quatsch zu verdanken hatte, was mich wiederum etwas störte. Aber zum Glück war ich ja nicht der Einzige, der sich so haushalten ließ. Es gab ja noch Mikoto und Yujiro. Apropos Yujiro. Warum wollte er mich eigentlich einladen? Hatte er in der Zwischenzeit, wo die Ferien waren etwa Geburtstag. Ich hoffte das Gegenteil. Mich überkam das schlechte Gewissen. Ich hatte ihm einfach keck ins Gesicht gesagt, dass ich schon etwas mit meiner Freundin unternehmen wollte (was ja auch stimmte) und habe ihn somit bestimmt verletzt. Und ihn anrufen konnte ich auch nicht. Wie auch? Woher soll ich denn bitteschön seine Telefonnummer haben? Ich seufzte. Die ganze Situation war ja zum Haare raufen. Aber weiter daran denken wollte ich auch nicht. Ich hatte mich schließlich in etwa einer halben Stunde mit meiner Freundin Tsubaki verabredet... ~Yujiros POV~ Diese Hitze gehörte eindeutig verboten! Was war ich auch so blöd, ausgerechnet heute auf Mädchen-Fang zu gehen. Es war doch ganz einfach. Ich drehe mich jetzt um und dann ab nach Hause. Hier gab es sowieso keine anständigen Schönheiten. Was war das für eine Stadt! Auch der Gedanke daran, dass Mikoto und Toru mir voraus waren, brachte mich nicht von meiner Meinung ab. Morgen war schließlich auch noch ein Tag! Gerade als ich mich umdrehen wollte, sah ich ein Mädchen, deren Brustumfang genau meinen Wünschen entsprach. Es war kein Freund oder so in der Nähe, also wollte ich mein Glück versuchen. Ich trat auf sie zu. Sie hatte ihre langen Haare hochgesteckt. Vermutlich wegen der Wärme. Schlank war sie und wie gesagt, der Umfang entsprach meinen Wünschen. „Hallo, allein unterwegs?“ Sie drehte sich um und sah mich überrascht an: „Ja, aber ich warte auf meinen Freund.“ Nicht mehr lange. Gib mir fünf Minuten und du hast ihn vergessen. „Während du wartest, kann ich dich ja auf ein Eis einladen.“ „Nein, danke. Ich bin schon vergeben.“ „Ein Eis ist doch nicht gefährlich. Dein Freund kommt doch zu spät oder?“ „Ja, er sollte schon längst hier sein, aber-“ „Na, dann wird er wohl nichts dagegen haben, wenn du dir die Zeit ein wenig vertreibst.“ Zum Beispiel mit mir. „Nein, weißt du, ich steh nicht so auf Typen mit langen Haaren. Du siehst aus wie ein Mädchen. Mein Freund ist da anders.“ Mädchen? Mädchen?? Hatte diese duselige Kuh wirklich gesagt, ich würde aussehen wie ein Mädchen??? Auf so etwas hatte ich echt keinen Bock. Da würde ich lieber zu Hause versauern! Ich wollte gerade gehen, als ich eine mir wohlbekannte Stimme hinter mir hörte: „Hey Tsubaki! Möchtest du mir nicht deine Freundin vorstellen?“ Das war jetzt nicht echt Toru oder? Was hatte der denn hier zu suchen. Ich konnte mich gar nicht umdrehen, so erstarrt war ich. Das konnte doch nicht sein. Toru konnte doch nicht in derselben Stadt wohnen wie ich: Das war einfach nicht möglich. ~Torus POV~ Ich war viel zu spät. Ich glaube Tsubaki wird mir den Kopf abreißen, wenn ich da bin. Hoffentlich hat sie noch eine gute Beschäftigung zum Zeitvertreib gefunden – dann wird sie es mir sicher nicht so übel nehmen – hoffe ich zumindest! Was muss der Bus auch um eine viertel Stunde Verspätung haben. Meine Schuld war es also nicht! Wieder seufzte ich. Endlich war ich an dem Ort abgekommen, an welchen wir uns verabredet hatten. Am Springbrunnen im Stadtpark. Hier war ein idealer Ort zum relaxen, jedoch konnte ich Tsubaki nicht gleich ausfindig machen. Sie stand etwa fünfzig Meter vom `Wasserspeier´ entfernt. Und wie ich merkte hatte sie eine Freundin mitgebracht. Aber hatten wir nicht eigentlich ausgemacht, dass wir allein sein wollten? Kurzerhand entschloss ich mich auf die Beiden zuzugehen. „Hey, Tsubaki! Möchtest du mir nicht deine Freundin vorstellen?“, fragte ich. Ich konnte mir dabei ein Lachen einfach nicht verkneifen. Ihre Freundin sah von hinten genauso aus wie Yujiro! Aber der war ja bei sich zu Hause. „Freundin? Welche Freundin?“, stellte mir Tsubaki die Gegenfrage. Sie deutete auf die Person, die mit dem Rücken zu mir gedreht war. „Meinst du den?“ DEN? Das soll ein Kerl sein? Wieder fing ich an zu lachen. „Mannsweib? Schwul? Was weiß ich? Ich sehe die Person nur von hinten! Aber um dir deine Frage zu beantworten: Ja, den meine ich!“ Ich war kurz davor einen Lachanfall zu bekommen, hätte sie die Person nicht umgedreht und mir sein Gesicht gezeigt. Sofort verstummte ich. „Wa-...? D-du?!“ ~Yujiros POV~ „Mannsweib? Schwul? Sag mal, hast du sie noch alle?“, was fiel dem Typ eigentlich ein? „Yujiro? Was machst du denn hier?“ „Das könnte ich dich auch fragen!“ „Das ist Tsubaki. Meine Freundin.“ Ich hatte jetzt bestimmt falsch gehört oder? Toru hatte gerade nicht gesagt, dass das hier seine Freundin war. „Deine Freundin?“ „Ja.“ Oh, Mann, das war peinlich! Schnell drehte ich mich um und ging. Das durfte doch nicht wahr sein! Ich hatte mit Torus Freundin geflirtet. Verdammt, was kam der auch so spät. Frauen durfte man nicht warten lassen. Aber diese Zicke. Warum hatte sie mir nicht gesagt, wie ihr Freund hieß. Wehe, Toru erzählte das weiter. Ich würde ihn umbringen. Das schwöre ich! Eine kurze Überlegung: Wollte ich noch in der Stadt bleiben oder nach Hause gehen? Nach Hause. Ganz eindeutig. Könnte ja sein, dass ich Toru über den Weg laufen würde und einen Rest Würde wollte ich mir noch bewahren. Angekommen knallte ich die Tür hinter mir zu. Ich wollte jetzt nicht gestört werden. Erst mal musste ich meine Gedanken ordnen. Jetzt, wo ich darüber nachdachte, fand ich Torus Freundin nicht mehr so hübsch. Das war bestimmt die Hitze gewesen. Die hatte sicher Halluzinationen verursacht. In meinem Kopf klang das gerade so, als wäre ich eifersüchtig, doch schnell schob ich diesen Gedanken bei Seite. Ich war nicht eifersüchtig! Schon gar nicht auf ein Mädchen wegen einem Jungen. Das war Frust, mehr nicht! Aber wo ich gerade nachdachte. Ich musste mich wirklich beeilen, wenn ich bis zum Schulbeginn eine Freundin haben wollte. SO sehr viel Zeit blieb auch nicht mehr. Und auf jeden Fall musste sie hübscher sein, als Torus Freundin. ~Torus POV~ Was hatte denn Yujiro gebissen? Ich konnte ja nicht wissen, dass er es gewesen war. „Sag mal, was wollte der von dir?“, fragte ich Tsubaki, die ziemlich erstaunt darüber zu sein schien, dass ich dieses sogenannte `Mannsweib´ kannte. „Der Typ hat mich angemacht, aber reden wir nicht weiter davon. Woher kennst du ihn?“ „Angemacht?“, ich versuchte vom Thema abzulenken. Außerdem interessierte mich das eben Gefragte mehr. „Ja! Ich habe ihn gesagt, dass ich auf meinem Freund warte, der aber leider zu spät ist. Daraufhin wollte er mich zum Eis einladen.!“ Ich war von den Socken. Yujiro hätte doch so gesagt jede haben können. Warum hat er sich gerade an Tsubaki festgebissen? Ich erinnerte mich daran, was er mir damals über die `ideale Oberweite´ erzählt hatte. Ich musste unwillkürlich lachen. „Vor dem brauchst du keine Angst zu haben!“, meinte ich und erhielt als Antwort einen fragenden Blick. „Woher kennst du ihn denn nun?“, fragte sie erneut. Um die Antwort kam ich wohl nicht drum rum. Aber ich musste ihr ja auch nicht alles erzählen. Welches Mädchen würde auch gerne eine `Prinzessin´ als Freund haben? „Er ist ein Freund aus dem Internat, wo ich zur Zeit bin!“ „Freund?“ Sie schien es nicht fassen zu können, dass ich so etwas `schwules´ als Freund habe. Trotzdem nickte ich. „Ja! Er war der erste wirkliche Freund, den ich auf der Schule hatte!“ Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, wäre ich ihm lieber nachgelaufen. Es muss ihn unglaublich peinlich gewesen sein meine Freundin angemacht zu haben... Doch leider wusste ich ja nicht mal, wo er wohnte. Warum eigentlich nicht? Warum habe ich ihn das eigentlich nie gefragt? Wie ich vorher schon bemerkt hatte, habe ich noch nicht mal seine Telefonnummer oder Ähnliches. Immerhin hat er mich gefragt, ob ich nicht mal zu ihn kommen könnte. Und die ganzen Ferien nur mit Tsubaki verbringen wollte ich auch nicht – zumal sie auch noch Freunde hat, mit denen sie sich treffen möchte. Warum muss das Ganze auch so unendlich kompliziert sein? Ich werde wohl abwarten müssen, bis die Ferien vorbei sind, damit ich mit ihn darüber sprechen kann. Ich bin ihn nicht mal wirklich böse, dass er sich an meine Freundin ranmachen wollte – nein! Ich fand es eher amüsant. Aber was mir ein mulmiges Gefühl bereitete war das, was ich erwähnt hatte. `Mannsweib´, `Schwul´. Als so etwas würde ich auch nicht gern bezeichnet werden, aber davon mal abgesehen müsste er doch meinen Humor kennen, oder doch nicht? ... ~Yujiros POV~ Ich glaube, diese Ferien waren komplett gelaufen. In dieser Stadt schien es überhaupt keine schönen Mädchen zu geben. Wieso hatte ausgerechnet Toru eine abgekriegt? Eine, die einigermaßen hübsch war? Mann, das war so frustrierend! Missmutig starrte ich auf mein Essen. Hunger hatte ich eigentlich keinen. Na ja, bis vor wenigen Minuten schon, aber jetzt. Außerdem war alleine essen blöd. Dieser Tag vor einer Woche ging mir einfach nicht aus dem Kopf, dabei wollte ich ihn so schnell wie möglich vergessen. Das war so peinlich gewesen. Schon bei dem Gedanken daran wollte ich am liebsten im Boden versinken. Und wenn die Schule erst mal wieder begann, würde ich Toru jeden Tag sehen und daran erinnert werden. Oh Gott! Das Beste war wohl, ihn dann zu ignorieren. Einfach nicht mit ihm sprechen. Ja und meine eventuell noch vorhandene Wut konnte ich ja dann an Mikoto auslassen. Hey, ich freue mich schon auf die Schule! Selbst in meinem Kopf klang das noch ironisch. „Hey Yujiro!“ Ich drehte mich um. Das war jetzt nicht wahr! Was machte Toru hier? Der verfolgt mich! „Was willst du?“, sprach ich mit meiner genervtesten Stimme, mit der ich konnte, um ihn schnell zu vertreiben. „Kann ich mich zu dir setzen?“ „Ich kann es dir ja wohl schlecht verbieten, oder?“ Er setzte sich mir gegenüber hin und ich sah stur in eine andere Richtung. Ich wollte ihn ignorieren. Das war eine himmlische Ruhe, dieses Schweigen. Bis er es plötzlich brach: „Du, Yujiro...?“ ~Torus POV~ Meine Güte. Die Ferien wurden immer langweiliger. Warum kann man hier auch nicht wirklich etwas machen, was einigermaßen Spaß macht? Tsubaki hat sich wieder mit ihren Freundin irgendwohin verpisst und ich steh hier rum. Ich sah nach rechts, wo ich Starbucks ausmachen konnte. Eigentlich keine schlechte Idee. Ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen, also wäre es sicher nicht falsch, sich mit Fastfood zufrieden zu geben. Immerhin bekomme ich das ja nicht mehr alle Tage. Ob man als Prinzessin auch solche Wünsche wie Fastfood angeben kann? Ich schüttelte den Kopf. Hab ich mal wieder eine weitere Sache gefunden, auf die ich als Prinzessin verzichten muss... Als mich mein Weg dann doch nach Starbucks geführt hatte, bestellte ich mein Essen. Es war ziemlich leer heute. Ich sah mich weiterhin um und entdeckte ein mir wohlbekanntes Gesicht. Ich wusste ja gar nicht, das auch Yujiro hierhin geht. Wahrscheinlich auch für ihn mal eine Abwechslung. Nun hatte auch ich mein Essen auf einem Tablett in den Händen und ging zu meinem Kumpel rüber. Alleine essen ist sowieso langweilig. Und wenn man dann eigentlich noch jemanden hat, mit den man reden konnte, wäre es doch beschränkt sich auf einen anderen Platz zu setzen. „Hey Yujiro!“, sprach ich ihn an. Der Gesichtsausdruck von ihm war nicht gerade der Erfreuteste. Hatte ich ihm irgendetwas getan? „Was willst du?“ „Kann ich mich zu dir setzen?“, fragte ich ihn. „Ich kann es dir ja wohl schlecht verbieten, oder?“ Was war denn mit ihn los? Offensichtlich wollte er nicht, dass ich in seiner Nähe bin. Ich versuchte ihn zu ignorieren, was mir leider Gottes nur am Anfang gelang. „Du, Yujiro...?“ Es fiel mir wieder ein. Vergangene Woche hatte er meine Freundin angemacht. Das muss ihn wohl mächtig peinlich gewesen sein und mitgenommen haben. „Ich nehm’s dir nicht übel, dass du Tsubaki angebaggert hast, ehrlich! Das heißt, falls du deswegen so komisch drauf bist...“ Ich trank einen Schluck von meinem Milchshake. Erdbeere. Hatte ich nicht eigentlich Vanille bestellt? Ich hasste Erdbeere! ~Yujiros POV~ Ich war doch nicht komisch drauf oder? Nein, ich doch nicht. „Was genau willst du?“ „Mir war langweilig und da dachte ich könnte mich mit meinem Freund ein wenig unterhalten.“ „Ich will aber nicht! Geh du zu deiner Freundin!“, sollte er doch jemand anderem auf die Nerven gehen. „Sag mal, Yujiro, kann es sein, dass du neidisch bist?“ „Was soll ich?“, ich war nicht neidisch! „Na, weil ich eine Freundin habe und du nicht.“ Und auf seine Freundin schon gar nicht. Nein, das war falsch, das musste heißen: Ich war nicht auf Toru neidisch. Genau. „Yujiro? Sprichst du noch mit mir?“ „Nein!“ „Was ist denn mit dir los? Bist du immer noch sauer, das ich dir abgesagt habe? Du hättest mich doch früher fragen können.“ „Du hättest mir ja früher sagen können, dass du eine Freundin hast.“ Das war so unfair. Es war nicht gerade leicht gewesen, ihn zu fragen. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht was dein Problem ist.“ „Du bist mein Problem!“ „Wenn es dich aufheitert, dann kann ich dich doch mal besuchen kommen. Wenn du noch möchtest.“ „Von mir aus.“ Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Wann verflüchtigte sich der Typ endlich? „War das jetzt eine Einladung?“ „Von mir aus.“ „Ja oder nein?“ Machte der sich etwa lustig über mich? „Ja, war es. Zufrieden?“ Toru lächelte mich an. Was war denn mit dem los? „Du musst mir noch deine Adresse geben.“ Ich suchte in meinem Rucksack nach einem Kugelschreiber und schrieb meine Adresse auf eine unbenutzte Serviette. „Hier“, ich schob sie ihm rüber. „Was ist das?“, er zeigte auf die Zahlen. „Meine Telefonnummer. Kannst ja anrufen, falls dir was dazwischen kommt.“ „Ach was, ich komme bestimmt.“ Ich muss zugeben, dass mich diese Worte ein wenig aufheiterten. Ich stand auf und nahm meine Tasche und das Tablett. „Wir sehen uns dann!“ Er lächelte nur. ~Torus POV~ Etwas verwirrt sah ich meinem Kumpel nach. Na ja, wenigstens war er jetzt wieder ETWAS besser gelaunt und ich hatte seine Telefonnummer. Somit hat sich mein vorheriges Problem auch erledigt. War es überhaupt ein Problem gewesen? Ich schüttelte den Kopf. Ist doch jetzt eh Schnee von gestern. Genüsslich trank ich meinen Shake aus und aß das, was ich mir bestellt hatte. Eigentlich schade, dass Yujiro nicht doch etwas länger geblieben ist. Jedoch wundert es mich, dass es ihn anscheinend stört, dass ich eine Freundin habe. Man könnte meinen, dass er sich schon fast wie ein Mädchen aufführt. Immerhin hätte er es mir sagen können. Schlimm wäre es ja nicht gewesen. Es gab viele Jungs, die auf Tsubaki stehen – ich war damals auch einer von ihnen. Aber ich hatte einfach nur großes Glück. Ich hab sie ja immerhin regelrecht jemanden ausgespannt, da sie eigentlich schon vergeben war. Tja... kann man nichts ändern. Ich denke ich werde noch ein paar Tage warten, ehe ich mich mit Yujiro treffe. Er soll sich erst einmal abregen, bevor er mich wieder voll mault, dass er die einzige Prinzessin ist, die noch keine Freundin hat. Und ehrlich gesagt kann ich auf meine öfters auch ganz gut verzichten – besonders, wenn sie einkaufen will. Endlich hatte ich auch meinen Fraß hintergewürgt und das Tablett abgegeben. Was ich jetzt noch machen sollte war mir fraglich, aber ich hab gehört, das joggen fit hält. Mit dieser Einsicht ging ich nach Hause, zog mir sportlich-wettertaugliche Kleidung an und lief ein paar Runden. *** Nun waren vier Tage vergangen. Meine Freizeit hatte ich mir hauptsächlich damit vertrieben zu joggen. Einige Leute haben mich deswegen ziemlich mitleidig angesehen – vielleicht wegen der Hitze – jedoch war ich es schon gewohnt. Damals, als ich noch nicht auf das Internat ging bin ich morgens auch immer ein paar Runden gelaufen, zwar nicht in so einer Affenhitze, aber das war ja fast das Gleiche. Ich griff in meine Schublade, wo ich die Adresse und die Telefonnummer von Yujiro gelegt hatte und sah noch einmal drauf. Ob ich anrufen sollte? Oder doch lieber gleich vor der Tür stehen? Ich musste unwillkürlich grinsen. Wie er wohl reagieren würde, wenn ich in Mädchenkleidern ohne Anmeldung vor seiner Tür stehen würde? Aber was ist, wenn er gar nicht da ist? Außerdem weiß er ja, wenn ich ihn angerufen habe, auch nicht, wie ich bei ihm aufkreuzen werde. Also entschloss ich mich ihn vorerst anzurufen. Ich wählte seine Nummer und hörte einen Freiton... ~Yujiros POV~ Ich ging gerade die Treppe runter als das Telefon klingelte. Eigentlich wollte ich mir was zu trinken holen, aber wo ich schon auf dem Weg war. Ich nahm den Hörer ab, um den Anruf entgegen zu nehmen. „Ja?“ „Yujiro?“ „Toru, was willst du?“ „Na, du hast mich doch eingeladen oder nicht? Aber ich dachte, ehe ich vor verschlossner Tür stehe, ruf ich an.“ Toru wollte kommen? Darauf freute ich mich schon. „Wann willst du denn vorbeikommen?“ „Wann bist du denn da?“ „Immer. Ich habe nichts besonderes vor. Du kannst kommen, wann du willst.“ „Dann bin ich in einer Stunde bei dir.“ In einer Stunde? Dann hatte ich wenigstens noch Zeit, mein Zimmer in Ordnung zu bringen. Ich verabschiedete mich von ihm und rannte hoch. Als ich die Zimmertür öffnete, blieb ich überrascht stehen. Hatte ich wirklich so viel Unordnung verursacht. Gott sei Dank, war Toru nicht einfach so vorbeigekommen. Eilig machte ich mich an die Arbeit. Irgendwann klingelte es. Ich sah auf die Uhr. War die Stunde so schnell vergangen? Schnell legte ich mein Kissen ordentlich auf das Bett und rannte hinunter. Ich riss die Tür auf: „Hallo Toru.“ „Hi, du siehst so geschafft aus. War was?“ Ich schüttelte den Kopf. Er musste jetzt nicht unbedingt erfahren, dass ich nicht immer der Ordentlichste war. „Komm rein“, ich trat zur Seite und nahm ihm seine Tasche ab. „Möchtest du etwas trinken?“ Er nickte. Dann schickte ich ihn die Treppe hoch und verschwand in der Küche. Hatte ich heute morgen nicht noch Apfelsaft kaltgestellt? Mit dem Tablett betrat ich mein Zimmer. Ich sah, wie Toru sich neugierig umschaute. „Und? Gefällt es dir?“ ~Torus POV~ „Beneidenswert...“, murmelte ich vor mich hin. Sein Zimmer war nicht zu klein und nicht zu groß – genau richtig eben. Ich sah auf den aufgeräumten Schreibtisch. „Wie kann man nur so ordentlich sein? Ich bin kurz davor zu sagen, dass das regelrecht abartig ist!“, scherzte ich und bekam ein Glas kalten Apfelsaft vor die Nase gehalten. „Trink erst einmal was!“, meinte er. Ich nahm ihn das Glas ab und trank es aus. Der Saft hatte einen leicht säuerlichen Nachgeschmack, war aber ansonsten ganz okay. „Wo sind eigentlich deine Eltern?“, fragte ich schließlich. ~Yujiros POV~ „Sind mit meinem kleinen Bruder weggefahren.“ Der Typ hatte doch keine Ahnung! Da hab ich mich diesmal echt abgemüht, ein ordentliches Zimmer vorweisen zu können und der fand es zu ordentlich! „Setz dich!“, und Toru setzte sich auf mein Bett. Ich saß an meinem Schreibtisch und wir schwiegen uns an. Er schaute sich immer wieder in dem Zimmer um und ich spielte mit den Stiften auf meinem Tisch. „Was glaubst du, macht Akira gerade?“ Ich überlegte: „Der wird vielleicht was mit seiner Familie unternehmen.“ Ich glaube, wir mussten beide gerade an Akiras komische Familie denken. Wieder verfielen wir ins Schweigen. „Hat Sayaka dich jetzt in Ruhe gelassen?“ „Ja, aber sie will immer noch, dass du dich an mich ranmachst. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt, dass wir beide ein Paar werden. Komisch, was?“ Ich spürte einen leichten Stich in meiner Brust. „Ja, komisch“, murmelte ich leise. Mir fiel das erste Zusammentreffen mit seiner Cousine ein. Um ihn vor ihr zu beschützen, hatte ich ihn doch echt geküsst. ~Torus POV~ Ich musste lachen. „Ich hätte dir den Kopf abreißen können, da wo du mich geküsst hast – auch wenn es nur zu meinem Besten war!“, warf ich ein. „Tja... hast du aber nicht!“, warf Yujiro ein. Wie ich es hasste, wenn er so gleichgültig wirkte. „Ich kann’s ja immer noch nachholen!“, meinte ich und mein Grinsen wurde dabei immer breiter. Ich wollte einfach nur, dass sich die Stimmung etwas auflockerte. „Was wollen wir jetzt eigentlich machen? Ich meine... die ganze Zeit in der Bude hocken ist ja auch nicht gerade das Wahre...“ Mein Blick fiel nach draußen. Die Sonne knallte auf die Dächer. Es mussten sicher wieder so um die 33°C sein. Ich glaube, würde ich jetzt joggen, würde ich tot umkippen, weil mein Kreislauf ist ja auch nicht mehr der beste. ~Yujiros POV~ „Aber draußen ist es auch zu warm“, da musste ich Toru zustimmen, „wir können ja Eis essen gehen oder so.“ „Ich hab es dir doch schon mal gesagt; wenn zwei Leute so etwas machen, dann nennt man es ein Date“, sagte ich, auch wenn mir der Gedanke durchaus gefiel. „Sag bloß, du willst wieder Mädchen aufreißen. Sehr viel Erfolg darin hast du ja nicht!“, Toru lachte und ich war kurz davor ihn umzubringen. „Wirklich witzig, dann mach es doch besser!“ „Ich habe schon eine Freundin. Vergessen?“, ja klar Streu auch noch Salz in die Wunde! „Und sie hat dich zuerst nicht für ein Mädchen gehalten?“, das würde ich dir zurückzahlen! „Nein, dich etwa?“ „Woher soll ich das wissen?“, jetzt hatte ich wieder schlechte Laune. „Hey, das war echt nicht böse gemeint. Wirklich nicht.“ „Schon gut“, ich wusste ja selbst nicht, warum ich in letzter Zeit so leicht reizbar war. „Was ist eigentlich los mit dir?“ „Was meinst du?“ „Du wirkst so komisch. Ständig bist du schlecht gelaunt. Du zickst rum wie ein Mädchen.“ „Ich bin kein Mädchen!“, hatte der Kerl noch alle Tassen im Schrank? „Das meine ich. Du bist doch sonst nicht so.“ „Kann dir doch egal sein“, ich drehte mich um, um ihn nicht mehr ansehen zu müssen. ~Torus POV~ Ich seufzte. „Du bist echt kompliziert...“, murmelte ich vor mir hin. „Wollen wir nun Eis essen gehen?“, fragte ich wieder. „Es ist doch egal, ob wir Jungen sind! Immerhin treffen sich selbst Weiber zum Eis essen, und? Sind die hauptsächlich lesbisch? Nein!“ Ich hoffe, dass er sich damit zufrieden gibt, denn sonst weiß ich auch nicht mehr weiter. „Ansonsten schlag du was anderes vor!“, sagte ich und ließ mich nach hinten aufs Bett fallen. Mir war warm, da käme ein Eis wirklich gut... Ich überlegte kurz. „Weißt du was? Versuch doch Sayaka rumzukriegen!“ Wie ich wieder auf dieses Thema kam war mir selbst ein Rätsel, aber trotzdem wartete ich gespannt auf eine Antwort. ~Yujiros POV~ Ich hatte mich wohl verhört. „Ich soll was?“ „Du suchst doch eine Freundin, dann nimm Sayaka. Oder gefällt sie dir nicht?“ Ich überlegte. Warum eigentlich nicht? „Wo ist sie denn?“ „Keine Ahnung. Sie wollte irgendetwas unternehmen. Gehen wir jetzt Eis essen?“ „Du nervst! Meinetwegen“, ich stand auf. Zusammen suchten wir beide nach einem passenden Cafè. Es sollte schließlich nicht zu teuer sein. Endlich hatten wir eines gefunden. Natürlich stand fest, dass wir uns reinsetzten, denn da war es schön klimatisiert. Doch leider hatten viele andere dieselbe Idee wie wir gehabt, denn es war brechend voll. „Das war es wohl mit deinem Eis“, yeah, ich hatte gewonnen! „Es wird in dieser Stadt ja wohl noch mehr Cafès geben“, nein! „Hallo Toru!“, überrascht drehten wir uns um. „Hast du nicht gesagt, Sayaka wollte etwas unternehmen“, flüsterte ich Toru leise zu. „Wollte sie ja auch. Vielleicht hatte ihre Freundin keine Zeit.“ „Setzt euch doch“, wir hatten ja wohl keine Wahl oder? Also setzten wir uns und gaben unsere Bestellung auf. ~Torus POV~ „Warum bist du hier, Sayaka?“, fragte ich und sah zu Yujiro. Er schien nicht glücklich darüber zu sein doch ein Eis bestellen zu können. Na ja, der soll sich mal nicht so haben. „Das gleiche wollte ich dich gerade fragen!“, antwortete die Dunkelhaarige. „Habt ihr etwa ein Date?“, fragte sie. Ich musste lachen und legte einen Arm um Yujiro. „Na aber klar doch!“ Eine kurze Zeit verging. „Du hast doch einen an der Waffel! Nein, Mann! Wir haben uns nur getroffen! Was ist nun mit deinen Freunden?“ „Sie musste kurzfristig absagen, da wollte ich gucken, ob du Zeit hast, aber dann hab ich euch hier stehen sehen! Sag mal, du weißt nicht zufällig, ob Tsubaki Zeit hat?“ Was müssen Weiber immer so viel labern? „Nein, sie ist schon verabredet!“, gab ich von mir und erhielt einen etwas fragenden Blick von Yujiro. „Die beiden sind befreundet!“, meinte ich, versuchte aber so locker wie möglich rüber zu kommen, da Sayaka ja nichts von der Beziehung mitbekommen sollte. ~Yujiros POV~ Ich schauerte. Toru hatte seinen Arm um mich gelegt, aber wieso fühlte sich mein Bauch plötzlich so komisch an. Und er schien ihn auch nicht wegnehmen zu wollen. „Toru“, ich stieß ihm leicht in die Rippen. „Was denn? Immer noch unzufrieden?“ „Nimm deinen Arm weg. Wie soll ich mich bitte an deine Cousine ranmachen, wenn ein Junge mich umarmt?“ „Oh Sorry“, schnell nahm er seinen Arm weg. Während wir schweigend unser Eis aßen, starrte mich Sayaka die ganze Zeit an. „Hab ich was im Gesicht?“ „Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, dass du aussiehst wie ein Mädchen?“ Ich verschluckte mich gerade an meinem Bissen und musste husten. Das konnte er vergessen. Auf so eine Freundin hatte ich keinen Bock. An die würde ich mich ganz bestimmt nicht ranmachen. „Schade, dass du ein Junge bist.“ „Was?“, auch Toru schien geschockt. „Ihr wärt so ein süßes Pärchen. Bevor Toru ein Mädchen anschleppt, wäre es mir lieber, ihr zwei würdet zusammenkommen.“ Fies lächelnd wandte ich mich an Toru: „Hast du gehört? Wehe, du findest eine Freundin.“ „Du bist gemein Yujiro. Du hast doch Mikoto, den du ärgern kannst“, zischte er mir zu. „Der ist aber nicht hier.“ Doch anscheinend wollte Toru das Thema wechseln: „Weißt du Sayaka, ich glaube nicht, dass wir jemals ein paar werden können. Immerhin steht Yujiro total auf Frauen. Schnapp du ihn dir doch!“, bei diesen Worten fühlte ich, wie sich meine Brust zusammenzog. „Aber er hat dich schon mal geküsst! Und ihr passt so gut zusammen. Und wenn ich mit ihm zusammen wäre, würde bestimmt jeder denken, ich wäre lesbisch.“ Was??? Ich bringe diese kleine Ratte um!! Mich erst als Mädchen abstempeln und dann noch für schwul halten! Die kann was erleben. Ich wollte gerade aufstehen, um zu gehen, als Toru mich am Arm festhielt. ~Torus POV~ „Geh bitte, Sayaka!“, meinte ich, hielt aber weiterhin den Arm von Yujiro fest. Davon mal abgesehen wusste ich gar nicht, dass er so leicht auf die Palme zu bringen war. Ich grinste. „Setz dich wieder, Yujiro!“, befahl ich ihm regelrecht und zog ihn runter. „Jetzt hör auf bockig zu sein!“, flüsterte ich, sah dabei aber zu Sayaka. Diese stand auf, wank uns beiden noch einmal zu – was aber eher unfreundlich aussah, was wohl daran lag, dass Yujiro mit dem Oberkörper auf meinem Schoß lag. Na ja, nicht jeder ist so zielsicher. Abermals seufzte ich. „Mit ihr wird das wohl nichts, he?“, fragte ich und stellte es auch gleichzeitig fest. „Das bekommst du aber früh mit!“, grummelte Yujiro und erhob sich wieder. Kurz darauf saß er wieder neben mir. „Sei nicht so schlecht gelaunt! Du hast sicher schon mal viel Schlimmeres durchmachen müssen! Notfalls denk einfach an irgendetwas Komisches! Dann geht’s dir sicher wieder besser, Yujiro!“ Mein Gott! Wie kam ich denn auf einmal rüber? Ich kam mir vor wie so ’ne alte Mutti... ~Yujiros POV~ Was dachte der Typ sich eigentlich dabei? Mir Befehle zu erteilen! Wenigstens war jetzt dieses nervige Mädchen weg. Wehe, die kam wieder. „Bist du immer noch sauer auf mich?“ „Natürlich nicht! Ich warne dich, wenn du mich nachher noch an die Hand nimmst, dann ist deine Freundin bald Witwe!“ „Das geht nicht.“ „Wieso nicht?“ „Dann hätte ich ja mit ihr verheiratet sein müssen. Und soweit ich weiß, sind wir noch nicht mal miteinander verlobt.“ Diese Klugscheißerei ging mir dermaßen auf die Nerven. Das war ja nicht auszuhalten! „Wenn man sich dein Verhalten so ansieht, könnte man fast glauben, du wärst verliebt.“ „Bitte was?“, der Typ war doch komplett durchgeknallt. „Na, du verhältst dich so komisch.“ „Und in wen solch ich deiner Meinung nach verliebt sein?“, ich und verliebt? „Vielleicht in mich?“, das war ein sehr schlechter Scherz Toru! „Dir scheint deine Freundin nicht zu bekommen!“, wütend stand ich auf und verließ das Cafè. „Warte doch Yujiro!“, Toru holte mich schnell ein. „Hör auf mir nachzulaufen. Sonst hält uns jeder für ein Paar!“ Toru war doch komplett verrückt! Ich sollte in ihn verliebt sein? Niemals! Außerdem hatte er doch eine Freundin. Und ich würde mich ganz bestimmt nicht in einen Kerl verlieben. Schon gar nicht in einen, der vergeben war. Ich sah zur Seite und merkte, dass Toru immer noch neben mir lief. „Yujiro?“ „Ja?“ „Was ist los mit dir. Ich meine das jetzt ernst. Du benimmst dich manchmal wirklich wie ein eifersüchtiger und verliebter Teenie.“ „Na und? Vielleicht bin ich ja doch in dich verliebt!“, ich stürmte an ihm vorbei nach Hause und ließ Toru stehen. ~Torus POV~ Ich blieb stehen, total baff von der Bemerkung. Das war sicher ein Scherz! Genauso wie meine Behauptung ein Scherz war. Ich nickte. Ganz sicher! Ich werde ihn eh spätestens im Internat wieder sehen. Doch... was soll ich sagen? So tun, als wäre nichts passiert? Probieren könnte man es ja mal. Ich raufte mir die Haare. Mann, die Situation war so was von festgefahren. Erst lehne ich die Einladung von ihm ab und dann so was. Ob ich ihn mal anrufen sollte? Seine Telefonnummer hab ich jetzt schließlich... Ich schüttelte den Kopf. Er soll sich erst einmal wieder abregen, bevor ich mich ins nächste Unglück stürze. Und das mit dem ins Unglück stürzen kam nun wohl ziemlich passend, denn ich sah auf der anderen Straßenseite Tsubaki mit einem anderen Typen rummachen. Schlimmer kann’s doch nicht kommen. So viel zu `Ich bin bei einer Freundin!´ Ich glaube ich mutiere zum Weiberhasser. Was mich aber am meisten störte war, dass ich immer noch am selben Fleck stand und zu den beiden rübergaffte. Mal davon abgesehen, dass wir das Eis immer noch nicht bezahlt hatten ging ich los – nach Hause. Das ganze führte doch eh zu nichts! *** Als ich zu Hause angekommen war hätte ich am liebsten irgend etwas wertvolles zerstört. Nicht nur die Sache mit Tsubaki wurmte mich, nein, Yujiro tat es noch mehr. Was war er auch nur so ein Sturkopf??? Sayaka tippte mich von hinten an. „Ihr seid schon wieder zurück? Äh...“ Sie sah sich noch einmal um. „Ich meine du!“ „Ja, schlimm? Jetzt lass mich bitte in Ruhe!“ So schlecht gelaunt wie ich war ging ich auf mein Zimmer... ~Yujiros POV~ Dieser Kerl treibt mich noch in den Wahnsinn! Und was sollte dieser dämliche Spruch von wegen: Vielleicht bin ich ja doch in dich verliebt. Das war doch gar nicht wahr. Irgendwie graut es mir davor, zurück in das Internat zu gehen. Dann wieder so viel Zeit mit ihm verbringen zu müssen, darauf hatte ich überhaupt keinen Bock. Warum musste er auch unbedingt in derselben Stadt wie ich wohnen? Das war so unfair! Erst schlägt er meine Einladung aus und dann begegnen wir uns hier. Wieso war das Leben nur so verdammt kompliziert? Und ich benahm mich nicht wie ein verliebter und eifersüchtiger Teenie! Wütend knüllte ich das Kissen zusammen. Diese blöde Sayaka war ja auch das Letzte! Bloß weil ich jemanden geküsst hatte, der ganz zufällig Toru war, bin ich doch noch lange nicht mit jemanden zusammen! Davon mal abgesehen: Ich war nicht schwul! Aber der Kuss damals... Ach, das war doch nur eine Notlösung gewesen, mehr nicht. Nein, mehr war da nicht. Toru hatte ja selbst gesagt, dass er mir dafür am liebsten den Kopf abgerissen hätte. Aber ich kam nicht um den Gedanken herum, dass ich einen Jungen geküsst hatte. Ich! Freiwillig! Einen Jungen! Aber es hieß doch, dass jeder in seinem Leben homosexuelle Erfahrungen macht oder? Bloß wegen so einem Kuss war man doch noch lange nicht schwul! Trotzdem, es gibt doch Leute, die homosexuell sind... Oh Mann, was dachte ich da! Toru, du Scheißkerl, warum hast du nicht besser auf deine blöde Cousine aufgepasst? Das verzeihe ich dir nie. Wegen ihr habe ich dich geküsst. Nein, nein, nein! Ich musste dringend auf andere Gedanken kommen! Irgendwas, womit ich mich ablenken konnte, musste doch zu finden sein! Vielleicht lernen? Nein, das war dann doch eine zu drastische Maßnahme. Ich glaube ein Buch würde vollkommen ausreichen. Also stand ich auf und holte mir ein Buch aus dem Regal. Dabei fiel mein Blick auf den Kalender. Nicht mehr lange, dann musste ich meine Sachen packen und dann hieß es wieder: Zurück ins Internat! ~Torus POV~ Wie schnell doch die Ferien vergehen können. Nun stand ich am Bahnhof, um wieder ins Internat zu fahren. Irgendwie habe ich es schon vermisst. Hier zu Hause hatte ich kaum etwas zu tun. Ich hoffe, das Yujiro wieder etwas besser drauf ist... Ich verabschiedete mich von meinem Onkel und meiner Tante. Sayaka wäre am Liebsten mitgekommen. Sie hatte mich umarmt und wollte mich offensichtlich gar nicht mehr loslassen. (Zitat: Sie hat mich angesprungen!) „Sayaka! Mein Zug fährt gleich, also bitte...“, gab ich gequält von mir, denn leicht war Sayaka nicht gerade. „Ich will mit dir kommen!“, quietschte sie rum und riss mich somit von den Füßen. `Weiber!´ „Sayaka-chan! Jetzt lass Toru-kun los! Er muss in den Zug!“, ermahnte sie meine Tante. Wie dankbar ich ihr dafür doch war. Somit stieg ich in den Zug, der daraufhin auch gleich losfuhr. Ich wollte meine Ruhe, also suchte ich mir einen Platz, wo nicht so viele Leute in der Nähe waren. Meine Faulheit kann ich im Internat ja nicht mehr tätigen. Dort werden mir hauptsächlich andere Kerle hinterher rennen. Wieder einmal seufzte ich. Das einzigst Gute an Ferien war die Ruhe. Von meiner blassen Haut ist leider auch nicht mehr wirklich etwas zu sehen. Ich war wohl zu oft am Nachmittag joggen gewesen. Meine Güte: ich Brownie! *** Endlich stand ich vor dem Internat, wo mir auch gleich Mikoto entgegen kam. „Hey! Wie waren die Ferien?“, fragte er mich. „Bescheiden schön!“, gab ich als Antwort und lief an ihm vorbei. Ich ging in mein Zimmer, legte dort meine Tasche ab und schmiss mich aufs Bett. Wie ich das vermisst hatte. Doch auch hier war es ziemlich ruhig. Daraus konnte ich schließen, dass Yujiro wohl noch nicht zurückgekehrt war... ~Yujiros POV~ Ich öffnete die Tür zu unserem Zimmer. Als erstes sah ich dort einen Koffer stehen. Also war Toru schon da. Ich ging in das Zimmer hinein und sah ihn auf dem Bett liegen. „Hallo Toru.“ Überrascht sah er mich an: „Hi.“ Ich stellte meinen Koffer auf den leeren Schreibtisch und begann auszupacken. In meinem Rücken merkte ich, das Toru mich noch kurz ansah. Plötzlich platzte Mikoto in unser Zimmer: „Hallo! Oh, Yujiro! Du bist ja doch schon da!“ „Was gibt es denn?“, ich wandte mich wieder meinem Schrank zu. „Wir sollen alle drei zur SMV kommen, um die neuen Aufgaben für die Prinzessinnen zu besprechen.“ „Oh Mann“, stöhnte Toru, „gleich am ersten Tag schon Arbeit. Na los!“ Also liefen wir die Flure entlang zu SMV. „Was hast du eigentlich in deinen Ferien gemacht“, wandte ich mich an Mikoto. „Ich war viel mit meiner Freundin unterwegs. Und du?“ „Bin an einem Flirtversuch gescheitert. Ansonsten war es ziemlich langweilig.“ Toru lachte: „Gescheitert?“ Unauffällig trat ich ihm auf den Fuß und zischte ihm leise zu: „Ein Wort und du bist tot!“ „Mittlerweile bin ich gegen deine Drohungen immun, Yujiro.“ Dieser Satz brachte ihm einen kalten Blick von mir ein und ich trat ihm noch einmal auf den Fuß. Dann beschleunigte ich meine Schritte. Doch trotz der Tatsache, dass die beiden hinter mir waren hörte ich jedes Wort ihres Gesprächs. „Was ist den mit dem los?“, fragte Mikoto. „Der ist schon seit den Ferien so zickig. Er hat versucht, meine Freundin anzubaggern.“ Toru, du bist ein toter Mann! „Du hast eine Freundin echt?“ „Na ja, nicht mehr. Ist fremdgegangen.“ Tja, Pech gehabt, mein Guter! „Und warum benimmt sich Yujiro so komisch?“ „Frauen sind halt so.“ Das reichte! Ich drehte mich um: „Das habe ich gehört!“ Dann beeilte ich mich, weg von den beiden zu kommen. Hinter mir hörte ich noch Toru rufen: „Hey Yujiro! Das war doch bloß ein Scherz!“ ~Torus POV~ Der Typ versteht echt keinen Spaß! Etwa drei Minuten später waren auch Mikoto und ich bei SMV angelangt. Nachdem wir auch das hinter uns hatten fasste ich mir am Kopf. „Die haben uns jetzt nicht wirklich gerufen, um uns nur Glück im neuen Schuljahr zu wünschen, oder?“, murmelte ich vor mich her. Mikoto klopfte mir auf die Schulter. „Doch, haben sie!“ „Ich will nach Hause!“, brabbelte ich weiter. „Das Bett von hier nehm ich mit... meinen Koffer nehm ich mit, Akira nehm ich mit, euch... ach nee...!“ Einige Sekunden vergingen wieder bis ich aufsah. Was redete ich hier eigentlich für Mist? Ein weiteres mal fasste ich mir an den Kopf. „War das Zeug doch ne Droge?“, nuschelte ich abermals, jedoch grinste ich nun wieder. Seit den Ferien musste ich Schmerztabletten nehmen – mein Arzt sagt, dass ich so viel Ruhe nicht gewohnt bin – warum musste ich gerade jetzt Migräne bekommen? Und der Fatzke von Doktor hat mir das letzte mal auch noch eine Überdosis verschrieben gehabt und ich durfte deswegen die ganzen letzten 2 Wochen im Krankenhaus verbringen. Und selbst da war es mir zu ruhig. Zumal das Dämlichste war, dass der Typ noch meinte ich sei zu gestresst. GESTRESST? Wovon? Zu viel Ruhe? Niemals! Ich fing lauthals an über meine eigenen Gedanken zu lachen, wurde aber sofort wieder mit einer Attacke meiner Migräne bestraft. „Ich geh ins Zimmer...“ ~Yujiros POV~ Das hat jetzt meine Theorie bewiesen! Toru war krank! Aber die von der SMV waren auch nicht viel besser. Uns zu rufen, bloß um uns ein schönes Schuljahr zu wünschen. War ich denn nur von kranken Typen umgeben? Und ständig zog mich Mikoto damit auf, dass ich unwissentlich versucht habe, Toru die Freundin auszuspannen. Ich werde mich dafür revanchieren und meine Rache wird grausam sein. Das schwor ich mir jetzt schon. Als ich ins Zimmer kam, sah ich Toru wieder auf dem Bett liegen. Schweigend setzte ich mich an den Schreibtisch und kramte mein Buch hervor. ~Torus POV~ Ich hörte, wie die Tür zum Zimmer geöffnet wurde und wieder zufiel. Dieses Geräusch ließ wieder einen dumpfen Schmerz in meinem Kopf zurück. Kurzerhand drehte ich mich zu der Person, die nun am Schreibtisch saß und ein Buch hervorholte. „Yujiro?“, fragte ich an. „Hm?“ „Tut mir leid...“ ~Yujiros POV~ „Schön, dass es dir leid tut“, dachte der Kerl, es war mit einer einfachen Entschuldigung getan? Ich wollte es nicht zugeben, aber seine Worte hatten schon ein bisschen wehgetan. „Ich hab das nicht so gemeint, wirklich.“ „Hast du eine Ahnung, wie es ist, wenn man ständig als Frau bezeichnet wird. Und dann noch von dem eigenen Freund?“, jetzt war ich wieder wütend. Und ich spürte wieder den Stich in der Brust, als ich an die Szene vor dem SMV-Raum denken musste. Warum fühlte ich mich so komisch? „Ich wurde schließlich auch schon manchmal für ein Mädchen gehalten und du warst dabei!“ „Na und? Habe ich dich jemals Mädchen genannt?“ „Jetzt weiß ich, woher meine Depressionen kommen! Kein Wunder, wenn man ständig mit dir zusammenhocken muss!“ Das tat weh, Toru, warum hast du das gesagt? „Du bist so was von blöd!“ Ich stand auf und knallte die Tür so laut wie ich konnte in das Schloss. Mir war, als hätte ich einen kräftigen Schlag in den Bauch bekommen. Das würde ich ihm heimzahlen. Ich wusste noch nicht wie, aber das ich es tun würde wusste ich. Wenn der Typ mir vor die Augen trat, dann würde ich ihm eine runterhauen, darauf konnte er sich gefasst machen. Und wer war an allem Schuld? Seine beschissene Freundin! Ach ja, es war ja jetzt seine Exfreundin. ~Torus POV~ Das war wohl wieder mal ein Spruch gewesen, den ich nicht hätte sagen sollen... Aber er ist in solchen Sachen auch zu empfindlich. Außerdem hat er es mir mit dem Türknallen ja wieder zurückgegeben. Jetzt könnte ich nicht nur ihm, sondern auch mir den Kopf abreißen. Aber das ganze musste doch irgendwie geklärt werden. Einen Versuch könnte ich ja noch starten, aber wenn er sich dann nicht beruhigt geb ich’s auf! Vorerst werde ich aber bis morgen warten. Heute bin ich kaum noch aufnahmefähig. Mein Kopf bringt mich noch um. Somit schlief ich ein. *** Am nächsten Tag sah schon Einiges anders aus. Lag wohl daran, dass ich mir einen kleinen Vorrat an Schmerztabletten verschafft hatte... Heute würde ich es noch einmal versuchen... Ob Yujiro gestern überhaupt noch zurückgekommen ist? Ich weiß es nicht, denn in sein Bett habe ich nicht gesehen – wäre ja zu schön gewesen, wenn ich das nach der Sache von gestern getan hätte. Als ich in der Umkleidekabine angekommen war standen Mikoto und Yujiro schon da. Ich schien heute wohl der Letzte zu sein. „Wo warst du so lange?“, wollte Akira von mir wissen. Ich kratzte mir etwas verlegen am Kopf. „Ich hab wohl etwas mehr Zeit im Bad verbracht!“, gab ich zurück. Ich sah kurz zu den anderen Beiden rüber. Yujiro wich meinem Blick aus Egal, ich werde trotzdem versuchen mit ihm zu reden. Nur, weil er keine Freundin hat, hat das ganze begonnen. Am liebsten würde ich mich darüber jetzt lustig machen, jedoch war ich ja jetzt auch wieder Single. „Okay! Ihr wisst, was ihr zu tun habt!“, meinte Akira und wir wurden in die Prinzessinnenkabinen gezogen, damit wir uns da umziehen konnten. Als auch das erledigt war – die Kleider sahen einfach schrecklich aus! – wurden wir wieder rausgeschickt, um als Attraktionen für die anderen Schüler zu dienen. Das war meine Chance ihn anzusprechen! „Yujiro?“ ~Yujiros POV~ Stur ging ich an Toru vorbei. „Yujiro! Warte!“ „Lass mich in Ruhe!“, ich hatte keine Lust weder jetzt noch sonst wann mit ihm zu reden. Außerdem mussten wir jetzt erst mal den Prinzessinnen-Job erledigen. Aber mir war gar nicht zum Lächeln zumute. Am liebsten hätte ich mich vor der Arbeit gedrückt. „Yujiro!“ Genervt drehte ich mich um. Gab der denn nie Ruhe? „Was willst du?“ „Mit dir reden.“ „Ich aber nicht mit dir!“ „Nur ganz kurz, es dauert nicht lange. Wirklich.“ Ich überlegte. Bock hatte ich keinen, aber es konnte ja nicht ewig so weitergehen. „Okay, aber wirklich nicht lange.“ Toru lächelte mich an: „Versprochen.“ Ich sah mich um. Wir standen jetzt schon im Mittelpunkt der anderen Schüler. „Lass uns woanders hingehen“, machte ich den Vorschlag, „ich habe keine Lust, dass unser Gespräch weitergetragen wird.“ „Ich auch nicht. Wollen wir in die Umkleide gehen?“ „Solange Mikoto uns nicht findet und sagt, wir würden unsere Aufgaben vernachlässigen“, versuchte ich mich erfolglos an einem kleinen Scherz. Also betraten wir wieder unsere Umkleide. Ich stand mit verschränkten Armen an der Wand und Toru hatte sich auf einen Stuhl gesetzt. „Das mit der Sache gestern tut mir leid. War nicht so gemeint.“ Ich ´schnaubte: „Das hast du jetzt schon so oft gesagt und danach kam dann immer ein Spruch, der noch verletzender war, als der vorherige.“ Na gut, das wollte ich jetzt eigentlich nicht sagen. Das mit dem verletzen, aber gesagt war gesagt. Toru schien auch überrascht zu sein: „Das hat dich verletzt? Warum hast du denn nichts gesagt?“ „So was gibt man halt nicht gerne zu.“ „Aber das waren doch bloß kleine Sticheleien. Du ärgerst Mikoto damit doch auch manchmal.“ „Tue ich das?“, das stimmte doch gar nicht oder? So verletzend war ich doch gar nicht. „Ja und mittlerweile steckt er das ja auch gut weg. Deshalb frage ich mich, warum du so ausgeflippt bist. Sonst bist du auch immer ruhig. Da stimmt doch was nicht.“ „Mit mir ist alles in Ordnung.“ „Nein. Normalerweise wärst du nicht ausgerastet, bloß weil ich dir abgesagt hätte.“ Ich schwieg. Dieses Gespräch war mir unangenehm. „Jetzt mal ganz ehrlich, Yujiro, du benimmst dich wirklich als wärst du eifersüchtig. Aber das liegt jetzt nicht mehr daran, dass ich eine Freundin habe oder? Jetzt bin ich schließlich solo.“ „Ich bin nicht eifersüchtig.“ „Hast du das eigentlich ernst gemeint, dass du vielleicht in mich verliebt bist?“ „Überhaupt nicht!“ „Wo liegt dann das Problem?“ „Das weiß ich doch selber nicht.“ ~Torus POV~ Ich stand auf und ging zu ihm rüber. Was auch immer in Yujiros Kopf vorging. Ihn dazu zwingen, es mir zu erzählen werde ich nicht. Ich legte meine Hand auf einer seiner Schultern. „Lass mich raten: Und du bist trotzdem noch sauer, oder?“, fragte ich ihn, sah dabei aber zu Boden. Ich merkte, dass sein Blick an mir haftete, aber in sein Gesicht sehen konnte ich auch nicht. Weswegen genau, wusste ich nicht. „Können wir die Sache nicht einfach vergessen, Yujiro?“, stellte ich eine weitere Frage. Er schien mir immer noch nicht antworten zu wollen. Ich seufzte. Wieder fing mein Kopf an mächtig zu pochen. Es war anscheinend schon wieder zu ruhig. „Lass uns gehen...“, meinte ich und lehnte meinen Kopf leicht gegen die Schulter Yujiros, welcher sich immer noch nicht regte. Ich löste mich von ihn und wollte wieder zur Tür raus gehen, da hielt er mich zurück. Etwas überrascht sah ich ihn an. „Was hast du, Yujiro?“ Wie oft wollte ich ihn das eigentlich noch fragen? Eine ehrliche Antwort würde ich so oder so nie bekommen. ... ~Yujiros POV~ Da war es wieder. Dieses komische Gefühl im Bauch, als Toru sich an mich gelehnt hatte. Doch plötzlich löste er sich wieder von mir. Schade, war das erste, was mir durch den Kopf ging. Toru wollte die Tür öffnen, doch ich hielt ihn fest. Er drehte sich um und sah mich fragend an: „Was hast du, Yujiro?“ Ich war selbst ein wenig von mir überrascht. „Bleib hier“, nein, das wollte ich doch gar nicht sagen! „Ich soll hier bleiben? Warum das denn?“ Darauf wusste ich auch keine genaue Antwort. Ich wollte einfach nur, dass er blieb. ~Torus POV~ Bleiben? Ich sollte BLEIBEN? Auch wenn ich es nicht ganz verstand nickte ich ihm zu und setzte mich neben ihn hin. Was für ein dämliches Bild es doch abgeben muss, wenn der Eine steht und der Andere sitzt. Ich zupfte kurz an seinem Kleid – ein Anzeichen dafür, dass er sich auch setzen sollte. Dies tat er auch. Wieder einer dieser dämlichen Situationen – wie ich so was liebte. Ein Glück war niemand anders in der Kabine, was mich eigentlich stark wundern müsste, da diese eigentlich immer überfüllt war. Ich wendete meinen Blick wieder nach draußen. Immer noch knallte die Sonne auf die Dächer und wir – die Prinzessinnen – müssen in so einem Aufzug hier rumlaufen. Ich stand wieder auf und suchte in meinem Schließfach meine normale Schuluniform. Ich will einfach nur mal wissen, wie die Anderen reagieren, wenn ich – wie sie – in Uniform aufkreuze. Als ich anfing mich auszuziehen erhielt ich einen verständnislosen Blick von Yujiro. Ich lächelte ihn an und meinte, dass es mir zu warm sei bei diesem Wetter solche Sachen zu tragen. Somit zog ich mich um. ~Yujiros POV~ Ich fand es schön, als wir beide einfach still nebeneinander gesessen hatten. Doch dann stand Toru auf und zog sich aus. Überrascht sah ich ihn an. Ihm war es zu warm für die Sachen, die wir gerade trugen, sagte er. Eigentlich empfand ich genauso, doch ich hatte keine Lust mich extra deswegen umzuziehen. Also saß ich einfach nur da und beobachtete Toru beim Umziehen. Doch je länger ich ihn ansah, desto mehr kam ich mir wie ein Spanner vor. Aber wieso? Wir waren doch beide Jungen, da gab es doch nichts zu spannen. Plötzlich drehte sich Toru um: „Yujiro? Du bist so rot im Gesicht.“ „Was?“, wieso war ich rot. Lag das an der Hitze? Bestimmt oder? Oder etwa doch nicht? Aber wenn es nicht die Hitze war, was war es dann? Ich stand auf: „Toru? Wir sehen uns nachher!“ Ich verließ das Zimmer und rannte in unser eigenes. Was sollte das denn schon wieder? Seit den Ferien spielten meine Gedanken nur noch verrückt. Verdammt! ~Torus POV~ Was war denn in ihn gefahren? Einfach so zu verschwinden... Außerdem war er knallrot. Hitze? Nein... davor war es auch schon so warm, aber da hatte er noch eine normale Gesichtsfarbe. Außerdem habe ich bemerkt, wie er mich beobachtet hat, wo ich mich ausgezogen habe. War es ihm etwa peinlich? Er hat doch das selbe, was ich auch habe, also... WIESO? Auf die Antwort konnte ich wohl ewig warten, auch wenn ich schon eine kleine Vorahnung hatte: Er steht wirklich auf mich! War das, was er in den Ferien zu mir gesagt hatte etwa doch wahr? Ich merkte, wie mir plötzlich heißer wurde. Hatte ich mich nicht eben erst von den wärmeren Klamotten befreit? Ich sah neben mir in Richtung Spiegel. OH MEIN GOTT! Ich war ja auch knallrot! Außerdem hatte ich so ein komisches Gefühl in der Magengegend... Plötzlich bekam ich wieder diese Kopfschmerzen. Ich musste unter die Menge. Mal sehen, ob es einigen Schülern auffällt. Ich verließ wieder die Umkleidekabine und ging durch die Flure. Wo war eigentlich Mikoto? Jetzt musste man den auch noch suchen. So ganz allein fühl ich mich nämlich nicht gerade wohl... Mann, wäre doch Yujiro nur hier! ~Yujiros POV~ Verwirrt lief ich im Zimmer umher. Was war das? Dieses komische Gefühl? Und warum ging es nicht weg? Torus Gesicht kam mir in den Sinn. Aber warum gerade jetzt? Was sollte das alles? Erschöpft setzte ich mich auf den Boden. Alles schien nur noch aus Fragen zu bestehen und ich konnte einfach keine Antworten finden. Ich überlegte. Eigentlich war alles erst ab dem Zeitpunkt schief gelaufen, als Toru meine Einladung abgelehnt und mir von seiner Freundin erzählt hatte. Ich weiß noch, wie gekränkt ich mich da gefühlt hatte. Aber wieso? Wahrscheinlich, weil ich dachte, ich könnte die Ferien mit meinem besten Freund zusammen verbringen. Doch das war ja noch lange kein Grund, dann so gereizt zu reagieren. Und wenn ich mir so mein Verhalten der vergangenen Wochen ansah, dann hatte Toru wohl doch Recht gehabt. Ich hatte mich wirklich wie ein verliebter Teenie benommen. Aber aus welchem Grund. Ich war doch gar nicht verliebt. Weder in seine Freundin noch in Sayaka. Ich stutzte. Wenn man dieses Ausschlussprinzip weiter führte, dann blieb nur noch einer übrig: Toru! Oh nein! Sollte das heißen, ich hatte in den Ferien die Wahrheit gesagt? Aber das ging doch nicht. Das war nicht möglich! Ich konnte mich doch nicht in meinen besten Freund verlieben. Er war doch nicht nur mein bester Freund, sondern auch noch ein Junge. Und wenn ich mich wirklich in ihn verliebt hätte, dann würde das ja heißen, ich... Ich schüttelte heftig den Kopf. Das war nicht wahr. Ich hatte mich nicht in Toru verliebt. Aber wenn nun doch? Mist, diese Zweifel waren blöd! Ich wollte einfach nicht mehr daran denken. Ablenkung, ich brauchte Ablenkung! Als erstes fiel mir ein, dass ich ja immer noch dieses bescheuerte Outfit trug. Also weg damit. Doch während ich mich umzog, fiel mir wieder die Situation aus der Umkleide ein. Ich war nicht verliebt oder? ~Torus POV~ Ich suche Mikoto jetzt schon seit anderthalb Stunden und dieser Pinky ist immer noch nicht aufgetaucht! Mann! Wie Nervenraubend! Ich ging wieder zurück auf mein Zimmer. Ich hatte es aufgegeben nach ihm zu suchen. Vielleicht kann ich ja ein bisschen Krach im Zimmer von Yujiro und mir machen. Dann lässt es sich sicher auch da aushalten, denn, seit ich die normale Schuluniform anhabe, rennen mir die Schüler haufenweise hinterher. Als ich endlich im Zimmer angekommen war schloss ich die Tür und lehnte mich an diese. Der Schweiß lief mir die Stirn herunter. Mir war unglaublich heiß. Ich glaube ich muss mich erst einmal duschen. Ich blickte auf und sah Yujiro auf dem Schreibtischstuhl sitzen. Außerdem merkte ich, dass auch er sich umgezogen hatte. „Ich rate dir so nicht rauszugehen!“ Ich lächelte ihn an und im gleichen Moment gaben meine Beine nach. „Das muss eindeutig ein Hitzeschlag sein...“, murmelte ich vor mich her und krabbelte zum Bett. Das mit dem Duschen lasse ich doch lieber, ansonsten klapp ich da noch komplett ab. ~Yujiros POV~ Erschrocken sah ich auf, als Toru mich ansprach. Er murmelte noch irgendwas von Hitzschlag und sackte dann auf die Erde. Mühsam legte er sich ins Bett. Ich sprang auf und befühlte sein Gesicht: „Du bist ganz heiß!“ „Na so was.“ Ich brauchte einige Zeit, ehe ich die Bedeutung erkannte. „Hör auf damit. Bleib einfach liegen ja?“, ich rannte in unser Badezimmer, um einen kalten Lappen zu holen. Diesen legte ich ihm auf die Stirn. „Besser?“ „Ja, schön kühl.“ „Was hast du gemacht, dass du zusammenklappst?“ „Der Arzt hat gesagt, ich habe zu viel Ruhe und deswegen Stress.“ Ich stutze. Wie konnte man Stress bei zu viel Ruhe bekommen? „Was ist das denn für ein Arzt?“ „Keine Ahnung.“ „Bist du müde?“ „Ein wenig.“ Ich sah auf die Uhr: „Es gibt gleich Abendessen. Soll ich dir etwas mitbringen?“ „Mach das“, er klang so, als würde er gleich einschlafen. Und als ich später wieder in das Zimmer trat war er tatsächlich eingeschlafen. Toll, jetzt hatte ich das Essen umsonst mitgebracht. Also stellte ich es auf den Tisch, falls Toru aufwachen sollte und Hunger hatte. Diese Fragen hatten genervt. Natürlich war es aufgefallen, dass eine Prinzessin gefehlt hatte. Man konnte ja schlecht sagen, das die sich nicht wohl fühlte. Dann würden die zuhauf hier antanzen. Und das konnte Toru nicht brauchen. ~Torus POV~ Als ich aufwachte war es bereits 2 Uhr. Ich setzte mich auf und sah mich um. Stockdunkel. War ja – der Uhrzeit zu Folge – nicht anders zu erwarten. Nun meldete sich auch noch mein Magen. Ehrlich gesagt hatte ich überhaupt keinen Hunger. Es war eher das Gegenteil. Doch bevor ich hier die Bude voll kotze leg ich mich lieber wieder hin und schlafe weiter... *** Ich wachte abermals auf, als ich den Wecker klingeln hörte. Okay, meine Kopfschmerzen waren nicht mehr so doll, jedoch waren sie immer noch vorhanden. Somit warf ich das nervende Gerät gegen die nächstgelegene Wand, sodass das Teil in seine Einzelteile zersprang und ich meine Ruhe hatte. Dadurch aber schien mein Mitbewohner wach geworden zu sein. „Toru? Geht’s dir besser?“, fragte er und sah aus seinem Bett zu mir nach unten. „Nicht wirklich, aber ich pack das schon!“ Ich lächelte ihn an. „Guten Morgen!“ ~Yujiros POV~ „Bist du sicher? Nicht, dass du zusammenbrichst.“ Da war es wieder! Mein Magen spielte verrückt, als er mich anlächelte. Aber wieso? Toru lächelte doch oft jedermann an. Wieso fühlte ich mich jetzt dabei so seltsam? „Klar!“ „Na, wenn du meinst“, ich stieg aus dem Bett. Als ich auf dem Boden stand, sah ich den unberührten Teller, den ich gestern mitgebracht hatte. „Du hast ja gar nichts gegessen.“ „Ich hatte keinen Hunger. Komm, wir müssen uns beeilen, wenn wir zum Frühstück nicht zu spät kommen wollen.“ Ich nickte, doch ich ging aus dem Zimmer. Zur Toilette wie ich sagte. Währenddessen sollte Toru sich schon mal anziehen. Ich wusste selber, dass ich mich komisch benahm. Normalerweise dürfte es mir nicht peinlich sein, mich mit einem Jungen umzuziehen, aber seit Ferienbeginn hatte sich so viel verändert. Diese ganzen Gefühle waren so seltsam. Wieder musste ich an den vergangenen Abend denken. War ich jetzt in Toru verliebt, ja oder nein? Nein, eindeutig! (Oder vielleicht auch nicht.) Das ganze machte mich noch verrückt. Es war zum Haare raufen! So, mittlerweile müsste sich Toru eigentlich umgezogen haben. Dann konnte ich wieder in das Zimmer gehen. Und auf in einen neuen Tag voller neuer Abenteuer! ~Torus POV~ Ich hatte mich schon angezogen als Yujiro wieder reinkam. Wieder lächelte ich ihn an. Mann, was ich doch für ein nerviges Dauergrinsen draufhaben kann... Ich seufzte. „In so nem Fummel bekommen mich heute keine zehn Pferde rein!“, meinte ich. Ich selber hatte mir heute erlaubt einfach nur ein Shirt und eine kurze Hose anzuhaben. Ich nahm das Tablett und machte Yujiro mit einer Kopfbewegung klar, dass er zum Saal gehen solle. „Entschuldigung, dass du das hier alles umsonst mit nach oben geschleppt hast...“, ich deutete mit einer weiteren Kopfbewegung auf das Tablett mit dem Essen. „Schon in Ordnung...“, meinte er und lächelte diesmal mich an. Sofort wendete ich meinen Blick ab, als ich das bemerkte. Mann, war das peinlich. Ich merkte genau, wie ich rot anlief, als er mich angelächelt hatte. Ich schüttelte den Kopf. „Wir sind da!“, stellte ich fest und ging in den Saal. ~Yujiros POV~ Ein bisschen gewagt von Toru fand ich es ja schon, dass er nicht die Schuluniform anzog. Klar, es war warm, aber Regeln sind nun mal Regeln. Obwohl, er war ja Prinzessin, da würden die Lehrer vielleicht mal ein Auge zudrücken. Was mich mehr wunderte, war die Tatsache, das er meinem Lächeln ausgewichen war. Das wunderte mich schon, dachte ich doch, dass es nur mir so ging. Als wir in den Speisesaal traten, waren die Schüler schon verwundert, dass eine der Prinzessinnen nicht in Unform erschien. Aber verwirrt waren sie wohl mehr wegen der Tatsache, dass Toru eine kurze Hose anhatte. „Glaubst du, es war eine gute Idee, so was kurzes anzuziehen? Du wirst den ganzen Tag keine Ruhe kriegen“, sagte ich zu ihm, während ich mich setzte. Obwohl ich sagen musste, dass er mir durchaus so gefiel. Ach Mann, solche Gedanken gehören am frühen Morgen einfach verboten! „Einen besonderen Job haben wir ja heute nicht oder?“ Ich schüttelte den Kopf. Erst Schule und dann Freizeit. „Sag mal, weißt du, wo Mikoto ist?“ Toru zuckte mit den Schultern: „Vielleicht ist er heimlich zu seiner Freundin abgehauen“, scherzte er. ~Torus POV~ Ich starrte eine Zeit lang auf den Teller. Es gab nur eine Sache, die ich darauf essen würde, und das war der Kinder Riegel (gehen wir mal davon aus, dass es so was Ähnliches auch in Japan gibt!)! Diesen hatte ich auch in Null Komma Nichts verdrückt. Nun schielte ich kurz zu Yujiros Teller rüber. Ich grinste. „Oh, guck mal, da vorne läuft Akira!“, sagte ich und zeigte in eine Richtung. Yujiro schaute natürlich in diese und ich konnte ungestört auch seinen Kinder Riegel vom Teller klauen. Mit einem: „Oh, muss ihn wohl verwechselt haben!“ aß ich auch Yujiros Riegel auf. ~Yujiros POV~ „Wie kann man denn Akira mit jemand anderen verwechseln?“ Toru zuckte mit den Schultern und aß seinen Schokoriegel weiter. „Wie lange brauchst du denn für einen einzigen Riegel?“, ich wollte gerade nach meinem eigenen greifen, als ich – ihn nicht fand. „Toru?“, dieser sah mich mit einem so unschuldigen Gesicht an, dass ich wusste: Er hatte ihn gegessen. Und das vor meinen Augen! Was für eine Frechheit. „Warum hast du meinen Riegel geklaut?“ „Ich habe gar nichts“, schnell wollte er das Papier wegstecken, doch ich entriss es ihm: „Und was ist das?“ „Das Papier von meinem Riegel.“ „Wieso? Das liegt doch auf deinem Teller!“ „Ach ja, dann habe ich deinen wohl versehentlich gegessen.“ „Versehentlich, ja ja.“ Wir schwiegen, dann: „Du hättest doch fragen können.“ „Hey, nimm’s mir nicht übel, ja?“ Wie konnte ich ihm, bitte schön, etwas übel nehmen? ~Torus POV~ Mist! Wurde ich also doch ertappt. „Schon okay...“ Yujiro schien es gewissermaßen amüsant zu finden, dass ich ihm etwas wegesse. „Danke! Du kannst als Gegenleistung den Rest von meinem Frühstück haben!“ Ich wollte ja sowieso nichts mehr essen. Ich schob meinen Teller zu ihn rüber. „Wie lange hast du nichts mehr gegessen?“, fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe keinen Appetit!“, sagte ich ihm und stand auf. „Ich bin fertig mit essen! Soll ich noch auf dich warten?“ ~Yujiros POV~ „Wenn du zu wenig isst, kippst du nur wieder um! Also setz dich hin und iss!“ „Ich habe wirklich keinen Hunger mehr. Glaub mir.“ „Und was mache, wenn du umkippst?“ „Mich in mein Bett tragen?“, frech lächelte Toru mich an. Wieso spielte der Kerl nur so mit seiner Gesundheit? Das war so was von verantwortungslos! „Hör zu, Toru“, verlegen sah ich auf meinen Teller, „ich möchte nicht, dass du krank wirst. Du musst ja nicht alles essen, aber ein bisschen vielleicht?“, bittend sah ich ihn an. Toru schien zu überlegen. „Na gut, aber nur ein bisschen“, er setzte sich wieder und nahm seinen Teller. Ich lächelte erleichtert: „Danke.“ ~Torus POV~ „Aber wenn ich mich übergeben muss bist du Schuld!“ Nun musste ich mich also doch geschlagen geben und Frühstück essen. Ich mochte das Frühstück hier nicht wirklich. Ich koche lieber selber zu Hause oder bereite mir irgend welche anderen leckeren Sachen zu. Im Endeffekt hatte ich noch nicht mal die Hälfte geschafft und ich wurde innerlich schon grün. „Ich geh schon mal vor...“, meinte ich und stand auf. Ja, ich wusste, warum ich nichts essen wollte... Ich versuchte mich noch einigermaßen zu beherrschen – schaffte dies ein Glück auch und rannte auf die Toilette um mich dort zu übergeben. (weitere Beschreibungen gebe ich hier nicht, danke! XDDD) Zehn Minuten später kam ich wieder aus dem Klo raus. Ich kann mir bildlich vorstellen, wie ich jetzt aussehe – auf jeden fall nicht wie eine Prinzessin! (Mal davon abgesehen, dass ich das auch nicht will) ~Yujiros POV~ Überrascht sah ich Toru nach. Vorhin wollte er noch auf mich warten und jetzt rannte er los, als wäre jemand hinter ihm her. Seufzend beendete ich mein Frühstück und ging langsam zur Unterrichtsstunde. Ich wunderte mich, warum Toru nicht auftauchte. Der war doch vor mir losgegangen und bis jetzt nicht wiedergekommen. Das würde heißen, er kam zu spät zum Unterricht. „Guten Morgen, Yujiro!“ „Hallo Akira. Hast du zufällig Toru gesehen?“ „Nein, er war doch bei dir oder?“ „Beim Frühstück schon, aber dann ist er plötzlich losgerannt.“ Ihm wird doch nicht schlecht geworden sein oder? Aber da kam er schon ins Klassenzimmer. Gerade noch so vor unserem Lehrer und er sah ungewöhnlich blass aus. „Was ist denn mit dir los?“, ich versuchte möglichst leise zu reden, damit der Lehrer es nicht merkte. „Nur ein wenig übel.“ Ich sah ihn prüfend an: „Dir war schon vor dem Essen schlecht, nicht wahr?“ „Ja.“ „Und warum hast du mir das nicht gesagt?“ „Shihodani-kun, kann ich dir helfen?“, ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich laut gesprochen hatte. „Toru ist schlecht geworden. Ich bringe ihn zur Krankenschwester.“ Ich stand auf und zog ihn am Ärmel mit. Erst wollte er sich wehren, doch dann lief er brav mit. ~Torus POV~ Mann, ich komme mir vor wie ein kleines Kind. „Ich will nicht schon wieder ins Bett!“, maulte ich. „Es ist doch eh nur ein kleiner Hitzeschlag!“ „Vergiss es! Du kommst schön mit... und wenn ich dich dazu zwingen muss...“ Ich musste lachen. Zwingen? Niemals! Vor Trotz blieb ich stehen. Mein Gesicht zierte ein freches Grinsen. „Dann versuch’s doch!“, meinte ich und rannte los. (Natürlich in die entgegengesetzte Richtung!) Nach schon zwei Minuten Jagd wurde mir etwas schwummrig vor Augen, ich jedoch rannte weiter. Zwingen lasse ich mich von absolut Niemanden! Obwohl... ich glaube bei Yujiro kommt es drauf an, wie er es macht... Sofort blieb ich stehen. WAS bitteschön hab ich da grad gedacht?! ~Yujiros POV~ Dieser Kerl ging in die Oberstufe? Das war doch ein kleines Kind! Und ich durfte jetzt Babysitter spielen und ihm nachrennen. Endlich holte ich ihn ein. Er war ganz rot im Gesicht. „Hast du etwa schon wieder Temperatur?“, ich legte meine Hand auf seine Stirn, „Ein wenig.“ „Mir geht’s gut, glaub mir doch!“ „Ach ja? Das sehe ich aber ganz anders. Und jetzt komm!“, ich ergriff seine Hand. Sie war so schön warm. Oh Mist, ich glaube, ich wurde rot. „Ich will aber nicht!“, er entriss mir seine Hand. Na gut, wer nicht hören will, muss fühlen! „Benimm dich nicht wie ein kleines Kind! Glaub mir, ich krieg dich ins Bett!“ „Was willst du?“, geschockt sah er mich an. Warum denn? So schlimm war das nun auch wieder nicht. „Du willst mich doch nicht allen Ernstes ins Bett kriegen?“ „Ich weiß gar nicht, was du hast. Natürlich ins Bett. Wohin denn sonst“, Toru sah mich immer noch entgeistert an. „Schließlich bist du krank.“ „Ach so.“ „Wie ‚ach so?’“ „Na, ich hab mich richtig erschrocken, als du gesagt hast, du kriegst mich ins Bett.“ „So meinte ich das nicht, du Blödmann! Und jetzt komm!“ „Nein!“ „Dann eben anders“, also nahm ich ihn auf die Arme und trug ihn zur Krankenstation. ~Torus POV~ „Lass mich runteeeeer!“, schrie ich schon fast und trommelte mit meinen Fäusten gegen seinen Rücken. Schließlich gab ich es trotzdem mit einem „Du bist blöd!“ auf. Ich ließ mich aufs Krankenbett bugsieren. Wenigstens konnte ich meinen Willen so weit durchsetzen, dass ich sitzen durfte. Die Krankenschwester kam ins Zimmer. „So, was haben wir denn?“, fragte diese. „Hitzeschlag!“ „Nichts!“ Was er mir auch immer dazwischenquatschen muss... „Du siehst wahrlich blass aus, mein Mädchen... aber ein Glück hast du deinen Freund dabei!“ „Bitte was...?“ Ich war total fassungslos. MÄDCHEN?! Und ich soll mit ihm zusammen sein??? Sofort stand ich auf und wollte gehen. ~Yujiros POV~ „Du bleibst stehen, sofort!“ „Wieso? Mir geht’s gut.“ „Ich übergebe mich ja auch jedes Mal, wenn ich topfit bin! Hinlegen!“ „Aber die hat mich als Mädchen bezeichnet!“ „Ich weiß gar nicht, was du hast. Immerhin wird sie bei einer Untersuchung rausfinden, dass du ein Junge bist. Also sei jetzt brav und lass dich untersuchen. Kriegst nachher auch ein Küsschen.“ Torus Gesicht da drauf war wirklich zum Schießen. „Mein Gott, es war ein Scherz! Ab jetzt!“, ich klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Ich hol dich dann nachher ab“, dann verließ ich die Krankenstation, um zurück zum Unterricht zu gehen. ~Torus POV~ Ich werde ihn danach umbringen! Das stand fest! So eine Bemerkung vor einer anderen Person zu machen... er ist schon so gut wie tot!!! „Ruhen Sie sich heute noch aus, mein Herr! Trinken Sie sehr viel!“ Toll... genau das Gleiche hat mir der anderen Arzt auch gesagt, nur, dass ich mich nicht unbedingt ausruhen soll... Aber ich hatte heute ja sowieso schon was vor... Wenn Yujiro zur Tür reinkommt, dann... „Ich geh dann auf mein Zimmer!“, meinte ich freundlich. Wenigstens hatte die Schnepfe im Endeffekt doch mitbekommen, dass ich ganz und gar ein Junge war. Blondinen scheinen doch ETWAS im Hirn zu haben. (Anm. ich bin auch blond!) Nun war ich also im Zimmer und wusste nichts mit mir anzufangen. Wann war der Unterricht doch gleich zu Ende? Ich will ihn endlich umbringen... ~Yujiros POV~ Ich wunderte mich schon ein bisschen, als ich Toru auf seinem Bett sitzen sah. Eigentlich wollte ich ihn ja abholen, wenn ich meine Tasche weggebracht hatte. „Und wie geht es dir?“ „Sag mal, spinnst du?“, was war denn in den gefahren? Hatte der irgendwelche Pillen geschluckt? „Was hast du denn?“ „Musstest du vor der Tunte das mit dem Kuss unbedingt sagen?“ „Das war meine Rache.“ „Rache?“, er schien einen Moment zu überlegen. „Wenn du mich Mädchen nennst, bist du selber Schuld. Jetzt sind wir quitt.“ „Das war peinlich!“ „Pech für dich. Und, was hast du jetzt?“ „Nichts weiter. Ich soll viel trinken und mich ausruhen.“ „Dann ab ins Bett. Ich hol dir was.“ „Ausruhen heißt nicht, das ich mich gleich hinlegen muss!“ „Wenn ich wieder komme, bist du im Bett.“ Ich verließ das Zimmer. Unterwegs begegnete mir Akira. „Was ist denn mit Toru los?“ „Dem geht’s nicht so gut. Er soll sich ausruhen. Du kannst ihn ja besuchen. Er ist in unserem Zimmer.“ „Mach ich.“ ~Torus POV~ Pah! Im Bett! Der kann mich mal kreuzweise! Ich bin doch kein kleines Kind mehr! Außerdem wollte ich ihn ja immer noch `umbringen´... DAS wird böse... glaub ich! Ich öffnete das Fenster und setzte mich davor auf einen Stuhl. Ein Glück haben wir die Schattenseite, ansonsten wäre ich jetzt sicherlich in alle Richtungen zerlaufen. Mir war ja so oder so schon warm genug. Plötzlich klopfte es an der Tür. Handle ich mir halt nen Anschiss von Yujiro ein, aber er war ja auch nicht meine Mama! „Herein!“ Die Tür öffnete sich und Akira trat ein. „Hallo!“ „Oh, du hier?“ Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass `Mama´ reinkommt... na ja... hab mich wohl geirrt! „Ich wollte nur sehen, wie’s dir geht!“ „Mir geht’s blendend!“, meinte ich. Es war wirklich so. Das heißt, wenn ich daran dachte, wie ich Yujiro umbringen könnte. „Schön zu hören... ich soll dir noch gute Besserung von Mikoto ausrichten!“ „Oh, danke!“ „Ich muss auch schon wieder gehen! Du weißt ja, dass ich viel zu tun habe!“ Er wank mir noch einmal mit einem Lächeln zu und verschwand wieder aus dem Zimmer. ~Yujiros POV~ Kurz bevor ich ins Zimmer trat, kam Akira heraus. „Und liegt er im Bett?“ Verwirrt sah Akira mich an: „Nein, er sitzt am Fenster.“ „Was?“, ich schlug die Tür auf und sah Toru böse an: „Warum liegst du nicht im Bett?“ „Bist du meine Mutter oder was? Ich kann doch sein, wo ich will!“ Jetzt reicht’s mir. Schnell nahm ich ihn wieder auf die Arme und warf ihn auf sein Bett. „Sag mal, willst du es nicht kapieren? Ich mach mir Sorgen. Aber bitte, mach doch, was du willst. Von mir aus kipp um oder sonst was!“ Genervt setzte ich mich an meinen Schreibtisch und holte mein Buch hervor. ~Torus POV~ Das ist die beste Gelegenheit, die ich bekommen kann! Ich stand leise auf, sodass Yujiro davon nichts bemerkte und ging auf ihn zu. Auch wenn es mir persönlich mächtig peinlich ist... Ich nahm ihn das Buch aus der Hand und setzte mich auf seinen Schoß. Es war amüsant, wie schnell sich doch die Gesichtsfarbe ändern konnte. „W-was soll das?“, stotterte Yujiro und versuchte seinen Blick abzuwenden. „Sieh mich an, wenn du mit mir redest!“, befahl ich ihm und drehte sein Gesicht am Kinn wieder zu mir. Ich musste unwillkürlich anfangen zu kichern. „Du könntest den Tomaten Konkurrenz machen!“ Dass ich nebenbei genauso aussah versuchte ich prompt zu überspielen. ~Yujiros POV~ Das war fies, sich mir so zu nähern. Und da war es wieder. Dieses komische Bauchgefühl. Krampfhaft versuchte ich, seinem Blick auszuweichen. „Yujiro, sieh mich an.“ „Was willst du?“, verdammt, warum klang meine Stimme so komisch? „Sieh mich doch einfach nur an.“ „Keine Lust“, der Fußboden war wirklich interessant. Verdammt Toru, geh runter! „Bin ich so hässlich, dass du mich nicht ansehen willst?“ „Nein, gar nicht!“, nein, das sollte doch nur gedacht sein! „Wie sehe ich denn aus?“ „Hübsch“, murmelte ich leise. „Was hast du gesagt? Und sieh mir dabei in die Augen“, wieder fasste er mich am Kinn und zwang mich ihm in die Augen zu sehen. „Nun, wie sehe ich aus?“ „Hübsch“, erwiderte ich diesmal etwas lauter. Oh Mann, ich war bestimmt noch röter geworden. Ich wollte sterben! ~Torus POV~ Wieder kicherte ich. Ich konnte einfach nicht anders. „Danke, das Kompliment gebe ich zurück!“ Mir schien echt irgendetwas zu Kopf gestiegen zu sein, dass ich so etwas sagte. Sanft streichelte ich seine Wange. Mein Grinsen dabei wurde immer breiter. „Was würdest du tun, wenn ich ein Mädchen wäre...?“ Scheiße, was hat die Schlampe mir für Medikamente gegeben. Ich bin ja total von der Rolle. „Ich... ich weiß nicht...“ Langsam näherte sich mein Gesicht dem seinen. Kurz bevor sich unsere Lippen trafen lenkte ich sein Gesicht zur Seite und flüsterte ihm ein: „Du bist süß!“ zu. Oh nein, noch so ein dämlicher Spruch und ich begeh Selbstmord! ~Yujiros POV~ Mein Herz schlug schneller. Verdammt, jetzt komm mir doch nicht so nah! „Toru?“ „Was ist denn?“, jetzt hör endlich auf, meine Wange zu streicheln. Ich werde noch verrückt! „Lass das bitte.“ „Ist es dir unangenehm? Dann stell dir doch einfach vor ich wäre ein Mädchen.“ „Das will ich aber nicht“, wenn er wirklich ein Mädchen wäre, möchte ich nicht wissen, wie weit ich gehen würde. „Toru!“, meine Stimme wurde ein wenig lauter, als er nicht aufhörte, „Hör auf, du brauchst Ruhe!“ „Wieso? Ich bin doch super entspannt.“ „Ich aber nicht. Geh bitte runter.“ „Ich möchte aber nicht. Du willst doch einem Kranken nicht seinen Wunsch abschlagen oder?“ Ich schwieg. Was sollte ich denn jetzt machen? ~Torus POV~ Meine Gesichtsmuskeln taten mir schon vom vielen grinsen weh. Seine Stotterei war aber zu... zu... ich fand einfach keine Worte dafür. „Du bist rot wie sonst was! Warum sagst du mir nicht einfach, dass du auf Kerle stehst?“, neckte ich ihn weiter. Ich fand es einfach zu lustig, wie er auf meinen Körper reagierte. Ich rutschte mit meinem Unterleib noch etwas näher an seinen. Ich wusste gar nicht, dass ein Mensch so rot werden konnte. Langsam bekam ich schon Angst, dass sein Kopf irgendwann platzen würde. Apropos platzen... wenn hier in den nächsten paar Minuten jemand reinplatzt ist der (fast) genauso tot wie Yujiro! Für die Person werde ich mir andere `Foltermethoden´ ausdenken. Mann, Toru, du bist der Beste! Die Hand, die bis eben noch Yujiros Wange gestreichelt hatte nahm ich von der Stelle weg und setzte stattdessen einen kleinen Kuss hin. Kurz danach stand ich wieder auf. ~Yujiros POV~ Ich halt das nicht aus. Ich stand nicht auf Kerle, nein! Oder doch? Ich weiß nicht mehr weiter! Endlich nahm er seine Hand von meiner Wange, doch dann – küsste er mich. Danach stand er auf. Endlich. Schnell tat ich es ihm nach und flüchtete aus dem Zimmer. Ich hörte nur noch ein „Warte Yujiro!“ Ich wusste nicht wo ich hin sollte, also rannte ich auf das Dach. Ich ließ mich gegen den Zaun fallen und sah hinunter. Hatte Toru recht? Stand ich wirklich auf Kerle? Wenn ja, wie ging es dann weiter? Wie sollte ich mich dann Toru gegenüber verhalten? „Yujiro, was ist denn los?“, Toru war mir also tatsächlich nachgelaufen. „Was hast du?“ „Toru?“, ich traute mich gar nicht ihm ins Gesicht zu sehen, „ich glaube du hast recht. Ich glaube, ich bin wirklich schwul.“ Eine Zeit lang kam nichts. „Meinst du das ernst?“ Ich nickte. Natürlich meinte ich es ernst. Noch nie in meinem Leben habe ich etwas so ernst gemeint wie das. ~Torus POV~ „Und was war an der Einsicht jetzt so schlimm?“, fragte ich ihn. „Glaubst du etwa, dass damit unsere Freundschaft zerstört wäre?“ Ich stellte mich neben ihn. „Glaub mir, ich mag dich so wie du bist! Ob nun hetero, bisexuell oder schwul!“ Er drehte sich zu mir – ich tat es ihm gleich (nur, dass ich mich zu ihm drehte und nicht zu mir selbst). Wieder konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Außerdem war ich daran sowieso nicht ganz unschuldig, he?“ Mit dieser Frage setzte ich mich mit zu ihn. „Und jetzt hör endlich auf dir darüber Gedanken zu machen, okay?“ Irgendwie fühl ich mich wie’n Seelenklempner... ~Yujiros POV~ Ich dachte nach über das was Toru gesagt hatte. Und genau das war das Problem. Das es eben Toru war. Auf ihn hatte ich schließlich reagiert. Auf seinen Körper und seine Nähe. Aber er schien mich nicht zu verstehen. Ich stand schließlich nicht auf irgendeinen Jungen, sondern auf Toru. Nervös kaute ich auf meiner Lippe. Sollte ich ihm das jetzt sagen oder nicht? „Toru?“ „Was ist?“ „Was wäre, wenn...“, ich trau mich nicht! „Was wäre, wenn ich in dich verliebt wäre?“ Er schwieg. Ich hielt das nicht mehr aus. Hätte ich doch bloß nichts gesagt! ~Torus POV~ „W-Wie bitte...?“ Mit so einer Frage hatte ich nicht wirklich gerechnet. „Was wäre, wenn ich in dich verliebt wäre?“, wiederholte er sich abermals. „Wenn du mich jetzt verarschst, dann find ich das überhaupt nicht lustig!“ Nein, langsam wurde auch mir die Situation unangenehm. „Warum sagst du so etwas?“, fragte er weiter. „Das alles... kommt mir so... unrealistisch vor!“, erwiderte ich. Wieder fing sich in meinem Kopf alles an zu drehen. Nein, nicht jetzt! „Also? Was wäre wenn...?“ „Es würde nicht wirklich einen unterschied machen... glaube ich!“ Ich zögerte kurz. „Weißt du... ich mag dich halt sehr!“ Wieder grinste ich mit einem kleinem Rotschimmer auf den Wangen. ~Yujiros POV~ „Du bist dir also nicht sicher“, ich sah vor mir auf den Boden. Aber hatte er nicht gerade gesagt, dass er mich mag? Aber er meinte bestimmt nur die Freundschaft. Schließlich war man nur mit jemanden befreundet, den man mochte. „Für dich würde sich also wirklich nichts ändern?“, fragte ich zur Sicherheit noch mal nach. „Ja, ja, jetzt glaub mir doch!“, warum war er denn plötzlich so gereizt? Ich sah ihn an. Er fasste sich gerade an den Kopf. „Geht es dir nicht gut?“ „Schon okay. Alles in Ordnung.“ „Ich habe doch gesagt, du sollst dich hinlegen.“ „Aber wenn ich wirklich das getan hätte, was du gesagt hast, dann wüsstest du jetzt nicht deine Neigung oder? Stell dir vor du hättest es beim Sportunterricht rausgefunden.“ „Ich habe es aber rausgefunden, weil ich mich in dich verliebt habe und nicht in irgendeinen Jungen!“ Ich sah wieder weg. „Du hast das ernst gemeint. Die Frage? Ich dachte, dass wär nur so dahergeredet.“ „Wieso? Ändert das denn was?“, würde er sich von mir abwenden? „Nein, keine Sorge. Es ist alles in Ordnung, so wie es ist.“ „Na, wenn du meinst.“ ~Torus POV~ „Glaubst du mir etwa nicht?“, fragte ich ihn. Es fühlte sich schon etwas anders an jetzt so mit ihm zu reden. Immerhin hat er mir eben gestanden, dass er mich liebt. „Darf ich... dich küssen?“ Jetzt war ich derjenige, der knallrot anlief. „Seit wann fragt man so etwas? Man macht es einfach, du Idiot!“ Mann, war mir das peinlich! Zumal: Jetzt bewahrheitete sich auch noch das, wovon Sayaka die ganze Zeit gesprochen hatte. Zum Glück war niemand anders auf dem Dach. Das könnte üble Folgen haben... Ich wartete eigentlich die ganze Zeit darauf, dass mich Yujiro küssen würde, jedoch passierte nichts dergleichen. Ihm schien es wohl wieder unangenehm zu sein. Okay, das war es mir vorhin auch, wo ich mich auf seinen Schoß gesetzt habe, aber es war auch zu putzig, wie er sich verhalten hatte. Aber wenn er in diesem Moment nicht die Initiative ergriff, musste ich dies wohl tun. Ich legte meine Hand in seinen Nacken, zog seinen Kopf zu mir und küsste ihn sanft. ~Yujiros POV~ Ein wenig überrascht war ich von mir schon. Das ich so viel Mut dazu hatte, so etwas zu fragen, hätte ich nicht gedacht. Noch überraschter war ich, als ich Torus Hand in meinem Nacken spürte. Sie war so warm und weich. Und dann berührte er meine Lippen mit seinen eigenen. Das war schön. Ich schloss meine Augen und gab mich ganz diesem schönen Gefühl hin. Hoffentlich störte uns jetzt keiner. Und dann hörte das ganze auch schon wieder auf. Zuerst wollte ich die Augen gar nicht öffnen. Das war doch sicherlich alles nur ein Traum oder? Ganz langsam öffnete ich sie doch und sah in Torus rotes Gesicht. Ob ich jetzt auch so aussah? „Und?“, fragte mich Toru, „War es schön?“ Ich konnte nur nicken. Mir fehlte ganz einfach die Sprache. „Warum hast du das gemacht?“ „Du wolltest anscheinend ja doch nicht.“ „Ich wollte schon“, verlegen sah ich wieder zur Seite. Das war immer noch so ungewohnt neu. „Ich wollte dich nur nicht erschrecken.“ „Hey“, er strich mir durch die Haare, „meinen Schock dieser Art habe ich doch schon hinter mir. Weißt du noch, als du mich damals vor Sayaka geküsst hast.“ Natürlich wusste ich das noch. „Tut mir leid. Das damals meine ich“, murmelte ich. „Ich hab mich doch jetzt revanchiert, oder?“ Vorsichtig setzte ich mich noch näher an ihn ran. So dicht an dicht war schön. Am liebsten hätte ich die Zeit angehalten. ~Torus POV~ Ich hätte nicht von mir gedacht, dass ich mal so voreilig handeln würde. Aber... es hatte mir tatsächlich gefallen. Sehr gut sogar! Die Lippen von Yujiro waren so unbeschreiblich weich und sanft... Wieder beugte ich mich zu ihn, um ihn noch einmal küssen zu können. Dieses mal leckte ich mit meiner Zunge über die Lippen meines Gegenübers. Sie schmeckten so unglaublich süß. Ich merkte, wie sich Yujiro verkrampfte. War ich etwa doch zu voreilig gewesen. Nein, ich wollte das ganze hier jetzt nicht zerstören, also löste ich mich wieder von ihm. „Tut mir leid...“, entschuldigte ich mich und wandte mein immer noch knallrotes Gesicht ab. Anscheinend reagierte nicht nur sein Körper auf meinen – nein – es war umgedreht auch kein Stück anders. „Was hast du jetzt noch vor?“, fragte ich ihn und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. ~Yujiros POV~ „Ich weiß nicht“, nachdenklich sah ich in den Himmel, „Ich glaube, ich muss erst mal mit der ganzen Situation klar kommen.“ „Nicht nur du.“ „Wie soll das denn jetzt weitergehen?“ „Was meinst du?“ „Na“, es war gar nicht so einfach, seine Gedanken zu erklären, „ich meine, was sollen wir jetzt machen. Das ganze hier ist ja nun nicht gerade alltäglich. Stell dir vor, was passieren würde, wenn die anderen es rausfinden würden.“ „Auf jeden Fall“, ich hörte aus Torus Stimme heraus, dass er lachte, „ich denke, Mikoto wäre ganz schön von den Socken.“ „Ja, wahrscheinlich“, aber mir gefiel der Gedanke nicht, dass die anderen es erfahren würden. Ich musste jetzt erst mal mit mir und meinen Gefühlen zurecht kommen. Man verliebt sich schließlich nicht jeden Tag in seinen besten Freund. Und wer würde schon wissen, inwieweit tolerant die Leute um uns herum waren. Bei Akira gab es da bestimmt keine Probleme und mit Mikoto wohl auch nicht. Der würde zwar erst mal geschockt sein, aber er war bestimmt ein wirklicher Freund. Anders sah es da schon bei unseren Mitschülern aus. Wer von denen würde eine Beziehung wie unsere wohl akzeptieren? Ganz zu schweigen von der Schulleitung, falls diese es erfahren sollten, oder unseren Verwandten. „Toru? Wir werden es doch keinem sagen oder?“ Abwartend ah ich ihn an. ~Torus POV~ „Geht in Ordnung, wenn du es nicht willst!“, meinte ich und gab ihn noch einmal einen kurzen Kuss. „Lass uns zurück ins Zimmer gehen! Meine Kopfschmerzen melden sich wieder...“ Zurück ins Zimmer wollte ich eigentlich nicht, aber mein Kopf war wirklich kurz vor’m explodieren. Yujiro stand auf und half auch mir einigermaßen auf die Beine zu kommen. Am liebsten hätte ich mich an ihn geklammert. Doch da fiel mir ein: Von meinen eigenen Gefühlen hatte er ja auch keine Ahnung! (Glaub ich zumindest!) Aber ich glaube, dass er es sich bei so einer Aktion meinerseits denken kann. Endlich waren wir wieder im Zimmer angekommen. Ich torkelte zu meiner Tasche und holte dort ein paar Tabletten hervor, welche ich auch gleich schluckte. Manchmal waren die Schmerzen einfach unerträglich! Nun setzte ich mich auf’s Bett. „Na wenigstens sind unsere Räume nicht bewacht, oder doch?“ Fragend sah ich zu Yujiro rüber, der wieder in sein Buch vertieft zu sein schien. „Was liest du da eigentlich die ganze Zeit?“ ~Yujiros POV~ „Nicht so wichtig“, murmelte ich und legte das Buch zurück. Dann drehte ich mich zu ihm um: „Und? Wie geht es dir?“ „Na ja, ich hoffe, die Tabletten wirken schnell.“ „Am besten legst du dich hin“, machte ich den Vorschlag. Doch er grinste mich nur frech an: „Willst mich wohl wieder ins Bett kriegen, was?“ „Du bist doof!“ „Ach komm, jetzt schmoll nicht.“ „Tu doch einfach mal das, was man dir sagt. Dann würdest du jetzt auch keine Kopfschmerzen bekommen.“ „Wenn ich mich jetzt hinlege, krieg ich dann einen Kuss?“, abwartend sah Toru mich an. Ich sah zur Decke. „Ja“, ich glaube, das hatte ich so leise gesagt, dass er es eigentlich nicht hätte hören dürfen. Aber anscheinend hatte ich mich geirrt, denn er legte sich brav hin. „Na los, Yujiro!“ „Ich komme ja schon“, bei dem Gequengel denkt man manchmal wirklich, man ist ein Babysitter. Ich beugte mich langsam runter und küsste ihn. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. ~Torus POV~ Ein ziemlich aufgelöster Mikoto kam hereingeplatzt, peilte aber zuerst nicht die Lage. „Was macht ihr da?“, fragte er. Wie der es in diesen Weiberkleidern aushielt frag ich mich immer noch. Denn soweit ich weiß, trug er das schon die letzten drei Tage bei dieser Affenhitze. Yujiro war der Erste, der reagierte. Er wollte aufstehen, stieß sich dann aber an dem Doppelbett gekonnt den Kopf, das er wieder zurückfiel. (Natürlich direkt auf meinen Oberkörper!) "Sag mal, Mikoto... wurde dir nicht beigebracht, dass man anklopft, bevor man einen Raum betritt?", fragte ich ihn. Er schien gar nicht darauf zu reagieren. „Anscheinend macht ihr hier immer ziemlich interessante Sachen, wenn keiner in der Nähe ist.“ In die Fresse schlagen und aus’m Fenster werfen. Das hätte ich jetzt getan, aber nun kam auch Yujiro wieder zu sich. „Und?“ „Wie? Was, und?“ „Ihr habt euch geknutscht! Ich hab’s genau gesehen!“ Wie war das doch gleich mit aus’m Fenster werfen? ~Yujiros POV~ Ich bring Mikoto um! Ich schwör’s, ich bring ihn um! „Verschwinde, du störst!“, ich stand auf und sah ihn finster an. „Den Eindruck hatte ich auch. Warum habt ihr euch geknutscht?“ „Wenn du nicht gleich abhaust, kannst du einen Sarg bestellen!“, ich ging auf ihn zu und wollte ihn am Kragen packen. Doch er duckte sich unter mir weg. Also griff ich ihn am Rockzipfel und öffnete die Tür. „Raus! Und wehe, du kommst wieder!“ Dann schloss ich die Tür wieder und setzte mich geschafft neben Toru hin. „Diese miese Ratte.“ ~Torus POV~ „Der erste, der es weiß...“ Dass die ganze Sache schon so `gut´ begann, hätte man sich eigentlich denken können. „Aber ich glaube kaum, dass er so etwas weiter erzählt! Das passt nicht zu ihm!“, versuchte ich Yujiro zu beruhigen. „Und wenn er es doch tut...“ „Dann werfen wir ihn aus’m Fenster, prügeln ihm vorher aber die Fresse breit!“ Yujiro hatte einen Gesichtsausdruck vom Feinsten. „Wie kommst du darauf, ihn aus’m Fenster werfen zu wollen?“ „Den Gedanken hatte ich, als er hier reinspaziert kam...“ Ich setzte mich auf und umarmte Yujiro von hinten. „Er wird schon nichts sagen...“ Wie ich so etwas sagen konnte, ohne selbst davon überzeugt zu sein, wunderte mich. Ich wollte im Moment eh nur, dass er sich um mich kümmert und keine anderen Gedanken hatte... ~Yujiros POV~ Ich lehnte mich gegen Toru. Die Sache mit dem Fenster gefiel mir. Ich seufzte: „Eigentlich brauchst du Ruhe und der Typ kommt hier einfach reingeplatzt.“ „Dann wirst du dich wohl um mich kümmern müssen“, ich spürte Torus weiche Wange an meiner eigenen. Langsam machten sich ein paar schöne Gedanken in meinem Kopf breit. Ich sollte mich um ihn kümmern ja? Na, dann sollte ich das wohl auch tun! Ich wand mich aus Torus Armen und drehte ihm mein Gesicht zu. „Ich hoffe meine Medizin hilft“, flüsterte ich leise, bevor ich ihn küsste. Während sich unsere Lippen berührten, schien die ganze Welt um uns herum zu verschwinden. In meinem Bauch tanzten die Schmetterlinge alle durcheinander. Mein Herz klopfte. Ich löste mich nur sehr widerwillig von ihm und sah hm tief in die Augen. „Ich glaube“, Torus Wangen waren gerötet, er sah unbeschreiblich schön aus, „ich glaube, ich brauche noch mehr Medizin.“ Ich blitzte ihn an und strich ihm mit den Fingerspitzen über den Rücken: „Dann werde ich dich nicht warten lassen. Wir wollen ja, dass du gesund wirst.“ Ich legte wieder meine Lippen auf seine und diesmal gestaltete ich den Kuss ein wenig fordernder. Nach einer Weile mussten wir uns wieder trennen und sahen uns schnell atmend an. „Ich glaube, von jetzt an werde ich jeden Tag krank.“ Ich lächelte leicht. Er wusste gar nicht, wie glücklich er mich machte. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Kapitel 2 ~Torus POV~ Nun waren schon gute drei Wochen vergangen. Wirklich viel passiert zwischen Yujiro und mir ist nicht. Höchstens, wenn wir mal allein waren ein paar Küsse, aber das war’s auch schon. Nun durften wir wieder als Prinzessinnen durch die Gegend dackeln. Mikoto sah uns manchmal wirklich merkwürdig hinterher. Er wusste ja nun auch am besten, was zwischen mir und Yujiro läuft – immerhin hatte er es ja gleich am Anfang mitbekommen... „Hey, ihr drei!“, wurden wir plötzlich von Akira gerufen. Wir drehten uns zu ihm und warteten darauf, dass er erst mal wieder eine normale Atmung hatte. „Was ist denn los, Sakamoto?“, fragte ich und legte meine Hand auf seine Schulter. Es kam mir so vor, als würde er gleich abklappen – deswegen lieber sicher gehen, sodass er nicht wirklich umkippt. „Ihr beide...“, er zeigte auf Yujiro und mich, „...wart die letzte Stunde nicht da, da ihr was zu erledigen hattet. Deswegen muss ich euch so über die Kursfahrten informieren...“ Kursfahrten? Das würde bedeuten, dass ich Shihodani für eine Weile nicht sehen würde... Na ja, ich würde es schon überleben... ~Yujiros POV~ Kursfahrten? Musste das sein? Ich hatte keine Lust mich solange von Toru zu trennen. Sterben würde ich zwar nicht, aber ich würde ganz doll leiden! „Wo sollen die Kursfahrten denn hin gehen?“, fragte ich ein bisschen interessiert nach. „Unser Kurs fährt nach Paris, Yujiro. Und du fährst mit Mikoto“, er sah Toru und Mikoto an, „nach Rom.“ Was? Das lag doch ewig weit auseinander! „Da nicht genug Lehrer da sind, wurde jedem Kurse ein Drittklässler zugeteilt. Bei euch beiden fährt Arisada mit und bei uns Koshino, das ist der zweite Vorsitzende der SMV.“ Gott, war ich froh, dass Arisada nicht bei uns Kindermädchen spielte. Ich mochte den Typ irgendwie nicht. So hart, wie er Akira immer ins Gebet nahm. Unter dem würde ich nicht arbeiten wollen. Ach ja, ich arbeitete ja schon unter ihm. „Wie lange soll das Ganze eigentlich dauern?“, wehe ich musste lange von meinem Schatz getrennt bleiben! „Acht Tage.“ Na das war ja noch an der Grenze des erträglichen. Und wehe, irgendeiner wagte sich an meinen Toru ran. Aber das würde eh keiner wagen. Wer von denen war schon schwul? Etwa Arisada? Nein, das Alles dauerte halt seine acht Tage und ich muss Mikoto nicht ertragen. Na also, war doch vielleicht doch etwas positiv. „Wann geht es eigentlich los?“ „Nächste Woche Montag.“ ~Torus POV~ „Ist das nicht ein bisschen kurzfristig? Ich meine... müssen die Kursfahrten nicht noch bezahlt werden?“, warf ich ein. „Prinzessinnenprivileg!“ Klar, wie konnte ich DAS nur vergessen... Ich seufzte. „Wir müssen an die Arbeit...“, meinte ich. Ich beneidete Yujiro dafür, dass er mit Sakamoto fahren durfte. Na ja, ich hatte immerhin jemanden, den ich ärgern konnte – das heißt, wenn es die Situation zuließ. Schließlich wusste ja Mikoto von mir und Yujiro... Mal so ganz nebenbei: Wo lag eigentlich Rom? In Europa, okay... aber in welchem Land? Österreich oder wie das Kaff hieß? Mann, meine geographischen Kenntnisse waren einfach umwerfend – welch Ironie... Außerdem war ja auch noch Arisada dabei. Wie toll, noch jemand, mit dem man nicht wirklich ernsthaft reden konnte. In seiner Nähe fühle ich mich hauptsächlich unwohl... Aber HEY! Ich werd das schon überleben! Ansonsten wäre ich ja nicht Toru Kono! ~Yujiros POV~ Pünktlich saß ich am Montag mit Akira im Flugzeug Richtung Paris. Hach ja, die Stadt der Liebe. Ich würde viel lieber mit Toru meinen Urlaub verbringen, als mit einem ganzen Kurs. Vielleicht ein paar Flitterwochen. Oh mein Gott! Ich stellte mir meinen Freund gerade in einem Brautkleid vor. So Gothic Lolita mäßig, ähnlich den Klamotten, die uns unser Schneider Natasho immer vorsetzte. Und dann alles schön mit Blümchen dekoriert. Ich seufzte. Wie kam ich denn auf solche Gedanken? „Yujiro? Ist alles in Ordnung mit dir?“ Ich blickte zu Akira, der mich ein wenig besorgt ansah. „Alles okay. Nur ein bisschen müde. Ich hätte nie gedacht, dass fliegen anstrengend sein kann. Man sitzt ja eigentlich einfach nur da.“ „Ja, es ist schon ein wenig langweilig. Was glaubst du, machen Toru und Mikoto jetzt gerade?“ „Ich denke mal, Mikoto wird Toru auf die Nerven gehen und ihm vorjammern, dass er noch weiter als sonst von seiner Freundin getrennt ist.“ „Ja wahrscheinlich“, Akira lächelte. „Was machen wir eigentlich in Paris?“, das Programm interessierte mich schon ein wenig. Hoffentlich war das nicht nur Kulturkram. „Am ersten Tag machen wir eine Stadtrundfahrt und dann haben wir frei. Und irgendwann besuchen wir auch noch das Schloss Vasall oder so. Wie hieß das noch?“ Ich überlegte. Darüber hatte ich schon mal was gelesen: „Versel? Nein, ich glaub nicht... hmm... Versailles. Das ist es!“ „Ja, genau das und dann gehen wir auch noch in den Louvre zu der Mona Lisa.“ Ich stöhnte. Also doch Kulturkram. ~Torus POV~ Als ich aus dem Flieger rauskam war ich superfroh wieder festen Boden unter mir zu haben. Ich hätte nie im Leben geglaubt, dass ich Flugangst hatte. Verdammt, der Flug war die reinste Hölle gewesen. Ein Glück hat wenigstens Arisada versucht mich abzulenken. Ganz schaffen konnte er es zwar nicht, aber er hat es versucht. „Mann, du siehst aus wie eine Kalkleiste!“, meinte er, lachte kurz und stützte mich etwas. Mir ging’s wirklich dreckig. Schade, dass Yujiro nicht in der Nähe war. Er war bisher meine beste Medizin gewesen... Welch ein Glück. Endlich war ich auch in meinem Zimmer angekommen, jedoch teilte ich dies nicht wie erwartet mit Mikoto sondern mit Arisada höchstpersönlich. Oh mein Gott, jetzt konnte ich mir ja rein gar nichts erlauben... Ich legte mich aufs Bett und schloss meine Augen. Ich war viel zu fertig, um heute irgendeinen Job zu erledigen. Prinzessin sein... selbst auf Kursfahrt. Das war Mord – im wahrsten Sinne des Wortes, so wie ich mich jetzt fühlte. Im nächsten Moment war ich auch schon im Land der Träume... ~Arisadas POV~ Lächelnd setzte ich mich auf mein Bett und sah Toru beim Schlafen zu. Ich hätte nie gedacht, dass er eine solche Flugangst bekommen würde, was mir aber eigentlich sehr gelegen kam. Schließlich hatte ich nicht umsonst die Mühe gescheut, ausgerechnet Torus Kurs nach Italien zu begleiten. Immerhin wollte ich ihn erobern, aber ich musste aufpassen, denn wenn ich zu schnell handele, verschrecke ich ihn noch. Also langsam vorantasten. Am besten die Romantiknummer. Die kam bei ihm bestimmt gut an. Sich ein wenig um den armen flugkranken Jungen kümmern und ihn umwerben und dann hatte ich das erste Date schon so gut wie in der Tasche. Immerhin stand uns ja noch ein Ausflug nach Venedig bevor. Aber um das weitere konnte ich mir morgen noch Gedanken machen. Am besten ließ ich wohl alles erst mal auf mich zukommen. Ich zog mich um und legte mich ins Bett. Gut, dass ich mir mit Toru ein Zimmer teilte. Dann würden meine Pläne bestimmt besser funktionieren. In Gedanken malte ich mir einen schönen Spaziergang durch die Straßen Roms aus. Oh ja, wenn wir wieder im Flieger saßen, waren wir bestimmt ein hübsches Pärchen. ~Torus POV~ Als ich am nächsten Morgen wieder aufwachte ging es mir wesentlich besser. Ich öffnete meine Augen und wusste im ersten Augenblick nicht wo ich war. Kurz sah ich mich um und entdeckte Arisada. „Wie spät ist es?“, fragte ich und setzte mich auf. „Halb elf...“ Wie gut, dass wir den ersten Tag nichts machen brauchten, damit wir uns an die Umgebung gewöhnen konnten. Ich gähnte und stand nun endgültig auf. „Und wir machen heute wirklich nichts?“, fragte ich sicherheitshalber noch einmal nach. „Wenn du etwas unternehmen willst, bitte... ich stehe dir auch zur Verfügung...“ Was war DAS bitte für eine Antwort? Jedoch nickte ich, ohne mir von meinen Gedanken etwas anmerken zu lassen. Gewissermaßen vermisste ich Yujiro jetzt schon. Was musste er auch in einem anderen Kurs sein? Ich sah an mir herunter und merkte, dass ich immer noch die gleichen Klamotten anhatte wie gestern im Flugzeug. Kurzerhand zog ich mich also um. Ich dachte mir nicht groß etwas dabei dies vor Arisada zu tun – jedoch hatte ich mich da wohl mächtig geirrt... ~Arisadas POV~ Es war fies, dass er sich direkt vor mir auszog! So was konnte doch kein normaler Mensch aushalten! Ich stand auf und ging auf ihn zu. Er stoppte mit seiner Tätigkeit und sah mich fragend an. Hätte er nicht wenigstens das T-Shirt anbehalten können? Ich starrte ihn an. Mann, hatte der einen leckeren Oberkörper! Diese Bauchmuskeln waren einfach nur wow! Ein paar Minuten sagte keiner von uns etwas und wir sahen uns einfach nur an. „Was hast du, Arisada?“, diese Frage riss mich völlig aus meinen Gedanken. Ich blinzelte ein paar Mal und schüttelte den Kopf. Ich spürte, wie ich rot wurde. Das ist Hitze, Junge, nur die Hitze!, ermahnte ich mich. „Nein, aber vielleicht solltest du duschen gehen. In Rom ist es im Sommer sehr warm und es ist jetzt schon fast Mittag. Glaub mir, nach einer Dusche fühlst du dich wohler.“ Toru nickte nur, nahm seine Sachen und verschwand aus dem Zimmer. Gott sei Dank. So ein Anblick machte bei Mittagshitze doch wohl jeden verrückt oder? Auf jeden Fall brauchte man ganz schön viel Selbstbeherrschung. Ich musste meine Gedanken unbedingt auf das Kommende richten, nicht das am Ende mein schöner Plan fehlschlug, bloß weil ich meine Hormone nicht im Zaum halten konnte. ~Torus POV~ Duschen? Eine sehr gute Idee. Gestern im Flugzeug kam ich mir auch schon vor wie ein Broiler. Außerdem durfte ich ja eigentlich nicht braun werden, dummerweise geht das bei mir so schnell, dass ich es jetzt schon ein bisschen bin – egal! Ich duschte mich schnell, aber da die Klamotten schon wieder durchgeschwitzt waren, die ich mir eben gerade erst angezogen hatte. Gerade weil ich noch nicht geduscht war, musste ich mich mit einen Handtuch bekleidet ins Zimmer bewegen. Arisada schien nicht da zu sein. Na ja, so konnte ich wenigstens seit einer Ewigkeit mal wieder nackt rumhüpfen und mich in Ruhe anziehen. „Machst du das im Zimmer von dir und Yujiro auch immer?“ Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, also war ich doch nicht allein. „Äh...“, dummerweise drehte ich mich zu ihm, „ich dachte, dass ich allein wäre...“ ~Arisadas POV~ „So? Ich kann ja gehen, wenn du willst“, ich hoffe, er wollte nicht. Das Bild sah doch echt zum Anbeißen aus. Warum hatte ich mich eigentlich bemerkbar gemacht? „Nein, nein! Schon gut, ich bin gleich fertig“, blitzschnell hatte Toru sich angezogen, „so, fertig!“ „Wie sieht’s aus? Willst du dir die Stadt ansehen? Dann komm ich gerne mit.“ „Ach was, ich komme auch alleine zurecht. Zur Not nehme ich Mikoto mit.“ Ich seufzte theatralisch: „Da hast du wohl Pech gehabt. Der ist nämlich mit seinem Zimmernachbarn mit. Die beiden sind um halb zehn losgegangen.“ „Oh, na dann, geh ich allein.“ Nichts da, ich lass mir doch meine Beute nicht durch die Lappen gehen! „Ich komme mit. Nicht das du dich noch verläufst.“ Toru lächelte mich etwas verunsichert an: „Du kennst dich hier doch auch nicht aus oder?“ „Auf jeden Fall besser als du. Ich war letztes Jahr schon einmal mit meiner Familie in Rom gewesen. Und wir haben uns sehr ausführlich die Stadt angesehen. Was ist, kommst du?“ Ich nahm meinen Rucksack und ging zur Tür. Von dort aus sah ich ihn fragend an. ~Torus POV~ Oh Mann, der Typ konnte einen echt auf die Nerven gehen. Aber wenn er unbedingt wollte... immerhin schien er sich besser auszukennen, als ich anfangs gedacht habe. „Ist ja gut...“, sagte ich und hängte noch ein „Nervensäge...“ gemurmelt hinten dran. Oh mein Gott, da fällt mir doch glatt ein, dass er mich soeben nackt gesehen hat. Das hat noch nicht mal Yujiro. Wie peinlich. Na Hauptsache es kommt nicht raus, ansonsten wird er wohl noch eifersüchtig... Ich ging los und Arisada mit mir – mal davon abgesehen, dass es eher andersrum war. „Wo wollen wir jetzt eigentlich hin? Eins sag ich gleich: auf Kulturkram hab ich keine Lust!“, motzte ich. Man merkte mir offensichtlich an, dass mir diese Kursfahrt nicht wirklich in den Kram passte... ~Arisadas POV~ Ich musste über das „Kulturkram“ ein wenig lächeln. „Keine Sorge. Es gibt hier nette Cafes und wenn du heute Abend noch nicht müde bist: ich habe beim letzten Mal eine coole Disco gefunden. Es gibt noch ein paar andere aus deinem Kurs, die da auch hinwollen.“ „Disco? Ich glaube nicht, dass das was für mich ist.“ „Du kannst es dir ja noch überlegen. Wollen wir in ein Cafe“, zielsicher lenkte ich in durch die Straßen Roms. Wenn ich mich recht erinnerte, gab es in der Nähe des Parks eine hübsche Kaffeestube. „Meinetwegen“, täuschte ich mich oder klang Toru ein wenig genervt? Na das konnte ja noch behoben werden. Gerade entdeckte ich unser Ziel. „Ich lade dich ein.“ Er sah mich verdutzt an und ich lächelte ihn an. Dann schob ich ihn zu einem der hinteren Tische. Ach, hier war es schon klimatisiert. „Hier“, ich gab ihm die Eiskarte und er sah sich das Angebot an. Dann kam auch schon bald die Kellnerin und fragte nach unseren Wünschen. „Ich hätte gern einen Eiskaffee“, sagte ich auf Englisch. „Und du?“, fragte ich Toru. ~Torus POV~ „Äh...“ Tja, schon scheiße, wenn man im Englischunterricht lieber geschlafen hat, als etwas zu lernen. Egal, ich konnte es auch anders machen. Ich setzte eines meiner Prinzessinnenlächeln auf und schüttelte den Kopf. „Nichts, danke...“, sagte ich – wenn auch auf Japanisch. Somit handelte ich mir einen skeptischen Blick seitens Arisada ein – mir konnte es ja egal sein, aber... es machte mich gewissermaßen schon etwas nervös. Ich hasste es begafft zuwerden, okay, ich hab mich im gewissen Sinne schon daran gewöhnt wegen Prinzessin sein etc. aber trotzdem. So gerade von dem SMV-Vorsitzenden gemustert zu werden war schon irgendwie anders. Die Kellnerin verstand, schrieb etwas auf ihren Zettel, was wohl der Eiskaffee von Arisada war, und verschwand wieder. Meinen Blick derweil lenkte ich wieder nach draußen. Es war einfach wunderbares Wetter. Auf jeden Fall will ich heute noch baden – egal ob ich nun weiter zum Brownie werde oder auch nicht. Na ja... ein bisschen Höflichkeit kann man ja doch noch für den Vorsitzenden abschöpfen. „Wollen wir heute noch an den Strand baden gehen? Das heißt, wenn es hier einen gibt...?“ ~Arisadas POV~ Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch. Seit wann gab es denn in Rom einen natürlichen Strand. „Wir können ins Freibad gehen, wenn du willst. Einen Strand gibt es normalerweise nur da, wo ein See oder Meer ist.“ Etwas peinlich verlegen sah Toru zur Seite. „Du hättest auch sagen können, dass du kein Englisch kannst, dann hätte ich für dich übersetzt.“ Ich hoffe, Toru war nicht zu sehr überrascht von meiner plötzlichen Freundlichkeit. Nicht das er am Ende noch die Lunte roch. Toru nickte nur und da war auch schon wieder die nette Kellnerin. Sie stellte mir meinen Eiskaffee hin und ich bat sie, für Toru noch einen Vanilleeisbecher zu bringen. Sie nickte und verschwand. Toru sah mich nur fragend an. „Was hast du ihr gesagt?“ „Ich habe einen Eisbecher für dich bestellt. Ich hoffe Vanille trifft deinen Geschmack?“ Toru nickte nur, dann schüttelte er schnell den Kopf: „Ich wollte doch gar nichts.“ “Na sonst kann ich dich ja nicht einladen. Außerdem ist es ziemlich heiß draußen und bis zum nächsten Freibad dauert es von hier aus noch circa zwanzig Minuten.“ „Okay“, gab Toru sich endlich geschlagen und aß auch brav seinen Eisbecher, den die Kellnerin vor ihn hingestellt hatte. Etwas später zahlte ich und wir machten uns auf den Weg zum Freibad. ~Torus POV~ Aufdringlich! Ich konnte es nicht anders beschreiben, aber der Typ war einfach nur aufdringlich. Wär doch nur Mikoto in der Nähe. Mit dem konnte ich wenigstens etwas rumalbern. „Ähm... müssen wir nicht noch unsere Badesachen holen?“, fragte ich schließlich etwas verdattert. Ich wusste schon, warum ich ihn eigentlich nicht hatte fragen wollen. Selbst Mikoto wäre darauf gekommen noch Klamotten dafür zu holen. Und wenn er dies nicht bemerkt hätte wäre er wohl krank gewesen. Er würde sich nämlich niemals in normaler Boxershorts ins Wasser trauen. Okay, ich trug zur Zeit schwarz, wenn es eine weiße gewesen wäre hätte auch ich mich mehr aufgeregt. Arisada schien gar nicht gemerkt zu haben, dass ich mit ihm gesprochen habe – sehr unaufmerksam von ihm, dieser Bastard. Also wiederholte ich meine Frage. Diesmal schien er die Frage mitbekommen zu haben... ~Arisadas POV~ Ich war ganz in die Betrachtung des süßen Bildes versunken gewesen, als Toru mich ansprach. „Ich habe zwei Badehosen dabei. Du kannst gerne eine abhaben.“ Bei Torus geschocktem Gesicht musste ich etwas lachen. „Keine Sorge. Dort gibt es einen Laden. Da kannst du dir eine Badehose billig holen. Beruhigt?“ Toru sah mich ein wenig zerknirscht an und ich musste wieder lächeln. Ich wusste gar nicht, was er hatte. Ich kümmerte mich doch gut um ihn oder nicht? Als wir gerade den Eintritt bezahlt hatten und Toru sich eine Badehose besorgt hatte, kam Mikoto auf uns zu. Mist, nicht diese kleine Kröte. „Hallo Toru!“, er blieb stehen und sah mich verwundert an, „Was machst du denn hier, Arisada?“ „Wir wollten uns ein wenig abkühlen“, es passte mir überhaupt nicht, dass er hier war. „Dann kommt mit rüber. Da drüben ist es schön schattig und nicht so warm.“ Toru lächelte und folgte Mikoto schnell. Seufzend trabte ich hinter den beiden her. Ich schwor mir, wenn wir wieder zurück waren, würde Mikoto so viele Prinzessinnen-Aufgaben bekommen, dass er tot umfiel. ~Torus POV~ Ein Glück! Mikoto war auch hier! „Schön dich zu treffen, Mikoto!“, meinte ich und gesellte mich zu ihm. Das Dumme war, dass es mir im Schatten etwas zu kalt war, sodass ich mich ein paar Meter weiter in die Sonne legte. Schön warm. Aber erst einmal musste ich mich umziehen. Ich schnappte mir meine Badehose, ging in eine der Umkleiden und zog mich dort um. Als ich wiederkam legte ich mich auf mein Handtuch auf den Bauch und schlief eine Runde. Mir doch egal, ob ich jetzt Sonnenbrand bekommen würde. Somit würde mich wenigstens niemand anfassen, weil ich sonst ziemlich laut schreien würde. Jedoch merkte ich gleich im nächsten Moment etwas kaltes auf meinem Rück und etwas schweres auf meinem Hintern. Welchem Idioten fiel es ein...? Ich drehte mich um und erblickte Arisada. „Geh. Runter. Von. Mir.!!!“, protestierte ich und zappelte wie wild. ~Arisadas POV~ „Ich will dir nur den Rücken eincremen, sonst kriegst du einen Sonnenbrand. Glaub mir, das ist nicht besonders angenehm.“ „Na und? Das ist mir doch egal. Also runter!“ Innerlich seufzte ich. Es war gar nicht so einfach, Toru zu bekommen. „Er hat recht, Toru“, ja Mikoto, du steigst in meiner Beliebtheitsskala, „Lass dich eincremen. Du siehst nachher aus wie ein Krebs.“ Toru war Mikoto wohl nicht so dankbar wie ich. Wenn man sich sein saures Gesicht ansah. „Also gut“, gab er sich geschlagen, „aber beeil dich!“ „Okay“, ich lächelte ihn fröhlich an. Dann gab ich ihm noch die Warnung „Vorsicht kalt“ und ließ meine Hände über seinen Rücken gleiten. Sehr viel mehr als eincremen konnte ich auch nicht machen, denn Mikoto saß direkt neben uns. Trotzdem strich ich leicht über die Seite und Toru fing an zu kichern. „Bist du da etwa kitzelig?“ Ich pickte ihn in die Seite und Toru lachte: „Hör... auf!“ Doch ich kitzelte ihn weiter. Mikoto sah uns nur grinsend zu. Dann stand er auch auf und kitzelte mit. Toru zappelte wie ein Fisch und plötzlich wurde ich von seinem Rücken runter geworfen. ~Torus POV~ Hahaha~! Mann, wie ich es hasste abgekitzelt zu werden. Und nun machte auch noch Mikoto mit? Das gab’s ja wohl nicht! Kurzerhand drehte ich mich auf den Rücken. Verdammt, das war so unfair, zwei gegen einen. Doch nun hatte ich wenigstens nicht mehr Arisada auf dem Rücken. Ich setzte mich auf und verpasste beiden – Mikoto und Arisada – eine fette Kopfnuss. „Ich hatte gesagt, dass ihr aufhören sollt, ihr Hohlköpfe!“ Verdammt, meine Überheblichkeit geht mit mir durch. Ich grinste und fing nun an Arisada – der mit der ganzen Sache ja eigentlich angefangen hatte – abzukitzeln. Er war selbst Schuld. Nun drehte ich also den Spieß um. Nur, dass ich mich nicht auf seinen Hintern setzt sondern ganz normal auf seine Hüfte. Ich rupfte ein paar Gräser aus der Wiese und streute sie ihm ins Gesicht. „Baka!“, meinte ich und lachte nun auch wieder. Bedrohend sah ich nun zu Mikoto rüber... ~Arisadas POV~ Also manchmal benahm sich Toru echt wie ein Kind. Er versuchte mich abzukitzeln, doch ich wischte mir schnell das Gras aus dem Gesicht und hielt seine Handgelenke fest. In diesem Moment kam Mikoto auf uns zu und fing an mich unter den Armen zu kitzeln. Ich lachte und musste Toru loslassen, der seine freien Hände auch dazu nutzte, mich zu kitzeln. „Hört... auf! Nicht!“, ich bekam kaum Luft vor Lachen, „Das... kriegt ihr wieder zurück!“ Sofort hörte Mikoto auf und sah Toru ein wenig ängstlich an: „Glaubst du, er meint es ernst?“ Toru schüttelte den Kopf und machte weiter. „Natürlich... meine ich... es ernst!“, ich schubste Toru runter und schnappte mir Mikoto. Dann warf ich ihn ins Wasser. Er tauchte auf und rief mir zu: „Arisada, das war fies!“ „Jetzt du!“, wandte ich mich an Toru und jagte ihn über die Wiese. Wenn ich ihn zu fassen bekam, dann würde er Mikoto ins Wasser folgen. Doch Toru zog es vor, nicht reingeschmissen zu werden und sprang gleich selbst rein. Dann blieb mir wohl nichts anderes übrig, als ihn im Wasser weiter zu jagen. ~Torus POV~ So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr. Und so viel gelacht... hmm... das letzte mal da, wo sich Mikoto seiner Freundin gegenüber wie ein `Mann´ verhalten wollte. Als Arisada im Wasser war kletterte ich wieder aus dem Becken. Noch hatte ich keine Lust meine Runden zu drehen, somit legte ich mich wieder in die Sonne und ließ die beiden allein, die mich nun offensichtlich suchten. Mit einem Grinsen schlief ich ein. ~Mikotos POV~ Wenn DAS Yujiro erfahren würde, was Toru eben bei Arisada getan hätte wäre sicher die Hölle los. Ob ich petzen sollte? Ich meine, immerhin ärgerte auch er mich oft genug, so kann es bei den beiden ruhig auch al richtig krachen. Dass auch Arisada was abbekommen würde war mir nur recht. Ich hoffte, dass er im Endeffekt im Krankenhaus landen würde... ~Arisadas POV~ Ich seufzte. Warum musste Toru schon wieder aus dem Wasser klettern? Aber ihm jetzt hinter her zu laufen, würde blöd aussehen. Dann musste halt Mikoto herhalten. Ihn zu ärgern machte bestimmt großen Spaß. Also tauchte ich ihn mit den Kopf unter Wasser. „Was sollte das?“, er spuckte das Wasser aus und ich grinste. „Fang mich doch wenn du kannst!“, und Mikoto wollte, konnte aber nicht. So vergingen einige Stunden, bis die Sonne schon fast unterging. „Wir sollten langsam gehen.“ Mikoto nickte nur erschöpft und wir weckten Toru, indem wir kaltes Wasser über seinen Rücken schütteten. „Was soll das?“ „Wir müssen los“, ich packte meine Sachen. „Und da konntet ihr mich nicht anders wecken?“ „Nein“, Mikoto schnappte sich seine Tasche und wir verließen das Freibad. ~Torus POV~ Toll, jetzt war ich nass, hatte aber auch kein Handtuch mehr, da auch dieses nun ziemlich... nun ja – feucht war? „Das bekommt ihr zurück, ihr Wichser!“, meinte ich. Ein Glück konnte hier keiner der Römer Japanisch... Ich stand auf, schüttelte mich einmal, wrang mein Handtuch aus und packte die Klamotten zusammen. Umziehen würde jetzt eh nichts bringen. Außerdem würde mir bei dieser Hitze eh zu warm werden. Apropos Hitze. Ich lag die ganze Zeit in der Sonne, ohne mich auch nur einmal ins Wasser zu bewegen – mit Ausnahme vom Anfang... Ohne auch nur auf die anderen beiden zu warten ging ich los. Meine Güte, ich nahm es den beiden doch tatsächlich übel, wie sie mich geweckt hatten. Aber sie konnten ja auch nicht wissen, dass ich bei so etwas schlechte Laune bekam, oder? Na ja... das gibt Rache... und Arisada würde mein erstes Opferlamm werden, da er ja mit mir ein Zimmer teilte. Das wird übel. Als wir endlich wieder im Hotel angekommen waren holte ich mir ein trockenes Handtuch aus meiner Reisetasche und trocknete mich damit ab. Danach hing ich dieses auf der Wäscheleine zum trocknen auf dem Balkon auf. Was für eine romantische Atmosphäre. Wäre doch nur Yujiro hier... ~Arisadas POV~ Ich stand an der Tür zum Balkon und beobachtete Toru wie er seine nassen Sachen aufhing. Es war wirklich schön, als die Sonne langsam unterging. Romantischer wäre es gewesen, wenn wir hier draußen ein Candlelight-Dinner gehabt hätten. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Also setzte ich mir das als Ziel für den nächsten Abend. Morgen würden wir erst mal mit dem ganzen Kurs einen Gang durch die Stadt machen. Mal sehen, wie ich Toru und mich vom Rest der Gruppe trennen konnte. Dann würde keiner stören, schon gar nicht Mikoto. So ein Glück, das Yujiro nicht in Torus Kurs war. Die beiden klebten sonst immer aneinander. Und das hätte ich hier nicht brauchen können. Gerade war Toru fertig geworden und drehte sich um. Ich hatte ihn wohl erschreckt, denn er blieb starr stehen. „Was machst du denn hier?“ „Wir sollen zum Essen kommen.“ „Erschreck mich das nächste Mal nicht so. Mach dich bemerkbar!“ „Wie hättest du es denn gerne. Wie Dornröschen mit einem Kuss?“, ich grinste. Das rote Gesicht sah einfach zu niedlich aus. „D-d-das machst du nicht wirklich oder?“ „Es war ein Scherz, nichts weiter. Komm!“ Ich ging und Toru folgte mir. ~Torus POV~ Verdammt, jetzt hatte mich der Idiot auch noch so aus der Fassung gebracht, dass ich rot geworden bin. Na ja, meine Rache stand ja immer noch offen, das würde er büßen... Als wir im Essenssaal angekommen waren setzte ich mich zu Mikoto. Er erzählte mir, dass Sakamoto angerufen hatte. Ihnen ging es in Paris ganz gut. Und Yujiro sollte auch schon von einem Franzosen angefallen worden sein, weil er für ein Mädchen gehalten wurde. Da konnte ich mir ein lautes Lachen nicht verkneifen. Ich hatte mir grade einen total alten, hässlichen Franzosen vorgestellt, wie er auf Yujiro mit einem Kussmund zukam. Und seine Reaktion darauf konnte ich mir auch denken. Ich hätte Yujiro am liebsten selbst gesprochen, jedoch hatte ich einfach kein Geld dafür. Als wir fertig mit dem Essen waren ging ich noch einmal nach draußen. Es war schon dunkel, aber immer noch eine romantische Stimmung. Ich nahm mir vor ein wenig spazieren zu gehen, jedoch störte da noch jemand. „Was willst du, Arisada?“ ~Arisada POV~ „Ich wollte mich nur ein bisschen abkühlen. Jetzt ist es nicht mehr so heiß“, es war wirklich reiner Zufall gewesen, dass ich rausgegangen war. Ich hatte nur Toru verschwinden sehen. „Hast du etwas dagegen?“ „Ja“, knirschte er und ließ seine Schultern hängen. Meine Anwesenheit war ihm doch wohl nicht etwa unangenehm oder? „Was hast du denn gegen mich?“ „Du nervst einfach nur.“ „Ich kann ja wohl nichts dafür, dass wir uns zufällig draußen treffen. Oder bist du noch sauer, weil wir dich heute geweckt haben?“ „Ja, bin ich.“ „Wenn ich gewusst hätte, wie du reagierst, hätten wir dich anders wach gemacht. Beim nächsten Mal mach ich es anders, okay?“ „Meinetwegen“, Toru zog einen Schmollmund und sah so süß dabei aus. Richtig zum Knuddeln. Es war schon klar, warum er eine der Prinzessinnen war. Schweigend gingen wir nebeneinander her, als etwas im Gebüsch hinter uns raschelte. Ängstlich griff Toru nach meiner Hand. ~Torus POV~ „W-was war das?“, fragte ich ihn und bemerkte erst jetzt meine ziemlich übertriebene Reaktion. Sofort ließ ich seine Hand wieder los. „Ach... e-egal!“, meinte ich und lief stur weiter. Ist doch nun auch egal, was auch immer das eben gewesen war. Ich setzte mich auf eine Parkbank und lehnte mich etwas zurück. Diese Ruhe... so etwas hatte ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehabt. „Sag mal, Toru... hast du ne Freundin?“, fragte mich plötzlich Arisada. „Das nicht, aber ich hab eine Schwester!“, grinste ich ihn an. (is nicht viel, sorry...) ~Arisadas POV~ Ich war ein wenig verwirrt: „Und warum grinst du deswegen?“ „Na ja, eigentlich ist es meine Cousine, aber für mich ist sie wie eine Schwester.“ „Aha“, da war ich ja beruhigt. Also hatte ich noch gute Chancen. „Und du, Arisada?“ ich sah auf: „Was meinst du?“ „Hast du eine Freundin?“ „Nein. Ich glaube, so schnell findet man keine passende Freundin. Schon gar nicht für mich“, ich setzte mich zu ihm auf die Bank. „Wieso? Mikoto hat doch auch eine Freundin gefunden.“ „Stimmt“, ich sah in den Sternenhimmel. Zwischen uns entstand Schweigen. Eine ganze Weile saßen wir einfach nur da, als plötzlich etwas gegen mich fiel. Ich sah zur Seite. Toru lag an meiner Schulter und schlief. Aber er hatte doch heute Nachmittag schon so viel geschlafen. War er am Ende noch ein Siebenschläfer? Ich seufzte und trug ihn zurück in unser Zimmer. Unterwegs kuschelte er sich in meine Arme. Wie süß er doch war! ~Torus POV~ Am nächsten Morgen wachte ich wieder in meinem Bett auf. Verdammt, war ich gestern nicht noch woanders. Ich schreckte auf und sah mich um. „Ich hab dich gestern noch hergeschleppt!“, ertönte plötzlich eine Stimme neben mir. Ich sah auf mein Bett und entdeckte Arisada. „Was suchst du in meinem Bett?“, fragte ich etwas verdutzt. „Nun, ich hatte keine Lust in meins zu gehen. Außerdem war es hier so schön warm...“ Ich war... geschockt, ja, das traf es schon ganz gut. Ich habe die Nacht mit Arisada in einem Bett geschlafen. Okay, soweit es kein anderer weiß ist ja alles in Ordnung. Ich stand auf und merkte wiederum, dass ich nur noch meine Boxershorts anhatte. „D-du hast...“ Fassungslosigkeit. „Sag mal, hast du was an der Birne?“ „Keine Sorge, du warst gut...“, meinte er. Jetzt war ich platt. Was bitte hatte er mit mir gemacht? Er lachte: „War doch nur ein Scherz, später vielleicht!“ Wenn der weiter so macht bringt der mich wirklich noch auf die Palme... ~Arisadas POV~ Ich musste grinsen. Toru war so putzig, wenn er wütend war. Außerdem hatte ich am Vorabend keine Lust mehr gehabt mich extra in mein Bett zu legen. „Ist es denn so schlimm, dass ich bei dir geschlafen habe?“ Toru wurde rot vor Zorn: „Ja, das ist es! Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?“ „Ich weiß gar nicht was du hast. Als ich dich gestern ausgezogen habe“, er wurde noch röter, „hast du dich ganz fest an mich geklammert und gesagt: Bleib hier.“ „Das ist eine Lüge!“, Toru rannte durchs Zimmer und suchte seine Sachen zusammen. Er wollte sich gerade umziehen, als mich ein misstrauischer Blick traf. „Keine Angst, ich guck dir schon nichts weg“, lächelte ich und nach Torus Gesicht zu schließen, hatte ich seinen Blick richtig interpretiert. „Okay, okay“, schnell wechselte ich die Sachen und ging aus dem Zimmer. Bevor ich die Tür hinter mir schloss, sagte ich ihm noch: „Vergiss das Frühstück nicht! Es dauert nur noch eine halbe Stunde.“ Gemächlich betrat ich den Speisesaal und setzte mich zu Mikoto. Erstens waren fast alle Plätze schon besetzt und zweitens konnte ich mir ausrechnen, dass Toru sich neben seinen Amtskollegen setzen würde. Und richtig, da kam er mit seinem Tablett auch schon auf uns zu. Als er mich sah, stockte er erst, doch dann setzte sich neben seinen Freund. Ich wurde ignoriert. ~Torus POV~ „Was ist denn mit euch beiden los?“, fragte Toru schließlich. Ich sah zu Arisada. „Er hat mich sexuell belästigt!“, grummelte ich und fing an zu essen. Arisada fiel sein Stückchen Brot wieder aus dem Mund, was er eigentlich gerade verschlingen wollte. „Das ist gar nicht wahr! Ich habe nur mit dir geschlafen!“ Stille trat ein. „In einem Bett, aber weiter nichts!“, verteidigte er sich. „Du hast verdammt noch mal ein eigenes Bett!“ Das dieser Idiot sich auch immer wieder versucht rauszureden. Das kann ja wohl nicht angehen. „Nun reg dich doch mal nicht auf! Immerhin hast du keine Freundin!“ „Woher willst du das wissen?!“ „Äh... du hast es mir gestern gesagt...“ Verdammt... jetzt saß in der Falle... Sagen, dass ich doch jemanden habe wäre fatal. Denn da ich ja gesagt habe, dass ich keine Freundin habe, konnte er ganz einfach daraus schließen, dass ich schwul bin. Verdammt, verdammt, verdammt! Dieser Arsch! ~Arisadas POV~ Nie hätte ich gedacht, dass Toru so gemein sein kann. Ich und ihn sexuell belästigt. Ich gehe so was lieber sanfter an. Und wehe, der kam jetzt plötzlich damit an, dass er doch eine Freundin hatte. Also dann stimmte etwas gewaltig nicht. Aber Toru erwies sich als eine schwere Nuss. Da musste ich wohl das volle Programm ausfahren. Aber ich war ja nicht umsonst der Vorsitzende der SMV. Das hatte zwar eigentlich nichts damit zu tun, aber ich musste unbedingt mein angeknackstes Selbstvertrauen wieder aufbauen. Ich dachte nach. Vielleicht sollte ich das alles nicht so direkt angehen, sondern ein bisschen versteckt. Ihn quasi in Sicherheit wiegen. Also grübelte ich ein bisschen und mir kamen auch schon die ersten Ideen. Eine davon konnte ich verwirklichen, wenn wir mit der Stadtbesichtigung fertig waren. Den entsprechenden Laden dazu hatte ich schon am Vortag entdeckt. Und ich musste ja den Romantiker mimen. Ich sah auf, als sich um mich herum alle erhoben. Das hieß wohl: Rucksäcke packen und dann los. Also auf ins Zimmer. Dort entdeckte ich Toru, der gerade den Reißverschluss seiner Tasche zuzog. Als er mich sah rannte er fast aus dem Zimmer. „Vor mir brauchst du doch nicht zu fliehen, Kleiner!“, rief ich ihm hinterher. Er sah mich nur böse an. „Ich bin nicht klein!“ „Kleiner als ich.“ „Halt den Mund.“ Ich seufzte nur und folgte ihm, nachdem ich Geld und Getränke in meinem Rucksack verstaut hatte. ~Torus POV~ Klein? Hatte der Arsch mich wirklich KLEIN genannt? DAS würde er bereuen. Wie viele Rachefeldzüge habe ich ihm schon versprochen? Nun ja, einer davon ist soeben erfolgt, indem ich ihm Juckpulver ins Bett gemacht habe, aber das wird er ja wohl eh erst heute Abend merken, wenn er schlafen will. Oh Mann, Toru, du bist der Beste, was solche Sachen angeht! Als ich unten ankam wartete dort schon Mikoto auf mich. Ich ging zu ihm und nun mussten wir nur noch auf DEN Typen warten. Als auch Arisada aus dem Gebäude gestapft kam musste ich schon wieder grinsen. So eine Scheiße, ich durfte mir von der Sache nichts anmerken lassen, also drehte ich mich weg und versuchte ihn so gut es ging ihn zu ignorieren. Dementsprechend ging der SMV-Vorsitzende ganz vorne und ich verkrümelte mich mit Mikoto nach ganz hinten und machten uns dort einen bunten. Nach etwa 2 Stunden wandern hielten wir an und setzen uns an irgendwo einem komischen Springbrunnen. Dort machten wir eine kleine Essenspause. Ich öffnete meinen Rucksack und merkte, dass ich vergessen hatte mir etwas zu Trinken einzupacken. „Äh... Mikoto? Hast du noch etwas zu trinken?“, fragte ich ihn. ~Arisadas POV~ Mikoto sah Toru entschuldigend an: „Tut mir leid, ich habe meins auch vergessen.“ Ich grinste und trat auf die beiden zu. Dann kramte ich in meiner Tasche und holte zwei Flaschen hervor. „Hier ihr zwei. Damit ihr nicht verdurstet.“ „Danke“, Mikoto strahlte, doch Toru sah mich nur misstrauisch an. „Für euch doch immer wieder gerne“, bei meinem Lächeln machte Toru ein wütendes Gesicht. Doch plötzlich hellte es sich wieder auf und er grinste mich an: „Danke Arisada.“ Was hatte denn diesen raschen Stimmungswechsel zur Folge? Ob da was im Busch war? Nein, bestimmt nicht. So etwas traute ich ihm nicht zu. Dazu wirkte er zu unschuldig. Ich sah mich suchend um, um mich zu orientieren. Jetzt hatten wir Freizeit, aber wir mussten um fünf wieder in der Jugendherberge sein. Bis dahin waren es noch drei Stunden, also noch massig Zeit. Eigentlich schade, dass ich Toru jetzt mit Mikoto zurücklassen musste, aber es wäre zu auffällig, wenn ich mich ständig an die beiden ranhängen würde. Also machte ich mich auf den Weg und betrat eine halbe Stunde später den gewünschten Laden. ~Torus POV~ Wie gut, dass ich immer noch mein Prinzessinnenlächeln aufsetzen kann. Aber gewissermaßen hat mich auch der Gedanke lächeln lassen, wie er sich am ganzen Körper juckt. Bei mir würde ich ihn sicher keine zweite Nacht schlafen lassen. Aber dankbar war ich ihm irgendwie schon. Immerhin hatte er uns etwas zu trinken gegeben. Nicht nur mir – sondern auch Mikoto. Jetzt ging Arisada auch schon wieder. Na ja, ist zwar mal was ganz Neues, dass er mich in Ruhe ließ aber hey, ich hatte meine Ruhe, mal von dem Fakt abgesehen, dass ja noch der Pinkhaarige in meiner Nähe war... Aber das konnte man auch gut ignorieren. „Sag mal, Toru... bist du jetzt mit Yujiro oder Arisada zusammen?“ Wie kam er denn auf die Frage? „Wie kommst du jetzt darauf?“ „Nun ja... du scheinst mit Yujiro rumzuknutschen... aber vor allem hat mich gewundert, dass du dich ohne Skrupel auf Arisada gesetzt hast... als Prinzessin...“ „Was hat das denn damit zu tun? Ich bin mit Yu...“ Ich brach meinen Satz ab und redete leise weiter... „Yujiro zusammen...!“ „Was du da aber mit Arisada gemacht hast würde ihm sicher nicht gefallen...“ „Was hab ich denn gemacht?“ Langsam schien Mikoto die Geduld zu verlieren. „Du hast dich auf seine Hüfte gesetzt, du Idiot!“, zischte er. „Ja und? Hätte ich bei dir genauso gut machen können...“ Damit war für mich das Gespräch beendet. „Wo ist Arisada eigentlich hingegangen?“, fragte ich ihn. „Woher soll ich das wissen? Such ihn doch!“ Gesagt, getan! ~Arisadas POV~ Ich wollte gerade den Laden verlassen, als ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite Toru erblickte, der sich suchend umsah. Egal, was er suchte, mich sollte er nicht finden. Ich wartete, bis ich mir sicher sein konnte, dass Toru mich nicht sehen würde und verließ schnell den Laden. Dann steuerte ich den Stadtpark an. Unauffällig warf ich einen Blick hinter mich und entdeckte Toru, der mir in einigem Abstand folgte. Er wollte mir doch wohl nicht etwa hinterher spionieren? Doch es sah ganz so aus. Woher sollte er denn auch wissen, wo der Stadtpark war? Er kannte sich hier doch gar nicht aus. Ich bog überraschend in eine kleine Seitengasse ein, um zu prüfen, ob er mir folgte. Und das tat er. Er dachte wohl, ich merke nichts. Schnell waren wir im Park angekommen und ich steuerte auf einen Eisstand zu. Unterwegs sah ich mich um: „Möchtest du auch was?“ Überrascht blieb Toru stehen und sah mich fragend an. „Ich meine dich, Toru. Wenn du mich schon verfolgst, will ich ja nicht, dass du bei der Hitze umkommst.“ Geschlagen trat er neben mich und besah sich die angebotenen Eissorten. Die Eisverkäuferin fragte uns lächelnd, was wir möchten und ich gab meine Bestellung wieder auf Englisch auf. Dann wandte sie sich an Toru. Doch der sah nur verlegen zur Seite. „Was möchtest du?“ Er druckste ein wenig rum, ehe er antwortete: „Schoko und Vanille.“ Ich gab seinen Wunsch weiter und eine Minute später hielten wir beide unser Eis in Händen. Ich setzte mich auf eine schattige Parkbank und bedeutete Toru, es mir gleich zu tun. „Dann erzähl mal. Warum hast du mich verfolgt?“ „Ich habe dich nicht verfolgt.“ „Ach und woher wusstest du den Weg zum Park? Ohne Stadtplan!“ ~Torus POV~ Ähm... „Ich habe dich nicht verfolgt sondern gesucht, du Idiot!... Äh... und danke für das Eis...“ Warum wurde ich auf einmal so nervös? „Das war keine Antwort auf meine Frage!“ „Weil ich dir gefolgt bin!“ „Also doch!“ „Verdammt...“ Ich merkte regelrecht wie rot ich wurde. Mann, war mir das peinlich... „A-aber ich habe dich nicht verfolgt, sondern bin dir gefolgt...“ „Ist das nicht das Gleiche?“ Ich seufzte. „Ist doch jetzt auch egal... Aber... wir sollten langsam mal zurück... die anderen kennen sich in Rom genauso wenig aus wie ich...“, sagte ich und stand auf. „Wollen wir?“, fragte ich und sah auf Arisadas Eis. „Was ist das für eine Sorte?“ ~Arisadas POV~ „Waldmeister.“ Und da war es wieder. Toru war rot geworden. Nein, wie süß. Vielleicht sollte ich mal ein Foto davon machen. Aber das würde er wohl mitkriegen. „Wir können ruhig noch hier bleiben. Der Lehrer hat einen Stadtplan.“ „Aber wir haben uns doch getrennt.“ „Dann bringt es jetzt auch nichts zurückzugehen. Wir haben jetzt frei, dass heißt, jeder kann machen, was er will.“ „Und wenn sich die anderen verlaufen?“, Toru klang wirklich ein wenig beunruhigt. „Keine Sorge. Die haben einen Mund zum Fragen. Die können bestimmt besser Englisch als du“, ich hoffte, mein Lächeln wirkte ein wenig aufbauend. „Aber wenn du willst, können wir gerne zur Jugendherberge zurückgehen.“ „Das hättest du nicht sagen müssen.“ „Was?“ „Das mit dem Englisch. Ich mag das Fach halt nicht.“ Ich grinste: „Macht nix. Möchtest du jetzt zurück?“ „Eigentlich würde ich mir gerne noch ein bisschen die Stadt ansehen“, verlegen sah er auf den Boden, „kommst du mit. Ich verlauf mich sonst bestimmt.“ ~Torus POV~ Arisada nickte mit einem Lächeln. Ich grinste ihn an und zeigte in irgendeine Richtung, wohin er natürlich sah. Die Chance ergriff ich und probierte einmal von seinem Eis. Als sich Arisada wieder zu mir drehte sah er mich fragend an und meinte: „Da war doch gar nichts!“ „Hab mich wohl versehen...“, meinte ich und ging ein paar Schritte vor. Nun sah er auf sein Eis und ein großer Tropfen bildete sich auf seinem Kopf. „Du hättest doch was sagen können!“ „Dich verarschen hat aber mehr Spaß gemacht!“ „Es macht dir also Spaß, ja?“ Oh, oh. Das hätte ich jetzt wohl nicht sagen sollen. Er kam näher auf mich zu und drückte sein Waldmeister-Eis kurz an meine Wange um es anschließend abzulecken. Wieder wurde ich knallrot. „L-lass das!“ ~Arisadas POV~ In Gedanken schalt ich mich selbst. Ich wollte es doch nicht so stürmisch angehen und dann tat ich so was. Aber die Situation war zu verlockend gewesen. Plötzlich schob Toru mich von sich weg: „Hör auf damit!“ Ich lächelte ihn beruhigend an: „Sorry, kommt nicht wieder vor. Aber damit musst du rechnen, wenn du jemanden verarschen willst.“ „Ist ja schon gut. Gehen wir?“ Ich nickte: „Wohin willst du denn?“ „Keine Ahnung. Was gibt es denn hier so zu sehen?“ „Museen, Kirchen, aber ich glaube nicht, dass du dahin willst oder?“ Toru schüttelte den Kopf: „Nein, auf keinen Fall.“ Plötzlich fing sein Magen an zu knurren, was mich veranlasste, auf die Uhr zu sehen. „Es ist schon Mittag. Wollen wir etwas essen? Ich bekomme auch langsam Hunger.“ „Wo gibt es denn hier was?“ „Bei McDonalds. Das ist diese große Fastfood-Kette. Die haben Pommes und so.“ „Okay, ich bin einverstanden.“ Also machten wir uns auf den Weg. ~Torus POV~ Irgendwie wurde es immer unangenehmer allein mit Arisada zu bleiben. Er war so was von scheiße nett... und diese Sache eben... Ich hatte zwar gesagt, dass er aufhören soll, aber andererseits... Yujiro würde es bestimmt sowieso nicht erfahren. Aber... wie dachte Arisada darüber? Außerdem lud er mich schon den ganzen Tag ein. Gestern schon. Das fand ich schon irgendwie seltsam. Wir bestellten uns was zu Essen und bekamen dies auch schon 5 Minuten später. Wir setzten uns an einen der Tische und aßen das, was wir uns bestellt haben. Dabei beobachtete ich die ganze Zeit Arisada. „Hab ich irgendwas im Gesicht?“, fragte er schließlich, als er die ganze Gafferei irgendwann mal bemerkte. „Was ich dich schon die ganze Zeit fragen wollte... bist du schwul?“ ~Arisadas POV~ Ich verschluckte mich an meinem Bissen und musste husten. Dann sah ich Toru an. „Wie kommst du darauf?“ „Na, so wie du die ganze Zeit um mich herum scharwenzelst.“ „Hast du ein Problem damit?“ „Natürlich, du nervst tierisch!“ „Ich meinte eigentlich: Hättest du ein Problem damit, wenn ich schwul wäre?“ Toru schwieg einen Augenblick, dann wurde er ein wenig rot. „Nein, habe ich nicht. Wieso sollte ich?“ „Immerhin teilst du dir mit mir ein Zimmer.“ „Na und? Mit Yujiro schlafe ich auch in einem Zimmer.“ „Das ist doch was völlig anderes. Ihr wohnt im Wohnheim und-“ „Das ist gar nichts anderes. Wir sind doch-“, doch plötzlich stockte er. „Was seid ihr?“ ~Torus POV~ Ich fing an wild mit den Händen zu fuchteln. „Wir sind doch auch Prinzessinnen, wollte ich sagen!“ Oh Mann, ich hoffte, dass er nichts davon merkte. Wenn ja, dann bin ich aufgeschmissen. Dann könnte ich mir meine Freizeit noch nicht mal mit ihm vertreiben, weil er sich dann mächtig zurückhalten würde... „Und im Großen und Ganzen habe ich wirklich nichts gegen Schwule... Also... bist du schwul?“ Ich sah ihn leicht verlegen an. Er hatte sicher schon Wind von der Sache zwischen mir und Yujiro bekommen... ~Arisadas POV~ Ich hob eine Augenbraue. Irgendwie kaufte ich ihm das nicht so wirklich ab. „Ich glaube dir kein Wort.“ „A-aber... aber wir sind doch wirklich Prinzessinnen!“ „Was verheimlichst du mir?“, da steckte doch was im Busch. Warum benahm sich Toru so merkwürdig? „Ich verheimliche dir gar nichts“, Toru wurde rot, dann atmete er tief durch, „außerdem geht es dich gar nichts an. Jeder Mensch hat Geheimnisse.“ „Ich habe irgendwie das Gefühl, das dieses Geheimnis etwas mit Yujiro zu tun hat. Also?“ Toru schwieg und fand seinen Trinkbecher anscheinend sehr interessant. „Ich kann dich nicht hören Toru!“ „Ich muss aufs Klo“, murmelte er und stand auf. Bloß gut, dass die Toilette gegenüber dem Eingang lag. Sonst wäre er noch abgehauen. Seufzend sah ich auf die Uhr. Er ließ sich ganz schon Zeit. Doch endlich setzte er sich wieder. „Nun Toru? Was ist mit dir und Shihodani? Mikoto gegenüber verhältst du dich auch ganz normal. Also komm nicht mit der Prinzessinnen-Sache.“ ~Torus POV~ „Du hast mir meine Frage auch nicht beantwortet, also halte auch ich die Klappe!“ Ich hätte nie gedacht, dass ich so bockig werden konnte. „Du bist ziemlich hartnäckig, weißt du das?“, fragte Arisada. Ich sah ihn nur fragend an. „Inwiefern meinst du das?“ „Ich hab dich bisher die ganze Zeit immer eingeladen und wie dankst du es mir?“ „Ist doch nicht meine Schuld! Ich hab dich nie darum gebeten!“ „Du bist unhöflich und anmaßend!“ „Ich kann doch nichts dafür, das kommt alles davon, weil ich diesen bekloppten Prinzessinnenjob machen muss! Und wer hat mich dazu überredet? Das war wohl kein Anderer als du, Arisada!“ So konnte man natürlich auch vom Thema ablenken, wenn auch auf eine irgendwie unangenehme Weise... ~Arisadas POV~ So langsam entwickelte sich Toru zu einem Kleinkind zurück. „Es wäre unfair Yujiro und Mikoto gegenüber gewesen, wenn du den Job nicht bekommen hättest. Die Schüler waren sich einig und du wurdest halt gewählt. Außerdem hattest du selbst die Wahl gehabt. Glaubst du, ich habe den Job damals freiwillig angenommen. Ich wurde auch dazu ausgewählt.“ „Schon gut. Ich gehe jetzt und komm mir nicht mehr zu nah, Nervensäge!“, damit stand Toru auf und verschwand aus dem Restaurant. Ich seufzte. Also hatte ich ihn vergrault. Wer konnte denn auch ahnen, dass das alles so ausarten würde? Es war gar nicht so einfach, sich einen Freund zu suchen. Langsam stand ich auch auf und ging. Irgendwie kam mir die Idee von heute Morgen nicht mehr so toll vor. Vielleicht hätte ich doch noch einmal eine Nacht drüber schlafen sollen. Mein Weg führte mich zurück zur Jugendherberge. Ich fragte mich, wo Toru war. Er wird sich doch nicht verlaufen oder? Vielleicht traf er ja Mikoto oder einen anderen aus seinem Kurs. Ich legte mich aufs Bett und suchte mein Buch in der Tasche. Ich schlug es auf und begann zu lesen. Die Stunden vergingen, die Sonne begann langsam, unterzugehen und Toru tauchte immer noch nicht auf. Ein paar Sorgen machte ich mir schon, das musste ich zugeben. ~Torus POV~ Ich schaffte es echt immer wieder mich zu verlaufen. Nun irre ich hier schon seit 5 Stunden rum und ich hab mal so gar keine Ahnung, wo ich bin. Auf jeden Fall nicht in der Nähe der Jugendherberge... Wäre ich mal doch lieber bei Arisada geblieben, dann wäre ich schon lange wieder in meinem Bettchen. Apropos Bettchen. Ich hatte ja in Arisadas Bett Juckpulver reingemacht – irgendwie bereu ich es jetzt wieder. Verdammt, so was fällt einem aber auch erst dann ein, wenn es zu spät ist! Aber erst einmal musste ich wieder in die Herberge kommen, nur wie? Ich konnte ja noch nicht einmal richtig Englisch... und dass hier jemand Japanisch konnte war eine einfach zu große Zumutung. Was soll ich nur tun? ... Warte mal... der Platz da vorne kommt mir irgendwie bekannt vor... war das nicht der Laden, wo wir vorhin Essen gewesen sind? Mc Donalds... Ja, doch, ich glaube das war er... Da das hier ja eine berühmte Fastfood-Kette sein soll warte ich hier einfach, ob jemand aus meinem Kurs hier auftauchen könnte. Immerhin wollten hier alle mal hin. Nun saß ich also hier und nach einer Stunde war immer noch keiner da. Ich sah auf die Uhr und nun war mir auch bewusst, warum keiner mehr vorbeikam. Erstens, es war schon so spät, dass der Laden schon geschlossen hatte und zweitens die meisten sich hier eh nicht auskennen würden. Na toll... Ich stand also wieder auf und irrte weiter herum. Soweit ich weiß war die Herberge von hier ca. 3 Stunden entfernt. Wie schön, ich hatte also eine nächtliche Beschäftigung... ~Arisadas POV~ Ich sah auf die Uhr. Es war schon halb zehn und Toru war immer noch nicht aufgetaucht. Wenn er nicht bald kam, würde er Ärger mit den Lehrern bekommen. Er hatte sich bestimmt verlaufen. Ach Mist, juckte das! Schon die ganze Zeit und überall. Das war ja nicht zum Aushalten. Wenn ich diese blöde Mücke erwische, dann mache ich ihr die Hölle heiß! Ich zog mich wieder um und schnappte mir eine Jacke. Ich würde Toru wohl suchen gehen müssen, sonst müssten wir ihn morgen noch vermisst melden. Draußen machte ich mich auf den Weg in Richtung Innenstadt. Ich lief ziemlich lange. Eigentlich hatte ich gehofft, dass Toru mir vielleicht entgegenkommen würde. Aber dem war wohl nicht so. Plötzlich sah ich vor mir eine Gestalt. Ich ging näher heran und konnte Toru im untergehenden Sonnenlicht entdecken. „Toru, na endlich!“ Überrascht drehte sich Toru um und sah mich zuerst verwirrt und dann erfreut an. „Arisada! Gott sei Dank, dann habe ich mich nicht zu sehr verlaufen!“ „Anscheinend doch. Du hättest schon vor Stunden zurück sein müssen.“ „Ja ja, schon gut. Los, gehen wir. Ich möchte nur noch ins Bett.“ Schweigend beeilten wir uns unbemerkt in die Herberge zu gelangen, was uns auch gerade so glückte. Als Toru die Zimmertür öffnete, blieb er überrascht stehen. „Was ist das denn?“, er ging langsam zu seinem Bett. „War eine blöde Idee, ich weiß“, sagte ich und setzte mich ein wenig verlegen auf mein Bett. Verdammt, das juckte immer noch. „Dann sind die Blumen von dir?“ Er drehte sich um, mit dem kleinen Strauß in der Hand. „Hmm, ich hab ihn in der Stadt binden und dann hierher liefern lassen. Aber du bist ja nicht aufgetaucht. Und dann heute Mittag... Da ist ja wohl alles aus den Fugen geraten. Also vergiss es einfach wieder.“ Ich stand auf und nahm ihm den Strauß wieder aus der Hand. Wobei mir jetzt das Kratzen schwer fiel. „Dann bist du wirklich schwul?“, Toru klang trotz unseres Gesprächs am Mittag überrascht. Ich nickte nur. ~Torus POV~ „Weißt du was?“ „Hm?“ Er drehte sich um und sah mich an. Ich konnte mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen. „Wechsel das Bettzeug, geh duschen und lass dir neue Klamotten geben. „Warum das?“ Ich kratzte mir etwas verlegen am Kopf. „Wie schon gesagt, meine Rache kommt... in diesem Fall war meine Rache Juckpulver...“ „Also waren das doch keine Mücken?“ Nun fing ich an zu lachen. „Nö!“ Ich ging auf ihn zu und nahm ihn den Strauß aus der Hand. Ich suchte ein Gefäß, füllte dies mit Wasser und stellte die Blumen rein. „Wäre schade drum...“, meinte ich und lachte zwischendurch immer noch. „Ich wusste gar nicht, dass auch du schmollen kannst!“ Ich glaube ich wurde schon wieder ausfallend... ~Arisadas POV~ Ich sah Toru einfach nur verdutzt an. Dann befolgte ich seinen Rat und ging duschen. Danach wechselte ich noch schnell das Bettzeug und las mein Buch weiter. Doch irgendwie konnte ich mich nicht auf die Story konzentrieren. Toru hatte so getan, als ob es nichts besonderes sei, von einem Jungen Blumen zu kriegen. Vielleicht hatte ich mir doch einfach zu viel vorgenommen. Dann sollte ich das Ganze wohl einfach aufgeben. Oder erst einmal eine Nacht drüber schlafen. Ich legte das Buch zur Seite und schaltete das Licht aus. Doch schlafen konnte ich nicht. Mir gingen zu viele Gedanken im Kopf rum. Wie würde es wohl weiter gehen, wenn ich weiterhin um Toru werben würde. Stieg er irgendwann darauf ein oder würde ich ihn nur nerven? Sehr viel Zeit blieb mir nicht mehr. In fünf Tagen würden wir schon wieder in Japan sein. Als Zahl war das vielleicht viel, aber die Zeit verging so rasend schnell, das ich am Ende wahrscheinlich solo da saß. Ich seufzte und schloss die Augen. Es brachte ja doch nichts, weiter darüber nachzudenken. Es kam wie es kam. Und wahrscheinlich kam es nicht so gut. Am nächsten Morgen war ich nicht sonderlich ausgeschlafen. Ich hatte, entgegen meinem Vorsatz, noch bis in die Nacht hinein gegrübelt. Gerade sah ich Toru die Treppe herunter kommen und ich machte mich schleunigst davon. Irgendwie wollte ich jetzt nicht auf ihn treffen. Und das nahm ich mir für den ganzen restlichen Tag fest vor. ~Torus POV~ Nanu? Was war denn auf einmal mit ihm los? Will er mir jetzt aus dem Weg gehen, weil ich weiß, dass er schwul ist? Okay, er weiß ja auch nicht, dass ich es auch bin, jedoch... diese Aktion fand ich schon irgendwie kindisch... Aber es half wohl nichts, wenn er nicht mit mir sprechen möchte ließ sich daran auch nichts ändern. „Hi, Toru!“ Ich drehte mich um. Ein nicht gerade sehr erfreuter Gesichtsausdruck wurde mir entgegengeschmissen und dieser kam von niemand anderen als von Mikoto. „Was hat dich denn gebissen?“, fragte ich und nahm wieder etwas Abstand, da er mir mit dieser Laune doch schon ziemlich unheimlich war. „Warum läufst du heute normal rum?“ Ich sah ihn verdutzt an. „Weil ich keinen Auftrag bekommen habe... du etwa?“ „Ja! Verdammt, der Typ hat ja wohl lange Weile! Jetzt muss ich mich hier selbst in Rom zum Oberdeppen machen und du darfst weiter Ferien feiern!“ Ich lachte. Mikoto ist bei diesem Vortrag so was von rot angelaufen, dass er nun erst einmal nach Luft schnappen musste. „Beruhig dich...“ „WIE SOLL ICH MICH BITTESCHÖN BERUHIGEN?!!“ Okay, mit dem war nicht mehr zu reden – der war eindeutig sauer. „Wo ist dieser Bastard von Arisada?!!!“, fragte er mich. Ich zuckte mit den Schultern. „Verdammt, da habt ihr schon ein Techtelmechtel und du weißt noch nicht mal wo deine Affäre ist?!!!“ DAS ging zu weit. „SAG MAL HAST DU EINEN AN DER WAFFEL?! Ich hab nichts mit Arisada!!!“ „Erzähl das deiner Mama!“ „Sehr komisch... die sieht sich die Radieschen leider schon von unten an, du Idiot!“ „Dann kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen!“ „Wer hat denn hier bitte wen was gefragt?!“ SO würde ich mich wohl nie abreagieren... ~Arisadas POV~ Ich drehte mich um. Warum mussten die denn so laut sein, dass sie jeder hören konnte. Die Leute wollten vielleicht ungestört sein? Toru und Mikoto, das war ja so was von klar gewesen. Gerade trat ich auf sie zu, um sie zu etwas mehr Ruhe anzuhalten, als Mikoto Toru gerade anschrie: „Verdammt, da habt ihr schon ein Techtelmechtel und du weißt noch nicht mal wo deine Affäre ist?!!!“ Ich stockte. Toru und ich eine Affäre? Wie kam er denn auf so was? Oder war Toru am Ende etwa schwul? Nein, das war dann bestimmt nur ein Traum. Den Rest ihres Gesprächs hörte ich schon nicht mehr. Ich stand irgendwie neben mir. Was bedeutete das alles? Schnell drehte ich mich um, ehe sie mich entdeckten und gesellte mich zu einer anderen Gruppe. Auch auf dem Weg zum Petersdom hielt ich mich immer ganz hinten. Ich wollte nicht wissen über was die sich noch unterhielten. Doch dann kam unser Lehrer auf die glorreiche Idee, nach der Mittagspause in das Freibad zu gehen und zwar mit dem gesamten Kurs. Dort sollten wir Gruppen bilden. Für ein Wettschwimmen. Immer zu dritt und irgendwie blieben nur noch Toru und Mikoto übrig. Wie ich diese doofe Welt doch hasste. ~Torus POV „Da hast du die Person mit der du reden wolltest!“, meinte ich sarkastisch zu Mikoto. Ich glaube, hätte er sich nicht auf die Fresse gepackt, hätte er mich umgebracht. „Halt die Klappe...“, zischte er und sah dabei aber Arisada an. „Warum muss ich in diesen Klamotten rumrennen und er nicht?!“ Ich lachte. „Weil du süßer aussiehst vielleicht?“, beantwortete ich ihm die Frage. „Na Hauptsache ich muss nicht im Bikini baden...“ „Wohl eher steht die Hauptsache, dass du hoffentlich nicht absäufst!“ Ich glaube ab heute wird er mich für immer hassen. Aber wenn ich mal in Fahrt bin kann ich mich einfach nicht zurück halten. „Ähm... ja... und wer ist jetzt eigentlich der Schnellste von uns im Schwimmen?“ Nun sah ich Arisada an. Er schien ziemlich abwesend zu sein also stich ich ihm einmal in die Seite. Ich seufzte. „Okaaay, dann antwortet mir halt nicht...“ Ich sah noch einmal Arisada an. „Du schwimmst als erster!“ ~Arisadas POV~ Ich hatte auf das ganze überhaupt keinen Bock. Gerade hatte ich Toru abschreiben wollen und dann wurden wir praktisch einfach in ein Team gesteckt. Ich dachte nach, wie ich mich der Anwesenheit Torus entziehen konnte und bekam daher nur Torus letzten Satz mit. „Meinetwegen“, murmelte ich und ging schon mal ins Wasser, um mich an die Temperatur zu gewöhnen. Neben mir am Beckenrand waren Toru und Mikoto fast dabei, sich zu prügeln. „Du bist so fies, Toru! Immer ärgerst du nur mich!“ „Bei dir macht es halt am meisten Spaß!“ „Ach ja? Such dir doch mal jemand anderen!“ „Es ist ja keiner weiter da!“ „Und was ist mit Arisada?“ „Damit ich bei der Hitze auch in diesem Fummel rumrennen muss oder wie?“ Oh Mann, das Ganze ging einem vielleicht auf die Nerven. „Hört doch mal endlich auf, euch zu streiten!“, warf ich leicht angesäuert dazwischen, „Das hält doch kein Mensch aus!“ „Du bist unfair Arisada! Nur weil Toru dein Freund ist, muss ich alleine in diesem blöden Fummel rumlaufen!“ Hatte ich gerade etwas nicht mitgekriegt? Zur Sicherheit fragte ich noch einmal nach: „Was meinst du mit ‚Freund’, Mikoto?“ „Na, ihr seid doch zusammen oder? So wie ihr ständig zusammenklebt.“ ~Torus POV~ „Sag mal... hab ich was verpasst, oder wie? Du weißt doch ganz genau was Sache ist, du Idiot!“, motzte ich den Kleinsten an. Das konnte ja wohl nicht angehen, was er hier von sich gab. Aber... ironischerweise könnte man ja mal mitmachen... „Seit ihr nun zusammen...“ Mit meinem genervtesten Gesichtsausdruck antwortete ich nun doch. „Na klar, ganz bestimmt. Du bekommst auch gar nichts mit...“ Danach riss mir die Sicherung. „Mann du Vollpfosten, natürlich NICHT!!! Hast du Tomaten auf den Augen???!!!“ Ich sah zu dem Lehrer, der uns ziemlich zurückhaltend ansah und andeutete etwas leiser zu sein. Wieder seufzte ich. „Lass es uns einfach hinter uns bringen, okay?“ Niemand antwortete mir, also nahm ich das als Zustimmung auf. „Ach... und wir kleben nicht ständig zusammen...“, murmelte ich. ~Arisadas POV~ Ich war bestimmt rot geworden. Mann, was spuckte eigentlich ständig in Mikotos Hirn rum? Oder war da etwa nur gähnende Leere? Egal was da war, oder auch nicht war, es verzapfte ziemlich viel Unsinn. Es konnte doch wohl jeder sehen, dass ich nicht mit Toru zusammen war. Leider, aber es war nun einmal so. „Hör mal zu, Mikoto. Wenn du noch mal mit so was ankommst, dann lasse ich die Jungs sich heute Abend betrinken und du darfst weiterhin diesen ‚blöden’ Fummel tragen. Du weißt doch bestimmt, dass Alkohol die Wahrnehmfähigkeit trübt oder?“ Plötzlich wurde Mikoto ganz blass um die Nase und ich schwamm lächelnd zum Bahnanfang. Wie schnell die Laune sich doch wieder heben konnte! Hinter mir stellte sich Toru hin und gegenüber Mikoto. Wir sollten zur anderen Seite schwimmen und in dem Moment durfte das andere Teammitglied ins Wasser springen und musste wieder zurück. Dann kam das dritte ran. Wir warteten alle gespannt auf den Startpfiff und schwammen los. Aber als ich am Beckenrand stand, fiel mir auf, dass es doch nicht so gut gewesen war, mit Toru und Mikoto ein Team zu bilden. Die anderen Jungs ließen ihre Schulprinzessinnen mit voller Absicht gewinnen. Der einzige, der nicht dahinter stieg, war natürlich Mikoto. Der freute sich wie ein Schneekönig und kam jubelnd auf uns zugerannt. „Yeah! Wir haben gewonnen!“ „Ach hör“, meinte Toru, „Die anderen haben uns doch extra gewinnen lassen. Aber bei dir mussten die ja wirklich sehr langsam schwimmen. Du warst ja noch nie der Schnellste. Weder im Köpfchen noch auf den Beinen.“ Und schon ging der Streit weiter... ~Torus POV~ „Argh, Toru, du Arsch!“ „Ja?“ „Du bist ein Arsch!“ „Ich weiß, dass ich einen habe...!“ Mal wieder meine Ironie... Ich drehte mich um und grinste Arisada an. Er schien nicht ganz zu verstehen, was ich wollte und schon fand er sich im nächsten Augenblick im Wasser wieder. „Heute nicht so standhaft?“ „Das war einfach nur unfair!“ Ich grinste weiterhin und sprang mit ins Wasser. Ich tauchte hinter ihm auf und drückte ihn einmal tief unter Wasser. Mal sehen, wie lange er es aushielt. Die anderen Jungs aus dem Kurs sahen uns schon ziemlich bedeppert an, aber das war mir ja so oder so egal... Nun fing es an unter mir zu zappeln und ich zog ihn wieder hoch. „Das hättest du doch sicher noch besser hinbekommen...“, scherzte ich und bespritzte ihn mit Wasser. ~Arisadas POV~ Zuerst war ich geschockt, als ich ins Wasser geworfen und mit dem Kopf unter Wasser gedrückt wurde. Doch als ich endlich wieder Luft in meine Lungen pumpen konnte, war ich schon glücklicher. „Mach. Das. Nie. Wieder!“ „Hey, es gibt schlimmeres!“, grinste Toru mich an. „Was hast du genommen, dass du plötzlich so aufgedreht bist?“ „Nichts. Mann wird ja wohl mal fröhlich sein dürfen oder?“ „Fröhlich ja, aber nicht aufgedreht.“ Auf einmal wurde Toru ernst: „Was ist denn los mit dir, Arisada?“ „Nichts, was soll sein?“, ich schwamm zum Beckenrand und kletterte aus dem Wasser. Dann setzte ich mich auf mein Handtuch und holte etwas zu trinken aus der Tasche. Plötzlich war ein Schatten über mir. Ich sah auf. Vor mir stand Toru. Pitschnass. Und er sah so gut dabei aus! Betreten sah ich zur Seite und trank einen Schluck. „Mit dir stimmt doch was nicht!“ „Mit mir ist alles in Ordnung“, konnte Toru nicht endlich verschwinden? Diese Situation war einfach zu blöd. ~Torus POV~ „Hey, du ziehst meine Laune auch wieder runter, wenn du so weitermachst...“ „Ja, und? Wen stört’s?“, fragte er und sah mich wieder kurz an. Ich merkte, dass er rot geworden ist und wieder grinste ich... Ich nahm ihn sein Getränk aus der Hand, stellte es beiseite, legte meine Hände auf seine Schultern, um ihn etwas runterzudrücken und setzte mich dann auf seinen Schoss... „Ich kitzele dich ab, also hör auf...“, drohte ich ihm, jedoch wurde er davon nur noch hibbeliger. „Geh... von mir runter...“, murmelte er. Ich lachte. „Hast du es gemacht, als ich dich darum gebeten habe? Nein, also hör auf zu nörgeln!“ Ich sah ihn wieder mit einem schiefen Blick an. „Sag schon, liegt es an mir?“ ~Arisadas POV~ Mein Gesicht musste aussehen wie eine überreife Tomate. Ich schüttelte nur den Kopf. „Ja... nein... das heißt... ähm...“ Toru sah mich verwirrt an: „Was denn nun? Ja oder nein? Beides geht nicht.“ „Geh bitte runter!“, ich musste ja schon richtig verzweifelt klingen. Mann, das alles war doch echt zum Heulen. „Ich gehe erst runter, wenn du mir sagst, was mit dir los ist!“ „Das kann ich nicht.“ „Versuch es doch wenigstens.“ „Lässt du mich danach in Ruhe?“ „Ja, versprochen.“ „Geh bitte vorher runter“, er kam meiner Bitte nach und sah mich abwartend an. Ich biss mir auf die Zunge. Sollte ich es wirklich sagen? Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und holte tief Luft. „Ich habe mich in dich verliebt.“ Dann drückte ich ihm noch schnell einen Kuss auf die Lippen, schnappte mir meine Sachen und machte, dass ich wegkam. Das ich in Badehosen rumlief, interessierte mich in diesem Augenblick wenig. Ich zog mir nur schnell unterwegs ein T-Shirt über und war froh, als ich endlich in unserem Zimmer in aller Ruhe über alles nachdenken konnte. ~Torus POV~ Ich war überrumpelt... nein, mehr als das... DER SMV-VORSITZENDE HATTE SICH TATSÄCHLICH IN MICH VERLIEBT?!??!?!?! Oh Scheiße... und ich hab ihn so niedergemacht... Ich hab ihn damit sicherlich verletzt... Ich entschied mich ihm nachzulaufen. Er war jetzt bestimmt ziemlich durcheinander (ich auch) und musste mit jemanden reden (musste ich auch). Also packte ich meine Sachen zusammen und schubste Mikoto noch einmal bevor ich ging ins Wasser. Somit war ich besser gelaunt und er bockig. Nun stand ich vor der Tür... doch, wie sollte ich anfangen? Immerhin könnte ich ihm höchstens eine Affäre anbieten, da ich ja schon mit Yujiro liiert war. Augen zu und durch. Ich öffnete die Tür und betrat das Zimmer. „Soll ich dich heute mal irgendwohin einladen?“ Zwar ein falscher Anfang, aber es war einer... ~Arisadas POV~ Ich schrak aus meinen Gedanken auf und sah zur Tür. Dort stand Toru und sah mich leicht lächelnd an. Ich überlegte, was er gerade gesagt hatte. Ich kam nicht drauf. Da war was mit... mit... Ach ja, er hatte mich gefragt, ob er mich heute einladen sollte. Mann, ich stand total auf dem Schlauch. „Wohin willst du mich denn einladen?“, ich nahm es nicht ernst. Er sagte das bestimmt nur, um mich aufzumuntern. „Wohin du willst“, er trat ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. „Sag mal, stört es dich denn nicht?“ „Was? Das du in mich verliebt bist?“ Ich nickte. „Nö, eigentlich nicht. Auch wenn nicht wirklich etwas aus uns werden kann.“ „Ich verstehe“, geknickt senkte ich den Kopf. „Nicht so wie du denkst“, plötzlich saß Toru neben mir und nahm meine Hand in seine, „weißt du, ich bin schon vergeben.“ Ich stutzte: „Du hast doch gesagt, du hast keine Freundin.“ „Ich bin ja auch mit einem Jungen zusammen.“ Ich schwieg. Ich wollte nicht wissen, wer mit Toru zusammen war. Letzten Endes kannte ich ihn noch, wenn es einer aus dem Internat war, und das konnte ich beim besten Willen nicht ertragen. „Ich kann verstehen, wenn du das Zimmer wechseln willst. Da lässt sich bestimmt etwas machen.“ „Will ich doch gar nicht. Erst mal will ich dich einladen. In ein Cafe, wenn du möchtest. Da können wir über alles reden.“ Ich nickte und stand auf. Etwas später saßen wir in demselben Cafe wie am ersten Tag. ~Torus POV~ „Ähm... es gibt nur ein kleines Problem...“ Wieder kratzte ich mir verlegen am Kopf. „Was ist denn los?“ „Bestellst du?“ Arisada war offensichtlich ein Stein vom Herzen gefallen, denn nun lachte er. „Klar, kann ich machen!“, druckste er und bat eine Kellnerin ran. „... ich nehme den großen Salatteller und... ein wenig Likör...“ „Likör?“ Arisada dachte wohl, dass ich ihn verarschte. „Japp, warum nicht? Hier sieht uns ja kein Lehrer...“, meinte ich und grinste hinterlistig. „Immerhin hab ich seit Ewigkeiten keinen mehr drauf gemacht...“ Arisada stimmte zu und gab die Bestellung auf, wenn auch mit Bedenken. „Und... du stehst NUR auf Jungs?“, fragte ich vorsichtshalber noch mal nach. „Ansonsten wäre ich ja nicht aufs Jungeninternat gegangen. In einem Gemischten wäre ich wohl gar nicht aufgefallen...“ „Hmm, da könntest du recht haben...“, murmelte ich und ein paar Minuten später kam auch schon unsere Bestellung. Wir fingen an zu essen und unterhielten uns zwischendurch ein wenig über eher unwichtige Sachen. Danach sah ich die Flasche mit dem Likör an und dann zu Arisada. „Nun?“, ich grinste. ~Arisadas POV~ Ich seufzte. Mein Gefühl sagt mir, das ich mich hierauf nicht hätte einlassen dürfen, aber nun war es eindeutig zu spät. „Hör mal: Ich glaube es ist nicht gut, dass du jetzt Alkohol trinkst.“ Abgesehen davon hätte ich nie gedacht, dass Toru Alkohol trinkt. „Sei doch nicht so. Der Lehrer ist doch mit dem Kurs noch im Freibad. Wir brauchen uns doch bloß nicht erwischen lassen.“ „Und was ist, wenn wir hinterher betrunken sind? Dann gibt es richtig Ärger.“ „Ach, ich finde mindestens einmal im Leben sollte man sich schon betrinken!“ „Eine komische Lebensweise hast du“, das war doch nur zum an den Kopf fassen. Aber was konnte ich dagegen schon machen? Also öffnete ich die Flasche und goss uns beiden ein. Was ich später im Rausch irgendwo bereute, aber schnell wieder vergaß. Uns gegenseitig stützend schwankten wir ein wenig durch die Seitengassen Roms, denn ich wollte nicht, dass einer aus dem Kurs oder gar der Lehrer selbst uns so sah. Endlich hatten wir unser Zimmer erreicht und fielen beide auf Torus Bett. Meine Gedanken waren eingenebelt. „Duhu? Arissada? Isch glaub, isch bin bessoffen“, murmelte Toru. Ich nickte und lallte zurück: „Isch auch.“ „Wasch machen wir jetzt?“, Toru drehte sich zu mir um und ich sah in sein von Alkohol gerötetes Gesicht. Er sah so niedlich aus. ~Torus POV~ „Isch weisch auch nisch...“, nuschelte er zurück. Mann, wir waren so was von zu. „Lasch unsch erschtma scha... scha... schlage... schlafen!“, meinte ich und schloss kurz darauf meine Augen. Da sich auch nichts mehr weiter regte, dachte ich, dass es Arisada mir gleich getan hatte. ~Torus POV~ Am nächsten Morgen wachte ich auf und ich hatte höllische Kopfschmerzen. Scheiße, tat das weh. Ich sah kurz zur Seite... Komisch, es war keiner in Arisadas Bett, jedoch merkte ich, dass etwas ziemlich schweres auf mir lag. Ich sah an mir herunter und schreckte sofort hoch. Verdammt, was ist gestern nur noch passiert? Durch mein plötzliches Aufsetzen kam auch Arisada wieder ins Reich der Lebenden/Wachen. „Wo bin ich...?“, fragte er sich, doch als er mein überrumpeltes Gesicht sah saß er auch im Bett. Durch diese Ruckartige Bewegung wurden wohl auch bei ihm Kopfschmerzen ausgelöst. Ein Glück hatten wir beide noch alles an... Ich sah zur Uhr und stöhnte. Es war schon 18 Uhr. Es lohnte sich also nicht sich extra anzuziehen und noch etwas zu unternehmen. „Lass uns weiterschlafen...“, meinte ich, stand auf und zog mich bis auf Boxershorts aus. Mit Klamotten war es eh viel zu warm. Ich legte mich wieder aufs Bett und kuschelte mich in die Decke ein. ~Arisadas POV~ Ich sah mich erst mal verwirrt um. Warum war ich in Torus Bett aufgewacht? Waren wir gestern denn so zu gewesen? Ich ließ mich wieder in die Kissen fallen und schloss meine Augen. Irgendwann kroch Toru wieder unter die Decke. Da das Bett ziemlich schmal war, musste er wohl oder übel etwas zu mir ranrutschen. Was mich ziemlich nervös machte. Hatte dieser Typ mir eigentlich nicht zugehört!? Ich war verdammt noch mal in ihn verliebt, da konnte er doch nicht zu mir ins selbe Bett krauchen. Wusste der denn nicht, was jungendliche Hormone so alles anstellen konnten? Besonders wenn es meine Hormone waren! Und der Typ war auch noch vergeben! Gab es eine schlimmere Folter? Ich biss mir auf die Lippe und sah dann Toru ins Gesicht. „Du weißt, was passieren kann, wenn wir beide in einem Bett liegen?“ „Was denn?“, war der Typ wirklich so naiv oder spielte er nur mit mir? Ich rutschte näher an ihn heran und küsste ihn kurz auf den Mund. „Das kann passieren“, meinte ich. Doch er sah mich nur lächelnd an. „Das war doch schön. Mach weiter!“ Ich verzweifelte fast, doch dann schob ich alle Bedenken bei Seite und küsste ihn noch mal. Doch diesmal wurde ich fordernder und bat für meine Zunge um Einlass. Der Zungenkampf, der darauf folgte, war einfach unbeschreiblich. Mein Herz klopfte wild und ich dachte, ich müsste vor Glück überschäumen. Als wir uns trennten, fühlte ich immer noch mein klopfendes Herz und sah Toru glücklich an. ~Torus POV~ So ein Mist, ich geh fremd. Aber Arisada würde so was im Internat ganz bestimmt nicht rumposaunen... wenn doch, dann kann er was erleben. Ich küsste ihn wieder und fing an, an seinem Oberteil rumzufummeln. Kurz löste ich meine Lippen von seinen und flüsterte ihm ein „Wehe du verrätst es jemanden...“ ins Ohr. Dem verlieh etwas Nachdruck, indem ich über seine Brust strich. Ich küsste seinem Hals entlang und hinterließ an einer Stelle einen kleinen roten Fleck. Solang er dies nicht bei mir tat war mir in diesem Moment alles recht... Immerhin bin ich nicht gerade stolz darauf Yujiro fremd zu gehen. Da fällt mir ein – so weit waren noch nicht mal Yujiro und ich gekommen... Mit einer Hand fuhr ich nun etwas tiefer und öffnete die Hose von Arisada. Ihm schien es zu gefallen, was ich hier tat – und wehe jetzt kam jemand rein, dann gibt’s Backenklatsche vom feinsten... Ich setzte mich auf seine Beine und fing nun an mit meiner Zunge seine Brustwarzen zu reizen. ~Arisadas POV~ Wo war eigentlich mein Gehirn, wenn man es mal brauchte? Ich war hier drauf und dran, mit Toru zu schlafen und Toru selbst würde fremdgehen. Doch als ich seine Zunge an meiner Brustwarze spürte, war mir alles plötzlich egal. Es sollte bloß keiner reinkommen. Ich hob meine Hände und strich ihm leicht über die Seite, doch ich achtete darauf ihn nicht zu kitzeln. Ich fühlte förmlich, wie ein Schauer über lief und zog ihn zu mir herunter. Meine Hand wanderte in den Nacken und die andere fuhr den Rücken entlang. Ich küsste ihn noch einmal leidenschaftlich, ehe ich uns beide herumdrehte. Ich zog mir mein Oberteil aus und widmete mich dann wieder meinem Schwarm. Langsam strich ich mit meiner Zunge an seinem Hals entlang zur Brust. Ich strich über eine Brustwarze und hörte ihn leise keuchen. Sanft biss ich hinein. Dann ließ ich meine Hand über seine Bauchmuskeln gleiten und wanderte zu seiner Shorts. Diese zog ich ihm aus und küsste seine Bauchdecke. Plötzlich fühlte ich seine Hände an meiner Hüfte. Er versuchte, mir die Hose auszuziehen und ich half ihm. Innerhalb kurzer Zeit lagen wir beide nackt im Bett. „Bist du dir wirklich sicher, dass du das willst?“, ich wollte mich nur noch einmal versichern, Toru hauchte ein leises „Ja“ und ich strich mir durch die Haare. Dann setzte ich mich zwischen seine Beine und ließ meine Hände seinen Körper erkunden. Toru strich mit seinen Händen über meine Brust und ich stöhnte leise, als er in meine Brustwarzen kniff. Ich ließ meine Hände tiefer gleiten und strich über sein halb aufgerichtetes Glied. Toru bäumte sich auf und drückte seinen Rücken durch, als er meine Hand da unten spürte und stöhnte. „Mach weiter!“, sein Stimme klang rau und war ein leises Keuchen. Ich strich noch ein Mal über sein Glied und bei dem Anblick des erregten Körpers unter mir wurde mir selbst ganz warm. Ich fühlte, wie ich hart wurde und stoppte einen kurzen Moment. „Arisada, mach weiter!“ Ich gab ihm einen Kuss auf die Lippen und drehte ihn langsam auf den Bauch. Sofort krallte Toru seine Hände in dem Laken fest. Ich hob seine Hüften an und beugte mich zu seinem Ohr. „Bist du bereit?“, fragte ich heiser. Mir versagte fast die Stimme und Toru konnte nur noch nicken. Ich machte mich bereit und positionierte mich hinter ihm. Dann drang ich langsam in ihn ein, um ihm nicht wehzutun. Das war mein erstes Mal und meine Sinne waren berauscht. Mein Denken schaltete sich komplett aus und irgendwann hörte ich uns beide nur noch stöhnen. Vorsichtig zog ich mich wieder aus ihm zurück und legte mich neben ihn. Toru sah mich mit roten Wangen an. „Das war unglaublich“, flüsterte er leise und kuschelte sich in meine Arme. Sein gleichmäßiger Atem verriet mir, dass er eingeschlafen war. Doch ich konnte nicht schlafen. Nach diesem Rausch der Gefühle, wurde mir plötzlich bewusst, dass Toru gerade seinen Freund mit mir betrogen hatte. Doch ich schob das schlechte Gewissen zur Seite. Ich wollte nur noch den Rest der Nacht mit ihm genießen. ~Torus POV~ Diesmal wachte ich mal früher als gewollt aus. Um genau zu sein um 3 Uhr. Ich sah zur Seite und erblickte Arisada. Wir hatten es tatsächlich getan. Verdammt, jetzt durfte ich nur noch hoffen, dass das nicht rauskam... Ich dachte nicht weiter drüber nach und schlief weiter. Am Frühstückstisch war die Stimmung nicht gerade die beste. Immer wieder schielte Mikoto zu mir rüber und schüttelte den Kopf. „Was ist los? Hab ich irgendwas im Gesicht?“, fragte ich ihn schließlich, da es mir nach einiger Zeit wirklich auf den Geist ging. „Darf ich nachher mit dir mal unter vier Augen reden, Toru?“ Ich sah ihn ganz verdattert an. Mikoto wirkte irgendwie... ernst. Oh mein Gott, was war denn nun passiert, dass er so... komisch war? „Ja, klar!“, meinte ich und aß mein Frühstück auf. Danach ging ich erst einmal ins Bad. Ich musste mich unbedingt duschen bevor ich mich vorerst irgendwo anders blicken ließ. Danach stapfte ich fröhlich zu Mikoto ins Zimmer. Als ich dort angekommen war bat er seinen `Zimmermitbewohner´ mal eine Runde nach draußen zu gehen, was dieser auch gleich mit schmachtenden Gesicht tat. Ich setzte mich zu Mikoto auf den Boden und sah ihn erwartend an. „Was hast du... Miko-chan?“ ~Mikotos POV~ Durchdringend sah ich Toru an: „Ihr wart gestern Nacht nicht zu überhören.“ Toru wurde erst blass, dann ein wenig rot: „W-was hast du denn gehört?“ Warum musste der Typ denn das fragen? War der wirklich so blöd wie er aussah? Die Sache an sich war doch schon peinlich. Und das Toru, der mit Yujiro noch gar nicht so lange zusammen war, schon sein erstes Mal gehabt hatte. Und dann auch noch fremdging nervte mich tierisch. Immerhin lag mein erstes Mal noch vor mir! Die Welt war so ungerecht! „Was werde ich wohl gehört haben? Denk nach!“ Toru schwieg und wurde noch röter. „Ich hätte echt nie gedacht, dass du Yujiro betrügst. Auch wenn ich ihn vielleicht nicht so sehr mag, glaube ich nicht, dass er das verdient hat.“ Betreten sah mir Toru ins Gesicht, dann wich er meinem Blick aus. „Es war doch nur ein Ausrutscher. Er weiß doch von nichts.“ „Du glaubst also, dass ich dich nicht verrate? Warum?“ „Du bist doch mein Freund oder?“ Ich dachte nach: „Also, du bist nicht mit Arisada zusammen oder? Sondern mit Yujiro.“ Toru nickte. „Willst du es Yujiro sagen?“ „Niemals! Der bringt mich doch um!“ „Es ist deine Sache. Aber ich glaube, es ist besser du sagst es ihm. Auf jeden Fall sollte das mit Arisada nur ein einmaliger Ausrutscher sein.“ Ich hoffte, ich hatte ihm genug ins Gewissen geredet. Denn eigentlich ging mich das ja nichts an. ~Torus POV~ Scheiße, jetzt hatte ich ein mächtiges Problem! Was sollte ich denn sonst die ganze Kursfahrt über machen? Gewissermaßen wollte ich mich schon amüsieren... „Mal sehn...“, murmelte ich, stand auf und verließ das Zimmer wieder. Eigentlich ging es ja Mikoto sowieso nichts an. Ich ging wieder auf mein Zimmer und legte mich aufs Bett. Dass Arisada auch im Zimmer war hatte ich zwar gemerkt, wollte aber nicht weiter drauf eingehen. Er hatte jetzt immerhin seinen Spaß mit mir gehabt, also, was will er da jetzt noch? Ich dachte an Yujiro. Ich hatte offensichtlich wirklich einen sehr großen Fehler gemacht, aber es ihm sagen? Da könnte ich mir gleich mein eigenes Grab schaufeln. „Hey, du bist so still...“, sprach mich Arisada plötzlich an. Ich nickte nur und beachtete ihn nicht weiter. Das schien ihm so wohl gar nicht zu gefallen, er hob mein Kinn an und küsste mich. Ich drückte ihn vorsichtig weg. „Nicht jetzt!“, meinte ich schroff und drehte mich weg. ~Arisadas POV~ Was war denn jetzt mit Toru los? „Was hast du?“ „Nichts! Und jetzt lass mich in Ruhe!“, Toru drehte sich auf die andere Seite, um mir seinen Unwillen zu zeigen. „Hat es dir gestern nicht gefallen?“ Toru wandte sich immer noch ab. „Doch, aber bild dir bloß nichts drauf ein! Vergiss nicht, ich bin schon vergeben!“, seine Stimme klang wütend. Ich setzte mich wieder auf mein Bett und starrte auf seinen Rücken. „Dass du einen Freund hast, hat dich gestern auch nicht gestört. Oder kommt jetzt das schlechte Gewissen?“ Toru wandte sich um und sah mich zornig an: „Das geht dich gar nichts an!“ „Wieso? Gewissermaßen stecke ich jetzt mit drin.“ Toru schwieg und wir sahen uns beide eine Weile lang in die Augen. Dann stand ich auf und ging zur Tür. „Mach was du willst. Das mit deinem Freund musst du selbst hinkriegen.“ Ich war etwas enttäuscht von Toru. Ich hätte nie gedacht, dass er solche Charakterzüge an sich hatte. Toru kam mir immer wie ein Mensch vor, der treu blieb und ehrlich war. ~Torus POV~ Kurze Zeit schwieg ich, Arisada stand immer noch an der Tür. Ich sah an die Decke, ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte. „Tut mir leid...“, meinte ich und sah nun wieder zu Arisada. „Was tut dir leid?“, fragte er misstrauisch. „Dass ich eben so reagiert habe.. meine Nerven liegen einfach blank... Mikoto weiß davon und mir schien es, als ob er es Yujiro sagen würde...“ Wieder entstand eine kurze Stille, bis ich verstand, warum es so war. Scheiße, ich hatte eindeutig zu viel gesagt... ~Arisadas POV~ „Du... du bist mit Yujiro zusammen ?“, meine Stimme klang so gar nicht nach meiner. Toru nickte nur. „Und Mikoto weiß auch davon?“ Wieder ein Nicken. Ich musste mich erst einmal setzen. Zwei der Prinzessinnen waren ein Paar und die eine wusste von dem Fremdgehen der anderen. Und das schlimmste war, ich traute es Mikoto echt zu, uns an Yujiro zu verraten. „Wie hat er das rausgefunden? Hast du es ihm gesagt?“ Toru schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht! Er hat uns.... gestern gehört“, sagte er immer leiser werdend. Ich wurde rot. Gehört? Na hoffentlich war er da der einzige gewesen. „Und jetzt? Was machen wir jetzt? Wenn das die Schule erfährt, fliegen wir bestimmt vom Internat.“ Toru zuckte mit den Schultern: „Er wird es ja nur Yujiro sagen, nehme ich an. Wenn Mikoto zu einem Lehrer petzen geht, dann bring ich ihn um! Das schwöre ich.“ „Sorg lieber dafür, dass er nicht petzt!“ „Rede du doch mit ihm! Du bist der SMV-Vorsitzende!“ „Aber Mikoto ist dein Freund!“, ich schrie Toru schon fast an und Toru sah nur wütend zurück. „Wenn er mein Freund wäre, dann würde er mich ja wohl nicht verraten oder?“ Wieder entstand Schweigen zwischen uns. ~Torus POV~ Das brachte hier doch eh alles nichts mehr. Was passiert ist, ist passiert. Ich wollte zurück zu Yujiro. Und ja, ich hatte mich nun doch dazu entschlossen mit ihm darüber zu reden – auch wenn das sicher meinen Tod bedeuten würde, so wie ich Yujiro kannte. Ich stand auf, ging zu Arisada und schloss die Tür wieder, die er in der Zwischenzeit geöffnet hatte. Noch können wir die restliche Zeit `genießen´ solange wir noch nicht zurück sind..., meinte ich und küsste ihn anschließend. Arisada wollte sich am Anfang nicht so richtig darauf einlassen, da es die Situation ja nicht gerade zuließ, jedoch ließ ich ihm auch keine Chance zu widersprechen, also erwiderte er den Kuss ohne Einwände. Ich merkte, dass ich Ablenkung brauchte, also warum sollte ich mir diese nicht von Arisada holen? Ich schob meine Hände unter sein Oberteil und schob dieses dabei hoch. Den Kuss unterbrach ich derweil jedoch nicht. ~Arisadas POV~ Als ich am Nachmittag im Freibad saß, fragte ich mich warum ich mich dazu hatte überreden lassen. Jetzt hatten wir erneut miteinander geschlafen. Ich hätte mich dafür ohrfeigen können. Nach dieser Kursfahrt würde Toru eh wieder zu Yujiro gehen. Mich interessierte, wie er das Problem ‚Mikoto’ lösen wollte. Ich musste an Yujiro denken. Was der wohl sagen würde, wenn er mitbekam, dass Toru ihn betrogen hatte. Und dann auch noch mit wem! Ich atmete tief durch und wünschte, dass ich alle Sorgen ertränken könnte. So wie ich Mikoto ertränken würde, wenn er auch nur das kleinste Wörtchen ausplauderte. Und da kam er auch schon angerannt, mit Toru und einigen anderen Kursmitgliedern im Schlepptau. Mikoto warf mir einen undeutbaren Blick zu und holte sich dann etwas zum Trinken aus seiner Tasche. Toru grinste mich kurz an und setzte sich neben Mikoto. Und der Rest sah mich nur kurz ehrfürchtig an und redete dann doch lieber mit den Prinzessinnen. Nach einer Weile unterbrach Toru das Gespräch und wandte sich an mich: „Hey Arisada! Wir wollen heute alle in die Disco. Kommst du mit?“ An einen Ort, wo es Alkohol im Übermaß gab? Nicht mit mir. Von nun an würde ich mich nachts sehr weit entfernt von Torus Bett aufhalten. „Ich komme nicht mit.“ „Och komm schon! Bitte!“ ~Torus POV~ Was war denn mit dem los? „Ich möchte aber nicht!“, protestierte er weiter. Ich seufzte, stand auf und setzte mich zu ihm. Er nahm wiederum Abstand von mir. „Hör auf so zickig zu sein... ich wollte auch nicht, ich verabscheue Discos... also lass mich jetzt bitte nicht allein...“ Jetzt musste ich ihn auch schon anbetteln... Ich merkte, dass ich den Blick von Mikoto im Nacken hatte... wohl war mir dabei zwar nicht, aber das war mir in diesem Moment egal. Er wusste sowieso schon von uns. Jedoch taten dies die Anderen noch nicht, deswegen musste ich mich wohl doch schon ziemlich zurückhalten ihn nicht überstürzt zu küssen. „Ich möchte aber nicht..“ „Soll ich wieder handgreiflich werden, Arisada?“, drohte ich ihm nun. „Wenn ich mich auf deinen Schoß setze und dich abkitzele wird niemand etwas Falsches denken...“ Nun nahm er noch mehr Abstand und ich seufzte. „Mann, es tut mir doch leid, dass ich dich ein weiteres Mal dazu gebracht habe, aber...“ ~Arisadas POV~ Ich seufzte. „Okay, okay. Ich komme mit.“ Die anderen freuten sich, doch ich beugte mich leicht zu Toru rüber und flüsterte ihm leise zu: „Wehe, du kommst mir heute, noch sonst irgendwann zu nah!“ Toru nickte und ich legte mich auf die Wiese und las mein Buch weiter. Noch einmal würde ich ganz bestimmt nicht mit Toru im Bett landen! Später am Abend saßen wir in der Disco und ich bereute meinen Entschluss zutiefst. Die Musik hallte laut aus den Boxen und die Menschen schrieen sich gegenseitig an, denn das war der einzige Weg miteinander zu kommunizieren. Ich saß auf einem Barhocker und beobachtete die anderen Pubertären Jungen, wie sie sich an die zahlreichen Mädchen ranmachten. Blicke zu Toru vermied ich extra. Doch der kam trotz meiner Warnung auf mich zugelaufen. „Was willst du?“, knurrte ich. „Kannst du mir bitte was bestellen? Ich kann doch kein Englisch.“ Ich sah ihn zweifelnd an und nickte dann. ~Torus POV~ Mann, der war wirklich down. Er saß, genau wie ich, die ganze Zeit nur dumm rum und ihm ging die Lautstärke sicher auch auf den Geist. Aber nein, der Herr hatte ja befohlen, dass ich ihm nicht mehr zu nahe kam. „Was willst du denn trinken?“, fragte er mich und ich holte erst einmal die Karte raus. Schnell suchte ich und tippte dann mit dem Finger auf das gewünschte Getränk. Arisada bestellte es für mich. Solange blieb ich noch neben ihn stehen. Verdammt, ich wollte wieder nach Hause... Als mein Getränk endlich auf den Tresen stand trank ich einen Schluck. Der Barmann sah ziemlich durchdringlich an. Ich glaubte, dass er dachte, dass ich ein Mädchen sei... Na ja... Mann kann ja ein bisschen flirten, auch wenn der Typ mal ganz und gar nicht mein Fall war. Das Dumme war nur: Ich konnte ja kein Englisch. Egal, manchmal reichte auch einfach nur ein Lächeln – dementsprechend tat ich dies. Das schien auch zu wirken, denn nachdem ich mein Drink ausgetrunken hatte wurde mir sofort ein zweites vor die Nase gesetzt. Ich merkte den geradezu fassungslosen Blick von Arisada. ~Arisadas POV~ Mann, als Toru auf unsere Schule gekommen war, war er noch so unschuldig gewesen und jetzt flirtete er mit dem Barmann. Irgendwie tat mir Yujiro leid. Ich hatte ja vor, mich nicht mehr mit ihm einzulassen. „Warum tust du das?“ Toru sah mich fragend an: „Was meinst du?“ „Warum flirtest du mit ihm? Reicht es nicht, dass du Yujiro betrogen hast?“ „Flirten ist doch kein Fremdgehen. Außerdem kann mich so auch ohne deine Hilfe verständigen.“ Ich zog nur eine Augenbraue hoch und behielt den Rest für mich. „Du musst es ja wissen“, murmelte ich, nahm mein Getränk und stand auf. Ich wollte lieber nichts riskieren und stellte mich an die Wand gegenüber hin. Sollte Toru doch flirten, mit wem er wolle. Ich ließ meinen Blick über die Anwesenden gleiten und entdeckte Mikoto in der Menge, der mit einem grimmigen Gesicht auf Toru zuschritt. Er tippte diesen auf die Schulter und redete eindringlich mit ihm. Ich fragte mich, was er jetzt schon wieder hatte. ~Torus POV~ „Was tust du da?“, fauchte mich plötzlich Mikoto von hinten an. „Komm erst mal runter...“ „Wie soll ich bei so was bitte runterkommen?!“, fing er an zu brüllen. „Meine Güte, ich flirte doch nur, das ist kein fremdgehen!“, brummte ich. „Du bist schon vergeben! Hast du denn kein schlechtes Gewissen?“ Ich stand auf. „Natürlich hab ich das, und wie ich das habe! Aber irgendeine Ablenkung brauch ich nun mal, ansonsten kannst du mich vollkommen in die Tonne kloppen!“, schrie ich ihn an. Langsam wurde mir die Situation wirklich zu viel. „Außerdem kann es ja sein, dass auch Yujiro so etwas tut... und darüber weißt du ja nun nicht bescheid!“ Kurzerhand war Mikoto still. „Du bist echt das Letzte...“, zischte er und ging wieder zu den Anderen. Oh ja, er hatte recht: Ich bin das Letzte! Ich glaub ich brauche heute noch eine Menge Alkohol... Ich setzte mich wieder und trank den Rest aus dem Glas aus. ~Arisadas POV~ Ich beobachtete Toru noch eine Weile, nachdem Mikoto wieder gegangen war. Er schaute entschieden zu tief ins Glas, aber mir sollte es egal sein. Doch nach weiteren fünf Minuten seufzte ich. Toru würde riesigen Ärger bekommen, wenn der Lehrer ihn so sah, also erbarmte ich mich und ging zu ihm hin. „Toru, komm wir gehen.“ Toru sah mich nur mit glasigem Blick an und stand auf. Ich griff ihm unter die Arme und zusammen verließen wir die Disco. Erst in dem Moment fiel mir ein, dass ich ja gar nicht mein Getränk bezahlt hatte. Aber hier kannte mich eh keiner, also sollte das wohl das geringste Problem darstellen. Nachdem ich Toru ins Bett verfrachtet hatte, setzte ich mich auf mein Bett. Nach der Menge Alkohol, die er getrunken hatte, zu schließen, würde er morgen einen schönen Kater bekommen. Aber was kümmerte es mich? Geschah ihm nur recht. Vielleicht sollte ich morgen dafür sorgen, dass extra laute Musik gehört wurde. Aber ich glaube das würden die anderen ihrer Prinzessin nicht antun. Aber vielleicht machte ja Mikoto mit? ~Torus POV~ Am nächsten Tag hatte ich einen mächtigen Kater. Bloß... wer hatte mich nach Hause geschleppt? Doch nicht etwa... „Arisada...?“ „Hm?“ Er saß auf dem Fensterbrett und sah nach draußen. „Danke...“ „Wofür?“ Das fragte er noch? „Nun ja... ich war sicher nicht leicht...“, murmelte ich. „Allerdings...“ Ich stand auf und ging auf ihn zu. „Warum willst du auf einmal so viel Abstand?“ ~Arisadas POV~ Stur sah ich aus dem Fenster. „Ich möchte nicht, dass unsere ‚Beziehung’ noch weiter geht.“ Ich konnte Torus gespiegeltes Gesicht im Fenster sehen. Er war verwirrt. „Warum denn nicht?“ „Du bist mit Yujiro fest zusammen und schläfst trotzdem mit mir. Und dann flirtest du auch noch und nicht einmal Mikoto kann dich zur Vernunft bringen. Weißt du denn nicht, dass du damit nicht nur allen anderen, sondern auch dir selbst schadest?“ Ich sah ihn an und er erwiderte meinen Blick nur stumm. „Was glaubst du, wird Yujiro machen, wenn er das alles erfährt. Glaubst du, er verzeiht dir, weil er dich liebt? Du hast ihn verletzt und betrogen. Du kannst froh sein, wenn er danach noch mit dir redet! Du kannst nicht einfach nur das tun, was dir gefällt! Denk doch einfach mal nach!“ Toru erwiderte immer noch nichts und ich versuchte es weiter, ihm sein Fehlverhalten klar zu machen: „Ich weiß, dass ich auch nicht unschuldig an der ganzen Sache bin, denn dazu gehören immer zwei. Vielleicht solltest du mit Yujiro reden und zwar nicht so: Hi Schatz, ich bin fremdgegangen. Ich hoffe, du verstehst mich. Sondern ernsthaft, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen. Du solltest auch Mikoto davon überzeugen, nichts zu verraten. Er mag zwar ein nerviges Kleinkind sein, aber ich denke, er kann auch richtig nett sein. Aber du musst selber sehen, wie du klar kommst.“ Ich stand auf: „Mehr Ratschläge kann ich dir nicht geben. Du musst dir selber darüber im klaren sein, wie viel dir Yujiro bedeutet und ob du ihn verlieren willst.“ Dann verließ ich das Zimmer und ließ Toru mit seinen Gedanken allein zurück. ~Torus POV~ Der Idiot verstand auch gar nichts! Jetzt war es doch sowieso schon zu spät. Auch ich ging aus dem Zimmer und lief dann ein wenig auf dem Gelände rum. Anschließend legte ich mich auf die Wiese und dachte dort noch ein wenig über die Worte von Arisada nach. Okay, er hatte recht, das war aber noch lange kein Grund mich so niederzumachen. Wie er schon sagte bin ich ja nicht allein dran schuld. Und was ich mache kann ihm doch eigentlich egal sein! Ich zog mir noch schnell mein Oberteil aus, formte dies zu einem Kissen und legte dann meinen Kopf darauf. Kurz danach schlief ich ein. Das war mir einfach alles zu viel. Als ich aufwachte war es schon stockdunkel. Keiner schien nach mir gesucht zu haben. Mein Magen knurrte. Ich hatte zwar Hunger, aber absolut keinen Appetit. Ich glaube, würde ich jetzt etwas Essbares sehen, würde ich mich vom feinsten übergeben... Ich sah mich kurzum. Ich war ganz allein auf der Wiese... dann sah ich zum Hotel. Im Zimmer von Arisada und mir brannte noch Licht. Ein Zeichen dafür, dass er im Zimmer war und noch nicht schlief. Jedoch wollte ich Arisada die nächste Zeit auch nicht begegnen, also nahm ich mir vor, meine Nacht im Freien zu verbringen. Langsam aber sicher merkte ich auch, dass sich mein Oberkörper ziemlich abkühlte, also entschloss ich mich mir mein `Kissen´ anzuziehen. Danach schlief ich sofort wieder ein... ~Arisadas POV~ Ich sah von meinem Buch auf und schaute auf die Uhr. Es war schon ziemlich spät und Toru war noch nicht da. Bald würde der Lehrer kontrollieren, ob auch jeder in seinem Bett lag, denn es war schon dunkel draußen. Ich seufzte. Wie ich es hasste Kindermädchen zu spielen. Aber ich stand auf und verließ das Zimmer. Vielleicht war Toru noch irgendwo auf dem Gelände. Wenn nicht, dann hatte er sich sicherlich verlaufen. Ich stöhnte. Hoffentlich nicht, sonst konnte ich ihn überall suchen und darauf hatte ich absolut keinen Bock. Ich betrat das Gelände, das zur Herberge gehörte und entschied mich zuerst für die Wiese. Und Tatsache. Als ich diese betrat, entdeckte ich Toru auf dem Boden liegend. Ich trat näher an ihn heran. „Hey, du Schlafmütze! Steh auf!“ Ich nahm an, dass Toru geweckt worden war, denn in der Dunkelheit konnte ich nichts erkennen. Doch dann stand er auf. „Was willst du?“ „Es ist spät. Der Lehrer macht bald Anwesenheitskontrolle, also komm rein! Nicht, dass du dich noch erkältest und mich damit ansteckst.“ Ich drehte mich um und ging, in der Annahme, dass Toru mir folgte, was er auch tat. Schweigend betraten wir das Zimmer und ich legte mich auf das Bett, um noch ein wenig zu lesen. Toru ging noch duschen und legte sich dann auch hin. Ich fragte mich, ob wir uns noch den Rest der Reise so anschweigen würden. ~Torus POV~ Oh nein, ich werde sicher kein Gespräch mehr mit ihm führen. Hätte er mich doch lieber draußen liegen gelassen. Da war wesentlich besseres Klima als in der stickigen Bude. Im Endeffekt stand ich auf, schnappte mir meine Decke und mein Kissen und verschwand auf dem Balkon. Immerhin gab es dort Liegen, die nicht nur als Dekoration dastanden sondern auch danach schrieen benutzt zu werden. Also packte ich mich auf eine von diesen und schlummerte dort weiter. Mir doch egal, was der Lehrer jetzt sagt, oder nicht. Ich jedenfalls schlafe draußen. „Hey, was soll das?“, fragte plötzlich Arisada. Ich jedoch hielt es nicht für nötig ihm zu antworten. Es war doch auch offensichtlich, was das hier werden sollte: Eine Übernachtung im Freien! „Ich rede mit dir...“ „Lass mich in Ruhe, ich bin müde!“, fauchte ich ihn an. ~Arisadas POV~ Ich sah mich um. War ich froh, endlich wieder auf japanischem Boden zu stehen. Die letzten Tage waren einfach nur Horror gewesen. Toru und ich hatten uns angeschwiegen. Er war wohl sauer auf mich. Ich seufzte und nahm meinen Koffer vom Fließband. Dann machte ich mich auf den Weg zum Ausgang. Ein Bus sollte uns zurück zum Internat fahren. Und dort würde ich Toru und Yujiro so gut es ging aus dem Weg gehen. Wir warteten noch auf den anderen Kurs von Yujiro und Sakamoto, der gerade zu uns stieß. ~Yujiros POV~ Ich war so froh, endlich wieder in Japan zu sein und Toru wieder zu sehen. Ich schnappte mir Akira und lief mit ihm zu Mikoto und Toru. Leider konnte ich meinen Freund ja nicht vor den Augen aller umarmen oder gar küssen. Aber ein Lächeln von ihm reichte mir schon. Zu viert stiegen wir in den Bus und tauschten gegenseitig Reiseberichte aus. Doch irgendwie kam mir Mikoto komisch vor. Er sah ständig zu Toru und versuchte, ihn mit seinen Blicken auf zu dolchen. Hoffentlich hatte er den kleinen nicht zu sehr geärgert. Das war immerhin mein Job. ~Torus POV~ Endlich hatte ich wieder Yujiro in meiner Nähe... Ich hätte ihn am liebsten umarmt, jedoch ging das nicht, weil erstens: wir in der Öffentlichkeit waren und zweitens: ich sowieso schon ein schlechtes Gewissen hatte. Wenn ich ihn jetzt küssen würde, würde ich depressiv werden, ganz sicher... „Und? Wie war das Wetter bei euch?“, fragte ich mit einem gespielten Lächeln. „Na ja... hauptsächlich Regen...!“, murmelte Akira. „Tja... bei uns war strahlender Sonnenschein...“, prahlte ich. Yujiro nahm meinen Arm und zog meinen Ärmel etwas nach oben. „Man sieht’s...“, meinte er und ließ ihn wieder los. Oh Mann, Mikoto sollte endlich aufhören so zu gucken, ich war mit der Situation schon unglücklich genug... „Was habt ihr denn alles gemacht in Rom?“, fragte mich Sakamoto. Ich sah ihn an und lächelte wieder falsch. „Na ja, wir waren baden, spazieren...“ „... und im Bett!“, unterbrach mich Mikoto. Diese Aussage wird er noch bereuen... „Wo hätte ich den sonst schlafen sollen, Miko-chan?“, fragte ich ihn und trat ihm heftig auf den Fuß, um ihn zu sagen, dass er die Klappe halten sollte. ~Yujiros POV~ Ich stutzte. Da stimmte doch irgendetwas nicht. Wieso betonte Mikoto das ‚im Bett’ noch extra? „Was hast du denn?“, fragte ich an Mikoto gewandt. „Das kannst du dir von Toru erklären lassen.“ Ich sah meinen Freund nur fragend an, der ein wütendes Gesicht machte und ihm wohl bald an die Gurgel springen wollte. „Was meint er damit, Toru?“ Doch Toru schwieg nur, dann murmelte er ein leises „Sag ich dir nachher“. „Oder du fragst Arisada“, machte Mikoto weiter und wich einem Tritt seitens Toru aus. „Was hat denn Arisada damit zu tun?“, nun war auch Akiras Neugier geweckt und er sah fragend zwischen den beiden hin und her. „Ach, Arisada hatte Mikoto als Prinzessin rumlaufen lassen. Deswegen hatte er auch die ganze Zeit so schlechte Laune verbreitet.“ Ich sah mir Toru eine Weile an. Ja, so etwas würde zu Toru passen, aber ich hatte das Gefühl, dass da noch mehr dahinter steckte. Doch Toru jetzt zu fragen, würde wohl nichts bringen, also tat ich es, als wir unsere Sachen auspackten. Ich erhob mich von meinem Koffer und setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl. „Toru?“ „Ja?“, er drehte sich um und sah mich fragend an. „Was hatte Mikoto gemeint, als er sagte, ich solle es mir von dir erklären lassen?“ ~Torus POV~ Ich schwieg... „Hallo?“, hakte Yujiro nun noch einmal nach. „Du wirst mich danach verachten und mich am liebsten umbringen... willst du das?“ Er schien jetzt gar nichts mehr zu kapieren. „Warum sollte ich das bitteschön tun?“, fragte er. Ich senkte den Kopf. „Nun ja... es ist nicht sehr toll... und stolz darauf bin ich auch nicht...“ „Jetzt hör endlich auf daraus so ein Drama zu machen! Mach es kurz und schmerzlos!“ Ich sah ihn etwas ängstlich an. „Sicher?“, fragte ich noch mal nach. „Ja!“ Okay, drum rum werde ich eh nicht kommen... „Ich... hab mit Arisada geschlafen...“ Jetzt war es raus... „Du hast WAS?!“ ~Yujiros POV~ Ich glaube in diesem Moment blieb mein Herz stehen. Dann schlug es wieder sehr heftig und mein Magen fühlte sich sehr komisch an. „W-warum hast du das getan?“, ich traute mich nicht Toru in die Augen zu sehen und hatte ein wenig Angst vor der Antwort. „Es war ein Ausrutscher. Es kommt nie wieder vor! Bitte Yujiro, ich liebe dich doch!“ Torus Stimme klang so verzweifelt wie ich mich fühlte. „Weißt du überhaupt, was du da sagst? Du sagst, du liebst mich und trotzdem betrügst du mich! Du bist so was von mies!“ „Yujiro!“, Toru stand auf und kniete sich vor mir hin, „Bitte! Es tut mir so leid!“ Ich konnte nicht verhindern, dass mir Tränen über die Wange liefen. Schnell wischte ich sie mir weg. Ich war so enttäuscht. Das hätte ich nie erwartet. „Bin ich dir denn nicht genug?“ „Yujiro, bitte! Natürlich bist du mir genug! Es war doch nur ein Ausrutscher!“ Ich konnte mir das nicht mehr anhören. Ehe ich mich versah, hatte ich Toru eine Ohrfeige verpasst. Dann stand ich auf und stürmte aus dem Zimmer. Dabei rannte ich fast Mikoto um. Ich würde jetzt zu Arisada gehen und ihn fertig machen! Und wenn ich mich abreagiert hatte, war Toru dran! ~Torus POV~ Verdammt... verdammt... VERDAMMT! „YUJIRO!!“ Ich war am Boden zerstört. Ich wusste, dass so etwas kommen würde. Nun kam auch noch Mikoto. „Hast es ihm also doch gesagt, he?“, ich hörte an seiner Stimme, dass er sich ein Lachen verkneifen musste. „Verdammt... hau ab!“, sagte ich. Meine Stimme versuchte ich dabei normal klingen zu lassen, was mir jedoch nicht wirklich gelingen wollte – so ein Mist aber auch! „Ja ja, viel Spaß beim Heulen. Du hast es dir selbst versaut!“ „HAU ENDLICH AB!!!“, schrie ich, stand auf und verschwand nach draußen. Ich brauchte frische Luft... also entschied ich mich aufs Dach zu gehen und dort für eine Weile zu bleiben. ~Arisadas POV~ Dass ich als SMV-Vorsitzender so viel Arbeit hatte war mir gar nicht aufgefallen. Anscheinend hatte ich wirklich mal wieder Urlaub gebraucht. Gerade, als ich mit dem Sortieren der Unterlagen fertig war stürmte Yujiro den Raum. „Was willst du, ich habe nicht nach dir gerufen...“ Ich hoffte nur, dass es nicht um DIESE Sache ging... ~Yujiros POV~ „Was werde ich wohl wollen? Du hast mit meinem Freund geschlafen!“ „Beruhige dich.“ Ich wollte mich nicht beruhigen. Ich hätte Arisada umbringen können, so ruhig wie er da saß und mich unschuldig ansah. „Hast du gewusst, dass er mit mir zusammen war?“ „Nein, nicht als wir das erste Mal miteinander geschlafen haben.“ Ich erstarrte: „Das erste Mal? Wie oft habt ihr es eigentlich miteinander getrieben?“ „Zwei Mal. Danach-“ „Du verdammter Mistkerl!“ „Sei ruhig!“, Arisada war aufgestanden und hatte mit der flachen Hand auf den Tisch gehauen, „Mich brauchst du für das Ganze nicht verantwortlich zu machen. Diskutier das mit deinem Freund aus. Er hat freiwillig mit mir geschlafen.“ Ich schwieg. Arisada hatte recht und trotzdem tat es noch weh. Ich fragte mich, ob ich Toru jemals verzeihen konnte, dass er mich so sehr verletzt hatte. Ich drehte mich um und ging aufs Dach. Ich konnte jetzt weder Arisada noch Toru noch sonst jemandem in die Augen sehen. Ich war zu verletzt. Vielleicht sollte ich Mikoto fragen, ob ich zu ihm ins Zimmer ziehen konnte. Als ich aufs Dach kam, sah ich schon Toru am Zaun stehen... ~Torus POV~ Was sollte sich jetzt nur tun. So etwas hatte ich noch nie gehabt... Ein Glück gab es hier Niemanden, vor dem ich mich rechtfertigen musste. „Toru...“ Ich schreckte hoch. Ich hatte mich hochgradig geirrt – es war doch jemand vorhanden. Ich drehte mich nicht um, ich war jetzt sowieso nicht in der Stimmung Jemanden zu sehen. Und reden wollte ich erst recht nicht. Besonders nicht mit ihm in dieser Lage, denn er schien immer noch auf 180 zu sein... „Es waren also zweimal...“, murmelte er weiterhin. Sterben... das war der einzige Gedanke, der mir jetzt in den Sinn kam. Ich müsste jetzt einfach nur über den Zaun klettern, springen und schon war die Sache erledigt. Dann waren die Beziehungen beendet UND mein Leben... „ICH REDE MIT DIR!!!“ Ich zuckte zusammen, sagte aber weiterhin nichts... ~Yujiros POV~ Es war zum verzweifeln. Ich setzte mich auf den Boden, den Rücken an den Zaun gelehnt. „Warum? Warum hast du das getan?“ Toru schwieg und das machte mich so wütend. Ich wollte den Grund hören und er sagte einfach gar nichts. In diesem Augenblick kam ich mir so blöd vor. „Ich weiß nicht, warum.“ Ich schrak auf und sah zu ihm hoch. Sein Blick war starr geradeaus gerichtet. „Arisada hatte mir seine Liebe gestanden und dann haben wir uns irgendwann betrunken. Wir sind zusammen im selben Bett aufgewacht und dann ist es halt passiert. Glaub mir, ich wollte das nicht.“ „Aber du hast zweimal mit ihm geschlafen“, meinte ich und senkte den Kopf wieder. Warum tat ich mir das eigentlich an? Wollte ich denn noch weiterhin mit ihm zusammensein? Konnte ich das überhaupt, nach dem, was passiert war? „Das zweite Mal ging von mir aus. Ich hab mir nichts dabei gedacht.“ „Und!? Hast du dir auch nichts dabei gedacht, als du mich geküsst hast!? Warum wolltest du überhaupt mit mir zusammensein, wenn du doch mit einem anderen schläfst!?“ Ich war aufgestanden und biss wütend die Zähne aufeinander. Am liebsten wäre ich weggerannt, doch ich wollte das jetzt endlich hinter mich bringen und abschließen. Ich wollte, dass er sagte... ja was? Wollte ich hören, dass er mich auch weiterhin liebte? Das hatte er vorhin gesagt und ich hatte ihm nicht geglaubt. Eigentlich wollte ich Toru nur verzeihen können, doch das konnte ich nicht. ~Torus POV~ Jetzt heulte ich schon wieder... hatte ich mir nicht eigentlich vorgenommen nicht zu heulen? „Es... tut mir doch leid... es...“, ich schluckte stark, „... es ist nun mal passiert... ich kann es nicht mehr rückgängig machen...es tut mir so unendlich leid, bitte glaub mir... ich habe nichts weiter dabei empfunden, ich liebe dich, Yujiro... bitte glaub mir...“ Ich konnte ihm immer noch nicht in die Augen sehen... Ich sank auf die Knie – ich konnte nicht mehr stehen... „Ich... werde es nie wieder tun... bitte...“ Nun sah ich ihn doch an. „Bitte... verlass mich nicht...!“, flehte ich. Mann, war das peinlich. Jetzt heulte ich... als Mann... ~Yujiros POV~ Ich sah auf das Häufchen Elend runter, das vor mir kniete. „Ich weiß nicht... du hast mir sehr wehgetan“, ich ließ mich auf die Knie fallen und sah ihm ins Gesicht. „Ich weiß... dass ich... dich verletzt habe... Ich kann verstehen... wenn du mir... nicht verzeihen kannst... Aber bitte... Ich liebe dich!“ Ich seufzte. Es war so herzzerreißend, wie er da vor mir saß. Ich fragte mich, ob ich ihm weiterhin böse sein konnte. Ich liebte ihn doch. Aber reichte meine Liebe aus, um ihm verzeihen zu können. Reichte sie aus, um weiterhin mit ihm zusammen sein zu können? Ich sah ihm ins Gesicht. Seine Augen waren wässrig von den ganzen Tränen. Er meinte es wirklich ernst. „Aber mach so etwas nie wieder, ja?“ Toru sah mich überrascht an: „Heißt das, du verzeihst mir?“ Ich nickte und er kam meinem Gesicht näher. „Danke, Yujiro. Ich liebe dich wirklich, glaub mir.“ Ich nickte: „Ich dich auch.“ Er kam noch näher und wollte mich küssen, doch legte ich ihm einen Finger auf die Lippen. „Bitte, jetzt noch nicht.“ Er nickte nur verstehend. ~Torus POV~ Ein Glück... ich hätte ansonsten wirklich keinen Ausweg mehr gesehen... ein Glück hat er mir verziehen... Auch wenn ich ihn jetzt nicht küssen durfte, das war mir egal... Er wollte Abstand, ich verstand das... aber eine Umarmung ließ ich mir dennoch nicht nehmen, also tat ich dies. „Ich liebe dich...“, flüsterte ich in sein Ohr und drückte ihn noch fester an mich. Ich wollte nie wieder, dass so etwas passiert... Plötzlich kam Mikoto auch auf das Dach. Verdutzt sah er uns an. „Hab ich was verpasst?“, fragte er. Keine Antwort unsererseits. „Ich meine euch beide...“ Immer noch keine Antwort... Er drehte sich um, hob die Hand und meinte: „Hallo Wand!“ Bei dieser Pose musste ich nur noch lachen und Mikoto drehte sich wieder um. „Was ist denn passiert?“, fragte er. „Ich hab soeben rausgefunden, dass du Sailor Moon Unterwäsche trägst...“ Sofort lief der Pinkhaarige rot an und verschwand. „Sailor... Moon...?“, fragte mich Yujiro ungläubig, doch er konnte an meiner Reaktion erkennen, dass es wirklich der Fall war. --------------- Kommis? Sonstiges? Bitte schreibt, auch wenn ich alles schon auf einmal hochlade...!!! Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kapitel 3 ~Yujiros POV~ „Ein Schulfest für die Eltern?“ Toru und ich sahen Akira überrascht an. „Ja, an diesem Tag seit ihr dann von eurer Prinzessinnen-Pflicht befreit, damit ihr keinen Ärger bekommt. Die Eltern kommen dann und können sich die Schule ansehen.“ „Kommt deine Familie auch, Akira?“ Ich konnte mir schon denken, warum Toru fragte, denn Akiras Familie würde bestimmt für viel Wirbel sorgen. „Ja, meine Eltern und mein Bruder wollten es zumindest.“ „Dann“, ich sah Toru an, „werden wir wohl unseren Familien bescheid sagen müssen, dass sie herkommen sollen.“ „Macht das. Ich muss noch zum SMV-Raum. Wir sehen uns beim Essen“, und schon war Akira verschwunden. Toru und ich machten uns auf den Weg in unser Zimmer. Nach der Versöhnung vor einer Woche war ich doch nicht umgezogen und mittlerweile küssten wir uns auch wieder wenn keiner hin sah. „... auftaucht“, wurde ich von Torus Stimme aus meinen Gedanken gerissen. „Was?“, fragte ich verwirrt. „Ich frage mich, ob Sayaka dann auch hier auftaucht.“ „Bestimmt oder? Es würde mich eher überraschen, wenn nicht. Auf jeden Fall müssen wir aufpassen, dass unsere Eltern nichts mitkriegen. Ich möchte nicht wissen, wie meine Mutter darauf reagiert.“ Toru nickte. ~Torus POV~ „Und meine Tante erst... ich weiß noch nicht mal, wie sie zu Schwulen steht...“, murmelte ich. Das konnte ja was werden... aber den ganzen Tag ohne Yujiro...? Na ja... man lief sich bestimmt mal über den Weg. Ich sah ihn kurz an, lächelte und küsste ihn kurz. „Ich geh zum Telefon und ruf meine Vormünder an!“ Mann, es hörte sich immer wieder bescheuert an, aber sie waren nun mal nicht meine Eltern... „Mach das... ich warte hier auf dich!“, sagte Yujiro und setzte sich aufs Fensterbrett. Mit einem „Fall mir bloß nicht raus – ich brauch dich noch!“, verschwand ich und kontaktierte meinen Onkel und meine Tante. Dummerweise zog sich das Gespräch ziemlich in die Länge, also war ich erst eine dreiviertel Stunde später wieder im Zimmer. „Bin fertig!“, meinte ich und setzte mich auf den Stuhl. „Warum hat das so lange gedauert?“, fragte er schließlich. Ich seufzte. „Sie haben mich was weiß ich wie oft gefragt, ob sie noch etwas mit bringen sollen... um zu erklären, dass ich nichts möchte, habe ich schon eine halbe Stunde vertelefoniert... Schrecklich...“ ~Yujiros POV~ Ich musste lächeln. Toru war auf seine Art so süß. Bei diesem Gedanken klopfte mein Herz wieder wie wild und ich küsste ihn kurz auf den Mund, bevor ich telefonieren ging. Als ich etwas später wieder kam, saß Toru am Schreibtisch über seinem Buch. Ich umarmte ihn von hinten und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Meine Eltern bringen meinen kleinen Bruder mit.“ Ich schaute ihm über die Schulter, um zu sehen, was er las. Den Titel kannte ich nicht. „Wie alt ist denn dein Bruder eigentlich?“ „Vier. Er wird bald fünf.“ „Das wird die anderen bestimmt freuen, wenn er dir ähnlich sieht. Die krönen ihn dann bestimmt zur Tagesprinzessin.“ „Das sollen die mal schön lassen“, murmelte ich, „ansonsten mache ich ihnen die Hölle heiß. Wehe die erwähnen das Wort Prinzessin in der Gegenwart meiner Eltern.“ Toru lachte: „Das wäre bestimmt witzig, dass zu erklären.“ „Und wie stellst du das dann an?“ Sofort wurde Toru wieder ernst: „Ich glaube, das ist dann doch nicht so witzig.“ „Das werden wird dann übermorgen sehen“, ich küsste ihn und machte mich dann an meine Hausaufgaben. Ich hasste Mathe. ~Torus POV~ Der Tag ist gekommen (, wo ich mir mal wieder `König der Löwen´ reingezogen hab...), und meine Vormünder standen nun vor mir. Yujiros Eltern schienen noch nicht da zu sein. „Wofür war der Tag noch mal?“, fragte ich ihn. „Schulfest, Toru...“ Ich seufzte. Sollte wohl so viel heißen wie, ich soll mich den ganzen Tag mit meiner Familie rumtreiben und ihnen eventuell das Internat zeigen, welches sie eh nur höchstens einmal das Jahr erscheinen werden. Wie aufmunternd. „Nii-saaaaan!!!!“, kam es plötzlich aus dem Gang und ein kleiner junge kam auf Yujiro zugerannt. Das musste wohl der Bruder sein. Mann, der konnte lachen wie ein Honigkuchenpferd. Yujiro nahm ihn auf den Arm und fragte: „Wo sind denn Mama und Papa?“ Der Kleine schien zu überliegen, zuckte aber letztendlich mit den Schultern. „Ist das dein Freund?“, fragte meine Tante und zeigte auf Yujiro. „Ja!“, antwortete ich. ~Yujiros POV~ Ich wandte mich Torus Tante zu und setzte meinen Bruder ab. Dann verbeugte ich mich: „Guten Tag. Schön Sie kennen zulernen.“ Torus Tante und sein Onkel verbeugten sich ebenfalls leicht und grüßten zurück. Plötzlich zupfte etwas an meinem T-Shirt. Ich sah runter. Sanno sah mich herzerweichend an: „Ich will auf den Arm!“ Ich seufzte und hob ihn wieder hoch. „Bist du dafür nicht langsam zu alt?“ Er schüttelte den Kopf und Toru wuschelte ihm lächelnd durchs Haar: „Wie heißt du denn, Kleiner?“ „Sanno. Ich bin nicht klein. Ich bin schon vier!“, sagte er empört und hielt Toru drei Finger vor die Nase. Toru lächelte nur. „Eigentlich heißt er Sannosuke, aber wir nennen ihn immer nur Sanno.“ „Süß“, meinte nun auch Torus Tante, als jemand hinter uns rief: „Sanno! Da bist du ja!“ Meine Eltern kamen angerannt und sahen uns erleichtert an. „Gott sei Dank“, meinte meine Mutter. Ihr standen schon Tränen in den Augen. „Wir haben gedacht, er ist verloren gegangen.“ Sanno schlang seine kleinen Ärmchen um mich: „Hab nie Nii-san gesucht.“ „Ja, aber renn beim nächsten Mal nicht gleich wieder weg, ja?“ Meine Mutter strich ihm über den Kopf, dann stellten sich meine Eltern Torus Verwandten vor. „Und wo wollen wir als nächstes hin?“, fragte ich. ~Torus POV~ Irgendetwas fehlte... „Wo ist Sayaka?“, fragte ich schließlich. Meine Verwandten sahen sich um und zuckten dann mit den Schultern. Plötzlich sprang mich etwas von hinten an. „TORU!“ Sofort fiel ich um und die Person auf mir drauf. Ich schob sie von mir runter uns stand auf. „Schön dich zu sehen, Sayaka!“, grummelte ich. Auch sie stand nun auf und zog mich etwas zu ihr runter. „Und? Wie läuft’s zwischen dir und Yujiro?“, fragte sie und grinste. „Mama und Papa wissen’s auch schon...“ Nun wurde ich kreidebleich... also meinte meine Tante mit `Freund´ vorhin... Freundfreund? Oh mein Gott. Na Hauptsache seine Eltern erfahren davon nichts. Aber es wunderte mich schon, dass sie es so locker sahen... ich hoffte inständig, dass nichts weiter dahinter steckte. „Ähm... gehen wir doch erst mal in den Essenssaal. Ich hab Hunger...“, sagte ich. Jetzt durfte ich nur noch hoffen, dass keiner meiner Mitschüler uns hinterher schmachtete... ~Yujiros POV~ Ich stöhnte: „Sanno, hör auf zu zappeln oder du läufst!“ Sofort saß mein Bruder wieder still. Wir betraten den Speisesaal und ich setzte meinen Bruder ab. Zu viert gingen wir an den Ständen entlang, als uns ein Schüler aus meiner Klassenstufe entgegenkam. Er fing gerade an zu sprechen: „Hallo, Prin-“, doch ich trat ihm schnell auf den Zeh und sah ihn böse an. Er schluckte nur und verschwand wieder. Hatte der denn kein Hirn? Mich vor meinen Eltern mit Prinzessin anzusprechen. „Mama, Mama! Ich will dahin!“, Sanno zeigte irgendwo in die Menge und meine Mutter seufzte: „Wir sind gleich wieder da, Yujiro.“ Zu dritt machten sie sich auf den Weg durch das Gewühl. Ich sah mich um und entdeckte Toru, der wohl auch seine Verwandten in der Menge verloren hatte. Er sah mich und kam auf mich zu. „Hi, wo sind denn deine Eltern?“ „Mit Sanno weg. Das kann noch ne Weile dauern. Er schleppt sie bestimmt von einem Stand zum nächsten.“ „Na dann, wollen wir hoch aufs Dach? Da sieht uns wenigstens keiner.“ Ich nickte und wir verschwanden. Oben angekommen umarmte ich ihn und wir küssten uns. „Warum küsst du ihn, Nii-san?“ Geschockt gingen wir auseinander und sahen meinen kleinen Bruder an, der neben uns stand und zu uns hoch blickte. Ich wollte gerade etwas sagen, als meine Eltern auch auf dem Dach erschienen. Sie hatten nach ihm gesucht. Bevor ich ihn davon abhalten konnte, rannte Sanno auf sie zu und rief: „Mama, Mama! Yujiro hat den Jungen da geküsst!“ Das gab eine Katastrophe. ~Torus POV~ Scheiße! Die Eltern von Yujiro lachten. „Das hast du dir sicher nur eingebildet...“, meinte der Vater. Ehrlich gesagt... war ich kurz davor einen Lachanfall zu bekommen. Anstatt geschockt zu sein hatte ich doch tatsächlich das Bedürfnis laut loszulachen. „Kleine Kinder können eine einfach zu lustige Fantasie haben...!“, faselte ich und musste nun doch lachen. Yujiro fand wohl, dass es die Situation hier nicht wirklich zuließ um in einen Lachanfall zu kommen und stieß mir in die Seite. „Oh, also...“ Die Mutter stellte sich vor mir und verbeugte sich. „Ich endschuldige mich für meinen Sohn... er ist manchmal wirklich...“ „ABER ES STIMMT!“ Oh nein, nicht die auch noch... „W-was willst du hier, Sayaka?“ Ich drehte mich zu meiner Cousine. „Ich will hier mal so einiges klären...“, sie holte Luft, „also, es tut mir außerordentlich leid für sie, aber ihr großer Sohn ist schwul und mit meinem Cousin zusammen... wer weiß, wie weit sie schon gegangen sind, aber diese Liebe können sie sicher nicht...“ Ich hielt ihr den Mund zu. „Hast du einen an der Klatsche?“, zischte ich sie an. Das hatte die Situation auch nicht wirklich verbessert... ~Yujiros POV~ Innerlich stöhnte ich auf. Genau wegen solcher Aktionen mochte ich Sayaka nicht. Was hatte sie sich dabei gedacht, so etwas vor meinen Eltern auszuplaudern. Vorsichtig wandte ich meiner Mutter das Gesicht zu. Sie sah mich geschockt an. „Yujiro, das ist doch nicht wahr oder?“ Ich schwieg. Jetzt zu lügen kam mir irgendwie wie ein Verrat an Toru vor. Aber es zu sagen ohne sein Einverständnis war auch nicht richtig. Fragend sah ich zu Toru. Er nickte und ich holte tief Luft. „Es stimmt. Wir sind zusammen.“ „W-was? Das glaube ich nicht!“, meiner Mutter knickten die Beine ein und mein Vater fing sie erst einmal auf. Dann setzte sie sich auf den Boden und atmete tief durch. „Das hätte ich nie gedacht.“ Ich seufzte. Und was jetzt? Mein Vater hatte erst einmal gar nichts dazu gesagt. Hilfesuchend sah ich zu Toru, der daraufhin meine Hand nahm und mich anlächelte. ~Torus POV~ „Ähm...“ Oh, schön... mehr schien selbst mir nicht einzufallen. „Ja, wir sind zusammen, aber...“ Ja, was `aber´? „Schwul zu sein ist doch nichts Schlimmes!“, setzte sich nun Sayaka für uns ein. Ich blickte zu ihr und sie zwinkerte uns zu. Hatte sie irgendwelche Drogen zu sich genommen, oder weswegen war sie auf einmal so... zuvorkommend... „H-habt ihr schon... ich meine...“, die Mutter schien es immer noch nicht wahrhaben zu wollen. „Nein, haben wir nicht...“, meinte ich. „Aber ihr werdet doch sicher noch... oder?“ Ich zog eine Augenbraue hoch und sah Yujiro an. Anschließend zuckte ich mit den Schultern. „Keine Ahnung...“ Dummerweise musste ich mir wieder das Lachen verkneifen. Andererseits sah Yujiro wirklich süß aus, wenn er rot wurde... Kurz küsste ich ihn auf die Wange... ~Yujiros POV~ Was sollte das heißen? Seit wann erkundigen sich denn die Eltern danach, ob ihre Kinder Sex hatten? Da war auch der Kuss von Toru nicht sonderlich beruhigend. „Du sagst ja gar nichts, Yujiro!“ Ich sah Sayaka nur undeutbar an. Als ob das alles hier so alltäglich wäre. „Nun“, meine Mutter stand wieder auf, „das kam wirklich überraschend. Ich denke, wir sollten langsam fahren. Komm Sanno!“ „Will nicht. Ich will noch bei Yujiro bleiben!“ Ich nahm meinen Bruder auf den Arm und trug ihn zu meiner Mutter. „Ich komm euch bald besuchen ja?“ „Bringst du dann deinen Freund mit?“, warum mussten kleine Kinder nur so sein wie sie waren? „Mal sehen. Und sei schön brav ja?“ Meine Mutter nahm ihn entgegen und sah mich noch einmal an: „Ich rufe dich dann an, ja?“ Ich nickte nur und dann verschwanden die beiden vom Dach. „Das lief doch eigentlich ganz gut oder?“ Kann nicht wer Sayaka um die Ecke bringen? ~Torus POV~ „Das nächste mal kill ich dich, du Miststück!!!“ Ich brodelte wie noch nie. „Aber warum denn?“ „Weil sie das nicht wissen sollten, du blöde Kuh!“ Nun setzte sie auch noch ihre Kroko-Tränen ein. „A-aber Toru...“ Jetzt heulte sie mir die Ohren voll. „Gibt’s bei dir nen Knopf wo `aus´ draufsteht?“ Ich drückte Sayaka von mir und nahm Abstand von ihr. „Ach...“, sie wischte sich ihre Tränen weg, „und ihr habt wirklich noch kein Sex gehabt?“ Ich stöhnte. „Das geht kleine Mädchen wie dich nichts an, Sayaka!“ „Also lautet die Antwort nein? Wann macht ihrs denn?“ „Natürlich genau jetzt! Jetzt hör auf zu fragen, das nervt!“ Ich schnaufte. Das konnte ja wohl nicht angehen. Diese ganzen intimen Fragen, also echt... ~Yujiros POV~ Ich spürte, wie ich rot wurde. Hatte Sayaka denn kein Schamgefühl. Über so was redete man doch nicht lauthals! „Und jetzt verschwinde!“, ich war Toru dafür so dankbar, denn diesen Befehl befolgte sie tatsächlich. „Oh Mann!“, stöhnte Toru, „Verwandte können so anstrengend sein.“ Ich nickte: „Und das alles wegen meinem kleinen Bruder.“ „Aber eigentlich ist der Kleine ganz okay.“ „Ja, vielleicht“, meinte ich nur und machte mich auf den Weg zu unserem Zimmer. Toru lief mir hinter her. „Yujiro! Wo willst du denn hin?“ Ich drehte mich zu ihm um: „Meine Eltern sind doch weg. Ich geh jetzt ein bisschen lesen.“ „Ich komm mit!“ „Wieso das denn? Deine Verwandten sind doch noch da.“ „Ach, ich glaube Sayaka wird sich die beiden schnappen und abhauen.“ Ich zuckte mit den Schultern und öffnete unsere Zimmertür. Dann setzte ich mich aufs Bett und nahm mein Buch. ~Torus POV~ „Deine Eltern schienen mir gegenüber eigentlich nicht so, als ob du ihnen egal wärst...“, meinte ich und setzte mich zu ihm aufs Bett. „Kann schon sein, trotzdem fühle ich mich unwohl dabei...“ „Mir kam es eher so vor, das du eifersüchtig auf deinen Bruder bist...“ „Halbbruder...“ „Okay, dann eben Halbbruder...“ Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schultern und schloss die Augen. „Bin ich nicht... ich fühl mich einfach nur fehl am Platze...“ „Das bist du nicht... ganz bestimmt nicht... Was liest du da eigentlich? Immer noch dieses Buch von damals?“ „Nein, das habe ich die Kursfahrt über zu Ende gelesen...“ „Bücherwurm...“ Plötzlich schloss er das Buch. „Was sollte ich denn deiner Meinung nach anderes tun?“ Ich grinste. ~Yujiros POV~ Plötzlich erschien Torus Gesicht vor meinem und er küsste mich. Sofort stieg ich darauf ein und es entbrannte ein heftiger Zungenkampf. Als wir uns lösten, sah ich ihn grinsend an: „Ich soll dich also küssen ja?“ Toru grinste zurück und ließ seine Hand unter mein T-Shirt fahren. „Vielleicht ja auch noch ein bisschen mehr“, flüsterte er leise. Ich erschauerte. Seine Hand strich über meinen Bauch und hinterließ ein kribbelndes Gefühl. Ich beugte mich vor und strich ihm über den Rücken, dann ließ ich meine Hand unter den Stoff huschen und die glatte Haut des anderen erkunden. Toru seufzte lächelnd: „Das fühlt sich schön an.“ „Es freut mich, wenn es dir gefällt“, erwiderte ich leise und legte ihn auf den Rücken. Ich stützte mich mit einem Arm ab und küsste ihn. Unerwartet fühlte ich wieder Torus Hände auf meiner Haut. Dann nahm er den Saum des T-Shirts und zog es mir über den Kopf. „Wow, deine Haut ist total weiß.“ Ich lächelte: „Dafür bist du schön braun. Auch wenn nicht mehr ganz so doll wie vor drei Wochen.“ Ich tat es ihm gleich und zog ihm das Shirt über den Kopf. Dann setzte ich mich auf seine Hüften und küsste ihn am Hals. Als ich fertig war, besah ich mir die rote Stelle und strich noch einmal mit der Zunge darüber. Mit der Hand strich ich über seine Brust. „Deine Haut ist so weich“, flüsterte ich. Toru hob seine Hand und strich über meine Brustwarzen. „Deine doch auch.“ Ich seufzte. Das Gefühl war so schön gewesen. Versonnen streichelte ich über seinen Bauch und glitt zu seiner Hose. Dort sah ich schon die kleine Beule. „Da kann es aber wohl einer nicht abwarten was?“ Toru wurde rot und murmelte irgendetwas. Ich lächelte nur und öffnete seine Hose. Schnell hatte ich ihm die restliche Kleidung ausgezogen und er lag nackt unter mir. „Hey!“, protestierte er leise, als ich ihn küssen wollte, „Willst du dich nicht ausziehen?“ Ich nickte und stand auf. Als ich mich meinen Klamotten entledigt hatte, sah ich, dass auch ich erregt war. Das trieb mir eine leichte Röte ins Gesicht und ich ging schnell wieder zum Bett. Dort umarmte mich Toru und wir küssten uns leidenschaftlich. In meinem Bauch kribbelte es und ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss. Ich streichelte Toru wieder über die Brust und ließ meine Hand immer tiefer gleiten, bis ich zwischen seinen Beinen angekommen war. Torus Atem hatte sich beschleunigt und er keuchte, als ich ihm über sein Glied strich. Ich streichelte ihn solange weiter, bis er vollkommen erregt war und küsste ihn noch einmal. „Möchtest du?“ Toru nickte und er drehte sich auf den Bauch. Vorsichtig umfasste ich seine Hüften. Ich hatte so etwas ja noch nie gemacht. Langsam drang ich ihn ein und begann mich vorsichtig in ihm zu bewegen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich war auf Wolke sieben. Ich stöhnte, als wir kamen und ließ mich leicht auf seinen Rücken fallen. Einige Zeit blieben wir so liegen, bis ich mich zurückzog und neben ihn legte. Wir sahen uns lächelnd an. Ich war so glücklich. Ich weiß nicht, wie lange wir so dalagen, doch irgendwann wurde es laut vor unserer Tür und ich hörte Schritte. „Ich glaube, da kommt jemand.“ Schnell waren wir aufgesprungen und hatten es gerade geschafft unsere Shorts anzuziehen, als Mikoto ins Zimmer gestürmt kam. ~Torus POV~ „Wo bleibt ihr, verdammt noch-...“, er stockte, als er uns nur mit Boxershorts bekleidet sah. „Äh...“ Schnell zog ich ihn ins Zimmer und schloss die Tür. „Klappe, okay?“ „Kann ich machen, aber das ist ja wohl nicht zu übersehen...“, er deutete auf den Knutschfleck, den mir Yujiro verpasst hatte. Klasse, das hatte mir jetzt noch gefehlt. Ich sah zu meinem Freund der mit den Schultern zuckte. „Sag einfach, dass das deine Freundin war!“ „Ja klar, kennst du schon meine männliche Freundin?“ Ich lachte und dem Gesichtsausdruck von Yujiro zu Folge hätte er mir jetzt am liebsten den Kopf abgerissen. „Äh... ja, Spaß bei Seite... Was wolltest du, Mikoto?“, ich hatte mich nun wieder beruhigt. „Wir haben einen Prinzessinnenjob zu erledigen.“ „Vergiss es! Ich bin heute vom Dienst befreit... haben wir zusammen beantragt, also viel Spaß, Prinzessin Mikoto!“, meinte ich und schob ihn wieder vor die Tür. Einige Male konnte man noch Türklopfen hören, doch mehr passierte nicht, da ich abgeschlossen hatte. „Ich geh jetzt duschen...“, sagte ich und gab Yujiro noch einen Kuss. „Wir sehen uns nachher...“ Ende ----- Das kürzeste Kapitel... und das letzte... wie hats euch gefallen? ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)