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Sarcastic Drug

Geteiltes Leid ist halbes Leid
von

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GS: Spell-Catch > Performance of an hardship case

Kapitel 53
 

Joo endlich mal ein neues Kapitel. Vielleicht liest es ja sogar wer. Wenn ja, freu ich mich sehr über Kommentare, zur Abwechslung schreibe ich es mal ganz auffordernd hierhin ;)
 

Es war schon außergewöhnlich, wie sehr Kogaiji seine Gegner ernst nahm und wie hoch er die Sicherheitsvorkehrungen schraubte. Dabei hatte er es doch trotz allem nur mit drei Männern zutun, die ihm körperlich sicherlich unterlegen waren und zudem noch geschwächt. Einzig dieser Son Goku schien ihm robust und kampfstark, aber dafür nicht allzu klug. Doch er konnte sich bei seiner Ehre keinen weiteren Misserfolg erlauben, das würde ihm schlaflose Nächte bereiten.

"Schwester, sind die Bannkreise gezogen?", rief er, als er ein Rascheln im Gebüsch vernahm. Zwei Sekunden später rauschte tatsächlich seine Schwester durch die dichten Blätter und zog ihre Victory-Finger hervor.

"Ich habe ihnen den Befehl erteilt. Ich glaube kaum, dass sie nicht spuren."

"Mit Sicherheit nicht. Man kann nur hoffen, dass die Fremden keine Magie beherrschen."

"Haha selbst wir beherrschen keine richtige Magie, so etwas gibt es doch gar nicht!", versuchte Lilin etwas verwundert die Zweifel ihres Bruders zu zerstreuen, aber er schaute sie nur finster an. Nach all dem Geschehenen wollte er nichts mehr ausschließen. Er trank einen mächtigen Schluck aus einer Tonkaraffe und riss ein gutes Stück von seinem Fladen ab, der auf dem Teller neben ihm stand, dann verließ er die Behausung, die als eine Art Baumhaus bezeichnet werden konnte und so etwas wie seine Zentrale darstellte. Lilin schloss sich ihm an; die Körper von Dokukakuji und Yaone lagen mittlerweile nebeneinander auf einem Futon in eben diesem Baumhäuschen; sie waren noch nicht wieder fähig, ihren Meister mit ihren Kräften zu unterstützen; die hübsche Schamanin lag ohnehin noch im Tiefschlaf.

Bevor er sich endgültig aufmachte, nahm er noch zwei große Metallringe aus einem Tonkrug, der vor dem Haus hinter ein paar Sträuchern versteckt stand. Diese Metallringe beinhalteten scharfe Klingen und zudem vermochte Kogaiji sie mit einem Trick unter Strom zu setzen und eben dies hatte er vor, an seinen Gegnern anzuwenden, um auch sicherzugehen, dass sie ihm nicht noch einmal abhauen konnten.
 

"Tod und Verderben, Amen!", zwitscherte Cho Hakkai gewissenlos, während er den Priester dabei nachahmte, wie er sich hinkniehte und die Handflächen zu einem kurzen Gebet verband. Dieser ignorierte das und führte seinen stillen Ritus zuende, der sich auf einen inneren Monolog beschränkte, zu dem er nicht mal die Lippen bewegte.

"Denen geige ich die Meinung, auf jetzt!", erhob er sich schließlich und riss den Einäugigen aus seiner allerheiligsten Gebetsstunde.

"Jawohl, zu Befehl, Sanzo-sama!"

Der grobe Priester hielt den Griff seiner ihn schon seit Jahren begleitenden Pistole fest umschlungen und spitzte all seine Sinne; die Gefahr konnte überall lauern, sie befanden sich tief im Gebiet des Feindes und dieser Feind setzt höchstwahrscheinlich alles daran, ihn und seine Gefährten zu schnappen. Wie richtig er mit dieser Vermutung lag, zeigte ein paar Schritte weiter südlich ein Sutra, wie der Priester es zuvor schon einmal gesehen hatte: "Das ist ein Yoga-Sutra... ich kenne diese, bin schonmal jemandem begegnet, der seinen Geist mittels Raja Yoga gestärkt hatte. Das könnte gefährlich werden... solche Leute werden niemals ruhen, bis sie ihren Gegner gestellt und besiegt haben, das ist ungeschriebenes Gesetz!"

"Wieviel sie wissen...!", ereiferte sich Cho zu einem neuen Lobgesang, die dem Meister aber mittlerweile auf den Keks gingen, da es sich für den nicht so altbackenen Priester nach grässlicher Schleimerei anhörte und er langsam darüber nachdachte, ob der Kerl versuchte, ihn im Endeffekt zu verhöhnen. Er schenkte ihm einen argwöhnischen Blick und zuckte mit der rechten Augenbraue, aber im Grunde lag in Chos Tonfall keine Spur von dem Ermessen, ihn zu verspotten. Wieso auch?

"Ich habe früher jeden Tag Asanas zur Stärkung der Muskulatur angewendet, als Sanzo muss man sich mit allen buddhistischen Traditionen auskennen", rechtfertigte er sich dann lieber, anstatt noch etwas dicker aufzutragen oder seinen Zweifeln Luft zu machen, wie es eher seine Art gewesen wäre. Aber er war bemerkenswert ruhig geworden; die vergangenen Wochen und Monate hatte er noch mehr erlebt, als zuvor schon - dank seines provozierenden Auftretens war in seinem Leben schon immer viel los - und war interessanten Personen begegnet, die es tatsächlich geschafft hatten, seinen Charakter zu beeinflussen.

Wobei er in früheren Tagen auch ein eher ruhiger und manchmal sogar halbwegs freundlicher Geselle war. Jedoch fing er irgendwann an Alkohol zu trinken und nicht mehr mit dem asketischen und immerzu auf Buddhas Willen ausgerichteten Verhalten klar zu kommen und so ließ er sich schließlich von Kannon Bosatsu und den anderen großen Missionaren, wie er sie nannte, auf verschiedene Touren schicken, bei denen er nebst Erledigung seiner Aufträge endlich etwas von der neuzeitlichen Welt sah, der sich die Mönche in ihrem heiligen Reich absolut verschlossen. Aber es gab nun einmal Dinge in dieser Welt, die der Welt und ihrem Frieden schadeten, teilweise buddhistischen Ursprunges, und diese mussten bereinigt werden; so bot sich der gelangweilte Priester diesem Tun an und verbrachte sein Leben seitdem auf Reisen. Da er als Sanzo eine recht hohe Position innehatte, empfanden es die ältesten Mönche als sinnvoll, wenn er sich in der weiten Welt fortbildete, aber was für Charakterzüge sich in diesem speziellen Sanzo manifestierten, hatten sie sich kaum gewünscht und ein jedes Mal, wenn der Blonde nach getaner Arbeit - zumindest war er höchst zuverlässig - wieder im Dorf auftauchte, traktierte er die armen Mönche, ihm alles herzurichten und nach der Nase zu tanzen, was er selbst nicht mal als unstattlich empfand. Nein, eigentlich erwartete er, dass die Herren schon von sich aus spurten und wurde teilweise ziemlich unhöflich, wenn er zu selbstverständliche Sachen immer wiederholen musste.

So waren die Mönche ziemlich dankbar, dass ihr Härtefall schließlich zu einer sehr wichtigen Mission abkommandiert wurde, die ihn in höchst entlegene Gebiete schickte, was ihn so schnell nicht wieder auf den Plan rufen würde. Und so trieb es ihn nach vielen Umwegen schließlich in das Gebiet der selbsternannten Dämonen und er sah sich mit der härtesten Überlebensprüfung konfrontiert, die er bisher zu meistern hatte. Im Grunde war er froh, dass er nicht schon zu diesem Zeitpunkt schwer verletzt oder halbtot auf der Folterbank dieser Irren lag. Nach den jüngsten Vorfällen entschied er sich jedenfalls, seine Gegner absolut ernst zu nehmen. Und das zeichnete einen guten Sanzo schließlich aus; die Situation richtig einschätzen zu können.

"Bhujangasana...", murmelte er und fügte auf Chos fragende Blicke sogleich die Erklärung an: "Die Haltung der Kobra. Macht ziemlich beweglich, die zeig ich dir, wenn wir hier fertig sind."

Unwissend, ob der Priester ihn damit aufmuntern oder eher verschrecken wollte - sein Gesichtsausdruck ließ ihn fälschlicherweise Letzteres ahnen -, nahm er es mit einem schlichtem "Okay" und einem für ihn typischen erzwungenen Lächeln zur Kenntnis. Dann stellte er sich aber vor, wie der blonde Priester auf einer Matte irgendwelche seltsamen Dehnübungen praktizierte und musste plötzlich lachen, was wiederum den Priester irritierte und zu einem giftigen Blick verleitete.

"Nun aber los, wir haben nicht ewig Zeit!", brachte er den nötigen Ernst in die Situation zurück.



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