Sarcastic Drug von Chrolo (Geteiltes Leid ist halbes Leid) ================================================================================ Kapitel 42: BG: Like a poisoned hornet > Toki in trouble -------------------------------------------------------- Kapitel 42 Nachdem Toki vollständig von Kazuo eingeweiht wurde, machten sie sich langsam wieder auf den Nach-Hause-Weg. Kazuo hatte seinen Freund auf ein Festmahl in seiner Saito ABG eingeladen, weil dort Zweijähriges gefeiert wurde. Wirklich beachtlich, was der Computerfreak in zwei Jahren dort aufgebaut hatte. Sicherlich war das nur mit der Hilfe seiner Arbeitnehmer möglich; er hatte so ziemlich die besten Leute auf einigen Gebieten, wie u.A. Sha Gojo und Grendel. Aber die muss man auch erst einmal in die Finger bekommen. Das ging einerseits durch soziales Kapital – Kazuos Eltern hatten schon gewisse Beziehungen – andererseits durch kulturelles, was sich der Blonde von Klein auf angeeignet hatte. Zum Zweijährigen war eine kleine Feier am Abend geplant; bloß nichts zu aufwendiges, was zuviel Ressourcen verschlingen würde oder die Leute in ihrer Arbeit am folgenden Tag einschränken könnte (z.B. viel Alkohol), aber immerhin ein saftiger Truthahn, zwei Brathähnchen und ein etwas größeres und feineres Buffet als sonst. Toki sagte natürlich nie Nein, wenn er von Kazuo eingeladen wurde, denn am meisten hasste er Geld verdienen. Seine Trägheit dahingehend hatte ihn damals schon zum Bus Game geführt und nun könnte er sich wieder ein paar Moneten dazu verdienen, ohne sein Leben zu riskieren, wobei er dahingehend wohl am furchtlosesten von den Dreien war, da er in Nobuto einen exzellenten Partner an seiner Seite wusste und sowieso erfolglos den Sinn in seinem Leben suchte, weshalb er den Tod als solchen kaum wahrnahm. Früher war er beim Bus Game eingestiegen, weil er Shiki freikaufen wollte; eine Bordelldame, in die er sich verliebt hatte. Aber sie starb zu früh an ihrer mysteriösen Krankheit und seitdem war da nichts mehr, für das er lebte. Seine Eltern waren früh weggegangen, mit fünf Jahren wurde er von Adoptiveltern aufgenommen, zu denen er aber nie ein richtig familiäres Verhältnis aufgebaut hatte. Der Dritte im Bunde, Nobuto, hatte hingegen Respekt vor dem Tod und war immer ein wenig angespannter als Toki gewesen. Natürlich mimte er immer den Gelassenen, aber nur um Toki und Kazuo nicht den Eindruck zu vermitteln, dass er Angst hätte, was die beiden wiederum etwas in ihrem Selbstbewusstsein stärken sollte und dies auch tat. Andererseits war es natürlich auch überhaupt nicht sein Stil, in irgendeiner Art Angst zu zeigen, das hatte er in seinem Leben eigentlich nie getan. Nach außen hin wirkte er immer cooler als jeder klischeeverseuchte Actionheld. Kazuo war wiederum einer, der seiner Angst offen Ausdruck verleihte. Er wollte am dringendsten aus dem Bus Game raus und sich endlich seiner Firma widmen, für deren Ausbau er schon nach zwölf, dreizehn Bus Games genug Geld zusammen hatte. Seine Eltern waren ja auch nicht unbedingt verarmt, hatten sie ihrerzeit nur lediglich keine Lust, ein etwas größeres Unternehmen aufzubauen. Der Laden von Elektro-Saito diente ihnen mittlerweile als Zusatz zu ihrer Wohnung im Stock darüber. Es herrschte ziemliche Windstille, was ungewöhnlich war, wenn man sich die letzten Tage angeschaut hatte. Vor allem Toki war sehr angetan von diesem Umstand; er hasste Wind. „Ich finde wir könnten mal wieder bei Haan reinschauen!“, schlug Kazuo nach einer Weile vor. Dem Violetthaarigen schien der Vorschlag nicht wirklich zu gefallen, aß er doch in seiner Wohnung schon oft genug Ramen. Aber sein Kumpel wollte nichts essen, sondern nur mal nach dem Rechten sehen und daher ließ Toki sich letzendlich überzeugen, war es doch auch nur ein kleiner Umweg. „Nobuto meldet sich immer noch nicht. Meinst du ihm ist etwas zugestoßen?“, war er nebenbei etwas beunruhigt von jenem Umstand. „Keine Ahnung; ich schätze ihn nicht so ein, dass er hier und da sein Handy verliert, aber möglich ist es schon!“, meinte Kazuo etwas gelassener. „Naja…“ „Oder er vergnügt sich mal wieder mit…“ „Sicher nicht, er würde unsere Verabredung niemals vergessen!“ „Nein…!“ „Wenn er sich morgen nicht gemeldet hat, werde ich ihm mal einen Besuch abstatten!“, fasste Toki schließlich eine Entscheidung; wusste er doch auch nichts anderes, was in der Situation hilfreich wäre. Sie gingen danach eine Weile wortlos weiter und genossen das halbwegs gute Wetter, ehe Toki – mal wieder in Gedanken – mit einer relativ jungen Frau zusammenstieß, die zumindest Kazuo auf den ersten Blick etwas bekannt vorkam. „Ach mann, passen sie doch auf! Die Jugend von heute!“, meckerte die Frau gleich drauflos und setzte einen verärgerten Blick auf, was den Violetthaarigen aber nicht groß störte, da ihn so was nicht tangierte und er es in der Regel auch ignorierte. Kazuo wühlte aber in seinem Gedächtnis und kam auch schnell darauf, um wen es sich bei der Frau handelte: „Toki, das ist doch diese Polizistin, die uns damals durch die Stadt gejagt hatte! Ich erinnere mich, sie spielt auch Battle Stage!“ „Äh was?“, schien dieser sich nicht mehr zu erinnern, aber die Frau hatte anscheinend ein besseres Gedächtnis und schaute auf. „Ja, vor unserem vorletzten Bus Game damals!“, erinnerte sich Kazuo sogar noch an Details. „Na jetzt fehlt’s nur noch, dass du ihren Namen kennst…!“ „Nein, sorry!“, musste der Brillenträger dann auch mal passen. „Und nu?“, fragte Toki und schaute skeptisch in die Runde. „Äh…“ „Idiot!!“ Sie standen ein paar Sekunden bewegungslos da und starrten sich an. Toki erwartete, dass die Polizistin sie jetzt nachträglich wegen Waffenbesitzes einkassieren wollte, aber was dann kam, hatte er im Traum nicht erwartet und irgendwie befand er es letzendlich sogar als schlimmer. „Heeeey, ich erinnere mich! Du warst dieser Freak, der mich in der Spielhalle fertig gemacht hat!", schaute sie Kazuo bittersüß an. "Ihr drei Hübschen damals seid mir sofort ins Auge gefallen - es muss Schicksal sein, dass wir uns wiedertreffen! Du da, du gefällst mir, ’bist echt süß! Krieg ich deine Nummer, wie heißt du?“ Toki war ziemlich überrumpelt und wich hastig drei Schritte zurück, während er Kazuo aus den Augenwinkeln dabei beobachtete, wie er sich beim Lachen zurückhalten musste. Die Hände abwehrend nach vorne gestreckt ging er mit einem gequälten Gesichtsausdruck weiter zurück, aber die Frau kam langsam auf ihn zu. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich allerdings ganz plötzlich zu einem etwas säuerlichen und sie blaffte ihn an: „Hör mal, ich könnte dich genau so gut mit auf’s Revier schleppen, aber ich hab grad frei und keine Lust darauf!“, um dann wiederum mit einem Lächeln „Wieso gehen wir nicht gemeinsam was essen?“ hinzuzufügen und dem armen Kerl einen eisigen Schauer über den Rücken zu jagen. „Kazuo, du Idiot! Ich gebe dir nie wieder eine Waffe!“, dachte sich Toki in diesem Moment, aber im Gegensatz zu seinem bebrillten Freund war er doch schlau genug die Worte nicht auszusprechen, da sie mit nahezu 100%iger Sicherheit gegen ihn verwendet würden. Wenn er es nicht besser wüsste, könnte er sich im Übrigen sogar vorstellen, dass sein Kumpel das mit Absicht gemacht hatte. Nun war er aber nun einmal in dieser brisanten Situation und kam so einfach sicher nicht mehr raus: „Gut okay, wir gehen essen. Aber du bezahlst!“ „Na an dir ist auch ein Gentleman verloren gegangen!“, sagten Kazuo und die Frau beinahe gleichzeitig, ehe Tokis Kumpel hinzufügte, dass er die Rechnung selbstverständlich tragen würde. So gingen sie also zum nächsten hübschen Restaurant und setzten sich dort an einen runden Dreier-Tisch. Kazuo verständigte per Handy seine Mitarbeiter, dass es etwas später werden würde, aber das Buffet war eh erst für 19:30 Uhr geplant und es war ja erst 18 Uhr. „Herrliches Ambiente, das kenn ich so gar nicht von unseren Restaurants!“, merkte Kazuo erfreut an. Ohnehin fand er die Situation im Gegensatz zu Toki recht amüsant. „Du gehst ja auch nie in Restaurants!“, erwiderte dieser leicht sarkastisch und schaute zu der Frau, die ihn seit sie sich eine Minute zuvor gesetzt hatten, lächelnd beobachtete. Sein Gesichtsausdruck daraufhin erinnerte stark an den, den Tokitoh gerne an den Tag legte, wenn ihm irgendetwas – und da gab es ja nicht wenig – Unbehagen bereitete. „Was ist denn los mit dir? Mann, bist du verklemmt…!“, reagierte die Frau dann auch gleich mit Unverständnis, um in Selbstmitleid hinzuzufügen: „Naja, ich bin es gewohnt, dass mich die Männer meiden. Vielleicht habe ich einfach keine gute Ausstrahlung!“ Das erfüllte seinen Zweck nicht ganz, weil Toki absolut kein Gentleman und längst nicht mehr interessiert an irgendwelchen Frauen war; er schaute nur leicht abweisend und hielt dann nach der Karte Ausschau, welche ihnen sogleich gebracht wurde. Während des Essens versuchte die Frau, die sich dann nachträglich auch mal mit ihrem Namen - Mina Ichinomiya - vorstellte, dann erstmal Infos über Toki aus Kazuo herauszubekommen. - - - - - - - - - - 11.12.09 - Ich beende das Kapitel jetzt mal endlich und schreib noch ein nächstes hinterher. So als Zeichen, dass es nicht abgebrochen ist *lach* - - - - - - - - - - "Oh mann, ich kann nicht mehr...", jammerte Toki ganz ungewohnt, als er sehr viel später nach dem dritten Salty Dog von Miss Ichinomiya zum Tanzen aufgefordert wurde. Sie waren mittlerweile nach einem längeren Spaziergang in einer Disco angekommen, vor der Miss Ichinomiya sich spontan entschieden hatte, dass es an der Zeit war, mal wieder tanzen zu gehen. "Na los, sei ein Mann! Einfach Spaß hab, ist nicht schwer!", versuchte sie ihn zu motivieren, war innerlich aber langsam echt angenervt von ihrem Opfer, da sie weder irgendwelche guten Informationen über ihn sammeln konnte, noch seine Nummer gekriegt hatte. Streng genommen machte er zurzeit aber auch gar nicht den Eindruck, dass er in einer Beziehung mit ihr überhaupt Fuß fassen würde. Aber sie hatte sich in den Kopf gesetzt, die Sache durchzuziehen und setzte jetzt eine andere Idee in die Tat um. "Kazuo, los, dann tanzen wir!?" Etwas überrascht willigte der Brillenträger auf die spontane Anfrage ein, war er doch auch gespannt, wie Toki reagieren würde. Naja alles andere als Dankbarkeit in Form von Ignoranz würde ihn wundern, aber genau das kam dann auch von Seiten des Violetthaarigen, der drei Minuten später plötzlich gar nicht mehr zu sehen war. "Mannomann, wieso trink ich überhaupt Alkohol?", fragte er sich, als er über dem Spülstein hing und seine Innereien mit der Kanalisation teilte. Er musste schnellstens einen Ausweg finden. Einfach aus der Disco abhauen war nicht drin, aber in seinem angeschlagenen Geisteszustand war er auch nicht fähig, sich irgendetwas Schlaueres auszudenken und so beschloss er seine Flucht auf diese Weise trotzdem zu forcieren. "Soll Kazuo doch mit ihr machen, was er will...!" "Frechheit!", zeterte Mina Ichinomiya, als sie - den Ausgang ständig im Blick - sah, wie Toki sich einen Weg durch die Menge bahnte, um das Gebäude zu verlassen. Das konnte sie nicht durchgehen lassen und so schleifte sie Kazuo geradewegs raus aus der Disco, um den Ausreißer wieder herzulocken. "Ich habe deine Adresse, also komm schön wieder her!", rief sie wütend, als sie an der frischen Luft angekommen war. Toki war keine zehn Meter entfernt und schwankte bedächtlich zum nächsten Laternenpfahl, an dem er sich abstützen musste, um nicht den Halt zu verlieren. Asiaten vertrugen generell nicht viel Alkohol, aber Toki vertrug überhaupt nichts... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)