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Sarcastic Drug

Geteiltes Leid ist halbes Leid
von

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GS: Psycho-War > When the forest could be your grave

50.Kapitel
 

Diesmal hatte es ihm endgültig die Sprache verschlagen… kein Ton kam von seiner Zunge. Wo er bisher immer wütend geflucht und ohne Zögern die Verfolgung aufgenommen hatte, bekam er jetzt zum ersten Mal ein bisschen… Angst. Ein ihm sonst gänzlich unbekanntes Gefühl, aber er konnte es nicht fassen, dass diese drei Typen es immer wieder schafften, ihn und seine Mitstreiter auszutricksen. Zuerst hatte die sonst so zuverlässige Yaone versagt… jetzt sogar seine rechte Hand Dokukakuji. Bisher völlig unvorstellbar. Als Lilin, die nach dem Essen noch auf der Toilette war, aus der Taverne und von hinten angerauscht kam, ihm wie immer auf den Rücken sprang, schaffte er es sich nicht wie gewohnt zu halten und kippte vorne über. Seine Schwester war so verwundert, dass sie vorne rüberrollte und ziemlich hart auf ihr Steißbein fiel, was mit einem schmerzhaften Laut verbunden war.

„Was ist los, Bruder?“

Aber sie sah schnell, wie Dokukakuji bewusstlos auf der Erde lag und die drei Gefangenen schon wieder nicht da waren, wo man sie zu haben gedachte. Nach einer Weile fragte sie „Und was machen wir jetzt?“

Ihr Bruder schien tatsächlich zu resignieren. Er kniete auf der Erde und hielt sich eine Hand an den Kopf; mit der anderen stützte er sich auf der Erde ab. Aber der Schein trügte… nach einem kurzen Moment nahm das Gesicht des Dämons wieder eine sehr ernste und gefasste Form an. Er stand auf, schaute in Richtung Dokukakuji und ging dann in Richtung Taverne. Lilins Frage beantwortete er mit einem schnippischen „Zurückschlagen. Solange, bis wir gewonnen haben!“

So gefiel er seiner Schwester schon viel besser und sie ballte sogleich energisch die Fäuste, um ihre Hilfe anzubieten. Sie schaute kurz in alle Richtungen, um sich Respekt zu verschaffen, bemerkte aber, dass ihr Bruder zielstrebig auf das Haus zusteuerte und nicht in den Wald ging, wo ihre Feinde so oder so zu irgendwo finden sei müssten „…Moment mal, wo…?“
 

Ein paar hundert Meter weiter entfernt, im dichten Wald, stand ein altes verfallenes Haus, welches so sehr mit Efeu und anderem Grünzeug bewachsen war, dass man es von weitem unmöglich erkennen konnte. Zahlreiche kleine Tiere hatten dieses Haus zu ihrer Wohnstätte auserkoren und so war es kaum vorstellbar, dass dort jemals wieder ein Mensch hausen würde. Aber es kam dem Priester gerade recht, um sich der für ihn stets gefährlichen Welt etwas zu entziehen. Er legte seine Kutte ab und lehnte sich erschöpft an eine der moosbewachsenen Wände. Kraft tanken, das musste er jetzt dringend tun. Es war verantwortungslos, seine Kameraden in nächster Nähe zu Kogaiji und seinen Mitstreitern liegen zu lassen, aber er war schon immer etwas eigensinnig und in jenem Moment wusste er auch nicht, wie es genau um die Situation bestellt war. Er sah Cho Hakkai und Son Goku nur schlafend im Gebüsch liegen, unweit seines eigenen Körpers und fand auch schnell heraus, dass sie nicht tief im inneren Wald lagen, sondern gefährlich nahe an einer großen Wiese neben einer Taverne. Die Kampfspuren, die die Körper seiner Kameraden aufzeigten, ließen ihn höchste Vorsicht walten. Aber im Grunde genommen hatte er eh nie um Hilfe gebeten, mit Ausnahme dem Dienst als Taxifahrer, den Cho Hakkai annehmen sollte, damit der schon sein halbes Leben auf Reisen verbringende Priester etwas schneller zu seinem Ziel kam. Aber es lief wie immer nicht alles wie geplant und so saß er jetzt erschöpft in diesem Haus und zündete sich eine Zigarette an. Immerhin die konnte ihm keiner nehmen. Wie so oft eine Art Hilfe zur Meditation und Besinnung, die hin und wieder von Nöten war. Er zählte aber zunächst seine restlichen Kugeln, die ihn beschützen mussten, bis er diese gefährliche Region verlassen hatte – es waren genau 16 Stück – und erst dann tauchte er in tiefste Gedanken ab, wo ihn auch das Kitzeln der kleinen Insekten nicht stören konnte, die ihn langsam zu untersuchen begannen.
 

Sie standen schon seit Stunden am Wegesrand und warteten... warteten auf Beute...

Aber niemand kam vorbei und so wurden sie immer ungeduldiger, einer von ihnen hatte bereits sein Messer gezückt und spielte mit diesem herum.

"Wieso bist du so nervös?", fragte der Größte, der auch körperlich den stärksten Eindruck machte seinen Partner, der auf und ab trippelte und dabei einen aufgelösten Eindruck machte.

"Es-s ist total langweilig hier, ich brauche w-was zutun!", antwortete der und verwies auf den dritten, der sein Messer auch nicht ohne grund gezückt haben dürfte.

"Nun ob wer kommt oder nicht, wir müssen eh bis zur Dämmerung hierbleiben!", erwiderte der Große und fasste ihm an die Schulter, damit er stillhielt.

"Wieso eigentlich nicht nachts? Bestimmt fahren die alle nachts hier durch und verprassen vorher unseren Wegzoll in den Tavernen?!", tippte der Dritte und schnippte schneller mit seinem Jagdmesser.

"Unverschämtheit!", brüskierte sich der nervöse Typ.

"Na und? Meister Ko bekommt eh den größten Teil des Wegzolles. Jeder der ihn betrügt, stirbt sofort!", versuchte der Große das Thema abzuwiegeln.

"Ganz Recht!", ertönte plötzlich eine timme hinter den Dreien. Sie schauten sich überrascht um und erblickten die Schwester der genannten Person. Bevor sie irgendetwas sagen konnten, hielt Lilin die Hand ausgestreckt und lächelte dabei fies.

"Wenn du unser Gespräch mitangehört hast, weißt...", begann der Typ mit dem Messer, aber die Orangehaarige erwiderte gleich "Hab ich nich, um was geht's?"

"Wir kommen um vor Langeweile, weil niemand hier langkommt!"

"Gut, dann gibt's jetzt was zutun. Ich war eh nicht hier um Geld einzusammeln, es geht diesmal um drei Flüchtlinge, die hier ihr Spielchen mit uns spielen."

Die drei Typen guckten leicht irritiert, aber sie freuten sich spontan; jedes bisschen Aktion kam ihnen gelegen. Sie grinsten erfreut.

"Dürf-fen wir wem die Kehle aufschl-litzen?", verlieh der Kleinste, der bis eben noch nervös herumtrippelte, seiner Vorfreude und seiner Begierde Ausdruck.

"Hmm... leider nein!", antwortete Lilin schnippisch. "Der Meister möchte sie bei lebendigem Leibe ausweiden!"

"Ooooh, schööööön!", erklang es im Chor. Bevor sie Genaueres erfragen konnten, gab Lilin ihnen die nötigen Anweisungen: "Ihr geht nach Süden und informiert all eure Kameraden, die dort nichts zutun haben und dann hängt ihr dort diese Zettel an den Bäumen auf; jeder zweite Baum ungefähr! Und dann zieht ihr eine Grenze, dass niemand da durchkommt!"

"Aha...? Wieso n-nicht jagen?", fragte der Kleine enttäuscht.

"Weil wir nicht wissen, wo sie sind, du Idiot!", rüffelte Kogaijis Schwester ihn. "Außerdem würden sie euch möglicherweise überwältigen, immerhin haben sie auch mehrere Konfrontationen mit dem Meister, Yaone, Dokukakuji und meiner Wenigkeit überlebt! Der Plan ist aus dem Versteck anzugreifen, auch wenn es mir selbst nicht passt!"

"Okay... und wo ist der Meister?"

"Jagen!"
 

"Ooooh mein Koooopf...", stöhnte Son Goku, als er nach einer Weile wieder aufwachte und noch ohne Besinnung im Gebüsch lag, wo ihn der Priester zuvor liegen gelassen hatte. "Hunger...."

Zunächst setzte er sich auf, sah sich um und bemerkte schnell, dass er nicht wusste wie er seinen derzeitigen Standort erreicht hatte. Er sah die an das Gebüsch angrenzende Wiese mit der Taverne und fragte sich sogleich umso mehr, was er hier tat. Erst dachte er kurz daran, dass der Priester und sein sonderbarer Chauffeur ihn zurückgelassen hatten, da er wo es nur ging ihre Vorräte plündern würde - er machte keinen Hehl daraus, dass er das tun würde und wusste auch, dass sie es ihm nicht gutheißen würden -, als er dann aber Cho Hakkai unweit von sich selbst zwischen zwei großen Sträuchern und einem Baum liegen sah, verschwand der Gedanke wieder. Ehrlich gesagt wusste er rein gar nichts über den scheinbar immerzu furchtlos auftretenden Gesellen, aber es machte zumindest den Eindruck, dass sein Meister ihn benötigen würde. Während er so überlegte, überkam ihn aber der Hunger und nach einem kurzen Kampf mit sich selbst stürzte er sich in die Taverne, obgleich dies eine perfekte Falle sein konnte.
 

Eine halbe Stunde später wachte auch jener auf einem Auge bebrillte Chauffeur auf und erhob sogleich seinen sich ungemein steif anfühlenden Körper, um sich ebenfalls ein Bild von der Situation machen zu können. Er wusste genau wie Son Goku absolut nicht, was er in dem Gestrüpp nahe dieser Wiese, an die er sich auf jeden Fall noch erinnern konnte, tat und fragte sich, wo seine beiden Mitstreiter abgeblieben sind und was vor allem mit dem Dämonenpack geschehen ist.

"Haben Sie den Priester etwa mitgenommen und foltern ihn jetzt?", war sein erster Gedanke, aber die laute Aussprache dieses Gedankens tat ihm nicht gut, denn es setzte sofort einen Rüffel von hinten.

"Denk nicht im Traum daran, dass ich mich von solchen Lackaffen verschleppen lasse!"

"Sanzo-sama!"

"Komm mit, wir haben etwas zu erledigen!"

"Würden Sie mir vielleicht netterweise erklären, was...?"

"Dafür haben wir keine Zeit!", gab sich der Blonde gewohnt bestimmend und unnachgiebig, aber im tiefsten Inneren war er froh, dass er den Mann noch unversehrt dort gefunden hatte, wo er ihn vierzig Minuten zuvor hatte liegen lassen. Er hätte sich selbst die Schuld gegeben, wenn sie ihn gefunden hätten, auch wenn das nicht seinem Auftreten entsprach. Jedenfalls fühlte er sich nach seiner kleinen Meditation ausgesprochen gut und hielt die Pistole locker und leicht per Drehung an seinem rechten Zeigefinger geschwungen. Jedwede Verkrampfung, die er zuvor verspürte, war wie weggeflogen und auch sein Kopf arbeitete klar und so wie er es jetzt nötig hatte.

"Okay, ich folge Ihnen!", bemerkte das auch Cho Hakkai und wurde zugleich selbst etwas sicherer. Wo ihr kleiner vielfräßiger Kamerad steckte, den Gedanken vergaßen sie allerdings beide.
 

"Lecker! ...Sie sind eine Göttin!", hätte ihnen darauf wahrscheinlich ein lautes Schmatzen die Antwort darauf gegeben, wenn sie sich nur etwas näher an der Taverne befunden hätten. Dort saß der kleine Affe nämlich und stopfte wie ein Wilder das Essen in sich hinein, was ihm die Empfangsdame- und Kellnerin in mehreren Fuhren brachte. Er befand sich mittlerweile im sechsten Gang und die Schulden, die er machte, wurden langsam gefährlich, da Frauen im Zweifelsfall bekanntermaßen eine höhere Gewalt anwendeten, der ein Mann nichts entgegenzusetzen hatte. Aber da scherte sich der Vielfraß nicht drum und verlangte nach dem nächsten Gang, den zu seiner Enttäuschung bereits das Dessert darstellen sollte.

"Sie haben einen gesunden Hunger, werter Herr. Aber überschätzen Sie ihren Körper nicht, jeder hat seine Grenzen!", versuchte die Kellnerin, die von all dem Trouble und der Tatsache, dass ihr einziger Gast ein von Kogaiji gesuchter Feind war, nichts wirklich mitbekommen hatte oder sich zumindest nicht darum scherte, es mit der Vernunft-Schiene, aber die wirkte bei Son Goku generell nicht; er verlangte nach mehr Fleisch.

"Wie sieht es mit der Bezahlung aus?", stellte die letztendlich doch etwas skeptisch gewordene Frau schließlich die kritische Frage...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fragile
2009-05-08T20:05:58+00:00 08.05.2009 22:05
hehe xD

ok du hast recht... ich kapier kein bisschen was... aber ich wollte ja einfach mal deinen schreibstil betrachten und ich war soo neugierig, dass es mich also doch hierher verschlagen hat. :3

und jetzt mal story hin oder her, dass was ich gelesen hab, fand ich spitze.
du beschreibst alles so schön, nicht zu viel, sondern genau richtig. und das finde ich einfach klasse.
viele schreiben immer so viel und labern drum herum und verlieren das interessante schnell aus den augen.
bei dir kann ich mir alles vorstellen.. der efeu und die vielen tiere... es wirkt real *__*

und genau das weiß ich schon jetzt zu schätzen *___*

rechtschreibung und grammatik finde ich auch lobenswert.
nur eines stört mich. deine [ ... ] XD das finde ich etwas doof am satzende. aber jedem selbst überlassen ^^ ich versuche es immer so gut es geht zu vermeiden. nur wenn ich so privat schreibe xD tauchen die drei punkte auf

mach weiter so ^^

und versprochen, ich werde mal von anfang an lesen xD dann weiß ich, worum es geht ;)

grüße

deine kokosflocke ♦


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