Sarcastic Drug von Chrolo (Geteiltes Leid ist halbes Leid) ================================================================================ Kapitel 14: Next Mission / Game-Start ------------------------------------- 14.Kapitel Im Hauptquartier der Izumokai war wieder mal sehr viel los; Regionalleiter Sanada schaute grimmig zu seinen Jungs und drückte dabei seine ‚Royal Ark’ so fest in seinem Aschenbecher aus, dass er sich am Ende fast noch den Finger vor Anstrengung verbog. Erst schaute er Tatchan an, dann Hizumi und dann Osamu. Alle drei hatten ihre Aufträge in seinem Auge vermasselt und Osamu und Tatchan sich darüber hinaus noch erlaubt, den Kontakt zu ihrem Chef zwischenzeitlich abzubrechen. Hizumi, ein kleiner Durchschnittsjapaner, an dem so ziemlich alles normal war, was unnormal sein könnte, hatte parallel den Auftrag, gefakte Drogen an Leute des Tojo-Clans zu verkaufen. Nur traute er sich nicht, einen Schritt über die imaginäre Grenze zu machen, da schon soviele im Bereich des Feindes umgekommen waren. Niemand kannte sein Gesicht, er war Neuling, aber er wollte sein Gesicht auch gar nicht bekannt machen. Und die meisten Dealer des Tojo-Clans würden eh nur dann Drogen kaufen, wenn man sie professionell überzeugen würde. Aber das traute sich Hizumi schon gar nicht zu. „Aaaalso, Jungs…! So geht das nicht! Wenn wir uns nicht von diesem Früchtchen und seiner Truppe eingrenzen lassen wollen, sollten wir schleunigst unsere Füße in die Hände nehmen und handeln!“, sagte Sanada, der seine Aufgabe als Regionalleiter ernster denn je nehm. Seit Jun Sekiya den Einflussbereich des Tojo-Clans vergrößert hatte, war er ziemlich angespannt. „Die Mafuba-Sekte, die Gonjos, die LAS, die Tooru-Mafia und der Mizugi-Clan… alles einflussreiche Clans… und alle sind sie untergegangen, weil sie unvorsichtig waren! Na gut, die Tooru-Mafia hat sich selbst aufgelöst, weil sie es zu gefährlich hielt, sich gegen uns aufzulehnen und ihr Einflussbereich immer kleiner wurde! Die LAS ist mit dem Tojo-Clan fusioniert und hat mit ihrer Hilfe die Mafuba-Sekte platt gemacht! Die Geschichte des Mizugi-Clans kennen wir alle, das war nicht sehr schön! Ich habe übrigens gehört, dass deren Vize-Anführer noch lebt und auf freiem Fuß ist! Und die Gonjos waren die Letzten, die uns und dem Tojo-Clan noch Paroli geboten haben. Aber nachdem Sekiya an die Macht kam, hat der Tojo-Clan deren Gebiet in Windeseile eingenommen! Deren Einbflussbereich ist jetzt fast doppelt so groß wie unser! Das kann ich mir nicht länger ansehen! Ihr müsst vollsten Gehorsam leisten, sonst können wir nicht auf Dauer überleben!“, wetterte Sanada und fuchtelte beim Erzählen wild mit seinen Armen umher. „Ach, wenn Kubota doch noch da wäre…!“ „Hmm, verlassen sie sich auf uns!“, entgegnete Osamu nur platt, der keine Lust hatte, sich stundenlang mit seinem Chef auseinanderzusetzen. „Das muss ich!“, sagte Sanada und nickte. „Im Gegenzug… werden sie mal wieder entspannter und kümmern sie sich auch wirklich um unsere Probleme, statt ihrem Kubota hinterherzuschauen!“, erlaubte Osamu sich, seinen Chef zu tadeln. Der fand das natürlich gar nicht lustig und funkelte den Führer der Jugend böse an. „Lass mich nur machen, du hast keine Ahnung von seinen Fähigkeiten!“ „Okeee… aber ich glaube nicht, dass er uns nützlich sein kann…!“ „Schweig! Wenn ihr kooperiert, kriegen wir ihn schon wieder in unsere Hände!“ „Naja, kommen sie wenigstens mal wieder runter, ist ja schrecklich!“, maßte sich Osamu an und erhielt erstaunte Blicke von Tatchan und Hizumi. „Raaaauuuus!“, brüllte Sanada und Osamu ging ruhig aus dem Büro des Regionalleiters. „Unerhört, was erlaubt der sich eigentlich? Nur, weil er Führer der Jugend ist, dabei habe ich ihm den Posten gegeben! Unverschämtheit!“ Tatchan hätte seinem Kumpel in dieser Situation ja gerne Recht gegeben, aber wenn er was gesagt hätte, wäre er auch aus dem Büro verbannt worden und er lebte ja von den Aufträgen Sanadas. „Okay, Hizumi, du nimmst Osamus Part in der nächsten Mission ein! Hört zu, ich will, dass ihr in unser Geheimversteck an der ‚Ringo Tori 68’ geht und ungesehen den braunen Koffer mitnehmt! Den braunen Koffer, nicht den schwarzen!“ „Oho, jetzt schon?“, fragte Tatchan verblüfft. „Ja, wir müssen handeln! Gestern wurden drei Dealer vom Tojo-Clan in unserem Revier gesichtet!“, erklärte Sanada. „Okay, verlassen sie sich auf uns! Aber das mit dem Funkkontakt lassen wir lieber, das gibt nur Stress!“ „Einverstanden, ihr macht ja eh, was ihr wollt…!“, stimmte der Schwarzhaarige zu und beruhigte sich langsam wieder von seinem Wutanfall. Während Tatchan und Hizumi den Raum verließen, lehnte er sich zurück und zündete sich noch eine ‚Royal Ark’ an. „Hach ja, die Uhr tickt weiter…. Wann fällt die Entscheidung?“ „Ich habe etwas gefunden!“, rief Nobuto und holte seine beiden Teamkameraden in einen Raum im ersten Stock. „Schaut her, hier wurde eindeutig etwas präpariert! Sie waren hier, wie du erzählt hast!“ „Ja sag ich doch!“, bestätigte Tokitoh sich noch einmal. „Zwei Drähte… was hat das zu bedeuten? Eine sonderbare Falle!“, murmelte Toki, der sich vor die Stelle hockte, die Nobuto entdeckt hatte. „Wir haben keine Zeit mehr, in einer Minute dürfen unsere Gegner das Kampfgebiet betreten! Los, Tokitoh nach oben, du beobachtest die fünf Räume, die ich mit einer Cam versehen habe! Wenn du wen siehst, sagst du uns durch das Funkgerät, in welchem Raum einer ist! C03 ist die Eingangshalle, da werden sie wahrscheinlich kommen! C02 ist auch wichtig, das ist der einzige Durchgangsraum in den zweiten Stock! Außer sie klettern außen an der Wand hoch!“, erklärte Nobuto und Tokitoh eilte flugs nach oben. „So, nun zum Hauptproblem… wer bekommt die Disc?“ „Nimm sie ruhig…!“, sagte Toki. Er vertraute dem Schwarzhaarigen blind, was vielleicht gar nicht so weise war, wie er sonst immer handelte. „Dann sollte ich mich auch eher oben aufhalten…!“ „Mach das, ich verstecke mich in dieser Abstellkammer und warte auf ein Signal von Minoru!“ „D’accord!“ Da klickte die Uhr und zeigte 13 Uhr an. Das Spiel begann. „Also los! Kenwyne, du nimmst den Vordereingang! Ich gehe hinten rum und Kubota, sie gehen gleich in den ersten Stock! Sie können doch klettern, oder?!“, wies Junichi seinen Teamkollegen die Vorgehensweise zu Beginn an. Makoto war etwas überrumpelt von Junichis Anweisung und schluckte bedächtig. Aber Junichi machte sich schon auf den Weg nach hinten und ließ ihm keine Zeit für Beschwerden. „Petri Heil! Wir werden es nicht leicht haben!“, meinte Kenwyne und setzte ein genüssliches Grinsen auf, voller Lust auf den anstehenden Showdown. „Ich sehe wen!“, rief Tokitoh durch das Funkgerät, als er Kenwyne durch den Vordereingang kommen sah. Der Jamaicaner handelte gar nicht vorsichtig und überrumpelte die Räume mehr oder weniger. Zuerst hastig ins ehemalige Wohnzimmer, dann mit Wucht durch die rissige Tür des ehemaligen Kinderzimmers und als nächstes in das große Esszimmer, wo tatsächlich noch ein langer alter Tisch stand, der früher wohl für Festmahle benutzt wurde. „Ich habe erwartet, dass sie nicht hier sind!“, sprach er ins Funkgerät zu Junichi, der mehr oder weniger nebenan operierte. Fast lautlos durch die alte Glastür gehend, schaute sich der Blonde vorsichtig im Raum um und richtete seine Pistole auf alles, was sich bewegte. Er hätte jetzt am liebsten sofort eine Krabbelmine gelegt, aber wollte sie sich noch aufsparen. …Genau über Junichis Kopf stand Nobuto, eine Stange Dynamit in der Hand. „Asta la vista, Baby!“, sagte er und trat mit Gewalt ein Loch in den Boden, durch den er das vorher angezündete Dynamit warf. Junichi war überrascht und konnte gerade noch aus dem Raum springen, bevor der Sprengstoff explodierte. Nobuto achtete gar nicht darauf, ob er seinen Feind ausgeschaltet hatte und stürzte sofort zur Treppe in den zweiten Stock. Tokitoh sah ihn rennen und machte sich so seine Sorgen, da er die Vorgehensweise seiner Teamkollegen nicht kannte. „Wir werden sehen, ob er noch lebt. Du erstattest Bericht, wenn du wen siehst. Und wenn es drei verschiedene Typen sind, lass es uns wissen!“, sagte Nobuto zu dem naiven Kerl, der oben gebannt auf die fünf Bildschirme starrte, die Nobuto aufgebaut und mit einer großen Batterie verbunden hatte. „Roger!“ „Toki, pass auf! Einer ist vorne und der hinten lebt bestimmt auch noch!“, sprach Nobuto zu Toki. Es war das erste Game, wo Nobuto den Gruppenführer mimte, vorher war Toki der heimliche Chef. Aber Toki redete nicht viel. Junichi lag in der Klammerstellung im Gras hinter dem Haus und verdeckte sich noch das Gesicht. Dann aber sprang er auf und schaute angespannt zu dem Loch, was Nobuto in die Decke getreten hatte. Um ein Haar hätte es den Chef von Team ‚BUG’ sofort erwischt, aber er hatte eine sehr gute Reaktionsgabe, noch besser als die von Makoto und Kenwyne, und konnte sich noch gerade so retten. Da er nichts sah, ging er wieder zu der Glastür, deren Glas durch die Explosion zerbarstet wurde. Er näherte sich vorsichtig dem Loch und rannte dann eilig unter ihm vorbei, durch die offenstehende Tür ins Bad, welches er im ersten Moment für einen Flur gehalten hatte. Direkt nebenan hörte er Kenwyne eine Tür eintreten und mit eine Maschinengewehr rumballern. „Du Idiot, viel zu auffällig!“, hätte er am liebsten gebrüllt, aber im letzten Moment besann er sich noch und sagte es leise ins Funkgerät. Mit einem lapidaren „Sorry!“ hörte Kenwyne auf, den Rambo zu spielen und schaute sich prüfend in der Küche um, die er zuvor verwüstet hatte. Von der Küche gab es eine direkte Tür zum Bad, durch die Junichi jetzt ging. Um ein Haar hätte der Jamaicaner ihm die Kugel gegeben, aber der Schwarze hatte eine unglaublich gute Beobachtungs- und Reaktionsgabe und schaltete sofort um. „Baka!“, rief der Blonde und zeigte ihm den Vogel. „Okay, hier ist alles im Reinen, schauen wir mal nach oben! Kubota hat sich noch gar nicht gemeldet!“, sagte Kenwyne und drehte um, zurück ins Esszimmer, durch das er in die Küche gelangt war. Dann gingen beide zurück in die Eingangshalle und schauten auf die Treppe, die in den ersten Stock führte. Junichi entdeckte sofort die Kamera, die Nobuto hier platziert hatte und schoss sie ab. „Wenn du nicht so grobmotorisch gehandelt hättest, wäre sie dir auch aufgefallen!“, herrschte er Kenwyne an und zwang den Schwarzen fast zu einem selbstironischen Grinsen. „Zwei Feinde in der Eingangshalle, beide mit Schusswaffen ausgerüstet! Der Eine ist der, den ich schon in der Stadt getroffen habe! Der Andere ist klein und blond und hat soeben die Kamera abgeschossen!“, sprach Tokitoh in dem Moment ins Funkgerät. „Roger!“, antwortete Nobuto und verharrte weiterhin ruhig auf der Treppe zum zweiten Stock. Toki befand sich noch in der Abstellkammer und gab keinen Mucks von sich. „Sie werden kommen…!“, murmelten Beide unabhängig von einander und nahmen ihre Waffen in die Hand. Tokitoh ein Messer, Nobuto eine Pumpgun. Als Kenwyne und Junichi den ersten Stock betraten, Kenwyne voran und Junichi in Deckung hinter ihm, war es überall ruhig. „Krabbelmine?“, flüsterte Keywyne. „Krabbelmine!“, erklärte sich Junichi einverstanden und holte eine solche aus seinem Rucksack. Er zündete sie, während Kenwyne schon auf dem Weg zurück nach unten war und hechtete dann hinterher. Es dauerte etwas, man hörte ein Ticken und Klappern und dann flog die Mine in die Luft und riss den Flurboden auf, mitsamt der Wände zu einigen Nebenräumen. Toki stand jetzt schutzlos im Freien. Die Tür zur Abstellkammer ging eigentlich in die andere Richtung, aber hinter ihm explodierte die Wand und er hatte Glück, dass er wegen des Tickens noch rechtzeitig schnell aus der Kammer geflohen war. Tokitoh konnte im Moment nicht viel machen, da die restlichen vier Kameras nicht im Flur des ersten Stocks platziert waren. Die nächste war in dem Raum, der den Flur mit der Treppe zum zweiten Stock verband. „Ob es was gebracht hat?“, fragte sich Kenwyne, während er sich aufrichtete. Er war beim Runterlaufen der Treppe über seinen einen 'Umhang' gestolpert und rollte die letzten sechs Stufen runter. Aber er war abgehärtet, nach seiner Zeit im Gefängnis. Junichi stand vor ihm und schaute prüfend nach oben, gewagt die ersten beiden Stufen in Angriff nehmend. Plötzlich wirbelte er herum und sah hinter dem verdutzten Kenwyne einen großen Mann mit einer Pistole vor ihnen stehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)