Benimm dich wie ein Malfoy von abgemeldet (HPxDM) ================================================================================ Kapitel 4: Verrat an Harry -------------------------- So, ihr Süßen. Hier ein neues höchsinteressantes Kapi. ICh hoffe es gefällt euch, so wie mir. Das ist bisher mein Lieblingskapi. Und vielen dank noch mal für die schönen Kommis. Ich hoffe, ihr seid auch weitehin so fleißig und lest meine Story. ja, ich will euch ja nicht lange aufhalten. Viel Spaß beim lesen! :-) Katzi ************************************************************************** Kapitel 4 Verrat an Harry Unruhig rutschte Harry auf seinem Stuhl hin und her. In zehn Minuten war die Stunde bei Professor Flitwick zu Ende und dann musste er zu Snape. Was ihm dieser wohl zu sagen hatte? Harry fragte sich, ob Snape versuchen wird zu erklären, wieso Dumbledore sterben musste. Er war schon sehr gespannt darauf, was sich der Totesser für ihn ausgedacht hatte. Als Professor Flitwick sie entließ, beeilte Harry sich nicht sonderlich aus dem Raum. Er hatte es nicht eilig Snape gegenüber zu treten. Hätte er gewusst, dass ein gewisser Slytherin, der als Erster den Raum verließ, das selbe Ziel wie er hatte, hätte er sich auch beeilt. Doch das entging Harry. Draco war schon am Wasserspeier, als Harry aus dem Raum schritt und sich auf den Weg machte. „Sahnekaramellbonbons?“ Draco gluckste, als er die Tür zu Snapes neuer Behausung hinter sich schloss. Severus lächelte verschmitzt. „Kennst mich schlecht, Draco.“ Dieser nickte: „So wie´s aussieht.“ „Jetzt komm erst mal her, Kleiner. Ich habe dich vermisst.“ Severus winkte Draco zu sich und umarmte ihn. „Ich dich auch, Onkel Sev. Wieso hast du dich nicht gemeldet? Mutter und ich haben uns Sorgen gemacht. Nach der Aktion im Sommer habe ich dich nicht gesehen. Und als Vater getötet wurde, hatten wir auch um dich Angst.“ Draco krallte sich am Umhang des Zauberers fest und versuchte gegen die Tränen anzukämpfen. „Ich weiß, Draco. Ich weiß. Ich konnte mich nicht melden. Dann hätte Voldemort mich sofort gefunden. Und ich wollte nicht gefunden werden. Ich wollte gewiss keinen Lohn für meine Tat ernten, und schon gar nicht von ihm. Ich habe mich die ganze Zeit hier in Hogwarts versteckt. Der Phönix-Orden hat mir auch sehr geholfen. Ich bin jetzt so was wie der neue Boss dort. Ich habe ihnen allen die Augen im Bezug auf Dumbledore geöffnet. Merlin sei Dank gibt es Denkarien! Ohne meine Erinnerung an die Unterhaltung mit dem alten Hexer, hätten sie mich niemals am Leben gelassen.“ „In wie fern? Was hat denn Dumbledore gesagt?“ Draco schaute zu Severus hoch in der Hoffnung sofort eine Antwort zu bekommen. „Das kann ich dir jetzt noch nicht sagen. Harry muss es zuerst erfahren. Ich würde sagen, du gehst auf den Turm. Dort kannst du alles mithören. Er müsste gleich hier sein.“ Severus schob Draco in Richtung der Stufen. Und tatsächlich klopfte es an der Tür, als Draco oben ankam. Aus seinem Versteck konnte er Harry sehr gut sehen, wie er in den Raum kam und an der Tür stehen blieb, sich umschauend. Harry machte die Tür hinter sich zu und blieb stehen, sich umschauend. Alles sah noch genau so aus, wie zu Dumbledores Lebzeiten. Es hingen die selben Bilder an den Wänden, es standen die selben Sachen herum. Die selbe Uhr tickte an der Wand und der selbe kleine Tisch stand mitten im Vorraum. Harry wartete darauf, dass er aus einem Albtraum erwachte und Dumbledore ihn hinein rief. Doch nichts geschah. Stattdessen hörte er eine andere, kältere, schmerzhaft bekannte Stimme welche: „Kommen sie rein, Potter“, rief. Langsam schritt er durch den Vorraum und blieb im Durchgang stehen, als er die zwei Stufen hoch kam. Er schaute sich um und sah Snape neben dem Schreibtisch stehen, an welchem er letztes Jahr mit Dumbledore zusammen ins Denkarium eintauchte. Es schien Ewigkeiten her zu sein, obwohl erst wenige Monate verstrichen waren. „Professor“, sagte Harry kalt, nur aus Höflichkeitsgründen. Am liebsten hätte er Snape sofort einen Fluch an den Hals gejagt, doch er beherrscht sich. „Mister Potter, setzen sie sich bitte.“ Snape zeigte auf den, vor dem Tisch stehenden, bequemen Stuhl und wartete, dass Harry seiner Bitte nachkam. Doch dieser ließ sich Zeit. Ihm war das alles viel zu suspekt, als das er auf Snape hören sollte. Was hatte dieser vor? Das hätte Harry zu gerne gewusst. Letztendlich setzte sich Harry auf den Stuhl und schaute zu Snape hoch. Dieser erwiderte seinen Blick und es vergingen wieder lange Sekunden in denen keiner etwas sagte. Stillschweigend machte Severus wenige Schritte zum nebenstehenden Schrank und holte eine Schale heraus, welche Harry nur zu gut kannte – Snapes Denkarium. Dann nahm er eine auf dem Tisch stehende Phiole und schüttelte den silbrigen Nebel in die Schale. „Schauen sie es sich an. Dann reden wir weiter.“ Er setzte sich hinter den Tisch und wartete nun auf Harrys Reaktion. Dieser zuckte nur kurz mit den Schultern. Wenn Snape es wollte würde er es tun, doch das hieß nicht, dass Harry seine Meinung ändern würde. Ohne ein Wort zu sagen, tauchte Harry mit dem Gesicht in die Erinnerung. Draco beobachtete interessiert das Schauspiel. Spannung lag in der Luft, denn keiner der Beiden sagte nur ein Wort, und doch verstanden sie sich. Man könnte die Luft schon fast anfassen, so geladen war diese. Er musterte das Denkarium von oben. Er hatte noch nie eins aus der Nähe gesehen. Ganz deutlich hörte er Severus Worte und wunderte sich, dass Potter der Aufforderung nachkam. Er sah wie dieser sich über die Schale beugte und die rabenschwarzen Haare sich um diese legten. Draco war gespannt, was noch alles passieren würde. „Professor bedenken sie doch! Was hätte das für Auswirkungen!“ Als Harry auf dem Boden landete, sah er sofort, dass er in Dumbledores Büro war. Es sah genauso aus, wie er es eben verlassen hatte, nur spürte man hier noch Dumbledores Anwesenheit. Er fuhr herum, als er die bekannte Stimme hörte, welche nicht kalt und schneidend, wie im Unterricht klang, sondern besorgt und verzweifelt. Dumbledore und Snape kamen ins Büro hinein und Snape schlug hinter sich die Tür zu. Harry stockte der Atem, als er den ehemaligen Direktor vor sich sah. Lebendig und frohen Mutes stand Dumbledore unmittelbar neben ihm und musterte Snape. „Da gibt’s nichts zu bedenken, Severus. Ich habe es schon vor Jahren so geplant und nun bin ich näher an meinem Ziel als je zuvor. Es dauert nicht mehr lange.“ Harry wunderte sich, wie hochmutig und arrogant Dumbledores Stimme klang. Diesen Tonfall hatte er noch nie gehört. „Sie wollen den Jungen wirklich opfern?“ Snape stand immer noch an der Tür und sah den Hexenmeister flehend an. Dieser nickte nur und setzte seinen Weg zu seinem Schreibtisch fort. Harry horchte auf. Konnte es sein, dass sie über ihn redeten? „Ich werde sie aufhalten!“ Snape stürmte ihm hinterher und blieb vor dem Tisch stehen, sich mit den Händen darauf abstützend. „Wenn ich der Meinung wäre, du könntest mir gefährlich sein, hätte ich dich schon vor sechszehn Jahren aus dem weg geräumt, Severus. Schon damals, an diesem kalten Abend, als du mich und Sybill belauscht hattest. Doch ich ließ dich am Leben. Noch besser: Ich ließ dich wieder zu Voldemort zurück kehren und ihm die Neuigkeit überbringen. Das gehörte zwar noch nicht zu meinem Plan, doch es wurde zu einem Teil davon.“ Nun war sich Harry ganz sicher, dass sie über ihn redeten, denn Sybill Trelawney sprach einst die Prophezeiung über ihn und Voldemort aus. Gespannt hörte er dem Gespräch weiter zu. „Voldemort war einst ein Schützling von mir. Ich spüre es damals wie heute, wenn er etwas böses tut. Auch damals habe ich es gespürt. Ich habe gespürt, wie bei dem Mord an Lilly und James Potter sich ein Teil seiner Seele wieder einmal abspaltete. Er selbst bemerkte es nicht, denn seine Seele war minimal, nach dem er schon 7 Horkruxe geschaffen hatte. Deswegen bemerkte er es auch nicht, dass dieser Teil in Harry eingeschlossen wurde, als er den Todesfluch über den Jungen aussprach. Harrys Narbe ist das Zeichen für den Teil der Seele in ihm und nicht für den überlebten Angriff Voldemorts. Severus, du kennst doch bestimmt das Märchen, dass einige Kräfte Voldemorts auf Harry übergegangen sind.“ Dumbledore musterte den schwarzhaarigen Professor über seine Brille hinweg. Severus nickte und Dumbledore fuhr fort. „Nicht ein Teil der Kräfte, sondern ein Teil der Seele. So gesehen ist Harry ein menschlicher Horkrux.“ Harry wurde es auf einmal ganz kalt. Er soll ein Horkrux sein? Aber Dumbledore wollte diese doch vernichten? Wollte er dann auch ihn aus dem Weg räumen? Aber wie konnte das sein? Dumbledore hatte sich all die Jahre um ihn gekümmert, ihn unterstützt, ihn wieder auf die Beine geholfen, wenn Harry wieder mal auf Voldemort traf. Er hatte ihm wieder Hoffnung gegeben, wenn alles aussichtslos schien... „Und sie wollen diesen vernichten“, hörte er Severus auf einmal ganz leise sagen. Geschockt beobachtete Harry wie Dumbledore nickte. „Wie stellen sie es sich vor, Professor? Wollen sie zu Potter gehen und ihm sagen: So und so, du bist halt auch ein Horkrux und deswegen töte ich dich jetzt?“ Severus lächelte schief, als sein Gegenüber den Kopf schüttelte. „Viel einfacher, Severus. Viel einfacher. Der Seelenbruchteil macht Harry von Tag zu Tag schwächer. Früher war es nicht so bemerkbar, aber jetzt, wo schon zwei Horkruxe zerstört sind, wird es schlimmer kommen. Dann lasse ich Voldemort und den Kleinen kämpfen, wenn ich alle Horkruxe zerstört habe. Natürlich wird Harry den Kampf nicht überleben, das ist klar. Er wird bis dahin gar keine Kraft mehr haben um zu kämpfen. Wenn Voldemort ihn tötet, ist auch der Seelenteil verloren. Und dann werde ich gegen Voldemort kämpfen und das Duell gewinnen, denn auch dieser wird geschwächt sein, wenn ich alle seine Horkruxe vernichte. Es ist alles durchdacht. Ich habe nur zu viel Zeit durch die Suche der Horkruxe verloren. Bald ist alles vorbei.“ Zufrieden lehnte sich Dumbledore im Sessel zurück und faltete die Hände im Schoß zusammen. Als Harry ihm anschaute, sah er seinen triumphierenden Blick und es lief ihm kalt den Rücken runter. „Das können sie nicht verantworten! War denn jetzt alles umsonst gewesen? Die Kämpfe jedes Jahr? Hatte Potter sich etwa umsonst für sie abgemüht? Wieso haben sie ihn im Glauben gelassen, er könnte gegen Voldemort gewinnen? Sie haben ein ganzes Märchenschloss aufgebaut. Wozu die ganzen Lügen? Sie hätten den Jungen auch gleich an Voldemort ausliefern können. Dann hätten sie gleich einen Horkrux weniger vor sich.“ Severus schritt jetzt unruhig hin und her. Harry hörte die Rädchen in seinem Kopf arbeiten. „Und der Phönix-Orden? Was ist damit? War der Tod von Sirius Black auch ein Teil ihres Plans?“ Er blieb stehen und wandte sich an Dumbledore, welcher ruhig da saß und Severus beobachtete. Harry spürte, wie eine Hand ihn aus dem Denkarium zog, obwohl er noch gar nicht bereit dafür war. Er wollte Dumbledores Antwort hören, doch es war zu spät. Er saß schon wieder auf dem Stuhl in Snapes Büro und dieser stand neben ihm. Ohne aufzusehen, zog Harry die Beine an sich, senkte seinen Kopf auf diese und schluchzte laut. Nichts auf der Welt konnte ihn jetzt davon abhalten zu weinen. Draco wollte sofort nach unten rennen und den Kleinen beruhigen, als er sah und hörte, dass Harry weinte. Nur der Blick von Severus nach oben hielt ihn davon ab. Dieser schüttelte den Kopf und Draco biss sich auf die Lippe um nicht zu protestieren. 'Verdammt! Was geht dort vor? Was hat er gesehen? Ich will´s wissen!' Unruhig lief er im Turm auf und ab. Er musste sich gerade keine Sorgen machen, dass er gesehen wird, denn Harry weinte noch und hielt den Kopf gesenkt. Überrascht stellte er fest, dass jemand das Büro betrat. Er versteckte sich wieder und beobachtete, wie Professor McGonnagal sich Severus und Harry näherte. Gespannt wartete er auf weitere Überraschungen. Harry zuckte, als er die Hand auf seiner Schulter spürte. Langsam hob er den Kopf und wischte sich die Tränen aus den Augen, um etwas sehen zu können. Überrascht stellte er fest, dass Professor McGonnagal vor ihm stand und ihn besorgt anschaute. „Harry“, begann sie und er versuchte den Kloß in seinem Hals hinunter zu würgen, um ihr zu antworten. „Ich weiß, wie furchtbar es für dich ist, die Wahrheit zu erfahren. Glaube mir, dass der gesamte Phönix-Orden nichts davon gewusst hatte. Severus hat uns allen die Augen geöffnet. Keiner von uns hätte jemals geglaubt, dass Professor Dumbledore so eigennützige Ziele verfolgt.“ Harry versuchte ihr zuzuhören, doch ihre Worte erreichten sein Bewusstsein nicht. Eine einzige Frage breitete sich darin aus: WIESO? Er senkte den Kopf und ging die Angriffe Voldemorts in Gedanken durch. Was hatte Dumbledore getan, dass Harry ihm so vertraut hatte? Was war geschehen, dass er Dumbledores wahre Absichten nicht erkannt hatte? Harry erinnerte sich, dass Dumbledore ihm niemals freiwillig irgendwelche Informationen verriet. Nur wenn es nötig war, oder wenn Harry in Rage war, und Dumbledore versuchte ihn zu beruhigen. Harry dachte gezielt an das Abenteuer im Ministerium. Erst als Harry ausgerastet war, erzählte ihm Dumbledore von Trelawneys Prophezeiung über ihn und Voldemort. Vorher ist nie ein Wort darüber gefallen. Oder die Tatsache, dass Dumbledore ihn nie von irgendwas abzuhalten versuchte. Sei es der Abstieg in die Kammer der Schrecken, oder die Suche nach dem Stein der Weisen. Harry war sich sicher, Dumbledore wusste immer wo Harry, Ron und Hermine sich befanden. Doch er schickte ihnen niemals Hilfe. Nie sagte er: „Harry, geh da nicht hin. Du wirst sterben.“ Er sagte nur: „Es ist gefährlich“ oder so etwas in der Art. Es war fast so, als hätte Dumbledore nur darauf gewartet, dass Harry bei einem Abenteuer abkratzte. Er wartete drauf, dass ein Horkrux vernichtet wurde. Und andererseits spielte er immer den besorgten Direktor, der sich um das Wohl seines Schülers Gedanken machte. Harry musste zugeben, dass Dumbledore eine tolle Show in den letzten Jahren abgezogen hat. Und Harry war ihm voll auf den Leim gegangen. Er zählte Dumbledore schon fast zur Familie, welche er nie hatte. Und wunderte sich doch jedes Jahr aufs Neue, wieso er in den Ligusterweg musste. Das passte hinten und vorne nicht zusammen. Doch das wurde Harry erst jetzt klar. Eine Wut stieg in ihm auf und er ballte die Fäuste. „Harry, wir können verstehen wie dir zu mute ist.“ Harry hob den Kopf und starrte McGonnagal entsetzt an. „Das glaube ich weniger, Professor. Sie – der gesamte Phönix-Orden – wurden zwar auch ihm getäuscht, doch sie wurden nicht als Köder missbraucht. Ihnen wurden zwar die selben Märchen erzählt, doch sie waren nur stille Beobachter, während ich alles am eigenen Leib spüren musste. Keiner kann mich verstehen. Sie können es versuchen, doch die Tatsachen bleiben wie sie sind – ich war nur das Mittel zum Zweck. Ein Spielzeug seiner Eitelkeit und seiner Machtgier.“ Harry erhob sich von dem Stuhl, mit der Absicht zu gehen. „Potter, warten sie doch“, versuchte Snape ihn aufzuhalten, doch Harry hatte nicht die Absicht auf ihn zu hören. „Harry, der Seelenteil bringt dich um“, rief ihm McGonnagal hinterher und Harry wirbelte herum. Ungläubig musterte er sie und sah Snape nicken. „Es absorbiert deine Kräfte, genau wie es einmal Ginny Weasley wiederfahren ist. Du merkst es doch selber auch. Deine Kopfschmerzen werden immer schlimmer.“ Ein Hoffnungsschimmer regte sich in den Augen der Professorin, dass Harry auf sie hören würde, doch dieser zuckte nur mit den Schultern. „Es ist sowieso mein Schicksal zu sterben. Sie kenne die Prophezeiung, Professor? Keiner überlebt, während der andere am Leben ist“, zitierte Harry Trelawneys Aussage und schaute McGonnagal und Snape vielsagend an. „Verdammt, Potter! Die Prophezeiung wurde gemacht, bevor den Horkrux in sie eingesetzt wurde. Sie stimmt vorne und hinten nicht mehr. Es gibt noch eine andere Prophezeiung, welche sie und Voldemort betrifft. Diese wurde vor rund hundert Jahren von Cassandra, der Großmutter unserer lieben Kollegin,“, Snape versog das Gesicht, „gemacht. Ja, so weit konnte sie in die Zukunft blicken“, fügte er hinzu, als er Harrys ungläubige Blicke sah. „Sie haben die Prophezeiung teilweise schon gehört. Und zwar vom Sprechenden Hut.“ „Sie meinen... die von gestern Abend?“ Harry blickte von McGonnagal zu Snape und beide nickten gleichzeitig. „Sie erinnern sich bestimmt an eine gewisse Stelle? Ein dritter wird dir helfen können, du heller Stern am Firmament“, zitierte Snape und Harry nickte. Das war die Stelle mit der er am meisten Schwierigkeiten gehabt hatte. „Was ist damit?“ Er wartete auf eine Antwort und Snape lächelte leicht. „Das war tatsächlich Cassandras Aussage gewesen. Der erste, von dem sie damals sprach war Dumbledore und sein Verrat. Der zweite bin ich, wie sie es sich garantiert schon denken konnten, nehme ich an. Und es wird noch eine Person in ihrer Nähe geben – vielleicht gibt es diese schon – welche ihnen helfen wird Voldemort zu besiegen.“ „Ich habe genug Personen um mich, die mir liebend dabei helfen werden“, antwortete Harry scharf und Snape grinste schief. „Es ist nicht von einer x-beliebigen Person die Rede, Potter. Es ist die Rede von der Person, welcher ihr Herz gehört – von jemandem den sie lieben und der sie liebt, Potter.“ Harrys Augen weiteten sich. Da hatte er nicht erwartet. Eine Person, welcher er liebte? Aber zur Zeit gab es da niemanden. Das hieß auch, dass ihm keiner zur Zeit helfen konnte. Er fuhr herum und griff nach dem Türgriff, doch Snape hielt ihn wieder auf. „Auch und Potter? So lange, wie es keine besondere Person in ihrem Leben gibt, würde ich an ihrer Stelle den Trank nehmen, den Mister Weasley ihnen heute morgen gegeben haben musste. Dieser verhindert, dass Voldemorts Seele ihnen weiterhin die Kräfte aussaugt.“ Harry riss die Tür auf und schlug diese hinter sich zu. Auch ohne hin zu sehen wusste er, dass Snape belustigt grinste. „Also wirklich, Severus! Das hättest du dir sparen können.“ Tadelnd musterte Minerva McGonnagal den neuen Schulleiter. „Wir müssen Harrys Vertrauen wieder für uns gewinnen und ihn nicht verschrecken.“ Snape senkte den Kopf. „Du hast recht, Minerva. Ich habe mich hinreißen lassen.“ Er rieb sich kurz über die Stirn und schaute dann hoch zum Turm. „Komm runter, Draco.“ Er winkte den Blonden nach unten. „Guten Tag, Professor“, sagte dieser leise, als er vor McGonnagal stand. „Guten Tag Mister Malfoy. Severus wird sie einweihen. Ihr entschuldigt mich.“ Sie wirbelte herum und verließ das Büro. Draco und Snape blieben allein. „Ich will´s wissen, Onkel Sev. Was hat Potter gesehen?“ Draco setzte sch auf den Stuhl, welcher immer noch vor dem Tisch stand und musterte interessiert das Denkarium. „Guck doch. So ist es am schnellsten“, winkte Severus ab und Draco tauchte mit dem Gesicht in die Schale. Einige Zeit später tauchte er wieder auf und starrte Snape an. „Ist... das... etwa...?“ Er konnte keinen vernünftigen Satz zusammen bekommen. Severus nickte nur und Draco verstummte sogleich. Jetzt verstand er Harrys Reaktion. Jetzt war ihm alles klar. „Der Arme“, flüsterte er seufzend und Severus nickte abermals. „Du hast den Gesang des Sprechenden Hutes auch mitbekommen. Und der Trank“, Snape wurde von Draco unterbrochen. „Darüber weiß ich auch schon Bescheid. Devon“, fügte er hinzu und Snape verstand alles. „Dann vermute ich, dass Harry ihn nicht nimmt“, Draco nickte auf die Aussage antwortend. Er musste plötzlich lächeln. „Blaise und ich haben eine Wette laufen. Ich habe gesagt, dass ich Potter dazu bekomme den bescheuerten Trank zu nehmen.“ Severus hob überrascht den Kopf. „Wie willst du das anstellen?“ „Potter und ich müssen in DADA zusammen arbeiten. Ich werde mir schon was einfallen lassen. Er mag stur sein, doch keiner kann sich lange gegen einen Malfoy wehren“, grinste Draco Severus an. „Wieso müsst ihr zusammen arbeiten?“ Jetzt wollte er die ganze Wahrheit wissen, was sein Patenkind mit dem Goldjungen zu tun hatte. „Wir sitzen neben einander. War kein Platz sonst da“, zuckte Draco mit den Schultern und Severus nickte. „Das man das noch erleben kann! Ein Malfoy und ein Potter nebeneinander friedlich im Unterricht. Das muss ich am Lehrertisch erzählen“, grinste Severus Draco an. „Wenn Devon dir nicht zuvor kommt.“ Draco stand auf. „Ich geh dann mal. Blaise wartet auf mich.“ „Aber seid vorsichtig. Ich weiß doch, dass ihr sehr gerne tratscht. Nur in eurem Zimmer. Ihr seid nirgendwo sicherer als dort.“ „Mach dir keine Sorgen. ICH bin nirgendwo sicherer als in unserem Zimmer. Ich will das Schuljahr überleben“, seufzte Draco. „Ach, ja. Blaise hat noch mehr von dem Trank, wenn du es brauchst. Wir haben gleich einen vollen Kessel gemacht. Nur für alle Fälle.“ Snape stand auch auf und die Beiden umarmten sich. „Pass auf dich auf, Kleiner. Wenn was ist, dann weißt du ja, wo du mich findest. Oder frag Devon um Hilfe.“ Draco nickte und machte sich auf dem Weg auf dem Büro. Irgendwie hoffte er darauf, Potter irgendwo im Schloss zu treffen. Wütend schritt Harry durch das Schloss. Erst wollte er in den Gryffindor-Turm, doch dann dachte er an die Fragen, welche Ron und Hermine ihm stellen würden. Er entschied sich raus zu gehen. Am See war es ruhig und still. Alle Schüler schienen im Schloss zu sein, denn die Ufer wirkten wie ausgestorben. Harry blickte sich um und entdeckte ihm gegenüber, am anderen Ufer, den weißen Obelisken von Dumbledore. Wütend zuckte er seinen Zauberstab mit der Absicht den Marmor in tausend Stücke zu zerschlagen. Doch dann senkte er diesen wieder, als Tränen in seinen Augen brannten. Er versuchte diese aufzuhalten, in dem er die Augen zukniff, doch es nützte nichts. Eine nach der Anderen rannten die Tränen über seine Wangen. Sein Zauberstab fiel ihm aus der Hand. Er beugte sich hinunter und griff nach einem Stein. Laut landete dieser im Wasser. „WIESO?“ Schrie Harry auf einmal. „WIESO HAST DU DAS GETAN?“ Er schluchzte laut und wischte sich mit dem Ärmel übers Gesicht. Er fiel auf die Knie und setzte sich ins Gras. Er vergrub das Gesicht in den Händen und ließ den Tränen freien Lauf. Seinem Gefühl folgend, verließ Draco das Schloss in Richtung See. Als er sich diesem näherte, sah er, dass sein Gefühl ihn nicht im Stich gelassen hatte. Er erblickte Harry am Ufer mit erhobenem Zauberstab und blieb geschockt stehen, als dieser plötzlich los schrie. Draco konnte sich nicht vorstellen, wie der Kleine sich fühlte. Er blieb neben einem Baum stehen, um sich nach Möglichkeit verstecken zu können. Nach einer Weile wurde es ihm allerdings langweilig. Krampfhaft überlegte er, wie er Harry ablenken könnte. Er war am verzweifeln: nie fiel ihm der richtige Spruch zur richtigen Zeit ein. Als er eine Idee hatte, atmete er tief durch und schritt auf Harry zu. „Potter, du bist ein Kerl. Hör auf zu heulen.“ Er blieb neben dem Kleinen stehen und schaute zum anderen Ufer. Der Obelisk reflektierte die untergehende Sonne und das Licht schnitt die Augen, so dass er diese zusammen kneifen musste. Mit dem Seitenblick merkte er, wie Harry verwundert zu ihm aufschaute und sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. „Was geht es dich an, ob ich heule oder nicht, Malfoy?“ Der Schwarzhaarige stand auf und klopfte den Staub von seinem Umhang. „Accio Zauberstab“, sagte er leise, nachdem er diesen zu Dracos Füßen entdeckte. Es flog in seine Hand und Harry ließ es in der Hosentasche verschwinden. Draco zuckte mit den Schultern. Harry musterte ihn. „Soll ich mich etwa wie du benehmen? Wie ein Malfoy?“ Draco zuckte als er Harrys Worte hörte. „Was soll denn das heißen, Potter?“ Er drehte den Kopf langsam in seine Richtung. Harrys Augen waren noch glasig und blutunterlaufen, wie er gleich bemerkte. Seine Haare schienen noch durcheinander zu sein, als sie immer waren und der Kleine atmete schwer. 'Irgendwie süß', schoss es durch Dracos Kopf und er verpasste sich sofort in Gedanken einen Schlag. 'Wie komm ich denn auf den Blödsinn? Gut, ich stehe schon auf Kerle. Aber doch nicht POTTER!' Er verdrehte die Augen. „Du bist doch der Eisberg von uns, welcher nie Gefühle zeigt. Ich bin ein Mensch. Ich habe Gefühle. Und ich zeige diese auch.“ Harry verschränkte die Arme vor der Brust und schaute Draco herablassend an. Der Blonde schien geschockt zu sein, denn sein Gesicht verharrte wieder in der bekannten Maske. Die stahlblauen Augen blitzten. Es störte ihn nicht einmal, dass seine weißblonden Haare vom Wind durcheinander gebracht wurden. 'Hm, ich steh zwar nicht auf Kerle, doch dieser Anblick macht mich irgendwie an.' Sofort bemerkte Harry seinen Fehler. 'Verdammt, was ist mit mir los? Ein besorgter Blick und ich schmelze dahin. Das ist doch nicht normal!' „Es geht dich nichts an, Potter, ob und wann ich Gefühle zeige, oder nicht“, knurrte Draco und wollte schon einen drauf setzen, doch bemerkte er Harrys angestrengten Gesichtsausdruck. Er schien wieder Kopfschmerzen zu haben, das war Draco sofort klar. „Nimm den Trank“, sagte er und Harry schaute ihn verdutzt an. „Du hast mich schon verstanden. Nimm den vermaledeiten Trank von Onkel Sev und Devon. Es wird dir helfen.“ Harry schüttelte den Kopf. „Ich lass mir nie wieder von Snape helfen. Er hat mir schon zu oft das Leben gerettet. Ich stehe zu tief in seiner Schuld. Ich schaffe das auch ohne. Ich habe schon so oft überlebt. Wieso sollte es dieses mal anders sein?“ Harry zuckte mit den Schultern und kramte in der Tasche nach den Tabletten. „Weil der Angriff dieses Mal nicht von Außen, sondern von Innen erfolgt. Es frisst dich auf. Verstehst du das nicht?“ Draco steckte die Hände in die Hosentaschen und sah zu, wie Harry die Tabletten ans Licht holte. Er musste handeln. Er hatte keine Idee, wie er es schaffen sollte, Harry den Trank einzuflößen. Schnell schritt er auf den Kleinen zu und riss ihm die Tabletten aus der Hand. Ohne nachzudenken nahm Draco sein Gesicht in die Hände und drückte seine Lippen auf Harrys. Harry riss die Augen auf, als er weiche Lippen auf seinen fühlte. Er wollte sich wehren, doch Draco drückte ihn näher an sich und Harry schloss automatisch die Augen. Er war so fasziniert, dass er es nicht bemerkte, dass Draco in seine Tasche griff und das Fläschchen mit dem Trank hervorholte. Die Gefühle, welche Draco in ihm aufweckte, waren für ihn neu. Noch nie hat ihn jemand so leidenschaftlich geküsst und ihm dabei so viel Kraft gegeben. Seine Kopfschmerzen waren sofort vergessen. Draco schraubte den Verschluss von der Flasche und riss sich auf einmal von Harry los. Noch bevor dieser verstand, was überhaupt geschehen war, tropfte Draco ihm den Trank auf die Zunge. Harrys Augen weiteten sich, als er die Tropfen auf seiner Zunge schmeckte. Er holte aus und verpasste Draco einen Kinnhacken. Mit der anderen Faust traf er ihn in den Magen und Draco fiel auf die Knie. Seine angeknacksten Rippen würden das nicht mehr länger mitmachen. „Fass mich nie wieder an“, zischte Harry, bevor er sich umdrehte und ins Schloss lief. Er ließ Draco alleine keuchend am Ufer. Draco grinste schief. Das hatte er verdient. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen in der Hoffnung Harry noch drauf zu schmecken, doch er schmeckte nur Blut. Seufzend stand er vorsichtig auf und ging langsam zum Schloss zurück. Ja, jetzt hatte er genug mit Blaise zu erzählen. Dieses Gespräch würde die ganze Nacht dauern. *************************************************************************** 'hihi'. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Wenn ihr Fragen habt, dann bitte. Ich warte nur drauf. Bis zum nächsten Kapi eure Katzi :-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)