Benimm dich wie ein Malfoy von abgemeldet (HPxDM) ================================================================================ Kapitel 1: Gespräche -------------------- Disclaimer: Alle Chara´s gehören J.K. Rowling und nicht mir. Hab sie mir nur ausgeborgt. Dankeschön an meine Kommi-Schreiber *freu*. Hier ein neues Kapi. Habt Spaß daran. *knuddel* Betagelesen von meinem Schatz Shanti. Grüße Sajka! *knutsch* Kapitel 1 Gespräche Endlich wieder Hogwarts! Harry hatte zwar nicht mehr das Gefühl nach Hause zu kommen, denn ohne Dumbledore war Hogwarts nicht mehr das Selbe, doch irgendetwas stimmte ihn heute fröhlich. Es war auch nicht die Tatsache, dass er Ron und Hermine wiedersehen würde, denn diese hatten sich in den Ferien wieder einmal überhaupt nicht gemeldet. Es war schon so was von Routine, dass es Harry eher gewundert hätte, wenn sie sich gemeldet hätten. Einmal dachte er Pig am Fenster gesehen zu haben, doch der Vogel hatte sich als ein Rabe herausgestellt. Seine Migräne beeinflusste schon sein Sehvermögen. Nicht mal seine Brille konnte ihm da helfen. Am schlimmsten war es in der Winkelgasse. Einige Stunden, bevor der Hogwartsexpress ihn ins Schloss fahren würde, hatte Onkel Vernon und Tante Petunia in der Innenstadt von London abgesetzt. Harry konnte die Titel seiner Schulbücher kaum entziffern und musste die Verkäufer immer um Hilfe bitten. Diese hatten ihm wie einen Verrückten angeschaut, denn alle kannten ihn – den Goldjungen. In allen Gesichtern, die er um sich herum bemerkte, las er Bedauern, Mitgefühl und Sorge. Doch es machte ihm nichts aus. Schon immer haben die Menschen ihn bedauert und er ignorierte es gekonnt. Harry wollte auch die Weasley-Zwillinge in der Winkelgasse besuchen, doch als sein Kopf zu dröhnen anfing, ließ er diese Idee wieder fallen. Harry ließ sich auf die nächst beste Bank fallen, denn ihm wurde kurz schwarz vor Augen. Er holte aus seiner Jackentasche die Kopfschmerztabletten und warf sich gleich drei Stück in den Mund. Es vergingen qualvolle Minuten, bevor die Tabletten anfingen zu wirken und er aufatmen konnte. Es war für ihn ein Zeichen, dass der Einkauf vorbei war. Er machte sich auf den Weg zum King´s Cross Bahnhof. Als Harry auf dem Gleis 9 ¾ ankam, war noch keine Spur von dem Zug zu sehen. Da wunderte er sich, dass er überhaupt durch die Absperrung kam. Doch nicht desto trotz stand er nun allein auf dem verlassenen Gleis mit dem Ticket in der Hand. Harry schaute kurz auf die Uhr und merkte, dass es noch eine ganze Stunde bis zur Abfahrt war. Der Hogwartsexpress würde frühestens in einer Viertel Stunde auftauchen. Er setzte sich auf die Bank und schloss kurz die Augen. Als er diese kurze Zeit später aufmachte, konnte er seinen Augen kaum glauben. Der Zug stand in voller Schönheit vor ihm und auf dem Gleis liefen Schüler und Eltern auf und ab. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er eine halbe Stunde weg war. Seufzend stand er auf und schritt auf die offene Zugtür zu, seinen Koffer hinter sich ziehend. Er hatte nicht einmal zwei Schritte gemacht, als er über den Haufen gerannt wurde. „Potter, pass doch auf wo du hinläufst!“ Er hörte eine herablassende Stimme über sich und hob den Kopf, am Boden liegend. Pansy Parkinson stand neben ihm und lachte gehässig. Neben ihr standen Theodor Nott, Vincent Crabbe und Gregory Goyle. Wo war Draco? Wo war der Eisprinz von Slytherin? „Harry!“ Eine Stimme hinter ihm riss ihn aus seinen Gedanken. „Machen wir ´nen Schuh, meine Herren.“ Pansy sah, dass jemand sich ihnen näherte und die Gruppe schritt davon. „Harry, soll ich dir aufhelfen?“ Ein groß gewachsener, gut aussehender, dunkelhaariger junger Mann beugte sich über ihm und schaute ihn besorgt an. „Wer…?“ Harry wollte gerade zur Frage ansetzen, doch in dem Moment lächelte der Mann und es fiel Harry wie Schuppen von den Augen. „Neville?“ Perplex ließ er sich aufhelfen und schaute seinen Klassenkameraden an, welcher nun sogar ein Stückchen größer war als er. „Ja, wer sonst? Ich kann dich verstehen. Mich haben alle bisher so angeguckt. Meine Oma hat gesagt, dass sie sehr glücklich ist, dass ich endlich wie mein Vater aussehe. Das war cool.“ Harry nickte. Er musste es erstmal verarbeiten. Neville Longbottom sah nun endlich erwachsen aus. Er könnte sogar Malfoy Parole bieten. Harry freute sich auf die Gesichter der Mädchen in Gryffindor. „Los, lass uns einsteigen. Ron und Hermine sind auch bestimmt gleich da.“ Harry hob seinen Koffer auf und folgte dem neuen coolen Neville zum Zug. Er ließ seinen Koffer von Neville in den Zug hieven, als er Ron, Hermine, Ginny, Molly und Arthur Weasley durch die Absperrung kommen sah. Ron sah ihn als erster und winkte ihm. Nachdem sich alle gegrüßt und umarmt hatten, trat Neville in die Tür. „Harry, kommst du?“ Da sah er erst die ganze Truppe. Alle schauten ihn verdutzt an, denn keiner hatte ihn erkannt. Er grinste breit und Harry auch. „Neville?“ Ginny schaute ihn verdutzt an und er nickte. „Wow! “ Ron machte die Augen zu und wieder auf, um sicher zu gehen, dass er nicht träumte. „Also, … ich weiß nicht, was ich sagen soll. Du… du siehst gut aus, Neville.“ Ginny konnte den Blick von ihm nicht abwenden. Harry spürte in der Herzgegend einen kleinen Stich, doch er konnte es ihr nicht verübeln. Irgendwie fand er Neville auch gutaussehend. „Danke, Ginny. Das von dir zu hören macht mich irgendwie stolz.“ Harry gluckste. Offensichtlich hatte Neville zu dem guten Aussehen auch eine gewaltige Portion Selbstbewusstsein dazubekommen. Das wurde ja immer lustiger. „Lasst uns einsteigen. Der Zug fährt in 5 Minuten.“ Hermine zog Ron hinter sich zum Zug, als dieser nickte. Sie mussten ja noch Plätze finden. Harry bemerkte auf einmal, wie alle auf dem Bahnsteig verstummten. Alle schauten in eine Richtung und auch er drehte seinen Kopf in diese. Durch die Absperrung schritten Draco und Narcissa Malfoy. Ganz in Schwarz gekleidet liefen sie zum Zug ohne jemanden auch nur eines Blickes zu würdigen. Als Harry seinen Erzrivalen anschaute, sah er nicht mehr den großen Draco Malfoy, sondern einen gebrochenen Mann. Er sah zwar immer noch so aus, wie am letzten Schultag doch ihm fehlte der Glanz, welcher ihn früher umgab. Er hatte wie immer seine Maske aufgesetzt doch Harry sah ihm an, dass der Tod seines Vaters ihn doch mehr mitgenommen hatte als er je zugeben würde. Der blonde Slytherin nahm seinen Koffer, gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und stieg in den Zug ohne ein Wort zu sagen. Narcissa sah ihm noch eine Weile nach, drehte sich dann um und verließ hastig den Bahnsteig. Harry glaubte, dass sie die Blicke der Menschen nicht ertragen konnte. „Habt ihr DAS gesehen?“ Als der Zug losfuhr gab es nur ein Thema zu besprechen – Malfoy. Ron, Neville Harry und Ginny saßen sich gegenüber in dem Abteil und warteten auf Hermine, welche sich später aus dem Schulsprecherabteil zu ihnen gesellen wollte. „Wer hat das nicht gesehen? Draco Malfoy! Er ist DAS Gesprächsthema seit der letzten Woche. Bei Merlin, hätte jemand jemals gedacht, dass Lucius Malfoy umgebracht wird? Und dann noch das ausgerissene Totesserzeichen am Unterarm!“ Harry schaute Ron verwundert an und er schaute zurück. „Ach, ja! Du hast ja nur den Tagespropheten erhalten, Har. Tschuldigung.“ Er räusperte sich als Harry nickte. „Ja, genau. Erklärt mir mal, was nicht drin stand.“ Neville wollte gerade ansetzen, als Hermine hereingestürmt kam. „Meine Fresse! Ihr werdet es nie glauben! Ich...“ Sie ließ sich auf den Sitz neben Neville fallen und schaute in die Runde. „Moment mal.“ Harry hielt sie auf, als sie weiterreden wollte. „Neville, du wolltest mir was erklären.“ Er zeigte auf seinen Klassenkameraden und dieser nickte. „Genau. Also,... der Tagesprophet hat nur einen Teil des Berichts über Lucius Tod gedruckt. Rufus Scrimgeour zufolge starb Lucius Malfoy durch den Avada Kedavra. So was stand nicht drin, stimmt`s?“ Harry nickte. „Habe ich mir auch schon gedacht. Lucius Malfoy stirbt nicht von selbst.“ Harry lachte bitter auf und alle nickten. „Und meinem Vater zufolge war an der Stelle, wo sich sein Totesserzeichen befand, das Fleisch von den Knochen abgerissen. Weißt du, was das heißt?“ Ron schaute wartend zu Harry und dieser überlegte. „Das... das würde ja bedeuten, dass Lucius von Voldemort verstoßen wurde!“ Harry ging ein Licht auf. Dass alle die Luft einzogen, als er den Namen von du-weißt-schon-wem aussprach ignorierte er einfach. „Genau darüber wollte ich mit euch reden.“ Aufgeregt rutschte Hermine auf ihrem Sitz herum und wartete bis Neville und Ron fertig waren. „Malfoy steht nämlich ganz allein auf dem Flur. Kein Slytherin will ihn in seiner Mitte haben. Er wurde regelrecht verstoßen.“ „Na klar! Wenn Lucius kein Totesser mehr ist, dann wird Draco es auch nicht. Er ist so gesehen kein Slytherin mehr.“ Ginny hat als erste das ausgesprochen, was allen in den Köpfen rumschwirrte. „Bei Merlin! Könnt ihr euch das vorstellen? Slytherin ohne die Herrschaft von Draco Malfoy?“ Hermine machte große Augen und Ron nickte heftig. „Die Welt steht Kopf! Jetzt müsste nur noch Snape Schulleiter werden und ich kann einpacken.“ „Ron! Darüber macht man keine Witze!“ Neville wurde ganz blass, als Ron die Idee aussprach. „Aber zu denken wäre es ja.“ Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Da muss ich Ron recht geben.“ Harry grübelte kurz nach. „Zu denken wäre es. Immerhin ist er seit Ewigkeiten schon Lehrer und ein Spion war er auch. Außer…“ er machte eine Pause. „Ja, außer, dass er Dumbledore auf dem Gewissen hat!“ Hermine ließ Harry nicht ausreden und fiel ihm ins Wort. Harrys Gesicht verfinsterte sich leicht. Irgendwie kam ihm der Gedanke ziemlich spät. „Genau das.“ „Das ist ein Grund, doch kein Hindernis.“ Ginny zuckte mit den Schultern. „Snape müsste sehr von sich überzeugt sein, um überhaupt wieder das Haus verlassen zu können. Er müsste schon triftige Gründe für den Mord an Dumbledore gehabt haben. Ron, Ginny? Hat euer Vater je etwas dazu gesagt?“ Harry zog die Beine an sich heran und stützte sein Kinn auf den Knien ab. Es entstand eine lange Pause, als die Beiden nachdachten. „Nein.“ Langsam und bedacht schüttelte Ron den Kopf und Ginny tat es ihm gleich. „Mom und Dad haben nie ein Wort darüber verloren. Sie weichen dem Thema immer aus. Das Ministerium scheint die ganze Sache, nach den ersten Artikeln im „Tagespropheten“, unter den Teppich gekehrt zu haben. Manchmal könnte ich einfach nur...“ Rons Gesicht lief vor Wut rot an, und Hermine legte ihm die Hand auf die Schulter. „Das könnten wir alle, Ron. Nicht nur du. Es ist einfach nur erschreckend, dass niemand auch nur ein Kommentar zu den furchtbaren Geschehnissen abgibt. Alle wissen, was passiert ist, doch keiner sagt was. Und uns nimmt niemand ernst.“ Alle nickten ohne ein Wort zu sagen. Draco saß ganz allein in einem leeren Abteil des Zuges und wusste nicht was er machen sollte. Dadurch, dass Voldemort seinen Vater verstoßen hatte, wollte kein Slytherin ihn in seiner Nähe haben. Sie haben es ihm ganz deutlich zu verstehen gegeben indem sie nicht auf ihn am Bahnhof gewartet haben. Er hatte außerdem ihre Blicke gesehen, als er in den Zug stieg. Crabbe und Goyle grinsten schelmisch. Pansy und Theodor schenkten ihm überhaupt keine Aufmerksamkeit. Er dachte einen mitleidvollen Blick von Blaise aus dem Schulsprecherabteil gesehen zu haben, doch das Gesicht seines Freundes war sehr schnell wieder verschwunden. Es hatte sich alles verändert. Die Wut auf Voldemort stieg in Draco auf. Er hatte sein Leben zerstört. Gäbe es Voldemort nicht, hätte sein Leben anders verlaufen können. Gut, er wäre immer noch Malfoy und würde trotzdem Potter und andere Gryffindors schikanieren, doch sein Vater würde noch Leben und sein Patenonkel wäre nicht zum landesgesuchtem Verbrecher geworden. Es war alles die Schuld von Voldemort und seiner Machtgier. Draco wünschte sich, es gäbe eine Möglichkeit diesen Wahnsinn zu stoppen. Er hatte genug von diesem Krieg. Entgültig. In diesem Moment brauchte er jemanden zum Reden. Jemanden, der ihn verstehen würde. Jemanden, der das Gleiche durchmachen musste wie er. Jemanden, wie... Potter. Draco fiel ein, dass der Goldjunge seine Eltern auch durch Voldemort verloren hatte. Vielleicht konnte dieser ihm helfen mit der gähnenden Leere in der Brust fertig zu werden. Sofort beschloss Draco den Kleinen zu Rate zu ziehen. Und zwar noch VOR der Ankunft in Hogwarts. Danach standen seine Chancen den berühmten Potter abzufangen gleich null. Nach einer kurzen Sekunde des Überlegens schritt er schon in die Richtung, von welcher er sich sicher war Potter zu finden. Granger war nämlich vor nicht allzu langer Zeit in die selbe Richtung vorbei gelaufen, als er nach einem Platz im Zug gesucht hatte. Draco war sich sicher, dass sie zu ihren ach-so-tollen Freunden wollte. Harry schaute kurz auf den Flur, als er dachte jemanden draußen gesehen zu haben. Verblüfft stellte er fest, dass er sich offenbar geirrt hatte. Es war niemand da, obwohl er hätte schwören können einen Schatten an der Tür gesehen zu haben, welcher ein paar mal an ihrem Abteil hin und her gelaufen ist. Draco wusste sich nicht zu helfen. Einerseits wollte er unbedingt mit Potter sprechen, andererseits wusste er nicht, wie er es vermeiden konnte dämlich zu wirken. Wenn ihn jemand sehen würde. Das sah von der Seite gesehen bestimmt komisch aus. Draco Malfoy lief vor dem Abteil von Harry Potter hin und her. Aber er konnte nicht kneifen. Ein Malfoy kniff nie! Letztendlich nahm er seinen ganzen Mut zusammen und machte vorsichtig die Tür auf. Harry drehte den Kopf gen Tür, als diese einen kleinen Spalt aufging. Er riss die Augen auf, als der blonde Kopf von Draco Malfoy sich durch den Spalt zwängte und ihn anschaute. Alle seine Mitsaßen verstummten und schauten Malfoy geschockt an. „Potter“, knurrte dieser. Harry schluckte und nickte kurz. „Kann ich mal mit dir reden?“ Harry sah mit dem Seitenblick, wie Ron die Kinnlade hinunter fiel. Er konnte seinen Freund verstehen. Wann kommt es schon vor, dass ein Malfoy einen Potter um eine Unterhaltung bittet? Er gluckste. Es ist garantiert noch nie vorgekommen. „Was ist nun Potter? Oder hast du Angst vor mir?“ Der Blondschopf grinste schief und irgendwas sagte Harry, dass es ernst gemeint war. „Harry? .. Was zum? ..“ Hermine schaute verwundert, als ihr bester Freund sich von dem Sitz erhob und auf die Tür zuschritt. Sie wollte auch aufstehen, doch Harry hielt sie mit einer Handbewegung auf. Er schritt auf den Flur und machte die Tür zu. Nach außen schien Harry ganz ruhig, doch in seinem Inneren tobte ein Sturm. Was WOLLTE Malfoy von ihm? Was wollte MALFOY von ihm? Was wollte Malfoy von IHM? „Keine Angst, Potter. Ich tu dir schon nichts. Du wirst unversehrt zu deinen Freunden zurückkehren.“ Harry zuckte zusammen, als Malfoy ihn ansprach. Dieser schien zu spüren, wie angespannt sein gegenüber war. „Das will ich doch hoffen, Malfoy.“ Mehr konnte Harry nicht aussprechen, denn ihm war nicht wirklich gut zumute. Er spürte einen stechenden Schmerz im Hinterkopf und hoffte, sie würden Malfoys Abteil endlich erreichen. „Wir sind da, Potter.“ Draco stieß die Tür auf und schaute zurück zu seiner Begleitung. Dieser lehnte sich mit dem Kopf gegen die Wand des Zuges und atmete tief. Irgendwas rührte sich in diesem Moment in Draco und erlosch so schnell wie es aufgetaucht war. „Potter, wenn du abkratzen willst, dann tu es nicht in meiner Gegenwart. Ich habe letzte Woche schon genug Leichen gesehen.“ Er sagte es so gefühllos wie er konnte, in der Hoffnung, Potter würde den Schmerz in seiner Stimme nicht hören können. Harry hob den Kopf und schaute sein Gegenüber kurz an. Er nickte nur und beeilte sich hinzusetzen. Ihm war schwindelig. Sofort kramte er in seiner Jackentasche nach den Tabletten und schob sich drei Stück unter die Zunge. Minuten verstrichen wieder, in denen er mit geschlossenen Augen auf die Wirkung wartete. Er wusste nicht, dass Draco ihn in der Zwischenzeit musterte. Hätte er die Augen aufmachen können, hätte er ein Kaleidoskop von Gefühlen in Dracos Augen sehen können. Dieser war sich selber nicht bewusst, dass ein leichtes Lächeln seine Lippen umspielte und er den Kleinen besorgt anschaute. „Was ist nun Malfoy? Worüber wolltest du mit mir reden? Nur dass es klar ist – ich habe deinen Vater nicht umgebracht. Ich beherrsche die Unverzeihlichen nicht.“ Harry machte die Augen wieder auf und im selben Moment erloschen die Gefühle in Dracos Augen, als wären sie nie da gewesen. „Das habe ich auch nie behauptet, Potter. Du wärst schon längst tot, wenn ich es nur vermuten würde“, knurrte Draco Harry an die verschränkte die Arme vor der Brust. „Tatsächlich?“ Harry hob eine Augenbraue und gluckste. „Weswegen hast du mich sonst zu dieser netten Unterhaltung eingeladen?“ Harry ging es jetzt richtig gut. Draco Malfoy saß vor ihm und konnte kein Wort sagen. Sein größter Traum, nach dem Tod Voldemorts, ging in Erfüllung. Es entstand eine ziemlich lange Pause, als Draco seine Gedanken ordnete. Er wusste nicht, womit er anfangen sollte. „Wie gehst du damit um, Potter?“ Er beschloss gleich mit der Tür ins Haus zu fallen und schaute Harry an. Dieser sah ihn verdutzt an. „Was meinst du?“ Draco stöhnte auf. Der Kleine konnte unmöglich zwischen den Zeilen lesen. „Die Tatasche, dass deine Eltern tot sind.“ „Ach das. Hm... es war einfacher, als ich nicht wusste, dass sie umgebracht wurden. Es schmerzt natürlich. Ganz besonders, wenn mir jemand erzählt, dass er die beiden gekannt hat.“ Harry versank in Gedanken. Er wusste nicht wirklich, was Malfoy von ihm hören wollte. Als ob er seine Gedanken lesen konnte, schüttelte Draco sogleich den Kopf. „Nein. Ich meinte diese Leere tief in dir drin. Wie gehst du damit um?“ Er ist ganz leise geworden und Harry hätte schwören können, dass seine Stimme kurz zitterte. Harrys Herz setzte kurz aus. Er senkte den Kopf. Schon in den Ferien hatte er darüber nachgedacht, doch keine Antwort auf die Frage gefunden. Auch jetzt zuckte er bloß mit den Schultern. „Ich... ich weiß nicht“, flüsterte er und schaute zu Malfoy. Dieser starrte aus dem Fenster. Er schien nachzudenken. Harry musterte ihn und war sich für einen Moment sicher, dass die stahlblauen Augen des Jungen geglitzert hatten. „Es gibt nur einen Rat, den ich dir geben kann: finde dich damit ab. Lass ihn los.“ Harry seufzte. „Loslassen? Mich damit abfinden?“ Draco hob den Kopf und ihre Blicke kreuzten sich für wenige Augenblicke. „Wie könnte ich?“ Erst ganz leise, wurde seine Stimme immer lauter. „Wie kann ich mich damit abfinden, dass Mein Vater von Voldemort umgebracht wurde?“ Es verstrichen wenige Sekunden, bevor Draco klar wurde, was er gerade ausgeplaudert hatte, und seine Augen weiteten sich. Auch Harry wurde sich der Worte bewusst. „Er wurde was?“ Er starrte Draco an und erwartete eine Bestätigung von ihm. „Potter, wenn du es auch nur einer Menschenseele erzählst, dann bring ich dich um!“ Draco sprang auf und richtete seinen Zauberstab auf Harrys Herz. „ICH beherrsche die Unverzeihlichen, im Gegensatz zu dir.“ Harry schluckte wieder. Er konnte sich schon denken, dass Draco die Flüche kannte. „Und ich habe keine Skrupel diese einzusetzen“, zischte der Blonde und Harry sah es in seinen Augen gefährlich blitzen. „Schon gut, schon gut!“ Harry hob schützend die Hände. „Ich hab´s ja kapiert. Nimm das Ding runter.“ Er zeigte mit dem Zeigefinger auf den Zauberstab, doch Draco dachte nicht mal im Traum daran. „Verdammt, Malfoy! Ich habe auch genug anderer Sorgen, als überall das Gerücht zu verbreiten, dass dein Vater verstoßen wurde. Außerdem konnte ich es mir schon denken. Du hast es mir grad nur bestätigt.“ Er grinste schief und stand auf. Sie standen sich gegenüber und schauten einander in die Augen. „Merlin, bist du klein“, kam es auf einmal verdutzt von Draco, denn Harry war fast einen Kopf kleiner als er selbst. „Auch schon aufgefallen?“ Harry gluckste und Draco lächelte auch. „Die Zeiten, als ich größer war als du, sind schon längst vorbei.“ Harry schob sich an dem Slytherin vorbei und schritt aus der Tür. Draco schaute ihm nach, als ihm bewusst wurde, dass er lächelte. Um so mehr wunderte es ihn, dass er gerade eine, zwar sehr kurze doch nichts desto trotz eine normale, Unterhaltung mit Harry Potter geführt hatte. Ein wenig geschockt schritt Harry den Gang zu seinem Abteil entlang. Nicht nur, dass er gerade einen Smalltalk mit Malfoy geführt hatte. Nein. Er erlebte den Eisprinzen auch noch ohne seine Maske. Harry musste zugeben, dass es dem Blonden sehr gut stand, wenn er so offen lächelte. „Die Zeiten ändern sich. Ob man will oder nicht“, flüsterte er vor sich hin und ein Lächeln schlich über seine Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)