Long Way von abgemeldet (Liebe braucht seine Zeit) ================================================================================ Kapitel 6: Ein Leben ohne Angst ------------------------------- 2 Tage waren nun vergangen und noch immer war der junge Kazekage nicht aus seinem Schlaf erwacht. Zora war in der Zeit Warumono eine große Hilfe gewesen. Sie half ihm das Haus sauber zu halten, zumindest soweit es noch ginge. Er beobachtete die braunhaarige jede Nacht dabei wie sie an Gaara´s Bett Platz genommen hatte und seine Hand hielt. Es erfreute ihn zu sehen dass der rothaarige nun nicht mehr allein sein müsste, doch sicher war er sich nicht ob Gaara sie an sich heran lassen würde. Wahrscheinlich würde er sie abstoßen und wegschicken aber vielleicht bestand ja noch ein klein wenig Hoffnung. Er wünschte sich von tiefsten Herzen das auch der sonst so kühle und abweisende Junge vielleicht doch noch die Bedeutung des Lebens verstehen würde und vielleicht sogar auch jemanden finden würde der ihn so akzeptierte wie er war. Lächelnd verließ er das Haus um ein paar Besorgungen zu machen. Auch Zora lief durch die Stadt und sah sich um. Langsam gefiel ihr der Gedanke in Suna zu leben. Die Menschen waren sehr zuvorkommend und grüßten sie wo es nur ging. Fast jeden Tag schien die Sonne hell am Himmel und die Nächte waren Sternenklar. In Kiri-Gakure war es fast jeden Tag nebelig gewesen und der Himmel war auch nicht wirklich zu sehen und obwohl sie sich dort wohl fühlte so glaubte hier in Suna ein neues zu Hause gefunden zu haben. Eine Menschenmenge hatte sich um ein Riesiges Gebäude versammelt und redeten aufgeregt. Neugierig schritt auch Zora dazu und lauschte den aufgeregten Gesprächen. „Er ist nun schon 3 Tage weg.“ „Ich habe gehört er wolle nie wieder zurückkommen.“ „Das glaub ich nicht, er kann doch nicht einfach sein Dorf im Stich lassen!“, redeten zwei alte Frauen miteinander. Sie schienen beide schon fast verstört und ängstlich. Wen meinten sie nur? „Temari!“, rief ein Mann und rannte an Zora vorbei. Schnell drehte sie sich um und erblickte die blonde, welche leicht genervt drein blickte. „Ich habe euch allen schon gesagt das ich nicht weiß wo er ist.“, sagte sie in genervten Ton. Sie hatte Zora noch nicht gesehen, deshalb entschloss sich die braunhaarige im Hintergrund zu bleiben und einfach nur dem Gespräch zu lauschen. Auch die anderen Menschen hatten Temari´s Anwesenheit bemerkt und eilte zu ihr. Ununterbrochen redeten sie auf sie ein, sodass man kein Wort mehr verstand. Die blonde atmete einmal durch, woraufhin alle verstummten. Die Menschen wussten wann es an der Zeit war bei ihr den Mund zu halten und nun war es eben diese Zeit gewesen. Temari sah in die Menge. „Ich sagte euch schon dass ich nicht weiß wo er ist aber ich bin mir sicher dass er bald zurückkommen wird. Ihr kennt ihn, er würde Suna niemals im Stich lassen, also redet nicht so von ihm!“, sprach sie streng und zuversichtlich zugleich. Ein Junger Mann trat hervor. Er schien leicht angesäuert zu sein, dies verraten seine Gesichtszüge. „Wo ist denn dann unser ach so toller Kazekage hin? Vielleicht hatte er einfach die Schnauze voll von dem Dorf und plant gerade wie er Suna nieder machen kann!“, sprach er laut und deutlich. Total Stille trat ein, als Temari ihren Fächer hervor holte und damit einen Baum zu Bruch brachte. Entsetzte Gesichter machten die Runde und auch Zora bekam einen leichten Schreck bei ihrem Wütenden Anblick. Temari mochte zwar manchmal doch etwas ruppig rüber kommen doch ließ sie es nicht zu wenn jemand schlecht über ihre Brüder sprach. Langsam schritt sie auf dem Mann zu, welcher erschrocken zurück wich. „Rede nicht so über Gaara…er hat euch viel Gutes getan in den letzten paar Jahren also zügle deine Zunge!“, waren ihren letzten Worte als sie Wortlos verschwand. Leises Getuschel brach aus, als sich auch die Gruppe langsam auflöste. Zora, die sich im Hintergrund gehalten hatte, schritt langsam vor. Noch vor einiger Zeit hätte sie einigen Dorfbewohner Recht gegeben, doch nun machten sie die Worte der Leute sauer. Wie konnten sie nur so von ihm reden wenn er so sehr um das Wohl des Dorfes besorgt war und half wo er konnte. Schwer seufzend sah sie in den Himmel der sich leicht rot gefärbt hatte. Sie schreckte leicht auf. Hatte sie den so viel Zeit im Dorf verbracht? Schnell eilte sie zurück zum Haus des Alten Mannes, welcher sich vor dem Haus auf einem Stuhl die Ruhe genoss. Lächelnd besah sie sich Warumono, der Seelenruhig schlief. Sie wollte ihn nicht wecken, so schritt sie in das alte und morsche Haus. Wieder konnte sie das knarren unter ihren Füßen hören, doch hatte sie sich langsam daran gewöhnt, so störte sie es nicht weiter. Leise betrat sie das Zimmer in dem Gaara schlief. Langsam schritt sie auf das Bett zu, doch erschrak bei dem Anblick. Es war leer. Schnell sah sie sich um, doch er war nirgends zu sehen. Wo konnte er nur sein? Langsam machte sich Panik in ihr breit. Heute Morgen noch lag er schlafend in dem Bett und nun war er verschwunden. Ja, sie machte sich Sorgen, Sorgen um den Mörder ihrer Mutter, doch war dies zur Nebensache geworden. Seit dem Tag an dem sie ihn wieder sah hatte sich der Hass langsam in Sympathie gewandelt. Vielleicht sogar Sympathie die noch weiter hinaus ging als gedacht. Panisch eilte sie aus dem Haus und rannte zu Warumono, der noch immer seelenruhig schlief. „Wach auf!“, schrie sie laut und rüttelte den alten wach, welcher fast von seinem Stuhl fiel. Erschrocken blickte er sich um. „Was? Wer greift an!“ „Niemand greift an…Gaara ist verschwunden!“, sprach sie schnell. Warumono konnte ihr nur teilweise folgen so sehr lag ihm der Schock in den alten gebrechlichen Knochen. Beruhigt lehnte er sich jedoch wieder zurück. Zora sah ihn wütend an, als dieser zu lächeln begann. „Hey, Gaara ist verschwunden! Wie kannst du nur lächeln verdammt!“, sagte sie aufgebracht. Der Alte allerdings schloss die Augen. „Er ist nicht verschwunden.“, fragend sah sie ihn an. „Wo ist er dann?“ „Du kennst doch sicherlich den großen Felsen hinter den Dünen!“, sprach er ruhig, ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Zora nickte nur. Sie konnte sich an den Felsen erinnern den der Alte meinte. Dort hatte sie den rothaarigen als Kind öfter allein sitzen sehen. Se fasste sie seufzend an die Stirn. Sie hätte nun wirklich auch selber drauf kommen können. Schnell setzte sie sich in Bewegung, auf der Suche nach dem verloren gegangenen Kazekage. Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und färbte den Himmel in ein warmes Rot. Schon damals hatte er viel Zeit auf diesem Felsen verbracht und einfach zum Horizont geblickt. Jedes Mal war er allein dort gewesen, so auch heute noch. Es war so gesehen ein Platz der ihm heilig war. Niemand konnte ihm diesen nehmen. Seufzend saß er da und wendete seine Blick nicht ab. Fragen über Fragen schwirrten durch seinen Kopf. Eben noch lag er in einem Bett und schien geschlafen zu haben. Er konnte sich erinnern je wirklich geschlafen zu haben, zu sehr war die Angst seine Persönlichkeit zu verlieren. Wieso nur fühlte er sich dann so entspannt? Er spürte nichts was auch nur den Anschein machte irgendwas verloren zu haben. Im Gegenteil, er schien etwas gewonnen zu haben. Als er weiter so zu Horizont blickte merkte er nicht wie sich ihm jemand näherte. Erst als die dunkelhaarige neben ihm stand nahm er sie war, wendet seinen jedoch nicht ab. Schnell atmend stand sie neben dem rothaarigen. Und sah ihn erschöpft an, als er zu sprechen begann. „Woher wusstest du das ich hier bin?“, sprach er ruhig und doch so Tonlos wie Zora es von niemanden sonst kannte. Einmal atmete sie tief durch als auch sie zu sprechen begann. „Warumono hat mir einen Tipp gegeben.“, langsam kniete sie sich neben ihm und blickte auch zum Horizont. Kurz haschte ihr Blick zu Gaara, welcher ohne Ausdruck in den Augen den Blick weiter nach vorne gerichtet hatte. Sie seufzte schwer. „Ich habe mir Sorgen gemacht.“ „Weshalb?“, kam nur die knappe Antwort. Zora zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht…ich hatte halt Angst um dich!“ „Angst also…“, waren seine knappen Worte, sein Blick noch immer nach vorne richtend. Ihr Blick wanderte nun auch wieder auf den rötlichen Horizont. Langsam verstand dis weshalb er oft an diesem Ort war. Die Ruhe tat ungemein gut. Niemand konnte ihnen hier etwas anhaben. Der Anblick der untergehenden Sonne war einfach wunderbar. Wieder sah sie aus ihren Augenwinkeln zu ihm, den blick auf seine Stirn richtend. Noch immer war das Zeichen für den Fluch der Wüste, für Shukaku zu sehen und doch war er nicht mehr da. Der Gedanke an dieses Monster, welches in Gaara gelebt hatte, sich von seiner Persönlichkeit nährte und welches ihn ein Leben voller Angst einbrachte, ließ sie erschaudern. Sie konnte und wollte einfach nicht begreifen wie ein Vater seinem Kind so etwas antun konnte wie es sein Vater getan hatte. Schwer seufzend schloss sie die Augen, welche sie kurz darauf wieder öffnete. Langsam winkelte sie ihre Beine an und schlang ihre Arme um diese. „Es tut mir Leid wegen der Gift Nadel!“, nuschelte sie leise, doch der rothaarige verstand und schüttelte leicht den Kopf. „Du hättest mich sterben lassen sollen.“, gab er tonlos von sich. Zora hob ihren Kopf und besah sich den jungen Kazekage an ihrer Seite. „Nein…ich wollte es aber…“, die letzten Worte wurden von Wort zu Wort leiser. Gaara senkte seinen Blick und besah sich seine Hände. Zora kam nicht mehr dazu ihren Satz zu ende zu sprechen, denn der rothaarige begann nun zu sprechen. „Ich viel unrechtes getan, so viele Menschen ermordet, hatte immer das verlangen nach mehr morden und nun…nun ist es als fehlte mich etwas. Als…fehlte etwas das mich dazu zwang Dinge zu tun die ich nicht wollte.“, Zora hörte gespannt zu. Sie konnte sich schon erahnen von was er sprach. Sein Blick war noch immer auf seine Hände gerichtet, die Hände die schon so viel Blut an sich trugen, doch war es nicht sein eigenes. „ich…muss dir was sagen.“, ihr Blick war auf ihn gehaftet und auch er hob nun seinen Blick und sah sie fragend an. „Als du Bewusstlos warst hab ich dich zu Warumono gebracht…er hat dir Shukaku genommen!“, erschrocken weiteten sich seine Augen. Wie konnte das nur sein? Zora´s Blick fiel zu Boden als sie seinen Ausdruck sah. „Wenn er es nicht getan hätte dann wäre deine Persönlichkeit verloren gewesen. Du warst schließlich 2 Tage Bewusstlos und er hielt es für die beste Gelegenheit…sei uns bitte nicht böse deshalb.“, sagte sie mit gesenktem Blick. Gaara jedoch fasste sich wieder und sah zum Horizont. Die Sonne war nun fast gänzlich verschwunden und der Schatten der Nacht legte sich sanft über das Land. All die Jahre lebte er in Angst, all die Jahre hoffte er auf ein Leben ohne eben diese Angst und nun sollte alles endlich ein ende haben? Er atmete einmal tief durch, welches die Aufmerksamkeit der braunhaarigen auf ihn zog. „Ich habe mein ganzes Leben in Angst verbracht…“, wieder atmete er tief durch, bevor er weiter sprach. „schon damals haben die anderen Menschen mich gemieden weil dieses Monster in mir steckte, doch auch noch heute behandeln mich die Menschen mit Vorsicht aus Angst das ich wieder morde…ich habe es nicht gern getan aber nach einiger Zeit hab ich mich daran gewöhnt.“ Zora wendete ihren Blick nicht ab. Sie glaubte in seinen Augen für einen kurzen Moment etwas wie Freude zu sehen. Doch vielleicht täuschte sie sich da auch. Das was er gesagt hatte kam aus tiefsten Herzen. Noch nie hatte er solche Worte wie Angst aus seinem Mund gehört. Leicht zögernd rutschte sie näher an ihn heran und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Er sah erschrocken auf. „Von nun an brauchst du keine Angst mehr zu haben.“, sagte sie mit sanfter und warmer Stimme und schloss leicht ihre Augen. Irgendwie genoss sie seine Nähe, aus welchen Gründen auch immer, aber allein seine Schulter strahlte ein ungemein angenehme Wärme aus. Noch immer sah Gaara zu dem Mädchen, welches ihren Kopf noch immer auf seiner Schulter gebettet hatte. Noch nie war ihm ein Mensch so nah gewesen wie jetzt in diesem Moment. Einige Minuten vergingen als das junge Mädchen ihren Kopf hob und sich aufrichtete. Verwirrt sah ihr Gaara nach, als sie sich in Bewegung setzte, doch blieb sie noch einmal stehen. „Ich hoffe du erzählst mir mehr von dir Gaara-sama…ich würde dich gerne besser kennen lernen…!“, lächelt sie und verschwand in der Dunkelheit. Wenige Sekunden lang blickte der verwirrte Kazekage in die Dunkelheit in der Zora verschwunden war, bis er seinen Blick zum Mond richtete welcher sich am Himmelszelt erhoben hatte. Er dachte über ihre Worte nach und musste sich doch eingestehen das sie recht hatte. Von nun an würde er ein Leben wie jeder andere führen, trotz kleinen Unterschieden. Es war ein Leben wie er sich immer gewünscht hatte. Ein Leben ohne Angst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)