What is Love? von shimary (Was passiert, wenn ein ganz besonderer Mensch in Gaaras Leben tritt...) ================================================================================ Kapitel 6: Liebe ---------------- Gemächlich verlässt Zora das Krankenhaus und hat auch schon ihr erstes Ziel ausgemacht: Das Haus des Kazekages. Zielstrebig macht sie sich auf dem Weg. Dort angekommen meldet sie sich bei einen der Jounins. Keiner erkennt sie wieder. Jeder spricht zwar von zwei vermummten Gestalten, die den Kazekage töten wollte, doch keiner hat sie und Mikoto erkannt. So wird sie von dem Nin durch das Gebäude begleitet, bis sie an ein paar gläserne Türen gelangen, die zum großen Balkon nach draußen führen. Durch die Fensterscheiben kann man Gaara erkennen, wie er am Balkonrand steht und in die Ferne blickt. "Einen Moment, bitte", fordert der Jounin Zora auf und verständigt den Kazekage. Nickend stimmt sie zu und wartet, bis sie nach draußen auf den Balkon gebeten wird. Vorsichtig betritt sie die Balkonfläche. Der Jounin verabschiedet sich und geht wieder nach drinnen, während sich Gaara nun dem dunkelhaarigem Mädchen widmet. Zora bleibt vorerst auf Distanz, will ihm nicht zu nahe treten und starrt ihn schweigend an. Beide sagen für eine Weile nichts. Nur der Wind, der durch Suna weht, ist zu hören und zu spüren. Es vergehen einige Augenblicke ehe Gaara das Schweigen bricht: "Also? Bist du gekommen um dich zu verabschieden?" Zora zögert einige Sekunden und haucht am Ende nur ein leises "Ja!" ihm entgegen. Gaara nickt nur leicht, wendet seinen Blick nicht ab und geht langsam auf sie zu. Er bleibt vor ihr stehen und reicht ihr die Hand zum Abschied. Vorsichtig schaut sie ihn an. "Ich...ich wollte mich noch bedanken", sagt sie dann zu ihm. Innerlich etwas verwundert, doch nach außen hin eher unberührt schaut er sie an. "Nicht der Rede wert", meint er. "Das war ich dir schuldig, nachdem, was mit deiner Mutter damals geschehen ist." Es ist erstaunlich, doch irgendwie empfindet er zum ersten Mal so etwas wie Schuldgefühle. Leicht gesenkt hält er nun seinen Blick. Sie indess wendet ihren Blick nicht ab. Sie weiß, dass er damals nicht er selbst war, dass in ihm ein Monster steckte, welches wohl auch dafür verantwortlich war. Dennoch weiß sie nicht, ob sie das einfach so hinnehmen kann. Sie konnte es all die Jahre schon nicht. Sie schluckt leicht, als sie ihm etwas näher tritt. Er schaut ihr nun direkt in die Augen. Diese hellen, eisblauen Augen, die scheinbar alles durchdringen können. Im Moment fehlen ihm irgendwie die Worte. Eigentlich wollte er ihr nur auf Wiedersehen sagen, stattdessen steht er nun schweigend vor ihr und starrt sie an. Auch über ihre Lippen kommt keine einzige Silbe. Langsam legt sie nun ihre Arme um ihn, legt ihren Kopf auf seine Schulter und drückt ihn eng an sich. Dabei haucht sie ihm ein leises "Es tut mir Leid" in sein Ohr. Gaara reißt seine Augen weit auf. Äußerst ungewohnt und warm ist für ihn diese Art von Berührung. Er ist völlig geschockt und wie gelehmt, weiß nicht, was er nun tun soll. Sein Atem stockt leicht, doch er versucht sich zu beruhigen. Vorsichtig und zögernd legt er nun auch seine Arme um sie. Er ist sich nicht sicher, ob das so in Ordnung ist. Er weiß auch nicht, warum er das macht und was das Alles nun eigentlich zu bedeuten hat. Er kann einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen. Doch gerade, als er sich an das warme Gefühl gewöhnt hat, spürt er einen stechenden Schmerz in der Brust. Wieder weiten sich seine Augen. Der Geschmack von Blut erreicht seinen Mund. Langsam lösen sich die beiden aus der Umarmung. Zora schaut ihn nicht an, richtet ihren Blick zum Boden sodass ihre Haare ihre Augen verdecken. Nichtwissend und immer noch unter Schmerzen schaut Gaara vorsichtig an sich herunter. Geschockt sieht er auf den Kunai, der tief in seiner Brust steckt. Mit entsetzten Augen schaut er Zora an. "W-Warum...?", fragt er im verzweifelten Ton. Zora sagt nichts, sieht ihn nicht an. Man sieht nur, wie ihr auf einmal Tränen die Wangen runterlaufen. Plötzlich taucht Mikoto neben ihr auf. Selbstsicher schaut sie auf den geschwächten Kazekage: "Sehr gut! Du hast es geschafft!" "Nein!", stößt es aus Zora hervor. Verwundert schaut Mikoto sie an: "Was soll das heißen?" "Ich hab es verfehlt", erklärt das dunkelhaarige Mädchen unter Tränen. "Ich hab sein Herz verfehlt." Mit diesen Worten schaut sie langsam wieder auf und sieht Gaara mit vertränten Augen an. Er weiß immer noch nicht, was das alles zu bedeuten hat. Schwer atmend fasst er sich auf seine blutende Brust in der immer noch das Kunai steckt. "Was?!", fragt Mikoto entsetzt. "Was stehst du dann hier so rum? Tu was!" Das blonde Mädchen wird langsam unruhig und schaut Zora mit ernsten Augen an. Erst jetzt merkt sie, dass ihre Partnerin weint. "Ich...ich kann nicht...", wimmert Zora. Besorgt schaut Mikoto sie nun an: "Zora, was ist denn auf einmal mit dir los?" Vorsichtig zieht der Kazekage das Kunai aus seinem Körper. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schaut er die beiden Mädchen an. "Warum..?", zischt er leise. "Warum verdammt?!!" Die letzten beiden Worte brüllt er mehr. Er kann es einfach nicht verstehen. Eben hat sie ihn noch umarmt und ihm ein Gefühl der Wärme vermittelt und im nächsten Augenblick trachtet sie wieder nach seinem Leben. Ihm kommen auf einmal wieder die Erinnerungen an Yashamaru. Sein Onkel gab ihm damals auch ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit, doch wollte auch dieser ihn umbringen. So langsam füllt sich sein Gesicht mit Zorn. Es ist nun schon das zweite Mal, dass er auf diese Art und Weiße hintergangen wurde. Immer noch weiß Mikoto nicht, wie sie Zoras Verhalten nun zu deuten hat. Doch wenn sie jetzt nichts tut, ist der ganze Plan dahin. Wütend schaut sie nun zu Gaara. "Na gut!", spricht sie. "Wenn du es nicht tun kannst, dann werd ich es tun!" Mit diesen Worten zückt sie ein Kunai und will gerade auf den Kazekage zurennen. Jedoch packt Zora sie am Handgelenk, sodass Mikoto in ihrer leicht aufbrausenden Bewegung gestoppt wird. Schockiert und wütend schaut Mikoto Zora an. "Was soll das?", fragt sie entnervt. "Deine Mission ist hiermit beendet", meint Zora kalt. Sie schaut Mikoto dabei nicht an. Noch immer laufen ihr die Tränen übers Gesicht. "Du solltest jetzt besser Suna verlassen, bevor du noch gefangen wirst", spricht sie weiter. "Ich werde mich nun alleine darum kümmern." Mikoto ist nun total verwirrt. Was hat das alles nur zu bedeuten? Jedoch will sie wirklich nicht geschnappt werden. Es könnte sonst schlimme Konsequenzen haben. "Du bist doch bescheuert", gibt Mikoto dann pampig zurück. "Frag mich bloß nie wieder um so etwas." Mit diesen Worten schaut sie Zora noch einmal enttäuscht und wütend zugleich an und verschwindet sogleich. Nun stehen sich das Mädchen aus Kirigakure und der Kazekage wieder alleine gegenüber. Gaara hat immer noch schwer zu atmen. Die Wunde ist tief und blutet stark. Jedoch verringert das keinesfalls seine Wut und Verzweiflung, die er in dem Moment aufbringt. "Warum nur...?", fragt er erneut. "Warum hast du das gemacht? Wir hatten eine Abmachung, verdammt!" "Ich hatte von Anfang an nicht vor mich an diese Abmachung zu halten", gibt das dunkelhaarige Mädchen kalt von sich. "Was?", fragt Gaara entgeistert. "Dann war das...von Anfang an geplant?" Seine Wut wird spürbar größer, als er das hört. "So ist es...", gibt Zora leise von sich. "Doch die Dinge haben sich geändert..." Ihre Tränen lassen dabei nicht nach. "Geändert sagst du", lacht Gaara im sarkastischem Ton. "Dann frag ich mich, wie das Kunai in meine Brust kommt." Der Angriff hat ihn schon etwas geschwächt. Dennoch beginnt er langsam den Sand zu sammeln. Er will nicht sterben. Nicht auf diese Art und Weise. Er kann es scheinbar nicht ändern. Es wird wohl für immer sein Schicksal sein, dass Menschen versuchen ihm nach dem Leben zu trachten. Wer kann es ihnen verübeln? Er hat sehr viel Schlimmes in seiner Vergangenheit begangen und alle suchen sie nun nach Vergeltung. Gerade, als der Sand ihre Füße umhüllt, holt Zora noch einmal tief Luft und spricht mit weinerlicher Stimme weiter: "Ich hab dein Herz nicht getroffen...obwohl ich es eigentlich anvisiert hatte...doch ich hab es nicht getroffen." Ihre Stimme wird langsam zittriger und weinerlicher. Ihre fällt es schon schwer überhaupt noch ein Wort auszusprechen. "Ich kann dich einfach nicht mehr töten, Gaara-sama....ich kann es nicht...ich kann dich nicht mehr töten, weil ich....weil ich..." Die letzten Worte fallen ihr besonders schwer doch sie holt noch einmal tief Luft. "...weil ich dich liebe, Gaara-sama", beendet sie letztendlich den Satz. Sie hat ihn die ganze Zeit dabei angesehn. Ihre Tränen scheinen nicht nachzulassen. Gaara starrt sie nun mit geweiteten Augen an. Auch sein Sand löst sich von ihren Füßen. Noch nie hat jemand so etwas zu ihm gesagt. Noch nie. Es ist das erste mal, dass er diese Worte hört. Entgeistert starrt er das Mädchen an. Er ist sich nicht sicher, ob sie das nun wirklich gesagt hat oder ob er sich das nur eingebildet hat. Doch kurz darauf wiederholt sie ihre Worte: "Ich bin einfach nicht mehr in der Lage dir das Leben zu nehmen...weil ich mich leider in dich verliebt habe." Ein gequältes Lächelt huscht über ihre Lippen, ein Lächeln welches mehr Trauer und Schmerz als Freude zeigt. Gaara versteht das Ganze nach wie vor nicht. Unsicher, was er nun tun soll hält er sich weiter seine blutende Wunde. Zora steht auch wie versteinert da. "Wenn du mir das Leben nehmen willst....nur zu...", kommt es dann aus Zora heraus. "Ich würde es nur zu gut verstehen." Sie senkt ihren Blick und schließt die Augen, als würde sie nur noch auf den Todesschlag warten. Auch er senkt langsam seinen Blick. Mit kalter Stimme sagt er dann bloß: "Verlass Sunagakure...auf der Stelle!" Verwundert sieht Zora ihn an. "Ich glaub, ich hör nicht richtig", sagt sie zu sich in Gedanken. "Hast du mich nicht verstanden? Geh! Und lass dich hier nie wieder blicken!", sagt er nun mit wütender, eindringlicher Stimme. Zora versteht nun die Welt nicht mehr. Schweigend tritt sie ein paar Schritte zurück. Immer noch weinend schaut sie den blutenden Rothaarigen an, der sie nun mit eindringlichen Augen ansieht. Sie hat gehofft, dass er ihrem Leben nun ein Ende setzen will. Doch dem war wohl nicht so. Ihm noch einen letzten Blick zugewandt entfernt sie sich von dem Kazekage und verschwindet über den Dächern des Gebäudes. Gaara schaut ihr nicht nach. Geschwächt geht er in die Knie und stützt sich mit einer Hand am Boden ab, während er die andere noch auf seiner Wunde hält. "Warum nur...", fragt er sich nun selbst. "....Liebe...." Dieses Wort ist ihm immer noch sehr fremd, doch dieses Mädchen ist die Erste, die ihm gesagt hat, dass sie ihn liebt. So etwas hat er noch nicht einmal von seinen Geschwistern oder seinem Onkel gehört. Doch irgendwie ist er sich immer noch nicht sicher, ob sie das wirklich ernst gemeint hat, nachdem sie ihn so sehr verletzt hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)