What is Love? von shimary (Was passiert, wenn ein ganz besonderer Mensch in Gaaras Leben tritt...) ================================================================================ Kapitel 5: Der Wille zu Überleben --------------------------------- Seit vier Tagen nun liegt Zora im Koma. Keine Bewegung, kein Geräusch konnte man in der Zeit von ihr wahrnehmen. Nur leichte Atembewegungen zeigten, dass sie noch am Leben war. Gaara kam öfters vorbei, um sich nach ihrem Zustand zu erkundigen. Noch immer wird um das Leben des Mädchens gebangt. An dem Tag jedoch scheint sie zu träumen. Sie sieht sich als kleines Mädchen wieder, auf einer Schaukel sitzend, völlig allein. Kein Mensch weit und breit. Kein Mensch? Nicht ganz. Neben ihr sitzt Gaara als Kind, ebenfalls auf einer Schaukel. Schweigend schauen sich die Kinder an, bis ihr Gaara plötzlich ein leiches Lächeln schenkt. Etwas zögernd erwiedert sie sein Lächeln. In dem Moment hört sie eine Frauenstimme ihren Namen rufen. Weiter weg ist ihre Mutter zu sehen, die sie versucht mit Angst erfüllten Augen von Gaara wegzubekommen. "Ich will nicht, Mama!", fleht das Mädchen. "Ich will noch ein bisschen hierbleiben!" Doch ihre Mutter versucht weiterhin, sie von dem rothaarigen Jungen wegzulocken. Ihre Augen weiten sich, als Gaara plötzlich seinen Sand auf ihre Mutter losschickt und sie darin versenkt. Ein Hass erfüllter Blick lässt Gaara über sein Opfer gleiten und der Sand zieht sich zusammen. Schreiend versucht Zora ihn noch aufzuhalten, doch zu spät. Noch im selbem Moment erwacht Zora aus dem Traum und somit auch aus dem Koma. Mit einem lauten Angstschrei und geweiteten Augen setzt sie sich auf. Keuchend starrt sie auf den Schrank, der vor ihr in dem Krankenzimmer steht. Sie hat noch nicht ganz realisiert, wo sie sich nun aufhält. Sie starrt noch für eine Weile lang ins Leere und versucht erstmal einen klaren Kopf zu bekommen. "Was war das grade?", fragt sie sich selbst und fasst sich dabei mit einem leicht zerknautschtem Gesicht auf die Stirn. Als sie an sich runterblickt entdeckt sie Schläuche, die an ihrem Arm hängen. So langsam wird ihr bewusst, dass sie sich im Krankenbett eines Krankenhauses befindet. Allerdings ist sie sich noch nicht ganz sicher, ob das auch wirklich real ist. Hat sie das wirklich überlebt? Sie hatte eigentlich schon mit ihrem endgültigem Tod gerechnet. Und nun sitzt sie da, lebend auf dem Krankenbett. Vor lauter Verwunderung nimmt sie noch nichtmal den Schmerz wahr, der von ihrem Bauch ausgeht. Ihre Organe sind noch immer stark beschädigt. Doch sie scheint momentan taub im Bauch zu sein. "Das kann doch alles nicht sein.." Sie kann sich das nach wie vor nicht erklären. In ihrem Kopf fliegen nun unendlich viele Gedanken auf rum. Sie weiß gar nicht, was sie noch denken oder glauben soll. Sie weiß nicht einmal was sie nun machen soll. Doch sie wird schon bald aus ihren Gedanken gerissen, als sich plötzlich die Tür zu ihrem Zimmer öffnet. Eine der Krankenschwestern tritt herein und schaut Zora verwundert an. "Oha, Sie sind ja wach!", staunt sie. Hinter ihr tritt dann auch schon ihr Gast hervor: Gaara. Er staunt auch nicht schlecht, als er sie dort sitzend im Bett sieht. Schnell eilt die Schwester zu ihr und hält ihre Hand auf Zoras Stirn. "Du meine Güte! Sie müssen sich hinlegen! Sie dürfen ihre Bauchmuskeln nicht zu stark beanspruchen. Ihre Organe sind immer noch stark beschädigt." Als sie das sagt, drückt sie Zora vorsichtig nach hinten, so dass sie gezwungen wird, sich wieder hinzulegen. Widerwillig tut sie wie verordnet. "Oh mein Gott! Ich werde schnell dem Chefarzt Bescheid sagen! Wir haben ja wirklich nicht so schnell damit gerechnet!", spricht die Schwester und verschwindet schnell wieder aus dem Krankenzimmer. Gaara indess hat sie die ganze Zeit über beobachtet und tritt nun langsam näher an ihr Bett heran. Schweigend setzt er sich auf den Stuhl, der direkt neben dem Bett steht. Zora mustert ihn derweil. Ihr fehlen irgendwie die Worte. "Warum ist er hier?", fragt sie sich in Gedanken. Eine Weile lang herrscht Stille zwischen den beiden. Nach ein paar Minuten bricht Gaara dann das Schweigen: "So wie's aussieht, war dein Wille zu Überleben doch groß genug." Verwundert schaut Zora ihn an. "Der Wille zu Überleben?", wiederholt sie innerlich. Ihr Blick richtet sich nun zur Decke. Welcher Wille zum Überleben? Woher sollte der denn kommen? Sie hat sich doch immer den Tod herbeigesehnt. Seit ihre Mutter starb, funktionierte nichts mehr in ihrem Leben. Selbst die Rache gegen Gaara ging schief. Und auch jetzt ist sie sich nicht einmal mehr sicher, ob sie ihn auch wirklich noch umbringen will. Ihre Gedanken leeren sich. Sie ist momentan einfach nicht mehr in der Lage überhaupt noch etwas zu denken. Das, was in den letzten Tagen passiert ist, war ihr irgendwie zu viel. Am liebsten würde sie einfach verschwinden. Nicht in irgendein Land oder ein Ort, einfach von dieser Welt verschwinden. "Warum bist du hergekommen", fragt Zora dann einfach so aus sich heraus. Mit einem neutralen Blick schaut er sie an. "Ich wollte dich besuchen", antwortet er dann gelassen. "Mich besuchen?", wiederholt sie. "Wozu mich besuchen? Deine Arbeit ist doch getan." Sie behält ihren Blick zur Decke. "Ich wollte auf Nummer sicher gehen", erwiedert der Rothaarige. "Bis heute war ja noch nicht einmal mehr sicher, ob du überhaupt aus dem Koma erwachst." "Was hätte das schon gemacht?", fragt sie gleichgültig. "Ich hab in dieser Welt sowieso nichts mehr zu suchen." "So etwas solltest du nicht einfach so sagen", erwiedert Gaara kalt. "Ich habe auch jahrelang gedacht, dass ich in dieser Welt eigentlich nichts zu suchen hab und habe versucht meine Existenz zu begründen. Doch mir wurde klar, dass mein Platz hier ist und dass ich dafür zu sorgen habe, dass es meinen Dorfbewohnern gut geht. Man weiß nie, wann sich die Dinge ändern. Aber früher oder später werden sie sich ändern." Schweigend hört sie ihm zu. "Na wenn du das sagst", sagt sie mit einem leicht ironischem Unterton. Sie würde nur zugern an das glauben, was er eben zu ihr gesagt hat. Doch sie ist sich sicher, dass sie keinen Weg mehr finden wird, der ihr ein noch halbwegs erfülltes Leben bringen kann. Sie sagt dazu nichts weiter und starrt weiterhin die Decke an. Gaara erhebt sich derweil und lässt seinen Blick noch einmal über ihren geschwächten Körper schweifen. "Ich muss dann wieder", spricht er dann. "Du weißt ja, wo du mich findest..." Mit diesen Worten wendet er sich von ihr ab und fügt noch hinzu: "...solltest du dich verabschieden wollen." Gelassen verlässt er das Zimmer. Zora wendet ihren Blick nicht ab. Auch als er aus dem Zimmer verschwunden ist schaut sie weiter nach oben. "Warum?", fragt sie sich in Gedanken. "Warum nur tut er das? Warum bin ich noch am Leben?" Viele derartige Fragen kreisen durch ihren Kopf. Jedoch findet sie auf keine einzige eine Antwort. Es vergehen noch weitere fünf Tage, ehe sie das Krankenhaus unter der Voraussetzung sich zu schonen verlassen darf. In der Zeit kam Gaara zwar auch hin und wieder zum Krankenhaus, jedoch hat er Zora nicht in ihrem Krankenzimmer besucht, sondern sich lediglich jeweils nach ihrem momentanen Zustand erkundigt. Er hielt es einfach nicht für angebracht, sie ein weiteres Mal zu besuchen, nachdem ihr Leben ja nun nicht mehr in Gefahr war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)