Wing-Cage von LittleDestiny (wenn dir Flügel wachsen) ================================================================================ Kapitel 6: Tränen in himmelblauen Augen --------------------------------------- Kapitel 6/ Tränen in himmelblauen Augen Sein nackter Oberkörper lag auf ihrem. Unter seinen Händen spürte er ihre weichen Rundungen. Sein Atem ging regelmäßig. Er blickte hinauf, als sich seine Lippen von ihrer Haut lösten und er erneut zu einem Kuss ansetzten wollte. Ihre blonden Haare wischte er aus ihrem zarten Gesicht und er blickte sie an. „Es ist schön, bei dir zu sein.“, murmelte er. „Liebst du mich?“ Er stutzte. „Wieso fragst du mich das?“ „Ich möchte Gewissheit!“ Er empfand nichts. Gerade in diesem Moment fühlte er sich leer. “Ich liebe dich, Ariel!“ Er schluckte seine Worte hinunter, als er seine Zunge über ihren Hals gleiten ließ. „Raguel...!“ Seine Hände griffen hinunter zwischen ihre Beine und ertasteten ihre warmen, weichen Innenseiten. Jetzt nicht nachdenken. Jetzt einfach ablenken. Er hatte keine Lust mehr sich alles durch sein ständiges drüber Nachdenken zu versauen. Mein Gott, da lag ein wunderschöner Engel mit gespreizten Beiden unter ihm. Und er fühlte nichts. Langsam stützte er sich auf, atmete tief durch und zog sich von ihr zurück. „Es tut mir leid. Ich bin nicht in Stimmung.“, murmelte er. „Aber du kannst doch nicht... Ich will mich dir hingeben, und du lehnst mich ab?“ Er suchte nach seinem Hemd. „Tu nicht so, als ob es für dich Neuland wäre. Du bist nicht die Unschuld, die du mir versuchst vorzuspielen. Hast du nicht noch andere Gespielen... die dich befriedigen?“ Er bekam schlechte Laune. „Wie kannst du es wagen!“ Ehe sie zum Schlag ausholen konnte stand er auch schon vor der Tür. „Warte nicht auf mich Ariel. Ich werde spät wiederkommen!“ Er schloss die Tür hinter sich und atmete tief durch. Währenddessen in einem anderen Zimmer versuchte auch ein anderer Engel einmal tief Luft zu holen. „Scheußlich!!“ Sie las noch einmal die Zeilen, die wahrscheinlich noch nicht einmal von ihm selbst geschrieben wurde: „Für einen wunderbaren Abend und für ein wunderbaren Engel. In tiefster Liebe, dein baldiger glücklicher Gatte“. Die Rosen waren ja schon fast verwelkt, als Sari sie ins Zimmer geschmissen bekommen hatte. Im gleichen Moment, als Sari das kleine Kärtchen zerknüllt gegen die Wand gepfeffert hatte, klopfte es an ihrer Tür. Sie erwartete lediglich ihr Dienstmädchen, welche sie bettfertig machen sollte, also bat sie den Gast lautstark hinein. Als sie sich gerade in ihrem Tran ihrer Sachen entledigen wollte, sich kurz in ihren Ärmeln verheddert hatte und zu knurren anfing, stand eine große Männliche Gestalt in der Tür. Ein kleiner Hauch von Stoff hing nur noch über ihrem Körper. „Samael!“ Sie schrie schon fast vor Schreck und griff um ihrem Körper und schnürte sich artig wieder zusammen. Er nickte und trat nun weiter in den Raum. „Ich wollte euch noch einmal sehen meine Liebste!“ „Scheißdreck.“ So wie sie gerade das Kärtchen achtlos und voller Schmach gegen die Wand gedonnert hatte, hätte sie am liebsten jetzt sein Gesicht gegen diese gedrückt. „Nicht doch, seit Ihr nicht müde?“ „Nein, ich kann nicht schlafen, weil ich mich so nach eurer Nähe verzehre“! Sie wich ein Stück von ihm. „Verzehre?“ Nein, war das seine Abendgeilheit? Sie musste leider feststellen, dass dies schon einige Male vorgekommen war. Und jedes Mal konnte sie sich irgendwie herausreden. Mit Migräne, Frauensachen und Keuschheitsvortäuschung. Sie hatte jetzt gerade keine Lust sich vor diesem geilen Offizier höflich und gesittet ihrer Klamotten zu entledigen. „Der Tag wird auch immer beschissener…“, murmelte sie und blickte sich um. Doch ohne, dass sie dem sich heranpirschenden Offizier ausweichen konnte, hatte Samael sie an die Wand gedrängt und sie so eben in seine Arme geschoben. Seine große Hand ruhte auf ihrem Rücken und langsam fing er an seine Finger in gleichmäßiger Bewegung darauf kreisen zu lassen. Seine Finger tasteten sich weiter abwärts und durch den dünnen Stoff ihres Leibchens konnte Sari deutlich spüren, wie sehr sein Verlangen an sie stieß, als er sich mit seinem Unterleib immer mehr an sie lehnte. „Nein ... nein, wartet... lasst das! Dazu ist es noch zu früh.“ Sari versuchte ihr Gesicht weit nach oben zu strecken, damit er ihre Lippen nicht erreichen konnte, doch er zwang sie mehr und mehr, in dem er ihren Kopf in seiner Richtung zwang „Ihr werdet meine Frau. Es ist nichts Verwerfliches daran, dass ich euch begehre.“, dabei legte er einen Kuss auf ihre nackte Schulter. Von Sekunde zu Sekunde verzweifelte der junge Engel immer mehr. „Ja, aber...“, Sari war den Tränen nahe. Sie konnte sich nicht wehren. Wieso denn auch, sie war ja so gut wie offiziell seine Geburtsmaschine. Er presste sie an sich, und umfasste ihren Po, sodass sie mit ihren Beinen vom Boden abhob. Er führte sie zu ihrem Bett und legte sie sanft auf den Rücken. „NEIN!“ Ihr Schrei wurde von seinen Lippen gebremst und nun fuhr er hastig unter ihr Kleid und zog es hinauf. Mit einem eiligen Ruck fuhr er seine Hand zwischen ihren Beinen hinein in ihren weißen, unschuldigen Slip. Aus Saris Augen rannten abermals Tränen. Als er von ihren Lippen abließ keuchte sie und ihre Lippen zitterten vor Angst, denn in diesem Augenblick übermannte sie panische Hilflosigkeit. Sari spürte es, jetzt gab es keinen Weg mehr, sich vor diesem Käfig zu drücken. Die Türen des Lebens, dass sie nie haben oder leben wollte, schlossen sich in diesen Sekunden. „Lasst mich los, ich will das nicht!“ “Ihr werdet nichts spüren. Ich kann verstehen, dass ihr Angst hab“, murmelte er und strich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „Nein!“ Die Schnalle seines Gürtels begann zu klimpern. Ihm war schlecht. Ragu hielt sich kurz den Bauch. Dabei hatte er gerade mal diesen streng riechenden Käse gegessen. Von einer Minute zur anderen war ihm zum Kotzen zu Mute. Durch seine Knochen, hinauf in sein Herz zog sich ein unangenehmes, erdrückendes Gefühl. Fast so als ob es das Adrenalin der Angst war. Doch war es seine eigene Angst? Schon seit einigen Minuten war er sinnlos durch die Gänge des Palastes geschlendert. Je weiter ihn seine Füße trugen, desto mehr schnürte es ihm die Kehle zu. So als ob er selbst unbewusst etwas suchte. Jetzt rannte er schon und Ragu wusste noch nicht einmal wohin. Seine Beine schmerzten und er wurde langsamer. Vor ihm schließlich tat sich einen weiße Tür auf. Ragu überlegte kurz. Er hatte ihre blauen Augen, die so blau wie der Himmel der Erde waren, vor Augen. Sari, es war ihre Angst, ihr Schmerz und ihre Verzweiflung und sie schrie nach seiner Hilfe. Seine zitternden Hände streckten sich zu dem Türknauf und mit einem Ruck hatte er die erste weiße Tür aufgestoßen. Sein Puls schoss in die Höhe und plötzlich spürte er eine Taubheit auf seinem Rücken, die sich langsam durch seine gesamten Glieder zog. Eine weitere Tür wurde nach dem gleichen Schema geöffnet, und schließlich vernahm er schluchzende Laute durch eine letzte, kleinere Tür. Als diese schließlich auch absolviert war, blickte er in ein weißes Zimmer. Er spürte eine warme Aura, die eine Strähne aus seinem Gesicht wehte. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Der Schmerz, den er noch vor etwa 50 Sekunden vor der Tür auf seinem Rücken gespürt hatte, war wie weggeblasen. Es schien fast so, als ob sein gesamter Körper von seinen Flügeln betäubt worden waren. Und diese hatten nur ein Ziel, den Engel, der ihn gerufen hatte, an sich zu reißen. Mit allen Mitteln. Auf dem weißen Bett erblickte Ragu schließlich einen Mann, der sich über die weinende Sari gebeugt und ihre Hände über ihren Kopf gezogen hatte, so dass sie sich selbst nicht mehr wehren konnte. Samael schreckte auf und beide Gesichter sahen Ragu schließlich an. Er dachte nicht nach, griff die Schulter des Mannes und schleuderte ihn zur Seite. Samael wurde gegen eine weiße Kommode gedrückt und krachte zu Boden. Ragu spürte einen Widerstand, als er sich zwischen die Pfähle des weißen Himmelbettes quetschte. Seine zwei Flügel hatten sich auf seinem Rücken ausgebreitet. Er sah Sari dort, halb nackt verängstig auf dem Bett liegen. Ihre Himmelblauen Augen waren rot und die Bettdecke unter ihrem Kopf von Tränen fleckig durchgenässt. Er beugte sich über sie und hob sie auf seine Arme. Samael, noch immer etwas benommen, versuchte sich aufzurappeln, doch Ragus Wucht hatte ihn mehr als nur niedergestreckt. Ragu presste ihren Körper an sich und sah ihr in die Augen. Kein Wort. Mit einem weiteren Anlauf drehte er im Sprung den Rücken dem Fenster zu und schließlich lagen beide auf dem Boden des Balkons. Ragu hatte den gesamten Splitterhagel abbekommen und hatte sich trotzdem schützend über Saris Körper gebeugt, als diese schnell wieder zur Besinnung kam. Er hatte einfach so den Bann gebrochen, der auf dem Fenster und dem Balkon lag. „Ragu, Ragu, alles in Ordnung?!“ Sari rüttelte kurz an ihm, ehe Ragu, noch immer wortlos ihren Körper erneut auf seine Arme hievte und einen Satz auf das Geländer des Balkons machte. „WARTE, SIE GEHÖRT MIR! Du Archat-Missgeburt. Wage es nicht!!!“ Samael stand noch etwas wacklig am zerbrochenen Fensterrahmen. Ragu würdigte ihn nur eines verschmitzen Blickes, dann sprang er in den Abgrund. Er hielt sie fest umklammert. Sari spürte, dass Ragu Mühe hatte seine Flügel unter Kontrolle zu bekommen. Er zitterte. Wahrscheinlich hatte er Unmengen Energie und Astral aufbringen müssen, um denn Bann um das Fenster und den Balkon zu brechen. Er segelte mit seinen Schwingen durch die Luft, und immer wieder brachen sie unter seiner Erschöpfung zusammen. Ragu keuchte unentwegt und seine Lungen füllten sich nur noch sehr unregelmäßig mit Sauerstoff. Doch immer wieder fasste er sich und zog sie mit sich hinauf in den Himmel. Der dritte Versuch sie und ihn in den Lüften zu halten endete in einer Bruchlandung. Sari hatte ihre Augen vor Schreck zusammengekniffen, spürte trotzdem noch immer den festen Griff um ihren Körper, schließlich und letztendlich einen harten Aufprall. Sari war auf ihm liegend, fest umschlungen, zum Stillstand gekommen. Noch immer traute sie sich nicht ihre Augen zu öffnen. „Sari?“ Seine Stimme war sehr dünn. Sie schreckte auf und öffnete ihre Augen. Unter ihr und Ragu blickte sie einem grünen Untergrund entgegen. „Gras?“ Sie spürte, dass er Schmerzen hatte. „Hast du dich verletzt?“ „Nein das geht schon.“, murmelte er nur sehr leise und versuchte seinen Kopf etwas zu heben. Sari stütze sich von seinem Oberkörper auf und streckte ihren Kopf zu ihm. Ihre Hände umschlossen seine Wangen und ihre Lippen legen sich auf seine. Er stöhnte etwas, griff aber im nächsten Moment nach ihrem Körper und zog sie enger auf seinen Schoß. Ihr Kuss wurde nur sehr mühsam wieder gelöst und Sari blickte etwas kleinlaut in seine Augen. Erst jetzt begriff er, in welcher intimen Lage er sich mal wieder mit ihr befand. Sari hätte jetzt mit Sicherheit mit einer Abwehr von Ragu gerechnet, doch der setzte erneut zu einem Kuss an und legte seine Arme nun ganz um ihren nackten Körper. Er spürte sie wohl so nahe wie noch nie. Ihren Herzschlag und ihre Haut, das machte ihn so verrückt. Seine Hand fuhr ihr durch das Haar und diese ließ sie weiter unruhig über ihren nackten Rücken gleiten. Während er versuchte, alles von ihr mit einem Mal in sich aufzusaugen, überkamen ihn plötzlich Vernunft und Zweifel. Seine Stirn lehnte sich gegen ihre und beide blickten kurz hinunter und atmeten tief durch. „Ragu... ich… !“ „Nein, das geht so nicht!“ Sie wollte nach seinem Kopf greifen, doch er wehrte sich und ließ sich rücklings wieder ins Gras fallen. „Was machen wir hier?? WAS HAB ICH GEMACHT ZUM TEUFEL!???“ Sari blieb verdutzt auf ihm sitzen. „Ich...“, sie versuchte Worte zu finden, doch ihr Herz schlug so schnell, dass ihr diese im Hals stecken blieben. Er blickte ein weiteres Mal hinauf zu ihr und sein Kopf errötete abermals. Ihre nackten Brüste wurden von ihren Armen, die sie auf Ragus Bauch gestützt hatte, etwas in die Höhe gedrückt und sie kleidete nun kaum mehr als ein weißer unschuldiger Slip. Er stöhnte abermals auf und hielt sich die Augen zu. Sari stutze kurz und blickte hinunter in ihren Schoß. Sie saßen so innig aufeinander, dass sie spüren konnte, wie sehr Ragu erregt war. Und ihm war das peinlich. Ihr jetzt auch irgendwie. „Wieso... das da.... du...?“ In Saris Augen bildeten sich kleine Kreise. „Das verwirrt mich!“ „Geh von mir runter.“, nörgelte er und rüttelte leicht an ihr herum. Sari, noch immer etwas irritiert, kippte leicht zur Seite. Ragu hastete schnell hinauf und zog seine Beine zu einem Schneidersitz zusammen. Danach atmete er erneut etwas durch und versuchte sämtliche Körperteile zu akklimatisieren. „Na gut, was soll’s. Ich meine, schau dich doch mal an. Du sitzt hier nackt vor mir. Ich bin auch nur ein Mann...!“ Auch wenn das seine Reaktion nicht rechtfertigte, denn sie hatte deutlich sein Verlangen in ihrem Herzen gespürt. „Ich habe es gespürt, Ragu! Es war dein Körper, der nach meinem gerufen hat“. Sie drückte ihre Hand gegen ihre Brust, sodass Ragu erneut auf ihre weiblichen Rundungen starren musste. „Hör auf damit!!!“ Ihre Wangen färbten sich rot. „Bin... ich denn für dich körperlich begehrenswert?“ „Na .. nanaa... aahh... verdammt, Sari…!“ „Wieso ist dir das denn so unangenehm? Es ist fast so, als ob wir beiden...“ Er hob die Hand. „NEIN! Du und ich, das geht nicht. Du bist doch verheiratet...“ „Aber du hast mich gerettet. Wieso hast du mich denn dann gerettet?“ Er hielt den Atem an. „Weil du es nicht wolltest. Weil du um Hilfe gerufen hast!“ Sie schüttelte den Kopf. „Und?“ „Er hat dich gezwungen“! „Und?“, sie blickte ihn an, als ob es selbstverständlich für einen Engel in ihrer Lage wäre. „Sari...“ „Was hatte ich denn schon zu verlieren? Du hättest das nicht machen brauchen!“ „Wieso sagst du das?“ „Weil du jetzt noch mehr Ärger wegen mir bekommen wirst! Wenn sie dich nicht sogar hinrichten!“ „Ich wollte einfach nicht, dass er dich so anfasst! UND DU WOLLTEST ES AUCH NICHT, VERDAMMT!! Versuche doch nicht ständig, es allen recht zu machen...!“ Sie hielt inne. „Du wolltest nicht, dass er mich anfasst?“ Ein leichtes Lächeln zog sich über ihre Lippen. Dann stürzte sie sich, nackt und unschuldig wie sie war, auf Ragu und drückte ihn fest an sich. Ragu, immer noch etwas irritiert schlang seine Arme um sie und musste verschmitzt Lächeln. „Es ist mehr anstrengend mit dir, als wirklich erotisch.“, log er etwas übertrieben. „Ragu!!!“ Ihr Kopf vergrub sich in seiner Brust. „Heirate mich, dann wird mir nie wieder so etwas passieren wie bei Samael“! Er lachte leise. „Das hab ich ernst gemeint!“ Sie streifte sich gerade sein Hemd über ihre Brust. „Weißt du, wo wir uns befinden“? Sie schob ihren Kopf aus dem Hemd und schüttelte ihre weißblonden Haare hin und her. Es war alles recht grün. „Also, wie du weißt war ich noch nicht wirklich lange Zeit außerhalb des Palastes. Aber ich bin mir sicher, dass wir noch in Jade sind. Das spüre ich. Ich habe mal von einem Garten gehört. Vielleicht befinden wir uns im Garten Eden.“ Sie blickte sich noch einmal um. Ja, Bäume und Wiesen erstreckten sich Kilometer weit vor ihren Augen entlang. „Garten Eden, ist das nicht der Ort der Sünde? Was macht solch ein Ort in Jade, der Regierungsebene?“ Ragu fand das dieser Ort etwas Gruseliges an sich hatte. Sie nahm ihn an die Hand und lief los. „Vielleicht findest du hier Antworten!“ Sein Hemd, dass sie sich liederlich zugeknöpft hatte, wehte ihr um den Po und Ragu schüttelte verzweifelt den Kopf. „Sünden... ich will die Antwort gar nicht wissen. Ich kann’s mir schon denken“. Und dabei starrte er noch einmal auf ihre runden Backen. „Weißt du nicht, Adam und Eva haben im Garten Eden einen Apfel gekostet und wurden aus dem Paradies verbannt“. Ragu musste über Saris Gutgläubigkeit schmunzeln. „Ja ja, Apfel essen!“ „Sag, hast du Hunger“? Dabei drehte sie sich überschwänglich um und strahlte ihn pausbäckig an. Er schwieg. Ja, einen Apfel, den würde er jetzt auch gerne essen. Ganz heimlich tat er dies auch kurz in seinem Kopf. Ragu legte das gesammelte Feuerholz leise neben die Feuerstelle. Sari schlief. Sie musste wohl erst einmal die vielen Tränen verarbeiten. Das arme Ding war nicht wirklich zu beneiden. Was sollte er jetzt mit ihr machen? Was sollte er jetzt machen? Mit ihr? Sie beide? Je länger er mit Sari zusammen war, desto mehr ließ ihn sein Verlangen nicht mehr los. Bemerkte man, dass er mit ihr fast beschwerdefrei war. Nur dieses Problem mit dem Verlangen und unsittlichen Gedanken musste er noch unter Kontrolle bekommen. Er hatte nun zwei Flügel. Und das alles nur, weil er Sari unnormal nahe gekommen war. Sie hatte seine Seele berührt, was auch immer dies zu bedeuten hatte. „Kannst du nicht schlafen?“ Er schreckte aus seinen Gedanken auf. Sari blickte ihn verschlafen zwischen ihren hinunterhängenden Strähnen an. „Ich passe nur auf, dass sie dich nicht wieder holen“! Samael krallte seine Hände in das Holzgeländer vor ihm. „Sie ist schon wieder entkommen. Und dieser Terrorist... dieser Abschaum aus Achat mit ihr. Wisst ihr nicht, was das zu bedeuten hat? Sariel, meine Frau wurde von diesem... diesem Gebrandmarkten entführt!“ Die heilige Mutter schüttelte den Kopf. „Sicher nicht!“ Neben ihr knieten die zwei blonden Schwestern. „Ich würde ihm Recht geben, heilige Mutter. Dieser Raguel ist zu allem fähig.“ Anael blickte erschrocken zu ihrer jüngeren Schwester. „Ariel, aber du weißt, dass...!“ „Sicher, Sariel mag etwas für ihn empfinden, aber er nutzt sie sicherlich nur aus. Er selbst hat mir persönlich gesagt, dass er sich Sari nur angenommen hatte, um nach Jade zu gelangen und dort den heiligen Rat auszuspionieren. Er hat sich sicherlich noch einen weit ausführlicheren Plan ausgedacht, um Jade zu schaden“. Ariel blickte zur heiligen Mutter und richtete sich schließlich auf. „Er hat es mir in klaren Worten so formuliert. Meine Schwester ist in seinen Händen nur eine Puppe!“ „Ariel, was redest du da? Aus dir spricht nur pure Eifersucht!“ Anael riss sie an der Hand herum und blickte ihr in die Augen. “Sariel hat mir erzählt, dass sie und Raguel etwas verbindet, etwas Sonderbares verbindet, und jeder in diesem Palast konnte es spüren!“ „Lebe weiter in dieser Illusion, meine Schwester. Nicht alles, was eine heilige Aura von sich gibt ist dem Guten zugewandt. Wir sollten Raguel so schnell wie möglich ausfindig machen und in Gewahrsam nehmen. Dann werden wir dank Raphael-samas Hang zur Wissenschaft sicherlich bald erfahren, was es mit dieser außergewöhnlichen Aura zutun hat.“ „Der Meinung bin ich auch. Ich werde mich unverzüglich wieder auf die Suche nach meiner Gemahlin machen!“, brummte der im Stolz verletzte Samael und drehte sich zügig zur heiligen Mutter um. „Sie scheint kein Interesse an eurem Herzen zu haben, deshalb wird sich Sariel gegen euch wehren, aber das soll erstmal zweitrangig sein. Bringt mir sie und diesen seltsamen Engel!“ Okay, das tat wirklich sehr weh. Schallendes Gelächter machte die Sache nicht wirklich erträglicher. „Ja, danke… und wenn ich mir das Genick dabei gebrochen hätte? Wäre das auch noch lustig gewesen?“ Sari hielt sich den Bauch und Ragu das Steißbein. Er saß mitten im Wasser, denn er hatte, beim überqueren eines engeren Seeufers, leicht einen Schwung zu viel genommen und war auf einem herausragenden Stein ausgerutscht. Sari stand am Ufer und lachte ihn aus. „Warte, ich helfe dir!“ Sie sprang in das hüfttiefe Wasser und eilte zu ihm. „Lass, jetzt bist du auch noch nass.“ „So dann können wir gleich gemeinsam ein Bad nehmen“, lächelte sie und legte ihre Hände auf seine Schultern. Mit einer leichten Massage auf seinen Schulterblättern breitete er unweigerlich seine Flügel auf seinem Rücken aus. „Ich wollte ihn nur ein weiteres Mal sehen. Wir groß er doch geworden ist. Und so kräftig, erstaunlich. Sie tauchte die noch etwas blutige Federn ins Wasser und strich einige Male sanft mit ihren Fingern über sie. Ragu versuchte immer wieder einen neugierigen Blick über seine Schulter zu werfen, er musste sich allerdings sehr konzentrieren, denn schon wieder breitete sich ein wohliges Kribbeln auf seinem Rücken aus. „Wieso er wohl geboren ist, dieser Flügel. Ich verstehe es immer noch nicht!“ Ragus Ego wurde gerade ziemlich demoliert. Hatte sie das etwa schon vergessen? „Das...(war verdammt noch mal unser erster Kuss. Dieser Augenblick in dem ich fast vor Energie geplatzt bin ,Mädel, verdammt!!!)... muss wohl an diesen höllischen Schmerzen gelegen haben. Mein Körper hat wohl mehr Astral benötigt, damit ich diese Wunde besser heilen konnte.“ Jetzt kitzelte Saris Ego etwas. „Hey, das war ich, als ich dich geküsst hab!“ Er entriss ihr seine Flügel und drehte sich zu ihr. „Was meinst du, warum also dieser Flügel?“. Mit diesem wehte er etwas Wasser auf. „Dann liegt es am Küssen... dann müsstest du doch... warte ich zähle nach.....schon 3 Flügel haben“! Ihre Kulleraugen sahen ihn unschuldig an. „Drei Flügel und einen Zauberstab“! Ragu schwang seine Flügel hin und her und erhob er sich aus dem Wasser. „Langsam geht es wieder mit dem Fliegen.“, grinste er und Sari legte ihren Kopf in den Nacken. „Wo willst du hin, wir sind noch nicht fertig“. Sie packte ihn an der Hose und zog einmal sehr kräftig. Doch die Hose gab nach und Sari, von ihrer eigenen Zugeskraft plumpste ins Wasser. Ragu entwich ein leicht mädchenhafter Quietscher und ehe Sari wieder aus dem Wasser aufgetaucht war, hatte sich dieser dazu entschlossen wieder zurück ins Wasser zu plumpsen. „Ich bin nackt!!! WAS SOLL DAS??“ Bekanntlich hatten nicht sehr viele Engel Unterhosen an. Ragu zählte sichtbar nicht dazu. Ariel wollte ihm damals sogar eine stellen, doch aus Gewohnheit hatte er dieses entschiedene Kleidungsstück dankend abgelehnt. Das hätte ihm jetzt diese fürchterliche Röte erspart. Als Sari schließlich ein paar Wassertropfen aus ihren Augen gerieben hatte, blickte sie Ragus Rücken entgegen. „Tut mir leid. Aber sieh es doch mal so. Die Hose war sowieso total dreckig. Ich wasch sie dir, und dein Hemd gleich dazu!“ „Es ist nun dein Hemd...“, knurrte er. Aber das hatte sie sich auch schon wieder vom Leib gestreift. Wieder lagen ihre Hände auf seinen Schultern, und kurz danach hatte sie seine Federn in der Hand, die sich langsam in schneeweiße Schwingen verwandelten. „So wie einst Adam und Eva im Garten Eden!“ Kapitel 6/END +++++++++++++++++++++++++++++++++ Also hier ist endlich das nächste Kapitel. Man man...ich bin echt eine Triene. Ein wenig langsam war ich schon, aber dafür ist es jetzt halt draußen (endlich). Zum Inhalt: es wird etwas "nicht jugendfrei" aber das seit ihr ja auch von mir gewöhnt. Wer also wissen will wieso diese Flügel und wieso gerade die Beiden, der wird wohl oder übel das nächste Kapitel auch noch lesen müssen. bis dahin also cu eure Suse;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)