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School of life

von

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4.8

Endlich geht es weiter. Ich lade jetzt gerade mitten in der nacht hoch (vergebt mir also ein wenig verwirrtheit) xD, weil ich seit circa einer stunde internet habe ^^ man sollte meinen, ich käme einen urlaub ohne internet aus, aber nein... aber ich hatte ja auch versprochen ich würde hochladen sobald das kapitel von der beta zurück kommt...das konnte ich zwar nicht halten, weil ich kein internet hatte, aber ich habs sofort nachdem ichs hatte korrigiert und hier ist es.

Viel spaß damit~ ^^
 


 


 

~~~4.8~~~How to steel God an angel~~~4.8~~~
 


 


 

Was für eine Entdeckung! Sakito drückte sich in die Ecke des Flurs und starrte aus dem Fenster. Es war vielleicht nicht die bequemste Position, aber er hatte vorhin herausgefunden, dass er von hier aus knapp an der Turnhalle vorbei gucken konnte und somit freien Blick auf den Stammplatz der Niemand-kennt-sie hatte.

Hätte er das vorher gewusst, hätte er sehr viel entspannter die Gruppe beobachten können.

Allerdings war die Entfernung ein ganzes Stück größer, als wenn er selbst unten stand und nur quer über den Schulhof blicken musste. Abgesehen davon hatte er dort keine Nackenstarre bekommen.
 

Nichtsdestotrotz war er nah genug dran um sehen zu können, dass Karyu mit Tora rumschäkerte. Er hatte sich also nicht darin geirrt, dass die beiden sich sehr nahe standen. Isshi saß daneben auf der Mauer und las in einem Buch, während Yomi, wenn er das richtig sah, Isshi gerade die Schuhe auszog. Was das bewirken sollte, konnte er aus dieser Entfernung leider nicht erkennen, aber da Isshi das ganz offensichtlich nicht störte, würde das schon seinen Grund haben.
 

„Ähm...dir geht es gut, ja?“

Aki war zu ihm getreten und sah ihn nun an, als zweifle er an Sakitos Geisteszustand.

„Ja, wieso?“

„Nun...wie formuliere ich das am besten? So wie du dich in diese Ecke drückst, sieht das aus, als hättest du gerade eine Panikattacke. Du bist nicht auf einmal klaustrophobisch oder so geworden?“

„Nein....“, antworte Sakito abwesend und sah sich suchend nach Uruha um. Aki und Uruha waren vor wenigen Minuten noch so tief in einer Diskussion versunken gewesen, dass Sakito in aller Ruhe seinen Beobachtungsposten hatte inspizieren können.
 

Der Grund für Akis plötzliches Interesse an Sakito war schnell gefunden: Uruhas plötzliches Desinteresse an Aki.

Ein wenig abseits von ihnen stand Uruha und redete nun auf Kyo ein, er schien diesem irgendwas zu erklären. Allerdings schien Kyo daran überhaupt kein Interesse zu haben, jedenfalls sah er nur ein wenig belustigt lächelnd seinen Freund an und schien auf eine Gelegenheit zu warten, ihn zu unterbrechen. Da Uruha aber ohne Punkt und Komma reden konnte, griff Kyo zu einer radikaleren Lösung. Er legte einfach eine Hand in den Nacken des Jüngeren und zog ihn in einen Kuss. Das schien eine bewährte Lösung zu sein.
 

„Aha! Du hast also die Niemand-kennt-sie beobachtet!“, ertönte es hinter Sakito und als dieser sich umdrehte, musste er feststellen, dass Aki die Zeit, in der Sakito von Kyo und Uruha abgelenkt gewesen war und dabei aus seiner Ecke herausgetreten war, genutzt hatte.

Aki drückte sich nun in genau der selben Position wie Sakito zuvor in die Ecke des Flures zwischen Wand und Fenster und starrte mit gestrecktem Hals an der Turnhalle vorbei.

Es sah wirklich sehr seltsam aus, was erklärte wieso Aki sich Sorgen um Sakitos Geisteszustand gemacht hatte.
 

„Ist das ein Schuh, was der Kleine da in der Hand hat?“

Aki runzelte konzentriert die Stirn, bevor er sich wieder Sakito zuwendete:

„Aber mal zurück zu dir. Wieso beobachtest du die noch?“

„Ich weiß nicht, wieso ich mich so für sie interessiere.“
 

„Ich schon. Du stehst nun mal auf Bad Boys. Kann ich verstehen.“

„Ach ja? Stehst du auch auf Bad Boys?“
 

Aki folgte Sakitos Blick, der wieder zu Kyo und Uruha wanderte und schüttelte nachdenklich den Kopf.

„Nein, ich glaube, ich hab andere Kriterien. Aber ich verstehe was Ruha und du daran so toll findet.“

„Erklärst du mir auch, was das ist?“
 

Lachend schüttelte Aki den Kopf und wuschelte Sakito durchs Haar.

„Also das musst du schon selber herausfinden. Abgesehen davon könnte ich natürlich auch komplett daneben liegen und daher halt ich besser den Mund.“
 

„Wahrscheinlich faszinieren mich die Niemand-kennt-sie so, weil sie was besonderes sind.“

„Vielleicht...vielleicht auch nicht“, antwortete Aki, der sich heute anscheinend nicht auf irgendwas festlegen wollte.

Nichtsdestotrotz hatte er Sakito einen entscheidenden Hinweis gegeben. Stand er tatsächlich auf Bad Boys? Aber wenn dem so wäre, wieso sollte er sich dann ausgerechnet für die Niemand-kennt-sie interessieren? Die Niemand-kennt-sie waren zu ihm bisher fast immer nett gewesen. Kyo war weit aus mehr Bad Boy als die Niemand-kennt-sie und an dem war er nicht die Bohne interessiert. War auch besser so, denn Uruha würde ihm wohl den Kopf abreißen.
 

Sakito seufzte und zuckte die Schultern. Wahrscheinlich würde er diese Frage nicht allzu schnell beantworten können. Er wusste nur, dass die Niemand-kennt-sie ihn beschäftigten und das obwohl er nicht mehr direkt an Tora interessiert war. Er schielte zwar mal ab und an zu diesem rüber, aber eigentlich galt sein besonderes Interesse nicht mehr Tora allein.
 

Da Aki keinerlei Anstalten machte, Sakito wieder seine Beobachtungsecke zu überlassen, drehte er sich wieder Kyo und Uruha zu, deren Münder sich auch wieder von einander getrennt hatten.
 


 

„Schaut er noch rüber?“

„Ja...“

„Verdammt. Ich dachte, du hättest ihm gesagt, dass Tora nicht an ihm interessiert ist“, maulte Yomi und stellte sich auf die Zehenspitzen und lugte zu Sakito rüber.

„Hab ich ja auch, aber du kannst nicht erwarten, dass er seine Gefühle von einem Tag auf den anderen vergisst. So läuft das einfach nicht.“
 

Es war die zweite Pause und Yomi fühlte sich belästigt. Sakito hatte anscheinend in der nächsten Stunde Sport. Jedenfalls war er nicht am Stammplatz der High Society, sondern saß auf einer Bank nicht weit von ihnen und starrte zu ihnen herüber. Uruha und Aki standen nicht weit von ihm und sprachen mit einem Lehrer.

Sakito hatte sich offenbar unbemerkt davon geschlichen.

Mit einem Schnauben ließ sich Yomi nach hinten gegen die Mauer fallen und verdrehte die Augen.

„Er soll sich mal nicht so anstellen und gefälligst aufhören uns zu beobachten. Er untergräbt unsere Autorität!“
 

Auf diesen Satz hin blickte nun auch Isshi von seinem Buch auf und selbst Tora wachte aus seinem Tagtraum auf.

„Hä? Wieso das?“

„Denk doch mal nach!“

Yomi gab Tora eine Kopfnuss.

„...wenn dieses Klappergestell uns furchtlos und ungestraft beobachten kann, dann macht das nicht den Eindruck, als müsste man sich vor uns in Acht nehmen. Er müsste eigentlich Angst vor uns haben!“
 

Mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck rieb sich Tora über seinen Kopf und hielt ihn Karyu hin, damit er drauf pusten konnte.

„Könntet ihr mal aufhören, euch wie Kindergartenkinder aufzuführen? Bin ich denn der einzige, dem es wichtig ist, dass wir unseren Ruf nicht verlieren? Wenn das jemand sieht!!!“
 

Inzwischen war Yomi vor Wut schon rot angelaufen und stampfte unzufrieden auf der Stelle.

„Deine Obsession macht mir langsam Angst...und nein, du bist nicht der einzige, dem unser Ruf wichtig ist, aber wir stellen das nicht über alles andere.“

Da Yomi immer noch vor Wut rauchte, strich Isshi ihm beruhigend über den Kopf und legte sogar sein Buch für einen Moment zur Seite, bevor er Karyu einen auffordernden Blick zu warf.
 

„Ich werde mit ihm reden, okay? Er wird unseren Ruf schon nicht ruinieren.“

Yomi verengte unzufrieden seine Augen, woraufhin Isshi ihm erneut einen durchdringenden Blick zuwarf.

„Worauf wartest du?“

„Ach, ich soll jetzt sofort gehen? ...ist ja gut, ich geh rüber“, knurrte Karyu ein wenig eingeschüchtert, da Isshi und Yomi so aussahen, als hätten sie heute nicht unbedingt viel Geduld und hob abwehrend die Hände.

„Ich weiß zwar absolut nicht, wieso so was plötzlich in meinen Aufgabenbereich fällt, aber okay...“
 

Er erhielt keine Antwort, nur einen giftigen Blick seitens Yomi und ein belustigtes Lächeln von Tora, woraufhin er sich umdrehte und Richtung Sakito trottete.

Er war wirklich nicht besonders glücklich mit der Wahl. Sakito stand auf seinen besten Freund, war also ganz eindeutig nicht an ihm interessiert, was für ihn bedeutete, es wäre mehr als unangebracht, wenn er ihn jetzt anmachen würde.

Besonders da auch er es schließlich gewesen war, der Sakito erklärt hatte, dass er bei Tora keine Chance hatte.

Dass er also anscheinend in der Gruppe für Sakito zuständig war, war ihm unangenehm. Es war nicht schön, sich mit Sakito zu treffen und zu wissen, dass dieser rein gar nichts für ihn empfand und er nur der Mittelmann war.
 

Andererseits hatte er Isshi geradezu den Kontakt verboten und Isshi schien es absolut nicht riskieren zu wollen, ihn zu reizen. Tora hingegen hielt sich wahrscheinlich lieber fern von Sakito, um diesen nicht zusätzlich zu belasten und Yomi...tja, der war nicht wirklich eine Option.

Mit einem Seufzer musste Karyu feststellen, dass er wohl tatsächlich der einzige war, der diese Aufgabe übernehmen konnte, so unangenehm es auch war, und so ließ er sich neben Sakito auf die Bank fallen.
 

„Hi, wie geht’s?“

Mit einem amüsierten Lächeln legte Sakito den Kopf leicht schief, bevor er Karyu antwortete:

„Yomi ist wütend auf mich, oder? Deswegen wurdest du doch her geschickt, nicht wahr? Du brauchst nicht nett zu mir zu sein, wenn du doch hergeschickt wurdest um mich loszuwerden.“

„Ist das so offensichtlich?“

„Na ja...schau dir Yomi noch mal an.“
 

Karyu folgte Sakitos Blick zu der Gruppe, wo Yomi noch mit verbissenen Gesichtsausdruck zu Sakito rüber starrte, und seufzte. Yomi machte wirklich kein Geheimnis aus seiner Abneigung.

„Was stört ihn so an mir?“

„Ihn stört nicht direkt was an dir. Er mag es nur nicht, dass du uns beobachtest. Du ruinierst unser Image und das sieht Yomi nicht gerne.“
 

Daher wehte also der Wind. Sakito nickte verstehend, obwohl er nicht wirklich nachvollziehen konnte, wieso Yomi den Ruf der Niemand-kennt-sie beibehalten wollte. Es war ja nun wirklich kein guter Ruf und seinen Erfahrungen nach passte er nicht mal besonders gut. Es war sowieso eine sehr suspekte Sache, der Ruf der Niemand-kennt-sie.

Da sie von allen Gruppen die zurückgezogenste waren, hatte niemand überhaupt irgendwas handfestes über sie zu berichten und daher gab es allerlei Gerüchte. Allerdings waren diese Gerüchte fast ausschließlich negativ. Was konnte man schon davon haben, wenn alle einem schlechte Dinge unterstellten?

Zwar war sich Sakito sicher, dass ein paar Dinge davon stimmten, schließlich hatte Karyu zugegeben, dass sie quasi an seinem Geld interessiert gewesen waren, aber trotzdem schien es Sakito so als wurde auf dem Schulhof maßlos übertrieben. Mord, Drogen, Vergewaltigungen...man hatte schon jedes erdenkliches Verbrechen den Niemand-kennt-sie zugeschrieben.
 

„Will er denn wirklich für einen mordenden Drogenjunkie gehalten werden?“

Sakito sah Karyu zweifelnd an, was diesen allerdings nicht davon abhielt aufzulachen und neugierig nachzufragen:

„Also ist Mord noch dazugekommen? Das wird Yomi freuen...scheint also doch nicht so schlecht um unseren Ruf zu stehen.“ und bestätigte damit auch Sakitos Frage. Ja, Yomi wollte anscheinend für einen mordenden Drogenjunkie gehalten werden.

„Wieso? Was findet er da so toll dran?.....ich mein....“

Sakito blickte Karyu unsicher an.

„...er ist doch keiner? Oder? Also ein mordender Drogenjunkie?“

„Er würde mir wohl nie verzeihen, wenn ich dir das sagte“, antwortete Karyu verschmitzt lächelnd und lehnte sich zurück, bevor er anfing zu erklären:

„Umso schlechter unser Ruf, desto besser ist das für uns. Er ist unser Schutzschild. Es mag nicht alles davon stimmen, schließlich hätten wir gar nicht die Zeit dafür all das Zeug anzustellen, das man uns zuschreibt, aber es ist gut, dass niemand weiß, was davon stimmt und was nicht.“
 

Das Lächeln verschwand von Karyus Gesicht.

„Deswegen solltest du aufhören uns zu beobachten. Selbst wenn Yomi ein wenig mit seiner Sorge um unseren Ruf übertreibt, so ist es für die Gruppe doch sehr wichtig, dass wir einen möglichst schlechten Ruf behalten. Solange du uns gegenüber überhaupt keine Furcht zeigst, wirken wir auf andere harmlos, was wir nicht sind. Wir wollten dir ja nichts böses, aber wenn das so weitergeht, dann müssen wir irgendwann einen Weg finden allen zu beweisen, dass wir absolut nicht harmlos sind. Verstanden?“
 

Sakito schluckte schwer und das Herz schlug ihm bis zum Hals. Plötzlich wurde ihm klar, wieso die gesamte Schülerschaft Angst vor den Niemand-kennt-sie hatte. Selbst Karyu, vor dem er bis vor wenigen Sekunden nicht die geringste Angst gehabt hatte und der ihm bisher eher als freundlich, wenn auch etwas vertrottelt aufgefallen war, hatte es geschafft, ihm einen Schauer über den Rücken zu jagen. Und das nur mit ein paar Wörtern, die aber so warnend und dabei völlig ernst gemeint geklungen hatten.
 

Er öffnete den Mund um zu antworten, brachte aber kein Wort raus. War wahrscheinlich auch besser so, denn in seinem Kopf herrschte momentan sowieso gähnende Leere. Was wollte er denn antworteten? Er konnte ja schlecht sagen, dass er sie gerne näher kennen lernen wollte. Er hatte gerade eine Abfuhr bekommen, die wie eine kräftigte Ohrfeige saß.
 

„Entschuldige, aber es ging wohl nicht anders“, fügte Karyu hinzu und lächelte kurz.

„Ich verstehe ja, was dich an Tora fasziniert und warum es dir schwer fällt, aber wir können dir keine viel längere Gnadenfrist geben.“
 

Und mit diesen abschließenden Worten stand Karyu auf und ging zurück zu den anderen, die schon auf ihn warteten. Er unterdrückte das Verlangen noch mal zu Sakito zu blicken, denn wenn er es täte, befürchtete er, würde er schwach werden und alles zurücknehmen.
 

„Was hast du gesagt? Der Kleine ist weiß wie ne Wand und sieht total geschockt aus.“

Tora blickte an Karyu vorbei und legte ihm gleichzeitig eine Hand auf die Schulter.

„Es ist zu seinem besten.“
 

Er sah zu seinem besten Freund und seufzte. Der Anblick machte ihn nur noch depressiver und er musste sich erneut davon abhalten sich nach Sakito umzublicken.

„Ich geh nach Hause...“, murmelte und hing sich seine Tasche um. Er wollte jetzt im Moment bloß seine Ruhe und vor allen Dingen niemanden sehen müssen. Weder Sakito noch Tora noch sonst wen.

„Ich entschuldige dich beim Lehrer, wenn du willst“, bot Isshi an, doch Karyu zuckte nur die Schultern.

„Tu, was du nicht lassen kannst.“
 

Er spürte die Blicke seiner Freunde im Rücken, doch im Moment interessierte es ihn recht wenig, dass er ein wenig unfreundlich gewesen war. Tora würde das verstehen und die anderen beiden eventuell auch. Wenn nicht, war das halt Pech. Wer es aber vielleicht nicht verstehen würde und wahrscheinlich auch nie wieder mit ihm sprechen würde, weil er ihm mit voller Absicht gedroht hatte, war Sakito.
 

Unzufrieden schmiss Karyu zu Hause angekommen seine Tasche in die Ecke seines Zimmers und setzte sich an seinen Schreibtisch. Im Grunde verärgerte ihn nicht mal, dass er so unfreundlich zu Sakito gewesen war. Es war notwendig. Aber durch diese Notwendigkeit war ihm aufgefallen, dass es völlig egal war, ob Sakito nun in ihn, Tora oder auch Isshi verknallt war. Das konnte so oder so nicht funktionieren. Egal wen Sakito aus der Gruppe anstarrte, es war schädlich für ihren Ruf.
 

Und wenn er gezwungen war zwischen Sakito und den Niemand-kennt-sie zu wählen, dann würde er sich natürlich für die Niemand-kennt-sie entscheiden. Er hatte die Gruppe mit Tora aufgebaut und er würde den Teufel tun und Tora im Stich lassen. Das kam einfach nicht in Frage.
 

Das bedeutete für ihn quasi, dass er genauso enden musste wie Tora.

Toll, als hätte er nicht versucht davon loszukommen, alles genau wie Tora zu machen. Nicht, dass das unbedingt etwas schlechtes war.

Karyu hatte nicht gelogen, als er zu Sakito sagte, dass er verstand, was ihn an Tora faszinierte. Tora hatte das Talent Leute zu faszinieren. Wen er nicht faszinierte, den nervte er nur.
 

Doch Karyu war vom ersten Tag an von Tora fasziniert gewesen, vielleicht sogar ein klein wenig verknallt. Man hatte sie beide am ersten Tag der High School nebeneinander gesetzt und Karyu, dem es damals noch sehr schwer fiel Freunde zu finden und aus sich rauszukommen, wurde von Tora zugelabert und damit direkt zum neuen Freund ernannt.

Es war nicht nur Toras offene Art, die Karyu so begeisterte, sondern auch sein Selbstbewusstsein und seine Kreativität. Er ging die Dinge anders an als die meisten Leute, vielleicht ab und zu dabei völlig sinnbefreit, aber letztendlich machte er fast alles zu einem Erlebnis. Nicht umsonst stammte Tora aus einer Künstlerfamilie.
 

Karyu selber war das komplette Gegenteil davon gewesen. Er konnte ohne zu untertreiben behaupten, dass er der langweiligste Mensch überhaupt gewesen war.

Er war der dritte von vier Kindern. Er hatte zwei ältere Brüder und eine kleine Schwester. Seine Brüder machten immer alles viel besser als er und seine kleine Schwester bekam einfach dadurch, dass sie die Kleinste war, die gesamte Aufmerksamkeit. Als typisches Mittelkind hatte Karyu sich immer vernachlässigt gefühlt, hatte sich zurück gezogen, kaum Freunde gehabt und ging erst in der Aufmerksamkeit von Tora auf.
 

In Folge dessen wurde Karyu geradezu zu Toras Schatten. Er beobachtete sein neues großes Idol und ahmte den Älteren in eigentlich so gut wie allem nach. Angefangen bei der Verhaltensweise bis hin zum Kleidungsstil.

Tora bemerkte es entweder nicht oder hatte grundlegend einfach nichts dagegen. Sie wurden unzertrennlich und inzwischen konnte Karyu behaupten, dass er keine Person besser kannte als Tora und andersrum genau so.
 

Erst relativ spät, mit wachsender Reife, ging Karyu auf, dass er nicht ständig jemanden nachahmen konnte. Er musste einfach irgendwann eine eigene Persönlichkeit entwickeln. Und inzwischen war ihm auch klar, dass selbst Tora nicht perfekt war. Auch Tora hatte seine Schwächen. Selbst wenn man von seiner Unfähigkeit jemanden unauffällig zu beobachten absah, blieben noch genügend andere Makel übrig. Und wenn er davon wusste, warum sollte er das ignorieren und es einfach übernehmen?
 

Die Konsequenz dieser Erkenntnis war, dass Karyu anfing auch andere Leute zu beobachten und auf ihre stärksten Punkte hin zu analysieren. Fiel ihm etwas auf, was er für gut hielt und er glaubte übernehmen zu können, versuchte er sich das anzueignen.

Es waren kleine Dinge im Verhalten der Leute. Er konnte schließlich nicht einfach so intelligent wie Uruha werden, nur weil er es für eine nette Eigenschaft hielt. Aber er konnte versuchen genauso geradeheraus zu sein wie Yomi. Oder zumindest ein wenig.
 

Er versuchte sich seine eigene Persönlichkeit quasi von anderen zusammen zu klauen. Dieses, etwas unkonventionelle, Vorgehen war wohl das einzige, was sich Karyu nirgendwo abgeschaut hatte.

Bei einer dieser Beobachtungen jedenfalls war ihm Sakito zum ersten Mal aufgefallen. Er hatte eigentlich Uruha beobachtet, da er sich gedacht hatte, dass er sich von dem bestimmt etwas abschauen konnte, doch dabei war ihm unweigerlich Sakito aufgefallen, der einfach immer lieb und nett blieb und freiwillig immer zurücksteckte.
 

Er hatte so was noch nie zuvor bei jemanden beobachten können. Denn Sakito steckte zurück, ohne sich dabei im geringsten beleidigt oder zurückgewiesen zu fühlen. Er akzeptierte auch das mit einem freundlichen Lächeln. Sakito überließ anderen immer den Vortritt und schien sich überhaupt immer um jeden außer sich selbst zuerst zu sorgen. Überhaupt hatte Karyu zuvor gedacht, dass es in der Natur des Menschen läge, sich immer zuerst um sich selbst kümmern. Quasi als Überlebensinstinkt.
 

Doch Sakito war neben Toshiya die zweite Person, die einfach selbstloser war, als Karyu der Menschheit zugetraut hätte. Allerdings tat Sakito es auf einer sehr viel charmantere Art als Toshiya, bei dem Karyu beobachtet hatte, dass dieser sich zwar auch immer zuerst um Yuuichi sorgte, dem allerdings jede andere Person dafür völlig am Arsch vorbei ging.
 

In dieser Beziehung war Sakito also anscheinend absolut einmalig. Schon allein diese Eigenschaft hatte Karyu von Anfang an gebannt und dabei hatte er damals noch nichts von seinen neuesten Erkenntnissen geahnt.
 


 


 

~~~tbc~~~
 


 

Ich bin immer wieder fasziniert davon, dass jemand meine ff liest ^^ Danke also dafür! Ich freue mich über eure meinungen und ideen.
 

Übrigens habe ich jetzt festgelegt, wer in kapitel 5 drankommt x) danke für eure vorschläge. Ich habe sie berücksichtigt ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  kioko
2011-08-11T16:33:14+00:00 11.08.2011 18:33
Schön das es wieder weiter geht. ^-^
Also zu einen 007 wird Sakito wohl nie werden, denn spionieren kann er schon mal gar nicht. Aber es ist einfach zu niedlich, sich ihn sich dabei vorzustellen. ^O^
Außerdem tut er mir ein bißchen leid, weil Karyu ihm jetzt so einen Schock verpasst hat, aber Karyu bekommt auch eine Portion Mitleid von mir, weil sind wir mal ehrlich, er ist doch auch dumm dran und hat sein Päckchen an der Situation zu tragen. Dat arme Würstchen, dat! -_-
Mir gefällt im übrigen auch immer wieder diese Mischung aus Gegenwart und Rückblick in die Vergangenheit, das machst du immer wieder gut!!!
Bin gespannt wie es weiter gehen wird! ^-^
Von:  Mamitasu
2011-08-03T20:04:33+00:00 03.08.2011 22:04
Dann lass ich mich mal überraschen, wer als nächstes im Mittelpunkt steht^^

Dieses Kapitel war... Karyu hat mit Sakito geredet und ihm Angst gemacht*juhu* Die Niemand kennt sie wollen böse sein*muhahahaha* Dazu sollten sie aber noch einiges lernen.. Naja, Karyu wird das wohl nich mehr, er wirkt viel zu sehr verliebt.
Ich glaube nicht, dass er seine Gruppe wirklich Sakito vorziehen würde.
Mal sehen, ob Sakito sich nun endlich fernhält oder lieber doch seine "Unschuld" verlieren will^^


Bis zum nächsten Kapitel^^
Von:  klene-Nachtelfe
2011-08-02T19:37:08+00:00 02.08.2011 21:37
Jippi!
Es geht weiter!!!
TOLL!!!
Irgendwie leidet man ja mit Karyu richtig mit, als er Sakito die Abfuhr erteilt!!!
Vor allem siene Gedankengänge zuhause sind der Wahnsinn!!!
Total genial dieses Kappi!!!
Freu mich schon wahnsinnig auf das Nächste!!!
LG -^.^-
Von:  Shimizu-chan
2011-08-02T16:22:32+00:00 02.08.2011 18:22
Juhuuuuu :D es geht weiter *freu* ähm ja also. Sakito kann echt überhaupt nicht beobachten ey. Das ist doch viel zu offensichtlich :P aber es is schon interessant das er so schnell das interesse an Tora verloren hat. Naja vielleicht lags daran das er ihn nur interessant fand und nach dem er erfahren hat das er keine chance hat hat sich da nichts weiter draus entwickelt. Aber das Karyu so ekelig zu Sakito sein muss is echt nich nett und das sich Yomi so aufregen muss. Ok sie wollen ihr image nicht verlieren, aber da muss Karyu ihm doch nich so drohen, is doch voll unfair ey >.< aber zurück zum thema. ich kann sie verstehen, aber nur weil einer sie beobachtet heist das noch lang nicht das sie harmlos sind, aber die vier sind so oder so n bischen seltsam drauf xDDD aber auch ein bischen komisch :D Karyu tut mir leid *knuff* das er seine gefühle aufgeben will um seine freundschaft nicht zu gefährden is schon echt hart für ihn. bin gespannt wies weiter geht und freu mich schon riesig drauf *freu* und auch wär dann im 5. kappi dran kommt :D also schreib schön weiter ^-^ *keks schenk* *knuff* (=^-^=)


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