School of life von toto-Ro ================================================================================ Kapitel 30: 3.7 --------------- Jaha~ als ich sagte ich würde heute hochladen, wusste ich nicht, dass es wieder so spät werden würde. Ich dachte ich mach das gemütlich am nachmittag, aber ich hab nicht damit gerechnet, dass meine schwester heute plötzlich ins krankenhaus muss. Es ist jetzt gott sei dank alles so weit geregelt. So kann ich also noch hochladen, selbst wenns was später ist. Ich nehm mal an, dass mir das in der lage verzeihen kann. >.< Tur mir leid wegen der wartezeit. Hier ist das nächste kapitel wenigstens. ~~~3.7~~~Wanna play hide and seek?~~~3.7~~~ “Hi... wie geht’s dir?” “...gut.” Toshiya war noch ein wenig angepisst. Das spürte Kaoru. Er ließ es sich nicht anmerken, so dass nicht jeder sofort wusste, dass Kaoru Mist gebaut hatte, aber Kaoru wusste es trotzdem. Es war so eine gewisse Distanz zwischen ihnen, die es nie zuvor gegeben hatte. Und dabei hatte er gedacht, dass sie sich vorher schon nicht nah gewesen seien! Aber jetzt wo Toshiya enttäuscht von ihm war und er plötzlich auch ein wenig mehr Zurückhaltung an den Tag legte, waren sie wirklich distanziert. Das war eindeutig nicht das, was man im allgemeinen als eine ideale Beziehung bezeichnete. So stockte auch jetzt schon wieder ihre Unterhaltung. Kaoru seufzte frustriert und ließ ein wenig die Schultern hängen. Er hätte nicht eifersüchtig werden sollen. Das war ihm nun mehr als klar und er verstand sogar wieso Toshiya so reagierte. Wie sollte er auch anders reagieren, wenn Kaoru nach einer knappen Woche schon bewies, dass er ihm nicht traute? Kaoru drückte sich das Telefon etwas fester ans Ohr und schluckte ein Mal trocken. “Es tut mir leid.” “Was tut dir leid?” Eigentlich war sich Kaoru sicher, dass Toshiya genau wusste, was Kaoru leid tat, aber vielleicht reichte ihm die Entschuldigung nicht oder er wollte bloß sicher gehen. “Ich habe überreagiert, das weiß ich jetzt. Aber wie konnte ich ahnen, dass er für Yuuichi da war? Das ist immer noch völlig unvorstellbar!” “...das ist keine vernünftige Entschuldigung, wenn du dich gleich danach rechtfertigst.” Ein wenig verunsichert durch diesen kalten Ton, stand Kaoru vom Bett auf und fing an im Zimmer auf und ab zu laufen. “Ja. Du hast Recht. Es tut mir leid, dass ich eifersüchtig geworden bin. Das war nicht richtig. Ich hätte dir einfach blind vertrauen müssen. Bitte entschuldige.” Ein kleinen Moment lang war es ruhig in der Leitung, doch dann hörte der Ältere seinen Freund tief durchatmen und kurz darauf wieder die ersten richtig warmen Worte, die er seit dem Streit an ihn richtete: “Danke. Ich hab mich schon gewundert, warum du dich nicht bei mir entschuldigst. Schließlich hast du mich verdächtigt mit Miyavi ins Bett zu steigen! Ich finde, da war eine Entschuldigung dringend notwendig. Ich verzeihe dir also und JETZT darfst du dich auch rechtfertigen. Wieso hast du mir so misstraut? Ich versteh es nicht....” Am anderen Ende der Leitung atmete Kaoru erleichtert auf, bevor er dazu ansetzte sich zu erklären. Er hatte schließlich auch seine Gründe gehabt, obwohl es trotzdem noch dumm gewesen war. “Ich war frustriert..oder eigentlich bin ich es immer noch...”, begann er langsam und ließ sich wieder auf seinem Bett nieder. “Wir sind zwar zusammen und dann doch wieder nicht. Ich kann nie bei dir sein und wir sind niemals alleine. Wir reden immer nur über Telefon. Genau wie jetzt! Denkst du, ich hätte jemals die Chance vor dir zu stehen und so mit dir zu reden? Nein, ganz bestimmt nicht. Entweder ist Yuuichi bei dir, so dass ich dir nicht zu nah kommen darf oder Daisuke ist da, bereit mich zu zerpflücken.” “Ich versteh nicht worauf du hinaus willst. Was hat das damit zu tun, dass du mir nicht vertraut hast?” “Es geht darum, dass ich keine Sicherheit in unserer Beziehung habe. Darum, dass dir jeder näher ist als ich es bin. Darum, dass ich nur formell dein Freund bin, aber nicht real.” “Du bist aber real mein Freund!” “Ja, das sagst du jetzt! Aber stell dir mal vor, wie ich mich fühle. Wir sind immer auf Abstand. Unser einziger richtiger Kuss war an dem Tag an dem wir zusammen kamen und ich hab eigentlich immer nur darauf gewartet, dass wir endlich den Durchbruch schaffen. Aber bevor es soweit war, kam Miyavi aus eurer Wohnung. Jeder kennt seinen Ruf! Wie könnte ich denn etwas anderes denken, als dass er für dich da gewesen wäre? Ich lag falsch, aber ich war halt blind und dumm vor Eifersucht. Ich will dich nun mal für mich, dagegen kann ich nichts machen.” Mit einem Seufzer ließ sich Kaoru nach hinten aufs Bett fallen und starrte die Decke an. Wie sollte er nur Toshiya seine Gefühle erklären. “Ich will nichts mehr als bei dir sein. Seitdem wir zusammen sind nur noch mehr als vorher schon. Ich kann ganz gut akzeptieren, dass Yuuichi dir sehr nahe steht. Ich weiß euch bringt nichts auseinander. Ich kann nur schwer akzeptieren, dass du Daisuke magst und mit ihm und Yuuichi in der Pause zusammen bist, aber ich kann es noch akzeptieren. Ich kann es aber unter keinen Umständen mehr akzeptieren, wenn es noch eine Person gibt, die zwischen uns steht. Daisuke fiel mir schon schwer. Ich wünschte mir auch Yuuichi, so leid es mir tut, würde ohne dich auskommen, damit ich dich für mich habe. Aber als ich Miyavi sah, habe ich es nicht mehr ausgehalten. Immer ist jemand bei dir, aber nie bin ich es!” “Ich...” Kaoru merkte, dass er Toshiya mit diesem seltsamen Liebesgeständnis verunsichert hatte. “..ich verstehe. Und du hast recht.” Sein Herz machte einen Hüpfer. “Miyavi ist nicht direkt ein Freund von Yuuichi. Aber du kannst mir glauben, er war an diesem Tag nur für Yuuichi da und wann immer er bei uns ist, ist er niemals um meinetwillen dort. Ich will aber, dass .. du .. es bist.” Toshiya zögerte kurz, bevor er weitersprach. “Ich habe dann wohl was zu beichten. Die Beziehung war eine ungewohnte Situation für mich und ich hatte auch ein wenig Angst vor ihren Auswirkungen auf mein Leben. Ich hab dich nicht bewusst ausgeschlossen, ich hab nur versucht alles so zu belassen wie es bisher war. Ich verstehe nun, dass das nicht funktioniert. Es muss sich in mancher Hinsicht einfach etwas ändern, damit dort Platz für dich ist.” “Und wird es sich ändern?” “Ja, das wird es. Ich möchte dort einen Platz für dich finden.” Rückblickend müsste Kaoru wohl sagen, dass dieses Telefonat ein Wendepunkt für sie war. Sein Ausraster am Samstag ihrer Verabredung war zwar irgendwo dumm gewesen, aber wer weiß ob sie jemals zu dem darauf folgendem klärenden Gespräch gekommen wären, wenn er nicht so überreagiert hätte. Wahrscheinlich hätte ihre Beziehung dann diese wichtige Entwicklung niemals durchgemacht, die durch dieses Telefonat eingeleitet worden war. Denn die darauffolgenden Tage versuchte Toshiya wie versprochen Kaoru einen Platz in seinem Leben zu reservieren. Es gab zunächst keine sonderlich großen Auswirkungen. Bloß wenn er in den Pausen Kaoru auf dem Schulhof stehen sah, winkte er ihn zu sich. Doch Kaoru fing dadurch an die Pausen so lange bei den Bösen zu verbringen, wie es Daisukes Gemüt zuließ. Zu Beginn war das nie besonders lange, aber wenigstens länger als zuvor. Es lohnte sich vor allem, weil Toshiya versuchte auf Kaoru einzugehen und ihm während seiner Anwesenheit mehr Aufmerksamkeit schenkte. Unbemerkt von beiden blieb eigentlich die nach und nach eintretende Resignation von Daisuke. Erst hatte er noch protestiert und gewütet, so wie man es von ihm gewöhnt war. Aber nach und nach ließ sein Protest nach, bis er irgendwann ganz still war. Sowohl Kaoru als auch Toshiya waren so mit einander beschäftigt, dass ihnen diese Veränderung nicht besonders auffiel, da sie auch nur ganz gemächlich von statten ging und es keine plötzliche Änderung war. Außerdem waren sie einfach nur zufrieden, dass sie die Pause über zusammen sein konnten. Für etwas anderes hatten sie ab dem Zeitpunkt schon gar keinen Blick mehr übrig. Das Zeitalter der Glückseligkeit war endgültig eingeläutet. Es entwickelte sich mehr und mehr so, dass man sogar behaupten konnte, dass ihr Umgang untereinander schon ein wenig übertrieben glücklich und verliebt ausartete. Ein Wunder also, dass Kyo circa weitere zwei bis drei Wochen brauchte, bis auch er mitbekam, dass Kaoru und Toshiya ein Paar waren. Wahrscheinlich hatte jede andere Person, die mindestens ein Mal während dieser Zeit auf ihrem Schulhof anwesend war es schon vor ihm bemerkt. Mit Kyos Wissen kam allerdings auch langsam wieder Kaorus Unzufriedenheit über dessen Verhalten hervor. Nach einer anfänglichen Zufriedenheit darüber, dass sein bester Freund endlich Bescheid wusste, musste der Pinkhaarige nämlich leider feststellen, dass Kyo die Nachricht nicht halb so positiv aufnahm, wie es sich eigentlich für ihn gehörte, als zukünftigen Brautzeugen. Das Gegenteil war sogar der Fall. Kyo schien sich vernachlässigt zu fühlen, kaum dass er wusste, dass Kaoru noch jemand anderen in seinem Leben hatte und er ließ niemanden durch sein Verhalten daran zweifeln, dass er sich wünschte Kaoru würde sich wieder deutlich mehr auf ihn konzentrieren anstatt auf Toshiya. Es war eine Sache, dass Kyo so empfand, es war eine andere wenn er Kaoru dadurch auch noch das Gefühl übermittelte, dass er sich schuldig fühlen musste, wenn er sich mit seinem Freund beschäftigte. Kurz gesagt, Kaoru war wütend. Es war ungewohnt für ihn, aber er es war erträglich. Denn schließlich hatte er immer noch Toshiya an seiner Seite, inzwischen sogar schon völlig von Sorgen über Daisuke befreit, denn dieser tauchte schon gar nicht mehr in der Schule auf. Ebenso wie Kyo an dem heutigen Tag, was Kaoru mit Erleichterung zur Kenntnis genommen hatte. All ihre Sorgen schienen sich förmlich in Luft aufzulösen. Kaoru wusste nicht wieso und er wollte sich auch nicht damit beschäftigen. Er hatte andere Dinge, die ihm im Kopf herum gingen. Er und Toshiya waren nun schon beinahe zwei Monate zusammen und seit diesem historischen Telefonat konnte man sogar tatsächlich behaupten, dass sie wirklich und tatsächlich zusammen waren. Niemand würde mehr daran zweifeln... und doch! Kaoru legte den Kopf in den Nacken und seufzte unzufrieden auf. Es war ja nicht so, als würde er es unbedingt brauchen und er wollte Toshiya auch nicht unter Druck setzen. Aber es war nun mal eine seltsame Situation. Die letzten Tage war Kaoru das immer und immer wieder im Kopf durchgegangen und nun schon wieder. Nach der Schule hatte er sich von Toshiya verabschiedet, mit einem sanften Kuss, und war dann gemächlich schlendernd nach Hause gegangen. So lief das meistens. Ab und zu nur trafen sie sich auch nach der Schule. Überwiegend bei Toshiya, damit Yuuichi nicht alleine war, aber auch schon mal bei Kaoru. Dann waren sie alleine bei ihm zu Hause. So wie er es jetzt war und betrübt die Wohnzimmerwand anstarrte. War er zu besessen von der Vorstellung mit Toshiya Sex zu haben, oder was war mit ihm falsch? Er hatte immer den Eindruck, dass sie sich gut verstanden, wenn sie alleine waren. Sie gingen vertraut mit einander um und eigentlich lief immer alles gut, doch sobald es eindeutig in eine Richtung ging, machte Toshiya einen Rückzieher. Es war nicht so, als würde er Angst haben. Jedenfalls kam es Kaoru nicht so vor und trotzdem. Sie küssten sich, sie machten schon eine Weile miteinander rum, es war alles ganz normal, genau so, wie man es sich im Idealfall vorstellen würde. Aber wenn ihre Küsse dann heißer wurden und nicht nur seine! Nein, auch die von Toshiya und wenn es sich dann in diese Richtung entwickelte, dann irgendwann zog der Blauhaarige sich zurück. Kaoru wusste nicht, wie er Toshiyas Handeln beurteilen sollte und wenn er den Jüngeren nach einem Grund fragte, bekam er keine Vernünftige Antwort. Kein “Ich habe Angst” oder “Ich will damit noch warten”. Nichts was Kaoru irgendwie helfen könnte das Ganze zu verstehen. Und so kam er nicht drum herum und dachte praktisch am laufenden Bande darüber nach. Und wieder! Im war klar, er kam damit nicht zurecht. Toshiya setzte ihn immer wieder vor Rätsel, die er nicht zu klären vermochte und dann hatte er den Eindruck sein Freund war meilenweit von ihm entfernt. Aber um näher zu kommen, um dieses Rätsel zu lösen brauchte er Hilfe. Konnte er Kyo fragen? Der Pinkhaarige schnaufte leise und schüttelte den Kopf. Nein, ganz sicher nicht. Das war wohl die dümmste Idee seit langem. Würde er ihm überhaupt zu hören? Würde der kleine Sturkopf ihm denn wenigstens helfen wollen? Die Wahrheit war, dass Kaoru befürchtete, seinen besten Freund würde es nicht wirklich interessieren seine Beziehung zu retten. Wahrscheinlich sogar das Gegenteil in Anbetracht seiner unübersehbaren Meinung zu dem für ihn noch relativ frischen Paar. Momentan war sich Kaoru nicht mal mehr so sicher, ob er Kyo überhaupt noch als seinen besten Freund bezeichnen durfte. Sogar Hizumi interessierte sich mehr für Kaorus Probleme als Kyo. Und dabei hatte er eigentlich mit dem jungen Designstudenten nur über die Arbeit was zu tun. Doch durch die Korrespondenz zwischen ihnen hatte Hizumi noch vor Kyo gewusst, dass er einen Freund hatte. Na ja, Hizumi dachte er habe eine Freundin. Nicht weil Kaoru das gesagt hatte, sondern der Ältere hatte das aus ihrer Unterhaltung einfach so geschlossen und Kaoru hatte es seinerseits nicht für nötig gehalten, dass Missverständnis aufzuklären. Schließlich war Hizumi der Erzfeind von Kyo und demnach hatte er sich zunächst nicht mit ihm anfreunden wollen. Aber mit steigender Wut auf Kyo hatte sich auch Kaorus Beziehung zu Hizumi gebessert und mittlerweile telefonierte er auch so schon mal mit dem Anderen. Kaoru griff nach dem Telefon und sah es einen Moment lang an. Eigentlich hätte er wirklich gerne mit Kyo über seine Probleme gesprochen, aber wenn der ihm nie zuhörte, wieso sollte er sich dann nicht an Hizumi wenden? Der würde ihm wenigstens zuhören und er war es Kyo ganz sicher nicht schuldig die Feindschaft zu Hizumi ebenfalls zu pflegen. Der Pinkhaarige wollte gerade die Nummer von Hizumi raus suchen, als es an der Tür klingelte und im selben Augenblick war ihm schon klar, dass es nur eine Person sein konnte, die da klingelte. Kunststück, da sein Freundeskreis ja reichlich begrenzt war und er wusste das Toshiya heute nicht kommen würde. So überraschte es Kaoru nicht im geringsten, als er einen etwas regendurchnässten Kyo vor seiner Haustüre vorfand und hatte von Anfang an schon den Gesichtsausdruck aufgesetzt, der seiner momentanen Gefühlslage im Bezug auf seinen vielleicht-besten Freund am besten entsprach. „Was los? Toshiya da?“ Kyo blieb unbeeindruckt und stampfte ohne auf eine Antwort zu warten in den Flur. Augenblicklich war der Boden mit dreckigem Regenwasser überflutet, was allerdings den Kleineren nicht halb so interessierte wie Kaoru, der das später wieder wegmachen durfte und Kyo, um schlimmeres zu verhindern, mit einem geknurrten “Schuhe aus.” am Kragen festhielt. Der Größere beobachtete mit wachsendem Unbehagen wie Kyo sich seiner nassen Jacke entledigte, seine Schuhe gegen des Pinkhaarigen Lieblings-Totoro-Hausschuhe austausche und dann in Wohnzimmer trottete, wohin er ihm dann auch folgte. „Nein, Toshiya ist nicht da.“ Antwortete er letztendlich auch auf Kyos Frage. Inzwischen hatte er beschlossen Kyo wenigstens noch eine Chance zu geben. Wenn er jetzt nicht gleich durchdrehte bekam er von Kyo vielleicht doch noch einen Hinweis darauf, dass es ihn interessierte, was mit seinem besten Freund los war. „Nach der Schule geht er meistens sofort mit Yuuichi nach Hause. Die beiden teilen sich eine Wohnung und er kümmert sich halt um Yuu.“ „Ah..“ „Also, was willst du?“ Kyo hatte sich auf dem Sofa niedergelassen und schnaubte, für Kaoru unverständlich wieso, leicht gereizt. Eigentlich müsste er doch gereizt sein, oder verstand er da was falsch? „Kaum hast du einen Freund, beachtest du mich nicht mehr! Vor Toshiya kam ich auch öfters vorbei und wurde wesentlich herzlicher begrüßt! Ich steh gefühlsmäßig am Abgrund und du scharwenzelst nur um Toshiya herum. Das kann ich echt nicht gebrauchen!“ Kyo wusste eindeutig nicht, wie man seine Chancen nutzt. Seine hatte er jedenfalls eindeutig vertan. Wenn er nur wenigstens etwas versöhnliche Worte gewählt hätte, vielleicht hätte Kaoru das dann noch gelten lassen. So aber hatte Kaoru seine letzte Geduld mit dem Kleinen verloren. So viel Egoismus war auch für ihn zu viel. „Und warum sitzt du dann jetzt auf meinem Sofa und machst es dir gemütlich? Wenn du das nicht gebrachen kannst, solltest du wohl besser gehen.“ „Verdammt, ey! Ich warte auf eine Entschuldigung, a lá ‚Tut mir Leid, ich war so verliebt, da hab ich‘s ein wenig übertrieben und war vorübergehend blind. Aber du bist mir mindestens so wichtig wie mein Toto-Schätzchen’. Dann darfst du mir noch sagen, dass du mich aber auf eine andere Art und Weise magst, weil sorry, du bist echt nicht mein Typ, Kao. Überhaupt, wieso hast du mir nie gesagt, dass du in Toshiya verliebt bist? Wieso wusste ich nichts davon? Wieso war ich der festen Überzeugung, dass du ‘ne Hete bist?“ Unfassbar! Kaoru blinzelte ein wenig überrascht von solch einer Unverfrorenheit. Er wartete tatsächlich eine Entschuldigung von ihm? „Hab ich das gerade richtig verstanden?“ „Kommt drauf an. Wenn ich deiner Meinung nach gesagt habe, ich will ein Kind von dir, dann solltest du dir Sorgen machen.“ Kaoru lachte ironisch auf und musterte Kyo unbarmherzig. „Ich denke, du solltest wirklich gehen. Wenn du nämlich der Überzeugung bist, dass ich mich bei dir entschuldigen muss, dann solltest du jetzt echt gehen.“ „Ja, natürlich solltest du dich bei mir entschuldigen!“ „Da ist die Tür.“, murrte Kaoru und nickte in Richtung Tür. „Und lass meine Hausschuhe hier.“ „Waaaaas?“, stieß Kyo aufgebraucht aus und sprang empört vom Sofa auf. „Ich mag meine Totoro-Schluffen...“ „Du schmeißt mich raus?“ „Ja! Ich schmeiß dich raus! Ich werde mich nicht bei dir entschuldigen. Vergiss es! Wenn sich wer entschuldigen muss, dann bist du das! Du hast seit Ewigkeiten kein vernünftiges Gespräch mehr mit mir geführt. Du warst nie gedanklich da, sondern immer bei deinen geliebten Brüdern. Du hüpfst von einem Liebescrash in den nächsten und erwartest von mir permanenten Beistand. Ich hab mich IMMER bemüht dir den auch zu leisten. Da kannst du mir rein gar nichts vorwerfen. Doch dann hab ich bemerkt, dass mir Toshiya was bedeutet und ich konnte nicht mit dir darüber reden, weil du mit Ruiza oder vielleicht auch Uruha beschäftig warst, so genau weiß man das bei dir ja nie, und mir nicht zugehört hast. Dann sind Toshiya und ich zusammengekommen und ich wollte es dir sagen, doch du hast mir einfach das Wort abgeschnitten. Und sogar das hab ich noch akzeptiert. Aber nun billigst du meine Beziehung nicht mal! Du betrachtest Toshiya wie einen Eindringling und wirst von Tag zu Tag unausstehlicher zu mir und ihm. Du erwartest auch noch, dass ich weiterhin Vollzeit für dich da bin und nicht die begrenzte Zeit, die ich mit ihm habe, mit meinem Freund verbringe! Ich hab mir alles gefallen lassen, aber das geht zu weit! Ich bin dir absolut keine Entschuldigung schuldig! Du stehst nämlich immer gefühlsmäßig am Abgrund, wie du das so schön ausdrückst. Jeder wartet nur noch darauf, dass du mal endlich springst! Und jetzt: RAUS!“ Er fühlte sich tatsächlich besser, nachdem er das raus gelassen hatte. Kyo wohl eher nicht. Und dennoch fühlte er sich nicht im geringsten schuldig. Er wusste zwar, dass er seinen besten Freund damit sicher verletzt hatte, aber ausnahmsweise mal sah er sein eigenes Leiden als wichtiger an. Somit ignorierte der Pinkhaarige auch völlig Kyos reuevolle Entschuldigung, als dieser sich kurz darauf auf den Heimweg machte. Schon seit einiger Zeit brauchte er einen Freund und jemanden, der ihm zuhörte, wenn er ein Problem hatte und da es sich endgültig herausgestellt hatte, dass Kyo diese Erwartungen nicht erfüllen konnte. Mit einem Klicken fiel die Tür hinter Kyo ins Schloss und Kaoru spürte wie die Einsamkeit in ihm hochstieg. Wahrscheinlich war seine kurze Freundschaft mit Kyo damit vorbei. Er bereute nicht, dass er Kyo das an den Kopf geworfen hatte, schließlich entsprach alles der Wahrheit und irgendwann musste Kyo sich das ja mal klar machen. Allerdings wusste er auch, wenn sich irgendwann seine Wut legen würde, dann würde er traurig darüber sein, dass ihre Freundschaft so enden musste. Sie waren nicht lange befreundet gewesen, aber trotzdem hatten sie sich auf ihre Art und Weise nah gestanden. Kaoru schnaufte leise und ging zurück ins Wohnzimmer, wo er sich, kaum angekommen, das Telefon schnappte. Mit irgendwem musste er ja reden und da er gerade mit Kyo “Schluss gemacht” hatte, blieben ihm nicht mehr viele Leute. Genauer gesagt eigentlich nur eine Person, mit der über Toshiya reden könnte. Das musste jetzt einfach raus! Noch während er sich aufs Sofa fallen ließ, wählte er Hizumi an. Während Kaoru seine Sorgen Hizumi mitteilte und dabei auch mehr von dessen Sorgen über seine einseitige Beziehung mit Ruiza erfuhr, hatte Toshiya mit ganz anderen Sachen zu kämpfen. Yuuichi hatte ihn mit einer ganz beiläufigen Bemerkung auf etwas aufmerksam gemacht, was er die letzten Wochen nur so am Rande bemerkt und nicht sonderlich beachtet hatte. Nämlich die fast durchgängige Abwesenheit von Daisuke. Der Ältere hatte sich in der letzten Zeit überhaupt nicht mehr in der Schule blicken lassen und leider schien sein “Wegbleiben” erst nach Kaorus “Dasein” angefangen zu haben. Obwohl der Blauhaarige immer hoffte, dass es nichts damit zu tun hatte und Daisuke vielleicht doch einfach nur krank war, so fühlte er sich doch verantwortlich. Schließlich hatte er Kaoru gesagt, er könne öfters in den Pausen kommen. Und so übte er sich in Schadensbegrenzung...oder wenigstens darin der Grund für den Schaden ausfindig zu machen. Er stand also vor Daisukes Haustür. Einsam und verlassen, mit einem dicken Kloß im Hals und einem unguten Gefühl, stand Toshiya in dem vor sich hin modernden, stinkenden und dreckigen Hausflur und starrte die Tür an, hinter der sich Daisukes Heim befand. Er wollte in Erfahrung bringen, wie es dem anderen ging und ob er jemals wieder in der Schule auftauchen würde. Wollen war vielleicht der falsche Ausdruck. Er hätte sich sicherlich gedrückt, wenn er nicht ein so starkes Gewissen hätte. Er wusste, dass er Daisukes Leben seit ihrem Auftauchen ganz schön durcheinander gebracht hatte. Er wusste auch, dass Daisuke ihn sehr mochte und Kaoru sehr wenig. Und leider Gottes wusste er auch, dass Daisukes Schulschwänzerei ganz sicher etwas mit seiner Beziehung zu Kaoru zu tun hatte. Also natürlich wollte er lieber wieder von hier verschwinden. Aber... Toshiya drückte den Klingelknopf und schluckte. ...er war der Schuldige und nicht Daisuke. Er konnte ihn mit seinem Egoismus nicht einfach so unglücklich machen. Es dauerte nicht lange, bis sich die Tür öffnete. Erst nur einen kleinen Spalt, dann wurde der Spalt etwas breiter. “Was willst du hier?” “Wie gehts dir?” “Geht dich das was an?” Toshiya senkte beschämt den Blick. Sein sonstiges Selbstbewusstsein war wie weggeblasen, jetzt wo er Daisuke in seiner normalen Umgebung sah und wieder mit dieser dicken Mauer um sich herum. “Ich mach mir Sorgen...”, stammelte er leise und wünschte er könnte diese Mauer einreißen und Daisuke befreien. “...” Toshiya sah vorsichtig auf und blickte zu Daisuke der mit verkniffenem Mund vor ihm stand und seinem Blick auswich. Er sah wie verletzt der Ältere war, auch wenn er sich bemühte es nicht zu zeigen. Und da war ihm klar, dass er die Mauer wieder einreißen konnte, wenn er wollte. “Du bist mir wichtig!” Daisuke zuckte zusammen. Ein unsicherer Blick traf auf Toshiya, bevor er schnell wieder den Blick senkte. “Bitte, sag mir, was dich bedrückt. Vielleicht kann ich dir helfen.” Ein Seufzer und Daisuke warf einen Blick hinter sich in die Wohnung. Dann trat er zu Toshiya in den Flur und zog die Tür hinter sich so weit zu, dass sie nur anlehnte. “Du könntest mir helfen...als einziger. Das ist sowieso klar. Die Frage ist nur, ob du das willst.” Vielleicht muss man manchmal Opfer bringen. Das ging Toshiya durch den Kopf, als er beobachtete wie Daisuke nach diesem Satz auf ihn zu trat und sich zu ihm beugte. Es gibt nun mal nicht für jeden ein Happy End. Es war ein Kuss, wie er ihn immer von Daisuke bekam. Sehnsüchtig, ängstlich, hoffnungsvoll, bedrückend und verlangend. “Ich liebe dich Toshiya.” ~~~tbc~~~ So~ da ham wir endlich Daisukes eingreifen, wenn man das so nennen darf xD er hat sich zeit gelassen....joa, aber das spricht nur für ihn *lol* Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich werd mich mitm nächsten beeilen. Ich werds versuchen...ich muss jetzt natürlich mal wieder für prüfungen lernen und ich hab wichtige abgaben. Aber ich werd schon etwas zeit finden.^^ Bis daaaaann~ (man~ das krankenhaus hat mir aufs gemüt geschlagen >.<) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)