School of life von toto-Ro ================================================================================ Kapitel 27: 3.4 --------------- Wuhu~ next chapter~ *___* Ich bin glücklich, dass ich es noch in absehbarer Zeit geschafft habe. Da ich über die weihnachtsferien besuch hatte, hatte ich nie zeit zum schreiben und danach fiel es mir auch einigermaßen schwer den anschluss wieder zu finden, jetzt habsch ihn aber. Der erste Teil vom neuen Kapitel hab ich sogar ziemlich flüssig runtergeschrieben. Ich hoffe, das geht so weiter ^^ Yoa~ that's it. ~~~3.4~~~Wanna play hide and seek?~~~3.4~~~ „Wie geht es dir heute? Ich darf doch ’du’ sagen, oder? Mit Yuuichi habe ich mich darauf geeignet. Ich hab gehört, ihr kommt auf der neuen Schule gut zu recht? Wie empfindest du das? Gefällt es dir dort? … Willst du heute wieder nicht mit mir sprechen? Mir haben deine früheren Therapeuten auch erzählt, dass du nicht sprichst, aber dir ist klar, dass du dich irgendwann öffnen musst? Es kann nicht gut gehen, wenn du immer alles in dich hineinfrisst.“ Toshiya sah mit leerem Blick aus dem Fenster. Er musterte nicht die Gebäudefront, er sah nicht in den Himmel, er bespannte auch nicht die Nachbarn. Sein Blick ging einfach ins Leere. In irgendeine weite Ferne, in eine Welt, die wohl nur er selbst kannte. Das Gerede seines Therapeuten ging in ein Ohr rein und aus dem anderen wieder raus. Es war nicht sein erster Therapeut und wahrscheinlich auch nicht sein letzter. Erst als der Minutenzeiger auf die Zwölf sprang, schien wieder Leben in Toshiyas Blick zu kommen. Er sah sich kurz um, lächelte dem Therapeuten zu, stand auf und ging aus dem Zimmer. „Schon klar, Zeit ist vorbei.“ Hörte er noch seinen Therapeuten sagen und grinste kurz. Als Toshiya in die Küche kam, saß Yuuichi am Tisch und las pflichtbewusst in einem Schulbuch. „Streber.“ Der Andere sah auf, als er Toshiyas Stimme hörte und runzelte die Stirn. „Du hast dich wieder geweigert mit ihm zu sprechen, oder?“ „…ich brauch keine Therapie.“ „Sie ist aber Teil der Abmachung.“ „Darum geh ich ja hin. Es heißt in der Abmachung nur, dass ich da hingehen, nicht dass ich auch reden muss.“ „So hilft dir das aber nicht.“ „Wie gesagt: Ich brauche keine Therapie! Oder wirke ich etwa so, als bräuchte ich eine?“ Toshiya sah Yuuichi herausfordernd an. Inzwischen hatte er sich ein Glas Wasser genommen und stand mit den Rücken an die Wand gelehnt dem Anderen gegenüber. Doch nun, da er bemerkte, wie zögerlich Yuuichi ihn auf seine Herausforderung hin ansah, rutschte er etwas unruhig hin und her. „Was gibt es da zu zögern?? Ich brauche keine Therapie!“ „Du verleihst deine Nähe!“ Yuuichi war aufgesprungen und sah Toshiya aufgebracht an. „Findest du das etwa normal? Ich meine, wenn es bloß nebeneinander sitzen oder so wäre, würde ich ja gar nichts sagen, aber du übertreibst es.“ Mit einem leichten Kopfschütteln wandte sich Toshiya ab und nahm einen Schluck aus seinem Glas. „Die Diskussion hatten wir doch schon.“ Doch Yuuichi schien nicht der Meinung zu sein, dass sich das Thema damit erledigt hatte. „Wie kannst du bloß mit ihm schlafen? Irre ich mich etwa und du liebst ihn tatsächlich? Sag schon, irre ich mich?“ „Nein! Natürlich liebe ich ihn nicht. Und er liebt mich auch nicht. Er braucht einfach die Nähe. Warum kannst du das nicht verstehen? Gerade du! Dir leihe ich doch auch irgendwie Nähe!“ Mit einem Knall schloss Yuuichi sein Buch und presste die Lippen aufeinander. Ein deutlicher Hinweis für Toshiya, dass er wohl seine Grenze überschritten hatte und im gleichen Moment wurde ihm auch selber klar, dass es nicht so rüberkam, wie er es eigentlich hatte sagen wollen. „Du vergleichst mich mit ihm?“ Yuuichi trat langsam mit einem bösen Blick näher auf den Blauhaarigen zu. „Ich hab dich niemals darum geben, mir „Nähe“ zu leihen und vor allem habe ich dich niemals darum gebeten mit mir zu ficken! Und noch mal, du vergleichst mich mit ihm? Wir sind Freunde! Seit Jahren! Ich dachte das jedenfalls. Ich will nicht, dass du mir einfach bloß Nähe leihst, weil ich das brauche, wenn dahinter nicht mehr steht! Ich…“ Ein Zittern ging durch die Stimme des Schwarzhaarigen und er brach ab. „Yuu…ich…“ „Nein!“ Langsam und vor allem voller Reue trat Toshiya zu dem Anderen. Yuuichis Augen hatten sich mit Tränen gefüllt und seine Lippen bebten. „Ich bin doch nicht wie Daisuke für dich, oder?“ Es war nur ein leises Wispern, doch für Toshiya war es das Zeichen dafür, dass er Yuuichi jetzt wieder berühren durfte, ohne dass er auf Ablehnung traf. Vorsichtig schlang er die Arme um den schmalen Oberkörper und zog ihn an sich. „Nein, natürlich nicht. So hab ich das nicht gemeint. Bitte verzeih mir.“ Mit einer zarten Bewegung strich Toshiya Yuuichi über den Rücken und spürte gleichzeitig wie sich der Andere wieder etwas entspannte. Wahrscheinlich lag das mehr an seinen Worten, als an seinen Streicheleinheiten. „Ich sagte, ich liebe ihn nicht und das meinte ich auch so. Ich habe ihn vielleicht gern. Und ich habe Mitleid mit ihm. Ich freue mich, dass ich ihn glücklich machen kann ohne weiteres.“ „Ohne weiteres? Ich finde, mit ihm zu schlaf-„ „Ich bin noch nicht fertig!“, unterbrach dieses Mal Toshiya Yuuichi und zog kurz eine Schnute. „Aber dich… dich liebe ich. Du bist mir extrem wichtig und mein bester Freund. Du bist ganz anders als er. Niemand auf dieser Welt ist mir so wichtig wie du es bist.“ Yuuichi öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Toshiya kam ihm zuvor: „Natürlich habe ich auch Mitleid mit dir. Wie kann man kein Mitleid haben? Aber ..das ist doch nicht schlimm, oder? Ich leihe dir schließlich meine Nähe nicht nur deswegen. Ich bin auch gerne bei dir. Wir sind Freunde und als Freund liebe ich dich.“ Nun gänzlich besänftigt rieb sich Yuuichi über die Augen und die Tränen aus diesen, bevor er dann seinen besten Freund ansah. „Ich dich auch. Und trotzdem bin ich der Meinung, dass du einen Fehler machst, wenn du mit Daisuke schläfst, ohne ihn zu lieben!“ Seufzend löste sich Toshiya wieder von Yuuichi und schüttelte leicht den Kopf. „Und schon sind wir wieder bei dem Thema. Ich glaube, ich lass dich mal alleine, sonst geht das ganze wieder von vorne los.“ „Was ist mit Kaoru?“ Toshiya, der gerade schon auf dem Weg ins andere Zimmer gewesen war, erstarrte in seiner Bewegung und ohne zu Yuuichi zu schauen, fragte er: „Was soll mit ihm sein?“ „Na ja…du interessierst dich ungewöhnlich stark für ihn.“ „…Stimmt doch gar nicht.“ „Ach nein?“ Toshiya drehte sich zögerlich wieder um und sah nachdenklich zu Yuuichi. „….ich…ich finde ihn einfach interessant. Und… er ist … nett. Mehr ist da nicht. Glaub ich.“ „Hmm…“ Yuuichi schien nicht überzeugt und Toshiya seinerseits leider auch nicht. Etwas unsicher blickte er zu Yuuichi, dann wieder zur Tür, runzelte kurz die Stirn und zuckte dann die Schultern. „Mehr ist da nicht.“, wiederholte sich der Blauhaarige und verließ das Zimmer. In seinem Zimmer angekommen, ließ er sich erschöpft auf sein Bett fallen. Es passierte nicht oft, dass er und Yuuichi sich stritten. Eigentlich so gut wie nie. Sie waren normalerweise ein Herz und eine Seele. Doch seitdem sie auf die neue Schule gingen und im Kontakt mit Daisuke standen, hatten sie öfters kleine Auseinandersetzungen. Natürlich verstand Toshiya, dass sich der Andere bloß Sorgen um ihn machte, aber er hielt das nun mal für absolut unbegründet. Er liebte Daisuke nicht und Daisuke liebte ihn nicht. Aber Daisuke war einsam, Daisuke hatte kein schönes Leben und nicht besonders viele Gründe zur Freude, also warum sollte er ihm einen so simplen Wunsch verweigern, wenn er ihm nichts weiter geben sollte, als seine Nähe? Toshiya seufzte frustriert auf und starrte die Zimmerdecke an. Ja, er gab es ja zu. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Daisuke Sex mit ihm haben wollte. Und das war auch tatsächlich ein wenig extrem, aber was sollte es? Solange keine Gefühle im Spiel waren, die verletzt werden konnten und solange er Daisuke damit helfen konnte, machte es ihm nichts aus. Und Kaoru… Toshiya runzelte die Stirn und wippte nervös mit den Zehen. Er mochte ihn vielleicht tatsächlich etwas mehr, als es normal für ihn war. Auch das musste er anscheinend zugeben. Wenn Kaoru da war, dann fühlte Toshiya sich zugleich unbehaglich und glücklich. Wenn Kaoru da war, wusste er nicht, ob er lieber zu Daisuke oder zu ihm schauen sollte. Wenn Kaoru da war, dann war Daisuke wütend. „Scheiße…“, nuschelte Toshiya und setzte sich auf. Aber wenn Daisuke ihn nicht liebte, dann war Toshiya doch wohl frei, sich für jemand anderen zu interessieren, nicht wahr? Den Kopf hin und her wiegend stand Toshiya auf und ging im Zimmer umher. Klar, er würde seine geliehene Nähe reduzieren müssen auf eine etwas weniger intime Art, aber das war doch wohl auch in Ordnung, oder? Wahrscheinlich lag Daisukes Abneigung gegen Kaoru nur darin begründet, dass er seine Nähe gefährdet sah und nicht darin, dass er eifersüchtig auf ihn war. Worauf sollte er auch eifersüchtig sein? Bisher war ja nichts passiert und wahrscheinlich interessierte sich Kaoru eh nicht ernsthaft für Toshiya. Toshiya hatte zwar bemerkt, dass der Pinkhaarige ihn beobachtete, aber er war nicht der erste, der dies tat. Das hatte nicht unbedingt etwas zu bedeuten. „Bisher ist nichts passiert und wahrscheinlich wird auch nie was passieren.“, murmelte Toshiya zu sich selbst und wäre fast an einem Herzinfekt dahingeschieden, als es plötzlich an die Tür klopfte. So wäre tatsächlich nie was passiert. „Ja?“ Die Türe öffnete sich einen kleinen Spalt und Yuuichi schob seinen Kopf hindurch und sah Toshiya mit großen Augen an. „Es hat geklingelt…“ „Oh…“ Er war so in Gedanken gewesen, dass er das wohl überhört hatte und Yuuichi…Yuuichi würde niemals die Tür öffnen. Allein schon der Gedanke, dass hinter der Tür eine fremde Person stand und ihn nichts bis auf das Holz von ihm trennte und er dann auch noch die Tür öffnen sollte, also die schützende Trennung entfernen….nein, Yuuichi würde niemals jemandem die Tür öffnen. „Geh doch in dein Zimmer, dann könnt‘ ich den eventuellen Besuch sogar hereinbitten.“ Toshiya zwinkerte dem Schwarzhaarigen zu, der mit dankbar glänzenden Augen nickte und dann schnell in sein Zimmer verschwand. Der Blauhaarige wartete, bis Yuuichi die Tür hinter sich geschlossen hatte, erst dann ging er zur Wohnungstür, um diese zu öffnen. „Hey~“ Daisuke trat auf ihn zu, schlang einen Arm um ihn und küsste ihn sanft und gleichzeitig hungrig auf den Mund. Toshiya seufzte. Einerseits war er versucht Daisuke einfach sofort von sich zu stoßen und anderseits… Würde er ihm das jemals verzeihen? Gott sei Dank, dass ihm diese Frage rechtzeitig durch den Kopf schoss. Er ließ ihn also einen Moment lang gewähren, bevor er ihn dann die Hände auf die Brust legte und ihn vorsichtig von sich schob. „Willst du nicht erst mal rein kommen? Ich mein, wir könnten die Nachbarn erschrecken. Obwohl…nein, lass hier bleiben, dann halten sie sich wenigstens von Yuu und mir fern.“ Toshiya grinste, trat aber trotzdem rückwärts weiter in den Flur und ließ Daisuke ihm folgen, was dieser auch tat. „Tut mir leid, dass ich dich so überfalle. Ich … war in der Nähe und hatte nichts zu tun. Ich dachte….wir…“ Nachdem Daisuke kurz seinen Blick hatte schweifen lassen, wahrscheinlich auf der Suche nach Yuuichi, zog er seinen Gastgeber wieder näher zu sich und liebkoste kurz dessen Lippen. „…ich dachte, du würdest mir vielleicht ein wenig Nähe geben.“ Toshiya hörte den Satz und er sah Daisukes funkelnde Augen und er spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Es war leider kein angenehmes Aufstellen der Nackenhaare. Er wusste, was Daisuke damit meinte und er sah schon, wie die Augen des Älteren in die Richtung von Toshiyas Zimmer wanderten. Somit überraschte es ihn auch gar nicht, als er kurz darauf in eben diese Richtung gezogen wurde. „Was ist mit Kaoru?“ Diesen Satz schien sein Kopf plötzlich auf repeat gestellt zu haben. Irgendwer hatte ein Band aufgenommen davon, wie Yuuichi ihn dies fragte, jedenfalls schrie ihm Yuuichi gerade in Toshiyas Kopf diese Frage entgegen. Während Toshiya sich noch fragte, ob das Telepathie war, und Yuuichi, den er direkt hinter seiner Zimmertür vermutete, böse Blicke zuwarf, versuchte er diesen Gedanken in seinem Kopf einfach abzustellen. Aber es war wohl zu spät. „Könnten wir das bitte verschieben?“ Daisuke hatte ihn gerade zu sich aufs Bett gezogen, als Toshiya die Frage raus platzte. Er hätte sie zurückgehalten, wenn nur irgendwie möglich. „Was?“ Toshiya sah sofort, wie Daisuke wieder eine Mauer um sich zog. Kaum hatten die Worte seinen Mund verlassen, als Daisuke auch schon merklich zurückwich und von Toshiya abließ und in seinen Augen blitzte ein Funken von Misstrauen auf. Und er wusste, wenn er nicht schnell eine logische und gleichzeitig ungefährlichere Erklärung lieferte als die, dass er momentan ständig Kaoru im Kopf rumschwirren hatte und sich so unmöglich auf Daisuke konzentrieren konnte, dann würde er noch reichlich Schwierigkeiten mit seinem Gegenüber bekommen. Also improvisierte er. „Es tut mir leid…es ist bloß, ich hab etwas Kopfschmerzen und ich fühl mich nicht so wohl.“ Toshiya blinzelte den Älteren etwas unsicher an und beobachtete seine Gesichtszüge, in der Hoffnung frühzeitig zu erfahren, ob er ihm glaubte oder nicht. Denn falls er es nicht tat, hatte er dann noch genügend Zeit entweder nachzulegen oder wegzurennen. Weder das eine noch das andere war anscheinend von Nöten. Daisukes Augen wurden wieder sanfter und mit einem besorgten Blick strich er Toshiya auf seine Worte hin sanft durchs Haar. „Soll ich dich dann lieber alleine lassen? Dann kannst du etwas schlafen, damit es dir bald besser geht.“ Toshiya bemühte sich nicht seinen Gefühlen nachzugeben und versuchte, anstatt glücklich und erleichtert auszusehen, einen einigermaßen Mitleid erregenden Gesichtsausdruck zu machen, während er leicht nickte. Und obwohl er sich darüber freute, dass Daisuke ihn wieder mit seinen Gedanken alleine lassen würde und er nicht mit ihm schlafen musste, spürte er gleichzeitig schon, wie ein klein wenig Reue in ihm aufstieg. Er wollte Daisuke doch glücklich machen und nicht ihn anlügen. Er seufzte und ließ den Kopf ein wenig hängen, was allerdings bei Daisuke den Eindruck, dass es Toshiya wirklich schlecht ging, nur noch verstärkte. Und so verschaffte sich Toshiya wenigstens für einen Tag Bedenkzeit, selbst wenn klar war, dass es eine einmalig funktionierende Methode war. „Du bist in Toshiya verliebt!“ Kaoru warf sich erschöpft aufs Bett und zog die Stirn kraus. Schön und gut. Eigentlich hatte er an diesem Satz nicht viel auszusetzen. Was auch? Rein inhaltlich: korrekt! Grammatikalisch: korrekt! Ausdruck: korrekt! Was sollte er schon großartig weiter bemängeln? Gut…inhaltlich war es zwar nicht inkorrekt, aber er würde das jetzt nicht direkt so formulieren. Aber das war nun mal Kyos Art. Und da sind wir an dem Punkt, der Kaoru Sorgen bereitete: Woher wusste Kyo das? Also, mal ganz im Ernst. Normalerweise lief es zwischen ihnen so, dass Kyo absolut keine Ahnung hatte und Kaoru dafür all die Ahnung hatte, die Kyo fehlte. Sollte sich da etwa tatsächlich etwas dran geändert haben? Nein…oder? Aber woher konnte Kyo das dann wissen? War es so offensichtlich? Wusste Toshiya es eventuell auch schon und machte sich einen Spaß daraus Kaoru so zu sehen und ihm Hoffnung zu machen? Nur ziemlich kurz quälte Kaoru dieser Gedanken, denn gleich darauf machte er sich klar, dass ein so liebevoller Mensch, wie Toshiya es war, so etwas niemals tun könnte. Doch gleichzeitig war ihm bewusst, dass er eigentlich gar nicht wirklich wusste, ob Toshiya so ein liebevoller Mensch war, wie er sich einbildete. Kaoru seufzte und warf einen Blick auf seine Uhr. Es würde nicht mehr lange dauern und Kyo würde bei ihm aufkreuzen und damit wäre er wieder bei dem Thema. Woher wusste Kyo also, dass Kaoru sich hoffnungslos in Toshiya verknallt hatte? Woher? Woher? Woher? Als Kyo das in der Schule gesagt hatte, hätte Kaoru seinerseits fast einen Herzinfarkt bekommen. Selbst wenn Kyo danach seine Sorge zerstreut hatte, fragte er sich inzwischen doch wieder, ob hinter Kyos Aussage nicht doch etwas steckte. Und falls es so war, war es dann schlimm? Er war schließlich sein bester Freund. Wenn es einer wissen sollte und durfte, dann war es ja wohl Kyo und niemand sonst. Erneut seufzte Kaoru und setzte sich auf. Er hatte eine Entscheidung getroffen. Er würde Kyo sagen, was in ihm vorging und vielleicht hatte ja auch mal der Andere einen Rat für ihn. Wirklich darauf vertrauen tat er nicht, aber einen Versuch war es wert, oder etwa nicht? Und selbst wenn Kyo ihm in dieser Situation nicht weiterhelfen konnte, dann würde es ihm vielleicht gut tun, mit seinem Freund darüber zu sprechen und er müsste das nicht mehr mit sich alleine rumschleppen. Und bei dem Gedanken ging Kaoru auf, dass er seine eigene Verliebtheit seltsamerweise bisher als Last empfand. Eigentlich war man doch – jedenfalls stellte er sich das so vor, weil man das ja überall so las und hörte – geradezu beflügelt vor Glück, wenn man sich verliebte, oder etwa nicht? Oder musste er sich erst Toshiyas Liebe zu ihm sicher sein, bevor der Zustand der Beflügelung eintrat? Während Kaoru erneut ein Seufzer entfleuchte, klingelte es an der Tür Sturm und so rappelte sich der Pinkhaarige ein wenig träge auf, um Kyo die Tür zu öffnen. Kaum hatte er dies getan, stürmte der Kleinere auch schon wutentbrannt in die Wohnung und Kaoru, der eigentlich gleich mit seiner Nachricht hatte herausrücken wollen, kam überhaupt nicht zu Wort. „Du wirst nicht glauben, was gerade passiert ist.“ Kyo saß im Flur auf dem Boden und zerrte an seinen Schuhen, um sie gegen Hausschuhe auszuwechseln und eigentlich glaubte Kaoru jetzt schon zu wissen, was passiert war. Jedenfalls so in etwa. Aber Kyo zu liebe tat er ein wenig ahnungslos und fragte: „Und was?“ Ein Schnauben und Kyo warf dramatisch seine Schuhe, denen er sich endlich entledigt hatte, in eine Ecke. „Ruiza hat angerufen!“ Tadaaaa~ Treffer Nummer Eins! Genau mit so was hatte Kaoru gerechnet. Aber damit Kyo die Freude am Erzählen nicht verging tat er so, als hätte er keine Ahnung gehabt und forderte den Kleinen mit einem aufmerksamen Blick dazu auf weiterzuerzählen, denn nun müsste außerdem der Teil kommen, dessen Einzelheiten Kaoru nicht von vorneherein erahnen konnte. Und Kyo ließ sich nicht zweimal bitten. „Erst haben wir nur so ein wenig geplaudert und plötzlich, aus heiterem Himmel, fragt er mich nach so nem Kerl!“ Kyo schnaubte und rappelte sich auf. Nach ein wenig Mitgefühl suchend sah er zu seinem besten Freund, welcher nun ebenfalls ein Schnaufen von sich gab, obwohl er selbst nicht der Meinung war, dass er darüber Schnaufen müsste, dass Ruiza Kyo nach einem Kerl fragte. Aber vielleicht würde Kyo ihm das noch erklären. „Hizumi oder so…der wollte Ruiza irgendwie als Model engagieren!“ Kyo regte sich weiter auf, während Kaoru neben ihm immer noch befand, dass es prinzipiell doch nichts Schlechtes war, wenn Ruiza von jemandem als Model engagiert wurde. Schließlich war er doch ein Model. „Irgend so ein Designstudent. Zunächst einmal ist das völlig unter Ruizas Würde und dann...“ Kyo fuchtelte heftigst mit seinen Händen in der Luft herum, während er Kaoru voraus zu dessen Zimmer ging. „…wieso interessiert Ruiza sich für ihn?“ Kaoru war froh, dass Kyo ihm den Rücken zudrehte. Denn nun konnte er nicht an sich halten und einfach die ernste und entrüstete Miene machen, die Kyo von ihm erwartete. Es ging einfach nicht anders, er musste schmunzeln. Darum ging es also. Kyo war eifersüchtig. Nicht mehr und nicht weniger. Es gab tatsächlich außer ihm noch einen Menschen, für den Ruiza sich interessierte und das machte den kleinen Schwarzhaarigen fertig. „Jedenfalls…“ Kyo ließ sich auf Kaorus Bett fallen und breitete sich so aus, als wäre es sein eigenes. Der Besitzer selbst setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl und drehte sich dem Kleinen zu. „…jetzt soll ich etwas für ihn über diesen Hizumi herausfinden. Keine Ahnung wie…sein kleiner Bruder soll angeblich auf unsere Schule gehen, aber das könnte jeder sein. Und Shizumi ist ja nicht unbedingt ein so seltener Name. Wieso hab ich bloß ja gesagt? Verdammt! Immer wenn er mich mit so einer lieben Stimme um etwas bittet, kann ich nur ja sagen. Irgendwann bringt mich das noch echt in Schwierigkeiten.“, maulte Kyo vor sich hin und schien schon fast vergessen zu haben, dass Kaoru auch noch da war. „Shizumi sagst du?“ „Jaja, Shizumi! Ich wollt's erst auch nicht glauben. Die müssen echt verrückte Eltern haben… Shizumi und Hizumi. Was für blöde Namen. Echt einfallslos.“ „In unsere Parallelklasse geht ein Shizumi. Und dessen Eltern sich echt verrückt…“ Und plötzlich wusste Kyo wieder ganz genau, dass Kaoru auch noch da war. „Was? Echt?“ „Ja. So ein großer, schlaksiger, der ständig grinst. Ist immer mit so einem anderen großen, grinsenden Kerl zusammen. Und so weit ich weiß, wohnt er in dem verrückten Haus. Deswegen glaub ich, dass seine Eltern verrückt sind. Richtig wissen tu ich es nicht. Aber er soll eigentlich ganz nett sein. Ich kenn ihn aber nicht richtig, nur halt so vom Sehen.“ Kyo betrachtete Kaoru einen Moment lang nachdenklich und kaute auf seiner Unterlippe, bevor er dann weitersprach. „Sieht er gut aus?“ „Was?“ „Ja…schon klar, du stehst nicht auf Kerle, du kannst das nicht beurteilen und hast nicht drauf geachtet, blabla~…aber ich hoffe er sieht schlecht aus. Dann gibt es in dieser Familie kein gutes Erbmaterial…“ „Ähm…ja…darüber wollte ich noch mit dir sprechen.“, murmelte Kaoru. Jetzt wo Kyo das Thema schon ansprach, war wohl der perfekte Zeitpunkt gekommen, um Kyo zu sagen, dass er anscheinend doch mehr mit Männern anfangen konnte, als er zunächst gedacht hatte. „Darüber dass es in der Familie schlechtes Erbmaterial gibt? Oh Gott, sag nicht, dass dieser Shizumi so gut aussieht, dass es selbst dir aufgefallen ist…“ Fluchend rappelte Kyo sich auf und wuschelte sich selbst verzweifelt durch das eh wild durcheinander stehende, schwarze Haar. Gerade ging Kyo die Möglichkeiten durch, dass sich das gute Aussehen nicht an Hizumi vererbt hatte, was sich als schwierig herausstellte, da er nie in Biologie aufpasste und wahrscheinlich sogar nicht mal mitbekommen hatte, dass sie sogar schon Genetik und Vererbung besprochen hatten. „Nein, eigentlich wollte ich dir sagen, dass ich -“, begann Kaoru, doch er wurde schon im nächsten Moment wieder von Kyo unterbrochen, der gerade an seiner genetischen Unwissenheit verzweifelte und seine Wut darüber mit seiner generellen Wut auf Hizumi kombinierte: „Hizumi! Was ist das schon für ein Name!? Ich hasse ihn!“ Kaoru seufzte und sah letztendlich ein, dass er heute wohl nicht mehr die Gelegenheit bekommen würde Kyo zu erzählen, dass er sich in Toshiya verliebt hatte. Außer er ignorierte einfach, dass Kyo zeitgleich über den Zerstörer seines Liebesglücks schimpfte und im Sekundentakt neue Schimpfwörter erfand und ihm dabei natürlich kein Stück zuhörte. Und selbst wenn Kaoru Kyo es eigentlich ganz gerne erzählt hätte, so befand er, würde er die Last auch noch eine Weile allein tragen können. Außerdem hätte Kyo ihm höchstwahrscheinlich eh keinen Rat geben können – er bekam ja nicht mal seine eigenen Liebesangelegenheiten geregelt, wie sollte er da Kaoru helfen. Er würde es schon früh genug erfahren und bis dahin würde Kaoru erst mal Kyo mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn dieser gerade einen Nervenzusammenbruch erlitt. „…du kennst ihn doch gar nicht.“ „Das hat damit überhaupt nichts zu tun! Er klaut mir Rui!“ „Er kann dir nichts klauen, was du gar nicht besitzt.“ „Argh! Ich hasse dich!“ „Wenigstens kennst du mich…“ ~~~tbc~~~ kleine Sis: Wenn ihr nach köln fahrt mit dem besuch, kann ich dann mitfahren? toto-Ro: Ja...klar. kleine Sis: Wann fahrt ihr denn? Wisst ihr das? Um wie viel Uhr denn`? Muss ich früh aufstehen... toto-Ro: ~.~ Müssen wir das mitten in der Nacht besprechen? kleine Sis: Eigentlich ist es ja schon nach Mitternacht. toto-Ro: Ö____ö ja, Uruha! kleine Sis: hä? Wers Uruha? In der Nacht wusste ich das noch nicht zu schätzen...ich war müde! Aber am nächsten morgen hab ich mich sehr darüber gefreut xD ok, das war sinnlos. Baibaiki~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)