School of life von toto-Ro ================================================================================ Kapitel 12: 2.1 If two lives crash ---------------------------------- Ja~ das erste Kapitel vom zweiten Kapitel. Es hat länger gedauert, als ich gehofft hatte und ich entschuldige mich dafür an dieser Stelle demütig. *sniff*sich verbeugt* Ich hoffe es gibt noch Leser, die mich noch nicht aufgegeben hatten und weiterlesen und vielleicht auch ein paar neue xD Alle sind willkommen. *lol* Ich werde es weiterhin so belassen, dass ich allen die zum letzten hochgeladenen Kapitel einen Kommentar geschrieben haben, eine Ens schicke, wenn ich hochlade. *nodda* Das war das formelle. Zu dem Kapitel. Als ich es geschrieben hab, fand ichs besser als jetzt >.> *seufzt* Aber die nachkommenden find ich eigentlich besser. Na ja, ich hoffe ihr sagt mir dazu eure Meinung (aber macht mich bitte nicht zu sehr fertig...bin doch zart besaitete xD) Okay~ keine Vorrede mehr, (wobei sich das doch eh kaum wer durchliest) viel spaß mit dem Kapitel. ~~~2.1~~~If two lives crash~~~2.1~~~ 5.30 Uhr. Laute Musik drang aus den Boxen seiner Anlage und versuchte hartnäckig ihn aus dem Bett zu treiben. Eine Minute, zwei, drei. Dann hatte er die Nase voll und seine Zeit schon fast überschritten. Er zog erst die Decke von dem Kissen über seinem Kopf, kickte dieses dann zur Seite und kroch aus seinem großen, weichen, warmen Bett. Wie gerne würde er jetzt liegen bleiben. Aber gut. Er hatte keine andere Wahl. Es war ein Schultag und er musste aufstehen. So war das Leben. So war sein Leben. Langsam schluffte er in Richtung seines Badezimmers, die Musik tönte immer noch laut durch die Räume. Er störte niemanden damit. Dieses Stockwerk gehörte allein ihm. Seine Eltern waren ein Stockwerk unter ihm und außerdem hatten sie das Schlafzimmer auf der ganz anderen Seite des Hauses. Sie würden nichts davon mitbekommen. Um wach zu werden, stieg er erst mal unter die Dusche und stellte das Wasser auf kalt. Langsam bekam der 16jährige klare Gedanken und während er sich die Haare wusch, dachte er darüber nach, was ihn diesen Tag noch erwartete. Erstmal natürlich 9 Stunden Schule, in welchen er ein Examen und einen Test zu schreiben hatte. Machbar. Danach würde er zur Arbeit gehen. Er arbeitete in einem kleinen Café nahe der Schule. Er würde also erst am Abend nach Hause kommen. Uruha stieg aus der Dusche, schnappte sich ein Handtuch und fing an sich abzutrocknen. Das Handtuch um die Hüfte tappte er zurück in sein Zimmer, fing an sich anzuziehen und gleichzeitig lateinische Vokabeln durchzugehen. Nacheinander murmelte er sie aus dem Gedächtnis vor sich hin, bis es Zeit war sich zu schminken. Wenn er sich um sein Make-up kümmerte, lernte er nie Latein. Da war Französisch an der Reihe. Gekonnt legte er sich Lidschatten auf und konjugierte ohne zu zögern savoir in allen Zeiten runter. Fertig angezogen und geschminkt betrachtete er sich abschätzend vor dem Spiegel, nickte einmal zustimmend und warf einen Blick auf die Uhr. 6.03 Uhr. Er hatte also noch genau 2 Minuten, dann würde er sich um sein Frühstück kümmern müssen. Uruha fing an seine Schulsachen zu packen und nach - auf die Sekunde genau - 2 Minuten verließ er sein Zimmer mit seiner Tasche und ging runter in die Küche. Er mochte es, wenn das Haus morgens noch so leer war. Er war immer schon auf, bevor das erste Hausmädchen aufstand. Er liebte es, dass er sich frei bewegen konnte und unbeobachtet war. Ein Grund, warum er jeden Morgen schon so früh aufstand. Aber bloß ein Grund, wie gesagt. In der Küche, stellte er erstmal seine Tasche zur Seite und bewegte sich dann zum Kühlschrank um sein Frühstück herauszuholen. In der Küche frühstücken. Ein Privileg, das ihm nur zukam, wenn er so früh aufstand. Sonst würden seine Eltern darauf bestehen, dass er sich, mit oder ohne ihnen – wohl auch eher ohne ihnen -, ins Esszimmer setze. Und noch ein Grund. Er holte die Milch aus dem Kühlschrank, griff gleichzeitig mit der anderen Hand nach einer Schüssel und füllte die Milch ein. Ein paar Cornflakes kompletierten das Bild und mit einem Löffel und der Schüssel bewaffnet ließ er sich am Tisch nieder. Noch ein Blick auf die Uhr. 6.09 Uhr. Gut, er hatte 6 Minuten, dann würden die ersten Angstellten aufstehen und bald darauf hier auftauchen. Bis dahin wollte er aus dem Haus sein. Er fing an etwas schneller zu essen. Um genau 6.14 Uhr war er fertig, vernichtete alle Beweise dafür, dass er hier gewesen war, schnappte sich seine Tasche und machte sich auf den Weg. Auf dem Schulweg holte er seine Mathematiknotizen raus und fing an alles noch einmal durchzugehen. Er hätte sich natürlich auch fahren lassen können. Sein Vater hatte es mehr als einmal angeboten, dass ihn der Chauffeur zur Schule bringen könnte, aber dann müsste Uruha warten. Das war keine gute Idee. Er musste so früh aus dem Haus. Andernfalls war das Risiko zu hoch. Er hatte genaustens ausgerechnet, wieviel Zeit er für alles brauchte und um wieviel Uhr er spätestens aufstehen musste, wenn er wollte, dass ihn niemand sah, wenn er morgens das Haus verließ. Und 5.30 Uhr war die perfekte Uhrzeit. Nachdem er genau die Hälfte der Wegstrecke zurück gelegt hatte, steckte er seine Notizen wieder weg, blieb stehen und holte seinen Spiegel heraus. Er seufzte. Leicht konnte man unter der Schminke seine Augenringe durchschimmern sehen. Aber was sollte er machen? Er bekam nicht genügend Schlaf, das wusste er. Es war nicht gesund, bis spät in die Nacht an den Hausaufgaben zu sitzen und ein paar Stunden später schon wieder aufzustehen. Aber anders ging es nunmal nicht. Er war alle Möglichkeiten durchgegangen und so wie es momentan lief, war es am besten. Er ging noch ein paar Meter, ließ sich auf die Bank nieder und fing an den Countdown zu zählen. 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 … -1 -2 -3 Keuchend ließ sich Sakito neben ihm auf der Bank nieder. „Du kommst zu spät…3 Sekunden.“ Sakito lächelte gequält und strich sich eine seidige Haarsträhne aus dem Gesicht. „Tut mir Leid. Ich hab verschlafen.“ Uruha musterte seinen besten Freund einen Moment lang prüfend. Er musste zugeben, Sakito sah heute ein wenig zerrauft aus. Seine Haare waren zwar gebürstet und glänzend, doch sie lagen etwas ungeordneter als sonst. Außerdem war Sakito außer Atem, war also gerannt, um doch noch pünktlich zu erscheinen. Selbst wenn er das im Endeffekt nicht erreicht hatte, so war Uruha dennoch gewillt ihm dies zu vergeben, nickte also vergebend und stand auf. „Okay, lass gehen.“ Fragend zog Sakito eine Augenbraue hoch und blieb sitzen. „Was ist mit Aki?“ Sakitos Blick scannte suchend die Umgebung ab. Kein Hinweis auf den Dritten des Gespanns. „Ich wette er kommt erst zur Zweiten. Er kommt nie unpünktlich, also schwänzt er. Außerdem wollte er doch gestern ‚einen drauf machen’, wie er das so nett ausdrückt.“ Erklärte Uruha und setzte sich, ohne weiter auf den Anderen zu warten, in Bewegung. Schnell schickte sich Sakito an, Uruha zu folgen. Schließlich war Uruha Uruha und Uruha ließ man nicht warten. Auf dem Weg zur Schule unterhielten sie sich über dies und das: Uruha erklärte Sakito Chemie und überprüfte seine Hausaufgaben. Vor dem Schultor angekommen, blieben sie stehen. Uruha steckte alle Schulsachen zurück in die Tasche, zupfte seine Kleidung zurecht, fuhr sich einmal durch die Haare und warf dann einen Blick zu Sakito. Es war Standartprozedur. Man hatte schließlich einen Ruf zu bewahren, selbst wenn meistens die Schule noch leer war, wenn sie kamen. Kurz darauf schritten sie durchs Tor, Uruha ein klein wenig vor Sakito, welcher sich aus Gewohnheit schon leicht hinter diesem hielt. Mit schwebendem Schritt gingen sie auf das Schulhaus zu und ignorierten die Blicke der beiden niedrigeren Kreaturen, die sich rauchend vor der Schulhaus lümmelten. Uruha zückte seinen Schlüssel und beide betraten die Halle der Schule. Als Vertrauensschüler und Stolz der Schule und Lehrer hatte er es geschafft einen Schlüssel für die Räumlichkeiten zu erhalten, da er diesen brauchte um auch nachmittags noch die Fachräume benutzen zu können. Uruha besaß das Vertrauen aller Lehrkräfte und so konnte er an der Schule tun und lassen, was er wollte. Hinter sich schloß er die Tür und erst dann warf er Sakito einen fragenden Blick zu. „Wer sind die beiden?“ Eigentlich hätten sie die Ersten sein müssen, so wie immer. „Ich glaube die sind neu. Beide. Sie sind am selben Tag gekommen und man sieht sie immer zusammen. Sie sind irgendwie mysteriös. Der eine sagt nie einen Ton, dafür labert der Andere wie ein Wasserfall, sagt aber nie wirklich sinnvolle Sachen. Sie sind aber schon seitdem sie hier sind in der Gruppe der ‚Bösen’.“ Uruha nickte. Das hatte Sinn. Deswegen waren die ihm nie aufgefallen. „Sehen ungewöhnlich gut aus…“ Stellte er nach einer Weile fest. Sakito beeilte sich zustimmend zu nicken und antwortete hastig: „Ja, ich glaube der eine heißt Toshiya. Das ist der, der soviel redet. Der Name von dem Stummen weiß ich nicht.“ „Dann expandiert die Gruppe der ‚Bösen’ also. Von einer Person auf drei. Das nenn ich Fortschritt.“ Damit war für Uruha die Unterhaltung abgeschlossen und mit sicherem Schritt lief er in Richtung Treppen, Sakito ihm auf den Fersen. „Hattest du gestern wieder ein Essen?“ Uruha schnaubte leise auf Sakitos Frage hin und nickte. Oh ja, er hatte wieder ein Essen gehabt und es war ja so lächerlich gewesen, dass er es selber kaum hatte fassen können. „War deine Traumfrau dabei?“ Uruha brauchte Sakito nicht anzusehen um zu wissen, dass dessen Gesicht von einem Lächeln geziert wurde, welches eindeutig die Funktion hatte, die Ironie der Aussage zu unterstreichen. Sie beiden waren in dem Klassenzimmer angekommen und ließen sich auf ihre Plätze nieder. Uruha schaute auf die Uhr. 6.43Uhr. „Wir waren schneller als sonst.“ Stellte er fest. Sie hätten eigentlich erst in zwei Minuten hier sein sollen. Er zog sich die Jacke aus und hing sie über seine Stuhllehne, bevor er dann die Biologiehausaufgaben Sakitos überprüfte und beiläufig den vorigen Abend erläuterte: “Meine Eltern hatten mich in einen schwarzen Anzug eingekleidet und meine Haare glatt gekämmt. Ich sollte männlich erscheinen. Keine Schminke, etc. Um 8.03 kam meine ‚zukünftige Ehefrau’ dann an. Eigentlich waren sie für 8.00 Uhr angekündigt gewesen, aber okay.“ Uruha seufzte, zog einen Stift heraus und berichtigte einige kleine Sachen. „Pass auf, du vergisst immer, dass bei der molekularen Genetik die Schreibweise leicht abgeändert ist. Um 8.13 haben wir uns dann zu Tisch gesetzt. Ich durfte ihr gegenüber sitzen. Sie war miserabel geschminkt, aber hatte einen außergewöhnlich hervorragenden Lipgloss. Darauf hab ich sie angesprochen und habe uns damit zu einem beiden einigermaßen ansprechenden Gesprächsthema verholfen. Meinen Lebensspendern schien dies allerdings nicht sonderlich zu behagen, was ich daraus schließe, dass sie mir alle Einkünfte, die ich von ihnen beziehe, gestrichen haben.“ „Na ja,…“ Sakito zuckte mit den Schultern. „…dann hast du ja immer noch dein Gehalt aus dem Café.“ Uruha nickte nur und klappte Sakitos Block zu und gab ihn an den rechtmäßigen Besitzer zurück. „Ich denke du machst sichtlich Fortschritte. Allerdings solltest du darauf achten, dass du die Menge an Flüchtigkeitsfehlern reduzierst und durch Ausführlich- und Genauigkeit keinerlei Lücken oder Fragen lässt. Und genau aus diesem Grund, habe ich mir die Beschäftigung im Café gesucht.“ Erklärte Uruha weiter. „Erstens, weil mir bewusst ist, dass alle meine finanziellen Möglichkeiten von ihnen kontrolliert wurden, so dass sie mich damit von ihnen abhängig machten und zweitens, weil ich das Bedürfnis hatte, ausnahmsweise einige Nachmittage in der Woche nicht unter Beobachtung zu stehen.“ Ein kurzer Blick auf die Uhr (6.51) und es herrschte Stille. Bis zum Beginn der ersten Stunde, dauerte es noch genau 1 Stunde und 9 Minuten und da sie alle Themen zu genüge durchgekaut hatten, zog Uruha seine Englischunterlagen aus der Tasche und ging nochmal alles durch. „Mein Durchschnitt hat sich verbessert. Bisher dürfte ich um 0,4 besser sein, als letztes Jahr.“ Erzählte Sakito im Hintergrund. Uruha war einer der Männer, der tatsächlich Multitaskingfähig war, sich also gleichzeitig auf zwei oder mehr Sachen konzentrieren konnte. Sakito selber war dazu nicht in der Lage und bewunderte seinen besten Freund dafür. Und nicht nur dafür. Uruha war das strahlende Vorbild, für ihn und für den Rest der Schule. Alle Jüngeren und auch Älteren hatten Respekt vor dem 16jährigen, welcher in jedem, ausnahmslos jeden Examen 15 Punkte erhielt(15 Punkte ist eine 1+, für alle die kein Punktesystem haben. Jedenfalls ist es auf meiner Schule soXD). Sakito war selber kein schlechter Schüler, aber seine guten Noten konnte er nur halten, weil er Uruha zum besten Freund hatte. Den 2,1 Durchschnitt auf dem letzten Zeugnis, würde er dieses Jahr mit Sicherheit übertrumpfen, durch Uruhas Einsatz. Uruha überprüfte alle seiner Hausaufgaben, setzte sich mit ihm hin und erklärte alles noch einmal, wenn er es nicht verstanden hatte. Vor Examen arbeitete Uruha jedesmal ein Lernblatt für Sakito aus, wo er alles nochmal zusammenfasste und einige Übungsaufgaben gab. Diese Sonderbehandlung bekam aber auch nur Sakito zuteil. Wenn Aki, der Einzige der sonst noch zu ihrem Freundeskreis gehörte, wollte, dann würde Uruha ihm auch helfen. Aber Aki wollte das alleine schaffen, während Sakito sich freute, dass Uruha sich die Zeit nahm und ihm half. Es war ja auch seine Entscheidung gewesen. Von alleine hätte Uruha das niemals getan. Es war bekannt, dass er der beste Schüler der Schule war und doch keine Nachhilfe gab. Immer wieder bekam er Nachfragen und bei Extremfällen, baten ihn sogar Lehrer darum, aber immer sagte Uruha ab. Als Uruhas bester Freund, verstand er wieso. Er wusste wie Uruhas Tagesablauf aussah. Uruha arbeitete von früh bis spät und dabei müsste er das nicht. Er wusste, dass Uruha nicht so viel lernen bräuchte, wie er es tatsächlich tat. Es wäre ausreichend, wenn er sich vor den Arbeiten alles nochmal ansah, vielleicht nicht mal das, aber Uruha verließ sich nicht auf seine Intelligenz, denn darauf wollte und konnte er sich nicht verlassen. Von ihm wurde mehr erwartet. Mehr, als von jedem anderen Schüler und ein Versagen, wäre bei ihm nicht verzeihlich. Die Angst zu versagen, dass ihm ein Ausrutscher passierte, saß tief in seinen Knochen und um dies auf jeden Fall zu vermeiden, lernte, lernte, lernte Uruha täglich. Und auch nächtlich. Ein einziges Mal. Ein einziges Mal hatte Uruha einem anderen Schüler Nachhilfte gegeben. Einem Schüler, der zwei Klassen über ihnen war und einen Durchschnitt von 1,3 hatte. Es war tatsächlich so, dass Uruha selbst den Stoff aus den höheren Klassen ohne weiteres verstand, doch auf die Angebote zu überspringen, oder sofort seinen Abschluss zu machen, reagierte er immer nur mit einem sanften Lächeln und einem freundlichen: „Nein, danke.“ Bis heute war es allen ein Rätsel, wieso Uruha gerade dieser Nachhilfe zugesagt hatte. Nichtmal Sakito und Aki, als Uruhas beste und einzige Freunde, wussten wieso. Seitdem war der Blonde bei allen verschrien, zwar war er noch beliebt, aber hatte obgleich den Ruf wegbekommen, sich nur mit sehr guten Schülern abzugeben und dass er alle Nachhilfen ablehnte, weil ihm die Schüler zu dumm wären. Doch die Nachhilfe war vorbei. Sein Ex-Schüler stand nun auf 1,1, reichte also immer noch nicht an Uruha heran, aber anscheinend schien er weitere Nachhilfe nicht mehr für notwendig zu halten. Sakito seufzte und warf einen Seitenblick auf den Blonden, welcher in seine Notizen vertieft war. Uruha führte ihm immer wieder vor Augen, dass sein Leben viel zu glatt lief und er sich mehr anstrengen müsste, damit er es auch meistern könnte, wenn tatsächlich mal Probleme aufträten. Noch eine ganze Zeit waren sie die einzigen, dann traten die beiden niederen Kreaturen in den Klassenraum und Uruha blickte tatsächlich auf, als dies geschah. Es war schon eine Ehre, von Uruha bemerkt zu werden, doch weder der mit den blauen, noch der mit den schwarzen Haare, schien davon sonderlich begeistert zu sein. Es war sogar fraglich, ob sie das überhaupt bemerkten. Sie sagten kein Wort zu Sakito und Uruha, während sie sich auf ihre Plätze in der letzten Reihe begaben. Nach und nach trudelte auch der Rest der Schüler ein und bald war das Klassenzimmer gefüllt von Schülern, von welchen sich ein großer Teil um Uruha scharte, obwohl dieser immer noch mit seinen Notizen beschäftigt war und an den Gesprächen nicht teilnahm. Er hatte besseres zu tun. Wenn die Leute sich um ihn scharen wollten, so durften sie dies gerne tun, aber von ihm zu erwarten, dass er deswegen aufhörte zu lernen, war zu viel des Guten. Er schaltete einfach ab, ignorierte die Tatsache, dass Ohren eigentlich nicht verschließbar sind und tat es trotzdem. Es war ein Tag wie jeder andere. Gleich würde der Lehrer eintreten, diese ganzen nervigen Schleimer auf ihre Plätze schicken und den Unterricht beginnen. Bis dahin würde er diesen Lärm durchhalten. Mit solchen Gedanken vertröstete Uruha sich jedesmal, wenn er umzingelt wurde. Manchmal wünschte er sich schon fast, genau wie dieser Toshiya und sein stummer Freund zu den Bösen der Schule zu gehören, denn diesen Beiden saßen hinten alleine auf ihren Stühlen und unterhielten sich mit gedämpfter Stimme untereinander. Andererseits mochte er seine Stellung auch. Er war nunmal nicht der Typ Mensch, der gerne von allen gemieden wurde. Er mochte es, dass man ihn bewunderte und er mochte, dass sie ihm alles hinterher trugen, wenn er es so wollte. Hier, in dieser Schule, hatte er das Sagen. Die Lehrer und die Mehrheit der Schüler standen hinter ihm und es war ein gutes Gefühl, etwas zu sagen zu haben, sich nicht immer unterbuttern zu lassen. Trotzdem war Uruha erleichtert, als um 8.12 Uhr ihr Lehrer das Zimmer betrat und dem regen Treiben ein Ende bereitete. Der Unterricht war ihm lieber. Unterricht war für Uruha sowas, was für andere Fernsehen war. Entspannung, ab und zu etwas idiotisch und peinlich und in den seltensten Momenten wirklich interessant. Und trotzdem tat man es immer wieder und stellte den Fernseher ein. Nur, dass er auch keine andere Wahl hatte. Schließlich gab es so etwas wie Schulpflicht und darüber hinaus, zwangen Uruha nach seinem 16. Geburtstag immer noch andere Verordnungen außer die Schulpflicht in die Schule. Eigentlich konnte er sich auch nicht darüber beschweren. Er mochte die Schule eigentlich. Sie war für ihn bloß eine weitere Möglichkeit, er selbst zu sein. Hier konnte er auftreten, wie es ihm gefiel und ebendies tat er auch. Solange er zur Schule ging, war sein Leben noch erträglich. Seine einzigen Sorgen galten der Zeit jenseits seines Schulabschlusses. „Uruha, würdest du bitte kurz zu mir kommen?“ Uruhas Lehrer hatte gerade den Unterricht beendet und lächelte seinem Schüler nun freundlich entgegen und wartete, dass er sich näherte. Ohne sich sonderlich zu beeilen, packte Uruha seine Tasche, bevor er schließlich vorne an das Lehrerpult trat. „Ja?“ “Ich weiß, dass du normalerweise dem abgeneigt bist, aber ich habe wirklich einen Problemfall, eine Stufe über dir. Er bräuchte Nachhilfe in so gut wie jedem Fach, wenn er nicht sitzen bleiben soll, und daher wollte ich ihm empfehlen, dass er sich an dich wenden soll, da es sonst keinen Schüler gibt, der ihm überall helfen kann. Außer Shou, aber der hat keine Zeit mehr. Also, würdest du es dir bitte durch den Kopf gehen lassen, bevor er dich aufsucht?“ Uruha seufzte und nickte nachgibig. „Natürlich.“ Damit trat er einen Schritt zurück und verließ das Klassenzimmer, Sakito im Schlepptau. „Du willst ihm wirklich Nachhilfe geben?“ „Nein.“ „Aber du sagtest doch gerade, dass…“ „Ich sagte, dass ich es mir natürlich durch den Kopf gehen lasse. Allerdings werde ich wie immer sonst auch zu dem Schluss kommen, dass ich keine Zeit habe, irgendwem Nachhilfe zu geben.“ Damit war für Uruha die Angelegenheit erledigt, während er zum nächsten Kursraum ging, wo Aki schon auf sie wartete, welcher, wie vorher prophezeit, die erste Stunde geschwänzt hatte. ~~~tbc~~~ Ja, das wars. Wie hat es euch gefallen? xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)