School of life von toto-Ro ================================================================================ Kapitel 8: 1.7 -------------- Soo~, das nächste kapitel. So langsam wied Hizumi immer verrückter und Ruiza immer gemeiner. Mit tut Hizu ziemlich Leid, aber was solls. Es gibt wieder interessante Einblicke in seine Familie und ja.... weiß nich was ich noch großatiges sagen soll über das chap... Jedenfalls tut es mir wirklich leid, dass es so lange gedauert hat. Wir hatten ewigkeiten kein internet und kein telefon und dann mussten wir uns sogar die leitung mit wem teilen, der dauernd anrufe von irgendwelcehen frauen bekommen hat und es hat durchgehend das telefon geklingelt, aber wir konnten nie abnehmen, weil der immer schneller war. Ich bin der festen überzeugung, dass der immer neben dem telefon saß um schneller dran zu sein >.> Jedenfalls konnten wir seine gespräche sogar abhören, wenn wir wollten, da hab ich dann ja auch herausgefunden, dass immer frauen anrufen... *drop* Okay, was ich damit sagen wollte: Das war alles etwas kompliziert und hier ist jetzt jedenfalls das Kapitel: ~~~1.7~~~I dreamed a long time of you~~~1.7~~~ Gott, wie er diese verdammte, unfaire Welt hasste! Er hasste sie wirklich. Diese Welt in der Kippen fast täglich teurer wurden, er ständig nass wurde, weil er keinen Regenschirm dabei hatte, eine Welt in der er immer auf Leute traf, die ihn nicht mochten und in der Ruiza ihn einfach nicht zurück rief! Hizumi schmiss wütend seinen aufgerauchten Zigarettenstummel von sich und zündete sich eine neue an. Er seufzte und starrte an die andere Straßenseite. Ruizas Plakat war abgenommen worden. Zwar hing nun ein neues Bild von ihm da, aber dieses gefiel ihm nicht so gut. Nun strahlte ihn nicht mehr das engelsgleiche Gesicht an, sondern nun räkelte sich Ruiza mit einem großen, gut gebauten Model auf diesem Riesenplakat und alle die vorbeigingen warfen mindestens einen Blick auf das Plakat und machten danach große Augen. Verdammt, ihn regte das auf und jedesmal, wenn jemand anhielt um sich das Bild genauer anzusehen, hatte er das Verlangen diese Person anzuschnauzen oder sie sonst wie fertig zu machen. Warum rief er nicht zurück? Hä? Wieso nicht? Was hatte er ihm denn getan? Er machte sich inzwischen keine Sorgen mehr. Das Gespräch gestern mit Kyo hatte ihn um einiges klüger gemacht. Dieses eine ‚sogar’ aus Kyos Mund hatte ihm signalisiert, dass er auch ein ‚sogar’ brauchte. Aber er hatte es nicht. Wieso konnte Kyo sagen, dass Ruiza ihn ‚sogar’ anrief und er nicht? Wieso rief Ruiza Kyo ‚sogar’ an und ihn nicht? Er wollte dieses scheiß, verfickte ‚sogar’ haben, denn anscheinend war es ja wichtig! Er war vielleicht ein Turnbeutelvergesser, aber war das ein Grund ihm das ‚sogar’ vorzuenthalten? Er seufzte und schüttelte den Kopf. Er sollte sich nicht über ein kleines Wort aufregen, das gerade mal aus fünf Buchstaben bestand. Wahrscheinlich hatte es nicht mal eine so große Bedeutung. Er wollte bloß endlich, dass Ruiza ihn zurück rief. Er wollte endlich mit ihm reden. Noch viel lieber wollte er ihn treffen, aber wie sollte er das hinbekommen, wenn er es nichtmal schaffte mit ihm zu reden? Er hatte doch gewusst, dass es zu früh war, schon darüber nachzudenken, wie Ruiza darauf reagieren würde, wie er im Bett war. Hizumi schnaubte verächtlich. Alles umsonst. Denn so wie es aussah, würde er Ruiza niemals mehr sehen, niemals mehr sprechen und damit auch niemals mehr küssen oder überhaupt berühren. Es war zerschmetternd, wie fertig ihn dieser Gedanke machte. Wenn er könnte, würde er sofort dahin fahren wo auch Ruiza war, aber er wusste nicht wo das war. Er war schon zu Ruiza gefahren. Heute morgen, direkt nachdem er aufgestanden war. Er stand um 7.39 Uhr vor Ruizas Haustür und hatte sturmgeklingelt, aber niemand hatte ihm geöffnet und er hatte auch keinen dieser kack Nachbarn gesehen, die ihm vielleicht hätten sagen können wo Ruiza war. Tja, was sollte er machen, wenn er nicht mehr weiter wusste? Er hatte das gemacht, was er immer machte. Shizumi angerufen. Nein, Scherz. Er war nicht in der Stimmung gewesen mit jemanden zu reden, also hatte er angefangen zu rauchen und war zu seinem Lieblingsplatz gegangen, nur um festzustellen, dass sie das Bild ausgetauscht hatten und nun dieser andere Typ und Ruiza ihn vor dort oben verhöhnten. Inzwischen war fast seine ganze Packung aufgebraucht und er brauchte langsam wirklich einen anderen Plan. So würde er nicht weiterkommen. Wenn er Ruiza nicht verlieren wollte - bevor er ihn überhaupt gehabt hatte - dann musste er was unternehmen und zwar schnell! Er hatte so oft der Versuchung widerstanden nochmal bei Ruiza anzurufen und inzwischen schon viermal versagt. Zwei weitere Nachrichten auf Ruizas Ab und zwei auf seiner Mailbox. Doch keine Antwort war zurück gekommen. Nicht einmal ein Zeichen, dass es ihm gut ging oder dass er die Nachrichten bekommen hatte. Einfach nichts. Hatte er sein Handy nicht dabei? Er war sich ziemlich sicher, dass doch. So wie er es bisher beobachten hatte können, hatte Ruiza sein Handy immer dabei, selbst wenn er in Hizumis Gegenwart noch nie drangegangen war, obwohl es schon öfters währenddessen geklingelt hatte. Und damit war die einzige Möglichkeit, dass Ruiza sich nicht melden wollte. Immer wieder fragte er sich, was er verbrochen hatte, dass Ruiza so wütend auf ihn war. Wieso bestrafte er ihn so? Er musste doch inzwischen bemerkt haben, dass Hizumi unbedingt mit ihm reden wollte, also warum ignorierte er Hizumis Versuche mit ihm Kontakt aufzunehmen? Dieser Streit zwischen ihnen konnte doch nicht der Grund sein, schließlich war der doch in Hintergrund geraten. Wenn er jedenfalls an ihre letzte Begegnung zurück dachte, dann viel ihm nicht ein, wie sie gestritten hatten, sondern dann dachte er daran wie der Kuss geschmeckt hatte, oder wie sich Ruizas Lippen auf seinen angefühlt hatte. Er erwischte sich dabei, wie er wieder das Handy aus der Tasche zog und es anstarrte. Das wurde anscheinend schon zur Gewohnheit. Seitdem er Ruiza kannte, benutzte er sein Handy überhaupt sehr viel mehr. Er wollte gar nicht erst wissen, wieviel er schon mit seinen ganzen Anrufen ausgegeben hatte. Aber eigentlich konnte er das Handy auch genausogut wieder einstecken. Ein weiterer Anruf bei Ruiza würde bestimmt nichts ausmachen. Vorher hatte er immer noch gedacht, dass es ja noch Hoffnung gab, dass Ruiza vielleicht nur testen wollte, ob es ihm ernst war, so abwegig das auch klang. Aber inzwischen müsste dem Anderen wohl klar sein, dass es ihm wirklich, wirklich ernst war und trotzdem hatte er noch keine Antwort erhalten. Also was sollte er jetzt tun? Er konnte eigentlich nur hoffen, dass Ruiza sich irgendwann bei ihm meldete. Bloß wenn er das nicht tat, was dann? In Gedanken versunken und mit einer furchtbar verbitterten Miene, drückte er auf den Tasten seines Handys herum. Vielleicht würde ihn das ja wenigstens ablenken. Er landete in seinem Telefonbuch. Na gut. Ihm sollte es recht sein. Gelangweilt, mit den Gedanken sowieso nicht bei der Sache, durchsuchte er sein Telefonbuch und las mit halber Aufmerksamkeit die Namen der Leute, derer Nummern er gespeichert hatte. Mit den Meisten hier hatte er sowieso keinen Kontakt mehr. Den größten Teil der Nummern konnte er löschen. Er sollte hier mal aufräumen. Wer brauchte zum Beispiel die Nummer von einer Freundin seiner Ex? Oder die Nummer von Rukas Nachhilfelehrer? Auch die Nummer von Ruizas Agentin war doch eigentlich überflüssig. Als wenn er diese unfreundliche Person freiwillig nochmal anrufen würde. Er war inwischen schon bei der Nummer eines Pizzalieferantens gelandet, welcher wegen drogierten Pizzen verklagt wurde und nun geschlossen hatte, als ihm etwas auffiel. Was interessierte ihn ‚Happy Pizza’, wenn er die Nummer von Ruizas Agentin hatte? Der Laden war ja eh zu und egal wie unfreundlich diese Frau auch sein mochte, sie wusste auf jedenfall Ruizas Termine und wo dieser sich momentan aufhielt. Wenn er sie anrief, dann konnte sie ihm sagen, wo Ruiza war und dann konnte er hinfahren und dann musste Ruiza mit ihm sprechen. Er würde nicht drumherum kommen und wenn Hizumi ihn fesseln musste, damit er ihm zuhörte. In der Hoffnung endlich wieder Kontakt mit Ruiza aufnehmen zu können, wählte Hizumi die Nummer von der unfreundlichen Agentin an. Er musste nicht lange warten, bis abgenommen wurde und er wiedermal feststellen durfte, dass diese Frau wirklich nicht sonderlich begeistert davon war, dass Hizumi sie anrief. „Tut mir Leid, sie müssen ihre Arbeit wohl aufschieben, bis Ruiza-san wieder aus Europa zurückkehrt. Er ist heute erst in London angekommen und ich befürchte er wird momentan keine Zeit für sie haben.“ Mit ein wenig Bestechung bekam Hizumi wenigstens raus, in welchem Hotel Ruiza war, bevor er sich verabschiedete, sein Handy wieder einsteckte und nach Hause ging. Gut. Ruiza war also in London. Kein Wunder, dass er zu Hause nicht abgenommen hatte. Allerdings war er auch erst seit heute dort, hieß, dass er die anderen Nachrichten hätte sehen müssen und dass er immernoch die Nachrichten auf seiner Mailbox hatte. Er konnte ja nun noch im Hotel anrufen, aber ihn würde es nicht wundern, wenn es nicht mal dort möglich war, Ruiza zu erreichen. Das brachte ihn wieder zurück dahin, dass es wahrscheinlich nötig war Ruiza zu fesseln, damit er ihm zuhörte. „Also erst geh ich Handschellen kaufen und dann werd ich Onkel Yoshi anrufen…“ Nuschelte er, während sich ein zufriedenes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. Endlich wusste er, wie er an Ruiza rankam. In seinem Kopf nahm ein Plan langsam Form an und er würde ihn noch heute durchführen. Umso früher er das regelte, desto besser, denn er hatte die Vermutung, dass Ruizas Aufenthalt in London nicht lange sein würde. Daher musste er schnell handeln. Zuhause angekommen legte er die Einkaufstüte auf den Tisch und schnappte sich ein Telefon. Er sollte aufhören all seine Anrufe mit dem Handy zu erledigen. Das wurde langsam zu teuer. Und da er nicht wusste, wo sich die Person die er anrufen wollte gerade befand, war es am besten sie auf dem Handy anzurufen. Er hoffte bloß, dass sein Onkel nicht das Handy ausgeschaltet hatte. Er hatte Glück. Kurz nachdem zwanzigsten Mal klingeln nahm sein Onkel ab. „Moshimoshi?“ Er klang etwas verschlafen, wenn Hizumi ehrlich war. „Etou~ Hizumi desu. Sag mal, befindest du dich momentan in einer anderen Zeitzone Onkel Yoshiki?“ (Tut mir Leiiiid! Irgendwie hab ich vorhin beschlossen ihn einzubauen, aber er wird keine größere Rolle haben. Wahrscheinlich wird er nie wieder auftreten XD Eigentlich sollte der Onkel nicht mal einen Namen haben *seufz* Alles gerät aus den Fugen! *wimmer*) Ein Gähnen und ein genuscheltes „Hai…“ war die Bestätigung und normalerweise hätte Hizumi ihn jetzt weiterschlafen lassen, aber er brauchte jetzt seine Hilfe und nicht morgen oder heute mitten in der Nacht, wenn sein Onkel ausgeschlafen hatte. „Tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe. Aber ich brauche dringend deine Hilfe. Es ist eine Herzensangelegenheit.“ Das dürfte helfen. Wenn es um die Liebe ging, dann würde sein Onkel im helfen. So wie eigentlich alle Personen in seiner Familie war sein Onkel verrückt. Seine Jobwahl war idiotisch und auch nur erfolgt, weil er seine große Liebe verloren hatte und seitdem hatte er es nebenbei zu seiner Lebensaufgabe gemacht, andere Leute von ihrem Herzschmerz zu erlösen. Hizumi konnte praktisch hören, wie sein Onkel an der anderen Leitung urplötzlich wach wurde. „Nein. Ist schon okay. Wenn es um die Familie und die Liebe geht, dann gibt es keine falsche Uhrzeit um anzurufen!“ Der Enthusiasmus seines Onkels war kaum zu überhören und Hizumi verkniff sich ein Grinsen, obwohl Yoshiki das ja eh nicht hätte sehen können. „Du bist doch Getränkeschubse…äääh, ich mein du bist doch Flugbegleiter, nicht wahr? Könntest du mir nicht einen Flug nach London besorgen? Heute noch? So früh wie möglich! Meine große Liebe ist nämlich momentan dort und ich habe schon sieben Nachrichten hinterlassen, aber keinen Rückruf erhalten und ich muss sie unbedingt persönlich sprechen, bevor alles zu spät ist und ich sie verliere!“ Es herrschte einen Moment Stille, bevor sein Onkel antwortete. „Das wird nicht leicht, aber ich habe einen sehr guten Freund, der ist Pilot für Langstrecken, ich rufe ihn sofort an und der kann dir vielleicht helfen.“ Hizumi lächelte zufrieden. Er hatte gewusst, dass er auf seinen Onkel zählen konnte, wenn es um Liebe und fliegen ging. Erleichtert, dass er nun bald mit Ruiza reden konnte, plauderte er noch etwas mit seinen Onkel. „Ich hab gehört du hast schon fast gar keine Flugangst mehr. Das ist ja beeindruckend!“ „Ja und jetzt halt dich fest, Hizumi. Ich hab letztens aus dem Fenster geschaut beim fliegen ohne umzukippen und mein Psychater sagt, dass es auch mit meiner Höhenangst voran geht.“ Hizumi lächelte als er sich nach einiger Zeit verabschiedet hatte und legte auf. Er hatte vorsichtshalber nicht erwähnt, dass seine „große Liebe“ ein Mann war, da er sich nicht sicher gewesen war, wie sein Onkel darauf reagiert hätte und er nichts riskieren wollte. Also hatte er einfach die ganze Zeit neutral von dieser „großen Liebe“ gesprochen und seinen Onkel einfach bei dem Geschlecht raten lassen. Sein Onkel würde nun das glauben, was er glauben wollte und so war es am besten. Man konnte jedenfalls nicht behaupten, dass er gelogen hatte. Hizumi kam völlig neben der Spur in Ruizas Hotel an. Sein Onkel hatte ihn noch einen Flug besorgen können, aber Hizumi, welcher in seinem ganzen Leben noch nie in einem Flugzeug gesessen hatte, da in seiner Familie Geld niemals für Urlaub ausgegeben wurde, besonders Urlaub für welchen man fliegen musste, war nicht darauf vorbereitet gewesen, dass er so lange fliegen musste. Natürlich hatte er gewusst, dass ein Flug von Japan nach London lang war, aber hatte er ahnen können, dass er die ganze Zeit sitzen musste und das es solche Toiletten gab? Er hatte nichts zum lesen oder überhaupt eine Beschäftigung gehabt und so hätte er vielleicht die Zeit am besten damit verbracht zu schlafen, was aber nicht sonderlich klappen wollte, da er ziemlich aufgeregt war. Er war nicht aufgeregt gewesen weil er zum ersten Mal in seinem Leben flog, sondern viel mehr weil ihm klar geworden war, dass er nun Ruiza wiedersehen würde und mit ihm sprechen könnte. Er hatte sich vorher nicht sonderlich viele Gedanken darüber gemacht, wie ein Gespräch zwischen ihnen aussehen würde und er machte sich langsam Sorgen, wie er Ruiza überhaupt dazu bekommen sollte, mit ihm zu sprechen. Schließlich schien es ja so, als wollte der Jüngere gar nicht mit ihm sprechen, sonst hätte er ja zurück gerufen. Ruiza würde ihn also folglich auch nicht mit offenen Armen und Sekt empfangen und wenn er nicht mit ihm sprechen wollte, konnte er ihn schlecht kidnappen und dazu zwingen. Also konnte es der Fall sein, dass er diesen ganzen verdammten Flug auf sich genommen hatte und nun hier mitten in der Pampa, besser gesagt London, stand und nicht wusste wohin und was er machen sollte. Sein Rückflug stand noch nicht fest und Yoshiki hatte gesagt, er solle ihn einfach anrufen, wenn er alles mit seiner „großen Liebe“ geklärt hatte und er würde sich dann um den Rückflug kümmern. Nun gut, er könnte natürlich sofort wieder bei Yoshiki anrufen, ihm mitteilen alles wäre geklärt und seinen Rückflug nach Japan antreten, aber dann wäre dieser ganze Weg umsonst gewesen und das wäre erstens ziemlich idiotisch gewesen und zweitens wollte er nicht so schnell aufgeben. Vor ein paar Stunden war er sich seiner Sache noch sehr sicher gewesen und hatte sich nicht sehnlicher gewünscht, als das er mit Ruiza sprechen konnte und nun wo er die Chance dazu hatte, würde er bestimmt nicht einfach den Schwanz einziehen und abhauen. Nein, er würde mit Ruiza sprechen und sie würden das klären. Mit neuem Mut erfüllt schlurfte Hizumi zur Rezeption, immer noch benebelt von dem langen Flug und wünschte sich eigentlich nichts mehr als endlich irgendwo schlafen zu können, hatte aber im Hinterkopf eine Stimme die ihm einbläute er solle sich kein Zimmer besorgen, sondern erst mit Ruiza besprechen. Eine super Stimme wie er kurz darauf feststellen durfte, denn kaum hatte er in gebrochenem Englisch nach Ruizas Zimmer gefragt, oder wenigstens gehofft, dass er nach Ruizas Zimmer gefragt hatte, denn sein Englisch war nicht nur gebrochen sondern eigentlich total verkrüppelt, wurde ihm auch schon die Zimmernummer gesagt und ihm wurde mit einem Fingerdeut gezeigt wo sich die Aufzüge befanden. Von dieser Hilfsbereichtschaft überrascht begab sich Hizumi erst zögerlich zu den Aufzügen. Er hatte mehr erwartet. Klar, Ruiza war hier kein Supermodel und er war es auch nicht in Japan, aber er war schließlich extra wegen diesen Job eingeflogen worden und da fragte man einfach nach seinem Zimmer und schwupps konnte man da hin. Wahrscheinlich hatte er den Eindruck hinterlassen, dass er Ruiza wirklich kannte, denn ein Japaner, der in London nach einem anderen Japaner fragte und kaum Englisch konnte, erschien den Hotelangestellten anscheinend als sicher durchzulassen. „Ja. Das ist seine Tür…“ Hizumi war vor der Tür mit der ihm mitgeteilten Nummer stehen geblieben und hoffte nun auch, dass sein Zahlenverständnis im Englischen so weit ging, dass er richtig übersetzt hatte und ihm nun nicht irgendein miesgrämiger Engländer öffnete, welchem er dann erklären durfte, dass er sich in der Tür geirrt hatte und eigentlich zu einem japanischen Model wollte. Er klopfte also ziemlich unsicher an und wartete ungeduldig, mit zunehmend schneller werdenden Herzschlag, dass ihm jemand, hoffentlich Ruiza, öffnete. Als die Tür tatsächlich aufging und Ruiza ihn mit einem solch entsetzten Gesichtsausdruck musterte, wünschte er sich dann doch lieber den miesgrämigen Engländer. Es herrschte einige Sekunden, die Hizumi mehr als Minuten, oder vielleicht auch Stunden, empfand, Stille. Dann erst räusperte Hizumi sich und wagte die Stille zu durchbrechen. „Hi…“ Sehr geistreicht, bemerkte er innerlich, ließ sich aber nichts anmerken und wartete einfach auf eine Antwort, welche etwas auf sich warten ließ. „Was…was machst du hier?“ Ruiza schien wirklich verblüfft, hatte er auch so spät am Abend keinen Besuch mehr erwartet. Besonders nicht von der Person die nun vor der Tür stand und ihn mit einem einfachen ‚Hi’ begrüßte, als wäre es das normalste auf der Welt ihn in London im Hotel aufzusuchen. Okay, so spät am Abend war es noch nicht. Aber nach dem Flug am Morgen, direkt danach arbeiten, die Zeitverschiebung und dem damit verbundenen Jetlag war er sehr erschöpft und hatte sich nun auf eine ruhige Nacht gefreut, doch nun stand Hizumi vor seiner Tür und schien mit ihm plaudern zu wollen. „Na ja, ich habe so meine Verbindungen, durch die ich hierher kommen konnte und da jemand, ich möchte keine Namen nennen, einfach nicht zurück ruft, musste ich meine Taktik nunmal ändern. Oder meinst du, dass noch ein Anruf bei dir etwas gebracht hätte? Im übrigend bin ich total erschöpft, da ich gerade über die halbe Welt geflogen bin und das nebenbei bemerkt mein erster Flug überhaupt war und ich seit Ewigkeiten versuche dich zu erreichen, du das aber total ignorierst und ich langsam wirklich ungeduldig werde.“ Hizumi hatte sich in Rage geredet. Er stand vor Ruiza und der Andere sagte nichts anderes als ‚Was machst du hier?’. Dafür war er also um die ganze Welt geflogen. Um sich das anzuhören. Nicht auf den entsetzten Gesichtsausdruck der Blonden achtend, fuhr er fort: “Überhaupt könntest du mich ruhig mal reinbitten, nicht wahr? Das bist du mir wenigstens schuldig, nachdem ich wegen dir sowas durchgemacht habe. Hättest du mich nämlich einfach mal zurückgerufen, wäre das alles nicht passiert. Oder du hättest auch abnehmen können, mir doch egal. Aber mich nach sieben Anrufen einfach zu ignorieren ist brutal! Du weißt gar nicht was ich mir für Sorgen gemacht habe und dann faucht mich ein kleiner Sturkopf an, dass ich ein Turnbeutelvergesser wäre und du dich eh für ihn entscheiden würdest, wenn du zwischen uns wählen müsstest, da du ihn ‚sogar’ anrufen würdest. Und was hat es mit diesem ‚sogar’ auf sich? Rufst du nur Leute an die du magst? Magst du ihn? Du kannst dieses unfreundliche Teil doch nicht wirklich mögen. Wusstest du, dass er mir die Tür vor der Nase zugeknallt hat, als wir uns das erste Mal getroffen haben und dass er mich beim zweiten Treffen in aller Öffentlichkeit beschimpft hat? Und den rufst du ‚sogar’ an? Wieso bekomme ich dann kein ‚sogar’ von dir? Ich verstehe nicht was ich falsch gemacht habe. War es dieser Kuss? Wenn es dich gestört hätte, dann hättest du mich ja zurückstoßen können, aber da du nichts dergleichen gemacht hast, kannst du mir eigentlich auch keinen Vorwurf machen. Ich versteh also nicht was das Ganze hier überhaupt soll. Ein Anruf kann doch nicht so schwer sein! Und jetzt steh da nicht so unbeteidigt! Du könntest mir ruhig mal antworten!“ Hizumi schnappte nach Luft. So hatte er das überhaupt nicht geplant. Eigentlich hatte er ja überhaupt nichts geplant, aber wenn er was geplant hätte, dann hätte das bestimmt nicht so ausgesehen. Nur als er einmal angefangen hatte zu reden, hatte er nicht mehr stoppen können und nun hatte er vieles gesagt, was er eigentlich nicht hatte sagen wollen. Ruiza stand ihm immer noch gegenüber, aber sein Gesichtsausdruck war nicht mehr so entgeistert. Er war viel ruhiger geworden. „Du hast mich nicht zu Wort kommen lassen, folglich hatte ich auch keine Zeit dir zu antworten.“ Der Jüngere trat zur Seite und deutete seinem Gegenüber an, einzutreten. Normalerweise hätte er Hizumi nun geantwortet. Hätte zurück geschrien und ihn rausgeschmissen, ungeachtet der Tatsache, dass Hizumi wahrscheinlich nicht wusste wo er hingehen sollte, denn schließlich hatte dieser nicht das Recht ihn so zu überfallen und dann auch noch Gastfreundlichkeit zu erwarten. Aber im Moment war er so erledigt, dass ihm das alles schnurzpiep egal war. Er wollte nur ins Bett und schlafen und wenn er somit Punkte in ihrem Wettstreit ‚Wer hat die besseren Argumente und sticht den anderen damit aus’ verlor, so nahm er das durchaus in Kauf. „Kannst auf dem Sofa pennen, du meintest doch, dass du erledigt wärst.“ Mit diesen Worten schlurfte Ruiza gähnend zu seinem Bett, ließ sich darauf fallen, rollte sich zusammen, schloß die Augen und schien augenblicklich ins Reich der Träume einzutauchen. Hizumi hatte ihn fasziniert beobachtet und war wirklich beeindruckt angesichts Ruizas Fähigkeiten innerhalb von einer halben Sekunde einzuschlafen. Auch hatte er nun gerade erst bemerkt, dass Ruiza schon seine Schlafsachen trug und er fragte sich ernsthaft, wie er das vorher übersehen hatte können. Er sah sich in dem Raum um. Das billigste Zimmer im Hotel hatte Ruiza wirklich nicht bekommen. Bestimmt war es auch die nicht beste Suite des Hauses, aber Ruiza hatte hier reichlich Platz. Ein Bad, ein großes Doppelbett, in welchem Hizumi mit Leichtigkeit auch noch Platz gefunden hätte, wie er schnell feststellte, und sogar eine Couch mit Fernseher befanden sich hier. Er seufzte und besah sich die Couch. Nun ja, er würde darauf schlafen können. Sie war wahrscheinlich sogar besser als die Killer-Isomatte, aber wenn er es sich hätte aussuchen können, dann hätte er natürlich viel lieber neben Ruiza in dessen Bett geschlafen. Er wechselte seine Kleidung gegen ein weites Shirt, welches er aus seinem Koffer hervorzauberte und erlaubte es sich Ruizas Bad zu benutzen, bevor er sich dann auf dem Sofa niederließ. Als er wieder aufwachte, war es in dem ganzen Zimmer schon taghell und ein kurzer Blick auf die Zimmeruhr bestätigte ihm seine Vermutung, dass es erst sechs Uhr morgens war. Obwohl er schrecklich müde gewesen war und am abend noch unter Schwur versichert hätte, dass er zwei Tage durchschlafen würde, war er doch wieder früh aufgewacht. Allerdings für seine Verhältnisse noch spät. Normalerweise wachte er so gegen fünf auf, stellte fest, dass er noch Zeit hatte bis er aufstehen musste und blieb noch liegen bis höchstens halb sieben. Danach konnte er nicht mehr liegen bleiben und war somit gezwungen aufzustehen. Heute war es dasselbe. Er war nunmal ein Frühaufsteher und das war wiederrum eine Eigenschaft, die er von seiner Mutter geerbt hatte. Sie war nunmal eine schrecklich aktive Frau, manche würden sie vielleicht auch als hyperaktiv bezeichnen, aber so weit wollte er nicht gehen. Während sein Bruder bis in die Puppen schlafen konnte, war er mit dem Frühaufstehersyndrom bestraft und wachte jeden morgen in aller Herrgottsfrühe auf und konnte einfach nicht mehr einschlafen. Dies also auch diesen Morgen und putzmunter wie es bei einem Frühaufsteher nunmal war, setzte Hizumi sich auf und blickte sich im Raum um. Er musste schmunzeln, als er Ruiza auf den Bett erblickte. Er lag auf den Rücken, die Arme in einer seltsamen Position über dem Kopf auf dem Kissen liegend und die Decke schon weit von sich gestrampelt. Er schien keinen sonderlich ruhigen Schlaf zu besitzen, wenn man sich das zerrupfte Bett besah, aber vielleicht hatte Ruiza heute auch einfach schlecht geschlafen, oder war eigentlich immer noch dabei, denn er schien noch tief und fest zu pennen. Fast automatisch schienen Hizumis Beine sich zu bewegen und kurz darauf fand er sich neben Ruiza auf dessen Bett sitzend wieder. Er sah runter auf die schlafende Gestalt und seufzte leise, betrübt über diese Schönheit, die er anscheinend einfach nicht für sich haben durfte. Im Schlaf war Ruizas Gesicht viel sanfter als tagsüber, wenn er Hizumi mit einem strengen Blick bedachte, oder mit was für einen Blick sonst, aber so sanft wie sein Gesicht nun war, war er sonst nicht. Er würde sonst was geben um solch einen Gesichtsausdruck mal bei Ruiza zu sehen und dabei zu wissen, dass er ihm galt. Aber das war wohl unmöglich. Er wüsste zu gerne, wovon Ruiza gerade träumte, dass er so zufrieden aussah. Seine Hand hatte sich einen Weg zu Ruizas Wange gesucht und strich langsam, ohne dass er es eigentlich aktiv wahrnahm über diese. Fast hätte er sie wieder erschrocken zurückgezogen, als Ruiza leise im Schlaf murrte, aber dann breitete sich eine sanftes und zugleich wunderschönes Lächeln über seinem Gesicht aus und Hizumi ließ nahezu benebelt seine Hand liegen. Er biss sich auf die Unterlippe. Er wusste, er durfte das nicht tun. Nicht gegen Ruizas Willen. Aber dies war vielleicht seine letzte Gelegenheit dazu und es war so verführerisch. Er müsste sich nur zu Ruiza hinunterbeugen… Aber es war nicht richtig. Er würde es ausnutzen, dass Ruiza sich momentan nicht wehren konnte, da er schlief und wenn Ruiza dabei aufwachen würde, dann würde er schrecklich wütend auf ihn werden und dann hatte er erst recht verspielt. Wenn das passierte, dann konnte er sich alles abschminken. Also, demnach musste er nur darauf achten, dass der Andere nicht aufwachte, während er ihn küsste. Wenn er ihn also nur gaaaaanz kurz küssen würde, dann konnte doch eigentlich nichts passieren. Hizumi malträtierte immer noch seine Unterlippe mit seinen Zähnen und ließ gleichzeitig seinen Blick prüfend über die schlafende Person wandern. Ruizas Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig und sein Atem ging flach. Sein Gesicht war ruhig und entspannt und wirklich alles deutete daraufhin, dass er noch schlief. Er musste nur darauf hoffen, dass Ruiza einen so festen Schlaf hatte, dass er nicht wach wurde, wenn er ihn küsste. Er wollte diesen Kuss. Wenigstens einen Kuss noch, bevor Ruiza ihn wieder auf Abstand hielt. Er war so voller Hoffnungen hierher geflogen, dann hatte er Schiss bekommen und das zu Recht, denn nun wollte Ruiza ihn anscheinend abservieren und er würde, ohne irgendwas erreicht zu haben, nach Japan zurückkehren. Bevor das passierte, wollte er ihn noch einmal küssen. Wenigstens einen einzigen Kuss wollte er noch haben, wenn er schon nicht mehr bekommen konnte. „Tut mir Leid.“ Flüsterte Hizumi also leise, bevor er sich herunterbeugte und vorsichtig seine Lippen auf Ruizas legte. Er musterte noch kurz Ruizas entspanntes Gesicht, bevor er seine Augen schloß. Seine Hand, die immer noch auf Ruizas Wange gelegen hatte, streichelte zur Seite und vergrub sich in dem weichen Haar. Vorsichtig liebkoste er die weichen Lippen, leckte sanft drüber und war schon fast enttäuscht darüber, dass nicht erwiedert wurde, obwohl ihm das natürlich von Anfang an klar gewesen war. Leise seufzend, löste er den Kuss und strich mit nur leicht offenen Augen mit den Lippen über Ruizas Wange zu seinem Ohr. Sein einstigtes Vorhaben Ruiza nur kurz zu küssen, war inzwischen schon völlig in Vergessenheit geraten, als er sanft an dem Ohrläppchen knabbert. Erst dann fiel ihm wieder siedendheiß ein, dass er ursprünglich nur einen kleinen Kuss gewollt hatte und das was er gerade machte unter Umständen gefährlich werden konnte, also öffnete er vollends die Augen und ließ seinen Blick zu Ruiza wandern, welcher ihn mit einem ausdruckslosen Blick musterte. Ruiza war offensichtlich aufgewacht und lag nun unverändert an der selben Stelle und sah ihn einfach nur an. Kein Vorwurf, keine Zustimmung. Unsicher was er nun machen sollte, zögerte Hizumi einen Moment lang. Ruiza war aufgewacht, während er an seinem Ohr geknabbert hatte, oder vielleicht sogar noch früher, was das ganze auch nicht besser machte. Demnach war sowieso alles verloren. Ohne eine Miene zu verziehen, erwiederte er den Blick Ruizas und nachdem er seine Entscheidung getroffen hatte, leckte schließlich mit aller Ruhe über die Ohrmuschel des Blonden. Erleichtert stellte er fest, dass immernoch kein Protest von dem Jüngeren kam. Eigentlich kam überhaupt keine Reaktion und er wusste nicht genau ob das nun ein Grund zur Beunruhigung oder zum Jubeln war. Vielleicht war es ja auch nichts von beidem. Ruizas Blick lag immer noch auf ihm und keine seiner Regungen zeigte, ob er nun wütend auf Hizumi war oder nicht. Vorsichtig, nicht sicher ob er das Richtige tat, beugte sich Hizumi wieder über ihn, sah ihm einen Moment lang in die braunen Augen, bevor er dann zum zweiten Mal am diesen Tag Ruizas Lippen mit den eigenen verschloß. Hoffnungsvoll bewegte er sanft seine Lippen gegen die Anderen und wollte kurz darauf schon aufgeben und den Kuss wieder lösen, als doch noch die gehoffte Reaktion erfolgte und er spürte wie Ruiza den Kuss erwiederte. Zärtlich knabberte er vorsichtig an der Unterlippe, bevor er mit seiner Zunge um Einlass in die andere Mundhöhle bettelte, den er auch genehmigt bekam. Irgendwann waren seine Hände zu Ruizas schmaler Hüfte gewanderte, auf welcher sie nun lagen und er spürte, wie schlanke Finger im Nacken mit seinem Haar spielten. Doch Ruiza zuckte zusammen, als plötzlich ein schrecklich nervtötendes Piepsen den Raum erfüllte und löste erschrocken den Kuss. Er und Hizumi hatten inzwischen wohl schon 10 Minuten damit verbracht auf dem Bett zu liegen und sich zu küssen. Er wusste es nicht genau. Vielleicht auch nur fünf Minuten, oder sogar noch weniger. Sie hatten sich geküsst und nicht auf die Zeit geachtet. Inzwischen hatte Hizumi sich auch neben ihn gelegt, anstatt sich über ihn zu beugen. Wer dachte in so einer Situation schon über die Zeit nach? Ruiza jedenfalls nicht und nun hatte er den Salat. Es war Zeit zum aufstehen. Er musste in einer halben Stunde unten in der Lobby sein. Entschlossen drückte er den Älteren von sich weg, da dieser nicht so schnell aufgeben wollte und Ruiza in der Hoffnung auf eine Fortführung des Kusses, wieder näher zu sich gezogen hatte. Dieser aber löste sich von Hizumi, setzte sich auf und schob die Hände des Schwarzhaarigen von seiner Hüfte, bevor er aufstand und das schrill piepsende Handy auf seinem Nachttisch ausstellte. „Ich muss arbeiten….“ Murmelte er, bevor er zu seinem Koffer trat, welchen er nicht ausgepackt hatte, und Kleidung raussuchte. Ruiza spürte den stechenden Blick von Hizumi im Rücken, hatte aber nicht die Absicht, sich wieder zu ihm zu drehen, um irgendwas zu erklären. Er verstand nicht, wieso der Andere so scharf auf Erklärungen war und nicht einfach die Sachen so nahm, wie sie kamen. Er hatte doch bekommen was er wollte, warum wollte er jetzt noch unbedingt mit ihm darüber reden? Zwar hatte Hizumi seinen Wunsch mit Ruiza über das gerade Geschehene zu sprechen, noch nicht geäußert, aber Ruiza nahm einfach an, dass er es wollte, denn über den ersten Kuss, hatte Hizumi ja auch unbedingt sprechen wollen, wovon er selber allerdings nicht besonders begeistert war. Nachdem er seinen ganzen Koffer nach den Klamotten die er anziehen wollte durchsucht hatte, verschwand er ins Badezimmer. Vielleicht wäre ja ein klärendes Gespräch zwischen ihnen gar nicht schlecht, dann würde er wenigstens herausfinden, was genau Hizumi hier wollte, denn dass ihm jemand bis nach Europa folgte, war er wirklich nicht gewöhnt und er rätselte immer noch rum, wie Hizumi überhaupt davon erfahren hatte, dass er überhaupt in Europa war und in welchem Hotel. Er konnte sich schon vorstellen wie Hizumi nun auf dem Bett lag und die Badezimmertür anstarrte. Ruiza seufzte und zog sich aus. Er sollte sich beeilen. Er hatte nicht viel Zeit, bis sein Taxi kam und er musste noch duschen. Er hatte also keine Zeit über Hizumi nachzudenken und obwohl er sich sehr anstrengte seine Gedanken bei dem zu behalten, was er noch erledigen musste und dass er keine Zeit hatte, landeten sie doch wieder bei Hizumi. Anscheinend hatte er sich wirklich schrecklich darüber aufgeregt, dass er nicht zurückgerufen hatte. Er wollte ein ‚sogar’ von ihm haben, was auch immer das bedeutete. Ruiza schmunzelte und stieg unter die Dusche. Dieses Treffen von Kyo und Hizumi hatte also auch bei Hizumi schlechte Erinnerungen hinterlassen. Das war interessant. Die beiden kamen augenscheinlich überhaupt nicht mit dem jeweils anderen aus und Ruiza wunderte sich, warum Kyo denn so wütend auf Hizumi war und wieso er Hizumi als Turnbeutelvergesser, so lustig das auch sein mochte, bezeichnet hatte und ihm dann auch noch an den Kopf warf, dass Ruiza sich für ihn entscheiden würden. Mitten in einem Schwindelanfall, der wie immer über ihn kam, kaum hatte das kalte Wasser seinen Körper berührt, lehnte Ruiza sich an die Wand und schloss erschöpft die Augen. Das ergab alles keinen Sinn. Er wusste nicht was er tun und was er sagen sollte. Er benahm sich dumm. Er hätte Hizumi nicht reinlassen sollen. Er hätte gestern die Tür vor Hizumi zuknallen und dann in Ruhe ins Bett gehen sollen. Aber nein, er hatte ihn ja reinbitten und ihm die Couch anbieten müssen. Wenn Hizumi ihm schon hinterher reiste, dann hätte er sich auch ein eigenes Zimmer leisten können, oder war ihm Ruiza nicht mal so viel wert, dass er das Geld für ein Zimmer ausgab? Allerdings ahnte Ruiza, dass es um Hizumi finanziell bestimmt nicht so gut stand wie um ihn und er musste sein Zimmer ja nicht mal selbst bezahlen. Umso erstaunlicher war es, dass Hizumi die Kosten eines Fluges über Kontinente nicht gescheut hatte. Das musste doch verdammt teuer gewesen sein. Ruiza wusch das Shampoo aus dem Haar und verweilte noch einen kurzen Moment regungslos unter der Dusche. Er hatte nicht viel Zeit, aber dieses Gefühl wollte er noch kurz genießen. Automatisch hob er seine Hand und fuhr sich mit den Fingern sachte über die Lippen. Ihr zweiter Kuss. Er hatte immer wieder gedacht, dass der Zweite nur ein billiger Abklatsch vom Ersten sein würde, aber er hatte sich geirrt. Diese beiden Küsse standen jeder für sich alleine. Der erste hatte einen ganz anderen Charakter gehabt. Nach dem ersten Kuss wären sie im Bett gelandet, wenn sie nicht gestört worden wären. Bei diesem Kuss waren sie schon im Bett gewesen und trotzdem hatte er nicht das Gefühl gehabt, sie wären bei einer Fortführung übereinander hergefallen. Es war viel mehr reine Zärtlichkeit gewesen. Sie hatten sich einfach geküsst und die Nähe des jeweils Anderen genossen. Im Gegensatz zum ersten, feurigen Kuss war dieser Kuss sanft gewesen. Sanft und Liebevoll und das hatte er nicht im Entferntesten erwartet. Das schmiss ihm nun alles durcheinander und er wusste nicht wie er darauf reagieren sollte. Er konnte zu Hizumi gehen und mit ihm darüber sprechen, aber was sollte er ihm denn erzählen? Das ihre Küsse Fehler waren? Denn das waren sie im Prinzip. Aber sie waren unglaublich aufregende Fehler und… Ruiza schüttelte den Kopf. Er war inzwischen aus der Dusche gestiegen und hatte sich abgetrocknet. Er schloss seinen Hosenknopf und seufzte leise. Er hätte diesen Kuss nicht zulassen dürfen. Das machte alles nur noch komplizierter. Als er die Lippen auf seiner Wange gespürt hatte und Hizumis Atem auf seiner Haut, hätte er sofort reagieren und Hizumi wegstoßen sollen. Aber stattdessen hatte er bloß langsam die Augen geöffnet und aus den Augenwinkeln den Älteren beobachtet. Er hatte nicht nachgedacht, er hatte einfach geschaut und abgewartet was nun passierte und als DAS dann passiert war, da war er erst einfach überfordert gewesen. Hatte nicht gewusst, was er machen sollte. Und nun ja, wenn man nicht weiß was man machen soll, dann gibt es zwei einfache Möglichkeiten: 1. Still halten oder 2. einfach mitmachen Vielleicht hätte er einfach bei dem Ersten bleiben sollen. Dann säße er jetzt nicht im Schlamassel. Aber vielleicht war das alles schneller wieder vorbei, als er dachte. Hizumi wusste, dass er hierher musste wegen Fotos, aber er wusste wahrscheinlich nicht, dass er heute mittag einen Flug nach Paris hatte, wo dann die nächsten Fotos gemacht wurden und somit hatte er auch keinen Flug nach Paris und Ruiza bezweifelte, dass Hizumi solchen so schnell auftreiben konnte. Er lächelte leicht und warf einen Blick in den Spiegel. Er brauchte sich nicht die Haare machen oder sich schminken. Das würde die Stylisten fürs Shooting sowieso innerhalb ein paar Sekunden wieder zerstören und die Arbeit wäre umsonst. Er war gespannt wie Hizumi auf die Nachricht mit Paris reagieren würde. Vielleicht fing er ja wieder an rumzuschreien. Ruiza verließ das Badezimmer und fand Hizumi schon angezogen vor. „Ich muss nur noch kurz ins Bad, dann bin ich fertig. Ich werde dich zur Arbeit begleiten.“ Ruiza riss die Augen auf und starrte Hizumi hinterher, der schon ins Bad verschwunden war. Er hoffte inständig, dass er sich gerade verhört hatte. Hizumi konnte nicht mitkommen. Wenn er ihm zusah, dann würde er Ruiza stören. Der Jüngere war sich dessen hundertprozentig sicher und wenn er diesen Job mit vollem Einsatz beenden wollte, dann musste er Hizumi daran hindern mitzukommen. Er hatte nicht den Hauch einer Vorstellung wie er Hizumi dazu bringen sollte nicht mitzukommen, aber er würde das hinbekommen. Ungeduldig von einem Bein aufs Andere tretend, stand er also vor der Badezimmertür, abwartend, dass sie sich wieder öffnete und bereit den Anderen, sobald er den Raum verließ, davon zu überzeugen, dass er doch eigentlich gar nicht mitkommen wollte. Hizumi war Gott sei dank schnell im Bad, stellte Ruiza fest, als Hizu kurz darauf wieder das Badezimmer verließ und Ruiza mit einem fragenden Blick bedachte, wegen der Badezimmer-belager-Aktion. „Musst du noch mal rein?“ Ruiza stand leicht in Gedanken da, hatte zwar mitbekommen, dass Hizumi schon wieder aus dem Bad gekommen war, war aber noch am grübeln, wie er ihn davon abhalten sollte mitzukommen. Es fiel ihm schwer, weil seine Gedanken abschwirrten und er sich nicht so ganz kontrollieren konnte. Dass er schnell im Badezimmer war, war ein Pluspunkt. Dann hatte er mehr Zeit ins Bad zu gehen, wenn sie zusammenzogen, bemerkte Ruiza in Gedanken und schlug sich kurz darauf auch schon die Hände vors Gesicht, entsetzt darüber was er dachte. Wenn sie zusammenzogen? Halloooooo? Was zum Teufel dachte er sich dabei, so etwas zu denken? Kami-sama, er war wirklich reif für den Psychater. Er blinzelte verlegen zwischen seinen Fingern hindurch und schaute direkt in das Gesicht eines besorgten Hizumis, welcher immer noch vor ihm stand und auf eine Antwort wartete und reichlich überascht von Ruizas Reaktion gewesen war. Ruiza räusperte sich leicht und ließ die Hände sinken. „Das Fotoshooting wird bestimmt langweilig. Du kannst da nicht viel machen!“ Themensprung wie er im Buche stand, aber Hizumi ließ sich nichts anmerken. Sein Gesichtsausdruck entspannte sich und er meinte zu verstehen, was in Ruiza gerade vorging. Wenigstens einmal verstand er, welche Absichten der Jüngere verfolgte, denn normalerweise hatte er nicht den Hauch einer Ahnung. Aber nun, gerade, konnte er mit Sicherheit sagen, dass Ruiza versuchte ihm vom Shooting fernzuhalten, da es ihm anscheinend nicht gefiel, wenn Hizumi mitkam. Störte es ihn, oder war es ihm vielleicht sogar peinlich? Hizumi grinste leicht und sag Ruiza herausfordernd an. „Meinst du? Das macht aber nichts. Ich bin ganz gut darin mich selbst zu beschäftigen und die Modebranche interessiert mich sehr, was denkst du, warum ich Design studiere, also glaub ich, wird mir das da schon gefallen. Und sonst konzentrier ich mich einfach auf dich.“ Man konnte praktisch sehen, wie Ruiza gedankenlich Hizumi verfluchte, obwohl er sich alle Mühe gab, nach außen hin ruhig zu wirken. Aber das war nunmal nicht so leicht und dieses gehässige Grinsen, wie er es interpretierte, welches sich dort auf Hizumis Gesicht breit gemacht hatte, ging ihn mehr als auf den Sack. Er wollte ihn nicht dabei haben und damit Basta. „Ich werde aber keine Zeit für dich haben. Bis heute Mittag müssen wir fertig sein und ich kann mir keine Fehler oder sogar Pausen erlauben.“ Er stellte zufrieden fest, dass das anscheinend gewirkt hatte. Hizumis Grinsen schwand aus seinem Gesicht und ein nachdenklicher Gesichtsausdruck nahm den Platz ein. „Nani? Wieso bis heute mittag? Ich dachte, du würdest bis Donnerstag hier bleiben?“ Genau auf diese Frage hatte Ruiza gewartet. Irgendwie freute er sich auf den Gesichtsausdruck des Anderen, wenn er ihm die große Nachricht mitteilte und mit ein wenig fieser Vorfreude, lächelte er Hizumi süß an, während er antwortete: „Da hast du was falsch verstanden. Ich bleibe bis Donnerstag in Europa und nicht in London. Heute mittag hab ich einen Flug nach Paris. Dort werden die nächsten Fotos gemacht.“ Er deutete auf seine Koffer und noch immer zierte ein Lächeln sein Gesicht, das kein Wässerchen trüben konnte. „Deswegen hab ich auch nicht ausgepackt. Meine Koffer werden jetzt gleich schon abgeholt.“ Entsetzen machte sich in Hizumis Miene breit und er wusste nicht, was er Ruiza damit für eine Freude bereitete. Er hatte tatsächlich gehofft, dass er es schwerer haben würde. Als Ruiza Hizumi von dem Flug nach Paris erzählt hatte, da hatte er gleichzeitig mit zutiefster Erschütterung oder wenigstens einem Wutausbruch gerechnet. Stattdessen hatte Hizumi nur einen kurzen Moment gebraucht um sich zu sammeln und dann darum gebeten, dass man seine Tasche mit Ruizas Sachen abholen könnte. Leicht verwundert darüber, hatte Ruiza zugesagt und sie beiden waren runter in die Lobby gegangen, wo schon seine Managerin auf ihn gewartet hatte, die dann mit ihm und Hizumi, nachdem sie Hizu erstmal kritisch gemustert hatte, zur Location fuhr. Inzwischen stand er zwischen einem Haufen aufgeregter Europäer, die an ihm rumzupften und sich in einer seltsamen Sprache (Englisch XD) untereinander unterhielten. Er wollte gar nicht wissen, was sie alles über ihn sagten, also hörte er nicht wirklich zu. Wenn er ihnen seine Aufmerksamkeit geschenkt hätte, dann hätte er wahrscheinlich verstanden, was sie erzählten, aber er war sich sicher, dass es sowohl für sie als auch für ihn besser war, wenn er nicht verstand, da bestimmt nicht nur die nettesten Kommentare daruter waren und so beschäftigte er sich die erste Zeit damit, dass er Hizumi beobachtete, wie dieser mit dem Handy in der Hand auf und ab lief und mit jemanden telefonierte. Kurz darauf, als Hizumi aufgelegt hatte, schien es Ruiza, als hätte der Andere einen ungewöhnlich zufriedenen Gesichtsausdruck und beleidigt darüber, dass bei Hizumi anscheinend alles glatt lief, weichte er sofort Hizumis Blick aus, der einen Augenblick später zu ihm glitt. Er konnte sich nicht ganz erklären, warum er gehofft hatte, dass Hizumi Probleme bekam. Er machte sich manchmal einen Spaß daraus, zu beobachten wie die Leute verzweifelten, sich die Haare rauften und total die Beherschung verloren, er fand das amüsant, aber in diesem Fall glaubte er nicht, dass er deswegen gehofft hatte, dass Hizumi Probleme bekam. Zwar wäre ein Wutausbruch a là Hizumi bestimmt amüsant gewesen, aber wenn er darüber nachdachte, dann war es nicht das selbe Gefühl, wie sonst, wenn er sich darüber freute, jemanden in solch einer Situation sehen zu können. Er knurrte ärgerlich, als eine junge Frau zu sehr an seinen Haaren zog, so dass seine Kopfhaut schmerzte und musste sich zurückhalten sie nicht anzufahren, dass an den Haaren auch noch ein Kopf hing. Er sollte hier nicht zu frech werden. Das war seine Chance, abgesehen davon, dass die Frau ihn sowieso nicht verstanden hätte, wenn er sie auf Japanisch anfuhr, was er mit Sicherheit getan hätte, denn wegen der wechselte er doch nicht auf Englisch um, so gut war er in der Sprache nicht, dass er darin schimpfte und wenn er dies täte, würde sie wahrscheinlich mitbekommen, dass er wütend war. Er wollte sich das hier nicht vermasseln, also sollte er sich beherrschen und wenn er dadurch einen Haarbüschel weniger hatte, dann musste er das wohl akzeptieren, bemerkte er gedankenlich und knirschte mit den Zähnen. Wahrscheinlich reagierte er sowieso über. Er spürte schon, wie angespannt er war. Er würde ja gerne behaupten, weil er wegen diesem Job so aufgeregt war, aber eigentlich war es nur, weil er ständig und in ausnahmslos jeder Sekunde Hizumis Blick auf sich spürte. Es kam ihm vor, als würde der Ältere nicht mal blinzeln. Nur noch eine Frage der Zeit bis ihm die Augen rausfielen. Er war heilfroh, wenn er endlich mit den Fotos anfangen konnte und er das Ganze hinter sich bringen konnte. Er hoffte er konnte sich während dem Shooting konzentrieren, wenn er diesen Stierhals im Nacken hatte, aber vielleicht funktionierte das dann ja besser, weil er dann endlich etwas hatte vorauf er sich konzentrieren konnte. Momentan konnte er nämlich nichts machen, als abwarten, dass man ihn fertig gestylt hatte und krampfhaft vermeiden in die Richtung zu schauen, aus der er diese starren Blicke spürte. Mit anderen Worten, er schaute dumm durch die Gegend und versuchte einfach still zu halten und an nichts zu denken. Das fiel ihm schon schwer genug. Am liebsten hätte er reisaus genommen, aber das konnte er ja nicht allen ernstes tun und so blieb er brav stehen und wartete. Endlich bekam er das ok und er wurde an irgendeinen Ort geschoben, wobei er unweigerlich seinen Blick über Hizumi schweifen ließ und mit erstaunen stellte er fest, dass dieser ihn nicht mehr beobachtete, sondern sich mit zwei Stylistinnen unterhielt. Verächtlich schnaubte er und wandte seinen Blick eingeschnappt wieder ab. Nun gut, ihm sollte es Recht sein. Schließlich hatte er so endlich seine Ruhe und konnte sich auf seine Arbeit konzentrieren. „I didn’t know that he is that nice.“ “Me neither. But well, he doesn’t talk a lot.” Die zweite Stylistin mit dem Namen Jane wandte sich an Hizumi und sah ihn fragend an. „Are you two friends?“ Hizumi brauchte einen Moment, bis er übersetzt und den Sinn der Frage verstanden hatte und erst dann lächelte er sie an und nickte. Was sollte er auch sonst tun? Ihr sagen, dass er es nicht genau wusste und dass er nur hier war um Ruiza auf einen Kuss anzusprechen? Er hielt das nicht für klug und so bezeichnete er sich lieber als einen Freund von Ruiza. „I heard that he’s a difficult person, which gets easily angry. But since I know him, he was very quiet and he smiled very cute at me, when I asked him if he wants to drink something.” Nun redete Nathalie, die andere Stylistin und sie sah Hizumi an, als erwartete sie Beteidigung an dem Gespräch von ihm. Also kratzte er seine ganzen Englisch Kenntnisse zusammen. „He has a weird way to think and the most of the time I don’t know why he acts in the way he does, but he is very nice. I don’t like, that he can’t do anything on his own. Everything he does, is organised from his manager.” Jane fing an zu nicken und sah glücklich aus, dass sie etwas über Ruiza wusste, was Nathalie anscheinend nicht wusste. „Oh yes, I heard that too. He’s really famous for not being independent. But I expected more. I heard he woudn’t go a metre without his manager, but he went on his own.” Jane schien enttäuscht als Nathalie zustimmend nickte und hinzufügte, dass sie ähnlich Anti-Selbstständigkeits-Geschichten von Ruiza gehört hatte und die beiden fingen an sich angeregt darüber zu unterhalten und Hizumi schien schon fast vergessen. Er schnappte noch ein „Maybe he wants to change…“, auf und gab es dann auf, etwas verstehen zu wollen. So schnell wie die beiden einen englischen Wortwechsel führten, konnte er nicht übersetzen und außerdem waren seine Gedanken eh nicht mehr ganz auf der selben Ebene. Er sah zu Ruiza, welcher vor der Kamera posierte und dachte an das ‚Maybe he wants to change’. Seine Gedanken wanderten weiter zu dem Handy am morgen. Er hatte sich nicht von seiner Managerin sagen lassen, dass er bald los musste. Es war nicht wie immer wenn Ruiza weg musste das Piepsen seines Piepser ertönt, sondern der Wecker seines Handys. Ruiza hatte selber dafür gesorgt, dass er rechtzeitig unten in der Lobby war. Natürlich war er nicht alleine zur Location gefahren, denn er kannte sich nicht London aus, aber er hatte sich, kaum waren sie aus dem Wagen gestiegen, von seiner Managerin getrennt und war allein durch die Gegend geirrt, bis er seine Stylisten gefunden hatte, oder besser sie ihn. Er hatte wirklich keinen Orientierungssinn, aber er versuchte es. Hizumi lächelte sanft. Vor ein paar Tagen konnte Ruiza noch nirgends alleine hingehen, inzwischen konnte er es immer noch nicht, aber was zählte war seine Bereitschaft dazu. Er versuchte selbstständig zu werden und das nur, wenn Hizumi sich nicht irrte, wegen ihm. Weil er Ruiza vorgeworfen hatte, dass er nicht die geringstete Selbstständigkeit besaß, versuchte er sich zu ändern und das freute Hizumi ziemlich. Seine Worte zu Ruiza hatten einen Effekt auf den Jüngeren gehabt. Er konnte ihm demnach also nicht gleichgültig sein, denn wenn er das wäre, dann hätte Ruiza seine Worte einfach ignoriert. Irgendeine Bedeutung musste er für ihn haben und wenn es nur das war, dass er auf Hizumi hörte, dann war es immer noch mehr als Gleichgültigkeit. Hizumi wollte sogar lieber, dass Ruiza auf ihn wütend war, als dass er ihm gleichgültig war. Irgendwas wollte er Ruiza bedeuten und nun hatte er endlich den Beweis, dass er das tat. Vielleicht war es ja nur Trotz. Er konnte sich vorstellen, dass Ruiza bloß aus Trotz versuchte selbstständiger zu werden, ihm nur versuchte zu beweisen, dass er auch alleine zurecht kam. Aber er hatte trotzdem die Hoffnung, dass es mehr war. Hizumis Augen fixierten Ruiza, sogen jede Bewegung auf und ein sanftes Lächeln zierte seine Lippen. Sein Herz raste bei der Vorstellung, dass Ruiza eventuell mehr für ihn empfinden könnte. Mehr als er gehofft hatte. Dass er ihn vielleicht sogar lieben könnte. Es sprach schließlich einiges dafür. Sie hatten sich schon zweimal geküsst. Zwar waren beide Küssen ziemlich dumm beendet worden, mehr abgebrochen als beendet, aber sie waren trotzdem Küsse gewesen, die er nicht so schnell wieder vergessen würde. Keinen Kuss in seinem bisherigen (Liebes-)Leben hatte sich so eingeprägt wie diese beiden und Hizumi war sich sicher, dass das etwas zu bedeuten hatte. Er war verdammt noch mal schwul geworden wegen Ruiza. Wegen ihm war er zum ersten Mal in ein Flugzeug gestiegen und war von Japan bis nach England geflogen und würde in ein paar Stunden weiter nach Frankreich fliegen. Ja, er hatte es geschafft seinen Onkel zu überzeugen, dass der eine Flug noch nicht ausreichend war um sein Liebesleben und somit sein ganzes zukünftiges Glück zu retten und das er also noch einen Flug brauchte. Gut, hatte sein Onkel nach einer 20 minütigen, verzweifelten ich-verlier-meine-große-Liebe-Arie von Hizumi gesagt und versprochen den Flug zu besorgen. Hizumi verließ sich drauf, dass sein Onkel das hinbekam. Wenn es um die Liebe anderer Leute ging, die es zu retten galt, dann konnte sein Onkel Berge versetzen. Außerdem war ein Flug von London nach Paris sicherlich leichter zu besorgen, als einer von Tokyo nach London und selbst den hatte Yoshiki innerhalb kürzester Zeit besorgen können. Missmütig saß Ruiza auf seinem Platz im Flugzeug, die Beine übergeschlagen, einen Arm angewinkelt auf der Armlehne, so dass er seinen Kopf in die Hand stützen konnte. Sie flogen inzwischen seit einer guten halben Stunde und seit einer guten halben Stunde, versuchte er um alles in der Welt nicht nach hinten zu schauen. Genau eine Reihe hinter ihm saß Hizumi, welcher anscheinend sehr viel besserer Stimmung war. Ruiza war verwirrt. Verwirrt und wütend. Verwirrt war er, weil erst Hizumi ihn von Tokyo nach London folgte und es von da aus zu Stande brachte ihm weiter nach Paris zu folgen, obwohl er von diesem Europatrip nichts gewusst hatte. Und dann auch noch im selben Flieger. Wütend war er, weil er die Probleme ahnte, die das mit sich brachte. Hizumi schien es darauf anzulegen. Worauf genau, konnte er nicht sagen, aber es schien ihm wichtig zu sein und Ruiza hatte das ungute Gefühl, dass es mit ihm zu tun hatte und wenn er genau darüber nachdachte, dann viel ihm bloß eine Sache ein, die es sein konnte: Hizumi war in ihn verliebt! Ruiza schnaubte in seine Hand. Naiver Junge! Er dachte tatsächlich, Ruiza würde etwas für ihn empfinden können. Eine Beziehung mit Hizumi wäre für ihn ohne jeden Vorteil. Es war lachhaft! Darauf würde er sich nicht einlassen. Es gab keinen Grund, dass er Hizumi seine Liebe vorgaukelte. Obwohl… Wieder hatte er dem starken Drang zu widerstehen, den Kopf nicht einfach nach hinten zu drehen und um ihn standzuhalten, biss Ruiza sich mit aller Kraft in die Hand, in die er seinen Kopf gestützt hatte. Erschrocken fiepte er auf. Der Drang war größer gewesen als er gedacht hatte und somit auch der Schmerz in seiner Hand. Er musste wohl korrigieren. Er war nicht wütend. Er war verwirrt oder vielleicht auch ängstlich. Es war nicht seine Art, Sachen zu tun, die er nicht geplant hatte. Sachen die keinen Nutzen mit sich brachten und nun tauchte Hizumi auf und brachte ihm das alles durcheinander. Er wollte das Hizumi wieder aus seinem Leben verschwand, dass er so weiter leben konnte wie bisher. Ohne diese seltsamen Gefühle und alles was Hizumi noch so mit sich gebracht hatte. Es machte ihm Angst, dass er nicht wusste was als nächstes geschah und was Hizumi machen würde, oder was er selber machen würde. Jedesmal wenn er mit Hizumi zusammen war, dann hatte er irgendetwas gemacht oder zugelassen, was er normalerweise sofort im Keim erstickt hätte. Er wollte Hizumi lieber weit weg von sich habe, nicht immer der Gefahr ausgesetzt sein, dass er irgendetwas unüberlegtes machte. Er fühlte, dass er sich veränderte wenn er bei Hizumi war, er wusste nicht, ob das gut war und er wollte es auch nicht ausprobieren. Er würde Hizumi irgendwie loswerden. Wenn er sich nicht alles, was er sich aufgebaut hatte, kaputt machen lassen wollte, dann musste er ihn loswerden. An diesem Abend würden sie sich sicherlich wieder ein Zimmer teilen und er würde Hizumi an diesem Abend loswerden. Ruiza grinste in seine Hand, während er einen Plan ausheckte mit dem er Hizumi loswerden konnte. Irgendwie würde das möglich sein und er würde das hinbekommen. ~~~tbc~~~ Sooo~ ich hoffe es hat euch gefallen. Verrücktheiten, etwas ernstes, ENGLISCH! Was will man mehr? ICh hätte eigentlich nie freiwillig was in englisch geschrieben, habs dann aber doch gemacht XD Tja, so kanns gehen. Ich hoffe, es ist nicht zu falsch XDD wenn ja, stellt es euch einfach richtig vor. Wie man sieht brauch ich die FF um mich auszutoben *rofl* Gut, an der stelle einen riesen dank an alle, dieso fleißig kommentare schreiben. Denn ich freue mich jedesmal darüber ^^ *verbeugz* Und jaa~ Toshiya war der eine Blauhaarige den ich im zusammenhang mit Kaoru mal erwähnt habe. Sehr gut erraten. Aber auf den schwathaarigen wird wahrscheinlich niemand kommen, da die haarfarbe ja nicht sonderlich eindeutig ist XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)