School of life von toto-Ro ================================================================================ Kapitel 6: 1.5 light version ---------------------------- Soooo, weil animexx mein fünftes Kapitel adult gesetzt hat, obwohl ich der festen Überzeugung gewesen bin, dass es gar nicht so schlimm ist, kommt hier jetzt eine version für alle unter 18 *klein mach*selber erst 17 ist* XD Nyaaa...für alle die sich geärgert haben: Tut mir Leid! Das war keine Absicht mit dem adult. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet T____T Hier ist das kapitel auf jedenfall und so verpasst ihr nichts ^^ ~~~1.5~~~I dreamed a long time of you~~~1.5~~~ Hizumi sah aus dem Fenster des Buses und betrachtete den Regen. Er seufzte schwer und zupfte nachdenklich an seinem Pulli rum. Es war heute kalt und es regnete. Genau wie sein Großvater es prophezeit hatte. Das Wetter passte nicht nur genau zu den Gliedmaßschmerzen des Vaters seiner Mutter, sondern auch zu seiner Laune. Er war wiedermal auf dem Weg zu seiner Familie und diese Tatsache reichte schon aus, um seine Laune wieder sinken zu lassen. Obwohl ‚sinken’ nicht der richtige Ausdruck war. Seit gestern war seine Laune eh schon auf ihrem Tiefstpunkt angelangt und hatte deswegen gar nicht mehr weiter sinken können. Wenn sie einmal in der untersten Etage war, konnte es nur noch aufwärts gehen, aber das dies sobald geschehen würden, bezweifelte er stark. Und wer war Schuld an dieser unglaublichen Stimmung? Richtig, nicht seine Familie. Oder, wenn man es genau betrachtete, dann doch ein wenig. Schließlich hatte der Anruf seines Großvaters ihn abgelenkt und so Ruiza die Chance gegeben zu fliehen. Aber eigentlich war es genau die Tatsache, dass Ruiza dies getan hatte das Schlimme, was seine Laune so zerstört hatte. Sie hatten sich gegenseitig geküsst! Nicht er Ruiza und nicht Ruiza ihn. Es war wie ein Einverständnis gewesen und Ruiza hatte es zerstört, indem er danach einfach abgehauen war. Keine Nachricht, keine Abschiedsworte. Er war einfach gegangen. Als hätte Hizumi ihn dazu genötigt, als hätte der Andere diesen Kuss gar nicht gewollt und dann diese glückbringende Chance genutzt und haute ab. Nein! Das ließ er sich nicht auf die Nase binden. Ruiza hatte diesen Kuss genauso gewollt wie er. Das hatte er gefüllt und er würde sich das von Niemanden kaputt machen lassen. Auch nicht von dem Blonden selber! Der Kuss war einmalig gewesen. Nie hatte er jemanden so geküsst. Bei keiner seiner Freundinnen hatte er solche Gefühle in einen Kuss gelegt. Okay, mit denen hatte er sich auch nie vorher gestritten. Er lächelte leicht versonnen, bei der Erinnerung wie sich Ruizas Körper unter seinen Händen angefühlt hatte. Er hatte ihn richtig berührt, nicht so flüchtig und leicht beschähmt, wie vorher beim Abstecken. Diesmal hatte er eine indirekte Erlaubnis dafür gehabt und die hatte er ausgenutzt. Er sah auf die Uhr und stellte fest, dass er zu spät kommen würde. Na ja, sie würden es überleben Kaffee und Kuchen ohne ihn anzufangen. Machte eh nur fett. Er war leider Gottes auf dem Weg zum monatlichen Familientreffen. Wessen Idee war das wieder gewesen? Seine bestimmt nicht. Aber seine Familie bestand halt darauf, dass sie sich alle einmal im Monat bei irgendwem trafen und zusammen plauderten. Schnell hatte es sich dann eingebürgert, dass man sich immer bei Hizumis Eltern traf, denn dem Rest der Familie gefiel es, die Veränderungen am Haus zu betrachten und so kamen alle mit Freuden und Neugierde zusammen. Außer Hizumi. Er mochte sich nicht mit der ganzen verrückten Familie zusammen setzen. Es endete immer in einem heillosen Durcheinander. Die eine Großmutter würde alte Kriegsgeschichten erzählen, obwohl sie niemals was von der Französischen Revolution mitbekommen hatte, die andere würde in der Küche mit allerlei Kräuter Heilsalben herstellen und die dann zu ‚niedrigen’ Preisen an alle anderen Anwesenden verkaufen. Sein Großvater würde alle dazu zwingen sich seine Wettervorhersagen für die nächsten drei Monate aufzuschreiben und so weiter. Shizumi und er würden mit einem Stück Torte, von welcher er lieber nicht wissen wollte was drinnen war, denn seine Tante würde sie, wie es nunmal Tradition war, gebacken haben, in der Ecke sitzen und dem Treiben zuschauen. Er total desilusioniert, dass er jemals eine normale Familie haben würde, mit einem Zettel in der Tasche, wonach er die nächsten Monate immer wusste, wann er einen Schirm mitnehmen musste und Shizumi würde mutig seine Torte mampfen und lächeln. Nicht zu vergessen Ruka, der wahrscheinlich auch da sein und sich königlich über diese geile Familie amüsieren würde. Er seufzte und beobachtete die Tropfen die die Scheiben runterronnen. „Na, da ist jemand aber sehr guter Laune.“ Nachdem Hizumi kapiert hatte, dass er anscheinend angesprochen war, drehte er den Kopf zur Seite und sah auf dem Platz neben sich Kaoru sitzen. „Oh…hey.“ Er lächelte leicht, bevor er ansetzte um sich zu erklären. „Ich bin auf dem Weg zu meiner Familie und das dürfte dann auch schon als Erklärung reichen.“ Kaoru schmunzelte und klopfte ihn auf die Schulter. „Immer schön locker bleiben. Ist deine Familie denn so schlimm? Nervt dich dein Orakel-Bruder?“ Kaoru hatte den Vergleich von Shizumi zu einem Orakel anscheinend noch nicht vergessen und lachte leise. „Shizumi ist noch der erträglichste in meiner Familie…“ Murmelte Hizumi und als er Kaorus Blick auffing, fuhr er fort: „Du willst es lieber gar nicht wissen. Es reicht schon, dass in meiner Familie einer verrückter als der Andere ist.“ Kaoru lächelte leicht und nickte. „Sag mal, wie stehts mit deinem Dingsbums da? Wann soll ich kommen und die Fotos machen?“ Ohne es zu wissen, versetzte Kaoru Hizumi einen Hieb. Er konnte natürlich nicht wissen, dass dieses Thema sich gerade nicht sehr gut auf Hizumis Stimmung auswirkte, aber Hizumi reagierte trotzdem erstmal nicht. Erst nach ein paar Sekunden sammeln, antwortete er: „Ist alles fertig genäht und so…Ich muss nur noch einen Termin mit Ruiza ausmachen. Ich ruf dich dann an, okay?“ Er lächelte leicht gequält bei dem Gedanken und sah Kaoru abwartend an. „Ist okay…oh- ich muss hier aussteigen. Wir sehen uns!“ Kaoru stand auf und hechtete in letzter Minute aus dem Bus, der schon fast weiterfahren wollte. Hizumi beobachtete aus dem Fenster, wie Kaoru hinter einem Schwarz- und einem Blauhaarigen herlief und langsam vom Regen durchnässt wurde. Er seufzte und wünschte er dürfte hier im Bus rauchen. Aber so musste er wohl oder übel warten, bis er bei seiner Station angekommen war. Kaum aus dem Bus daußen steckte er sich tatsächlich eine Kippe an und machte sich auf dem Weg zu sich nach Hause. Wie schon so oft, hatte er seinem Großvater nicht viel Glauben geschenkt und dementsprechend keinen Regenschirm dabei. Selbst den Pulli trug er nur, weil es schon den ganzen Tag kälter war. Aber am Morgen hatte es keine Anzeichen auf Regen gegeben und daher hatte Hizumi nicht daran gedacht einen Schirm mitzunehmen. Nun, da es aus Eimern schüttete, ärgerte er sich darüber, dass er es eigentlich hätte besser wissen müssen. Endlich kam er unter dem Unterstand vor ihrem Haus an, welchen er sofort erstmal abschätzig musterte und seufzte. Ein Unterstand….wieder etwas neues. Dafür war aber die Palme verschwunden. Das Haus strahlte nun in einem freundlichen, hellen Gelb und schien die Sonne zu sein, die momentan eigentlich von dicken Wolken verdeckt wurde. Kleine grüne Zeichen auf den Mauern erzählten eine Geschichte, aber Hizumi war zu faul sie sich durchzulesen. Der Briefkasten miaute ihn an als er an der Tür an kam und als er die Klingel drückte, erklang sofort ein freundliches Glockenspiel. Er war allen Anschein nach wieder zu Hause. Hizumi ließ seine Kippe fallen und trat sie aus. Die Tür wurde aufgerissen und ein wohlbekannte Stimme erklang: „Der verlorene Sohn kehrt nach Hause zurück.“ „Hey Ruka…“ Hizumi lächelte leicht und trat an dem breit grinsenden Wesen vor sich vorbei ins Haus. „Uhh…was tröpfelst du denn so? Hat dich dein Großvater nicht angerufen und dir Bescheid gesagt, dass es regnen wird? Seltsam. Mir hat er Bescheid gesagt.“ Hizumi schmunzelte und nahm das Handtuch entgegen, dass Shizumi ihn mitgebracht hatte. Typisch, Ruka gehörte eigentlich schon zur Familie. Er hielt sich so oft es ging bei ihnen zu Hause auf und alle Familienmitglieder kannten und mochten ihn. Er bedankte sich fürs Handtuch und begrüßten seinen Bruder bei der Gelegenheit auch gleich, bevor er anfing sich das Haar trocken zu rubeln. „Ich hab dir trockene Sachen ins Badezimmer gelegt.“ Shizumi smilete ihn breit an, während Ruka Shi auf den Kopf patschte und breit grinsend verkündete: „Ist er nicht lieb, unser kleiner Shi-chan?“ Hizumi antwortete nur mit einem Nicken während er ins Badezimmer verschwand um sich umzuziehen. Er hörte nur noch, wie Shizumi ihm hinterrief, dass er sich beeilen solle, da alle schon im Wohnzimmer saßen und Torte von ihrer Tante aßen. Er seufzte und dachte nur, dass es ja auch nicht anders hätte sein können. Endlich in trockener Kleidung, gesellte er sich zu seiner Familie ins Wohnzimmer, dass aber nicht mehr das Wohnzimmer war, sondern nun das Esszimmer. Er zuckte mit den Schultern und ließ sich, nachdem er erstmal alle Familienmitglieder begrüßt hatte, neben Shizumi auf einen freien Stuhl nieder. „Wir können froh sein, dass wir so viel zu essen haben. Damals, noch in Frankreich während der Revolution, da hatte ich nicht mal trockenes Brot!“ „Das ist interessant. Moment…das schreibe ich mir auf. Wie waren damals die Verhältnisse?“ Hizumi sah erstaunt auf und beobachtete, wie Ruka sich mit seiner Großmutter über die französische Revolution unterhielt und sich dazu Notizen machte. „Er wird nächste Woche in Geschichte ein Referat halten…“ Kommentierte Shizumi neben ihn und widmete seine Aufmerksamkeit wieder seinem Stück Torte und schaffte es tatsächlich den Bissen, welchen er sich gerade in den Mund geschoben hatte, ohne einen Hustanfall runterzuwürgen. „Was hat sie da nur wieder reingetan?“ Murmelte Hizumi und stocherte mit leicht angewiderten Blick in seinem schon seltsam riechenden Stück rum. „Mich würde es nicht wundern, wenn es radioaktiv wäre…“ Nachdem sie mit viel Einfallsreichtum die Torte verfüttert hatte und es dem Hund ihrer Tante dafür nun sehr viel schlechter ging, beobachteten Shizumi und Hizumi Ruka mit Interesse bei seinem Gespräch über die Revolution und wie er sich ohne Probleme schon das vierte Stück Torte reinschauffelte. „Er ist halt ein Naturwunder.“ Shizumi nickte zustimmend. „Wir sollten ihn zur Forschung freigeben.“ „Gar keine so schlechte Idee Shizumi, Respekt.“ Hizumi sah sich um und stellte erleichtert fest, dass der größte Teil der Familie schon in die Küche verschwunden war und an der Auktion von Großmutters Wunderheilmittel teilnahm. Auch Ruka beendete seine Recherchen und verschwand kurz in die Küche, tauchte aber bald mit einer Dose Creme neben den beiden Brüdern wieder auf, die sich inzwischen in Shizumis Zimmer verzogen hatte und sich dort auf dem Sofa lümmelten. „So… ab jetzt bin ich unwiderstehlich!“ Ruka grinste und hielt seine Creme hoch. Shizumi verdrehte nur die Augen. „Ich könnte das ja an deinem Freund ausprobieren.“ Wider Hizumis Erwartung lag Rukas Blick genau auf ihm und er runzelte verwirrt die Stirn. „Wie meinen?“ „Na ja…ich wusste ja, dass er heiß ist. Aber so… Ich muss schon sagen, du hast Geschmack Hizu!“ Hizumi verstand immer noch Bahnhof und schaute hilfesuchend zu Shizumi. Was hatte denn Rukas Meinung über Ruiza, er glaubte jedenfalls Ruiza sei gemeint, geändert. „Er hat Bilder von ihm gesehen.“ Half Shizumi nach und beobachtete wie Ruka in seiner Tasche wühlte. „Sehr gut kombiniert Watson! Ich hatte ja schon vorher mal Bilder von ihm gesehen. Aber diese hier toppen es. Die sind einfach sexy, glaub mir.“ Endlich zog Ruka eine Zeitschrift aus seiner Tasche und drückte sie Hizumi in die Hand. Dieser warf neugierig seinen Blick auf die Titelseite und noch bevor er feststellte, dass es sich um eine gute Modezeitschrift handelte, klappte er den Mund auf und seine Augen konnte man als Tellerrund bezeichnen. Es hätte schon gereicht, wenn auf diesem Bild nur Ruiza zu sehen gewesen wäre, aber dieser andere Typ auch noch mit drauf war, machte die ganze Sache nur noch anzüglicher. SEIN Ruiza saß auf dem Schoß irgendeines gut gebauten, großen Models und sah mit einem leicht laziven Gesichtsausdruck in die Kamera und die Hände des Anderen an seinem Hintern und Oberschenkel schienen ihn überhaupt nicht zu stören. Bei dem Outfit, mit der sehr kurzen Hose, der zerissenen Strumpfhose und dieser leichten Bluse, hätte es wirklich, wirklich gereicht, wenn er alleine so auf diesem Bild gewesen wäre, also warum musste der Andere noch dazu? „Huh…was für Beine…“ Hörte er Shizumi murmeln, der über seine Schulter geschaut hatte und leicht wütend blätterte er weiter, um die anderen Bilder in der Zeitschrift zu sehen. Ja, Ruiza hatte tolle Beine. Aber diese Beine gingen niemanden was an, außer ihn und überhaupt niemand sollte sie berühren außer er! Und dieses verfickte Model dort, hatte Ruiza auch an ganz anderen Stellen berührt. Die Bestätigung dazu fand sich nur noch auf den darauf folgenden Bildern und Hizumi atmete erleichtert aus, als er zu den Bildern kam, auf denen nur Ruiza zu sehen war. Die Bilder auf denen nur das andere Model war, hatte er mit größtem Desinteresse überblättert. Leicht wütend klappte er das Magazin wieder zusammen. Das ungesunde Geräusch, das es dabei von sich gab, ließ Ruka aufschaun. „Eh…pass auf. Das will ich behalten!“ Aber Hizumi hörte gar nicht auf ihn, sondern packte das Magazin ohne weitere Umwege zu seinen Sachen. Die Bilder würde er Ruka nicht überlassen. Der sollte sich gefälligst was anderes suchen, an dem er sich aufgeilen konnte. „Dir ist schon klar, dass Ruka sich jetzt einfach ein neues Magazin kaufen könnte, dass noch tausende andere Leute sich diese Bilder anschauen und dass du nun niemanden mehr weiß machen kannst, dass du nicht schwul seist!“ Shizumi hatte sich aufgesetzt und sah Hizumi mit einem leichten Lächeln an. Er wirkte dabei beängstigend zufrieden. Schon seltsam, dass es ihn immer noch so sehr befriedigte wenn er Recht behielt, denn schließlich hatte er immer Recht. Aber wenigstens konnte man dann von ihm sagen, dass er ein sehr zufriedener Mensch sein musste. Und Tatsache war nunmal, dass er wieder Recht hatte, wie Hizumi mit einem leisen Seufzen feststellte. „Ich weiß…“ Antworte er schließlich leicht zerknirscht. „Aber dass ich schwul bin, also wirklich schwul, dass weiß ich schon länger.“ Hizumi grinste leicht und sah in die Gesichter von Ruka und Shizumi. Shizumi sah nicht sonderlich überrascht aus, eher so, als hätte er das schon gewusst, aber wer hätte was anderes erwartet, und Ruka, der schaute leicht ungläubig aus der Wäsche. „So schnell bekennst du dich zu den Tunten? So schnell lässt du dich verweichlichen und in Rosa stecken? Ich bin beeindruckt.“ Shizumi patschte sich die Hand ins Gesicht und seufzte frustirert auf. Egal wie sehr man auch versuchte Ruka ein klein wenig zu erziehen und ihm Sensibilität beizubringen, es war einfach umsonst! „Also was hat dich dazu bewegt die Seiten zu wechseln und nun nur noch pinke Kleidung zu entwerfen?“ „Er hat ihn geküsst…“ „Nein! Das glaub ich jetzt nicht! Ehrlich? Wie war es?“ Ruka sah Shizumi riesigen Augen neugierig an. „Gut!“ „Und was ist dann passiert?“ Hizumi verschrenkte die Arme und unterbrach die beiden, bevor Shizumi Ruka antworten konnte: „Moment mal! Wenn es darum geht, dass ICH wen geküsst habe, solltest du immernoch mich fragen, wie ich es gefunden habe, Ruka! Und Shizumi, woher willst du denn wissen, wie es gewesen ist?“ Shizumi und Ruka sahen sich an und nach einem kurzen stummen Streit, durfte tatsächlich Shizumi reden. „Na ja, du hättest dir dein Schwulendasein niemals wirklich eingestanden, wenn der erste Kuss mit einem Mann nicht gut gewesen wäre.Wäre er nämlich schlecht gewesen, dann hättest du dich niemals dazu bekannt, sonder eher einen Rückzieher gemacht und dass ihr über einen Kuss hinausgekommen seit, hab ich nicht angenommen und alles was unter einem Kuss gewesen wäre, hätte dich wahrscheinlich nicht hundertprozentig überzeugt.“ Hizumi blinzelte. Okay, so schwierig war es nicht darauf zu kommen, musste er zugeben. Jetzt verstand er endlich einigermaßen wie sein Bruder es machte. „Was ich aber überraschend finde, ist, dass du das alles so locker nimmst.“ Shizumi runzelte leicht die Stirn, musterte seinen großen Bruder, bevor er dann weitersprach. „Ich meine, du hast noch niemals etwas mit einem anderen Mann gehabt!“ „Ja und?“ Aus Hizumi sprach offensichtliche Verwirrtheit. Er verstand nicht wo da das Problem war. So viel anders konnte das ja nicht sein, oder? Der Kuss hatte schließlich auch gut funktioniert und er hätte auch keine Probleme damit irgendwann mal weiterzugehen. „Das Loch werde ich schon finden!“ Versuchte er zu scherzen, sah aber dann an Shizumis Blick, dass es diesem wohl nicht darum geht. „Ich weiß ja nicht, aber was denkst du was Ruiza davon hält, wenn er dein Versuchskaninchen spielen darf?“ Hizumi erstarrte. Moment. Shizumi hatte Recht. Er war davon ausgegangen, dass Ruiza selber auch unsicher war und das sie beide rumexperimentieren würden. Aber was war, wenn Ruiza schon Erfahrungen hatte? Sein Blick fiel auf das Magazin und er erbleichte. Wenn er so über Ruizas Benehmen nachdachte, dann schien es eindeutig, dass der Andere schon Erfahrungen mit dem selben Geschlecht gemacht hatte. Sein Blick wanderte unruhig durchs Zimmer und landete schließlich bei Shizumi, welcher den hilflosen Blick sofort deutete und vorsichtig lächelte. „Ja, ich denke auch, dass er sicher schon Erfahrungen hat. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, da ich ihn nie getroffen habe, aber nachdem was ich erfahren habe…“ „Hör aufsch Shischummi und mach disch einfach schonmal druff gefascht…“ Schmatzte Ruka mit vollem Mund aus einer Ecke, aber Hizumi hielt sich nicht lange damit auf, erfahren zu wollen, wo Ruka denn aufeinmal die beiden Muffins aufgetrieben hatte. „Wie wärs wenn du dich einfach nach unten legst?“ Ruka hatte anscheinend seinen Mund geleert und öffnete eine Tüte Gummibärchen, die er kurz darauf auch schon Shi zuwarf. Hizumi fuhr sich durchs Haar und seufzte schwer. Das hatte er sich schon vermasselt. Er hatte darauf bestanden, dass er nach oben kam. Er hatte das im ersten Kuss sofort beansprucht und hart dafür gekämpft und wenn er jetzt darüber nachdachte, wie es denn mal in der anderen Position, beziehungsweise unten, wäre, dann kam ihm das immernoch etwas seltsam vor. Er schüttelte also langsam den Kopf. Ihm gefiel die Vorstellung nicht. „Das bringts nicht. Wenn ich schon schwul werde, muss ich nicht auch noch gleich zur Uke werden.“ Maulte er also schließlich und erntete dafür einen vorwurfsvollen Blick von Ruka und auch Shizumi. „Sei nicht so engstirnig!“ Schon hatte er ein grünes Gummibärchen gegen den Kopf geworfen bekommen. Er klaubte es vom Boden auf und warf es zurück zu Ruka, welcher allerdings schneller war und zur Abwehr ein Kissen hochhielt. Shizumi saß daneben und runzelte die Stirn. Er ließ die anderen Beiden lieber weiter rumalbern, während er nachdachte und unterbrach sie erst, als er eine Lösung hatte, zu welcher er Hizumi wahrscheinlich erstmal überreden musste. „Und wie wäre es, wenn du vorher übst?“ Ein leicht dreckiges Grinsen lag auf seinem Gesicht und Hizumi hielt im Wurf inne und musterte seinen Bruder misstrauisch. „Üben? Wie meinst du das? Soll ich mir nen Stricher suchen, oder was schlägst du vor?“ Er verzog leicht das Gesicht dabei und beobachtete immernoch misstrauisch wie Shizumis Grinsen immer breiter wurde. Inzwischen kam es ihm sogar schon unnatürlich breit vor und auch Ruka musterte seinen besten Freund ein wenig irritiert. „Du meinst doch nicht etwa…?“ Ruka brach überrascht ab, als Shizumi grinste und nickte. Dieser wendete sich daraufhin wieder an Hizumi und sprach weiter: “Wenn ich dir verspreche, dass es dir helfen wird und das es nichts mit Prostitution zu tun hat, würdest du es dann machen?“ Hizumi starrte seinen Bruder an, unsicher ob dieser was Gutes im Sinne hatte und ließ seinen Blick dann runter zu den Magazin wandern, wo Ruiza immernoch auf dem Schoß eines Anderen saß. Er biss sich auf die Lippe. Vielleicht war das ja alles gar nicht nötig. Konnte doch sein, dass Ruiza noch niemals etwas mit einem Mann gehabt hatte. Anderseits war sich Shizumi auch nicht sicher gewesen. Trotzdem…könnte doch sein, dass Ruiza ja nichts gegen anfängliche Ungeschicktheit hatte. Hizumi seufzte. Andere Möglichkeit war immernoch, dass Ruiza einmal mit ihm schlief und dann nie wieder, weil es ihm nicht gefallen hatte, da Hizumi sehr unsicher gewesen war. Überhaupt, was dachte er hier darüber nach, wie Ruiza über den Sex mit ihm urteilte, wenn sie gerade mal zu einem einzigen Kuss gekommen waren und er Ruiza danach nicht mal mehr gesehen, geschweigedenn mit ihm gesprochen hatte. Er sollte sich vielmehr überlegen, wie er wieder Kontakt mit dem Blonden aufnehmen konnte und nicht wie er ihn dazu brachte gerne mit ihm zu schlafen! Anderseits, wenn sein Großvater gestern nicht angerufen hätte, dann konnte er nicht abstreiten, dass er sich zurückhalten hätte können und ob sie dann nicht doch im Bett gelandet wären… Hizumi raufte sich die Haare und sah wieder zu seinem Bruder. „Und es ist keine Prostitution? Willst du mir eine Puppe mit einem Loch am Hintern besorgen?“ „Wenigstens weißt du, wo du dieses zu suchen hast!“ Rief Ruka dazwischen und beobachtete wie Shizumi sich ein paar Gummibärchen von seinem Schoß zupfte und aufstand. „Also, let’s go!“ Ruka stand nun auch voller Tatendrang auf und mit rief seiner Dreckige-Grinse-Stimme: „Auf zu Miyavi!“ „Wer ist Miyavi?“ Wollte Hizumi sofort wissen, bekam aber nur sein Magazin in die Hand gedrückt und folgte dann resegnierend den beiden runter in den Flur wo sie sich allesamt Schuhe und Jacken anzogen, wobei Hizumi eine Jacke von Shizumi bekam, und sie zusammen dann unter einem riesigen Schirm, welcher in allen Regenbogenfarben strahlte, das Haus verließen. Die Tatsache, dass seine Fragen einfach ignoriert wurden, inzwischend akzeptierend, folgte Hizumi den beiden Anderen, die sich fröhlich untereinander unterhielten. Da er sich selbst nicht so für all diese Leute von denen sie sprachen interessierte, schon weil er keinen der Namen kannte, hörte er weniger zu und besah sich einfach die Gegend. Dieser Miyavi schien genau wie sie, in einem Mittelmäßigen Viertel zu leben. Also auch nicht weit weg von ihnen. Sie waren nämlich immernoch von Häusern umgeben. Zwar keine riesigen Villen, aber durchaus akzeptabel. Auch waren sie nicht in den Hochhausvierteln gelandet, mit den kleinen, verdreckten Wohnungen, wo man an den Wänden kaum noch die Risse zählen konnte. Sie lebten tatsächlich in einer Gegend, wo all diese verschiedenen Gesellschaftsgruppen nah beieinander waren und doch, so kam es ihm oft vor, sehr weit von einander weg. In wenigen Minuten zu Fuß konnte man sich den Unterschied zwischen arm und reich bildlich vors Auge führen lassen und auch in der Schule sah man diese Unterschiede. Es gab eine angesehene, öffentliche Schule hier in der Gegend und die meisten Kinder gingen dort hin. Die Schule war bekannt für engagierte Lehrer, strenge Regeln und Chancengleichheit für alle Schüler und das schätzten alle Eltern, so dass sich auf dieser Schule alle Gruppen trafen und sich dann möglichst gut wieder aus dem Weg gingen. Es rauften sich immer die zusammen, die möglichst ähnliche Verhältnisse bei sich zu Hause hatten. Wenigstens hatte er diese Schule hinter sich gelassen, dachte sich Hizumi, als sie endlich vor einem Haus stehen geblieben waren und die drei geduldig warteten, dass ihnen jemand die Tür öffnete. Bald darauf öffnete eine älterter Mann, mit gräulichen Haar und lächelte Ruka und Shizumi an. „Ah, ihr kommt wieder Miyavi besuchen? Da wird er sich freuen. Er hat schon Besuch, aber das macht sicherlich nichts. Er ist so gesellig!“ Hizumi runzelte die Stirn und musterte den Mann. Er kam ihm nicht wie der Vater des eben genannten vor.Wohl eher wie der Großvater, der stolz auf seinen Enkel war. Na ja…konnte ja sein, dass Miyavi bei seinen Großeltern wohnte. Er folgte Shizumi und Ruka rein, entpackte sich und ging dann wieder hinter den beiden her, die sich anscheinend auskannten. Auf dem Weg zu Miyavis Zimmer kam ihnen ein kleiner Junge mit blonden Haaren entgegen, welcher Hizumi allein schon wegen dem seeligen Grinsen auffiel. Dieser nickte nur kurz Shizumi und Ruka zu und verschwand dann in die entgegengesetzte Richtung. Hizumi wäre fast in Shizumi reingelaufen, als dieser plötzlich stoppte und an eine Tür klopfte. „Komm herein wenn du dich traust!“ Rief jemand von innen und Hizumi bemerkte mit einem Stirnrunzeln, wie Ruka grinste. In dem Zimmer angekommen, sah Hizumi sich erstmal um und erkannte, dass es sich wohl um ein kleines Wohnzimmer handelte. Jedenfalls fehlte das Bett und der Schrank des Besitzers und er vermutete, dass diese sich hinter einer weiteren Tür befanden. Auf dem Sofa, was in einer Ecke stand, saßen zwei Personen. Die eine zierlich und eher klein, die andere groß und eigentlich auch zierlich vom Körperbau. Der Große, Hizumi hatte erst auf dem zweiten Blick erkannt, dass es sich wirklich um einen Mann handelte, hatte pechschwarze Haare, die das schmale Gesicht, in welchem eindeutig der Schelm saß, umrahmten und spielte mit einer Katze auf seinem Schoß. Als er Shizumi und Ruka sah, grinste er sofort und fragte: „Ich hab schon gedacht ihr würdet gar nicht mehr kommen wollen.“ Erst dann fiel sein Blick auf Hizumi und er pfiff leise durch die Zähne. „Und wen habt ihr mir da mitgebracht?“ Bevor Hizumi dazu einen bissigen Kommentar abgeben konnte, war Shizumi auf den Anderen zugegangen, besprach leise etwas mit ihm und beide verschwanden ins andere Zimmer. Ruka schaute ihnen hinterher und sah dann erst wieder zu Hizumi. „Das war Miyavi!“ Er grinste und ließ sich neben den Kleinen auf das Sofa fallen. Dieser hatte inzwischen die Katze auf dem Schoß und schien Ruka völlig zu ignorieren. „Setz dich, solange wir warten. Das ist übrigens Hiroto.“ Er deutete auf den schweigsamen Kleinen, der nun mit der Katze, die vorher auf Miyavis Schoß gesessen hatte, spielte. Hizumi beobachtete ihn dabei und setzte sich auf das Sofa. Genau wie Hiroto ging er schnell dazu über Ruka zu ignorieren, welcher einfach nicht still werden konnte und ständig irgendwas erzählte. Nach kurzer Zeit hatte Ruka sich aber dann ganz Hiroto gewidmet, da er diesen wohl interessanter fand als Hizumi, so dass dieser wieder dazu überging den Blonden mit der Katze auf dem Schoß zu beobachten. Hiroto hat eine seltsame Aura um sich. So ungefähr würde Hizumi das beschreiben. Er saß dort und reagierte auf nichts was Ruka machte. Er spielte bloß mit der Katze, aber nicht mal ein kleines Lächeln konnte man in seinem Gesicht entdecken. Er hätte nur zu gerne gewusst, warum der Kleine so war. Er war so auf den anderen fixiert, dass er unglaublich zusammen schrack, als dieser plötzlich, gleichzeitig mit der Katze den Kopf hob und er von zwei braunen Augenpaaren gemustert wurde. Kurz darauf öffnete sich die Tür und Shizumi kam wieder zu ihnen, mit einem schrecklich zufriedenen Gesichtsausdruck. „Geh rein, er wartet auf dich.“ Hizumi musterte seinen Bruder misstrauisch. Gut, der Große wartete auf ihn. Inzwischen wusste er ja auch schon, dass er Miyavi war, die Person zu der sie ursprünglich wollten und Hizumi fühlte wie er bei dem Gedanken, leicht nervös wurde. Wenn er da reinging, was würde dann passieren? Er hatte ein leichte Ahnung, aber er wollte sie nicht wahrhaben. Ihm kam das Ganze zu verrückt vor. Warum sollte der Andere auch so etwas machen. Das war unsinnig. Zögerlich stand er auf und sah sich kurz darauf auch schon gezwungen entweder reinzugehen oder sich einen neuen Platz zu suchen, da Shizumi sich geschickt an ihn vorbeigedrückt hatte und inzwischen schon seinen ehemaligen Platz besetzte. Reingehen würde ihn schon nicht umbringen, entschloss er schließlich während er den Türrahmen musterte. Ja, durchpassen würde er da auch. Ein Schritt. Im Notfall könnte er immer noch abhauen. Hoffte er jedenfalls. Vielleicht hatten Shizumi und Miyavi ja schon Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Er spürte den Blick von den drei Anderen im Rücken. Noch ein Schritt. Er stellte sich hier wirklich an wie ein Kleinkind. So schlimm würde es schon nicht werden. Hizumi seufzte und schüttelte den Kopf. Er hielt kurz inne, nahm seinen Mut zusammen und verschwand in dem Zimmer. „Jetzt schuldest du mir Geld!“ Hörte er noch Shizumi zu Ruka sagen, der daraufhin anfing zu maulen, dass er immer er verlor. Er schloss die Tür hinter sich. Wenn er das hier schon machte, dann wollte er dabei wenigstens nicht von einem Lüstling, also Ruka, beobachtet werden und erst Recht nicht zum psychologischen Versuchsobjekt von Shizumi werden. Dass Hiroto sich sonderlich dafür interessiert hätte, bezweifelte er, denn er hatte irgendwie den Eindruck gewonnen, dass der Kleine sich für gar nichts sonderlich interessiert. Mehr, als wäre ihm seine Umgebung gleichgültig. Hizumi sah sich im Zimmer um und stellte erleichtert fest, dass er sich in einem ziemlich normalen Zimmer befand. Ein Bett, ein Schrank, ein Schreibtisch. Er sah Schulsachen, Poster, ´nen Teppich. Im allgemeinen nur Sachen, die er auch von sich kannte. Wenigstens etwas. Wofür da noch dieses andere Zimmer war, verstand er nicht wirklich, aber ihm sollte es recht sein, war ja nicht seine Sache. Während er seinen Blick wandern ließ, kam ihm erst sehr spät der Gedanke, dass auch irgendwo hier Miyavi sein musste und als dieser dann aufeinmal genau vor ihm stand, sprang Hizumi erstmal einen Meter zurück auf Abstand. Miyavi schüttelte sich einige dunkle Haarsträhnen aus dem Gesicht, legte den Kopf schief und musterte ihn. „Was schaust du denn so erschrocken? Es tut dir doch niemand was…“ Aus irgendeinem Grund wollte Hizumi ihm einfach nicht glauben, setzte sich aber trotzdem aufs Bett, als Miyavi ihn dazu aufforderte. Der Andere setzte sich neben ihn und begann ein Gespräch mit ihm. „Du bist also der große Bruder von Shizumi? Er hat mir das Wichtigste erzählt, du musst mir also nichts erklären.“ Das Wichtigste? Ja…schön! Was war denn das Wichtigste? Das wusste Hizumi beim besten Willen nicht. Was wusste Miyavi und was nicht? Was hatte er denn vor, dass er etwas wissen musste und vor allem, was musste er denn dafür unbedingt wissen? Er fuhr sich verwirrt durchs Haar. „Wie meinst du das? Was hat dir Shi denn erzählt? Ich..a-aaahh…w-was machst du?“ Hizumi war augenblicklich aufgesprungen, als Miyavi angefangen hatte, ihm die Hose zu öffnen und ihn nun mit einem sehr unschuldigen Blick von unten her musterte. „Ich hab dir über den Schritt gestreichelt und dann angefangen dich auszuziehen.“ „What the fuck?“ Hizumi schnappte nach Luft. Der Höhepunkt an dem Ganzen war in seinen Augen ja, dass Miyavi nicht mal versuchte, sein Verhalten irgendwie zu rechtfertigen, sondern es ihm einfach mit einer ruhigen Stimme und einem Bambiblick erklärte. „Keine Angst, ich erwarte gar nichts von dir und wir sind hier sicher ungestört.“ Miyavi kniete nun vor ihm und war wieder mit Hizumis Hose beschäftigte, welcher nun endlich verstand wofür Miyavi diese zwei Zimmer benötigte. In einem Zimmer musste er ungestört sein! „Oh mein Gott…wohin hat mich Shizumi denn hier gebracht?“ Hizumi schlug sich die Hände vors Gesicht und ignorierte Miyavi, der inzwischen schon den Hosenknopf und -stall geöffnet hatte. „Zu mir nach Hause. Meine Güte, der Hellste bist du aber nicht gerade!“ Hizumi blinkte zwischen den Fingern zu Miyavi runter, welcher ihn unschuldig anblickte, aber gleichzeitig die Hand ausstreckte und Hizumi einen Stoß gab, so das dieser sich liegend auf dem Bett wieder fand. Miyavi krabbelte arglos über ihn und zog Hizumi die Hose runter. Er hatte doch Recht gehabt mit seiner Vermutung. „Shi-zumi meinte doch…ah…nimm die Finger da weg!...dass es keine Prostitution wäre!“ Miyavi kicherte und sah ihn an. „Ist es doch auch nicht! Ich nehme kein Geld dafür und ich mache es auch nicht mit jedem und auch nicht immer. Nur wenn ich gerade Bock habe. Bei dir hat mich halt Shizumi drum gebeten und ich habe mir gedacht, dass es vielleicht spaßig werden würde.“ Spaßig? Wovon redete der da denn bitte? Er fand das hier spaßig? Hizumi biss sich auf die Lippe. Er fand das ganze überhaupt nicht spaßig. Miyavis Hände an seinem Körper störten ihn gewaltig und selbst wenn es nicht gegen Bezahlung war, so fand er das nicht normal! Miyavi allerdings ließ sich überhaupt nicht von Hizumis Haltung beeinträchtigen und fuhr mit den Händen unter sein Shirt. „Ich sagte du sollst deine Finger da wegnehmen!“ Fauchte ihn sofort Hizumi wieder, woraufhin der Größere sich aufsetzte und Hizumi durchdringend musterte. „Okay… deine Situation ist diese: Du bist in einen Typen verliebt, der Erfahrung im Bett hat und du hast keine und da du wahrscheinlich unten durch bist, wenn du so bei ihm ankommst, musst du vorher üben. Du magst zu keinem Stricher gehen, an ner Puppe ist das üben ja wohl lächerlich und den Anderen da machen zu lassen, willst du auch nicht. Wenn ich das richtig sehe, dann bleibt dir nicht mehr viel anderes übrig, als mein Angebot anzunehmen und ich sehe auch gar nicht ein, warum das so schlimm sein soll. Vor einige Jahrzehnten wurde Sex vielleicht noch anders gehandelt, aber inzwischen schlafen längst nicht mehr nur Leute miteinander die sich wirklich lieben und wenn beide es wollen, wo ist das denn schlimm? Ich habe sogar ein Kondom hier, darum brauchst du dich also auch nicht zu sorgen, wenn dich das stört. Mit anderen Worten: Hier kannst du wenigstens einmal vorher ausprobieren, ohne dafür zu bezahlen. Mir macht es wirklich nichts aus. Also ist nur noch die Frage, willst du die Chance nutzen oder nicht?“ Miyavi hatte eine Hand in seinen Schritt gelegt und sah ihm in die Augen. Er selber schaute nur leicht überrumpelt zurück und musste sich schwer einen Aufkeucher verkneifen. „Du kannst dir auch vorstellen, dass du es mit ihm machst. Das stört mich nicht. Außerdem, behaupte nicht, dass würde dich nicht anmachen!“ ...(nun käme der adult teil *hust* Da ich möchte, dass ihr das ende lesen könnt, kommt jetzt noch ein Absatz. Das ist zwar nicht sonderlich wichtig für den weiteren verlauf, aber ich finde, dass es Hizumis Handeln irgendwie besser erklärt. *nodnod* Daher lass ich euch den einen Absatz, den ich sonst noch mit rausgenommen hätte, damit das ganze nicht so auseinander gerissen wäre.) Hizumi ließ sich neben den Anderen aufs Bett gleiten und als er den Blick zur Seite wandern ließ, sah er nicht mehr Ruiza, wie er es sich, auf Miyavis Vorschlag hin, die ganze Zeit vorgestellt hatte, sondern wieder Miyavi, welcher nach Atem ringend neben ihm lag. Er hatte sein erstes Mal mit einem Mann, in seinem Kopf, mit Ruiza gehabt und trotzdem war dieser gar nicht anwesend gewesen. ~~~~~~~~~ Ruiza saß mit einem bösen Blick auf den Boden und betrachtete sein Telefon was dort vor ihm stand. Er hatte die Arme und auch die Beine verschrenkt, oder besser gesagt, er saß im Schneidersitz und er hätte beim besten Willen das Telefon mit keinem böserem Gesichtsausdruck mustern können. Es hatte heute schon viermal geklingelt und mit jedem Anruf war er wütender geworden.Erst hatte ihn sein Friseur angerufen und da er natürlich nicht abgenommen hatte, hatte er ihn auf dem Ab die Nachricht hinterlassen, dass er heute keinen Termin mehr bekam. Dann hatte seine Mutter angerufen und ihn zum Abendessen bei ihnen zu Hause eingeladen, da seine Eltern anscheinend etwas mit ihm zu bereden hatten. Der darauffolgende Anruf kam von Kyo, dieser hinterließ wie er es gewohnt war, schnell seine Nachricht und forderte Ruiza nur auf ihn zurückzurufen. Nach diesen drei Anrufen hatte Ruiza die Hoffnung schon aufgegeben gehabt und war schon bereit gewesen, sein Telefon abzustellen. Er hatte sogar das Blinken seines Abs ignoriert, auf welchem noch die drei Nachrichten gespeichert war, die er natürlich noch nicht abgehört hatte, da er sie direkt bei der Aufnahme mitgehört hatte. Aber als er gerade das Telefon abmurksen wollte, hatte es wieder geklingelt und leicht freudig und aufgeregt, was er sich aber niemals eingestehen würde, hatte er gutgläubig abgenommen. Da die schlimmsten Anrufe ja schon eingekommen waren, hatte er keinen mehr von diesen erwartet und gehofft das nun endlich der entscheidene Anruf kommen würde. Als sich dann aber wieder seine Mutter am anderen Ende gemeldet hatte, wäre er am liebsten aus dem Fenster gesprungen. Sie hatte seine Termine mit seiner Managerin besprochen und gesehen, dass er heute Abend ja nichts vorhatte und kurzerhand das Abendessen schon auf heute Abend gelegt. Sie war sehr ehrleichtert gewesen, dass sie ihn persöhnlich sprechen konnte, da er ja vorhin nicht da gewesen war und wenn sie auf seinen Ab sprach, bekam sie normalerweise gar keinen Rückruf, oder immer viel zu spät. „Ich kill dich!“ Zischte nun Ruiza seinem Telefon entgegen, ließ sich dann aber kraftlos nach hinten fallen. Die Aufregung tat ihm nicht gut. Er wartete einen Augenblick, bis das Zimmer aufhörte sich zu drehen und setzte sich erst dann wieder auf. Hätte er dieses Telefonat bloß nicht angenommen. Jetzt musste er heute Abend seine Eltern wiedersehen. Es gab keinen Weg drumherum. Am Telefon hatte er gegen seine Mutter nämlich keine Chance. Am Telefon war sie die bestimmteste Person auf diesem ganzen verdammten Planeten und Ruiza hatte es noch niemals geschafft, sich gegen sie zu wehren, während er mit ihr telefonierte. Das war auch einer der Gründe, warum er telefonieren so sehr hasste und warum er niemals abnahm, wenn ihn jemand anrief. Wenn er nämlich abnahm lief er dauernd Gefahr in die Fänge seiner Familie zu geraten, genau wie es heute wieder passiert war. Das Ganze wurde sogar noch dadurch verschlimmert, dass er heute Abend dort antanzen musste und vorher nicht mehr zum Friseur konnte. Es nahm immer schrecklichere Ausmaße an, umso mehr er darüber nachdachte. Er würde also leicht zerrupft in sein Elternhaus zurückkehren und sie würden wieder versuchen ihn nach Hause zu bekommen. Aber dort hatte er dann einen Vorteil: Er würde nicht telefonieren. Wenn er vor seinen Eltern stand, ihnen ins Gesicht sah während er mit ihnen redete, dann waren seine Chancen auf einen Erfolg größer als die ihren und das würde er ausnutzen, so wie er es bisher immer getan hatte. Er verstand nicht, wieso sie immer noch dagegen waren, dass er modelte.So wie er von seiner Mutter erzogen worden war, hätte man annehmen können, dass sie stolz auf ihn wäre. Aber nein, das war sie nunmal nicht. Ganz im Gegenteil. Sie versuchten ihn regelmäßig mit irgendwas zu ködern. Sie versuchten ihn wieder nach Hause zu bekommen und ihn zum studieren zu bekommen. Das ging inzwischen schon seit Jahren so. Schon als er noch zur Schule gegangen war, hatte er den Entschluß gefasst nach seinem Abschluß nicht zu studieren, sondern ein profesionnelles Model zu werden. Als seine Eltern das erfahren hatten, hatte es einen riesigen Streit gegeben. Nicht nur zwischen ihm und seinen Eltern, sondern auch unter seinen Eltern selber. Auch sein kleiner Bruder wurde dort hineingezogen. Sein Vater hatte seiner Frau vorgeworfen, dass sie seine Söhne falsch erzogen hätte und das diese ganze Entwicklung bloß ihre Schuld wäre. Seitdem versuchte sie nur noch, all das wieder gut zu machen, aber Ruiza weigerte sich. Sie konnte ihn nicht erst so erziehen und dann erwarten, dass er sich von einen Tag auf den anderen wieder änderte. So ging das nunmal nicht und er war glücklich mit seinem Leben so wie es nun war. Wenn sein Vater nun Probleme damit hatte einen Nachfolger für sich zu finden, der seine Firma übernehmen konnte, dann sollte das sein Problem sein. Ruiza würde auf keinen Fall nachgeben und die Fußstapfen seines Vaters treten. Ruiza warf noch einen bösen Blick auf das Telefon, bevor er aufstand und ins Bad ging. Wenn er schon nach Hause ging, dann würde er die Gelegenheit auch nutzen und seinen Vater ärgern. Er schnappte sich ein Täschchen mit allerlei Nagellackfläschchen und eine Nagelfeile. Er seufzte leise, während er anfing seine Fingernägel zu feilen. Früher hätte es seine Mutter gefreut, wenn er sich extra für einen Besuch bei ihnen so herausgeputzt hätte. Sie hätte ihn gelobt, wie hübsch er aussehe und wäre furchtbar stolz auf ihn gewesen. Sie hatte sich halt immer Töchter gewünscht. Doch als sie dann nur einen Jungen bekommen hatte, war zwar ihr Mann sehr glücklich gewesen, sie selber aber nicht. Dafür hatte sie dann ihren Sohn erzogen wie ein Mädchen. Als Ruiza klein gewesen war, hatte er kaum Kleidung für Jungen gehabt. Sein ganzer Schrank war voll gewesen mit Kleidern, Röcken und hübschen Blusen und ihm hatte das überhaupt nichts ausgemacht. Er hatte schwarze, lange Haare gehabt und obwohl er im Kindergarten immer von den Anderen dafür gehänselt worden war, hatte es ihm nichts ausgemacht. Schon damals hatten ihn die Meinungen anderer nicht viel interessiert. Er stand da halt drüber. Als er fünf geworden war, hatte er einen kleinen Bruder bekommen und wieder war seine Mutter enttäuscht gewesen, dass sie nicht das so lang ersehnte Mädchen bekommen hatte. Um ihre Enttäuschung zu verarbeiten, geschah mit ihrem zweiten Sohn genau das selbe wie mit ihrem ersten. Sie brachte beiden bei sich richtig zu benehmen und wie man sich richtig bewegte. Keiner der beiden Brüder war jemals mit einem aufgeschlagenen Knie nach Hause zurückgekehrt, oder dreckig vom spielen mit den Nachbarskindern. Keiner kletterte jemals auf einen Baum oder spielte Fußball auf der Straße. Sie hatten beide perfekte Manieren und spielten meistens mit Mädchen. Sie trugen lange Haare und Kleider und überhaupt hätten alle Aussenstehende sie für Mädchen gehalten. Seine Mutter, die früher selber ein Model gewesen war, hatte dies alles mit Wohlwollen betrachtet. Sie hatte zwar zwei Jungen zur Welt gebracht, aber zwei der hübschesten Jungen die es überhaupt geben konnte. Die junge Frau, die, seit ihrer Heirat mit dem erfolgreichen Firmenboss, nicht mehr arbeitete, sondern in einem riesigen Haus lebte und nur noch Angestellte rumscheuchen konnte, fühlte sich wie in einem goldenen Käfig und hätte sie nicht ihre beiden Kinder gehabt, wäre diese Ehe wahrscheinlich schnell in die Brüche gegangen. Sie vermisste ihre Arbeit und so kam es, dass sie sich öfters aus ihrem Gefängnis befreite und alte Arbeitskollegen besuchen ging und ihnen bei der Arbeit zusah, selbst wenn sie wusste, dass dies ihre Sehnsucht nach ihrer Arbeit nur weiter schüren würde. Einmal hatte sie ihren älteren Sohn dabei, der gerade kurz vor seiner Einschulung war und kaum hatte sie mit ihm den Raum betreten, waren alle Anwesenden entzückt von dem hübschen, kleinen Mädchen. Als sie dann nach einem kurzem Moment unverholenem Stolzes das Missverständnis aufgeklärt hatte, dass Ruiza kein Mädchen sondern ein Junge war, hatte dies die Begeisterung keinesfalls getrübt, sondern alle waren nur noch mehr Feuer und Flamme. Ein Junge der so hübsch und zierlich war, so gepflegt und manierlich und sich außerdem noch mit solch einer Geschicklichkeit bewegte, das sah man nicht oft. Nach einige Dikussionen mit ihrem Mann, hatte sie ihn dazu überredet, dass Ruiza für einige Kinderkollektionen modeln durfte. Sie war sehr stolz auf Ruiza gewesen und hatte selber die Stellung als Ruizas Managerin eingenommen. Sie sorgte dafür, dass er nicht zu viel Arbeit hatte und pickte die besten Aufträge raus. Sie fuhr mit ihm zu jedem Shooting und erledigte allerhand Anrufe. Ihr kleiner Sohn wurde zu einem der gefragtesten Kindermodels Japans und kaum einer der Leute, die die Bilder sahen ahnten, dass es sich auf diesen Bildern nicht um ein Mädchen handelte, sondern um einen Jungen. Die stolze Mutter stand daneben, befreit aus ihrer kleinen Welt und endlich wieder in dort, wo sie sich so lange hingesehnt hatte. Zwar nun nicht mehr in der selben Position wie einst, aber sie konnte letztendlich alles was ihrem Sohn in ihrer Welt passierte, beobachten und miterleben und das war genug Ausgleich um sie glücklich zu machen. Aus den paar Aufträgen die sie ihrem Mann einst versprochen hatte, wurden immer mehr und so kam es, dass Ruiza seit seiner Einschulung bis zur High School regelmäßig modelte. Sein Vater hatte dies immer mit wachsendem Misstrauen beobachtet und streng verboten, dass sein anderer Sohn auch modeln durfte und als sich nun die Gelegenheit bat, entschloss er, dass Ruiza genügend unter dem Einfluss seiner Frau gelebt hatte und nun mehr in eine männliche Umgebung kommen sollte, um von dieser etwas männlicher geprägt zu werden. Da dies aber schwer möglich war, da seine Frau keineswegs gewillt war, sich von ihrem Sohn fern zu halten, verständlicher Weise, beschloß er, seinen Sohn auf ein Internat zu schicken. Ein teures Jungeninternat, mit einem sehr guten Ruf. Dass er sich damit in sein eigenes Tor geschossen hatte, ahnte er nicht, sondern war stolz einen Weg gefunden zu haben, wie Ruiza nicht drumherum kam mit anderen Jungen seines Alters zusammen zu sein und gezwungen war sich auch mit Jungen anzufreunden, weil dieser das bis zu diesem Zeitpunkt vermieden hatte und sein Freundeskreis nur aus Mädchen bestand. Erst schien alles wie geplant zu laufen, Ruiza schien sich gut eingelebt zu haben, obwohl er anfangs versucht hatte sich zu weigern. Als sein Sohn dann aber eines Tages mit seinem ersten festen Freund nach Hause kam, wurde ihm klar, dass sein hübscher, eher etwas weiblich wirkender Sohn in einem reinen Jungeninternat schnell Anklang gefunden haben musste. Tatsächlich hatte Ruizas Erscheinungsbild von seinem ersten Tag an in der Schule für große Aufregung gesorgt. Der schmale Junge, mit dem hübschen Gesicht und den langen, schwarzen und seidigen Haar und der natürlichen Eleganz war vom ersten Moment an der Schwarm der ganzen Klasse gewesen. Ruiza selber hatte dies natürlich erst gar nicht verstanden, war ihm halt gänzlich fremd wie Jungen dachten. Doch nach und nach hatte er dazu gelernt und verstanden, dass er mit seinem Aussehen in dieser Schule noch viel erreichen konnte und hatte bald auch angefangen es geziehlt einzusetzen. So kam es schnell, dass Ruiza ab seinem zweiten Schuljahr dort, die klügsten Schüler als Freund gehabt hatte und sich um seinen schulischen Werdegang keine Sorgen mehr machen musste. Nachdem er seinen ersten Freund einmal mit nach Hause gebracht hatte, musste er aber schnell feststellen, dass all dies überhaupt nicht im Sinne seines Vaters war und nachdem er einige hitzige Gespräche mit seinen Eltern geführt hatte, entschied er sich zur Rebellion. Wenn sein Vater keinen schwulen Sohn haben wollte, war das nicht sein Problem. Seiner Meinung nach, war es allein die Schuld seines Vaters, dass es überhaupt dazu gekommen war und dieser sollte nun mit den Konsequenzen leben. Er führte ein etwas entspannteres Gespräch mit seiner Mutter und überredete sie dazu, dass er wieder anfangen durfte zu modeln und dass er das Geld zusätzlich zu seinem Taschengeld, behalten durfte. Anstatt das Geld aber auszugeben, sparte er seine gesamten Einkünfte bis zu seinem Schulabschluss, machte mit seinem Freund Schluss, ließ sich von seiner Managerin, die schon lange nicht mehr seine Mutter war, eine Wohnung besorgen und teilte seinen Eltern mit, dass er nicht nach Hause zurückkehren würde und auch nicht studieren wollte, sondern dass er alleine leben würde und als Model arbeite. Seine Eltern waren nicht einverstanden, schafften es aber auch auf keine Weise Ruiza wieder nach Hause zu bekommen und nachdem Ruiza tatsächlich Erfolg mit seinem Plan zu haben schien und nach seinem 20. Geburtstag, er also volljährig war, mussten sie sich Wege suchen ihn irgendwie nach Hause zu bekommen. Leider schien Ruiza nicht gewillt nachzugeben oder gar nebenbei zu studieren, aber sie gaben nicht auf. Alles zusammen löste dann den größten Streit aus, den es jemals in ihrer Familie gegeben hatte. Der Vater, wütend über sich selbst und der Entwicklung, beschuldigte seine Frau, Ruiza zu weiblich erzogen und ans modeln gebracht zu haben. Das war besonders schlimm, weil er so seinen Nachfolger verlor. Außerdem schien es bei dem jüngeren Sohn auch nicht besser zu laufen, da dieser auch schon viel zu weiblich wirkte, sich schminkte, Röcke trug, etc… Wieder versuchte sein Vater all das persöhnlich wieder zu korrigieren, was diesmal dazu führte das seinem Jüngsten eingebläut wurde, dass er der einzige Erbe war und ihn nicht enttäuschen durfte. Ruiza hatte Mitleid mit Uruha, der nun die ganzen Erwartungen seines Vaters erfüllen musste und dafür hart arbeitete, da er seinen Vater nicht enttäuschen wollte. Es war gewiss nicht leicht mit dieser Last zu leben, aber Uruha machte Ruiza niemals einen Vorwurf, obwohl all dies nicht passiert wäre, wenn Ruiza sich nicht den Einfluss seiner Eltern entzogen hätte. Sein kleiner Bruder freute sich sogar immer sehr, wenn Ruiza zu Besuch kam. Ruiza lächelte mitleidig und besah sich dann prüfend seine Fingernägel. Er hatte sie schwarz lackiert ohne es zu bemerken. Wahrscheinlich hatte er automatisch die Farbe genommen, die momentan am besten zu seiner Stimmung passte. Er stand langsam auf, damit ihm nicht wieder schwindelig wurde und stellte seine Sachen zurück. Er betrachtete sich einen kurzen Moment im Spiegel, bevor er das Bad verließ und ins Schlafzimmer ging. Er öffnete den Schrank und ging hinein. Er lächelte, als er daran dachte, dass früher all seine Klamotten in einen einfachen Schrank gepasst hatten. Inzwischen wurde ein ganzes Zimmer als Schrank geopfert und selbst dieses Zimmer war schon ziemlich voll. Er wählte einen hübschen, blutroten Frauenkimono aus, der eine Maßscheiderung war. Er war voller schöner, kunstvoller Bestickungen und war nur für ein Fotoshooting angefertigt worden. Er hatte ihn behalten dürfen, weil man eh danach keine Verwendung mehr für ihn gehabt hätte. Sein Vater würde ein entsetztes Gesicht machen, wenn Ruiza mit einem Frauenkimono auftauchen würde und genau deswegen hatte Ruiza diesen ausgewählt. Er freute sich jetzt schon wie Blöde bei dem Gedanken daran. Den Kimono über seinen Arm gelegt, verließ er wieder seinen Schrank und breitete ihn auf dem Bett aus. Bevor er sich umzog musste er noch duschen, dann würde er sich anziehen, seine Haare machen, sich schminken und dann würde er in einen Bus steigen und zu sich nach Hause fahren. Er verzog das Gesicht bei dem Gedanken, dass er mit dem Bus fahren sollte. Er könnte natürlich auch seine Managerin bitten ihm ein Taxi zu bestellen, aber er wollte das selber in die Hand nehmen und da er sogar schon wusste, welchen Bus er nehmen musste und dafür nicht, wie er sich ein Taxi rufen konnte, würde er mit dem Bus fahren. Uruha war ihn einmal besuchen gekommen und Ruiza hatte ihn später zur Busstation gebracht und daher wusste er, mit welchem dieser Busse er fahren musste. Dass er tatsächlich dieses Detail behalten hatte, wunderte ihn selber, aber würde sich deswegen bestimmt nicht beschweren und selstamerweise war er sich sogar sicher was den Bus anging. Als er fertig angezogen und gestylet war, betrachtete er sich noch einmal abschätzend im Spiegel, bevor er dann seine Wohnung verließ, nicht ohne vorher seinem Telefon noch einen bitterbösen Blick zuzuwerfen. Es hatte doch die ganze restliche Zeit tatsächlich kein einziges Mal mehr geklingelt. Ruiza zwang sich an etwas anderes zu denken und lief auf direktem Wege zu der Bushaltestelle, einen großen schwarzen Schirm über sich aufgespannt, der ihn vor dem heutigen Dauerregen retten sollte. Wenn er sich nicht irrte, dann müsste jeden Moment ein Bus kommen und das war gut so, denn er hatte nicht die geringste Lust zu warten. Ob er zu spät kam oder nicht interessierte ihn nicht, denn selbst wenn er diesen Bus erwischte, würde er noch später kommen, als seine Mutter ihn gebeten hatte. Das hatte er extra so eingeplant. Er spürte alle Blicke die auf ihm lagen und lächelte zufrieden vor sich hin. Wie immer stand er im Mittelpunkt. Er mochte es, wenn er auffiel und er wusste wie er sich zu verhalten hatte, damit er den Leuten auch etwas bot. Er wusste wie er gehen musste, damit ihm die Männer nachsahen, genauso wie er es auch schaffte, dass die Frauen ihn attraktiv fanden. Jedes gute Model wusste das. Man musste für jede Zielgruppe anziehend wirken und Männer sprachen ganz andere Sachen an, als Frauen. Normalerweise reizte es ihn mehr, den Männern zu gefallen, weil er dies als Mann, als eine größere Herausforderung empfand. Als hübscher, gutgebauter, junger Mann den Frauen aufzufallen, war nicht schwer. Aber einen Mann dazu zu bringen, einen anderen Mann auf den Arsch zu starren, war durchaus kniffliger. Aber das beherrschte er inzwischen auch. Heute aber, konzentrierte er sich auf die Frauen. Er wirkte selber heute sehr weiblich und so köderte er eh automatisch die Männer. Nebenbei wollte er unversehrt ankommen und wenn er Männer in diesem Outfit auch noch provozierte, so war ihm das nicht wirklich geheuer. Er war schließlich seit Ewigkeiten das einzige Mal alleine unterwegs. Ruiza setzte sich an der Bushalte stelle und zupfte vorsichtig seinen Kimono zurecht. Sein Vater würde durchdrehen wenn er ihn so sah. Er lächelte leicht süffisant und fing einen verträumten Blick von einem jungen Schulmädchen auf, dass auf der anderen Straßenseite stand. Er unterdrückte ein Grinsen und zwinkerte ihr zu. Kaum war sie rot geworden und schnell weitergelaufen, hielt der Bus vor ihm und er stand anmutig auf und stieg in den Bus. Er ignorierte gekonnt das Gaffen des Busfahrers und kaufte sich sein Ticket. Die Busfahrt war unerwartet lange, so dass ihm wieder mal klar wurde, wie sehr er sich damals bemüht hatte besonders weit von seiner Familie zu fliehen. Als er bei sich zu Hause ankam, war die Sonne schon untergegangen, aber es regnete unaufhörlich weiter. Auch war es an diesem Tag ziemlich kalt, aber Ruiza hatte sich gegen eine Jacke entschieden, da keine seiner Jacken zu diesem Kimono passten. Die Tür wurde ihm sofort von einem Hausmädchen geöffnet, von dem er schwören könnte, dass er sie noch nie gesehen hatte. Ohne ein Wort zu ihr zu sagen, betrat er das Haus drückte ihr seinen Schirm in die Hand und ließ sich von einem weiterem Hausmädchen zu seiner Familie bringen, die inzwischen wohl schon seit fast einer halben Stunde auf ihn wartete. Als er den Salon betrat waren nur seine Eltern anwesend und unterhielten sich leicht ungehalten miteinander. Kaum hatte Ruiza das Zimmer betreten, brachen sie das Gespräch ab und seine Mutter kam auf ihn zugeeilt. „Ruiza! Schatz, wie schön dich zu sehen.“ Er sah ihren bewundernden Blick, als sie sein Erscheinungsbild musterte, aber sie versteckte ihn schnell wieder. Schließlich war ihr Mann anwesend. Sie umarmte ihn mütterlich und strich über seine Haare. Sie sagte nichts zu ihnen, aber er wusste, dass sie bemerkt hatte, dass er zum Friseur musste. Inzwischen war sein Vater auch zu ihm getreten. Von ihm bekam er keine Umarmung und auch sonst keine Geste, die vermuten ließ, dass er seinen Sohn vermisst hatte. Auch der missbilligende Blick und das Kopfschütteln über Ruizas Auftreten war nicht übersehbar, doch zu Ruizas Verwunderung, sagte er nichts. Sie setzten sich alle auf eines der teuren Sofas und bekamen von einer weiteren Bediensteten ein Getränk, während seine Mutter nach Uruha schickte. Ruiza musterte seine Mutter verstohlen aus den Augenwinkeln. Er hatte sie immer als junge dynamische Frau in Erinnerung gehabt, da sie sehr früh geheiratet und Kinder bekommen hatte. Tatsächlich hatte sie gerade Mal mit 19 Ruiza bekommen und mit 24 Uruha. Inwischen war sie also erst 40 Jahre alt. Aber sie sah älter aus. Sie hatte Falten bekommen und wirkte müde. Sein Vater dagegen, der sowieso 8 Jahre älter als seine Frau war, sah genauso streng und missmütig aus, wie er ihn in Erinnerung hatte. „Du hast deine Haare gebleicht.“ Diese Feststellung seines Vaters durchbrach die unangenehme Stille, die sich über den Raum gelegt hatte. Ruiza fasste sich unwillkürlich ins Haar und zupfte leicht an einer Strähne. Er hatte vergessen, dass sie das noch nicht wussten. Die Haare hatte er nun schon fast sein fünf Monaten so. Er war verwundert, dass er es tatsächlich so lange geschafft hatte, alle Anrufe seiner Mutter zu ignorieren. Er seufzte leise. Seine Glückssträhne war also vorbei. Dass er hier saß, war der eindeutige Beweis. Ab jetzt ging es also abwärts. Immer weiter auf die Hölle, mit anderen Worten sein Elternhaus, zu. „Ja, aber schon länger. Meine Agentin meinte, dass würde mir sicher gut stehen und ich würde damit reifer wirken.“ Es wäre unhöflich gewesen, nicht zu antworten, aber er bezweifelte, dass sein Vater überhaupt richtig zugehört hatte. Kaum hatte er den Mund wieder geschlossen, ging eine Tür auf und Uruha betrat den Raum. Ruiza lächelte erleichtert darüber, dass er nicht mehr alleine mit seinen Eltern hier eingesperrt war und stand auf um seinen kleinen Bruder zu begrüssen. „Waaah~ Die Haare sind geil Rui!“ Uruha war zu ihm getreten, hatte ihn kurz umarmt und friemelte jetzt begeistert an Ruizas Haaren rum. Im Gegensatz zu seinen Eltern, hatte Uruha gewusst, dass Ruiza sich die Haare gebleicht hatte, da sie regelmäßig miteinander telefonierten. Ruiza fühlte sich schuldig, dass Uruha nun doppelt unter ihren Eltern zu leiden hatte und fühlte sich auch verpflichtet, ihn wenigstens nicht ganz alleine damit zu lassen. Uruha hätte wahrscheinlich noch ewig lange Ruizas Haare begutachtet, aber sein Vater zog rasch einen Schlußstrich, indem er Uruha barsch anfuhr, dass er sich setzen solle. Dem Älteren der beiden Brüder entging nicht, dass Uruha zusammenzuckte, bevor er aprupt verstummte, einen Schritt zurück wich und sich setzte. Trotzdem lächelte er. „Warum bist du denn davon so begeistert? Du hast deine Haare doch seit Ewigkeiten schon gebleicht!“ Ruiza versuchte die Stimmung um Uruhas Willen etwas aufzulockern, aber es schien nicht ganz klappen zu wollen und Uruha lächelte nur schwach zu diesem Satz und nickte leicht. Also warteten alle Anwesenden nur darauf, dass die Zeit rasch vorbei ging und ein Hausmädchen ihnen mitteilen würde, dass das Essen serviert wäre und sie alle zu Tisch gehen könnten. ~~~tbc~~~ So, damit haben wir dann wohl das große Geheimnis um Ruiza gelüftet XD Seine familie ist in meinen augen noch schlimmer als die von Hizumi, weil Hizumis Familie ist es auf eine liebenswerte art... >.< Ich hoffe wirklich es hat euch gefallen. Preisfrage: Wer weiß, wer der blonde, kleine, seelig grinsende Junge ist? *grien* Ich wüsste gerne ob jemand das herausfindet. Überhaupt...es gab noch zwei Charas, die ihr kennen müsstet, aber vielleicht nicht bemerkt habt, weil sie nur nebenbei und nicht namentlich erwähnt wurden. Wenn sie jemand findet, würde ich mich sehr freuen ^.~ (so nebenbei, bisher war keiner der einen tipp abgegeben hat richtig und nein, tasuki, das model, welches mit Ruiza arbeitete, gehört nicht dazu. Der wird nicht mehr vorkommen ^^) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)