Zum Inhalt der Seite

School of life

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

1.4

Gut, ich habs diesmal verpasst allen eine Ens zu schicken und dort auf die Kommentare zu antworten, also mach ich das mal kurz hier.

Es tut mir auch schrecklich leid, dass es mit dem Kapitel so lange gedauert hat. Meine Beta war ziemlich krank. >.< Also hier die etwas längere vorrede... *drop*werd mich wahrscheinlich wieder auf ens verlegen*
 

@DaRk_tEaRs: Daaanke für den lieben Kommentar. An das schnell weiterschreiben, hab ich mich ja eigentlich gehalten, nur mit dem hochladen bin ich nicht so hinterher gekommen. Aber ich werde versuchen mich zu bessern. Damit die Wartezeit nicht mehr so lange ist. *es sich fest vornimmt*
 

@Rinaiyoko: Ja, es ist wie gesagt länger geworden und das mit dem aneinander gereihtem muss ich auch bestätigen und wie gesagt, ist dies nur der Fall, weil ich Angst hatte das es zu viele Kapitel werden und einige Kapitel im 3. zusammengefasst habe. Ich hoffe es hat nicht allzusehr gestört.
 

@DeathAngel: Jap, das mit dem Bescheidsagen mach ich gerne. Was du inzwischen wahrscheinlich schon gesehn hast, da meine ens wahrscheinlich ankommen wird, bevor das Kapitel von mexx freigeschaltet wird, logischerweise XD Freut mich sehr, dass es dir gefallen hat.
 

@Nica-Shin: Ahh, dir hat das mit der Tür gefallen. Ich liebe diese Stelle ^.^ Da konnte ich mal wieder meine Verrücktheiten einbauen. Das freut mich immer sehr. Und zu Ni~ya: Ich muss leider sagen, dass er später vorkommen wird, als ursprünglich geplant. Er wird vorkommen und auch eine, so finde ich, sehr schöne, wichtige Rolle haben, aber es dauert noch ein wenig.
 


 

~~~1.4~~~I dreamed a long time of you~~~1.4~~~
 


 

Ruiza überprüfte zum zwanzigsten Mal, ob er hier richtig war. Er hatte sich einfach nicht vorstellen können, dass Hizumi an solch einem Ort lebte.

Die Gegend war so ziemlich das Letzte und er selber wäre niemals auf die Idee gekommen, an so einen Ort zu ziehen. Aber er musste hier richtig sein, denn seine Managerin hatte ihn hingefahren und sie irrte sich nie.

Den Zettel, auf welchem mit ordentlicher Schrift stand, welches Stockwerk und welche Wohnung die richtige war, hatte sie ihm noch zur Sicherheit in die Hand gedrückt und noch einmal schaute Ruiza unsicher auf diesen, um die Richtigkeit zu überprüfen.

Alles richtig. Er sah sich um und rümpfte leicht die Nase, als sein Blick auf die abblätternde Farbe der Wände im Hausflur viel.

Der Fahrstuhl war kaputt gewesen und Ruiza hatte die 10 Stockwerke hochlaufen müssen. Nicht unbedingt gut für seinen Kreislauf und kaum war er oben angekommen, hatte er sich erstmal setzen müssen, um nicht umzukippen. Inzwischen hatte er sich wieder erholt und Hizumis Wohnung anscheinend gefunden.

Er seufzte und drückte letztendlich doch auf den Klingelknopf, aber nicht ohne sich danach die Hand an einem Taschentuch abzuwischen.

Es dauerte nicht lange, bis Hizumi die Tür geöffnet hatte.

Ruiza beachtete den strahlenden Älteren nicht sonderlich, sondern blickte neugierig an diesem vorbei in die Wohnung.

Klein. Sehr klein. Er hatte aus irgendeinem absurden Grund erwartet, dass Hizumi eine größere Wohnung bewohnte.

Als Ruiza auch auf das wiederholte Räuspern Hizumis nicht reagierte, machte dieser sich schon so einige Sorgen um die schlanke Gestalt vor sich, obwohl der aufmerksame, neugierige Blick eindeutig zeigte, dass er allem Anschein nach einfach ignoriert wurde und von kürzlichen Ereignissen geschult, schloss Hizumi die Tür ohne ein Wimpernzucken wieder, ohne Ruiza vorher reinzulassen. Wenn der ander ihn nicht beachten wollte, dann sollte er es halt lassen.

Er wartete einen kurzen Augenblick vor der verschlossenen Tür und hatte schon fast Angst, dass der andere wieder gegangen war. Aber nach ein paar Sekunden verblüffter Stille, betätigte Ruiza draußen noch einmal den Klingelknopf. Leicht verärgert hatte er auch tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, jetzt einfach wieder das Weite zu suchen, aber er musste diesen Job durchziehen. So schwer es auch werden mochte.

Er hatte sich gegen seine Agentin gestellt und den Job angenommen und jetzt würde er diesen auch zu Ende führen.

Als die Tür ein zweites Mal für ihn geöffnet wurde, unterdrückte er die Verlockung Hizumi ein weiteres Mal zu ignorieren und einfach einzutreten und sah dem anderen dafür direkt in die Augen.

Sein Blick wurde erwiedert und ein leichtes Lächeln legte sich über Ruizas Lippen. Hizumi hatte doch tatsächlich den Mut gehabt, ihm die Tür einfach vor der Nase wieder zuzuknallen und sah ihm jetzt mit festem Blick in die Augen. Das Ganze wurde von Minute zu Minute interessanter. Er hätte nicht erwartet, dass ausgerechnet der Stotterer sich traute so mit ihm umzuspringen, besonders weil er sonst immer alles bekam und erreichte was er wollte und die Leute ihm immer alles durchgehen ließen.

Von dem Lächeln seines Angebetenen besänftigt trat Hizumi zur Seite und ließ diesen in seine Wohnung. Er war schon fast im Delirium, weil Ruiza ihm einen Blick geschenkt und dann sogar noch gelächelt hatte. Wäre vielleicht doch besser gewesen, wenn Ruiza ihn weiter ignoriert hätte. Wenn das nämlich so weiterging, würde er sich kaum auf seine Arbeit konzentrieren können.

Hizumi beobachtete Ruiza dabei, wie dieser in seine Wohnung ging, sich die Schuhe und die Jacke auszog und beides zur Seite räumte. Er ertappte sich dabei, wie er fasziniert jede Bewegung des Blonden in sich aufsog und wenn er die Beherrschung total verloren hätte, dann hätte er bestimmt angefangen zu sabbern.

Er schloß die Tür zu und ermahnte sich innerlich dazu Haltung zu bewahren. Er würde sich hier nicht vor Ruiza zum Affen machen und vor allem ging es hier nicht nur um seinen Eindruck bei dem Anderen, sondern auch um sein Studium und das würde er sich nicht durch seinen Hormonspiegel zerstören lassen.

Er seufzte und warf nocheinmal einen sehnsüchtigen Blick zu dem Anderen und zuckte sofort zurück, als er dessen Blick streifte.

„Du hast eine…“

Ruiza sah sich wieder in der Wohnung um und suchte nach Worten. Er wollte nicht, dass der Stotterer ihn falsch verstand. Vielleicht sollte er doch besser gar nichts über die Wohnung sagen. Gewiss, Hizumi besaß eine Wohnung mit Schlafzimmer, Wohnzimmer, Bad, Küche und Balkon, aber in Ruizas Augen, der ganz andere Größenordnungen gewöhnt war, wirkte die ganze Wohnung wie Liliput.

Hizumi nickte stolz wie Oskar, nicht bemerkend, worauf Ruizas Aussage sich genau bezog.

„Ja, ich bin ziemlich froh, dass ich so viel Platz habe. Ich könnte das aber nicht bezahlen, wenn meine Großeltern mich nicht unterstützen würden.“

Er wollte schon ansetzen um etwas von diesen zu erzählen, hielt sich dann aber noch im letzten Moment zurück. Er wollte Ruiza nicht sofort mit seiner verrückten Familie schocken. Wenn es denn tatsächlich so kommen würde, dann würde er sie noch früh genug kennenlernen. Und zwar wirklich früh genug.

Ruiza blinzelte verwirrt und sah sich noch einmal um. Fand Hizumi die Wohnung groß? Wieso? Er wollte nicht abfällig wirken, aber die ganze Wohnung hier war ein Witz im Gegensatz zu seiner.

Sie war zwar sehr hübsch und geschmackvoll eingerichtet und Hizumi schien sehr viel ordentlicher zu sein als Ruiza, aber Ruiza fühlte sich hier drin ziemlich eingesperrt.

Sein Blick fiel schließlich auf eine Puppe, ähnlich einer Schaufensterpuppe. Er hatte solche Puppen schon öfters gesehen, aber er kannte keinen Begriff für sie. Er wusste das Designer teilweise an ihnen nähten und mehr nun auch nicht.

Er besah sich die Kleidung, die diese Puppe trug genauer und lächelte zufrieden. Hizumi wusste anscheinend wie man nähte. Die Kleidung gefiel ihm so in 3D noch besser, als auf dem Blatt.

„Das soll ich also anziehen?“

Er sah aus den Augenwinkeln wie Hizumi, der ihn die ganze Zeit beobachtet hatte, nickte.

Er hatte schon mitbekommen, dass die Augen des Schwarzhaarigen die ganze Zeit auf ihm geruht hatten, aber er wusste nicht genau was er davon halten sollte, also hatte er einfach nicht reagiert.

Hizumi trat zu ihm und löste einige Nadeln, die die Kleidung an der Puppe hielten. Nach ein paar gequetschten Sekunden hielt er die Sachen in den Händen und gab sie Ruiza.

Er deutete auf sein Badezimmer.

„Da kannst du dich umziehen.“

Wieder verfolgte er Ruiza mit den Augen, als dieser zum Bad ging um sich umzuziehen und ließ sich zum Warten auf das Sofa nieder. Er hatte erst mit dem Gedanken gespielt, Ruiza vorzuschlagen, dass er sich hier umziehen könnte, aber die Idee war nahezu lächerlich. Der Blonde würde niemals darauf eingehen und Hizumi wollte Ruizas Reaktion darauf lieber gar nicht erst genau wissen.

Heute würde er nochmal alles genau abstecken und dann bis zur nächsten Woche fertig nähen. Dann würden sie sich wiedertreffen und er würde nocheinmal überprüfen, ob alles richtig saß.

Wenn das der Fall war, musste er nur noch einen Termin mit Kaoru ausmachen und sie würden die Fotos machen. Danach würde er die Kleidung von Ruiza der Klasse vorstellen lassen und damit wäre die Sache gegessen.

Hizumi seufzte und legte den Kopf in den Nacken. Das hörte sich nach einer so verdammt kurzen Zeit an. Er würde Ruiza in ein paar Wochen vielleicht nie wieder sehen. Dann hatte er seine Eins, aber alles andere hatte sich in Luft aufgelöst.

Wenn er das ganze irgendwie herauszögern könnte, dann würde er es tun, obwohl er Ruiza immer noch nicht kannte. Oder gerade deshalb?

Er wusste das der Andere sich seltsam benahm. Okay, sie waren sich so ziemlich fremd und wusste gar nichts über Ruiza. Aber das konnte man ändern.

Er erinnerte sich selber an seinen Plan, Ruiza für sich zu gewinnen und stand auf, als er hörte wie dieser wieder die Tür aufschloß und schließlich aus dem Bad kam.

Hizumi schluckte schwer und drehte sich widerwillig um, um nach seinen Nadeln zu greifen.

Er hatte gewusst das Ruiza die Sachen stehen würden und er hatte gewusst, dass die Sachen an manchen Stellen Haut zeigten, aber das seinen Blick schon jetzt, bevor die Kleidung fertig war, nicht abwenden konnte, hätte er nicht erwartet.

Er drehte sich wieder zu dem Wartenden um und näherte sich ihm mit hämmernden Herzen.

„Halt einfach still, okay?“

Er hatte noch nie so Probleme gehabt, sich beim Arbeiten zu konzentrieren. Er musste sich mit aller Macht zurück halten, Ruiza nicht mehr als nötig zu berühren, genoss dafür aber jedesmal, wenn seine Hände kurzzeitig auf Ruizas nackter Haut auflagen oder wenn er ihn überhaupt richtig berühren durfte.

Dieser ließ alles ruhig über sich ergehen und wagte kaum sich zu bewegen. So gut es aus seiner Position aus ging, beobachtete er Hizumi und biss sich jedesmal auf die Unterlippe, wenn die kalten Hände über seine warme Haut strichen.

Entweder hatte er inzwischen schon Halluzinationen oder der Andere ließ seine Hände von Mal zu Mal länger an den Stellen liegen, wo sie seine Haut strichen. Widerwillig biss er sich auf die Unterlippe.

Er hasste das Gefühl, dass Hizumi gerade in ihm auslöste und er wäre am liebsten sofort aus der Wohnung geflohen. Seine letzte Beziehung war noch in der Schule gewesen, aber nachdem er seinen Abschluss gemacht hatte, war Schluss gewesen und seitdem hatte er keinen Gedanken mehr an eine feste Beziehung verschwendet.

Ruiza seufzte und fing an mit Hizumi zu reden. Er brauchte eine Ablenkung und da er sich nicht großartig bewegen konnte, fiel ihm nichts anderes ein.

„Wunderst du dich?“

Hizumi schielte verwirrt zu dem Anderen hoch und steckte die Länge des unterem Saumes ab.

„Worüber soll ich mich wundern?“

„Dass die Kleidung, schon bevor sie fertig ist, so wirkt?“

Ruiza lächelte zufrieden, als er sah wie Hizumi nickte. Aber wider der Erwartungen Hizumis sagte Ruiza dazu nichts mehr, sondern sah nur sehr zufrieden mit sich aus.

Er zuckte mit den Schultern und fuhr mit seiner Arbeit fort.

„Wenn die Kleidung fertig ist, was muss ich dann genau machen?“

„Du lässt dich fotografieren und musst die Kleidung meinem Kurs vorstellen.“

Ruiza nickte leicht. Das waren keine schwierigen Aufgaben. Fotoshootings waren für ihn der Alltag und er war auch schon oft genug auf dem Laufsteg gewesen.

Ruiza war erleichtert, als Hizumi ihm sagte, dass er sich wieder umziehen konnte. Von Minute zu Minute hatte er sich beobachteter von dem Anderen gefühlt und ihm wurden immer mehr die Berührungen bewusst.

Er fragte sich ob ab jetzt jedes ihrer Treffen so ablaufen würden und die Vorstellung machte ihm Angst. Das war anders als das was er gewohnt war. Normalerweise konnte er völlig unberührt da stehen und das Ende abwarten, aber bei Hizumi hatte er darauf gehofft, dass dieser endlich fertig werden würde und ihn entlasse.

Und umso länger er darauf gewartet hatte, desto länger schien Hizumi zu brauchen. Seine Bewegungen wurden immer langsamer und selbst wenn er sich das wirklich nur einbildete, ihm schien als würde Hizumi es ausnutzen ihn zu berühren.

Hizumis Gesichtsausdruck war Gold wert gewesen, als er erfuhr, dass Ruiza von seiner Managerin abgeholt wurde. Hizumi kam es seltsam vor, dass ein Erwachsener Mensch wie Ruiza nirgendwo alleine hingehen konnte, denn soweit er das mitbekam, ging Ruiza tatsächlich nirgendwo alleine hin.

Er bekam sogar bei ihrem nächsten Treffen, während er arbeitete und Ruiza still hielt, heraus, dass Ruizas Managerin alles für ihn organisierte. Ruiza bekam Lebensmittel geliefert, hatte eine Putzhilfe, einen Pieper, der dafür sorgte, dass Ruiza immer mitbekam, wenn er wegmusste und ihm wurden die Finanzen organisiert.

Im Grunde musste Ruiza sich um gar nichts anderes kümmern, als ums gute Aussehen und wenn Hizumi solch ein Leben leben müsste, wäre er mit Sicherheit sehr unglücklich gewesen. In seinen Augen musste er mindestens ein wenig Anteil an seinem eigenen Leben haben und sich nicht alles von Anderen organisieren lassen.

Er wollte sich nicht jeden Schritt und Tritt von Anderen vorkauen lassen und er fragte sich ernsthaft, was für ein Mensch Ruiza denn war, dass er damit zufrieden war.

Er musterte Ruiza von oben und unten, wie er mit ausgestreckten Armen vor ihm stand.

Okay, ein verdammt gut aussehender Mensch. Mit einem perfektem Körper noch dazu. Er hatte zwischendurch gedacht, dass die Treffen mit Ruiza, wenn er ihn ganz aus der Nähe betrachten konnte, ihm klar machen würden, dass dieser doch gar nicht so perfekt war, wie er auf all den Fotos immer wirkte.

Aber diese Treffen hatten nichts an seiner Meinung in der Beziehung verändert. Außer vielleicht, dass er feststellte, dass Ruizas Charakter sehr anders war.

Vorher hatte er immer erwartet, dass der Andere ruhig wäre, vielleicht etwas zurückhaltend. Vorallem hatte er ihn sehr freundlich und sanft eingeschätzt. Natürlich war er darauf vorbereitet gewesen, dass all das auch nicht zutreffen könnte, aber Ruiza hatte auf den Bildern einfach so gewirkt.

Er seufzte und packte alle seine Nadeln zusammen.

Jetzt, nach ihrem zweiten Treffen war endlich alles fertig. Er musste zu guter Letzt nicht mehr bis spät abends aufbleiben und nähen.

Er freute sich sehr darauf, dass er endlich mal durchschlafen konnte.

Er sah Ruiza an und grinste schief.

„Wir sind fertig. Du kannst dich umziehen gehen und dich abholen lassen.“

Ruiza runzelte die Stirn und sah ihn fragend an. Anscheinend hatte Hizumi unabsichtlich verächtlich geklungen, als davon gesprochen hatte, dass er sich abholen lassen konnte, denn Ruiza sah verärgert aus und klang auch eindeutig so, als er zurückfragte:

„Wie meinst du das?“

„Na ja…du lässt dich doch immer abholen und rumkutschieren, oder hab ich das falsch verstanden?“

Hizumis Stimme klang eigentlich ziemlich ruhig, während er das sagte, doch im selben Moment als die Worte seinen Mund verließen, hätte er es am liebsten wieder rückgängig gemacht.

Diesmal war sogar seine Wortwahl ins Abfällige gerutscht und er sah schon wie Ruizas Gesicht sich verdunkelte und die dunklen Augen gefährlich blitzten.

„Lass es nicht an mir aus, dass du kein Geld dafür hast und überall zu Fuß hin musst!“

„Kein Geld? Als wenn das an deinem Geld liegen würde…Pah! Du wirst so verhätschelt, weil du gut aussiehst und aus keinem anderen Grund, mein Lieber.“

„Du solltest besser den Mund halten, wenn es um mein Aussehen geht. Denn offensichtlich, scheinst du mich ja nicht gerade hässlich zu finden, denn normal ist dieses Begrapschen beim Abstecken nicht!“

Ruizas Stimme war eindeutig lauter geworden und er hatte die Arme in die Seiten gestämmt. Er funkelte Hizumi, der inzwischen genau vor ihm stand, wütend und leicht triumphierend an. Er hatte seinen Trumpf ausgespielt und wartete nun nur auf eine Antwort, bereit dem Anderen danach wieder irgendwas vorzuwerfen, war es noch so unsinnig.

In seiner Wut darüber, dass der Andere sich über ihn und sein Leben lustig gemacht hatte, dachte er weniger darüber nach wieviel Sinn hinter dem steckte was er sagte und was er damit verursachte.

Das Selbe galt allerdings auch für Hizumi. Der Schwarzhaarige fühlte sich ertappt und suchte nach irgendeinem Weg wieder von sich abzulenken. Er musste irgendwas sagen, sonst würde das der Beweis sein, dass Ruiza Recht hatte und das konnte er nicht zulassen.

„Ach, hat dir das auch deine Managerin eingebläut? Denn alleine bist du da doch sicher nicht drauf gekommen! Mal im Ernst, wie kann man nur so unselbstständig sein wie du? Gibt es überhaupt etwas, was du machst? Irgendwas, was deine Managerin dir nicht schon so vorbereitet hat, dass du kaum noch was zu tun hast? Ich wette, dass nicht! Im Grunde brauchst du überhaupt nichts selber zu machen und wahrscheinlich kannst du das auch gar nicht. Du kannst also überhaupt nich abfällig über mich reden, denn ich stehe über dir! Ich erledige meine Angelegenheiten selber!“

Hizumi holte tief Luft und sah direkt in die dunkel blitzenden Augen Ruizas. Der Andere stand genau vor ihm und einen Moment dachte Hizumi, er würde gleich ausholen und ihn schlagen, aber es passierte nichts.

Sie standen nur ruhig genau vor einander, von dem Streit noch aufgewühlt. Wenn jemand mit einem Lineal hingegangen wäre und den Abstand zwischen ihren Nasenspitzen gemessen hätte, dann wären es wahrscheinlich höchstens 2cm gewesen.

Es herrschte eine angespannte Stille im Raum und jeder hörte nur den Atem des jeweils anderen.

Egal wie Ruiza sich anstrengte, er schaffte es nicht seinen Blick zu befreien. Er sah genau in die Augen seines Gegenübers, aber er konnte seinen Blick nicht abwenden. Erst als Hizumi seinen Blick abwand und über Ruizas Gesicht gleiten ließ, konnte er auch endlich woanders hin schauen. Er betrachtete die feinen Gesichtszüge, sein Haar, seine Lippen.

Den Entschluss, den letzten Raum zwischen ihnen zu überbrücken, fällten sie beide gleichzeitig und nachdem sie sich einige Sekunden noch wütend von dem Streit gegenübergestanden hatten, hatten sie nun einen anderen Weg gefunden ihre Wut abzubauen.

Kaum hatten ihre Lippen sich berührt, schlang Ruiza auch schon die Arme um Hizumi und schloß die Augen. Er wusste nicht von wem der Kuss eigentlich ausging, da er von beiden Seiten aktiv beeinflusst wurde. Ruiza spürte die Hände Hizumis die über seinen Körper fuhren, als würde er ihn zum ersten Mal berühren. Wahrscheinlich war es auch wie ein erstes Mal, da Hizumi dies erstmalig mit gutem Gewissen tun konnte.

Er wurde an den Anderen gedrückt und der Kuss, welcher sowieso schon von Anfang an fast als wild bezeichnet werden konnte, wurde noch verinnigt.

Ruiza drängte seine Zunge zwischen Hizumis Lippen und spürte kurz darauf, wie sich diese freiwillig weiter öffneten und die andere Zunge ihm entgegenkam.

Keiner der beiden wollte bei diesem Kuss den Kürzeren ziehen und der Kuss schien noch eindeutig von dem vorgehenden Streit geprägt zu sein. Er wirkte mehr wie eine Fortsetzung des Streites, als wie ein Austausch von Zärtlichkeit.

Ihre Körper waren fest gegeneinander gepresst, genauso ihre Münder. Jeder versuchte die Übermacht über den anderen zu bekommen und so schafften sie es sogar aus einem Kuss, einen kleinen Streit zu machen.

Weder Ruiza noch Hizumi wollten nachgeben, weil damit dann auch eindeutig schon festgelegt wurde, wer von ihnen den aktiveren Part übernahm und keiner wollte unterliegen.

Schließlich gab aber doch derjenige der beiden nach, der es schon gewohnt war, dass er zurückstecken musste: Ruiza.

Hizumi, der bisher nur Beziehungen mit dem anderen Geschlecht hatte, war es nicht gewohnt, dass ihm jemand seinen Platz streitig machen wollte in der Beziehung und auch nicht gewillt, mal den anderen Part auszuprobieren.

Das Nachgeben des Blonden bemerkend, drängte Hizumi diesen gegen die nächstbeste Wand. Seine Hände waren endlich zur Ruhe gekommen und lagen auf der bloßen Haut Ruizas. Er wusste das Ruiza, nah wie sie sich nunmal gerade waren, spüren konnte, dass er erregt war, aber da der Anderen ihn auch bisher noch nicht weggestoßen hatte, fühlte er sich sicher und als sich der Druck in seinen Nacken, verursacht von Ruizas Hand, noch verstärkte, erst recht.

Er hatte erst das Klingeln des Telefons ignoriert und wollte damit fortfahren, über die blasse, weiche Haut zu streicheln, aber da das Klingeln einfach nicht aufhören wollte, löste Hizumi schließlich widerwillig den Kuss und entließ Ruiza aus seinem Griff.

Leicht außer Atem ging er zum Telefon und nahm ab.

Im Hintergrund lehnte Ruiza noch an der Wand. Er legte den Kopf in den Nacken, schloß kurz die Augen und seufzte.

Oh mein Gott… er hatte den Stotterer geküsst. Und nicht irgendwie geküsst. Nicht so ein kleines Küsschen auf den Mund und das wars. Er sah sich verzweifelt um und blieb an Hizumi mit dem Blick hängen. Dieser hatte ihm den Rücken zu gedreht und diskutierte mit irgendwem am Telefon. Er schien ziemlich aufgebracht. Weswegen wohl?

Weil sie gestört wurden? Er hatte natürlich bemerkt, wie Hizumis Beule in der Hose immer weiter angeschwollen war und hätten sie so weiter gemacht, konnte er nicht versichern, dass er ungerührt geblieben wäre.

Er war es ja jetzt schon nicht. Er fasste sich an seine glühenden Wangen. Wenn sie so weiter gemacht hätten, dann wären sie mit Sicherheit gleich im Bett gelandet, wenn Hizumi ihn nicht gleich …

Ruiza schüttelte bestimmt den Kopf. Das war Unsinn. Sie kannten sich gerade erst und er schlief bestimmt nicht mit jedem Nächstbesten.

Er stieß sich von der Wand ab, schnappte sich in Windeseile seine eigenen Klamotten und zog sich so schnell um, wie er nur konnte.

Als er fertig war, war Hizumi immer noch sehr aufgebracht mit jemanden am Telefon am reden. Ruiza widerstand der Versuchung Hizumis Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und verließ ohne ein weiteres Wort zu Hizumi dessen Wohnung.
 

„Aber meine Narbe schmerzt!“

„Ich weiß, es wird morgen regnen…“

„Sag das nicht in diesem Ton mein Sohn! Du weißt das trifft immer zu. Ahja und vergiss nicht, dass es kalt wird.“

„Das auch noch? Im Sommer?“

„Es hat in meinem kleinen Finger gezogen!“

„Aber es ist Sommer, Opa!“

„Mein kleiner Finger ist sehr zuverlässig!“

„Entschuldige…du hast natürlich Recht…“

„Das du auch immer so misstrauisch sein musst. Alle anderen aus der Familie stellen sich auf das Wetter ein, nur du nicht, Hizumi. Wieso willst du immer nass werden?“

„Ich steh auf Erkältungen….“

Hizumi wollte noch weiterreden, wurde aber von einem Türkrachen unterbrochen.

Er hielt inne und sah sich um. Kein Ruiza. Er sah seine Kleidung feinsäuberlich über den Stuhl gelegt. Alle anderen Hinweise, dass der Jüngere hier gewesen war, hatte dieser mit sich genommen.

Hizumi sah an sich runter, okay, nicht alle Beweise.

„War das ein Donnern da bei dir? Ich wusste doch, dass es heute Gewitter geben würde! Gestern hat nämlich meine Nase gejuckt!“
 


 

~~~tbc~~~
 


 

Joa, damit wäre das Kapitel auch wieder abgeschlossen. Und nächstes mal kommt dann mein Megakapitel XD. Das längste das ich bisher geschrieben hab, obwohl das vorletzte Kapitel nah dran kommt *lol*.

Für alle die eine Orientierung haben wollen, wieviel Unterkapitel es noch geben wird:

Ich habe inzwischen das neunte Kapitel abgeschlossen und bin jetzt dabei das letzte zu schreiben. Jedenfalls hoffe ich, dass ich den rest in das letzte reinbekomme. Es gibt also insgesamt 10 unterkapitel, höchstens 11 und dann werde ich Kapitel 2 anfangen. ^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shimizu-chan
2009-11-07T10:57:22+00:00 07.11.2009 11:57
uh wie geil is das denn
erst streiten und dann an fangen rumzumachen >////<
echt geil, zum tot lachen *lach*
und dann der anruf von hizus opa
tolles thema, morgen wirds regnen meine narbe hat gejuckt XDDDD
oh man echt ne verrückte familie...
und auch noch bei so ner heißen zene stören
na ja vielleicht stekt da ja shizumi da hinter, und woll hizu ergärn
*dir n keks schenk* *grins*
LG
shimi-chan^^
Von:  klene-Nachtelfe
2009-10-26T19:58:22+00:00 26.10.2009 20:58
Ui...das Kappi war genial!!! *freu*
Hehe...einfach klasse!!!!
LG^^
Von: abgemeldet
2006-12-11T16:08:16+00:00 11.12.2006 17:08
ach wie geil ! das Kapitel ist so dolle !
magste mir vll chapi 5 schicken ?

shcreib bitte schnell weider!

das cainschen
Von: abgemeldet
2006-11-25T16:01:10+00:00 25.11.2006 17:01
ahhawww~ *so glücklich das es die FF endlich wiedergefunden hat* *Q*
..magst du bitte gaa~nzschnell weiterschrieben oder uploaden XD was auch immer XD
ich find das Kapitel so genial °___° und überhaupt >D
Von: abgemeldet
2006-10-23T18:45:55+00:00 23.10.2006 20:45
Erst mal *freu freu* weil es endlich weiter geht.
Und dann: Aaahhh!!! Sie haben sich endlich geküsst! Toll! Endlich gehts zur Sache. XD
Aber in Hizumis Familie dreht auch jeder am Rad, oder? Sein Großvater auch noch... *stöhn* Wie hält Hizumi das nur aus? (Du lässt ihn ganz schön leiden) Und dann stört der die beiden auch noch in so nem wichtigen Moment wegen so nem Schwachsinn... *Haare rauf*
Aber genug davon. Tolles Chapi. Mach weiter so.
Von: abgemeldet
2006-10-22T13:41:11+00:00 22.10.2006 15:41
Wow, also dieses Kapietel ist waaaa~hnsinnig toll!!!!!!!!
Die Atmosphäre wärend der Anprobe kann man sich total gut vorstellen und die Einleitung zum Strei war auch toll und ab dann XXD
Damit hätte ich nicht gerechnet, das ist echt eine super Wende!! Ich hab gedacht, das Riuza gleich einfach so abhaut XD
Echt toll, schön weiter so!!! Ich freu mich jetzt schon mega doll
^_____^
Von: abgemeldet
2006-10-22T07:46:59+00:00 22.10.2006 09:46
Wow! Was für ein geiles Kappi *.*
Diesen 'Streit' hast du total gut beschrieben! Ich bin fasziniert von deinem Schreibstil! ^.-
Kannst du mir dann immer ne ENS schreiben, wenns weitergeht? Ich werd dir dann auch immer ein Kommi schreiben *lol*
CU
*freut sich schon aufs nächste Kappi*
*FREU*
Von: abgemeldet
2006-10-21T21:34:21+00:00 21.10.2006 23:34
juhuuuu~
*freu*
endlich
^-^
die story ist klasse wie immer
*zwinker*
ich freu mich mit jedem mal mehr auf das nächste kapitel


Zurück