Parasitäre Lebensform von Elster (Schuldig & Aya) ================================================================================ Kapitel 6: Aufgeflogen ---------------------- Es war Donnerstag, es war halb zwölf und Aya war vor mindestens vier Stunden zur Arbeit verschwunden. Schuldig war gerade erst aufgewacht, stand jetzt unter der Dusche und holte sich einen runter. Sein Liebesleben litt ganz schön unter seinem Aufenthalt hier. Na ja, er war in vielerlei Hinsicht auf Entzug. Vielleicht könnte er ja was mit Aya anfangen... Er unterbrach den Gedanken. Nein, nein, nein! Aya war gar nicht gut! Schuldig hatte sich eigentlich immer an den Grundsatz gehalten, in eine Beziehung nie mehr zu investieren, als das Geld für ein paar Drinks und ein Kondom. Aya rumzukriegen dagegen, würde wahrscheinlich nur in Arbeit ausarten und noch dazu viel Zeit kosten. Außerdem musste er sich eingestehen, dass er vor Aya ein gewisses Maß an Respekt empfand. Das passierte ihm nicht oft. Aber es gab ja auch nicht viele Menschen, die mit ihm fertig wurden und Aya war in dieser Hinsicht schon ziemlich beeindruckend. Die Fähigkeiten, die sich da abzeichneten, waren Schuldig nicht geheuer. Jedenfalls musste er aufpassen. Mit Leuten zu schlafen, die man respektierte war gefährlich, da konnte alles möglich passieren... Und dann war da ja auch noch diese Kleinigkeit, dass Aya ihm das Leben gerettet hatte. So sehr Schuldig sich auch darüber wunderte und so sehr sich Aya in den vergangenen Tagen gewünscht hatte, er hätte es nicht getan, Fakt war doch, dass Schuldig ohne ihn ziemlich tot wäre. Es war geradezu erschreckend, wie sehr Schuldig sich dazu zwingen musste, nicht dankbar zu sein. Und dann sah er auch noch gut aus... Scheiße, das konnte sich noch zu ernsthaften Emotionen auswachsen. Und das wäre dann ja wohl wirklich nur noch erbärmlich und deprimierend! Vor allem, weil der Rotschopf ja so gar nichts von Schuldig wissen wollte. Es wäre viel einfacher, Aya einfach weiterhin zu hassen. Aber der hatte ja seit gestern nicht einmal mehr eine Beleidigung gedacht! Wie sollte denn Schuldig damit fertig werden? Als er das Bad verließ, hatte er noch immer keinen Schimmer, was er machen sollte. Am besten wäre wahrscheinlich, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. War da nur sein kleines Yakuza-Problem oder wer auch immer die Typen waren. Vielleicht, wenn er das Problem schnell lösen konnte... Bis dahin musste er halt aufpassen, dass er nicht anfing, Aya tatsächlich zu mögen. Das würde er schon schaffen. So schwierig konnte das ja wohl kaum sein, schließlich konnte Schuldig die meisten Leute, denen er so begegnete, nicht leiden und das machte ihm ja auch überhaupt keine Schwierigkeiten... Er saß gerade am Küchentisch und frühstückte, als das Telefon klingelte. Aya hatte eins von den Dingern, die man durch die ganze Wohnung schleppen konnte und die man immer erst ewig suchen musste, wenn sie mal klingelten. Zumindest jetzt war das kein Problem, weil das Telefon auf dem Küchentisch direkt vor Schuldigs Nase lag. "Hallo?" "Hi, hier ist Aya.", meldete sich eine fröhliche Mädchenstimme am anderen Ende der Leitung. "Bist du's, Schuldig?" "Ja. Wer sonst? Dein Bruder arbeitet doch um die Zeit." "Ja, ich weiß." "Wolltest du mit mir sprechen?" "Na ja, vor allem wollte ich hören, ob du noch da bist. Ran klang gestern so sauer am Telefon... Ich hoffe, du hattest keinen Ärger wegen mir?" Schuldig grinste. Mit Aya-chan zu telefonieren war lustig. Er versuchte möglichst betrübt zu klingen. "Na ja... Ich musste auf der Couch schlafen." "Oh... tut mir leid." Sie klang wirklich zerknirscht. "Schon okay..." "Hm... und was machst du so, wenn Ran arbeitet?" "Mich langweilen. Jetzt gerade frühstücke ich." Aya-chan lachte. "Ich auch, aber bei euch muss es doch schon nach zwölf sein." Schuldig zuckte mit den Schultern. "Spar' ich mir das Mittag." "Du könntest doch Ran in seiner Mittagspause besuchen, wenn du dich langweilst." Schuldig hätte fast laut gelacht bei der Vorstellung, wie der Rotschopf darauf reagieren würde. "Ach, ich weiß nicht... du weißt ja, wie er ist..." Aya seufzte. "Ja, ja... ich weiß." Schuldig unterhielt sich noch eine Weile mit ihr, wobei er versuchte, so wenig Missverständnisse wie möglich aufzuklären, und als sie dann auflegte, hatte Schuldigs Laune sich ganz erheblich verbessert. So. Und nachdem er jetzt wieder ein bisschen was für Ayas guten Ruf getan hatte, was jetzt? Sein Blick fiel auf die Zeitung, die wohl Aya auf dem Küchentisch liegen gelassen hatte. Er blätterte darin herum und überflog die Schlagzeilen. Zugunglück, leichtes Erbebeben, Firmenfusion, Demo... Oh, da hatte man irgendwo ne Leiche aus dem Meer gezogen. Schuldig betrachtete das Foto. Seit wann druckten die Bilder von Wasserleichen in Zeitungen ab? Da konnte einem ja das Frühstück vergehen. Echt, der Typ da hatte auch schon mal besser ausgesehen... Schuldig stutzte. Irgendwie kam der ihm bekannt vor. Hatte er den nicht schon mal gesehen? Der Telepath dachte einen Moment nach. Ja, klar! Der war doch damals bei diesem komischen Drogenheini gewesen, dem Schuldig vor ein paar Tagen einen Besuch abgestattet hatte. Nervöser Typ nicht äußerlich, aber seine Gedanken... Junge, Junge, hatte der Schuldig genervt! Und als Schuldig mit umdekorieren angefangen hatte, war er getürmt... Schuldig warf noch einen Blick aufs Foto. Tja, so sah man sich wieder. Die Welt war klein. Warum sie den wohl kalt gemacht hatten? Na ja, konnte ihm eigentlich egal sein. Was ihn wirklich störte, war der wahnsinnig langweilige Nachmittag, dem er jetzt entgegen sah. Er sollte wirklich mal raus. So groß war das Risiko, dass er hier gesehen wurde ja auch nicht. Außerdem wollte er sich Zigaretten kaufen. Diese blöden Kaugummis waren doch bestenfalls Placebos. Ein Schuldig-typisches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als er an Aya-chans Worte dachte. Ja, eigentlich könnte er mal Ran besuchen... ~*~ "Ist das der Wagen?" Der Mann im schwarzen Trenchcoat zog einen Zettel hervor und verglich das Nummernschild mit den Angaben, die er sich dort notiert hatte. "Wahrscheinlich, so viele gibt's hier nicht von der Sorte. Aber das Nummernschild ist viel zu verdreckt und vom hier aus kann ich auch nicht viel sehen." Der Privatdetektiv nickte und beschleunigte den Wagen, der in Schrittgeschwindigkeit die Straße entlanggefahren war. Er warf einen missbilligenden Blick auf die dunkle Sonnenbrille und die Kleidung des Mannes auf dem Beifahrersitz. "Ging's nicht ein bisschen unauffälliger?" Über dem rechten Glas der Sonnenbrille erschien eine buschige schwarze Augenbraue, die in starkem Kontrast zu den gebleichten Haaren stand. "Na, die Sonnenbrille.", erläuterte der Fahrer. "Es ist Ende Oktober. Dir sieht doch jeder auf hundert Meter Entfernung den Schläger an." Gott, warum musste er mit diesem Trottel zusammenarbeiten? War es nicht auch ohne so einen Klotz am Bein schon schwer genug, einen Typen zu finden, der inzwischen praktisch überall in Japan sein konnte? Na schön... lange, rote Haare, europäisches Aussehen... das fiel auf. Aber es wäre trotzdem toll, wenn Kaike, dieser zwielichtige Kerl, ihm nicht zusammen mit dem Auftrag, diesen Schuldig zu finden, gleich einen seiner Gorillas mitgegeben hätte. Hoffentlich würden sie ihn bald finden... dieser blondierte Typ nervte ihn gewaltig. Montagnacht war der Gesuchte hier in der Nähe geblitzt worden aber das hieß ja noch lange nicht, dass er noch hier war. Wieder einmal fluchte der Detektiv innerlich auf seinen Mann bei der Polizei, weil der ihn nicht schneller informiert hatte. "Gehört das Haus ihm?", wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Er zuckte nur die Schultern. "Nach meinen Infos, hat er nur die Wohnung. Aber vielleicht unter falschem Namen... Ich werd nachher rausfinden, wem's gehört." Sie hatten etwas weiter die Straße rauf gewendet und fuhren jetzt noch einmal an dem Haus vorbei. Vor dem Wagen, der schräg hinter dem Haus parkte und den man von der Straße aus nur schlecht sehen konnte, stand jetzt ein junger Mann genauer gesagt stand er nicht davor, sondern trat auf die Karre ein. Lange, rote Haare, europäisches Aussehen... "Bingo!" Der Detektiv hielt an. Der Gorilla beugte sich ein wenig vor, um besser sehen zu können. "Und der soll gefährlich sein? Wirkt auf mich harmloser als'n Zahnpflegekaugummi..." "Keine Ahnung... Immerhin ist er fünfen von deiner Sorte entwischt. Mir kann das ja jetzt auch egal sein, mein Auftrag ist erfüllt." Plötzlich sah der junge Mann, der bis eben noch mit seinem Wagen beschäftigt gewesen war auf und direkt zu den Beobachtern herüber. Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht, als er auf sie zu ging und es wurde noch breiter, als er an dem Fahrer zuwinkte und ihm ein Zeichen gab, das Fenster runter zu lassen. "Fahrt ihr zufällig in den Ort?" Der Detektiv sah ihn verblüfft an. Der schien ja gar nicht zu wissen, dass er gesucht wurde. "Ähm... ja, in den Ort...", stammelte er. Das Grinsen wurde noch breiter. "Schön. Könnt ihr mich mitnehmen?" Er deutete mit einer Bewegung des Kopfes hinter sich. "Mir ist die Karre verreckt." Der Fahrer brachte nur ein Nicken zustande und der Gesuchte setzte sich auf den Rücksitz. Eine Weile fuhren sie schweigend. Der Fahrer beobachtete den Langhaarigen im Rückspiegel. Der Typ sah wirklich harmlos aus und irgendetwas schien ihn ungemein zu amüsieren. Warum der wohl gesucht wurde? ~*~ Aya lehnte gelangweilt an einem der großen Bücherregale. Für die Verhältnisse, die hier herrschten, war heute geradezu der Bär los. Außer dem Alten wuselten noch drei Jugendliche zwischen den Regalen rum. Zu tun gab es trotzdem nichts. Die Studentin war wie immer beschäftigt, las in irgendwelchen Listen, von denen Aya keine Ahnung hatten, was darin stand. Vielleicht ihr Inventar an Büchern? Nein, dafür waren sie eigentlich zu lang. Wieder sah Aya auf seine Armbanduhr. Noch zwei Stunden bis Feierabend... Komisch. Normalerweise wartete er nicht darauf. Es war ja auch eigentlich egal, ob er sich Zuhause langweilte oder hier. Nur, dass er sich heute nicht langweilen würde, wenn er nachhause kam. Mit einem Telepathen in der Wohnung war das ja auch völlig undenkbar... Na ja, es war ja nur eine Frage der Zeit, bis der wieder verschwinden würde. Aya seufzte. Die Jugendlichen waren jetzt ausgeschwärmt und unterhielten sich über die Regalreihen hinweg weiter miteinander. Die Tür ging auf, da kam noch jemand. /Mensch, sieben Leute gleichzeitig hier drin! Was sind wir heute gut besucht./ ~Mach dir keine Hoffnungen, ich leih mir bestimmt keine Bücher aus.~ Aya drehte sich zur Tür um und erkannte Schuldig, der mit einem Grinsen im Gesicht auf ihn zu kam, dann aber plötzlich ziemlich erstaunt aussah. "Sag mal, hast du eben gelächelt?" Hä? Gelächelt? Er? "Mach dich nicht lächerlich! Was machst du hier? Ich denke, du wolltest das Haus nicht verlassen." Das Grinsen erschien wieder. "Ich bin sowieso aufgeflogen. Die Typen waren sogar so nett, mich herzufahren." ~Jetzt weiß ich auch, wer mir die Killer vorbeigeschickt hat. Ich hab nur noch keinen Schimmer, was er gegen mich hat.~ "Wirklich nicht?" "Na ja, ich hab ihm ein paar Möbel kaputt gemacht, aber deshalb schickt man doch keine Killer..." "Ja, schrei doch noch lauter. Ich glaub, der Alte hat dich noch nicht verstanden." "Oh... na okay, ich erzähl's dir nachher." Schuldig zuckte die Schultern und grinste wieder. "Hey, weißt du was? Entweder liegt's daran, dass ich lange niemanden mehr belauscht habe, oder Kleinstadtleute sind einfach lustiger als Großstädter. Was die hier so denken... du gehst einmal durch den Supermarkt und schon weißt du, dass die Fleischerin eine Affäre mit dem Bibliothekar hat." Schuldig deutete über seine Schulter hinweg auf den Alten, der immer noch zwischen den Regalen umherirrte. Aya zog eine Augenbraue hoch. "Unglaublich. Aber auch nicht im Mindesten interessant.", meinte er trocken. Schuldig nickte. "Stimmt. Die Studentin ist viel interessanter." "Warum denn das?" "Na ja, sie hat hier nur wegen dir angefangen und obwohl sie dich inzwischen für schwul hält, stellt sie sich gerade wieder vor, wie du nackt aussiehst." Schuldig grinste noch ein bisschen breiter. "Hui, sie hat ne ziemlich gut ausgeprägte Phantasie... ah, Kunststudentin..." "Guck nicht hin!", brummte Aya. Schuldig warf ihm nur einen spöttischen Blick zu. "Soll ich ihr mal Guten Tag sagen?" "Lass es. Was willst du hier?" "Na, ich wollt nur mal das Nötigste einkaufen. Zigaretten, Discman, CDs..." "Nicht zufällig auch eigene Klamotten?" "Nein, ich hab mich schon so an die gewöhnt. Den Pullover mag ich echt gern." "Ich mag den Pullover auch. Deswegen hab ICH ihn MIR gekauft." "Aber du willst mir doch jetzt nicht hier vor allen Leuten die Kleidung vom Leib reißen, oder?" Die Studentin sah auf. "Willst du mir damit irgendwas sagen oder kommen solche Sprüche bei dir automatisch?" Schuldig gab sich zerknirscht. "Ich kann absolut nichts dagegen tun." "Und warum bist du jetzt hier in der Bibliothek?" "Ich wollte dich besuchen. Und außerdem musst du mich nach Hause fahren." "Sag mal, kannst du dich nicht teleportieren?" "Ne, nicht wirklich. Das ist nur ein Blackout beim Gegner. Ich schaff auch nur ein paar Sekunden." Aya zog eine Augenbraue hoch. "Tja, dann musst du warten. Ich hab noch zu arbeiten." Er machte allerdings keinerlei Anstalten, seinen Platz am Bücherregal aufzugeben. Schuldig schien einen Moment lang auf irgendwas zu warten, dann sah er Aya erstaunt an. "Hä? Nennst du das arbeiten? Bist du zur Deko hier, oder was? Kannst du nicht einen von den Jugendlichen an die Wand stellen, damit er hier für dich weitermacht?" Einen Augenblick lang zog Aya das ernsthaft in Erwägung. Wenn sogar Schuldig merkte, dass etwas keine Arbeit war, war das schon bedenklich... "Hey, das hab ich gehört." "Tschuldigung." Er stieß sich vom Bücherregal ab. "Na gut." "Wie 'na gut'?" "Wir gehen." Aya, der schon halb an der Tür war, drehte sich noch mal zur Studentin um, die das Listelesen aufgegeben hatte und sie stattdessen neugierig beobachtete. "Ihr kommt doch auch allein klar, oder?" Mit einem Schulterzucken als Antwort war Aya zufrieden und stand schon an der Eingangstür. "Schuldig, willst du da Wurzeln schlagen oder kommst du jetzt?" Angesprochener warf der Studentin noch einen bedauernden Blick zu. "Gerade, wo's spannend wurde...", maulte er, folgte Aya aber nach draußen. "Meinst du, ich habe einen schlechten Einfluss auf dich?" "Sei nicht albern! Steig ein." Aya saß schon im Auto und war gerade dabei, den Motor anzulassen. "Kann es sein, dass du deinen Job hasst?" "Kann sein...", brummte Aya, während er den Wagen auf die Straße lenkte. "Schnall dich an!" "Hör auf, mich rumzukommandieren!", protestierte Schuldig. Aya zuckte die Schultern. "Dann schnall dich eben nicht an." Schuldig warf Aya noch einen trotzigen Blick zu, dann zog er den Gurt nach vorn und befestigte ihn. "Also... jetzt, wo sie dich gefunden haben. Gehst du jetzt wieder?" Schuldig sah Aya erstaunt an. Das hatte ja nicht halb so erfreut geklungen, wie er das erwartet hatte. Aus Ayas Gedanken wurde er allerdings wieder mal nicht schlau. Na ja, wahrscheinlich hatte er sich geirrt. "Ja, du bist mich bald los." "Hm." "Was heißt denn 'Hm'?" "Nichts. Wolltest du mir nicht erzählen, wer dir die Killer schickt und warum?" "Ach ja. Kaike." "Der Drogenboss?" "Du kennst dich gut aus." "Der stand schon vor einem Jahr auf Kritikers Abschussliste. Man kann ihm kaum was nachweisen." "Und da lebt er immer noch?" Aya zuckte die Schultern. "Gegen die andern ist er wohl nur ein kleiner Fisch. Was hat er denn gegen dich?" "Keine Ahnung. Er reagiert über." Aya verdrehte die Augen. "Was hast du gemacht?" "Ich bin in seine Villa eingebrochen und hab ein paar Sachen kaputt gemacht." Aya warf ihm einen skeptischen Blick zu. "Ein paar?" "Na ja... die meisten. Ich hatte ziemlich schlechte Laune." "Warum?" "Erst bezahlt mich dieser Idiot nicht bar, und wenn ich dann zustimme, dass er mir den Gegenwert auch in Drogen geben kann, versucht er, mich zu bescheißen." Aya sagte nichts dazu, aber Schuldig fühlte sich offenbar aufgefordert, das Problem weiter auszuführen. "Das war so mieser Stoff! Du machst dir ja keine Vorstellung! Ich dachte, ich sterbe. Mir war zwei Tage lang schlecht. Und als es mir wieder besser ging, hatte ich grad nicht so viel zu tun und dachte mir, ich besuch' das Arschloch mal." "Aha.", sagte Aya, während er sich dachte, dass er so eine haarsträubende Geschichte hätte erwarten müssen. Über das Maß an Wahnsinn, das dahinter steckte, war er trotzdem erstaunt. Schuldig sah ihn fragend an. "Versteh ich nicht. War doch ne ganz normale Reaktion." /Kommt drauf an, was man so unter 'normal' versteht.../ "Ja ja... okay, für meine Verhältnisse." Er machte eine wegwerfende Handbewegung. "Das ist jedenfalls kein Grund, mir erst Killer zu schicken und mich dann auch noch suchen zu lassen. So nötig hat's der Typ nicht, mit Drogen kann man ganz schön Knete machen." Aya zuckte die Schultern. "Vielleicht hing er an seinen Möbeln?" "Auf mich wirkte er eigentlich nicht sentimental..." "Hast du irgendwas mitgehen lassen?" "Nur sein Feuerzeug. Als Souvenir." "Du brichst bei ihm ein, nur um alles kurz und klein zu schlagen?" Schuldig nickte. "Es ging ja gar nicht ums Geld. Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich damit keine Probleme hab. Es ging ums Prinzip." Aya wühlte in seiner Manteltasche und holte das Feuerzeug raus. Er hatte es bis jetzt ganz vergessen. "Dann gehörte das hässliche Ding also Kaike?" "Oh, du hast es gefunden." Schuldig schnappte es sich und ließ es in seiner Hosentasche verschwinden. "Es lag in deinem Wagen im Wasser. Jetzt funktioniert's nicht mehr." "Hat es sowieso nicht. Ich hab's auch nur behalten, weil mir das Design gefiel." Aya verzog das Gesicht, sagte und dachte dann aber lieber nichts. "Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, können wir in den nächsten Tagen oder vielleicht sogar schon heute mit dem Besuch von Kaikes Schlägern rechnen und du hast keine Ahnung, warum." "Bei dir klingt das so negativ.", maulte Schuldig. "Ist es ja auch." ******************************** Und ob die beiden sich auch weiterhin so gut verstehen, Ob Schuldig es schafft, seine guten (?) Vorsätze einzuhalten und ob Kaikes Gorillas bei dem Ganzen noch ein Wörtchen mitzureden haben, das erfahrt ihr im nächsten Teil. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)