An Angel Falls-01 von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Aufbruch Die Sonne schien, wie üblich, auf die wenigen Dächer des kleinen Ortes Laidè, alles war friedlich, woran hier auch alle Einwohner gewöhnt waren. Doch plötzlich wurde die Ruhe durch eine schrille Stimme gestört. Doch auch diese Stimme war den Dorfleuten bereits bekannt: Sie gehörte der sechzehnjährigen Manaki Roji, die mal wieder mit ihrem Onkel Tomuo stritt. Doch diesmal geschah etwas Ungewöhnliches. Manaki stand mit ihrem Rucksack vor ihrem Onkel, der sie am arm festhielt. Das wilde Mädchen riß sich los und schrie einen letzten Satz in Tomuo's Gesicht, bevor sie ihm den Rücken kehrte und in Richtung Dorfausgang marschierte. Ihr Onkel brüllte ihr hinterher: "Geh nur! Du kommst doch sowieso zurück, sobald du Hunger kriegst, und außerdem gibt es für dich keine Möglichkeit, um von dieser Insel zu gelangen!" Er wandte sich um und setzte eine beleidigte Miene auf. Manaki störten seine Worte allerdings wenig, denn sie hatte nicht einmal die ersten Worte verstanden, Geschweige denn den Rest. Jetzt war sie in dem Wald, der sich in der Nähe des Dorfes befand. Sie überlegte angestrengt, wie sie von dieser Insel kommen sollte. Sie wollte unbedingt einmal in eine größere Stadt wie Renaia-City, hatte jedoch bis jetzt noch nie eine Gelegenheit gehabt, dort hin zu kommen. Manaki setzte sich auf einen der großen Felsen der Waldlichtung und dachte dort nach, und nach zwanzig Minuten hatte sie eine Lösung gefunden. Sofort ging sie ihren Plan an und wanderte nach Osten. Nach weiteren zehn Minuten kam sie am Strand an. Sie maß mit dem Auge die Strecke ab, die zu bewältigen war. Dann seufzte sie und lag sich in den warmen, golden funkelnden Sand. Für diese Strecke mußte sie sich noch einmal ordentlich ausruhen, zumal sie noch nicht einmal eine gute Schwimmerin war. Es waren gut 1,5 Meilen zum Strand von Pharia.... 'Blau? Blauer Himmel. Weiß? Weißes Licht. -Sonne.' Manaki blinzelte, nachdem sie ihre Augen geöffnet hatte. Sie war eingeschlafen und lag nun, von Sand überweht, immer noch am Strand von Laidè. Sie richtete sich auf, reckte sich und stand auf. Sie schaute auf ihre blaue Armbanduhr und bekam schon wieder einen Schock: Sie hatte 3 Stunden lang geschlafen und bald würde es Nacht werden. Manaki zog ihren roten Kimono aus und stopfte dieses edle Kleidungsstück in ihren Rucksack, ihre Socken folgten. Nun stand sie da, bereit zum schwimmen. Zum Glück hatte sie ihre beste Unterwäsche an, und es sah aus, als wenn sie einen Bikini tragen würde. Noch mehr Glück hatte sie, denn ihr Rucksack trug eine Garantie auf Wasserdichte. So sprang Manaki ins Wasser und tat die ersten Züge der langen Schwimmreise. Sie teilte sich ihre Kraft gut ein; nicht zu kräftig am Anfang, sonder gleichmäßig. Dennoch kam es ihr ewig vor, bis sie endlich, nach einer Stunde, am Strand von Pharia ankam. Völlig erschöpft, und noch vom letzten Wadenkrampf angeschlagen, schleppte sie sich die Böschung hoch und sank in dem trockenen Gras nieder. "Hallo, wen haben wir denn da!?" Manaki fuhr hoch und sah sich um, wer das gesagt hatte. Vor ihr erblickte sie einen großen Burschen, der sie mit neugierigen Augen ansah. Plötzlich wurde ihr klar, dass sie in Unterwäsche dalag. Was mußte dieser Kerl bloß von ihr denken?! Und vor allem...was hatte er vor!??!! Manaki beschloß jedoch, das Spiel mit zu spielen und begann ein Gespräch. Manaki fragte den Kerl mit empörtem Blick: " Wer sind sie?" -"Ich bin Rena. Wie heißt denn die kleine Schönheit?"- "Ich bin Manaki. Ich bin grade von Laidè rüber geschwommen." Der junge Mann räusperte sich. "Ich habe es gesehen und dachte, du wärst sicher erschöpft und da dachte ich...."-"Sie brauchen nicht mehr weiter reden, ich weiß schon, was sie gedacht haben! Bitte gehen sie jetzt." Manaki drehte sich weg, kramte aus ihrem Rucksack den Kimono und zog ihn über. -"Aber...aber.....ich habe es doch wirklich gut gemeint!" -"Ja klar." Manaki zog eine furchterregende Grimasse und ging in Richtung Pharia. Der Typ von vorhin schien sich nicht weiter daran zu stören, dass die "Schönheit" ihm einen Korb gegeben hatte und war weiter seines Weges gezogen. Manaki war inzwischen in der kleinen Hafenstadt angekommen, zum Glück, denn es war schon Nacht geworden. Während die noch tropfnasse Manaki versuchte, den Hafen zu finden, überlegte sie, ob sie schon heute eine Schifffahrt buchen sollte. Und vor allem: Wohin? Es gab mehrere Möglichkeiten, doch sie war nicht informiert genug um zu beschließen wohin es gehen sollte. ' Na dann wollen wir mal' sagte sie sich und lief weiter. Nach einigen Minuten hatte sie den Hafen gefunden und ging geradewegs auf ein Boot zu, an dem ein Schild mit der Aufschrift "Überfahrten" hing. Etwas zaghaft ging sie an Bord um jemanden nach den Preisen zu fragen. Vorsichtig ging sie an der Reling entlang und lugte um die Ecke, als sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter spürte. Ruckartig drehte sie sich um und- vor ihr stand der Kapitän der "Old Milly". Der alte Mann fragte höflich: "Wie kann ich ihnen helfen, junge Dame?" Manaki lief rot an und stammelte dann, dass sie gern mehr über eine Überfahrt und den Preis erfahren würde. Der Mann lächelte, der Papagei krächzte " Reise- Preeeeeise!" . Dann folgte Manaki dem Kapitän in das Büro, wo ihr gründlich alle Preise erklärt wurden. Letztendlich entschloß sie sich, sofort morgen früh nach San Resiport über zu fahren. Der Kapitän hatte ihr ein Sonderangebot gemacht, das sie kaum ausschlagen hätte können. Er hatte den Preis so gelegt, dass Manaki als Kind mitfahren würde. Dies senkte den Preis um einiges. Manaki bezahlte die verlangten 2500 Ronen und schlug ihr kleines Zelt versteckt in dem kleinen dicht bewaldeten Stadtpark auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)