Der Tod steht Dir gut von kessM (Story zur Adoption freigegeben, weitere Informationen am Ende von Kapitel 17) ================================================================================ Kapitel 5-II ------------ Kapitel 5- II Langsam tauchte Draco aus seinen Erinnerungen auf. ‚In der Tat: mal schauen, wohin das noch führt.', dachte er belustigt. Im Grunde genommen hatte es dahin geführt, dass er sich ein Leben ohne seinen Löwen nicht mehr vorstellen konnte. Das würde mit Sicherheit noch lustig werden, wenn die Schicksalsschwestern den Schicksalsfaden Harrys durchtrennen und ihn damit zwingen würden, den Kleineren in sein Reich zu holen. Er wäre dann mit Sicherheit derjenige mit der kürzesten Amtslaufzeit. Eine flüchtige Berührung am Ellenbogen holte ihn zurück aus seinen Überlegungen. Lag es an dem Tag oder warum brütete er schon den ganzen Tag über solch dunklen Gedanken? Flüchtig lächelte er in die besorgt wirkenden Smaragde, die ihn unter dem verwuschelten Pony anblitzten. „Schon gut... bloß Gedanken, die vor sich hinflossen...", strich er dem Gryffindor eine Strähne aus der Stirn. Als der Zweifel immer noch nicht aus den Augen seines Gegenübers weichen wollte, beugte er sich ein wenig hinab, um Harry einen Kuss zwischen die Brauen zu drücken, da seine Stirn ja immer noch von dem Tuch verdeckt wurde. „Wirklich.", wisperte er gegen die leicht gebräunte Haut. Nachdem Draco seine Sorgen mehr oder weniger verscheucht hatte, nahm sich Harry noch mal die Zeit sich in aller Ruhe in der Eingangshalle um zu sehen. Und wieder nahm ihn der Glanz den Atem. Überall Kerzen. Kerzen in allen Formen und Farben. Kerzen, die dem kalten Marmor Wärme und Licht verliehen. Ganz sanft ging dort eine Kerze aus, dort erschien eine aus dem Nichts. Es herrschte ein stetiger Wechsel zwischen Kerzen die ausgingen und Kerzen, die neu erschienen. Es entstand ein unglaublich anheimelndes Spiel zwischen Licht und Schatten durch diesen beständigen langsamen Wechsel. Da tat auch das Wissen um die tatsächliche Bedeutung dieser Wirkung keinen Abbruch. Behutsam trat Harry an eine der Kerzen heran. Ehrfürchtig formte er mit seinen Händen um die leuchtende kleine Flamme einen Kelch. Spürte die Wärme, die von dem kleinen Licht ausging. „Sind das...?", erkundigte er sich mit ehrfurchtbeladener leiser Stimme. Draco trat hinter ihn und schlang die Arme um seine Hüften. Das Kinn legte der Größere auf seiner Schulter ab. „Ja, das sind die Lebenslichter. Die Lichter, die das Leben eines jeden Wesens anzeigen.", entgegneter Draco mit ebenso leiser Stimme. Egal wie oft er die Kerzen auch schon gesehen hatte, der Anblick erfüllte ihn trotz allem immer wieder mit Ehrfurt und Respekt. Er holte kurz Luft und blies sie dann zur Flamme. Kurz darauf erlosch das Licht zwischen Harrys Händen. Draco spürte wie Harry sich kurz versteifte. Der Silberblonde verstärkte die Umarmung. „Harry?", wisperte Draco fast unhörbar. Der Schwarzhaarige entspannte sich. Lehnte sich in die Umarmung. „Ich habe dir bereits gesagt, dass ich verstehe. Und dabei bleibe ich.", sprach Harry leise. Um seine Aussage zu unterstreichen, legte er seine Hände über die Dracos und drückte sie sanft. „Es ist Teil deiner Aufgaben. Du gibst Leben, du bewahrst es und du nimmst es. Alles zu seiner Zeit..." Darauf konnte Draco nichts mehr erwidern. Stattdessen vergrub er seine Nase tief im Nacken des Schwarzhaarigen und atmete tief dessen Eigengeruch ein, welcher ihn immer ein wenig an einen Tannenwald nach einem Sommerregen erinnerte. Noch einmal drückte Draco den Kleineren an sich, ehe er ruhig meinte: „Komm', ich zeig dir den Rest." Damit löste er sich von Harry, nahm ihn bei der Hand und zog ihn die Treppe hoch. Harry fiel auf, dass selbst auf dem Treppengeländer, der Treppe und im Flur Kerzen zu finden waren. „Sind die Kerzen überall?" „Nein.", lachte der Silberblonde leise in sich hinein. „Ich kann zwar nicht abstreiten, dass die Kerzen über den gesamten Palast verteilt sind, aber in den Privat- und Wohnräumen sind nur ganz simple Lichter. Auch ich brauch' mal Feierabend.", zwinkerte er Harry zu. Dieser schüttelte nur belustigt den Kopf. Als sie an eine große Tür mit einem eingelassenen goldenen Spinnrad ankamen, zögerte Draco nicht lange und öffnete sie ohne anzuklopfen. „Bist du immer so unhöflich? Ohne anzuklopfen?" „Nein. Nur hier. Ich wette mit dir, die Schwestern haben unseren Besuch schon erwartet." „Da magst du recht haben, aber dennoch könntest du vorher anklopfen.", grinste Verdandi. Draco rollte lediglich mit seinen Augen: „Wenigstens bin ich höflich genug, Harry hierher zu bringen und ihn euch vorzustellen." „Das hat nichts mit Höflichkeit zu tun,", belehrte ihn Urd belustigt. „... sondern mit Selbstverständlichkeit." Erneut verdrehte Draco die Augen, ehe er meinte: „Harry, die Schwestern Urd, Verdandi und Skuld." Galant verneigte sich der Edel- Korsar vor den Schwestern: „Sehr erfreut." Kichernd knickste Skuld vor ihm und hakte sich dann bei ihm unter: „Du bist süß." Der Gryffindor wurde ein wenig rot um die Nasenspitze. Wann bekam man auch schon mal von Wesen, die genauso alt wie die Zeit waren, solche Komplimente? Lachend befreite Draco seinen kleinen Löwen aus dem Klammergriff der jüngsten Schwester: „Bringt ihn doch nicht gleich so in Verlegenheit. Sonst traut er sich nicht mehr her." „So leicht bin ich auch nicht zu verschrecken.", rollte jetzt Harry mit den Augen. „Gut zu hören.", lächelte ihm Urd aufmunternd zu. Verdandi hatte inzwischen den Plüsch- Cerberus auf Dracos Schulter entdeckt. Begeistert pflückte sie das Plüschtier von seiner Robe. „Den wollte ich euch sowieso geben. Schließlich beschwert ihr euch immer über die Ungerechtigkeit, dass ich nen dreiköpfigen Hund habe und ihr nicht." Damit griff er sich Harry und schlüpfte lachend aus dem Raum. „Das war jetzt aber wirklich unhöflich.", grinste Harry. „Ach, das werden sie überleben.", winkte der Silberblonde vergnügt ab. „Und ich auch. Schließlich bin ich bereits tot." Eigentlich hatte Draco das als Scherz gemeint und insgeheim wusste Harry das auch, dennoch schnitt ihm dieser Kommentar ins Herz. Er hatte Dracos Versicherung, dass dieser ihm keinerlei Vorwürfe machte, dennoch... wenn er nicht gewesen wäre... wenn er in eine andere Richtung gerannt wäre... wenn er nach vorn geschaut hätte... wenn... Ehe er wusste was er tat, hatte er seine Arme fest um die Taille des Größeren geschlungen. „Tut mir leid.", nuschelte er leise in das Schulterblatt Dracos. Der drehte sich in dem Klammergriff des Gryffindors und legte einen Finger unter das Kinn des Schwarzhaarigen und zwang ihn mit sanfter Gewalt dazu, zu ihm aufzusehen. „Harry...", versuchte Draco seinen kleinen Löwen aufzubauen. „... es war nicht deine Schuld. Das habe ich dir schon am Anfang gesagt und ich werde es so oft wiederholen, bis du es auch glaubst. Alles was auf der Lichtung passiert ist, ist nicht deine Schuld. Hörst du?" Als Draco in das dunkle Smaragdgrün seines Löwens schaute und die Schuldgefühle wegen der Entführung, die Angst ihn erneut zu verlieren, die Gefühle entdeckte, die sie beide inzwischen miteinander verband und im Grunde genommen die Schuld in Harry dadurch noch vergrößerte, konnte er gar nicht anders, als sich zu dem Kleineren hinunterzubeugen und ganz zart seine Lippen auf die des Anderen zu legen. „Du bist nicht Schuld.", wisperte er leise gegen die weichen Lippen seines anhänglichen Löwen, ehe er anfing diese sanft mit seiner Zunge zu liebkosen. Als Harry aufgrund dieser Zärtlichkeiten aufstöhnen musste, nutzte Draco die Chance und schlüpfte mit seiner Zunge in die ihm fremde Mundhöhle und fing an diese sanft zu plündern: die geraden Zahnreihen nachzuzeichnen, den Gaumen zu kitzeln, die Zunge zu einem langsamen Tanz aufzufordern. Aufseufzend krallte Harry sich in die Samtrobe des Todes. Diese sanfte Zärtlichkeit mit der Draco ihn bedachte, beraubte ihn jeglicher Kraft, sich selbstständig auf den Beinen zu halten. Draco, der das spürte, apparierte mit seinem kleinen Löwen in sein Schlafzimmer. Dort angekommen, löste Draco einen Arm von der Hüfte des Schwarzhaarigen, um das Stirnband zu lösen. In der selben Bewegung, streifte er auch die Weste von den Schultern des Kleineren und lockerte die Schnürung des Leinenhemdes. Dabei strich er federleicht über die entblößte Haut. „Gott... Draco...", stöhnte Harry leise auf. „Ja, in einigen Kulturkreisen bin ich auch das.", lachte Draco ein wenig wackelig, als er den Jüngeren vorsichtig auf dem Bett ablegte. Mit einem ebenso wackeligen: „Idiot...", zog Harry den Größeren zu sich runter, um wieder in den Genuss dieser süchtigmachenden Küsse zu kommen. Draco ließ sich nicht lange Bitten und ließ einen ganzen Schauer an schmetterlingsgleichen Küssen auf das Gesicht des Gryffindor nieder regnen. Schließlich folgte er der Kinnlinie bis zum Ohrläppchen, welches er zärtlich zwischen seine Zähne nahm. Darauf konnte sich Harry ihm nur aufstöhnend entgegenrecken. Die schlanken Finger hatte der Schwarzhaarige längst schon in der seidigweichen Mähne des Slytherin vergraben. Fuhr immer wieder hindurch und verwuschelte sie immer mehr. Eine seiner Hände fuhr in den Nacken des Silberblonden. Kraulte dort den weichen Nackenflaum. Brachte Draco dadurch in sein Ohr zu schnurren. „Und ich dachte... ich wäre der Kater...", brachte Harry atemlos hervor. Draco antwortete damit, dass er das Ohrläppchen sich selbst überließ und stattdessen der Halsschlagader folgte, was Harry erneut dazu brachte sich ihm entgegenzubäumen. Jedoch konnte er sich nicht dazu durchringen seine Hand aus dem Nacken des Größeren zu lösen, sondern schlich mit ihr unter die Robe soweit es der schwere Stoff zu ließ. Draco war inzwischen bei der Kuhle zwischen seinen Schlüsselbeinen angekommen und liebkoste dort die empfindliche Haut. „Du... hast eindeutig...zu viel an...", keuchte Harry auf. Um zu verdeutlichen was er meinte, kratzte er vorsichtig mit seinen Fingernägeln unter dem Samt die Wirbelsäule entlang. Aufstöhnend vergrub Draco sein Gesicht in der Halskuhle des Gryffindor. Fahrig fuhren seine Hände über den Stoff des Leinenhemdes. „Du aber... auch..." Um das zu ändern, erhob er sich vorsichtig. Genoss das Gefühl, welches Harrys Hand verursachte, als diese unter der Robe hervorglitt und er zu schauen konnte, wie sie langsam auf den Seidenlaken zum liegen kam. Dann schwebte er mit seinen Händen über den Stoff des Hemdes und danach über der Lederhose. Und überall, wo er mit seinen Händen war, löste sich die Kleidung in Luft auf und gab die braungetönte Haut Harrys seinen Blicken frei. Als er sich bis zu den Füssen des Schwarzhaarigen vorgearbeitet hatte, setzte er sich zunächst zurück und schaute dem Kleineren direkt in die dunkel leuchtenden Smaragde. „Weißt du eigentlich... wie schön du bist...", wisperte Draco von dem Anblick Harrys umschmeichelt von den blütenweißen Seidenlaken vollkommen gefangen. „Du bist es, der nicht wie von dieser Welt scheint...", gab Harry ebenso ehrfürchtig zurück. Denn auch in dem warmen Licht der Kerzen, die vereinzelt in dem Schlafzimmer aufgestellt waren, wirkte Draco auf Harry wie ein ätherisches Wesen. Wie nicht von dieser Welt. Langsam streckte er seine Arme nach dem hellleuchtenden Wesen aus, welches sein Geliebter darstellte. Genoss es, als Draco ohne zu zögern seiner stummen Bitte nachkam und sich in seine Arme begab. Harry vermeinte zu spüren, wie sich selbst ihre Auren berührten. Denn sein ganzer Körper kribbelte, wo Draco ihn berührte. Er war sich sogar sicher kleine Energieblitze zu sehen, die zwischen ihnen hin und her flogen. Und mit jedem Kuss, mit jeder Berührung, mit jeder Vereinigung zogen sich die Schuldgefühle immer mehr und mehr in die Dunkelheit zurück. Verdrängt von dem leuchtenden Gefühl des Zusammenseins und der Zugehörigkeit. Das Band, welches sie beide bereits verband, wurde enger und fester. Fester als sonst eines seit vielen, vielen Äonen. Und sie spürten es. Harry und Draco spürten, dass sie sich das Band nicht nur eingebildet hatten. Dass das wackelige Band zwischen ihnen in dieser einen magischen Nacht zu einem unzerstörbaren Band geschmiedet wurde. ... Mit einem mütterlichen Lächeln blickte Urd auf die engumschlungenen schweißglänzenden Körper, welche ruhig atmend aneinander gekuschelt in den kühlen seidigen Laken lagen. „Die Fäden sind noch nicht untrennbar miteinander versponnen.", sagte Verdandi, welche neben ihrer Schwester stand, ruhig. „Ich weiß.", gab Urd zurück. „Bis jetzt sind sie nur lose aneinander geknüpft. Aber genau aus diesem Grund sind wir hier." Damit hob die Vergangenheit ihre Hände, welche einen Faden hielten, der aus einem rabenschwarzen, der sich fest um einen smaragdgrünen gewickelt hatte, bestand. Verdandi, die Gegenwart, nahm sich das kleine lose Endstückchen des smaragdgrünen Fadens, welches nicht von dem Schwarzen umschlungen worden war und verknüpfte ihn fest mit einem silberfarbenen. Und Skuld, die Zukunft, nahm sich das, was ihr von dem smaragdgrünen Faden zur Verfügung stand, ohne mit dem pechschwarzen in Berührung zu kommen und verspann den silberfarbenen mit dem smaragdgrünen. Verspann die Fäden immer und immer wieder. Bis der silberne Faden smaragdgrün glänzte. Oder der smaragdgrüne nach dem Schwarz silbern glänzte. Das konnte man sehen wie man wollte. Mit jeder Bewegung, mit der die Schwestern, den silbernen und den smaragdgrünen Faden miteinander verbanden, breitete sich auf den Körpern der beiden jungen Männern ein Tattoo aus. Bei Harry nahm es die linke und bei Draco die gesamte rechte Hälfte des Körpers ein. Von Kopf bis Fuß. Ein verschlungenes, schwarzsilbern glänzendes Muster, welches ein wenig an alte keltische Zeichen und Knoten erinnerte. Wenn man jedoch die Muster nebeneinander legen würde, würde man erkennen, dass sie nahtlos ineinander übergehen würden. Wo ein Ende aufhörte, knüpfte auf der anderen Seite das andere Ende übergangslos an. Es war das Zeichen, welches allen zeigen würde, dass diese beiden jungen Männer vom Schicksal selbst aneinander gebunden worden waren. Und dass das Schicksal alles in seiner Macht stehende tun wird, um dieser Bindung Bestand zu gewähren. Das war etwas, was schon seit ewigen Zeiten nicht mehr geschehen war. Aber für die Nornen war diese Bindung die einzige Möglichkeit mehrere Schicksale und Wendungen aneinander zu knüpfen, ohne alles noch schlimmer zu machen als es ohnehin schon war und bei Draco und Harry Abbitte zu leisten. Abbitte, weil es erst soweit hatte kommen müssen, dass beide vollkommen gebrochen werden mussten. Gebrochen und Zersplittert, in Tausende von kleinen Splittern zerschlagen, damit das Schicksal sich in der Lage sah, einen weiteren, nicht ganz so düsteren Weg zu weben. Und dann zu hoffen, dass diese beiden jungen Männer sich in der Lage sahen, das alles zu einem guten Ende zu führen. Sie hatten alles getan was in ihrer Macht stand, um ihnen das nötige Rüstzeug dafür mit auf den Weg zu geben. Jetzt kam alles nur noch auf das junge Paar an... Draco wurde von einem Finger geweckt, der vorwitzig imaginäre Linien in seinem Gesicht nachzeichnete und diesen Linien seinen Hals bis zum Oberkörper folgte. Es waren komplizierte in sich verwundene Muster. Die Erkundungstour beschränkte sich jedoch nur auf seine rechte Körperhälfte. Und fand auch an seiner Hüfte keinen Halt, sondern folgte dem Muster bis zu seinem kleinen Zeh. Dort spürte er, wie sein Schmusekater ihm einen kleinen Kuss auf die Zehkuppe hauchte. Leise in sich hineinglucksend öffnete er endlich die Augen: „Morgen, Schmusek...", ihm blieben die Worte im Halse stecken, als er entdeckte, dass der vorwitzige Finger keinesfalls Linien gefolgt war, die lediglich Harrys Phantasie entsprungen waren. „Was...?" „Ich habe nicht die leiseste Ahnung.", kam ihm sein kleiner Löwe geschmeidig wie ein Kater entgegen und küsste ihn sanft. „Als ich aufgewacht bin, hatten wir beide diese Muster. Du rechts, ich links... es zeichnet sich sogar unter den Fußsohlen, der Kopfhaut und den Augenliedern ab. Wundert mich wirklich, dass das Weiße im Auge weiterhin weiß geblieben ist.", lachte der Gryffindor amüsiert. Draco hob eine Hand um ebenfalls das Muster, jedoch in Harrys Gesicht, nachzuzeichnen. Ganz sanft. Vertrauensvoll hielt sein kleiner Löwe still und ließ ihn in aller Ruhe seine Gedanken sammeln. „Weißt du, was das bedeutet?", fragte Draco ganz benommen von dem, was ihm das Muster auf ihren Körpern sagte. „Leider nein...", schüttelte Harry vorsichtig den Kopf, um die Hand an seiner Wange nicht zu verschrecken. „Das Schicksal selbst hat uns aneinandergebunden. Die Nornen haben unsere Schicksalsfäden so eng und untrennbar miteinander versponnen, das selbst sie nicht mehr in der Lage sind zu sagen, wo der eine anfängt und der andere endet. Und nicht ein Lebewesen auf diesem Erdenrund kann etwas gegen unternehmen, da der sogenannte „Schicksalsbund" als heilig gilt...", verlor sich Dracos Stimme ehrfurchtsvoll. Harry legte seine Hand über die Dracos und drückte sie leicht: „Und was bedeutet das für uns?", erkundigte sich Harry leise. „Komm mit...", zog Draco den Schwarzhaarigen aus dem Bett und aus der Tür. Harry wollte gerade aufbegehren, dass sie nichts weiter als ihre nackte Haut am Leibe trugen, als sie in ihre Schulroben gehüllt wurden. „Praktisch...", murmelte er, drückte jedoch dankbar Dracos Hand, welcher sich kurz umwandte und ihm zuzwinkerte: „Wir können doch nicht zulassen, dass du dir den Tod holst- oder?" „Oh, und ich dachte, ich hätte ihn bei der Hand.", gab der Gryffindor trocken zurück. Leise in sich hineinlachend schlang der Silberblonde einen Arm um den Kleineren und stieß dann erneut ohne anzuklopfen die großen Flügel zum Reich der Schicksalsschwestern auf. Doch statt von den Schwestern wurden sie erst mal von einer großen, feuchten Zunge begrüßt. Mit einem energischen: „Fenris!" schob Draco das große graue Fellknäuel von sich, da er spürte, wie sein kleiner Löwe neben ihm vor Schreck erstarrt war. Als sie wieder ein wenig Luft hatten, nahm der Silberblonde eine Hand Harrys und legte sie dem Fenriswolf auf die Schnauze und meinte vorsichtig: „Keine Angst, Harry. Das hier ist Fenris, der Urwolf. Das eben war seine Art uns zu sagen, dass er uns gern hat. Im Großen und Ganzen ist er ein riesiges Kuscheltier, dass nichts lieber hat, wenn du ihm sein Fell krauelst." Unter seiner Hand, welche über Harrys lag, spürte er wie der Kleinere ihn vertrauensvoll beim Worte nahm und vorsichtig über die Schnauze des großen Wolfes strich. Prompt wurde er mit einem zufriedenen Brummen belohnt. Das wiederum machte Harry mutiger und bald hatte er beide Hände tief in dem weichen Fell des Wolfes vergraben. Als dieser sich auch noch hinlegte, um Harry den Zugang zu seine Seite und seinem Bauch zu erleichtern, drehte sich der Schwarzhaarige lachend zum Größeren um: „Du hast Recht: ein übergroßes Kuscheltier." „Schön, dass ihr zwei euch so gut versteht.", lachte Verdandi. „Da ihr zwei euch in Zukunft öfter über den Weg laufen werdet, ist es gut zu wissen, dass ihr miteinander auskommt.", bestätigte Urd, ebenfalls mit ihrer Hand über Fenris Fell streichend. Harry konnte spüren, wie fast sofort die sorglose Stimmung verflog. Stumm strich er ein letztes Mal Fenris über die Flanke, ehe er zurück an Dracos Seite trat, welcher sofort einen Arm um seine Hüfte legte. Fenris blieb wo er war, beobachtete sie aber aufmerksam aus seinen klugen gelben Augen. „Nun?", hob Draco fragend eine Augenbraue. „Habt ihr uns nichts mitzuteilen?" Skuld trat vor, nahm Dracos rechte und Harrys linke Hand, legte sie ineinander und sagte: „Wir haben eure Schicksalsfäden untrennbar miteinander verbunden, auf das ihr euch in Zukunft nicht trennen müsst." Urd legte ihre Hand auf die ihrer kleinen Schwester: „Wir haben beobachten können, wie ihr immer mehr zusammen gewachsen seid. Zudem wollten wir etwas gegen die ewige Einsamkeit des Todes unternehmen, welche alle deine Vorgänger mehr oder weniger dazu getrieben hat, ihr Amt niederzulegen." „Jetzt könnt ihr immer für den anderen da sein, ohne fürchten zu müssen, dass irgendwer euch auseinanderreißen wird. Der Schicksalsbund gilt als untastbar und wird von jeder Institution, von jedem Lebewesen respektiert. Sollte es doch jemand wagen, einen Keil zwischen euch zu treiben, wird er unsere geballte Wut zu spüren bekommen.", legte Verdandi ihre Hand über die der jungen Männer und ihrer Schwestern. Aufseufzend löste Draco seine und Harrys Hand von denen der Schwestern, welche ein wenig schuldbewusst vor ihnen standen: „Nicht, dass ich etwas gegen seine Gegenwart einzuwenden hätte. Abgesehen davon, dass ich euch unendlich dankbar bin, dass ihr es mir so erspart ihn irgendwann „heimzuholen". Aber hättet ihr uns nicht vorher fragen können, statt uns vor vollendete Tatsachen zu stellen?", seufzte er erneut. Harry hingegen kuschelte sich ein wenig enger in seine Umarmung und ersparte es den sichtlich verlegenen Schwestern auf diese Frage zu antworten, indem er fragte: „Was führt der Schicksalsbund an Verantwortlichkeiten mit sich?" „Das könnte etwas länger dauern...", lächelte Verdandi schief. Daraufhin nahmen sowohl die Schwestern als auch die beiden jungen Männer Platz in dem frisch duftenden Gras, welches zwischen den mächtigen Wurzeln Yggdrasils spross. „Schicksalspartner gelten in jeder Beziehung als gleichberechtigt.", fing Urd an. „Das bedeutet, dass du als Partner des Todes seine Lebensspanne, seine Macht, überhaupt alles mit ihm teilst." „Man könnte es auch so formulieren, dass es das erste Mal seit Anbeginn zwei Gevattern gibt." „A- aber...", begehrte Harry verwirrt auf. Er sollte was? Machte er damit Draco nicht seinen Job streitig? Der Schwarzhaarige spürte, wie er in die Arme Dracos zurückgezogen wurde und der Ältere ihn mit einer Hand an der Wange dazubrachte, sich ihm zu zuwenden. „Harry, ich habe überhaupt kein Problem damit, alles, einschließlich meiner Macht, mit dir zu teilen. Du bist die einzige Seele auf dem Erdenrund, der ich damit vertraue. Und von der ich mit Sicherheit sagen kann, dass sie damit keinen Unsinn anstellen wird.", tippte er dem Gryffindor mit dem Finger auf die Nasenspitze. Gluckste leise in sich hinein, als der Kleinere daraufhin die Nase krauste. Dennoch war die Verwirrung noch nicht aus den Smaragden gewichen, welche auch aus dem erneuten: „Aber..." herauszuhören war. „Kein: Aber. Da uns ja jetzt die gesamte Ewigkeit zur Verfügung steht,", zwinkerte er dem Gryffindor zu, welcher daraufhin nur geschlagen aufseufzte. „... brauchen wir bei deiner Amtseinführung nicht so zu hetzen, wie bei meiner, sondern können ganz langsam, Schritt für Schritt vorwärtsgehen- o.k.?" Aufgebend, da er spürte, dass er gegen die geballte Power Dracos und der Nornen nicht ankam, seufzte er erneut: „O.k." Und ehe er es sich versah, bekam er, bevor er und Draco nach Hogwarts zurückkehrten, seine erste Unterrichtsstunde von den Nornen und dem derzeitig amtierende Vollstrecker. Das wars vorerst von mir^^ Noch mal Sorry, dass es solang gedauert hat... Ich werde versuchen das nächste Kapitel noch dieses Jahr fertig zu schreiben und reinzustellen, kann aber nichts versprechen, da ich ab 20. Dezember bei meiner Family und Januar/Februar in London sein werde und in beiden Fällen nicht absehen kann, in wie weit ich dort in der Lage bin, etwas hochzuladen^^° Das heißt also: im schlimmsten Fall „sehen" wir uns erst März'07 wieder... Ich danke Euch in diesem Fall schon mal im voraus für Eure Engelsgeduld mit mir: DANKE und Riesenknuddler an alle^__^ Falls wir uns dieses Jahr nicht mehr „lesen" sollten: Euch allen ein schönes, besinnliches Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins neue Jahr, auf das sich alles, was Ihr Euch nächstes Jahr auch vornehmt in Erfüllung gehen mag^___^ cu next?? kessM *die alle nochmal durchflauscht**smile* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)