Verschlungene Pfade von Shin-no-Noir (Brillante Meuchelmörderin und tollpatschige Marinesoldatin auf Abwegen) ================================================================================ Kapitel 6: Die verschwundene Thronfolgerin - Tashigi ---------------------------------------------------- Es kostete sie ganze zwei Stunden, aber schließlich, als die Dämmerung hereinbrach, erreichte Tashigi den Palast. Zu ihrer großen Verwunderung herrschte dort helle Aufregung. Es dauerte eine ganze Weile, bis es der jungen Frau gelang, eine der Wachen des Königs ausfindig zu machen. Diese jedoch versuchte gerade gemeinsam mit einigen anderen Männern das Volk zu beruhigen und schenkte den zögerlichen Fragen der Marinesoldatin keinerlei Beachtung. Was war da nur los? Ein wenig irritiert sah Tashigi sich um. Ihr Blick fiel auf eine Gestalt, die den Aufruhr schweigend und kopfschüttelnd beobachtete. „Verzeihung…“ Sie wartete, bis sie sich sicher sein konnte, dass die Frau sie auch wirklich gehört hatte. Als die Angesprochene endlich zu ihr umwandte, fragte Tashigi: „Was ist hier passiert?“ „Es heißt…“, begann die Gefragte stockend. „Man sagt, die Prinzessin sei entführt worden. Gestern auf dem Fest. Die Leute machen sich Sorgen. Ausgerechnet jetzt, wo… Sie war doch so ein nettes Mädchen. E-entschuldigen Sie mich…“ Die blonde Frau wischte sich hastig eine Träne von der Wange, drehte sich um und verschwand schniefend in der Menge. Tashigi sah ihr nach wie gelähmt. Das änderte alles. Was sollte sie jetzt tun? Sie konnte dem König doch nicht vorenthalten, dass seine Tochter sich möglicherweise in der Gewalt von Sir Corocodile befand. Wer sonst sollte die Thronfolgerin entführen? Es sah so aus, als wäre sie sehr beliebt bei ihrem Volk. Langsam schritt die Marinesoldatin auf den Palast zu. Sobald sie die Treppe empor gestiegen war, bat sie eine der beiden Wachen an der Tür zur Eingangshalle, den König sprechen zu dürfen. Zwar verschwieg sie nicht, dass sie zur Marine gehörte und dass ihr Anliegen sehr wichtig war, aber sie hielt sich an die Anweisungen ihres Vorgesetzten. Weder erwähnte Hina Blackcage noch den Weißen Jäger. Über Sir Crocodile verlor sie erst recht kein einziges Wort. Gut eine halbe Stunde später wurde die junge Frau in den Thronsaal geleitet, der – von König Kobra und einigen seiner Leibwächter einmal abgesehen – leer war. Neugierig sah sie sich um. Der prunkvolle Palast war von innen genauso beeindruckend wie von außen. Sobald sie vor dem Thron angekommen war, musterte sie kurz den König. Er sah müde aus, fast so, als hätte er Nächte lang nicht geschlafen. Respektvoll neigte sie den Kopf etwas. „Euer Majestät.“ „Willkommen“, sagte der König. Sein schwaches Lächeln wirkte freundlich, aber erschöpft. „Auch wenn ich nicht weiß, was die Marine von mir wollen könnte.“ Tashigi fiel ein, dass die Marine sich wirklich selten auf dieser Insel aufhielt. Früher, weil man davon ausging, Sir Crocodile kümmere sich dort um Verbrecher und jetzt, weil der König es freundlich aber entschieden abgelehnt hatte, eine Marinebasis auf Alabasta bauen zu lassen. Tashigi konnte das nicht nachvollziehen, aber natürlich respektierte sie seine Entscheidung ebenso wie ihre Vorgesetzten. Sie beschloss, dem König die Wahrheit zu sagen. Zum einen, weil ihr kein anderer plausibler Grund für ihre Anwesenheit in den Sinn kam, den sie ihm hätte nennen können, und zum anderen, weil ihn das Ganze vielleicht am ehesten betraf und sie diesen Mann unter keinen Umständen anlügen wollte. Sie sah auf. „Könnte ich… alleine mit Euch sprechen?“ Ein Ausdruck der Überraschung trat in die Augen ihres Gegenübers. Vielleicht wegen ihrer Bitte oder weil er sie wiedererkannt hatte. Aber wahrscheinlich war Letzteres der Fall, denn er schickte seine Leibwächter hinaus ohne zu zögern, obwohl sie eine Waffe bei sich trug. „Es geht um Sir Crocodile…“, begann Tashigi ein wenig unsicher und mit belegter Stimme. Sie hoffte nur, dass der König – der nun ernstlich beunruhigt aussah - den Inhalt dieses Gesprächs für sich behalten würde. „Ich glaube, Ihr solltet wissen, dass er sich nicht mehr auf Impel Down befindet. Er… ihm ist es gelungen zu entkommen.“ Mit jedem Wort war sie ein wenig leiser geworden. Nun senkte die Schwertkämpferin beschämt den Kopf. Weil die Marine ihre Pflicht nicht hatte erfüllen können, befand sich die Prinzessin nun vielleicht in Lebensgefahr. „Heißt das, dass er für das Verschwinden meiner Tochter verantwortlich ist?“, fragte der König. Seine Stimme war matt und bei dem Wort "er" schien der Tonfall, in dem der Mann sprach, sogar etwas heißer zu werden; ansonsten aber klang er erstaunlich ruhig. „Ich halte es für möglich“, sagte sie, fügte jedoch rasch hinzu: „Aber es gibt keine Beweise.“ „Ich verstehe. Also deshalb ist die Marine hier.“ „Ihr… Ihr wusstet davon?“ Der Mann seufzte. Dann sagte er: „Ja. Und ich habe mich schon gefragt, wieso. Aber ich hätte nie gedacht, dass ausgerechnet Crocodile der Grund dafür sein könnte. Hätte ich gewusst, dass…“ Er brach ab. „Es tut mir Leid“, murmelte Tashigi, die sich plötzlich schuldig fühlte. Wenn der König früher von den Vorfällen erfahren hätte, wäre die Prinzessin sicher nicht entführt worden. Kobra jedoch schüttelte den Kopf. „Es ist schließlich nicht deine Schuld. Ich frage mich nur, was er vorhat.“ „Das wissen wir leider nicht. Aber ich bin sicher, dass wir ihn aufhalten und Eure Tochter retten können, falls er sie wirklich in seine Gewalt gebracht hat.“ „Das hoffe ich“, seufzte der König leise. „Das hoffe ich.“ _____________ Erst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich mir so viel Zeit gelassen habe mit dem neuen, etwas kurz geratenen Kapitel. o.o Momentan befinde ich mich im Schulstress, was meiner Kreativität nicht gerade zugute kommt. In Zukunft könnten neue Kapitel immer mal wieder etwas auf sich warten lassen. Aber atürlich werde ich weiterhin versuchen, mich mit dem Fortsetzen meiner aktuellen Fanfics zu beeilen. Wie man sieht, habe ich mich doch noch dazu durchgerungen, Vivi in die Fanfic einzubauen und sie kurzerhand zu einem Entführungsopfer gemacht. Ihre Rolle ist nicht unwichtig, trotzdem wird sie wohl erst ziemlich spät größere Auftritte haben. Ich muss zugeben, dass ich sie nicht sonderlich mag; aber ich wollte trotzdem nicht unfair ihr gegenüber sein. o.o Sie einfach verreist sein zu lassen, wäre unrealistisch und ziemlich eifnallslos gewesen, finde ich. *nickt vor sich hin* Außerdem könnte das Ganze noch für interessante Verwicklungen sorgen. Öhm... ich labere mal wieder zu viel. In jedem Fall hoffe ich, dass das Lesen dieses Kapitels trotz seiner geringen Länge Spaß gemacht hat. Wie immer freue ich mich über konstruktive Rückmeldungen und bin dankbar für Kommentare. ^^ Auch wenn ich ab und an vergesse, eine ENS zu versenden. 'tschuldigung an dieser Stelle. ^^" Ich hab's irgendwie verpeilt. Typisch ich eben. xD Also... äh... Bis dann! ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)