AiG Memories Hsc von abgemeldet (JadenxChazz) ================================================================================ Kapitel 3: Schicksalsnacht -------------------------- ~*~ Chapter Three ~*~ Gelangweilt saß Jaden auf seinem Bett. Er stützte die Ellenbogen auf die Knie und den Kopf auf die Hände. Ein Seufzen erklang im Raum."Das ist so bescheuert...", maulte er. Die letzten Stunden waren der reine Horror gewesen. Als wieder zum Alpin-Haus zurück gekommen war, war es verdächtig ruhig, und niemand war zu sehen. Ohne Bedenken ging er hoch zu seinem Zimmer, eingeholt von seinen Erlebnissen hatte sich Jaden dann beim Aufmachen seiner Zimmertür hart angelehnt – und er war gegen die Tür geknallt. Wer hätte denn ahnen können, dass sie verschlossen gewesen war? Natürlich hatte er aufgeschrien, und damit die Begleiter und Betreuer geholt. Er wurde zwar in sein Zimmer gelassen, aber erst nachdem er den Abwasch vom Abendessen gemacht hatte, den Speisesaal und sämtliche Klos geputzt hatte. "Wer bis drei Uhr wegbleibt, der kann auch bis sechs Uhr arbeiten.", war die Begründung der obersten Begleiterin. Aber Jaden war bis sieben gerade so fertig, und ihm wurde die Tür aufgemacht, als die anderen raus gelassen wurden. Ohne die Fragen der anderen zu beantworten ließ er sich erschöpft auf sein Bett fallen. Ihm hinterher kam die Begleiterin und mahnte ihn dies zu wiederholen. Und – sie gab ihm drei Tage Pistenverbot. Das hieß er dürfte sich nur im Alpin-Haus und auf dem Platz davor aufhalten, ansonsten konnte er wieder zur Akademie fahren. "Klasse. Jetzt amüsieren sich alle anderen und ich darf hier allein rum sitzen. Tolle Freunde..." Plötzlich ging die Tür auf. "Jaden? Bist du wach? Ah, guten Morgen.", sagte Syrus. Er sah nach Jadens Meinung nicht so aus als ob er gerade auf der Piste gewesen wäre. "Hey, warum bist du nicht draußen?", fragte er und Syrus schloss die Tür hinter sich."Ich und alle anderen haben einen Tag lang Pistenverbot, weil wir bis nach Mitternacht draußen waren. Wir sind alle unten im Speisesaal." Jaden sprang auf: "Und warum holt mich keiner?? Ich geh hier ein vor Langeweile!" Syrus machte ein vorwurfsvolles Gesicht: "Erstens, du hättest ohne Probleme einfach runter kommen können. Zweitens, vorhin sahst du so aus als würdest du dringend Schlaf brauchen. Ich habe die anderen überzeugen können, dich erst einmal in Ruhe schlafen zu lassen." "Oh, danke.", entschuldigte sich Jaden. Syrus nickte. "Diese ätzende Begleiterin hat uns gesagt was du gestern Nacht gemacht hast.", sagte er. Jaden erstarrte. "Was?!", fragte er in unüberlegtem Ton. "Ja, dass du alles putzen musstest, abwaschen musstest und auch noch drei Tage Pistenverbot hast mein ich.", beruhigte ihn Syrus. "Woran hast du denn sonst gedacht?" Jaden atmete erleichtert auf. "Ach, nichts, nichts, vergiss es."Syrus öffnete die Tür. "Na dann, lass uns runter gehen." Die beiden gingen in den Flur und die Treppen runter. "Ich hab einen riesigen Hunger!", meinte Jaden, und Syrus teilte ihm mit, dass nichts mehr zu essen da wäre, dass er sich bis zum Abendessen gedulden müsse. "Was?! Kein Essen?! Oh nein! Ich verhungere noch!!" Mit diesem großen Trara betrat er den Speisesaal. Doch Jaden verstummte auf einmal: Alle die im Raum saßen sahen ihn an, und komischer Weise fing seine Gruppe aus der Nacht an zu klatschen! "Hä?", fragte Jaden etwas perplex. Syrus stubbelte ihn an: "Sie klatschen weil du ihnen den Putzdienst für die nächsten Tage abgenommen hast." "Aja....", meinte Jaden und seufzte. Doch im Augenwinkel bemerkte er dabei den schwarzhaarigen Jungen aus der Nacht. Jaden stürmte direkt vor Chazz und haute mit den Händen auf den Tisch. Chazz sah ihn ohne eine vorzeigbare Reaktion an. "Wie bist du an den Typen vorbei gekommen?! Erklär mir mal warum du nichts machen musstest!!", motzte er ihn an. Chazz sah ihn weiterhin unvermittelt an, der Raum war ruhig und wartete nur auf eine Reaktion von ihm. Plötzlich packte Jaden Chazz am Kragen und zwang ihn damit zum aufstehen. Ein Raunen ging durch den Raum. "Erst ziehst du so ne Nummer mit mir ab, verschwindest dann spurlos und wenn ich nachher zurück komme krieg ich die Arbeit aufgebrummt die dir zugestanden hätte!! Erklär mir das!!! Chazz!" Man hörte das Knarren eines Stuhles, Sekunden später wurde Jaden an der Schulter gepackt. "Lass ihn los, Jaden." Geflüster begann in den verschiedensten Ecken, und Jaden hielt Chazz immernoch fest. "Nein! Er soll mir antworten!" "Jaden! Lass. Ihn. Los." Jaden schüttelte den Kopf. "Nein!!" Eine Hand packte Jadens Handgelenk und löste ihn somit von Chazz Kragen. Chazz ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen, und Jaden wurde an den Tisch seiner Freunde geführt. Er setzte sich gezwungener Maßen auf einen freien Platz ohne Blick auf Chazz, und neben sich setzte sich Zane wieder. Plötzlich wurde es wieder leise, und Jaden sah sich langsam um. Wieder sahen ihn alle an. Ihm gegenüber saß Alexis, die ihn als Einzige nicht anzusehen schien. Jaden seufzte. "Was sollte denn das?", fragte Syrus, der sich auch neben Jaden gesetzt hatte. "Nichts.", antwortete er. "Was soll das? Warum antwortest du mir nicht?", fragte Syrus nochmals. Doch Jaden antwortete ihm gar nicht mehr. Es kamen noch andere Fragen, zum Beispiel was gestern Nacht noch passiert sei, wer die Schneeballschlacht zwischen ihm und Chazz gewonnen hatte, und noch mehr. Auch dabei blieb Jaden still. Er saß einfach nur geknickt da und spielte mit seinen Fingern rum. Ihm war nicht nach Antworten auf irgendwelche dummen Fragen, außerdem hatte er die Vermutung, dass Alexis etwas hatte, und Youji ebenfalls. Sie waren beide nicht so aufgeweckt wie am Vortag, und sie schienen auch nicht sehr gesprächig zu sein. Aber Bastion unterhielt sich dann doch mit Atticus, und Jaden hörte mit einem Ohr zu. "... er soll inoffiziell über hundert Milliarden US-Dollar haben.", sagte Bastion. "Ne Menge Schotter.", bemerkte Atticus grinsend. "Und wie", sagte Bastion weiter, "Das wäre das größte Vermögen dass ein einziger Mensch besitzt. Mehr als doppelt soviel wie Bill Gates. Und auf ihn baut die moderne Technik komplett auf..." Atticus staunte. "Wie verdient man so viel Geld?" "Das weiß keiner. Vielleicht, nein, ziemlich sicher irgendetwas illegales. Aber wenn ich Ares Aver Anes wäre, wow..." Er warf einen Blick zu Youji. Dann grinsten beide. Jaden wurde das Partout zu dumm! "Maaaaaaaan!!", maulte er dann plötzlich laut, stand auf und verzog sich endgültig in das Zimmer von Syrus und ihm. Er schmiss sich auf das Bett und war fast soweit das zu tun, was er auch diese Nacht getan hatte. Weinen. Er war wirklich verwirrt gewesen, und er hatte das Gefühl alles falsch gemacht zu haben. Was hatte Chazz auch bei seinen Aktionen gedacht? In der letzten Nacht war Jaden zum ersten Mal der Gedanke gekommen, dass das alles ein abgekatertes Spiel war. Und nur einen Grund hatte: Chazz hatte sich in ihn verliebt... Aber sollte sowas möglich sein? Er hatte sich doch für Alexis interessiert, was war denn auf einmal mit ihr? Und was war mit ihm, Jaden? Das, was Chazz getan hatte, ihn zu küssen und alles davor und... danach... Jaden hatte nie direkt das Gefühl dass es unangenehm für ihn wäre was Chazz tat, nur das drum herum, die Wette, der Umstand, dass er immer wieder von Chazz überrumpelt worden war, das hatte sich falsch angefühlt, nicht die Sache selbst. ~Ob ich mit ihm reden sollte?~, fragte sich Jaden in Gedanken. Er vergrub seinen Kopf in seinem Kissen und schlief über seine Gedanken hinweg ein. Chazz währenddessen lag auf seinem Bett, wieder in seinem Zimmer, allein. Seine Zimmergenossen waren auf der Piste, schließlich hatte genau von denen keiner bei der nächtlichen Aktion mitgemacht. Allerdings hatten sie ihm das Fenster geöffnet und ihm geholfen unentdeckt wieder in das Haus zu kommen. Deswegen musste er keine Arbeiten erledigen wie Jaden. ~Aber daran hätte er auch selbst denken können~, fand Chazz. "Hab ihn gestern Nacht wohl ziemlich verwirrt.", grinste er in sich hinein. Das hatte er tatsächlich. Er hatte ihn sogar fast um den Verstand getrieben, aber nur fast. Im letzten Moment hatte Jaden verhindert, was er als einzigstes noch verhindern hatte können. Dieser Gedanke ließ das Lächeln aus Chazz‘ Gesicht verschwinden. Nein, um die Wette ging es Chazz ganz und gar nicht, und das würde er Jaden noch beweisen. Er fing an den Plan, den er in der Zeit der verbliebenen Dunkelheit der letzten Nacht geschmiedet hatte, zu verwirklichen. Chazz stand auf und setzte sich an den Schreibtisch, der in dem Zimmer stand. "Jaden, du bist geliefert.", lachte er dabei. "Jaden, wach auf! Jaden!! ... Er wacht einfach nicht auf!", beschwerte sich Syrus lautstark jemandem. Beide standen vor Jadens Bett, dessen Besitzer freundlich darin schlief. Jaden lächelte im Traum, jaja. Allerdings lächelten Syrus und Bastion nicht. >>Jaden, jetzt mach schon, es gibt gleich Frühstück!" Plötzlich schoss Jaden hoch. "Was? Frühstück?!" Syrus grinste Bastion an. "Wie lange habe ich geschlafen?!", fragte Jaden als er hektisch aus seinem Bett sprang. Dabei fiel sein Blick auf das Fenster. Dunkel. "Hey, es ist ja nicht mal hell!!", maulte Jaden. "Wie spät ist es?" Syrus schaute auf seine Uhr: "Gleich halb neun." Jaden ließ sich wieder auf sein Bett fallen. "Und warum weckt ihr mich dann? Ich hab... so schön geträumt..." Er schmiegte sich an sein Kissen und schloss die Augen demonstrativ. "Wir haben die Erlaubnis dazu.", meinte Syrus grinsend. Endlich war sein Freund wach. Er würde verhindern, dass Jaden wieder einschlief. "Ja, genau.", sagte Bastion zustimmend. "Wir sollen alle runter kommen. Keine Ahnung warum." "Ja, also beeil dich, Jaden!", sagte Syrus laut und riß Jaden am Arm hoch. "Hoch mit dir!" Jaden ließ es sich gefallen. Mit seinen Gedanken war er wirklich noch in seinem Traum. Und schöner könnte es gar nicht sein. Er ging wie in Trance die Treppe hinter Syrus herunter, betrat mit ihm den Speisesaal, und setzte sich neben ihn und Youji. Er stützte sich am Tisch ab und schloss wieder die Augen. Ein paar Sekunden später betrat Chazz als Letzter den Raum. Er setzte sich neben Nash und Denise, und die oberste Begleiterin kam von der Küche aus mit den anderen Begleitern in den Speisesaal. "Hallo Kinder!", sagte sie freundlich aber nicht ohne eine gute Haltung, "Wir haben heute Abend eine Überraschung für euch: Eine Schnitzeljagd." Die Kinder stöhnten. "Wie alt waren wir nochmal?", fragte Bastion genervt, "Neun? Oder Zehn?" "Nur keine Ausbrüche von Begeisterung! Bastion, halte deine Laola-Welle im Zaun!", sagte sie laut und nur sie lachte darüber. Die anderen Begleiter grinsten ein wenig. Allerdings eher peinlich berührt als belustigt. "Also, die Sache läuft so ab: Ihr bildet jetzt vier Gruppen, zwei von der Hälfte der Jüngeren und zwei von den Älteren. Damit das fair verteilt ist, sind die Leute die auf keinen Fall zusammen dürfen schon festgelegt. Das sind folgende: Alexis und Dora, Jaden und Chazz, Youji und Denise, Atticus und Zane, und Nash und Bastion. Ach, und von den Älteren auch noch Sara und Chris. Gut, jetzt stellt eure Gruppen zusammen." Am Ende kamen genau die selben Gruppen heraus wie bei der Schneeballschlacht, und bei den Älteren waren sie so aufgeteilt dass Zane und Atticus der obersten Begleiterin pausenlos Todesblicke zuwarfen. Zane war auch etwas eifersüchtig, da er mit Sara rumhängen musste, die verrückt nach ihm war, und Atticus mit diesem Chris zusammen war, der wirklich gut aussah. Er grummelte ein bisschen. Die oberste Begleiterin ergriff das Wort: "So, wie ich sehe sind jetzt alle Gruppen okay. So, jetzt wird von jeder Gruppe der Stärkste ausgewählt. Aber die Gruppe muss entscheiden!" In Jadens Gruppe ging sofort ein Gemurmel los, und nach nur drei weiteren Sekunden zeigten alle auf einen und riefen lautstark: "Jaden!!" Erst dabei wachte dieser auf. In Zanes Gruppe wurde er ausgewählt, weil er so wie so immer gewählt wurde. Bei Atticus waren außer Chris auch nur Mädchen, also entschied man sich hier in purer Begeisterung für ihn. Und bei Chazz lief es nicht anders, auch er wurde gewählt weil er für ein alle ein Vorbild war. "Kommt mal alle zu mir, die gewählt wurden!", ertönte wieder die Begleiterin. Jaden, etwas sehr müde, Atticus, Zane, ziemlich beleidigt, und Chazz kamen nach vorne zu ihr. "Kinder, dass sind eure Schnitzel!" Sofort fingen alle an zu lachen, und Jaden und die anderen schauten natürlich mehr als nur dumm aus der Wäsche. "Ihr habt genau sieben Minuten Vorsprung, danach machen sich alle Gruppen auf die Piste. Die Schnitzel hier hinterlassen euch Karten für ein vollständiges Deck, dass ich ihnen gleich gebe. Ihr folgt den Karten, bildet ein Deck, und wenn ihr die letzte Karte findet, müsst ihr auch euren Mitspieler finden. Dann muss ihn einer von euch besiegen, und wer gewonnen hat, kommt sofort wieder zurück. Wer verliert, muss eine Viertelstunde warten, und darf dann erst wieder hierhin zurück kommen. Die Gruppe, die als erste wieder hier ist, hat gewonnen. Also, habt ihr das verstanden?" Youji meldete sich: "Woher sollen wir wissen, ob wir unserem Mitspieler folgen?" "Ach, das ist ganz einfach. Die erste Karte die sie hinterlassen müssen ist vorgelegt. Jaden bekommt ein Geisterdeck, und seine erste Karte ist *Geisterschädel*. Das Deck mit dem er spielt ist ebenfalls ein Geisterdeck. Bei Chazz sind die beiden Decks aus Pflanzen-Monstern, und er hinterlässt als erste Karte den *toten Baum*. Bei Zane gibt’s nur Pferdekarten, und die Karte die er hinterlässt ist *letztes Einhorn*. Atticus hinterlässt euch die Karte *Flammendrache*, weil er mit Drachen spielen wird. Der restliche Weg ist nur eine grobe Richtung. Passt auf, manche Karten könnten euch auch Zeit kosten." Denise fragte: "Was soll das heißen?" "Ach, ach, ach, soll ich euch das wirklich verraten? Ich glaube eher nicht." Alle tönten laut: "Doch!" Die oberste Begleiterin schüttelte den Kopf, doch eine der untergeordneten Begleiterinnen kam einen Schritt vor und sagte: "Manche Karten sind nicht echt, sondern Attrappen. Sie liegen nicht nur abseits des Hauptweges, den ihr vielleicht gehen werdet. Manche Karten sind in Wirklichkeit Zettel mit Aufgaben, zum Beispiel auf einem Baum in der Nähe hochzuklettern und in den Kronen etwas zu suchen. Vielleicht Bonusgegenstände, mit denen ihr am Ende hier in der Hütte wieder Zeit wegstreichen könnt. Vielleicht sucht ihr aber auch nach weiteren Attrappen, nach weiteren Aufgaben. Des weiteren können euch auch ein paar Duellanten angreifen, wenn ihr eine verdeckte Karte aufhebt. Ihm Übrigen hinterlassen eure Mitspieler die Karten auch verdeckt." Mit einem tödlichen Blick ging sie schnell wieder zurück. Die oberste Begleiterin sagte: "Und da ihr jetzt doch fast alles wisst, hier noch etwas: Ihr könnt die Mitspieler der anderen Gruppen mit euren eigenen Decks herausfordern. Also den Decks, die ihr auch normalerweise benutzt. Dadurch könnt ihr den anderen eine Zeitstrafe von fünf Minuten verpassen. Wenn eure Duelle aber länger dauern, verschwendet ihr selbst eure Zeit. Aber vielleicht entschließt ihr euch ja, ein Mitglied der Gruppe zurückzulassen... Als Letztes noch: Wenn ihr die Mitspieler eurer Mannschaft einholt bevor er alle Karten des Gruppendecks abgelegt hat, könnt ihr sofort wieder die Hütte runter. Und falls es zu schneien beginnt, was aber unwahrscheinlich ist, kommt ihr alle wieder zum Alpin-Haus, egal ob ihr euch gerade duelliert oder etwas anderes tut. So, und ihr Vier kommt jetzt mit mir!" Ohne dass sich noch die Mannschaft mit dem Mitspieler hätte abstimmen oder Betrug ausmachen hätten können, führte die oberste Begleiterin Jaden, Chazz, Atticus und Zane in die Küche. Dort gab sie ihnen ihre zwei Decks pro Kopf, und schickte sie los. Doch Jaden hielt sie noch eine Sekunde zurück: "Das ist eine Ausnahme, Jaden Yuuki. Mach keinen Blödsinn, oder morgen früh bist du wieder in der Akademie." Er verließ die Küche durch die Hintertür, wo die anderen gewartet hatten. "Können wir vielleicht die Karten schnell in andere Richtungen verteilen, als wir gehen? Dann haben wir mehr Zeit! Wir sollten unbedingt zusammen gehen.", meinte Atticus. Zane nickte zustimmend, Jaden hatte eigentlich nichts dagegen, und auch Chazz ließ sich drauf ein.Sei suchten aus den Gruppendecks ihre Anfangskarten heraus, und rannten schnell in entlegene Ecke am Ende der Pisten. Sie trafen sich vor der Waldabfahrt wieder, und stürmten erstmal hoch, um Abstand zu gewinnen.Nach ein paar Sekunden waren sie schon etwa hundert Meter höher, und schauten aufs Tal. "Ich hab schon welche von den falschen Karten gesehen.", sagte Jaden. "Ja, ich auch, und ich meine auch schon einen der Duellanten gesehen zu haben.", sagte Atticus leise. "Beeilen wir uns. Laßt ein paar Karten hier.", meinte Zane und schmiss ein paar Karten unter eine Schneebedeckte Tanne rechts von ihm. Plötzlich kam etwas aus den Ästen auf ihn zugeschossen, und er schrie auf. Dadurch erschreckte sich das kleine Eichhörnchen und verschwand wieder. Jaden lachte mit Chazz im Chor. "Das ist nicht lustig!!", fauchte Zane, "Das hätte euch auch erschreckt!" Atticus nahm ihm am Arm und lächelte aufmunternd. Zane unterdrückte den Drang ihn zu küssen nicht, und kurz bevor sich ihre Lippen trafen lief Jaden überstürzt weiter. "Hört mit dem Geknutsche auf und macht hin!", rief er dabei. Chazz musste grinsen und kam ihm hinterher. Dabei ließ er alle zwanzig Schritte, die er ein wenig im Zickzack lief, eine Karte fallen. Meistens genau neben eine von den Falschen. Jaden tat es ihm gleich, und ab und zu schaute er zurück, doch er sah Zane und Atticus jetzt schon nicht mehr. Aber dafür sah er, wie die Gruppen aus dem Alpin-Haus stürzten, die Zeit ihren Vorsprungs auszubauen war vorbei, und vermutlich waren Atticus und Zane weiter unten am rummachen. "Na Klasse, wenn die sie finden sind die als erste wieder da... Unfair." Plötzlich packte ihm jemand am Ärmel, und Jaden schaute in Chazz Gesicht. "Beeil dich, wir sind schon weit hinten." "Hinten?" "Klar, Zane und Atticus haben uns schon überholt, du Schnarchnase." "Das stimmt nicht!" "Doch, sie meinten sie würden sich an unsere Stelle beeilen wenn sie noch was vorhätten."Haben wir etwas vor?" "Vielleicht. Aber sie auf jeden Fall." "Und was haben wir vor?" "Hochzukommen, und jetzt beeil dich, schmeiss hier mal ein paar Karten hin." Chazz zog Jaden dann weiter den Berg hoch, obwohl Jaden protestierte er könne selber laufen. "Aber nicht schnell genug.", meinte Chazz darauf. Chazz Griff glitt von seinem Arm zu seiner Hand über. Das war Jaden nicht unangenehm, aber ziemlich ungewohnt. Er lief nicht jeden Tag mit einem Jungen Hand in Hand einen Berg hinauf, weil er angeblich zu langsam laufen würde. Er wurde ein bisschen, von Chazz ungesehen, rot um die Nase, es erinnerte ihn schrecklich an seinen Traum. Er hatte nämlich geträumt wie er und Chazz auf einen Berg kletterten, eine Hütte erreichten, und plötzlich hätte es angefangen zu schneien. Sie blieben dann eine Nacht zusammen in der Hütte... und Syrus hatte ihn in dem Moment geweckt als es richtig am losgehen war. Als er sich daran erinnerte, bekam er eine Gänsehaut. Überraschen drehte sich Chazz zu ihm um, und Jaden lief fast gegen ihn. "Was ist?", fragte er. Chazz sah ihn an: "Jay..." "Oh nein!!", sagte Jaden entschieden und ging ein Stück zurück. Dabei ließ er allerdings nicht Chazz‘ Hand los. "Nein, nein, nein! Hör damit auf, ich hasse das!" "Nein, tust du nicht." "Oh, doch, und wie!" Plötzlich durchfuhr es Jaden wie einen Blitz, und er ließ Chazz‘ Hand fallen. "Was hast du eigentlich?" "Was hat dir gestern bedeutet?" "Nichts, weil überhaupt nichts war." "Nur weil du Angst hattest." "Ich hab nirgendwo vor Angst, aber ich habe auch keinen Bock mich von dir -" "Du wolltest es doch auch!" "Nein, wollte ich nicht!" "Lüg nicht!" "Ich lüge nicht, und jetzt hör auf damit, Chazz!" Chazz packte Jaden an den Armen und nagelte ihn wieder an einen der nahestehenden Bäume, und beide wurden durch den Stoß von Schnee überschüttet. Mit einer guten Portion Schnee auf der Nase sah Jaden Chazz überrascht an. "Sag mir, dass du nicht von mir geküßt werden wolltest! Sag mir, dass du nicht von mir berührt werden wolltest! Sag mir, dass du mit mir nicht weiter gegangen wärst, hättest du einfach keine Angst gehabt! Sag mir, ohne diese Wette, würdest du mit mir zusammen sein? Sag’s mir ins Gesicht und lüg mich verdammt nochmal nicht an!" Das hatte ordentlich reingehauen. "Chazz...", bekam Jaden nur raus. Es hatte ihm die Sprache verschlagen die Sache so deutlich ausgesprochen von Chazz zu hören. Dieser schüttelte den Kopf, es sah aus als würde er sich selbst damit tadeln, und ließ ihn los. "Jaden, ich glaube...", fing er an, sagte dann aber nichts mehr. Chazz drehte sich um und ging weiter bergauf. "Beeil dich lieber, ich höre sie schon." Jaden war noch so irritiert, dass er erst ein paar Sekunden später begriff, was Chazz gesagt hatte. "Äh, ja..."Er folgte Chazz schweigend, und bemerkte erst ein paar Meter weiter, dass er und Chazz alle ihre Karten unter dem Baum hatten liegen lassen. Nun mussten sie sich nur noch verstecken, und sie hatten dementsprechend Zeit... ob es wohl aufgefallen war, dass sie alle vier den selben Weg genommen hatten? Bestimmt. Das würde zu vielen Duellen und Aufgaben führen. Zu gerne wäre er dabei gewesen, um zu sehen, wie sie die falsche Wahl einzubüßen hatten. Aber das ging nicht, und einen Moment lang verstand er auch nicht, warum er jetzt an sowas dachte. Er würde jetzt lieber an Chazz denken, mit ihm reden, und was wusste er was noch! Er hätte schon vor einer Nacht beinahe mit ihm geschlafen, aber er konnte nicht, er dachte immer an diese bescheuerte Wette. Und für so etwas ließ er sich nicht ausnutzen. Plötzlich rannte er einfach los, einfach so schnell wie ihn seine Beine trugen rannte er den Schnee empor. Er hatte auf einmal panische Angst erwischt zu werden. Mit Chazz erwischt zu werden? Als er auf der selben Höhe war griff er nach Chazz‘ Hand und zog ihn mit hoch. "Was machst du?!", rief Chazz auf. "Lauf!", schrie Jaden. Er fühlte sich wirklich wie ein Schnitzel, ein Schnitzel das mal ein Hase war und nun verfolgt wurde."Was hast du? Drehst du jetzt total durch?!", schrie Chazz. Auch er beschleunigte seine Schritte bis zum Maximum, allerdings eher um bei Jadens Tempo nicht hinzufliegen. "Komm schneller! Los!", feuerte Jaden an, und sah zurück. In diesem Moment sah Chazz ihm in die Augen und sah etwas merkwürdiges: Angst. Nackte Angst – aber wovor bloß?"Jaden, jetzt warte doch mal!", er hielt abrupt inne hielt Jaden damit auch auf. "Was ist denn los?", fragte er so sensibel wie es ging, was sich bei ihm ziemlich komisch anhörte.Wieder schüttelte Jaden aufgeregt den Kopf. "Wir dürfen nicht hierbleiben! Wir müssen weg von hier! Bitte!!" Unklar warum, nahm Chazz Jaden sehr ernst. Er stellte keine Fragen mehr, bei dem bald mörderischen Tempo, was Jaden nun anschlug, wurde Chazz fast schlecht, und er brauchte alle Luft die er bekommen konnte, zum Atmen. "Nicht so schnell!", keuchte er aus. Er war sich sicher, die beiden wären schon fast auf der Spitze der Piste angelangt, das wären dann siebenhundert Meter bei vielleicht fünfzig Grad Steigung. Und diese elenden Hügel, die beim runter kommen viel angenehmer erschienen, brachten ihn fast um. "Meine Beine, warte Jaden, stop! Ich kann nicht mehr!", sagte Chazz auf einmal und rutschte in die Knie. "Atticus und Zane sind bestimmt nicht so weit oben. Und sie haben sich bestimmt getrennt. Wir haben alle unsere Karten unten gelassen, hier hin kommen die nicht. Warum rennst du so?", brachte er mit vielen Unterbrechungen raus. Jaden schien gar keine Probleme zu haben, er atmete nur etwas schneller als normal. Er dachte nicht daran, was er hier tat, wie er rennend diesen riesigen Berg hoch kraxelte, wie schwer seine Beine waren, in seinen Augen stand einfach nur Angst. "Es wird etwas passieren, gleich. Ich weiß es. Wir müssen hier weg." "Was wird denn passieren?", fragte Chazz und raffte sich langsam wieder auf, obwohl sein Körper da nicht wirklich mitmachen wollte. "Weiß. Ich seh immer nur weiß vor den Augen" "Irgendwie logisch, wir sind hier auf einer Piste mit Schnee, und Schnee ist weiß!" "Schnee?", fragte Jaden. "Schnee? Oh nein... so ein Mist! Verdammt! Komm!!" Er lief wieder los, riss Chazz hinter sich her und rannte einfach nur. In dem Moment, in dem er diese Angst bekommen hatte, diese Panik, hatte er nur weiß vor den Augen gehabt, es war ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken gelaufen. Es war ein schreckliches Gefühl in diesem Moment, ihm war so kalt, es war so still, erdrückend still, und er fühlte sich allein. Er war allein. ~Ich bin nicht allein, ich habe Chazz. Komm Jaden, los! Lauf weiter!~, dachte Jaden und legte noch einen Zahn zu. Die Steigung nahm ab, sie kamen dem obersten Teil der Piste näher. Unter den Füßen der beiden rutschte immer mehr Schnee weg, und ihr Gang wurde langsamer und unsicher. Chazz blieb auf einmal im Schnee stecken. "Warte!", rief er. Er hatte sich fast von Jadens Angst anstecken lassen. "Ohne nachzudenken packte Jaden Chazz und zog ihn aus dem Schnee, in den er bis zu Hüfte gerutscht war. Und in diesem Moment verstand Chazz. Der "Schnee war hier viel zu locker! Er würde die Piste runter rutschen – eine Lawine. "Jaden! Wir müssen die Anderen warnen!" "Was?" "Die Anderen! Sie sind alle noch auf der Piste!" "Die Anderen... Sy, Alexis, Bastion, You... Dafür ist es zu spät." Und genau in dem Moment als Jaden seinen Satz beendet hatte, gab es mehrere laute Knalle, wie bei Explosionen, und die Erde, oder viel mehr der Schnee unter ihnen begann sich zu bewegen. Es gab widerlich lautes Knirschen und Knistern dass sich bis ihn ihre Glieder vor tastete. Jaden und Chazz kämpften sich immer weiter hoch, bis Chazz plötzlich an einem großen Stein Halt fand. Der Schnee hatte sich rasant schon über drei Meter bewegt, und damit den Stein freigelegt. Chazz klammerte sich an den Stein, und ergriff Jadens Hand um ihn auch festzuhalten. Als sich ihre Hände berührten, riefen bei den Namen des anderen, und die Hölle brach los. Würde seine Tarnung jetzt auffliegen? ~*~ Das wars an dieser Stelle ^^ *freu* Danke an meine liebe Kyoko-san, die mir bei der Bearbeitung dieses Kapitels geholfen hat! *knuff* hdl! Hinterlasst mir bloß ein Kommi!!!! >.< xDDD Eure Byue Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)