Festhalten von maykei (if all wishes could come true) ================================================================================ Kapitel 11: Part 11 - Hysteria ------------------------------ *Part 11 – Hysteria it's bugging me, calling me and twisting me around yeah i'm endlessly caving in and turning inside out 'cause i want it now i want it now give me your heart and your soul and i'm breaking out I'm breaking out last chance to lose control its hurting me, morphing me and forcing me to strive to be endlessly cold within and dreaming i'm alive 'cause i want it now i want it now give me your heart and your soul i'm not breaking down i'm breaking out that's when he'll lose control and i want you now i want you now i feel my heart implode and i'm breaking out escaping now feeling my faith erode ~~~ Hysteria by Muse ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Weiterhin in die blauen Augen dieses Mannes blickend, drückte Kurogane zu. Dieses Blau lies ihn nicht mehr los. Es war vertraut. Plötzlich krallte sich irgendetwas in seinen Arm, auch das, kam ihm so bekannt vor. Sein Kopf, es tat weh, es tat unwahrscheinlich weh. Es war dunkel, und dieses Blau...Tränen? Es kam ihm bekannt vor...schon einmal, hatten sich diese Finger an ihn gekrallt. 'Kuro-tan' dieses Wort, diese Stimme...blau... 'Festhalten...festhalten...festhalten...' alles brannte, sein Herz tat weh...er kannte es...er kannte es wirklich. 'Festhalten' er hatte etwas versprochen...oder? Sein Herz...es tat weh...und dieses blau...es tat weh... Er kannte diesen Mann, er kannte diese Stimme, er kannte diese Worte... "Fye.." gab er von sich und sein Griff lockerte sich. Er wusste, wer dieser Mann war, er kannte seinen Namen und er hatte ihm etwas versprochen. Blut...blutete er? Seine Kopfschmerzen lösten sich auf, sein Körper entspannte sich, alles was er in diesem Moment spürte, war sein Herz. Es war das Einzige, was ihm jetzt noch weh tat. Was hatte er getan? "Fye.." wiederholte er noch einmal...jetzt war wieder alles klar vor seinen Augen und erschrocken, ließ er den anderen Mann los. Eiskalt. Und dunkel. Irgendwas hatte sich verändert. Nicht von außen, wurde ihm jetzt die Luft abgeschnitten, sondern von innen. Kälte die alles einfror. Lag er im Schnee? Aber war es nicht wärmer, wenn man im Schnee begraben lag? Etwas regte sich in ihm. Was war es nur? Und was bebte um ihn herum nur so und woher kamen die kräftigen Schläge, die schmerzhaft durch seinen ganzen Körper vibrierten. Zu kalt. Fester schlang er die Arme um sich und versuchte nach Luft zu schnappen, doch die Luft die er nur zu deutlich einatmete schien seine Lungen nicht zu erreichen, als wäre ein Loch in seinem Köper auf dem Weg zu ihnen, aus dem alle Luft entweichen zu schien. Er fühlte sich, als wollte er weinen, aber auch das ging nicht. Er wusste nicht einmal wieso. Was... war hier eigentlich los..? Wo war er ? Er war hier schon mal gewesen und er konnte sich nur daran erinnern, dass er damals gedacht hatte, es wäre besser gewesen nicht aufzuwachen. Also blieb er besser hier und beobachtete das pochende Beben des dunklen Untergrundes auf dem er lag. Doch irgendetwas hinderte ihn daran, die Augen zu schließen und es einfach geschehen zu lassen.... Langsam lies der Ninja sich neben den Magier sacken, was hatte er bloß getan? Was hatte er bloß getan? Lebte der Andere noch? Mit zitternden Händen fuhr er zum Gesicht des Blonden, es war so kalt und fuhr dann weiter in Richtung Hals, um nach einem Puls zu fühlen. Erleichtert stellte er fest, dass noch einer vorhanden war, es war schwach aber sein Herz schlug noch. Verdammt, was hatte er bloß getan? Würde er jetzt hier sterben? Wegen ihm? Angst...er hatte auf einmal furchtbare Angst.. Hatte er jetzt alles verloren? Verzweifelt nahm er den leblosen Körper des Magiers in seine Arme und drückte ihn an sich. Das Blut...es war seine Schuld. Sein Herz.. es...zerbrach, ja.. in diesem Moment hatte er das Gefühl, als würde sein Herz in mehrere Teile zerspringen. "Warum..?" sagte er mit zitternder Stimme zu sich selbst, vergrub dabei seinen Kopf in der Brust des Anderen, das Blut, war ihm egal. "Warum?" wiederholte er noch einmal...merkte, wie seine Augen das dritte Mal in seinem Leben feucht wurden und eine salzige Flüssigkeit herausbrachten. Es war ihm jetzt egal, ob er weinte oder nicht.. es war ihm egal, was irgendwer je darüber denken würde.. Er wollte ihn nicht verlieren... "Wach auf...", flüsterte er..."Bitte...mach verdammt noch mal deine Augen auf..." Verzweiflung...absolute Verzweiflung.... Er drückte den kalten Körper näher an sich "WACH AUF VERDAMMT!" Kurogane war Schuld.. er wusste es. "Du kannst mich hassen, bring mich von mir aus um...nur bitte, wach wieder auf..." Etwas Warmes berührte in dieser Dunkelheit seine Wange und er sah nach oben. Was..? Eine Erinnerung... wurde er nicht schon mal so im Arm gehalten? Wo kam das her? Er wusste es nicht, er wusste nur, dass die Dunkelheit auf einmal gar nicht mehr so verlockend war, eher etwas Anderes, das er hier zwar spüren konnte aber nicht hier war. Es war außerhalb und eine Sehnsucht entstand auf einmal in ihm, die ihm einen weiteren Grund gab nicht atmen zu können. Doch.. wenn er wirklich die Augen aufmachte, was würde er dann sehen? Roten Schnee? Goldene Augen? Aber das wollte er nicht noch einmal sehen.. lieber schlief er noch eine Weile. Doch damals war es kalt gewesen, nicht so warm wie jetzt und je länger diese Wärme um ihn herum war, um so mehr verlor das Pochen an Kraft. Rot... aber nicht roter Schnee.. wartete oben auf ihn, aber... Er wusste nicht was es war, aber er wusste, dass diese Wärme im Dunkeln schon einmal da gewesen war und es sich gut angefühlt hatte... festhalten. Festgehalten. In einer dunklen Höhle voller Angst und Erinnerungen mit vielen Tränen. Oder warm unter einem Sternenhimmel, mit einem ehrlichen Lächeln. Was immer es war, es lohnte sich zurück zu kehren und wenn er wirklich alles zerstört hätte, gäbe es Niemanden der ihn hielt. Aber da war jemand.. Langsam öffnete er die Augen und wurde erst einmal geblendet von dem Licht. Über ihm war ein Himmel, um ihn herum eine Stadt... und Kurogane hatte sein Gesicht an seiner Brust vergraben. Etwas überrascht betrachtete er dieses Bild. Nichts war zerstört... Tränen... schon das zweite mal in so kurzer Zeit, dass er Kurogane hatte weinen sehen...und irgendwie tat es verdammt weh. Er wollte das nicht. Es war nicht fair, wenn immer nur er gehalten wurde, er wollte den Anderen auch schützen. Vorsichtig legte er die Arme um anderen Mann, fuhr ihm zärtlich über den Nacken und drückte ihn an sich. "Pschht... es ist doch alles in Ordnung, Kuro-pii..." Nachdem der Ninja nun die Stimme des Magiers vernahm und den Inhalt seiner Worte verstand, schien alles in ihm zu brechen. Nichts mehr hatte Bedeutung, es war alles egal. Und so krallte er sich diesmal an den Magier, versuchte sich irgendwo krampfhaft festzuhalten und lies seinen Emotionen freien Lauf, weinte einfach nur, nicht leise, nein, er weinte, fast wie ein kleines Kind. Verzweiflung, Freude, Angst...all diese Gefühle vermischten sich gerade, brachen nach außen. Und da war auch noch ein anderes Gefühl, ein Gefühl, von dem er dachte, er würde so etwas nie wieder empfinden. So etwas wie "Liebe". Ein Gefühl, was dem glich, welches er damals als kleines Kind für seine Eltern empfunden hatte und er hatte fast vergessen, dass es so ein Gefühl gab, doch jetzt, tauchte es wieder auf und es war wesentlich intensiver. Er wollte etwas sagen, aber er schaffte es einfach nicht, seine Stimme durch diese extreme Gefühlsäußerung hervorzubringen, sie wurde einfach von seinen Tränen erstickt. Kurogane wollte nie wieder jemanden verlieren, der ihm etwas bedeutete. Nie wieder... Und dieser Magier bedeutete ihm definitiv etwas.... Tränen und Schmerzen, das war alles, wozu sein Körper in diesem Moment fähig war und die Fähigkeit, sich an den anderen Körper zu krallen, als würde er ertrinken, wenn er los lies.. So war es also eine weinende Person im Arm zu halten... Fester drückte er ihn an sich, umschlang seinen Kopf sanft mit den Armen und schützte ihn damit von jeglichen Blicken, von jeglicher Außenwelt und hoffentlich auch von jedem anderen Schmerz. Er war immer noch total benommen und konnte noch nicht richtig begreifen, was passiert war, aber nur 2 Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum: Nichts war zerstört. Und er hielt das erste Mal jemand weinenden im Arm, aber diesmal konnte er trösten. Immer und immer wieder strich er ihm über den Kopf und presste sein Gesicht in sein Haar. Sein Herz raste wie wild und tat weh aber gleichzeitig auch nicht, aber... Irgendwie wusste er, dass es diesmal richtig war. Er wusste einfach, dass dieses Gefühl, das er sich nicht laut traute auszusprechen, nicht falsch war. Und selbst wenn, er hätte ja eh nicht anders gekonnt, als so zu fühlen.. Jetzt hatte diese Worte eine Bedeutung... und er hielt ihn fester. Einfach nur fest. Aber es war noch nicht Zeit für diese Worte. "Alles ist gut...es ist alles in Ordnung, so wie es jetzt ist.. ich halte dich fest..", murmelte er leise gegen das weiche Haar. Er wusste nicht warum, aber er war selbst kurz vor den Tränen. Vielleicht weil der Andere weinte, weil er nicht wollte, dass er weinte und weil er gleichzeitig so unglaublich glücklich war, weil er die Bedeutung verstand...und weil die Kälte immer weiter und weiter weggedrängt wurde. Es tat gut. Es tat wirklich gut, diese beruhigende, vertraute Stimme zu hören und sich sanft durchs Haar streicheln zu lassen. Er war müde, unendlich müde, doch er durfte hier jetzt nicht einschlafen. Der Magier war verletzt und diese Welt war gefährlich...er durfte...jetzt nicht...einschlafen... Aber seine Augen waren schwer und so konnte er sich nicht dagegen wehren. Es war hier gefährlich und der Regen war kalt...aber trotzdem, war es warm... „Kurogane-san, Fye-san, wir müssen schleunigst hier weg.“ rief Sakura, als sie den Anderen näher kam, das Bild, das sich ihr bot, erschreckte sie leicht. Durch die Stimmen wieder geweckt, öffnete der Ninja wieder die Augen, es war wirklich keine Zeit dafür jetzt einzuschlafen. Es schien viel passiert zu sein in der Zeit, in der sie weg waren, jedoch hatten sie die Feder gefunden. Fye schien verletzt zu sein und Kurogane? Sie sollten es riskieren und einfach in die nächste Welt reisen, alles war besser, als weiter hier zu bleiben, entschied Shaolan, und die Chance in einer anderen Welt etwas mehr Ruhe zu bekommen, schien wohl größer zu sein, als in dieser Welt. Außerdem waren diese Rattenviecher hinter ihnen her. Also fragten sie nicht groß nach, sondern entschieden sich, einfach in die nächste Welt zu reisen. Und sie hatten Glück, diese Welt schien wirklich etwas friedlicher zu sein, die Leute waren zuvorkommend und nahmen die geschwächten Reisenden freundlich auf, stellten ihnen eine kleine Wohnung zur Verfügung, in der sie sich etwas ausruhen konnten. Die Welt glich auf den ersten Blick einer friedlichen, kleinen Stadt und auch, wenn Mokona hier keine Feder spüren konnte, so entschieden sie sich, erst einmal hier zu bleiben, es würde ihnen, und vor allem Kurogane und Fye, gut tun erst einmal etwas Luft zu holen. Der Magier wurde erst einmal in ein kleines Zimmer verfrachtet und die Prinzessin kümmerte sich um seine Wunden. Sie war immer noch etwas irritiert über das Bild, welches sich ihr geboten hatte, lächelte aber nur beim Gedanken daran und fragte nicht groß nach. Und Kurogane konnte sie eh nicht fragen, denn dieser schlief erstens und zweitens würde sie wohl keine Antwort bekommen, jedenfalls war sie froh darüber, dass er wieder der Alte war. "So, nun ist alles verbunden, ruh dich etwas aus Fye-san...ich kümmere mich ums Essen." "Danke Sakura-chan", lächelte er das Mädchen an und sah dann zum Bett in dem der Ninja schlief. "Ist Kuro-wanwan auch okay?" Gerade an der Tür angekommen, drehte sich das Mädchen lächelnd noch einmal zu dem Magier um und nickte ihm kurz zu „Ich denke schon, jedenfalls ist er nicht verletzt...du solltest ein bisschen schlafen.“ Und mit diesen Worten verschwand sie in Richtung Küche. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Diese Welt schien bei weitem angenehmer, als die zwei vorherigen und Fye genoss es einmal, die Sonne auf seine Gesicht scheinen zu lassen, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Nachdem Sakura das Zimmer verlassen hatte, hatte er ein kleines Nickerchen gemacht und fühlte sich jetzt wieder frisch und angenehm ausgeruht. Mit einem Lächeln sah er zu dem schlafenden Ninja herüber und stand langsam auf. Seine Verletzungen waren nicht schlimm, nur ein paar Kratzer, obwohl an seinem Hals nur zu deutlich ein paar Blutergüsse zu sehen waren, aber ohnmächtig war er wahrscheinlich eher durch seine Magie geworden.. Lautlos setzte er sich an den Bettrand und beobachtete den Schlafenden. Er wusste immer noch nicht, wie es Kurogane angestellt hatte, ihn aus diesem Zustand aufzuwecken und zu verhindern, dass seine Magie nach außen brach aber er war unglaublich erleichtert, dass er es geschafft hatte. Noch einmal jeden zu verlieren, der ihm irgendwie nahe stand, hätte er nicht ausgehalten.. Er hatte es schon beim ersten Mal kaum.. "Danke", murmelte er leise und stand auf. Fye wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte aber er brauchte Bewegung und außerdem wollte er sich in dieser neuen Welt umsehen. Der tiefe Schlaf, in den der Ninja gefallen war, wurde nach einiger Zeit eher ein etwas unruhiger Schlaf und er bemerkte, wie er langsam wieder in einen wachen Zustand verfiel. Seine Augen brannten unnatürlich, was war noch einmal passiert? Die Augen weiter geschlossen haltend, erinnerte er sich allmählich wieder an die Ereignisse, die sich vor kurzem erst ergaben und es tat ihm wirklich leid. Kurogane spürte zwar, dass der Andere in diesem Raum war und dass er noch lebte, darüber war er auch überaus erleichtert, jedoch hatte er Angst die Augen zu öffnen und das Ausmaß seines Kontrollverlustes zu entdecken, wie schwer er den Magier wirklich verletzt hatte, von den Kindern ganz zu schweigen. Er bemerkte, wie die Aura des Blonden Mannes ihm näher kam und das musste bedeuten, dass dieser immerhin noch laufen konnte und es beruhigte ihn zu wissen, der Andere war noch bei ihm. Und die Erinnerungen kamen klarer zum Vorschein, er hatte geweint, das musste auch der Grund dafür sein, dass seine Augen so brannten. Und dann...wurde er festgehalten. Lange schien der Magier sich neben ihn gesetzt zu haben und irgendwann vernahm der Ninja ein "Danke" neben sich und die Stimme des Magiers klang klar und vertraut. Wieso bedankte er sich bei ihm? Er sollte ihn hassen, verachten oder sonst etwas tun, aber sich nicht bei ihm bedanken... Er sollte der jenige sein, der sich bei dem Anderen zu bedanken hatte, dafür, dass er ihm anscheinend keine Vorwürfe machte, dass er ihn trotz allem festhielt und dass er noch hier war. Dann bemerkte Kurogane, wie die Aura des Magiers sich wieder zu bewegen schien und er weggehen wollte. Vielleicht war es egoistisch, vor allem nachdem DAS passiert war. Aber er wollte nicht, dass der Magier jetzt ging, er wollte jetzt nicht alleine sein. Langsam, öffnete er seine Augen, richtete seinen Oberköper ein wenig auf und bekam gerade noch das Handgelenk des Anderen zu fassen "Bleib bitte." Überrascht drehte sich der Magier um und blickte auf den bis vor kurzem Schlafenden herunter. "Du bist wach?", fragte er verwirrt, überflüssiger Weise, aber mit seinem ewig präsenten Lächeln. Kurogane sah immer noch unglaublich erschöpft aus und dieser Blick, mit dem er ihn gerade ansah, war keiner, den er zuvor je bei dem anderen Mann gesehen hatte. Sie waren sich wirklich näher gekommen.. aber was dachte er jetzt nur? Fye wusste nicht was passiert war, nachdem er das Bewusstsein verloren hatte und als er aufgewacht war, war alles verschwommen und undeutlich gewesen und sein einziger Gedanke war gewesen, dass er nicht wollte, dass der Andere so bitterlich weinte. Es war seltsam, wenn er vor Kurogane geweint hatte, hatte er sich dafür immer gehasst, weil er befürchtete er würde es als Schwäche auslegen aber als er die Tränen des Anderen gesehen hatte, kam ihm so ein Gedanke überhaupt nicht in den Sinn. Höchstens, dass es etwas ungewöhnliches war, dass der Krieger so weinte aber es hatte auch bedeutet, dass egal was passiert war, es ihm unglaublich nahe gegangen war. Erst jetzt erinnerte er sich wage an die Worte, die Kurogane damals gesagt hatte 'geh nicht'. Was hatte er einmal zu Kurogane in Hanshin über Shaolan gesagt, man brauchte in manchen Situationen Stärke, um seinen Tränen freien Lauf zu lassen? Nach einem kurzen Zögern, das einfach nur durch die Überraschung verursacht wurde, setzte er sich auch wieder neben den Anderen und sah ihm ins Gesicht. "Okay~" Nachdem der Magier sein Einverständnis gab zu bleiben, lies der Ninja sein Handgelenk wieder los, er war wirklich erleichtert, aus welchem Grund auch immer, dass der Andere noch bleiben würde. Es war seltsam, nachdem was passiert war, musste er doch eine wahnsinnige Wut, zumindest etwas Angst gegenüber Kurogane empfinden. Vielleicht auch etwas abwertendes, immerhin hatte er geweint wie ein kleines Kind. Aber er blieb und das war jetzt die Hauptsache. Der Magier benahm sich normal wie eh und je, vielleicht sollten sie einfach nicht mehr darüber reden, vielleicht sollten sie es vergessen, aber der Ninja hatte das Bedürfnis, sich bei ihm zu entschuldigen. Das erste Mal in seinem Leben hatte er wirklich den Drang danach, seine Taten entschuldigen zu müssen. Zugegeben, es war alles unter einem fremden Einfluss passiert, aber das war keine Ausrede dafür, dass es passiert war. Er hätte ihn erkennen müssen, er hätte sie alle erkennen müssen, was dachten jetzt bloß die Kinder von ihm? Er setzte sich auf und sah dem Anderen jetzt direkt in die Augen "Es.. tut mir leid." Diese Worte klangen so fremd und doch so passend in dieser Situation. Der Magier hatte ihm zwar auf eine Art und Weise längst gezeigt, dass er ihm verziehen hatte, aber es war nicht richtig. Und ihm wurde etwas klar, dass seine Stärke nicht alles war, auf das man sich stützen konnte, sie konnte einen hintergehen und Sachen anstellen, die man vermeiden sollte. Er war ganz und gar nicht stark, aber vielleicht würde er jetzt endlich begreifen, was seine Prinzessin ihm sagen wollte. Kurogane hatte sich verändert, das war deutlich zu spüren. Er war nicht mehr stolz auf das, was er sich in seinem Leben aufgebaut hatte. Denn das Einzige, was er besaß, war seine "Stärke" die ihn einfach so hintergangen hatte. Und.. es gab Dinge, die ihm wichtiger waren, schwerer zu erreichen schienen und doch so schnell zu zerstören waren. Überrascht sah Fye den Anderen an. Bei allem, was bisher passiert war, wie sie sich Beide verändert hatten, diese Worte hatte er dennoch nicht erwartet. Doch sein Gegenüber schien es wirklich ernst zu meinen und deutlich Schuldgefühle wegen dem zu haben, was passiert war. Er wollte das nicht, eigentlich musste er ihm dankbar sein. Zwar hatte Kuroganes Verhalten sein Aussetzen ausgelöst aber war eindeutig von jemand anderem kontrolliert worden und er hatte ihm etwas gezeigt, was ihm unglaublich wichtig war. Dass er die Kraft hatte, ihn aus so einem Zustand heraus zu holen, ohne dass etwas schreckliches passierte.. Er hatte ihm ein wenig mehr Vertrauen in den Anderen gegeben und dafür hatte er sich bedankt. Ohne nachzudenken, denn das würde ihn nur davon abhalten, das zu tun, was sein Körper und Herz tun wollen, beugte er sich abermals vor und küsste den Anderen sanft. "Es ist okay.. allerdings", ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen, als er sich ein wenig löste aber mit dem Gesicht so nah blieb, "kannst du dich revangieren, wenn es wieder kalt wird." Ein Schaudern durchlief den Körper von Kurogane, als der Magier plötzlich die Lippen auf seine legte und ihn sanft küsste. Das hatte er jetzt nicht erwartet und sein Herz fing wieder an schneller zu schlagen und die Schmerzen, die in ihm wüteten, klangen allmählich ab und irgendwie wurde ihm.. warm ums Herz. Normalerweise wäre er jetzt rot geworden, aber diese Situation und diese Nähe waren in diesem Moment einfach zu ergreifend, als ob sein Gehirn wieder aussetzte, bei dem Blick in diese blauen Augen und der sanften Berührungen, die von dem Mann ausgingen, zu dem diese Augen gehörten. Es war fast so, als ob ein Knistern in der Luft lag, nein, es lag definitiv eins in der Luft und das nicht zum ersten Mal. Er konnte sich ja sowieso nicht gegen dieses Gefühl in seinem Herzen wehren "Ist dir jetzt kalt?" Als ob diese Augen ihn gefangen nahmen. In diesem Moment schien sein Kopf völlig auszusetzen und alles was existierte, war der Wunsch dem Anderen noch näher zu sein.. oder einfach nur hier zu sitzen und die Wärme zu genießen. Er war schon einmal einer Person so nah gewesen. Früher. Doch das hier war vollkommen anders. Viel intensiver, viel ehrlicher und viel... sicherer. Ja, er fühlte sich sicher in der Nähe des Anderen, so sicher, dass die Gedanken, dass es irgendwann vorbei sein könnte, dass er verletzt werden könnte oder dass er etwas Falsches in diesen intensiven roten Augen las, nicht mal mehr als ein leises, unverständliches Flüstern in Fyes Kopf war, auf das sein Herz einfach nicht hörte. Es tat weh.. aber auf eine gute Art und Weise. Auch er spürte das Knistern in der Luft und sein eigenwilliges Herz schien die Stille um sie herum regelrecht zu übertönen. Es war warm, warm wie in einer Umarmung, selbst ohne dass sie sich berührten und obwohl es eine kleine Lüge war, nickte er und flüsterte "Ja..", während er sich etwas näher zu ihm beugte. Diese flüsternde Stimme und diese blauen Augen, die seinen wieder etwas näher kamen, ließen seinen Verstand vollkommen aussetzen. Alles war er wollte war, diesem Mann nahe zu sein, alles andere war egal...es war einfach nicht mehr wichtig. Kurogane war wie in Trance, sein Herz schlug wie wild und alles, was er in diesem Moment noch wahrnahm, war dieser Mann und das Pochen seines Herzens. Sein Umfeld schien vollkommen zu verschwimmen. Er wollte ihn festhalten, ihn berühren, ihm nahe sein und nie wieder in etwas anderes sehen, wie in diese blauen Augen...sie waren auf einmal so einzigartig, so wunderschön. Kuroganes Hand wanderte zu Fyes Gesicht und sanft legte er sie dort auf, fuhr zärtlich mit ihr darüber, stockte kurz an der Stelle, an der sich der Kratzer befand. Er war sich sicher, dass sein Herz jeden Moment zerspringen müsste, so schnell wie es schlug. Wie konnte eine so einfache Berührung nur solche Gefühle in ihm auslösen? Den Kopf des Magiers nun in seiner Hand haltend, führte er diesen näher an sich heran, schloss seine Augen und legte seine Lippen auf die seines Gegenübers um somit den zweiten Kuss zwischen ihnen innerhalb weniger Minuten auszulösen. Er würde jetzt nicht nachdenken, sondern einfach auf sein Herz und seinen Körper hören, denn wenn er es in diesem Moment nicht tun würde, so würde er sicherlich wahnsinnig werden. Nach einer Weile öffnete er die Augen wieder, löste sich wieder von dem Magier fuhr mit seiner Hand weiter über dessen Hals, stockte hier ebenfalls, bei jedem Bluterguss, welche sich auf diesem gebildet hatten und deckte sie mit einem flüchtigen Kuss ab. „Ich habe dir weh getan..“ flüsterte er „hier“ und so fuhr er weiter mit seiner Hand über seine Schulter „und hier..“ führte den Weg fort, bis er auf seiner Brust ankam „und hier..“ und endete, als er seine Hand an der Stelle auflegte, unter dem das Herz des Magiers pochte, es war deutlich zu spüren. „Nur wer...hat dir hier so weh getan?“ Kurogane sprach eher zu sich selbst, denn er wusste, dass er keine Fragen stellen durfte und er wusste, dass es diese Situation kaputt machen könnte, doch diese Gedanken zogen sich durch sein benebeltes Gehirn, während er einfach seinen Gefühlen freien Lauf lies. Und noch einmal, drückte er dem Magier einen Kuss auf die Lippen, dieses Mal jedoch etwas brutaler, etwas verlangender. [1] Fye schauderte bei jeder Berührung leicht auf, aber keinen Augenblick verließen seine Augen die des Anderen. Und wieder ging ihm nur ein Gedanke durch den Kopf. Perfekt. Und dann irgendwie gar nichts mehr, als sie sich wieder küssten. Erst sanft, dann etwas wilder, was er erwiderte und nur den Blick für einen Moment senkte, als der andere diese Worte sprach. Doch selbst die Erinnerung wurde weggewischt, als ihre Zungen aneinander schmiegten, miteinander spielten und die Finger leicht in seine Oberarme gekrallt, zog er den Anderen vorsichtig näher. Er hatte fast das Gefühl zu schweben, so kitschig der Gedanke auch eigentlich war, als der Andere ihn noch einmal küsste. Diesmal wilder, leidenschaftlicher, mehr Kurogane und Fye antwortete nicht mehr auf die Frage, sondern genoss es einfach. Nur diesen Moment. Leicht löste er sich wieder von ihm und stieß den Magier etwas zurück und drückte sanft seinen Oberkörper in die Richtung des Bettes, brachte den Blonden somit in eine liegende Position und beugte sich über ihn und sah ihm direkt in die Augen. Es brauchte nicht viele Worte um festzustellen, worauf das hier hinauslaufen würde, würden sie jetzt nicht aufhören. Es fing damit an, einander nur festzuhalten, ging über zum Küssen und würde es jetzt hier weiter gehen.. oder enden? Ging das nicht doch ein bisschen zu weit? Auch wenn in diesem Moment alle Möglichen Sinne aktiviert und jeglicher Verstand ausgeschaltet war, so war doch noch diese kleine Unsicherheit vorhanden. Konnte er wirklich dafür garantieren, dass der Andere ihm vertrauen konnte, immerhin wurde ihnen vor kurzem noch grausam bewiesen, dass man so einfach außer Kontrolle gebracht werden konnte. Für einen Augenblick suchte der Ninja etwas in den Augen des Anderen, er wollte weitermachen und doch sollten sie hier aufhören. Es war verdammt schwer.. jetzt eine Entscheidung zu treffen, aus Angst etwas zu verlieren und aus Angst, dass sie sich jetzt endgültig zu nahe kommen könnten. Seine Brust hob und senkte sich, als er versuchte wieder etwas Sauerstoff in seine Lungen zu bekommen und dabei sanft in die Kissen gedrückt wurde. Und langsam öffnete er die Augen wieder und sah in Kuroganes. Er konnte nur zu deutlich lesen, was dort geschrieben stand. Er kannte es.. auch wenn es anderes war. Noch zögerte der Andere. Einen Moment schloss er die Augen, spürte wie sein Körper verrückt spielte, sein Herz so heftig pochte, dass er fast das Gefühl hatte, gleich würde es den Geist aufgeben, ein heftiges Kribbeln hatte seinen Körper erfüllt und irgendetwas schnürte ihm den Hals zu. Er fühlte eindeutig etwas für den Krieger. Etwas ganz besonderes. Fye wollte es immer noch nicht aussprechen, aber er wusste, dass es ganz normal sein würde, jetzt miteinander zu schlafen. Auf einmal war es ihm zu viel. Viel zu nah und viel zu intensiv, viel zu verwirrend und viel zu zerreißend und er wollte schon mit einem 'Entschuldigung' auf den Lippen aufstehen und aus dem Zimmer flüchten, um sich endlich zu beruhigen, als er doch noch einmal die Augen öffnete. Er wollte Nähe aber... Er wusste nicht einmal was das für ein Gefühl war. Sein Körper schrie nur zu deutlich danach und genau so sein Inneres aber eben dieses hielt ihn jetzt davon ab leicht zu nicken und es einfach zuzulassen. Es war Kurogane. Was sollte schon passieren? Er hatte so etwas schon oft getan und genau so oft vergessen. Aber das hier war mehr. Wichtiger. Er konnte nicht. Noch nicht, vielleicht. Und auch wenn er das Gefühl hatte, gerade etwas kaputt zu machen, was ihm wichtig war, richtete er sich wieder etwas auf und drückte Kurogane leicht weg. Doch weit kam er nicht. Wirklich viel Kontrolle hatte er über seinen Körper wahrlich nicht mehr, denn im nächsten Moment waren seine Arme um die Schultern des Ninjas geschlungen und er zog ihn näher, ließ sich mit ihm wieder auf das Bett niedersinken und hielt den Anderen nahe. Kurogane bemerkte, wie unsicher auf der Magier zu sein schien, als er ihn wegdrückte, nur, um ihn kurze Zeit später wieder an sich zu drücken. Er selber war auch unsicher, sein Körper wollte es aber sein Verstand sagte ihm etwas ganz anderes. Es war zum verrückt werden, mit wem er bis jetzt auch geschlafen hatte, wenn er es brauchte, hatte er es einfach getan, ohne an sein Gegenüber zu denken. Und jetzt, schienen Körper und Verstand zwei völlig verschiedene Meinungen zu haben und die Bewegungen des Anderen sprachen Bände. Dies hier war einfach alles viel zu verwirrend und obwohl Worte jetzt alles kaputt machen konnten und sie wahrscheinlich schwieriger waren heraus zu bringen, als einfach irgendwelche Taten folgen zu lassen, denen sich beide einfach nur hingeben müssten und würden, aus Angst, etwas kaputt zu machen oder etwas zu verlieren, so wären Worte in diesem Moment wirklich das Vernünftigste, wenn auch das Schwierigere. "Wir müssen das nicht tun." und leicht befreite er sich aus der Umarmung des Anderen. Doch der Magier ließ ihn nicht, presste ihn näher und hielt sich an ihm fest. "Geh nicht weg.." Sein Herz schien schwerer zu schlagen und einmal tief durchatmend schloss er wieder die Augen. "Ich will... ", trotz, dass er so etwas nicht zum ersten Mal sagte, schoss ihm doch etwas die Röte ins Gesicht, vielleicht, weil es ihm diesmal nicht egal war. "mit dir schlafen... doch..." Leicht löste er sich gerade so viel, um den anderen in die Augen sehen zu können. Ob der Andere wohl lesen konnte, was gerade in ihm vor ging? Irgendwie wünschte er sich, Kurogane würde es jetzt einfach tun, das würde so viel einfacher machen aber auch die Dinge in eine Richtung lenken, in die sie wohl beide nicht wollten und so atmete er tief durch. .."ich will dabei nur dich sehen... und es ist zu früh." Er wollte es aber es ging nicht. Er selbst würde alles kaputt machen, wenn er nicht 100% wusste... Warum eigentlich? Hatte er angst dabei Ashura zu sehen? Dass wieder die Gedanken hochkamen, es sei nicht richtig? Dass der Andere grob sein würde oder die Kontrolle verlieren, darüber machte er sich keine Gedanken. Es war Kurogane und er hatte in den letzten Tagen mehr als einmal gespürt, dass der Andere ihn nicht verletzen wollte. Es war verrückt. wusste er eigentlich selbst was er wollte? Definitiv nicht. Und so zog er den Ninja einfach neben sich auf das Bett, umarmte ihn und ließ seinen Kopf an seiner Brust ruhen, während er sein Gesicht wieder in seinem schwarzen Haar vergrub. Zum ersten Mal in seinem Leben wurde der Ninja leicht rot dabei, wie ihm jemand sagte, dass er mit ihm schlafen wollte und das erste Mal war es definitiv etwas Anderes. Es war nicht einfach nur, um seine Lust zu befriedigen, es hatte einen anderen Hintergrund und das sogar für ihn selber. Etwas erleichtert darüber, ließ er sich mit einem tiefen Seufzen neben den Magier auf das Bett ziehen und sich von ihm umarmen. Ob sein Herz sich wohl jemals wieder beruhigen würde? Diese Umarmung reichte vollkommen, irgendwie gab sie ihm mehr Nähe, die er bis jetzt von jeder Frau bekam, mit der er schlief und dabei war der Blonde auch noch ein Mann, genau wie er. Genau, sie waren beide Männer, es war seltsam und auf einmal störte ihn wieder etwas. Dieses Gefühl hatte er vor kurzem erst bei sich entdeckt. Das Gefühl, wie er daran dachte, dass der Magier doch auch mit diesem Ashura schlief, der ebenfalls männlich war. Er schien Erfahrung damit zu haben...und bei ihm strebte er sich so dagegen. Es war ok, immerhin hatte Kurogane auch seine Zweifel, doch es tat auch weh zu bemerken, dass es anscheinend mit ihm nicht so einfach ging, wie mit irgendwelchen Männern, die den Namen Ashura trugen. Fye hatte Andeutungen gemacht, die darauf schließen ließen. Aber es war ok...oder nicht? Es war das Beste für sie hier aufzuhören. Schließlich war es für ihn auch anders, als wenn er mit jemand anderem geschlafen hatte, er zweifelte bei ihnen auch nie und nun war es so kompliziert. Dieses verdammte Herz, wollte wohl überhaupt nicht mehr zu schlagen aufhören. "Aa.." antwortete er nur knapp und blieb einfach für eine Zeit lang so neben dem Magier liegen und zog seinen Geruch ein. Es war ihm nie aufgefallen, wie gut er roch... Kurogane benahm sich wirklich wie eine....NEIN, das hier war nicht DAS! Oder etwa doch? Das war alles einfach viel zu verwirrend. Er brauchte wirklich eine Auszeit. Und so löste er sich aus der Umarmung und stand langsam auf, streifte sich dann eines der Hemden über, welche die Kinder für ihn hier zurück ließen und blickte noch einmal zu dem Magier, den er auf diesem Bett zurück gelassen hatte. War das etwa seine bescheuerte Art, sein Versprechen zu halten, ihn "Festzuhalten." ? "Vielleicht sollten wir uns mal ein wenig in dieser neuen, verdammten Welt umsehen.. hm?" Aber war dies nicht auch eine Art von "Festhalten"?...Irgendwie... Müde blinzelte der Andere zu ihm auf. Einen Moment dachte er, er hätte es vermasselt und der Andere würde jetzt gehen, doch als er in sein Gesicht sah, schollt er sich einen Idioten. Vielleicht hatte der Ninja manchmal doch nicht so unrecht ihn so zu nennen. Er schuldete Kurogane zumindest etwas Vertrauen. Auch wenn er viel mehr verdient hatte. Und so stand er auf und nickte. "Okay~ hatte ich eh gerade vor." Doch bevor der Blonde an der Tür ankam, drehte er sich noch mal um und lehnte sich dagegen. Er musste diese Frage jetzt stellen, sonst würde sie ihn den ganzen Tag oder noch länger beschäftigen und etwas senkte er den Blick, starrte auf den säuberlich geputzten Boden. "Bist du böse auf mich? Denkst du ich vertraue dir nicht..?" Die letzten Worte waren nicht mehr als ein Flüstern. Aber ein bisschen Ehrlichkeit hatte er wirklich verdient und nicht ständig dieses Schauspiel. Außerdem wollte er es selbst nicht mehr. Es kam ihm so krank vor. Für einen kurzen Augenblick blieb der Ninja stehen, als er das Fußstapfen des Anderen nicht mehr hörte und dies ihm bewies, dass er ihm nicht mehr folgte. Seufzend schloss Kurogane seine Augen, als er den Magier nun auf einmal wieder etwas sagen hörte und vor allem wegen dem, das was er da sagte. "Du bist wirklich ein Idiot." mehr fiel ihm dazu nicht ein "Ich bin nicht wie "er" merk dir das.." er vergrub seine Hände in den Hosentaschen, die diese komischen Hosen in dieser Welt besaßen und schritt weiter voran "Und ob du mir vertraust oder nicht, das kannst nur du wissen...und jetzt komm." flüchtig sah er noch einmal nach Hinten, bevor er die erste Treppenstufe nahm "Idiot..." "Hai~ werd’s mir merken Kuro-tan.", meinte er nur ehrlich gut gelaunt und fragte sich, was Sakura-chan nun gekocht hatte. So gesehen, schmerzte sein Magen doch schon recht heftig. Seltsam, irgendwie fühlte er sich dem Anderen immer noch so nah, obwohl sie es nicht getan hatten. Und seltsamerweise fühlte er sich gerade, als wäre alles in Ordnung. Kurogane musste leicht lächeln, als er wieder die typische, fröhliche Stimme des Magiers vernahm, dieser war wirklich ein Idiot. Es roch hier ziemlich gut und hoffentlich schmeckte es auch genauso, es wäre bestimmt nicht schlecht, zur Abwechslung mal etwas ordentliches in den Magen zu bekommen. Nachdem der Ninja die Küche betrat, wurde er erst einmal fröhlich von den Kindern empfangen und er war erleichtert darüber, dass es ihnen anscheinend gut ging und sie ihm ebenfalls nicht böse waren. Irgendwie war das seltsam, es gab eigentlich nur wenige Menschen, die ihn bis jetzt akzeptierten und ihn aufnahmen, keine Angst vor ihm hatten, obwohl er viele Menschen getötet hatte, und das nicht gerade auf die sensibelste Art und Weise. Eigentlich, gab es bis jetzt nur zwei solcher Menschen, Souma und seine Prinzessin. Und irgendwie, war alles wieder beim Alten, ohne dass er große Erklärungen abgeben musste oder dass sie groß Fragen stellten. Vertrauten sie ihm etwa? Hungrig wollte er sich gerade über das Essen hermachen, welches ihm da von der Prinzessin aufgetischt wurde als..."Gib das wieder her du verdammtes Manjuu!" dieses verdammte Tier war einfach schneller wie er und so artete ein gewohnter Kampf um sein Essen aus. "Hahaha...Kurogane ist böse!" und es hatte wirklich seinen Spaß daran, ihn zu ärgern. Es war wieder beim Alten und das, ohne große Worte. Auch Fye war froh, dass es den Kindern gut ging und zufrieden aß er und beobachtete dabei die Szenerie. Es stimmte, er fühlte sich hier mittlerweile richtig wohl und manchmal wünschte er sich, diese Reise würde niemals enden. Allerdings wollte er auch, dass die Kleine ihre Erinnerung wieder bekam aber das lag ja noch in weiter Ferne. "Das schmeckt lecker, Sakura-chan! Du wirst noch eine Meisterköchin, wenn du so weitermachst", strahlte er das Mädchen an, "und garantiert eine gute Ehefrau!" Sowohl sie als auch Shaolan wurden leicht rot, wobei Shaolan sich zusätzlich halb an seinem Fisch verschluckte. Lachend klopfte er ihm auf den Rücken. Richtige Familienatmosphäre, er hatte gar nicht mehr gewusst wie das war, bis zu dieser Reise und um so mehr genoss er es selbst. Obwohl es in dieser Welt keine Feder gab, war sich Shaolan mit seiner Prinzessin einig, dass sie hier noch etwas länger bleiben sollten, um sich auszuruhen. Zu dem schienen die beiden Erwachsenen noch erschöpft und obwohl er keine Fragen stellte, beschäftigte den Jungen immer noch die Frage, was in der vorigen Welt zwischen ihnen vorgefallen war. Dieses Bild war auch einfach zu verrückt gewesen. Aber er war froh, dass scheinbar alles beim Alten war und es beiden scheinbar sehr gut ging und irgendwie wurde ihm warm ums Herz, wenn er die lustige Runde betrachtete. Seine Prinzessin lachte und scherzte, während sie Bedienung spielte, Kurogane-san stritt sich wie immer mit Mokona und Fye-san betrachtete das Ganze nur mit einem versunkenen, zufriedenen Lächeln und scherzte hin und wieder mit ihr oder tröstete Mokona, wenn Kurogane es wieder erwischt hatte. Eine ganze Weile lang saßen sie alle so beisammen am Tisch, es war irgendwie angenehm, nicht alleine zu sein.. und...es war verdammt anstrengend...."PFOTEN WEG!" Jetzt wirklich genervt, stand Kurogane grummelnd auf und verlies dann den Raum. Der Magier würde sicher gleich hektisch hinter ihm her rennen, um sich mit ihm etwas in dieser Welt umzusehen. Als er das Haus verlies, in dem sie ihre Wohnung hatte, stockte er erst einmal leicht, diese Welt kam ihm bekannt vor...sie ähnelte Hanshin und die Sonne schien. Eine kleine Freude kam in ihm auf, vielleicht könnte er sich hier heimlich noch so ein paar Bücher mit Bildern kaufen, die er schon aus anderen Welten in verschiedenen Formen kannte. Aber jetzt würde er sich erst einmal kurz an die Hauswand lehnen und darauf warten, dass dieser Magier runter kam um sich, wahrscheinlich nervig brabbelnd, an seine Fersen zu heften. Es dauerte noch einige Minuten aber dann kam der Magier gut gelaunt die kleine Treppe hinunter, die von der Türe zum Vorhof führte, machte einen kleinen Hopser und landete neben ihm, scheinbar gar nicht überrascht, dass er auf ihn gewartet hatte. "Das gehört sich aber nicht, einfach so aufzustehen und alles liegen zu lassen, Kuro-daddy!", tadelte der Magier gut gelaunt. Dies schien wirklich eine friedliche Welt zu sein, um den Eindruck perfekt zu machen schien auch noch die Sonne von einem strahlend blauen Himmel und hätte nicht eine sanfte Briese hin und wieder sie beide umspielt, wäre ihm tatsächlich warm in dem blauen T-shirt und der Jeans, die Sakura ihm rausgesucht hatte, geworden. "Diese Welt scheint wirklich friedlich zu sein...", stellte er fest und schlenderte mit Kurogane erst mal aus dem Innenhof. Nach etwas wirklich interessanten und ungewöhnlichen suchend, sah er sich um. "Mein Namen ist Kurogane, merk dir das!" brummte er den Anderen an, wohl wissend, dass dieser es wahrscheinlich nie lassen würde und plötzlich fiel ihm auf, dass er sich schon eine Ewigkeit nicht mehr an den Namen gestört hatte, sie waren einfach untergegangen, bei all dem, was in letzter Zeit so passiert war. Ebenfalls sah sich der Ninja ein wenig in der Gegend um, als sie durch so etwas wie eine.. Einkaufstraße? er glaubte so nannte man es in Hanshin, schlenderten. Die warme Sonne tat gut und Kurogane bemerkte, wie sämtliche Anspannung auf einmal in ihm abfiel, ein Glück, dass sie in so einer Welt gelandet waren. Die Blicke ignorierend, die die Menschen in dieser Welt ihm, aufgrund seines Schwertes, welches er mitgenommen hatte - wer weiß, wozu es gut sein würde, außerdem geht ein Schwertkämpfer nie ohne seine Waffe durch die Gegend - fiel seine Aufmerksamkeit immer wieder auf komische bunte Kugeln, die in einer Art Waffel steckten. "Wie können die alle so etwas in sich hineinstopfen? Es sieht verdammt süß aus." brummte er ihm weiter gehen vor sich hin. Auch Fye fragte sich das schon seit einiger Zeit, aber es sah lecker aus und schon war er bei einer Gruppe Mädchen und fragte höflich, was das denn sei und ob er mal probieren dürfte. Er wurde zwar erst einmal perplex angesehen, aber dann zeigte sein charmantes Grinsen Wirkung und er bekam wirklich von einem Mädchen eine Eistüte mit Himbeereis hingehalten. Ein Strahlen trat in seine blauen Augen, als er probierte, bedankte sich schnell bei den Mädchen und sprang dann wieder auf Kuro-pon zu, packte ihn am Arm und wollte ihn in die Richtung zerren, in der nach den Mädchen die nächste Eisdiele war, bis ihm auffiel, dass Kuro stärker war als er und sich nicht so leicht mitzerren ließ. Also ließ er los und grinste den Anderen an. "Das müssen wir unbedingt probieren, Kuro-tan! Das ist sooo lecker und sogar ein wenig sauer, also gar nicht so süß und fruchtig und.. " er kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. So etwas gab es selbst in seiner Welt nicht. Er musste sich unbedingt das Rezept besorgen, vielleicht konnte er es auch einmal für die Kinder machen. Grummelnd beobachtete der Ninja den Magier dabei, wie dieser sich zu einer Gruppe Mädchen gesellte und seine Laune wurde wirklich schlechter, wie er dann auch noch an so einem Ding lecken durfte, um zu probieren. Er schien sich auch wirklich für nichts zu schade zu sein....und Kurogane gefiel das in diesem Moment überhaupt nicht, dass er sich so gut mit diesen Mädchen zu verstehen schien. Aber es passte nur zu gut zu dem Magier und viel besser passte es dann, als dieser begeistert wieder auf ihn zugestürmt kam und ihn dazu überreden wollte, so ein Zeug zu essen. "Egal, es ist bunt." grummelte er, als er von dem Magier weiter in die Richtung eines noch bunteren Ladens gezogen wurde. Sollte er sich so ein Zeug doch holen, er würde so etwas jedenfalls nicht in sich hineinstopfen. "Vergifte du dich ruhig mit diesem Zeug." Und das tat er dann auch. Mit einem Becher voll leckerem Schokoladen-, Himbeeren-, Zitronen- und Nusseis. Grinsend hielt er Kurogane den zweiten Löffel hin, auf dem sich schon ein kleiner Eisberg aus Himbeereis türmte. "Komm schon, es schmeckt wirklich nicht all zu süß und du isst doch auch Beeren." und er konnte wirklich nicht wiederstehen und stupste mit dem Löffel leicht gegen Kuroganes Lippen, "Ich fütter dich auch, mach "aaah"." Als keine Reaktion kam, außer ein Blick, den er als "ich töte dich gleich, wenn du nicht aufhörst "-Blick erkannte, schob Fye sich das Eis selbst in den Mund. Es schmeckte wirklich lecker, wie konnte jemand nur so was nicht mögen? Nachdem sie ein Weile gegangen waren, sah er noch mal zu dem Anderen auf. "Sicher, dass du nichts probieren willst? Bekommst auch ne ganz besondere Kostprobe." und seine Lippen verzogen sich zu einem fast zweideutigen Lächeln. Dieser Satz war eindeutig zweideutig gewesen und das war pure Absicht von dem Magier und wollte er damit erreichen, dass Kurogane daraufhin rot wurde, so hatte er es eindeutig geschafft! "...NEIN!" und wieder einmal grummelnd, lief er voran. Verdammt, dass er auch jetzt wieder rot werden musste und dass dieser Magier ihn nicht mit diesem Zeug in Ruhe lassen konnte. Zugegeben, es war bunt und es schien süß zu sein, wenn auch nicht ganz so süß, den Beschreibungen des Magiers zufolge aber vielleicht schmeckte es gar nicht so übel, immerhin mochte er auch diese Schokoladendinger...aber das konnte er ja schlecht zugeben, vielleicht würde er sich irgendwann, wenn er noch einmal die Chance dazu hätte sich eines kaufen, wenn er alleine unterwegs war. "Bleib hier sitzen!" befahl Kurogane dem Anderen und deutete auf eine Bank, die in dieser Gasse stand, als er einen Laden entdeckte, in dem es tatsächlich solche Bücher mit Bildern zu geben schien. Er hätte doch alleine los gehen sollen, dann wäre es wesentlich unanstrengender gewesen. Mit einem Grinsen, welches sicher von einem Ohr bis zum Anderen gehen musste, folgte Fye auch den Anweisungen des Ninjas und ließ sich auf die Bank fallen. Jetzt würde Kuro-tan sich sicher wieder eines dieser Comics kaufen und eine Auszeit von ihm nehmen. Aber der Anblick eines rot werdenden Kuroganes war es ihm wert gewesen, jetzt ein bisschen alleine hier mit seinem Eis zu sitzen. Und so winkte er den Anderen noch zu, als dieser im Laden verschwand und kümmerte sich wieder konzentriert um sein Eis. Erleichtert seufzend versuchte Kurogane irgendwie unauffällig in dieses Geschäft zu kommen und blickte sich noch ein paar mal um, ob der Magier es auch nicht sehen würde und dieser schien jetzt mit seinem Eis und dem Trubel dieser Welt beschäftigt zu sein, so stahl er sich schnell in dieses Geschäft rein. Es war wirklich beeindruckend, wie viele von diesen bunten Büchern es hier gab und es gab sogar viele Geschichten, die um irgendeinen Ninja zu gehen schienen, er konnte die Schrift zwar nicht lesen, jedoch reichten ihm die Bilder aus und vielleicht würde Shaolan ihm irgendwann wieder etwas daraus vorlesen. Auch, wenn dieser die Dramatik nicht so mit seiner Stimme rüberbrachte... [2] Er vergaß fast, dass der Magier noch draußen saß und so entschied er sich, nach einer knappen halben Stunde, etwas herzlos für eine von diesen Ninjageschichten bezahlte [3] und war nun wirklich ratlos, wie er es denn nun vor dem Anderen verstecken sollte, dieser würde sich bestimmt ziemlich lustig über ihn machen, also steckte er es sich in eine seiner Hosentaschen...und das sah nun wirklich ÜBERHAUPT nicht auffällig aus...Und so trat er, seufzend, aus dem Laden heraus und ging zu dem Platz, an dem er den Magier abgesetzt hatte. Fye war mittlerweile fertig mit seinem Eis und ließ sich zurückgelehnt und mit geschlossenen Augen von der Sonne bescheinen. Der Andere brauchte recht lange aber er wollte auch nirgendwo anders hin, also blieb er einfach. Als er jedoch die Aura des Anderen spürte, öffnete er die Augen und sah zu ihm auf, etwas geblendet von dem Licht. "Endlich fertig?" Zielsicher fiel sein Blick auf die Ausbeulung in Kuroganes Hosentasche aber er sagte nichts. Hatte er Angst, dass er sich darüber lustig machte? Er hatte doch schon längst mitbekommen, dass er diese Comics gerne las! "Gehen wir weiter?", fragte er und schmiss die leere Eisschachtel in den nächsten Mülleimer. Gut, entweder war dieses Versteck wirklich perfekt oder der Andere bemerkte nicht, dass sich eines dieser Bücher in seiner Hosentasche befand. "Ja...komm schon." und er wollte gerade nach Fyes Hand greifen, als ihm klar wurde, was er da vorhatte zu tun. Wieso kam ihm denn auf einmal so ein wirrer, kranker Gedanke? Den Gedanken, an den Gedanken, schnell wieder verwerfend drehte er sich um und eigentlich wusste er gar nicht, wo er jetzt hingehen sollte. "Hast du Hunger?" fragte er den Anderen, um sich weiter abzulenken, als er irgendeinen Essenladen im Blick hatte und erinnerte sich dann wieder daran, dass der Magier ja eben erst dieses Zeug in sich gefuttert hatte. Mist, jetzt wurde er schon wieder rot und das nur, weil er so kranke Gedanken hatte und dann nicht einmal mehr wusste, was er denn sagte.Zum Glück sah der Andere es diesmal nicht. Schnell holte Fye ihn wieder ein und griff wie selbstverständlich nach seiner Hand, auch wenn er dabei selber rot wurde aber wenn Kurogane dauernd einen Rückzieher machte, musste er eben etwas nachhelfen, außerdem hatte er gerade wirklich Laune, den Anderen etwas durcheinander zu bringen. Wirklich sehr gute Laune. Wann war er das letzte mal ehrlich so ausgelassen gewesen? Er hatte oft seinen Spaß gehabt mit ihrer Gruppe und vor allem mit Kurogane und längst nicht alles war gespielt. Die Reise hatte ihn wirklich lernen lassen, etwas ehrlicher zu sein auch wenn nie jemand wusste, wann er wirklich fröhlich war und wann er nur spielte. Aber niemand hatte je gewusst, dass er überhaupt spielte und solange er die Anderen damit anstecken konnte, war es auch wirklich egal, ob er so fühlte. Nur Kurogane schien einen wirklich guten Blick dafür zu haben. "Eigentlich nicht, wir haben doch gerade gegessen, Kuro-wan. Aber das große Gebäude da drüben sieht interessant aus, lass uns da mal hingehen." Kurogane war jetzt wirklich verwirrt und sein Herz schlug seltsamerweise wieder schneller, als der Magier nach seiner Hand griff und irgendwie war es angenehm.. auch wenn es wirklich verwirrend war. Aber irgendwie schien im Moment alles verwirrend zu sein. Sie waren sich doch schon viel näher gekommen, anstatt sich an den Händen zu halten, wieso löste dann diese eigentlich alberne Berührung jetzt wieder solche Gefühle in ihm aus? Mal ganz davon abgesehen, dass er dieses Händchen halten eigentlich immer kitschig fand, wenn irgendwelche Pärchen in seiner Welt so rumliefen. Moment mal...Pärchen? Am liebsten hätte er sich bei diesem Gedanken sofort wieder von der Hand losgerissen aber irgendetwas hinderte ihn daran und so ließ er es einfach weiterhin über sich ergehen. "Kurogane." murmelte er in einem brummenden Ton vor sich hin, als der Magier seinen Namen wieder so verunstaltete, irgendwie konnte er im Moment nicht wirklich viel sagen, so schnell schlug sein Herz und so durcheinander war er gerade. Er hätte wahrscheinlich sowieso nur ein Durcheinander an Buchstaben herausgebracht und so lies er sich einfach kommentarlos von dem Magier in Richtung dieses Gebäudes ziehen. Es war verdammt bunt...wie alles hier. Das bunte Gebäude stellte sich als eine Art Einkaufszentrum, mit eingebauter Bücherei und einem Haufen Klubs heraus, in denen jeder mitmachen konnte, aber Fye hatte ausnahmsweise Gnade und versuchte Kurogane nicht dazu zu drängen, an einem teilzunehmen. Die Hand des Anderen fühlte sich warm und sicher in seiner Hand an und nach einer Weile hatte er sich so daran gewöhnt, dass es ihm selbst gar nicht mehr komisch vor kam. Fast auf jeder Etage schien sich ein Eisladen oder eine Crêpeterie zu befinden und es gab wirklich viel zu sehen, so viel, dass er sich irgendwann von dem Anderen mehr führen ließ und nur hin und wieder stehen blieb, um sich verwundert etwas anzusehen. In dieser Welt gab es wirklich verrückte Sachen. Und fast alle waren bunt. Die ganze Zeit ließ er die andere Hand nicht los. "Da ist noch ein Eisladen.", warf er irgendwann in die schweigsame Ruhe zwischen ihnen ein und sah zu Kurogane auf und ließ dann los. "ich bin gleich wieder da~" Sie sollten ihr Budget eigentlich nicht für solche Sachen ausgeben aber es war einfach zu lecker gewesen! Beim Eisladen angekommen ließ er sich auch noch etwas für die Kinder einpacken. In dieser Welt gab es sogenannte Gefriertüten, die es über zwei Stunden kalt halten konnten, erklärte ihm der Eisverkäufer geduldig aber etwas verwirrt darüber, dass er so etwas nicht kannte. Als er allerdings erklärte, dass sie Reisende waren, sah dieser nur kritisch zu Kurogane herüber und meinte dass er sich das gedacht hätte. Skeptisch betrachtete der Ninja, wie der Magier noch mehr von diesem Zeug, welches sich anscheinend ‚Eis’ nannte, einkaufte. Wollte er das alles alleine essen oder dachte er bei dieser Menge an die Kinder? Er seufzte kurz und hielt sich die Hand vors Gesicht, als dieser tollpatschige Magier in seiner Euphorie in einen Mann rannte, als er mit diesem Eis auf dem Weg zurück zu Kurogane war. Der Mann war recht groß und hatte erstaunlich lange, schwarze Haare, trug außerdem komische, schwarze Gläser vor seinen Augen. Irgendwie, sah er ein bisschen unheimlich aus. "Nicht so stürmisch, Kleiner." Der Mann blickte auf den Blonden herab, der nun auf dem Boden saß und hob seine Sonnenbrille kurz etwas nach Oben, um den Übeltäter richtig betrachten zu können. "Pass das nächste mal besser auf." Und somit setzte er sich die Sonnenbrille wieder richtig auf und zog an Fye, den er nicht weiter beachtete, vorbei. Groß sah der Magier zu dem Mann auf und erstarrte. Ashura. Das konnte nicht... Einen Moment rasten seinen Gedanken und dafür schien sein Herz stehen zu bleiben. Hatte er in der anderen Welt bei dem Kampf mit Kurogane zu viel Magie angewendet, hatte der Andere ihn gefunden? Doch als er die Sonnenbrille hochschob um ihn anzusehen, erkannte er, dass er es nicht sein konnte. "Das gleiche Gesicht... ", murmelte er leise, wie um sich selbst zu beruhigen und dennoch schien sein Herz höher zu schlagen. Wie sollte er all diese Erinnerungen vergessen, wenn er immer wieder dieses Gesicht vor Augen hatte? Langsam stand er auf, hob das Eispaket auf und atmete tief durch, konnte aber dennoch ein leises Zittern seiner Hände nicht verhindern und er drehte sich um, dem Anderen einen Moment nachschauend. Er musste sich etwas am Gelände festhalten, als ihm ein Bild hoch kam. Wie einfach wäre es den Anderen jetzt herunterzustoßen? Wie einfach wäre es einen Teil seiner Erinnerungen auszulöschen? Wut kam in ihm hoch, ob über sich selber oder den Anderen wusste er nicht. Was würde es bringen, diesen Ashura jetzt zu verletzten? Um Ashura irgendetwas entgegen zu halten, war es eh zu spät. Das hätte er wenn schon früher tun sollen. Mit einem traurigen Blick wandte er sich ab und ging zurück zu Kurogane, sah ihm jedoch nicht in die Augen. "Lass uns nach Hause gehen, das Eis schmilzt sonst.", versuchte er möglichst mit neutraler Stimme zu sagen aber wofür eigentlich? Kurogane durchblickte ihn eh und auch er musste nur zu deutlich gesehen habe, in wen er da gerade gerannt war. Kurogane zog skeptisch die Augenbrauen zusammen, irgendetwas stimmte nicht mit dem Blonden. Zu deutlich waren die plötzlichen Veränderungen in seinen Augen und in seinem Gesicht zu sehen, jedoch deuten, konnte Kurogane sie nicht. Hatte das etwas mit diesem Mann zu tun, in den er da hineingerannt war? Der Magier sah diesem noch etwas hinterher und so besah sich auch der Ninja noch einmal diesen Mann, bevor er im Getümmel untergegangen war. Hier stimmte eindeutig etwas nicht. Was war das in seinen Augen, war es Wut oder war es Hass und warum für diesen Mann, kannte er ihn etwa? Könnte es sein, dass er dieser Ashura war, vor dem er flüchtete? Gerade, als der Ninja auf den Magier zugehen wollte, kam dieser schon zu ihm, vermied aber den Augenkontakt. "Hey, ist alles in Ordnung?" wie dumm von ihm, diese Frage zu stellen, er würde doch keine ehrliche Antwort bekommen und der Andere schien es echt eilig zu haben und so setzte er sich ebenfalls in Bewegung "Jetzt bleib doch mal kurz stehen!" Einmal tief durchatmend blieb er stehen und drehte sich zu ihm um, sah ihm aber immer noch nicht in die Augen. Dennoch lächelte er auch nicht oder machte ihm sonst irgendetwas vor, er schwieg einfach. "Lass uns einfach nach Hause gehen..okay?", bat Fye den Anderen leise und starrte auf die weiße Tüte in seinen Händen. Langsam sah er doch auf und traute sich auf diese roten Augen zu treffen, wohl wissend, dass er kaum was verbarg und ein leichtes Lächeln stahl sich auf seine Lippen. "Die Kinder werden sich sicher freuen, wenn wir ihnen das Eis bringen", sagte er leise, "und dann werde ich auch, wie versprochen, nicht mehr daran denken." Fast etwas zögernd nahm er wieder die Hand des Anderen und zog ihn aus dem Getümmel des Einkaufszentrum nach draußen. Ohne Anstalten zu machen lies sich Kurogane, wieder einmal, kommentarlos mitziehen. Diesmal kreisten seine Gedanken jedoch nicht um die Hand, die seine festhielt, er machte sich über ganz andere Dinge Gedanken. Was meinte der Magier jetzt damit, er würde wie versprochen nicht mehr daran denken? Er versuchte aus irgendwelchen Zusammenhängen einen Sinn daraus zu ziehen, doch dies erwies sich als äußerst schwierig, da er erstens nicht genau wusste, ob es wirklich an dem Zusammenstoß lag oder ob dieser Mann wirklich Ashura war und zweitens konnte er doch die Gedanken des Anderen nicht lesen, also wie sollte er bitte schön jetzt auf eine Lösung kommen? Das Einzige, was ihm logisch erschien war der Gedanke, dass wenn es sich wirklich um diesen Ashura handelte, er damit sagen wollte, dass er nicht mehr an ihn denken würde, aber wie versprochen? Kurogane erinnerte sich an das, was er dem Magier erzählte, dass er diesen Ashura endlich vergessen sollte, aber meinte dieser damals nicht, dass er dies nicht könnte? Es war eindeutig, denn egal was es war, der Magier schien wieder in sein altes Muster zu fallen und wegzulaufen. Wieso konnte er sich eigentlich nie seinen Problemen stellen? Und Kurogane hatte versprochen, ihn auf bestimmte Dinge nicht mehr anzusprechen, doch war es nicht besser, er würde mit Jemandem darüber reden, anstatt es einfach zu vergessen? Und plötzlich erschrak Kurogane ein bisschen, hatte er ihm damals nicht auch irgendwie gesagt, dass es tatsächlich in Ordnung wäre, wegzulaufen und das nur, weil er damals nicht wusste, was er sagte? Wenn der Magier ihm wirklich Vertrauen schenkte und davon ausging, er würde nicht mehr nachfragen, so könnte er das alles kaputt machen oder etwa nicht? Aber würde er ihm vertrauen, würde er mit ihm reden, oder etwas nicht? Aber wieso war es ihm verdammt noch mal so wichtig, dass der Magier mit ihm sprach und nicht alles in sich hineinfraß und diese Maske aufbehielt und wieso war es ihm gleichzeitig so wichtig, dass er ihm vertraute? Und weshalb, wünschte er sich dann meist in den Momenten, in denen die Maske fiel, wie zum Beispiel in dieser Grube, dass er damit aufhörte, dieses kaputte "Ich" weiter an den Tag zu legen? Mittlerweile fing es draußen zu dämmern an und die Straßen wurden langsam leerer. Wollte Kurogane, dass der Magier weiter weglief oder sollte er ihm weh tun, indem er ihn weiter drauf ansprach? Je mehr er darüber nachdachte, desto offensichtlicher schien es zu werden, dass dieser Mann tatsächlich Ashura war. Also wäre nachfragen doch unnötig oder nicht? Wieso nahm dieser verdammte Magier diese, wahrscheinliche, Begegnung so einfach hin? Doch man sollte auch irgendwann seine Vergangenheit ruhen lassen, das hatte er ihm doch auch gesagt oder nicht? Wieso zum Teufel, ergab das alles keinen Sinn und störte ihn so ? Der Ninja blieb stehen und seine Hand griff fester um die des Magiers, damit dieser somit auch zum Stehen kam. Er wusste jetzt wirklich nicht, was er sagen sollte und er erinnerte sich an die Frage, die ihm der Magier heute stellte. 'Denkst du, ich vertrau dir nicht..' Er beantwortete sich diese Frage mit einem stillen "Ja." Und wahrscheinlich war es sogar seine eigene Schuld, da er von Vertrauen und Vergessen sprach. Die frische Nachtluft tat gut und reinigte seine Gedanken etwas. Zumindest die warme Hand in seiner war noch da und so lange sie auf Reisen waren, der echte Ashura nicht hier und vor allem diese warme Hand in seiner war, war doch alles in Ordnung, nicht? Etwas drehte sich in seinem Magen, zerrte daran, als wurde dieser, wie sein Herz in Verschiedene Richtungen gezerrt und es wurde schlimmer, als der Andere stehen blieb, seine Hand fester griff und so verhinderte, dass er weglief. Langsam drehte der kleinere Mann sich zu ihm rum, wusste genau, was der Andere jetzt in seinen Augen sehen konnte. Verwirrung, Zerrissenheit, Angst vor was auch immer. Diese Gefühle machten ihn langsam krank und so ließ er den weißen Beutel einfach auf den Boden nieder, ging auf den Anderen zu und versteckte sich an seiner Brust. Bat stumm um eine Umarmung. "Es macht mich so krank..", murmelte er leise in den dunklen Stoff, "ich will endlich alles vergessen, was damals geschehen ist... und immer wieder sehe ich sein Gesicht. Als wollte mir Irgendjemand sagen, dass es eh nicht geht... und auch, dass dieses Weglaufen im Endeffekt nichts bringt... dass er mich irgendwann findet und dann alles von vorne los geht...ich will das nicht mehr.. Ich weiß, die Vergangenheit kann man nicht ändern, aber ich wünschte wirklich, ich hätte ihn damals getötet... ich wünschte ich könnte jedes seiner Gesichter in allen Welten einfach auslöschen.." Gerade, als Kurogane für sich entschied, der Blonde würde ihm nicht vertrauen, wurde er vom Gegenteil überzeugt...er sprach mit ihm. Er erzählte ihm etwas, nicht das, was damals passiert war, nein, er erzählte über seine Gefühle und Ängste. Und die Worte waren wirklich bitter und untypisch für den Magier gewesen, er sprach davon, zu töten. Und wieder einmal, war es grausam festzustellen, was in dem Anderen vorging und Kurogane war Schuld daran, dass er sich selber immer wieder mit seinen Ängsten konfrontieren musste, indem er immer weiter versuchte, in seinem Inneren zu graben. War es wirklich gut so? Mit Sicherheit war es das, auch wenn es schmerzhaft war, aber der Magier hatte sich verändert, er redete mit ihm darüber, einfach so und mit jedem kleinen Schritt, dem sich Kurogane der Wahrheit näherte wurde es ein bisschen leichter, diese zu erreichen...es war nicht mehr so schwer an den Anderen heranzukommen und es wurde auch für ihn leichter, mit jedem Schritt, ihn festzuhalten, ihm jedenfalls das Gefühl zu geben. Er wusste was jetzt zu tun war und er wusste, dass es das Richtige war. Es war jetzt in diesem Moment das Richtige, die Arme wieder um den kleineren Mann zu schlingen und ihn ein wenig näher an sich heranzudrücken. Auf einmal, ging es so einfach. Und es war das Richtige. Es klang so kalt, wie der Magier ihm sagte, dass er sich wünschte, er hätte Ashura getötet, dass er sich wünschte er würde sie alle töten können. Es war wirklich das erste Mal, dass er ihn übers Töten reden hörte. Es passte definitiv nicht zu ihm, aber dem Ninja war klar, dass hinter dieser Maske Gefühle steckten, die ihn in ein ganz anderes Licht stellen könnten. Dass hinter ihr ein Mensch steckte, der garantiert nicht der Mensch war, den er die ganze Zeit versuchte zu spielen. Und dass hinter ihr eine Vergangenheit steckte, die mit Sicherheit nicht leicht zu verstehen wäre und die grausam zu sein schien. Und deshalb, war der Wunsch des Magiers, davor wegzulaufen nachvollziehbar, jedoch unerträglich einsam. "Wenn es dich krank macht..." Und dieser Idiot musste begreifen, dass er jetzt nicht mehr alleine war. "..dann hör auf, weiter wegzulaufen.." Vielleicht war er einsam, aber er war nicht mehr alleine. "..ich weiß nicht, was damals passiert ist..." Jetzt galt es nur noch, ihm das klar zu machen. "..aber ich weiß, dass du deine Gefühle nicht mehr verstecken musst.." Und das musste er ihm zeigen. "...es ist in Ordnung, Angst zu haben.. lass ihn dich finden..." Vielleicht war es grausam für den Moment. "...aber bis es so weit ist..." Aber es war mit Sicherheit einfacher für die Ewigkeit. "...bleib stehen und lebe..." Langsam...würde er versuchen müssen, den Magier daraus zu holen, Schritt für Schritt, er würde von selber kommen und es war ok, das musste er nur begreifen. Er wollte ihm noch sagen, dass er auf ihn aufpassen, und im Notfall diesen Bastard umbringen würde.. doch er kannte die Hintergründe nicht und vielleicht wäre die ganze Wahrheit auch noch etwas zu früh, doch Kurogane war sich sicher...dass er, irgendwann, dahinter kommen würde. Und er würde sie wissen wollen, nur, um für den anderen Mann eine Stütze sein zu können. Dies wurde ihm gerade klar... Er wollte ihm nicht weh tun, er wollte verstehen, er wollte helfen... Doch es war verrückt, dass sie sich immer nur in solchen Situationen näher kamen...aber vielleicht brauchten sie sich gerade in solchen Situationen erst recht.. und deshalb drang alles andere, für einige Momente, in den Hintergrund. 'Bleib stehen und lebe'... Fest presste Fye die Augen zusammen, froh um den Schutz, den der andere Mann ihm gerade gab. Dankbar, dass er ihn für einen Moment vor allem verbarg und der einzige war, der seine Maske fallen sah. 'Bleib stehen und lebe'... Aber er konnte doch nicht stehen bleiben... wofür floh er denn? Würde stehen bleiben nicht Aufgeben bedeuten? Würde das nicht bedeuten, dass er diese Nähe, die er gerade erst in Kuroganes Umarmung gefunden hatte, gefährden würde? 'Es ist in Ordnung Angst zu haben'..... Kurogane konnte einfach so etwas sagen, ohne zu wissen, was damals passiert war? Warum klang er so sicher? Wusste er eigentlich, dass er sein Leben gefährdete, wenn er bei ihm blieb? Wenn er ihm so nah war? Doch all diese Fragen verloren auf einmal ihre Bedeutung.. er wollte diese Nähe und der Andere auch. Er ließ nicht los, er hatte die ganze Zeit nicht losgelassen, nach all dem was passiert war. Egal wie oft er ihn weggestoßen hatte, er war immer geblieben. Jedes Mal. Auch vor diesem Moment in dieser Höhle.. er hatte immer wieder versucht auf seine Art ihn zu erreichen, auch vor der CLOVER Bar, erst jetzt wurde es ihm wirklich klar. Auf seine ganz eigene Weise, hatte Kurogane nie losgelassen. Tiefer vergrub er sein Gesicht an seiner Brust. 'Bleib stehen und lebe..' Damals hatte er geglaubt er käme ohne Nähe aus, in seinem Kokon. Dass er niemanden brauchte und niemanden nahe kommen wollte. Es ging so einfach, dass er sich gar nichts anderes vorstellen wollte. Doch Kurogane hatte diesen Kokon einfach aufgebrochen und die Sehnsucht in ihm geweckt aus dieser eisigen Kälte heraus zu kommen und was hatte ihn erwartet, nachdem er sich überwunden hatte, den Anderen auch nur ein bisschen zu vertrauen? Er hatte neu gelernt zu vertrauen. Umarmungen und Nähe zu akzeptieren, darum zu bitten ohne zu schauspielen. Sich einfach in dieser Wärme gehen zu lassen und zu leben... Bedeuteten das diese Worte? Das zu genießen, was da war und sie nicht durch Gedanken an die Vergangenheit, Zukunft oder Zweifel kaputt machen zu lassen? Er war müde. Müde von all diesen Gefühlen, die er schon so lange in sich trug und deswegen lehnte er sich einfach an. Er verstand diese Worte noch nicht ganz aber er würde sie verstehen. Vielleicht wenn er einfach nur in den Anderen vertraute. Er wusste nicht wie weit es gehen würde. Wie weit ihre Reise noch ging und ob er jemals in diese Kälte zurück gestoßen werden würde. Aber allein für diese Umarmung in diesem Moment, für diesen Moment der Nähe, ihrem Versprechen und den unausgesprochenen Worten, dass er jetzt hier war, dass es ihn kümmerte, dass er ihn nicht hasste, verachtete oder missbrauchte... Dafür war es doch wert zu riskieren noch einmal gebrochen zu werden... Sicherlich war alles immer einfacher gesagt, als getan, das wusste Kurogane selber. Doch es war die Wahrheit und auch, wenn diese Wörter noch so schwer in die Tat umzusetzen waren, so musste man sie wenigstens einmal gesagt haben und deutlich gemacht haben, dass es auch noch eine Andere Möglichkeit gab, anstatt wegzulaufen. Kurogane kannte die Vergangenheit nicht, er wusste nicht, was passiert war und welche Rolle der Magier spielte. Es war absolut paradox, aber es war ihm auch egal. Er kannte nicht den Magier von früher, er kannte den Magier, der hier und jetzt an ihm gelehnt stand und um den er seine Arme gelegt hatte, und dies mittlerweile schon so oft auf dieser Reise, dass man es irgendwann bestimmt nicht einmal mehr zählen konnte. Es interessierte ihn definitiv "nicht" seine Vergangenheit.. es interessierte ihn dieser Mann...und zu diesem Mann gehörte nun einmal diese Vergangenheit.. aber diese Vergangenheit, sie gehörte nicht zu diesem Mann.. nicht zu dem Mann, der hier und jetzt bei ihm stand. Seine Vergangenheit machte ihn aus...aber sie war unwichtig, solange es "nur" eine Vergangenheit war. Und auch, wenn es einfach war, solche Sachen zu denken, so könnte trotzdem alles ins Wanken geraten, sollte sie ihm irgendwann offenbart werden. Doch jetzt standen sie hier...und der Magier hatte sie nie in Gefahr gebracht, hatte die Gruppe eigentlich immer zusammen gehalten und sorgte sich um jeden Einzelnen. Er konnte kein schlechter Mensch sein.. und wenn er einer gewesen wäre, so wäre das nebensächlich. Es war egal. Kurogane selbst hatte Hunderte von Menschen umgebracht.. das war seine Vergangenheit. Eine Vergangenheit, an der nur Blut klebte. Trotzdem stand der Blonde jetzt gerade hier bei ihm, holte sich sein Bedürfnis nach Nähe ab. Ohne seine Vergangenheit zu kennen, ohne ihn zu verurteilen, für etwas, was ihn nichts anging...Es war eigentlich verdammt einfach, oder? Mittlerweile war es draußen dunkel geworden und die Straßenlaternen gingen langsam nach und nach an. Und wenn Kurogane noch Stunden hier stehen bleiben müsste, er würde hier stehen bleiben, so lange, wie der Andere dies hier brauchte. Einfach nur festhalten. Schon Ewigkeiten schienen sie hier zu stehen. Aber er merkte nicht, wie es dunkler um sie herum wurde. Wie die Vögel aufhörten zu zwitschern, die Straßenlampen angingen und sich unendliche Stille um sie legte. Er lehnte einfach in dieser Wärme, in dieser schwarzen Wärme, den festen Griff einer Umarmung um sich und bei jedem Atemzug den beruhigenden, wohlriechenden Duft des Anderen in der Nase. Fast so als würde es ihn ausfüllen und alles verdrängen, was schmerzte. Und nach einer Weile wurde er ruhig, sah nicht mehr diese Bilder vor sich. Nichts aus seiner Vergangenheit, kein Gesicht irgendeines Ashuras aus irgendeiner Welt. Einfach nur sie beide und dieser warme Schutz. Seine Gedanken waren blank und dennoch lag ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht. Kaum sichtbar und versteckt. Irgendwann sah er zu dem Anderen auf, genau in die Augen und löste sich leicht, schweigend nahm er seine Hand und sah ihn dankbar an. Leise, etwas heiser, fragte er: " Wollen wir langsam? Sonst machen sich die Kinder noch Sorgen.." Der Ninja nickte, es war mittlerweile wirklich dunkel und die Kinder machten sich langsam bestimmt Gedanken...jedoch, er konnte sich ein fieses Grinsen nicht verkneifen. "Vielleicht sind diese verdammten Bälger ja auch mal ganz froh, um diese Uhrzeit alleine zu sein." Und somit überlegte er ernsthaft, ob sie nicht vielleicht noch irgendwo etwas trinken gehen sollten, entschied sich aber dagegen, wie ihm wieder Bilder, von besoffenen Kindern und Magiern in den Sinn kamen. "Lass uns nach Hause gehen." und langsam löste auch er sich von dem Anderen, seine Hand jedoch, lies er in der Hand des Anderen und nachdenklich, strebte er den Weg "nach Hause" an. Wie das klang, nach Hause gehen...sie hatten kein zu Hause, solange sie auf dieser Reise waren und doch, hatte es etwas heimisches, wenn man wusste, dass es einen Ort gab, an den man sich zurück ziehen konnte und an dem Menschen sein würden, die man kannte. Der Gedanke war Fye noch gar nicht gekommen und leise lachte er, was man fast als ein Kichern interpretieren konnte. "Denkst du ernsthaft die Beiden würden das tun? Ich bezweifle es eher, vor allem bei Shaolan." Auch er ließ nicht los und er war froh, dass es der Andere auch nicht tat. Als sie nach Hause kamen schliefen die Kinder noch nicht und Beide wurden besorgt angesehen, als sie durch die Haustür kamen. "Ist etwas passiert?", fragte Shaolan die beiden Erwachsenen besorgt und kam auf sie zu. "Ihr wart wirklich lange weg.." Mit einem beruhigenden Lächeln winkte Fye ab. "Keine Sorge Shaolan, Kuro-daddy und ich haben einfach nur die Zeit vergessen gehabt." Der Ninja verdrehte genervt die Augen "Alles nur, weil KUROGANE bei jedem zweiten Laden warten musste, bis dieser Magier sich seinen verdammten Süßkram zusammen gesucht hatte." Die Prinzessin lächelte zufrieden "Dann hattet ihr also einen schönen Tag? Das freut mich." Sie erinnerte sich wieder an das Bild von gestern, es war seltsam gewesen, die Beiden so zu sehen, wie sie einfach nur so dalagen und sich im Arm hielten. Und irgendwie hatte sie das Gefühl Kurogane hatte geweint, jedoch verflogen ihre Zweifel jetzt, wo sie wieder "normal" miteinander umgingen. Und leise kicherte sie, sie meinte gesehen zu haben, dass die beiden Erwachsenen sich flüchtig an den Händen hielten, als sie zur Tür hineinkamen und bevor sie ganz in der Wohnung standen. "Ich hab noch etwas zu Essen für euch zurück gestellt, falls ihr noch Hunger habt, ich bin wirklich müde, ich gehe ins Bett, Nacht ihr Beiden. Nacht, Shaolan-kun." und schon war sie, mit Mokona in den Armen auf dem Weg in ihr Zimmer. Shaolan lächelte erleichtert die beiden Erwachsenen an. "Ich bin erleichtert. Ich gehe dann auch mal schlafen. Gute Nacht Kurogane-san, Fye-san." "Gute Nacht ihr Beiden!" Fye winkte den Kindern noch zu und sah dann.... auf seine leeren Hände. "Wah! Das Eis!" Er hatte es völlig vergessen, das musste jetzt mitten auf der Straße liegen! Schnell nahm er die Schlüssel auf dem Küchentisch und wollte zur Tür raus. "Ich bin schnell das Eis holen!" Fragend zog Kurogane die Augenbrauen zusammen. Was sollte das denn jetzt? Er konnte nicht einmal schnell genug reagieren um den Anderen aufzuhalten oder ihm zu sagen, dass es unwichtig wäre, dieses verdammte, bunte Zeug jetzt aufsammeln zu gehen. Trotzdem, kam dem Ninja recht seltsam vor. Schließlich lebte der Mann aus seiner Vergangenheit in dieser Stadt und es sah nicht so aus, als wäre der Magier erfreut über dessen Anblick gewesen, und nun wollte er nachts im dunkeln, alleine raus, nur um dieses Zeug zu holen, welches wahrscheinlich sowieso schon geschmolzen war? Seufzend ärgerte er sich kurz über den Anderen. Der Ninja war schon kurz davor hinter ihm her zu laufen.. aber sollte er jetzt auch noch Kindermädchen spielen? Schließlich war der Blonde alt genug, um auf sich selber aufzupassen...alt genug vielleicht schon, aber auch wirklich in der Lage dazu? Kurogane seufzte, manchmal bezweifelte er es...also setzte er sich erst einmal an den Tisch und nahm sich noch etwas von dem Essen, welches die Prinzessin ihnen dagelassen hatte, und aß.. er würde noch etwas warten. ~~~~~~~~~ Part 11 ende~~~~~ [1] Rakuen: T-T das ist voll geklaut gewesen von mir.. na ja, nicht direkt...aber die Idee.. jedenfalls halb.. trotzdem..>.<.. ich fand sie so schön.. O.o und ich konnte ja nicht wissen, dass wir es online stellen.... ;_________; [2] Erinnert sich jemand an das Omake? XD [3] Woher auch immer die das Geld herhaben.. Anmerkung: Vielleicht ist die Kapitelüberschrift nicht ganz verständlich aber wir schon seit einiger Zeit Songtitel für die Kapitel verwenden, ergibt es doch irgendwo einen Sinn. Hysteria ist ein Lied von Muse und von der Musik her und auch dem Text, finden wir es sehr passend. Nun, however~ XD Natürlich gehört die Lyric Muse und sonstigen rechtmäßigen Besitzern und nicht uns~ *brav credit geb* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)