Ein Tag am Meer von Bienchen1709 ================================================================================ Kapitel 2: Deine Unschuld ------------------------- Deine Unschuld Ja, diese Geschichte ist gewagt und ich muss sagen, dass ich mich zu Anfang nicht einmal getraut habe die Kommentare zu dem ersten Kapitel zu lesen, deswegen habe ich meinen Freund (über das Telefon) vorgeschickt und ihm gesagt er solle mir nur bescheid sagen wenn ich gar keine oder schlechte Kommentare bekommen habe, aber er hat mich nicht wieder angerufen und ich war so verwundert, dass ich selber nach gesehen habe wie die Beurteilungen zu dieser Geschichte ausgefallen sind. Ich war fassungslos. Nie hätte ich gedacht, dass es Menschen gibt- außer mir- die diese Geschichte mögen. Eigentlich dachte ich, ich wäre bescheuert sie überhaupt hoch zu laden. In diesem Sinne vielen lieben Dank für eure Kommentare- ich war wirklich wahnsinnig glücklich darüber- und viel Spaß bei dem zweiten Kapitel! Liebe Grüße Bienchen Nachdem er zu Mittag gegessen hat, beschließt er sich auf den Weg zu dem Haus zu machen, wo seine Verlobte wohnen. Ein wenig aufgeregt ist er schon, wenn er darüber nachdenkt wie sie wohl aussieht und sich benimmt. Er hofft darauf, dass sie keine von diesen Mädchen ist, die er normalerweise mit zu sich nimmt, denn wenn er schon eine Verlobte hat, dann soll sie wenigstens etwas besonderes sein. Aufgeregt drückt er auf die Klingel des Tendo Anwesens und überlegt noch kurz, ob sein Vater wohl auch da sein würde. Eine Frau mit kurzen braunen Haaren öffnet ihm die Tür und sieht ihn verwundert an. Er mustert sie ein wenig, es könnte ja sein, dass sie seine Verlobte ist. Sie ist hübsch keine Frage, aber nicht sein Typ. „Akane?“, fragt er verunsichert und sieht wie sich das Gesicht zu einer Fratze verzieht. Fragend blickt sie ihn an. „Nein, Nabiki“, erwidert sie „Und wer sind Sie?“ „Oh entschuldigen Sie bitte. Mein Name ist Ranma. Ranma Saotome, ich bin der Verlobte von Akane“, und der Sohn von Genma beendet er in Gedanken den Satz, aber er findet nicht, dass man darauf sonderlich stolz sein konnte. „Oh Hallo.“, sagt Nabiki jetzt eine Spur freundlicher. “Ich bin Akanes Schwester. Ich muss Sie allerdings enttäuschen Akane ist noch auf der Arbeit und wird wohl erst spät heute Abend wieder nach Hause kommen, sie wollte nachher noch mit ein paar Freundinnen in eine Bar gehen.“, antwortet sie auf die Stumme Frage in Ranmas Augen. „Ach so...“ Er weiß nicht so ganz genau was er darauf sagen soll, dann erhebt Nabiki wieder das Wort: „Und Ihr Vater ist im Augenblick auch nicht zu gegen, ich kann Ihnen auch nicht sagen wann er wieder kommen wird, aber wenn Sie wollen können Sie auf ihn warten.“ Schnell schüttelt er mit dem Kopf. „Nein, Nein. Aber dürfte ich vielleicht gerade Ihr Telefon nutzen?“, fragt er, weil er unbedingt noch Ryoga, von seiner Entdeckung in der Kampfschule berichten will. „Selbstverständlich.“, erwidert Nabiki und öffnet dem gutaussehenden Fremden die Tür. Irgendwie freut sie sich darüber, dass Akane so ein Glück bei ihrem Verlobten hat. Als sie sein Lächeln sah, hätte sie ihn am liebsten sofort an sich gerissen. Sie schmunzelt wegen diesem Gedanken kurz und führt ihn dann zu ihrem Telefon, das sich im Flur befindet. Mit dem Vorwand in die Küche zu gehen, verschwindet sie um die nächste Ecke, bleibt dort aber stehen, schließlich will sie wissen, wie dieser Ranma wohl sein mag. „Hibiki?!“ „Hi Ryoga. Ich hab gute Neuigkeiten“ Zum ersten Mal seit langem bemerkt Ryoga das ein wenig Fröhlichkeit in seiner Stimme mit klingt. „Ich war vorhin in der Kampfschule und habe dort auch gleich die Leiterin vorgefunden.“ Für einen Moment war Nabiki verwundert. Dann war er Akane ja doch schon begegnet. „Eine Leiterin? Na so ein Glück.“, hört Ranma Ryoga am anderen Ende der Leitung sprechen. „Ja eine Leiterin. Sie ist bildhübsch und scheint die Unschuld vom Lande zu sein. Es wird ein Leichtes sein sie rumzukriegen.“, sagt Ranma, der sich seinen Triumph schon bildlich vorstellen kann. Erschrocken drückt Nabiki sich dichter an die weiße Wand. Er will Akane verführen? Wieso das denn? Und wieso wusste er nicht, dass es sich bei dem Mädchen um seine Verlobte handelt? „So wie du von ihr redest scheint sie dir zu gefallen.“ Ryoga lacht leise. „W-Wie kommst du denn darauf?“, fragt Ranma, der sich ertappt fühlt. „Na ich habe dich noch nie so von einer Frau reden hören. Bildhübsch sagtest du, nicht wahr?“ Wieder lacht Ryoga leise. „Was denkst du, wann kann ich unsere Schüler schicken?“, fragt er nun wieder deutlich ernster. „Gib mir eine Woche Zeit, spätestens dann wird sie mir zu Füßen liegen“, erwidert er und legt auf. Sehr interessant, denkt Nabiki, sie würde jetzt ein wenig über diesen Ranma Saotome herausfinden müssen. Sie will unter keinen Umständen, dass dieser Idiot Akane verletzen würde. Schließlich wartet sie schon so lange auf eine Nachricht von ihrem Verlobten. Spät an diesem Abend macht Ranma sich auf dem Weg zu der Bar, dessen Adresse ihm Nabiki aufgeschrieben hatte. Irgendwie gefiel ihm der Gedanke nicht, dass seine Verlobte sich in solchen Kneipen rumtrieb, war sie etwa doch nur so eine Tussi, die auf One–Nightstands stand? Eigentlich musste er in der Hinsicht ja keine großen Reden schwingen, aber bei ihm war das ja auch etwas vollkommen anderes. Seufzend tritt er in die kleine mexikanische Bar in der sich seine Verlobte befinden soll. „Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie demütigend das war“ Akanes Wut ist war immer noch nicht verpufft uns so erzählt sie ihren Freundinnen nun schon zum dritten Mal, wie sehr sie diesen Kerl verabscheute. „Ich meine der muss doch gewusst haben, dass ich keine Chance gegen ihn habe und trotzdem hat er mich herausgefordert. Dieser eingebildete Widerling.“, meckert sie weiter und bemerkt in ihrer Wut gar nicht, dass die Augen ihrer Freundinnen allesamt hinter sie gerichtet sind. Verwundert schaut sie ihre Freundinnen an, als sie eine Stimme hinter sich vernimmt. „Redest du etwa gerade über mich?“ Erschrocken wirbelt sie herum und sieht in die Augen des Mannes, der sie heute so gedemütigt hatte. Für einen kurzen Augenblick scheint sie im Zwiespalt mit sich zu stehen, aber dann erwidert sie frech: „Was dagegen?“ Lächelnd schnappt er sich einen Stuhl vom Nachbartisch und setzt sich neben sie. „Nein gar nicht.“, sagt er und wirft einmal einen Blick in die Runde. Eine von ihnen musste seine Verlobte sein, denn sie waren die einzige Mädchentruppe die sich in diesem Lokal befanden. Aber er konnte sich ja jetzt nicht zu erkennen geben, denn dann würde sein Plan scheitern. „Ich suche eine Akane, kennt ihr sie zufällig?“ fragt er ganz beiläufig und überlegt sich schon was er sagen soll, wenn eine von ihnen diesen Namen trägt. „Ja das bin ich, du Dummkopf.“, sagt das Mädchen neben ihm scharf und er spürt wie sein Herz einen Hüpfer macht. Die Schönheit aus der Kampfschule ist seine Verlobte? Freudig setzt er wieder eines seiner berühmtberüchtigten Lächeln auf und sieht seiner vermeintlichen Verlobten ins Gesicht. „Was grinst du denn so dämlich?“, fragt sie verärgert über sein arrogantes Verhalten. Für einen Moment schockiert Ranma diese Aussage. Es gibt tatsächlich noch Wesen auf diesem Planeten die nicht auf sein Lächeln ansprangen? Schnell fasst er sich wieder. „Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Ranma Saotome.“, sagt er und sieht Akane dabei tief in die Augen. Ein lautes Gekreische ertönt aus der Richtung der Mädchen, die Akanes Freundinnen sein mussten. „Dann ist das ja dein Verlobter, Akane!“ schreit Yukari aus voller Kehle und auch Minako scheint hellauf begeistert zu sein. „Mann hast du aber ein Glück!“, sagt sie und mustert den gutaussehenden Mann, der vor ihr sitzt. Doch Akane scheint als Einzige nicht wirklich begeistert zu sein. Entsetzt schaut sie ihrem Verlobten ins Gesicht und sieht dabei nicht sehr damenhaft aus. „D-Du bist mein Verlobter?“ „Scheint so.“, erwidert er darauf nur und bestellt sich einen Drink. „Mein Vater hat mich mit so einem arroganten Lackaffen verlobt?“, flüstert sie ihren Freundinnen zu, doch Ranma versteht trotzdem jedes Wort. „Also ich find ihn süß.“, seufzt Yukari, als er ihr einen flüchtigen Blick zu wirft. Doch in Ranma kocht langsam die Wut, wie kann sie es wagen ihn einen Lackaffen zu nennen? Angestrengt versucht er sich an seinen Plan zu halten und nicht laut los zu brüllen, aber er hatte in den Jahren gelernt wie man sich gegenüber einer Frau verhält und dazu gehörte auch keine lauten Wutausbrüche zu bekommen. Seine Verlobte wendet ihr Gesicht wieder zu ihm. „Und was willst du hier?“, fragt sie mit einem nicht gerade freundlichen Unterton. Wie konnte sie bloß so mit ihm reden wusste sie denn nicht wer vor ihr sitzt? „Ich will mir das holen was mir gebührt.“, erwidert er immer noch so charmant, wie zuvor. Genervt rollt Akane mit ihren brauen Augen, warum musste dieser Kerl sich bloß so umständlich ausdrücken, es erinnerte sie ein wenig an Kuno und den hatte sie schon während ihrer Schulzeit verachtet. „Und was soll das sein?“, fragt sie nun schon fast gehässig. Mit einem Grinsen im Gesicht, das nichts gutes verheißen konnte beugt er sich zu ihr herunter. „Deine Unschuld“, flüstert er ihr ins Ohr, Angriff war schließlich schon immer die beste Verteidigung. Außerdem gefiel es so gut wie jeder Frau, etwas unanständiges ins Ohr geflüstert zu bekommen. Nicht so bei Akane. Ihr Gesichtsausdruck ändert sich schlagartig, von genervt zu geschockt und verwirrt. Wütend springt sie auf ihre Füße und sieht ihn mit vor Wut verzerrten Gesicht an. „W-Was hast du gesagt?“ Ihre Stimme bebt vor Wut, während sie sich ihre Jacke vom Stuhl schnappt. „Ich denke du hast mich schon verstanden.“, entgegnet Ranma und erhebt sich schließlich auch von seinem Stuhl. Diesen Kommentar hätte er sich wahrscheinlich besser sparen sollen, denn er macht Akane fürchterlich aggressiv. „Ich gehe!“, sagt sie wutentbrannt zu ihren Freundinnen und wirft einen 5000 Yen Schein auf den Tisch. „Tut mir echt leid, aber bei diesem Kerl kann ich nicht länger bleiben. Ich lade euch ein, Ok?“, spricht sie zu ihren beiden Mädchen und verlässt sofort die kleine Bar. Geschockt sieht Ranma ihr hinterher. War das gerade wirklich passiert? ER hat ein Mädchen vergrault? Wie konnte das sein? Für ein paar Momente bleibt er wie eine Salzsäule vor seinem Stuhl stehen und schaut zu der Tür aus der eben das Mädchen die Bar verlassen hatte. Dann fasst er sich jedoch wieder und kann nicht verhindern, dass ein Grinsen seine Lippen umspielt. Er hatte einen wunden Punkt getroffen. Schnell schnappt er sich das Geld von dem Tisch, kramt kurz in seiner Hosentasche und wirft einen 10000 Yenschein auf den Tisch. „Macht euch einen schönen Abend!“, sagt er an die beiden Mädchen, die ihn mit großen Augen anstarren, gewandt. „Wie kann er es wagen!“, spricht Akane zu sich selber und kickt gegen einen kleinen Stein, der vor ihren Füßen liegt. Nie hatte jemand so unverschämte Dinge zu ihr gesagt und sie würde es sich auch nie wieder von irgendjemanden bieten lassen. Sie fragt sich noch warum sie ihm nicht eine gescheuert hatte, wie sie es bei Kuno immer getan hatte, als sich ihr eine Person in den Weg stellt. Erschrocken sieht sie auf und schaut in die blauen Augen ihres Verlobten. „DU!“, schreit sie ihm ins Gesicht, sodass es sich schon fast wie eine Drohung anhört. Doch Ranma lässt sich davon nicht beeinflussen. „Hier!“, sagt er und hält ihr den 5000 Yenschein entgegen. „Das hast du vergessen.“ Perplex schaut sie ihn an und geht an ihm vorbei. „Ich wollte meine Freundinnen einladen!“, faucht sie, dreht sich aber nicht wieder zu ihm um. „Das habe ich jetzt für dich übernommen.“, erwidert er, tritt an ihre Seite und versucht Blickkontakt mit ihr aufzubauen, was ihm allerdings nicht gelingt, da sie trotzig ihren Kopf in eine andere Richtung gedreht hat. Er sieht sie sich für ein paar Augenblicke genau an. Sie hat ihre Haare jetzt offen und hat ein dunkelblaues Kleid an worüber sie eine dünne schwarze Jacke trägt. Sie war noch schöner, als es sich nach der Begegnung in der Kampfschule in sein Gedächtnis eingebrannt hatte. Ihre Haare sind hüftlang und umranden ihr wunderschönes Gesicht. Er versucht in der Dunkelheit auszumachen ob sie geschminkt ist, als sie unter einer Laterne stehen bleibt und man im fahlen Licht erkennen kann, dass sie es nicht ist. Eine natürliche Schönheit wie Ranma sie noch nie erblickt hatte. „Hör auf mir zu folgen!“, schreit sie ihm giftig ins Gesicht und zieht verärgert ihre Augenbrauen zusammen. „Wieso so böse?“, fragt er und geht ein Stück auf sie zu. Ein genervtes Stöhnen dringt aus ihrem Mund und sie macht sich daran weiter zu gehen. „Habe ich mit der Unschuld etwa einen wunden Punkt getroffen?“, fragt er ohne, dass er sich vom Fleck gerührt hat. Ein Zittern durchfährt den Körper der jungen Frau, als sie stehen bleibt, sich aber nicht zu ihrem Verlobten umdreht. Sie spürt wie sie Magenkrämpfe bekommt so stark ist die Wut die sich langsam durch ihren Körper frisst, versucht aber nicht die Kontrolle über sich zu verlieren. Sie ist schon seit Jahren nicht mehr auf so etwas Niveauloses angesprungen und das will sie nicht wegen so einem kranken Perversen ändern. „Wüsste nicht was dich das angeht.“, sagt sie verhältnismäßig ruhig für ihre momentane Gefühlslage. „Ich bin dein Verlobter, ich finde ich sollte wissen worauf ich in unserer Hochzeitsnacht gefasst seien muss“, entgegnet er und fragt sich noch in der selben Sekunde, was er da tut. Noch nie ist er in so viele Fettnäpfchen getreten, wie bei dieser Frau. Normalerweise weiß er sofort wie er mit welcher Frau umgehen musste, was ist es also, das ihn daran hindert es hier genauso zu machen? Wieso muss er sie immer weiter reizen? Er sieht das Mädchen vor ihm an, dessen Körper vor Wut bebt, beobachtet wie sie sich zu ihm dreht und mit einem lauten Gebrüll auf ihn zu läuft. Erschrocken sieht er wie sie ihm mit Schwung eine Ohrfeige geben will und kann gerade noch ausweichen, als sie schon zum nächsten Schlag ansetzt. Sanft schnappt er sich ihr Handgelenk und erblickt noch rechtzeitig, wie sie schon mit der anderen Hand zuschlagen will um auch diese festhalten zu können. „Was willst du eigentlich von mir?!“, zischt sie hasserfüllt, ohne sich aus seinem sanften Griff zu befreien. Ein leichtes Lächeln umspielt seine Lippen, als er über eine Antwort nachdenkt, ihm aber nicht so recht eine passende einfällt. Also lenkt er schnell vom Thema ab. „Es tut mir leid. Ich hätte nicht so mit dir reden dürfen.“, haucht er ihr entgegen und zieht sie an den Handgelenken näher an sich. Und plötzlich macht sich ein Gefühl in ihm breit das er zuvor bei einer Frau nie erfahren hat. Unsicherheit. Verwirrt über diesen Gedanken, versucht er dagegen anzukämpfen und schließt kurz die Augen um sich seinen Plan noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Er kann es sich jetzt nicht erlauben unsicher zu sein. „Ich habe einfach noch nie ein so schönes Mädchen gesehen wie dich.“, flüstert er und sieht wie sich ihre Gesichtsfarbe schlagartig verändert. Wurde dieses störrische Mädchen tatsächlich rot? „Und da hatte ich auch nicht damit gerechnet, dass ich mit der Unschuld richtig liegen könnte.“, ergänzt er seinen Satz und schüttelt leicht mit dem Kopf als er merkt wie sich ihr Körper bei diesem Thema verkrampft. „Was ich damit meine ist, dass ich noch nie ein so hübsches Mädchen gesehen habe, das noch Jungfrau ist.“, erklärt er seinen vorherigen Satz kurz und spürt wie sich aus seinem Griff befreit und sich von ihm wendet. „Dann hast du bis jetzt wahrscheinlich nur Flittchen gesehen.“, erwidert sie nun schon deutlich gelassener. Erleichtert läuft er auf sie zu und geht dann neben ihr her. „Mag schon sein“, sagt er und schmunzelt kurz über diesen Gedanken. Für einige Zeit ist es still und Ranma kann nicht verhindern, dass Mädchen neben sich immer wieder verstohlen aus den Augenwinkeln zu beobachten, als er sieht wie sie ihr Gesicht zu ihm wendet und er sofort einen Punkt vor sich auf der Straße fixiert. „Wieso folgst du mir denn immer noch?“, fragt sie, doch diesmal hört sich ihre Tonlage deutlich freundlicher an. „Ich kann dich doch so spät nicht alleine nach Hause gehen lassen.“, erwidert er und sieht zu ihr rüber. „Ich brauche keinen Beschützer.“, sagt sie darauf nur spricht das Thema jedoch in den darauf folgenden Minuten nicht mehr an. „Du bist also mein Verlobter, Ja?“ „Wenn du Akane Tendo bist und ich Ranma Saotome, dann Ja.“, sagt er und lacht leise. Darauf ist es wieder einen kurzen Moment still, bis Ranma die peinliche Stille brechen will. „Du hast wahrscheinlich etwas anderes erwartet, nicht wahr?“, fragt er leise ohne seinen Blick einmal von ihr zu nehmen. „Kann man so sagen“, erwidert sie und schenkt ihm ein kurzes Lächeln, dass ihm leicht schwindelig wird. „Und enttäuscht?“, fragt er, bereut es aber sofort, denn eigentlich will er die Antwort darauf gar nicht wissen. Gespannt schaut er sie an und versucht aus ihrer Mimik lesen zu können, was sie sagen wird. Er sieht wie sie ihren Mund öffnet, um etwas zu sagen und stehen bleibt. „Ähm wir sind da.“, sagt sie und versucht somit seiner Frage auszuweichen. Verwirrt richtet er seinen Blick auf das Haus, das vor ihnen steht. Im dunkeln hat er es gar nicht erkannt. Es sieht um einiges gewaltiger aus, als bei Tageslicht. „Oh stimmt...“ sagt er darauf nur, nicht wirklich wissend was er jetzt tun soll. Krampfhaft überlegt er was er sonst immer in solchen Situationen getan hat, als er sieht wie sie zur Haustür geht und sich von ihm mit einem „Schönen Abend noch.“, verabschieden will. Ein Date, natürlich er muss sie nach einem Date fragen. Sie steckt den Schlüssel ins Schloss und ist schon fast im Hauseingang, als sie seine Stimme noch einmal vernimmt. „Gehst du Morgen Abend mit mir Essen?“, fragt er ziemlich leise, sodass er ein wenig Angst haben muss ob sie es überhaupt gehört hatte. Doch sie hat ihn verstanden, jedes einzelne Wort. Verwirrt dreht sie sich wieder zu ihm. „Was?!“, fragt sie und denkt darüber nach wie ihre Antwort lauten soll. Der Kerl ging ihr eigentlich gewaltig gegen den Strich und vor wenigen Minuten war sie noch entschlossen die Verlobung mit ihm zu lösen, sobald sie zu Hause angelangt wäre und jetzt fragt er sie nach einem Date? „Ich habe gestern ein nettes Restaurant in der Innenstadt gesehen und ich würde dich gerne dahin einladen.“, sagt er jetzt schon eine Spur selbstsicherer während Akane wieder aus der Haustür heraustritt. „Also ich weiß nicht...“, sagt sie immer noch unsicher und Ranma bemerkt dies. Ein neuer Plan muss her. Was machte er wenn die Frauen nicht auf ein Date mit ihm gehen wollten? Das Date als etwas anderes tarnen. „Es soll kein Date oder so werden. Ich dachte wir könnten ein wenig darüber reden, was wir jetzt wegen dieser Verlobungssache machen wollen.“, sagt er schnell. „Ich denke das ist keine so schlechte Idee.“. antwortet sie schließlich, denn sie mussten das mit der Verlobung ja irgendwie klären. Ein lächeln umspielt Ranmas Mundwinkel wieder, dieses Mädchen ist wirklich ein harter Brocken. „Gut dann hole ich dich morgen um acht Uhr ab.“, sagt er und verschwindet bevor sie wieder irgendwelche Einwände hat. Sie bleibt noch einige Zeit an der Haustür stehen und starrt in die Dunkelheit, auf den Fleck auf dem ihr Verlobter gestanden hat. Was für ein seltsamer Mann, das ist. Nicht nur das er chinesische Kleidung trägt, obwohl sie in Japan sind, sein gesamtes Verhalten verwirrt sie. Erst war er so dreist gewesen und plötzlich änderte er sich schlagartig. Seufzend tritt sie in das Haus, in dem sie nun schon 23 Jahre lebt und streift sich die Schuhe ab. 23 Jahre ist sie alt und schon seit 7 Jahren mit diesem Fremden verlobt. Sie erinnert sich kurz daran, wie sehr sie sich gegen die Verlobung in den ersten zwei Jahren aufgelehnt hatte, während sie müde die Treppen zu ihrem Zimmer hoch schleift. Damals hatte sie für Jungs nichts übrig, sie hatte nur ihren Kampfsport im Kopf und da es ja auch in Frage stand ob ihr Verlobter jemals auftauchen würde um mit ihr den Dojo zu leiten, überlegte sie mit Nabiki wie sie alleine genug Geld mit Kampfsport verdienen konnte um das Tendo Anwesen finanzieren zu können. Da hatte sie einfach bis jetzt auch nie viel Zeit gehabt über Männer nachzudenken. Doch manchmal wenn sie nach einem anstrengenden Arbeitstag ins Bett fiel und dort einfach keinen Schlaf finden konnte, fragte sie sich wie ihr Verlobter wohl seien mag. Dachte darüber nach, ob er jemals in Nerima erscheinen würde und wenn Ja, wie sein Auftreten sein könnte. Manchmal erwischte sie sich sogar dabei wie sie sich vorstellte, das er der eine war. Der auf den sie schon so lange gewartet hat. Ein Prinz in strahlender Rüstung, der sie aus dem tristen Alltag holt. Natürlich hatte sie auch ab und zu ein Date gehabt, aber es kam ihr dann immer so vor als würde sie ihren Verlobten betrügen. Außerdem gefiel ihr bis jetzt noch keiner der Männer, die ihr den Hof machten und das waren und sind mehr als genug. Noch einmal dachte sie über seine Frage nach. War sie enttäuscht? Anfangs schon, aber da konnte man noch nicht so wirklich über Enttäuschung reden, es war eher rasende Wut. Und jetzt? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)