MegaMan NT Warrior Ai Rikishe von abgemeldet (Liebe mit Hindernissen...(Mega x Roll/ Lan x Maylu)) ================================================================================ Kapitel 5: Versöhnung mit kleiner Nachhilfe ------------------------------------------- Drei Tage lang hatte Roll sich schon in ihrem Zimmer eingesperrt. Alle Versuche von Maylu, Glide, IceMan und GutsMan mit ihr zu sprechen schlugen fehl. Sie war nicht ansprechbar, man hörte sie nur weinen. Dex, Yai und Tory hatten es schon aufgegeben und meinten, sie würden zu Hause in Ruhe darüber nachdenken. Doch kaum war Yai in ihrem Zimmer, arbeitete sie lieber an ihrer Biografie weiter, Dex hielt einen fünfstündigen Mittagsschlaf, wobei der Rest von seinem Schlaf zum Abend gehörte, und Tory aß lieber mit seiner Familie und unterhielt sich mit seinem Vater über seine Arbeit bei den Wasserwerken. Und so waren Lan und Maylu alleine und dachten nach. „Ich versteh sie nicht“, sagte Maylu nachdenklich. „Ich auch nicht“, meinte Lan darauf. „Wie können die uns einfach so alleine lassen!“ „Das meine ich doch gar nicht, du Volltrottel!“, fuhr sie Lan wütend an. „Ich versteh nicht, was Roll hat!“ „Komisch“, entgegnete MegaMan ebenfalls wütend. „Dabei müsstest du es doch am besten wissen!“ „Wie bitte? Warum?“ „Denk doch mal endlich richtig nach. Wie würdest du dich fühlen, wenn du vor versammelter Gemeinschaft völlig blamiert werden würdest?“ „Das ist sie doch selber schuld! Wäre sie nicht so schusselig, hätte sie sich nicht so blamiert.“ „DU hast sie blamiert! Jeder hat irgendwo seine Macken und Fehler, aber du musstest ja aus irgendeinem Grund Rolls herausstellen und dich darüber lustig machen, und das als ihre beste Freundin!“ „Reg dich doch nicht so auf! Die kommt schon darüber hinweg.“ „Und wenn es so wäre. Was bist du bloß für ein Mensch, der einfach ein Versprechen bricht? Ist dir es so unwichtig, dass du es einfach vergisst?“ „Versprechen? Was soll ich Roll denn versprochen haben?“ „Also hast du es wirklich vergessen? Du hast ihr geschworen, niemanden von ihrer Schwäche zu erzählen, und du hättest es schon fast verraten! Verstehst du jetzt wenigstens, wie sich Roll fühlt?!“ „Ach du Schreck! Mein Versprechen! Ich erinnere mich, ja! Ich muss es wohl vor Wut vergessen haben! Aber... Woher wusstest du davon?“ „Roll hat es mir erzählt, als ich sie gefragt habe“, antwortete MegaMan schon etwas gelassener. „Sie hat es dir erzählt?“ Sie betrachtete ihn eine Weile nachdenklich. Lan saß stumm daneben und betrachtete beide abwechselnd. Er erhoffte sich, dass ihm mal endlich jemand erklären würde, was sie meinen, denn bis jetzt verstand er nur Bahnhof. Aber Maylu hatte schon vergessen, das Lan auch da ist. „MegaMan, ich habe eine Bitte an dich. Du musst mir ein Gefallen tun“, sagte sie dann. „Und der wäre?“ „Es war nicht wirklich böse gemeint, ich war nur etwas beleidigt. Da ist mein Temperament wohl mit mir durchgegangen. Ich kann es nicht ungeschehen machen und ich kann es auch nicht mehr gut machen, Roll hört mir ja nicht zu,… was man ihr auch nicht verübeln kann. Aber dir würde sie garantiert zuhören, sie vertraut dir! Bitte geh für mich zu ihr und sage ihr, dass es mir wirklich Leid tut. Wenn es einer schaffen kann, sie zu beruhigen, dann du! Sie wird bestimmt auf dich hören! Also bitte!“ Er nickte. „In Ordnung.“ Sofort drehte er sich um, und ging auf die Tür zu. „MegaMan! Warte noch!“, schrie jedoch jemand. MegaMan schaute sich um und entdeckte IceMan und Glide. „Sag ihr bitte, dass es uns auch wirklich Leid tut“, sagte Glide. „Und, dass das so schnell nicht mehr vorkommt!“, fügte IceMan hinzu. Wieder nickte er. „Klar!“ „Sagt mal, was macht ihr denn plötzlich hier? Wolltet ihr nicht zu Hause in Ruhe darüber nachdenken?“, fragte Lan spöttisch und blickte sie wütend an. „Ja“, meinte Tory. „Aber... na ja, ich sollte dich von meiner Mutter fragen, ob ihr auch was dem Mittagessen abhaben wollt. Es ist was übrig geblieben...“ „Ach? Du isst lieber, als deinen Freunden bei einem Problem zu helfen?“ „Schäm dich!“, sagte plötzlich Yai. „Und du Yai? Was treibt dich hierher? Hast du etwa eine Idee?“ „Nein...“, gab diese zu und errötete. „Ich muss Maylu nur etwas ganz dringendes fragen, dass ist alles...“ „Und das wäre?“, fragte Maylu. „Das muss ich dich unter vier Augen fragen!“ „Und worum geht’s?“ Daraufhin räusperte Yai sich und errötete noch mehr. Dann sagte sie etwas, aber das war so leise, dass keiner ein Wort verstand. „E-es geht um meine Biografie...“ „Na klasse, den Rest will erst gar nicht hören!“, sagte Lan energisch. „Verschieben wir das besser. Erst müssen wir hier noch was klären!“, meinte Maylu. „Am besten ruft jemand noch Dex an. Aber du, MegaMan, kannst schon mal gehen!“ MegaMan setzte seinen Weg zur Tür fort. Er hörte Roll immer noch weinen. „Die Arme...!“, dachte er und klopfte dann. „Roll? Ich bin’s, MegaMan! Kann ich reinkommen?“ Alle achteten gespannt auf die Tür. Ob sie wohl wirklich aufging? Doch nach kurzer Zeit ging sie wie erwartetet auf und MegaMan trat ein. Und kaum war er drinnen, ging die Tür zu. Einige Schritte von ihm entfernt stand Rolls Bett, auf den Roll saß, ihr Kissen gegen ihr Gesicht gedrückt, und durchnässt von ihren Tränen. Kurz blickte sie zu ihm, und er sah, dass ihr Gesicht blass rot vom Geweine war und voller Tränen. Dann wandte sie sich wieder ihrem Kissen zu. „Roll…“, sagte MegaMan leise, dann setzte er sich neben Roll, an dem Bettrand. Sein Blick war immer noch auf Roll gerichtet. Sie wandte ihr nicht in die entgegengesetzte Richtung und schwieg. Innerlich verfluchte sie sich dafür, dass sie ihn hereingelassen hatte. Sie verstand selbst nicht, warum sie die Tür geöffnet hatte. Vielleicht ja, weil es MegaMan war, der ihr das Gefühl gab, verstanden zu werden. Vielleicht aber auch wegen diesem seltsamen Gefühl, dass sie in seiner Nähe hatte. Diese Wärme… Konnte sie sich ihm öffnen? Roll entschied sich für die Defensive, denn so würde er keinen Grund haben, sie auszulachen. „Was ist?!“, giftete Roll, und versuchte etwas mehr wütender herauszubringen. Doch vergeblich. „Bist du hier, um mich auszulachen? Dann kannst auch gleich abhauen!“ MegaMan musterte Roll und schwieg. „Ich bin halt etwas tollpatschig! Na und? Und das Maylu meine Schwachstelle ausgeplaudert hat, obwohl sie mir versprochen hatte, es nicht zu sagen, ist mir auch völlig egal und…“ „Keiner weiß davon.“ „…ich wette ihr habt euch ziemlich darüber lustig… Was??“ Roll sah zu MegaMan. „Keiner weiß von deiner Schwachstelle, Roll“, wiederholte MegaMan. „Ich habe Maylu an ihr Versprechen erinnert. Deswegen bin ich ja hier… Nicht, um mich über dich lustig zu machen.“ Roll sah ihn vollkommen verwirrt an. Sollte sie jetzt schon nachgeben und ihm glauben? Sie hatte doch genau gehört, wie sie anfing, darüber zu erzählen. Und in ihren Traum war es genauso. Völlig identisch! Sofort wandte Roll sich wieder der anderen Seite ihres Zimmers zu. „Was willst du von mir? Mich beruhigen indem du mich anlügst und ich rauskomme, um mich wieder jämmerlich zu blamieren?? Du bist ein ekelhafter Lügner!!“ Roll biss sich auf die Lippen. Das war ihr rausgerutscht. „Jetzt ist er bestimmt total wütend…“, dachte sie und wagte einen klitzekleinen Blick Richtung MegaMan. Doch er reagierte nicht sofort darauf. Dann bekam sein Gesicht ein halb beleidigten- halb traurigen Ausdruck. „Ich kann ja verstehen, dass du traurig bist, und zugleich wütend auf Maylu. Aber letztendlich ist nichts passiert, was keiner bereut. Und zudem würde ich dich nie anlügen!“ „Und wieso sollte ich dir glauben?“ „Das müsstest du selbst wissen. Du hast mich schließlich hereingelassen.“ Seine Stimme klang plötzlich wieder gelassen. Roll starrte ihn überrascht an. Sie hat ihn hereingelassen! Keinen anderen, nur MegaMan! Sie vertraute ihm doch eigentlich. Bis jetzt konnte sie sich jedes Mal auf ihn verlassen. Warum sollte er sie jetzt anlügen? Roll verstand plötzlich ihre ganze Handlungsweise nicht mehr. „Ich versteh das nicht...! Ich bin völlig durcheinander!“, sagte sie nun. MegaMan jedoch sah sie wieder weiter schweigend an. Dann lief eine weitre Träne ihre Wange hinunter. MegaMan legte seine Hand an ihre Wange und wischte die Tränen weg. Daraufhin wurde Roll rot. „Hey“, sagte er sanft. „Hör auf zu weinen. Das steht dir nicht. Dein Lächeln steht dir viel besser und sieht auch süßer aus.“ „MegaMan…“, sagte sie leise. Er lächelte, genauso wie am ersten Tag. „Dieses Lächeln… es macht mich irgendwie glücklich…“, dachte Roll. Sie schloss ihre Augen und legte ihre Hand auf die seine. „Ich fühle mich so geborgen… Woher kommt das? Ist das seine bloße Anwesenheit?“ Sie lächelte, zum ersten Mal nach drei Tagen. „Gib den anderen noch eine Chance, sie haben es verdient. Allen tut es unheimlich Leid, erst recht Maylu!“ „Wirklich?“ „Ja, und sie beteuern, dass so was nicht mehr so schnell passiert!“ „Das haben sie gesagt?“ Er nickte. „Genau so…“ Sein Gesicht näherte sich vorsichtig Rolls, sein Blick war fest auf ihre Lippen gerichtet, und waren schon näher als je zuvor. Roll wehrte sich nicht dagegen. Und dann… „ROLL!!! Hier seien Guts! Wollen helfen! Bitte kommen raus!“ „PSSST! Sei doch leise!“ MegaMan lächelte. „Wir gehen wohl besser zu den Anderen. Sie warten sicher schon.“ Er nahm sie bei der Hand und führte sie nach draußen, wo die Anderen schon gespannt warteten. „Nun geh schon“, flüsterte MegaMan Roll zu. Sie gab sich einen Ruck, ließ seine Hand los und trat ein paar Schritte nach vorn. „Wir bitten höflichst um Verzeihung“, sagte Glide. „Guts traurig, weil Roll traurig!“, sagte GutsMan. „Wir waren komplette Idioten! Das passiert mir nie wieder, ehrlich!“, meinte IceMan. „Roll!“, setzte Maylu an. Roll wandte sich zu ihr. „Es tut mir Leid… Ich habe mein Versprechen vergessen, und es fast gebrochen, nur weil ich sauer war. Das wird auf keinen Fall mehr vorkommen, wirklich. Kannst du mir verzeihen?“ Roll nickte, wobei ihr die Tränen kamen. Aber dieses Mal waren es Freudentränen. „Freunde…“, brachte sie heraus, aber nicht mehr. MegaMan trat wieder an ihrer Seite und flüsterte: „Na? Was hab ich dir gesagt?“ Er lächelte erneut. Auch die Anderen begannen zu lächeln. „Vielen Dank!“, flüsterte sie ihm zurück. Am nächsten Abend hatte Maylu wieder versucht, das Anti-Viren-Programm zu installieren. Roll wollte sich nicht wieder einmischen, sie hatte Angst, dass dann noch was schlimmes passiert. Und das konnte sich erstrecht nicht gebrauchen. Doch kamen ihr damit wieder unweigerlich der Gedanke an MegaMan. „Gott sei dank, dass er da war“, seufzte sie in Gedanken versunken. „Doch… Wollte er mich… Ist es möglich… Ach quatsch! Ich denke auch wieder nur Müll, war ja klar!“ Doch bevor sie weiter denken konnte, riss sie jemand aus ihren Gedanken. „Roll?!“, jammerte Maylu. „Bitte komm mal, ich glaube ich habe Mist gebaut…!“ Roll ließ sich aber nicht noch mal erschrecken und hetzte auch nicht. Sie war sehr vorsichtig zur Tür gegangen und lünkerte erst einmal zu Maylu herüber, um sicherzugehen, dass das dieses Mal keine Blamierung sein würde. Und tatsächlich war nur Maylu da, die verzweifelt auf die Tastatur hämmerte und „Nein, bitte nicht, tu das nicht... Nein!“ jammerte. „Was ist passiert?“, fragte Roll dann endlich. „Ich weiß nicht recht. Ich habe alles eingegeben, und da meinte der plötzlich, irgendwas müsste gesperrt werden, weil etwas falsch sei und einen Fehler verursacht hätte! Und jetzt geht gar nichts mehr!“ „Starte den Computer doch neu.“ „Wie denn? Ich kann nicht mal das Feld anklicken!“ „Drück den Reset-Knopf am Computer.“ „Es gibt einen Knopf dafür? Wusste ich ja gar nicht…“ „Hättest du dir die Gebrauchsanweisung durchgelesen schon, aber nein… Weißt du. Im gewissen Sinne bist du wie Lan. Der hält so was auch nicht für wichtig und hat am Ende große Probleme.“ „Wie Lan!? Willst du mich beleidigen? Vergleich mich nie wieder mit diesem Trottel von Junge! Das einzigste, wozu er fähig ist, ist zum zu spät kommen!“ Kurz schauten sie sich verfeindet an, doch im nächsten Moment begannen sie herzhaft zu lachen. Dann drückte Maylu denn Reset-Knopf und ließ sich von Roll zeigen, wie man das Programm installiert. Und dann, nachdem sie es endlich geschafft hatte, unterhielt sie sich, noch bevor sie schlafen ging mit Roll, ohne zu streiten. Sie hatten ihren Frieden wieder, Roll hatte ihr Würde und Maylu ihr installiertes Anti-Viren-Programm. Doch hinderte das Roll nicht daran, schon wieder an MegaMan zu denken. „Schon komisch“, dachte sie. „Egal was passiert, ich muss immer an ihn denken.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)