Elemente von abgemeldet (Draco/Harry (so wie meistens bei mir^^")) ================================================================================ Kapitel 14: Vollmond -------------------- Kapitel 14 "Mr Potter, bitte rufen Sie Ihre Schlange zurück!" forderte Yonathan. Harry verdrehte genervt die Augen, behielt aber Dumbledore im Auge, damit dieser keine Dummheiten machte, als er antwortete: "Ich würde das gern tun, Mr Logan. Aber so lange Professor Dumbledore nicht seinen Zauberstab weg legt, wird Arol mein Schutz wichtiger sein, als das, was ich sage!" Yonathan warf einen warnenden Blick zu Dumbledore. Dieser sah zwar nicht sehr glücklich aus, legte seinen Zauberstab jedoch auf den Tisch zurück. Fast augenblicklich wurde aus der riesigen Schlange, wieder die kleine unscheinbare Schlange. Arol nahm seinen Platz auf Harrys Schultern wieder ein. Erleichtert reparierte Harry mit einem Handwink die Bänke und Tische, die Arol zertrümmert hatte und ließ sich neben Draco auf die Bank sinken. Es war egal, wie viel seiner elbischen Magie er zeigte. Mittlerweile wussten sowieso alle, dass Vayar sein Großvater war und konnten eins und eins zusammen zählen. "Harry, das war nicht nötig!" meinte Mel besorgt. "Ich konnte doch nicht zulassen, dass er so über Joshua her zieht!" entgegnete Harry erschöpft. "Mr Potter, ich verlange, dass Sie Ihre Schlange aus meiner Schule entfernen!" stellte Dumbledore fest, als er sich von seinem Schock erholt hatte. "Albus, es ist nicht deine Schule. Und du kannst diese Schlange - Arol heißt sie, oder? - nicht aus Hogwarts entfernen, ohne auch Mr. Potter der Schule zu verweisen!" stellte Yonathan fest. "Wieso nicht? Sie stellt eine Gefahr für die anderen Schüler dar!" entgegnete Dumbledore. "Arol ist keine Gefahr für irgendjemanden, so lange er Harry nicht in Gefahr sieht. Und er kann sehr gut zwischen Streiterein der Schüler und ernsthafter Gefahr unterscheiden!", begann Vayar. "Arol ist an Harry gebunden und kann sich nicht sehr weit von ihm entfernen. Das ist eine der wenigen Sachen, welche die Ägypter wahrheitsgetreu überliefert haben!" "Außerdem liegt diese Entscheidung bei mir!" stellte Yonathan fest. Dumbledore sah ihn zerknirscht an, sagte dazu jedoch nichts. "Wieso das?" fragte Harry perplex. "Das Ministerium hat zusammen mit dem Elternrat entschieden, dass Dumbledore der Aufgabe als Leiter dieser Schule nicht mehr gerecht wird. Theoretisch ist er noch bis Ende des Schuljahres Direktor. Praktisch treffe bereits ich alle Entscheidungen!" erklärte Yonathan. Poppy war während dieser Erklärung zu ihren Patienten geeilt und musterte beide besorgt. "Mr Potter, Mr Malfoy, sie sollten zurück auf die Krankenstation!" Harry beachtete sie überhaupt nicht. "Ich würde gern mit Ihnen sprechen, Mr Logan!" "Nicht jetzt, Harry!" ermahnte ihn Mel. "Deine Aktion gerade hat dich mehr Kraft gekostet, als du hast!" "Doch jetzt!", widersprach Harry entschieden. "Dein Großvater reißt mir den Kopf ab!" meinte Mel. "Ich komme zu Ihnen in die Krankenstation, Mr Potter. Aber vorher muss ich noch mit Professor Dumbledore sprechen!" mischte Yonathan sich ein. Harry zögerte einen Moment, nickte dann jedoch. Maya führte wieder Draco, während Mel Harry stützte, der zwar versuchte, aus eigener Kraft zu laufen, es aber nicht wirklich schaffte. /Warum hast du uns nie gesagt, dass Arol ein Basil ist?\ wollte Draco wissen. /Es tut mir leid\, meinte Harry. /Grandpa hat gesagt, ich soll es so lange wie möglich geheim halten. Ich wollte warten, bis alle Erben beieinander sind. Aber - Es war keine Zeit, seit Freitag.\ /Wir machen dir keinen Vorwurf!\ beruhigte ihn Nadja. /Ich hätte es euch trotzdem früher sagen müssen!\ stellte Harry fest. /Wie bist du an einen Basil gekommen?\ wollte Maya wissen. /Vayar hat mir ein Schlangenei zum Geburtstag geschenkt. Ich weiß nicht, ob er wusste, dass ein Basil daraus schlüpfen würde\, erklärte Harry. /Warum hat er dich plötzlich mit 'Herr' angesprochen?\ fragte Draco. /Weil ich das eigentlich bin\, stellte Harry fest. /Er ist an mich gebunden und hat meinen Befehlen zu folgen. Ich habe einige Zeit gebraucht, um ihm klar zu machen, dass ich nicht sein Herr sondern sein Freund bin. - Aus irgendeinem Grund ist er zu der alten Anrede zurückgekehrt. Seinen Kopf durchgesetzt hat er trotzdem.\ Geistesabwesend strich er Arol sanft über den Kopf. #Es tut mir leid!# erklang es zischelnd. #Was?# fragte Harry verwirrt. #Es ist meine Aufgabe dich zu schützen#, begann Arol. Harry unterbrach ihn, bevor er noch weiter sprechen konnte: #Dabei darfst du dein eigenes Leben aber nicht aufs Spiel setzen. Ich würde es nicht verkraften, dich zu verlieren!# #Dein Leben ist wichtiger als meines!# beharrte Arol. #NEIN!# meinte Harry entschieden. #Du solltest so wirklich nicht reden, Arol!# mischte Draco sich ein. Die Schlange schwieg. Den verbleibenden Weg zur Krankenstation legten sie schweigend zurück. In der Krankenstation bestand Harry darauf, dass sein und Dracos Bett nebeneinander gestellt wurden. Poppy brauchte nicht lang überzeugt zu werden. Ihre Entscheidung, die Betten ihrer beiden Patienten an jeweils einem Ende der Krankenstation zu positionieren, gründete sich auf ihre schlechten Erfahrungen mit den beiden und ihrem Streit. Maya, Nadja und Hermine blieben in der Krankenstation. Auch Mel blieb dort, lehnte sich jedoch nur an die Wand neben Harrys Bett und mischte sich nicht in die Gespräche der Schüler ein. "Wie geht es jetzt weiter?" wollte Hermine wissen. "Dumbledore weiß, dass ich ein halber Elb bin. Außerdem verlässt er am Ende des Schuljahres die Schule. Die perfekten Voraussetzungen in die Öffentlichkeit zu treten!" stellte Harry fest. "Willst du das wirklich?" fragte Nadja. Harry warf einen Blick zu Draco und meinte dann: “Noch nicht gleich. Es gibt zu viele Dinge, an die wir alle uns jetzt erst einmal gewöhnen müssen. Dracos Verletzung, Jacobs Tod ... Aber Anfang des nächsten Schuljahres sollten wir das Versteckspiel hinter uns lassen!" "Wir sind im nächsten Jahr nicht mehr in Hogwarts!" warf Maya ein. "Ihr solltet hierher zurückkehren, auch wenn ihr die Schule abgeschlossen habt. Wir vier sollten zusammenbleiben!" meinte Draco. "Ich denke, Fred und George können wir nicht zum hierbleiben bewegen. Aber sie kennen die Geheimgänge besser als jeder andere. Es wird ihnen also nicht schwer fallen, zu uns zu gelangen!" "Und ansonsten haben wir keine Siebtklässler unter uns", stellte Hermine fest. "Wir sind die Erben der Gründer von Hogwarts. Also sollten wir das Schloss auch zu unserem Stützpunkt machen!" schlug Harry vor. "Ich bin deiner Meinung!" stimmte Draco zu. Maya und Nadja nickte. "Gut", meinte Hermine. "Dann sollten wir das den anderen mitteilen!" "Macht es euch beiden etwas aus, wenn wir heute Abend alle versammeln, auch wenn ihr nicht dabei sein könnt?" fragte Nadja. Draco schüttelte den Kopf: "Natürlich nicht. Wir müssen ihnen auch noch von dem Schloss erzählen." "Welches Schloss?" wollte Hermine verwirrt wissen. "Heute Abend!" vertröstete sie Maya. "Hermine, du weißt doch, wo mein Tarnumhang ist oder?" fragte Harry. Hermine nickte. "Gib ihn Narcissa und Lucius, damit sie hier hoch kommen können!" meinte der Gryffindor. "Natürlich!" stimmte Hermine zu. "Sie sind beide verrückt vor Sorge um euch! Genauso wie Remus!" Ihr Gespräch wurde durch Yonathan unterbrochen. "Sie wollten mich sprechen, Mr Potter?" Harry nickte und stand auf, ohne auf die Proteste von Mel oder seinen Freunden zu hören. #Ich bleibe hier. Ist das in Ordnung?# wollte Arol wissen. Harry war zwar etwas überrascht, meinte jedoch: #Natürlich!# "Gehen wir zu Madam Pomfrey ins Büro!" schlug Harry vor. "Wieso bleiben wir nicht hier?" wollte Yonathan überrascht wissen. "Ich will nicht, dass Dumbledore dieses Gespräch belauschen kann!" erklärte Harry und ging mit schwankenden Schritten zu Poppys Büro. Ohne zu klopfen öffnete er die Tür. Madam Pomfrey saß an ihrem Schreibtisch und sah überrascht auf: "Können wir uns Ihr Büro leihen, Madam Pomfrey?" "Natürlich!" Die Krankenschwester stand auf. "Meinst du, einer der anderen kann mir die Hallen zeigen?" Harry lächelte: "Sicher. Maya und Nadja sind noch bei Draco. Eine von beiden übernimmt das bestimmt mit Freuden!" Poppy nickte und überließ ihr Büro dem Erben Gryffindors und dem neuen Direktor von Hogwarts. Harry war froh, als er sich in einen der Sessel sinken lassen konnte, die vor dem Kamin standen. Yonathan setzte sich schweigend gegenüber von ihm. "Als erstes wollte ich Ihnen mein Beileid aussprechen", begann Harry leise. Den Blick hatte er auf den Boden gerichtet. "Es tut mir wirklich leid. Ich wünschte, ich hätte es verhindern können!" "Sie trifft an Jacobs Tod keine Schuld, Mr Potter!" stellte Yonathan ruhig fest. "Wer weiß. - Sicher wäre er geflohen, wenn er nicht eingeweiht gewesen wäre!" meinte Harry. "In was auch immer er eingeweiht war, mein Sohn hätte unter allen Umständen gegen die Todesser gekämpft!" entgegnete Yonathan. Harry lächelte schwach:"Wahrscheinlich haben Sie recht." "Darf ich erfahren, in was mein Sohn eingeweiht war?" fragte Yonathan. "Ihre Frau ist Halbelbin, nicht wahr?" fragte Harry. "Ja", antwortete Yonathan etwas verwirrt. "Dann sind Ihnen die Lehren der Elben über die Magie geläufig?" stellte Harry die nächste Frage. "Selbstverständlich!" Yonathan nickte. "Gut", meinte Harry. "Dann werden Sie auch schon von den Erben der Gründer von Hogwarts gehört haben." Einen Moment herrschte in dem Büro Stille, dann fragte Yonathan überrumpelt: “Sie sind ..." Harry nickte: "Ich bin der Erbe von Godric Gryffindor. Draco, Nadja und Maya sind die anderen Erben." "Und Jacob wusste das?" hakte Yonathan nach. Erneut nickte Harry: "Ich habe davon im letzten Sommer erfahren, als ich meinem Großvater das erste Mal begegnete. Mit Beginn dieses Schuljahres begann ich, andere Schüler um mich zu scharen und die anderen drei Erben zu suchen. Jacob war der erste Schüler, der nicht zu Gryffindor gehörte und den ich einweihte." Yonathan begann damit Harry über jede Kleinigkeit auszufragen, die seitdem geschehen war. Harry berichtete über die Anfänge, wie er auf Nadjas Spur gekommen war, über Rons Verrat vor Weihnachten, die schwierige Suche nach Helgas Erbin, die Probleme mit Dumbledore und zum Schluss über die Ereignisse des vergangen Samstages. Poppy war in der Zwischenzeit zurückgekehrt und hatte den Bericht mit großem Interesse verfolgt. "Sie trifft keine Schuld an Jacobs Tod!" meinte Poppy danach eindringlich. "Bitte, nennen Sie mich Harry, alle beide!" bat Harry, ohne auf Poppys Kommentar einzugehen. "Einverstanden. Aber nur, wenn du mich dann auch Yonathan nennst!" stimmte Jacobs Vater zu. Poppy nickte bestätigend und forderte dasselbe. "Es ist nicht die rechte Zeit zum Trauern, Harry!" meinte Yonathan sanft. Harry sah ihn verwirrt an. "Es mag hart klingen", erklärte Yonathan sich. "Es ist nicht der erste Krieg, den ich und der ein Großteil der magischen Bevölkerung erlebt. Voldemorts Fall ist keine sechszehn Jahre her. Die Zeit, um über die Opfer des Krieges zu trauern, wird kommen, Harry. Aber im Moment würde uns die Trauer nur lähmen. Und das wäre nicht in Jacobs Interesse, der für die Überzeugungen gestorben ist, für die auch wir sterben würden. Wenn wir um jeden Gefallenen trauern, werden wir daran zu Grunde gehen!" "Yonathan hat recht!" stimmte Poppy ihm zu. "Voldemort wird uns keine Zeit zum Trauern lassen. Und Dumbledore auch nicht, wenn er erst einmal bemerkt hat, was hier direkt unter seinen Augen vor sich geht!" "Ihr habt ja recht, aber es ist schwer, den Tod eines Freundes zu akzeptieren. - Und es werden immer mehr Opfer dieses Krieges", meinte Harry leise. "Wir können nichts anderes tun, als zu versuchen, weitere Opfer zu verhindern", sagte Yonathan. Harry nickte, griff sich gleich darauf stöhnend an den Kopf. Poppy seufzte: "Du solltest zurück in dein Bett!" "Das ist wahrscheinlich das Beste!" stimmte Yonathan ihr zu. "Wie lange muss ich noch hier bleiben?" wollte Harry wissen, während er sich wacklig auf die Beine kämpfte. "Bis es dir besser geht!" antwortete Poppy. Harry seufzte und ließ sich widerwillig von der Krankenschwester zu seinem Bett bringen. Arol lag auf seinem Kopfkissen, machte jedoch umgehend Platz, als er Harry und Poppy sah. "Das ist keine erschöpfende Antwort, Poppy!" entgegnete Harry. "Ich kann das schlecht einschätzen", meinte Poppy. "Bisher hatte ich keine Patienten, die an einen Basil gebunden sind!" Mel mischte sich ein: "Bis Freitag wirst du wieder auf den Beinen sein!" "Und ich?" wollte Draco wissen. "Dich werde ich etwas länger hier behalten!" stellte Poppy fest. "Deine Wunden sind noch nicht alle geheilt. Und ich kann dich erst entlassen, wenn du mit deiner Blindheit klar kommst!" Draco seufzte. "Oh Freude." "Ist es hier bei mir so schlimm?" scherzte Poppy. Harry grinste: "Ja!" "Hey!" meinte Poppy empört. "Nichts gegen dich Poppy, aber ich kann mir schönere Orte als die Krankenstation vorstellen!" antwortete Harry. Sein Blick wanderte dabei zu den Fenstern hinter Poppy. Erschrocken sprang er aus dem Bett. Den erwarteten Schwindel konnte er diesmal schnell nieder kämpfen. "Harry, was wird das?" fragte Poppy entsetzt. "Es ist Vollmond!" kam die erschrockene Antwort von Harry. "Remus!" meinte Draco ebenso erschrocken. "Keine Sorge, Jungs!" Vayar hatte die Krankenstation betreten, als Harry aufgesprungen war. "Ich habe mich darum gekümmert!" "Warum bist du dann hier?" wollte Harry wissen. "Solltest du nicht bei Argus sein?" "Severus ist bei Remus", antwortete Vayar ruhig. "Ist das eine gute Idee?" wollte Draco wissen. "Er kann Remus und Argus als einziger lang anhaltend helfen!" stellte Vayar fest. "Hat Severus seine Scheu vor Argus schon so weit überwunden?" zweifelte Harry an. Vayar nickte: "Mach dir darum keine Sorgen!" "Wovon ist eigentlich die Rede?" wollte Yonathan wissen. Kurz zuvor hatte hatte der Elbenfürst Severus und Remus in der Halle von Rovena zurück gelassen. Rowenna hatte die Halle auf Vayars Geheiß hinter ihm verschlossen. Seit Remus mit nach Hogwarts gekommen war, hatte sich das Verhältnis zwischen ihm und Severus stark verändert. Anfangs war Severus noch immer alles andere als freundlich zu dem Werwolf gewesen. Erst als sie begonnen hatten, gemeinsam an einem Buch über Werwölfe zu arbeiten, hatte sich die Situation etwas entspannt. Nervös sah Severus immer wieder zu dem Gang, durch den Vayar verschwunden war. Er konnte den Elbenfürsten nicht wirklich verstehen. Remus hatte zwar einen weiter entwickelten Wolfsbanntrank eingenommen, doch es war keineswegs sicher, dass die Umwandlung ohne Harry ungefährlich ablaufen würde. Remus war da zuversichtlicher: "Wir haben es beim letzten Mal ausprobiert, Severus! Mit dem neuen Trank besteht weder für mich noch für irgend jemand anderen eine Gefahr!" "Zum letzten Vollmond war Harry in der Nähe. Jetzt ist er in der Krankenstation. Und Vayar ist auch sonst wo!" stellte Severus nervös fest. Gegen die Erinnerungen aus seiner Schulzeit konnte er nichts machen. "Wenn du willst, kannst du gehen! Du musst nicht hier bleiben, wenn du Angst hast!" stellte Remus fest. "Nein!" meinte Severus entschieden. "Ich lasse euch nicht allein!" Überrascht sah Remus ihn an: "Du hast Argus als einen Teil von mir akzeptiert?" "Natürlich!" antwortete Severus, als wäre alles andere vollkommen irrsinnig. "Schließlich ist er das. Und du hast doch selbst gesagt, dass du nicht mehr leben würdest, wenn er nicht gewesen wäre!" Remus nickte. Er war froh, dass Severus diese Ansicht hatte. Mit Wehmut musste er daran denken, dass Sirius den Wolf immer als einen Fremdkörper betrachtet hatte und diesem unglaublichen Hass entgegen gebracht hatte. Remus hatte noch so viel reden können, Sirius war nie von dieser Meinung abgewichen. Nach dem Vorfall mit Harry hatte sich diese Meinung nur noch mehr verfestigt. Als hätte Severus ihm diesen Gedanken angesehen, fragte er: "Warum läuft die Umwandlung in der Nähe von Vayar oder Harry eigentlich so reibungslos ab?" "Es liegt an der Magie der Elben und der Werwölfe", begann Remus zu erklären. "Während der Vollmondnächte reagieren diese beiden Magien aufeinander. Normalerweise ist die Magie der Werwölfe zur Zeit der Umwandlung wesentlich mächtiger, als die der Elben. Deshalb ist es den Werwölfen ein leichtes sich einen Elben während des Vollmondes zu unterwerfen und ihm die Magie zu entziehen. Gelingt es dem Elben jedoch, den Werwolf zu besiegen, so bannt die Anwesenheit des Elben die Magie des Wolfes fortan zu jedem Vollmond. - Als wir noch nicht wussten, dass Harry ein halber Elb ist, kam es kurz vor Beginn seiner vierten Klasse zu einem solchen Zwischenfall. Es war reiner Instinkt von Argus. Seine Magie wird schon wenige Tage vor Vollmond immer stärker und als ich in der Nacht vor dem Vollmond mit Harry allein war, übernahm die Magie jegliche Kontrolle über den Körper. Ich wandelte mich um und griff Harry an. Sirius kam rein, als ich Harry im Nacken gepackt hatte und ihn zu Boden drückte. Er schleuderte mich zur Seite und brachte Harry aus dem Raum. Die Magie eines Menschen ist im Vergleich zu der eines magischen Wesens relativ unbedeutend. Deswegen reagierten unserer beiden Magien so, als hätte Harry mich aus eigener Kraft besiegt." "Und bei Vayar war es ähnlich?" wollte Severus wissen. Sein Blick wanderte zu seiner Uhr. Noch höchstens zehn Minuten bis die Umwandlung beginnen würde. "Im ersten Krieg gegen Voldemort hatten Sirius und ich uns in diesen Wald verirrt, in dem sich Vayars Dorf befindet. Wir wussten nicht, dass sich Elben dort befanden. In der Vollmondnacht trafen wir auf Vayar. Ich weiß nicht wirklich, was er ausgerechnet in einer Vollmondnacht so weit weg von seinem Dorf zu suchen hatte. Es war das erste Mal, dass ich mich vollständig umgewandelt habe. Auch nur, um mich im nächsten Moment auf den Elben zu stürzen. Aber Vayar ist nicht umsonst einer der Fürsten. Es fiel ihm nicht schwer, mich zu besiegen", erzählte Remus. "Und was tat Black in dieser Situation?" fragte Severus. Er konnte den abfälligen Ton nicht aus seiner Stimme verbannen, während er über Sirius sprach. "Er sagte, es wäre alles so schnell gegangen, dass er keine Möglichkeit zum Reagieren gehabt hätte", antwortete Remus, ohne auf Severus’ Tonfall einzugehen. Im Grunde konnte er ihn verstehen. Sirius hatte Severus das Leben wirklich schwer gemacht. An Severus’ Stelle hätte Remus vermutlich nicht anders reagiert. Severus schnaubte: "Dabei hat er immer behauptet, er würde dich unter allen Umständen beschützen!" "Mich schon, aber niemals Argus", entgegnete Remus. "Er hat Argus immer gehasst. Sirius wollte nie einsehen, dass Argus ein Teil von mir ist!" "Warum hat er Argus gehasst?" wollte Severus wissen. Sie hatten bisher nie über Sirius und dessen Ansicht zu dem Wolf geredet. "Er kann doch nichts für eure Situation!" "Schon, aber das wollte Sirius nicht einsehen. Er war in dieser Hinsicht vollkommen stur", meinte Remus traurig. Er hatte so oft mit Sirius darüber geredet, doch dieser war nie von seinem Standpunkt abgewichen. "Black war schon immer ein Idiot! Was hast du nur an ihm gefunden?" murrte Severus. Remus antwortete nicht, musterte Severus nur schweigend. Hatte er wirklich gerade Eifersucht aus der Stimme des Tränkemeisters gehört? Ihm blieb nicht die Zeit, länger darüber nachzudenken. Der altbekannte Schmerz durchfuhr seinen Körper, als die Umwandlung einsetzte. Doch er verblasste fast augenblicklich wieder, während vor Remus Augen alles verschwamm. Er sah noch, wie Severus erschrocken aufsprang, bevor er es für einen Moment schwarz um ihn wurde. Dann fand er sich auf einer weiten, endlosen Wiese wieder. "Argus?" fragte er in die Stille hinein. Er kannte den Ort, an den er gelangte, wenn Argus die Kontrolle über ihren gemeinsamen Körper übernahm. Doch diesmal war es anders gewesen. "Ich bin hier!" stellte der Wolf fest. Remus erstarrte, als er zum ersten Mal dem Wesen gegenüber stand, dass ihm vor so vielen Jahren das Leben gerettet hatte. Längst hatte er die Hoffnung aufgegeben, dass er jemals mit dem Wolf würde sprechen können. Sekundenlang standen Argus und Remus sich gegenüber, bevor sich Remus in das Gras sinken ließ. Argus blieb ruhig vor ihm sitzen. "Danke!" war das erste, das Remus sagte, nachdem er seine Sprache wiedergefunden hatte. Argus lachte leise: "Ich verdanke dir genauso mein Leben, wie du das deine mir! Es gibt nichts zu danken!" "Du wärst einfach gestorben. Ich hätte hingegen ein Leben als Gefangener in meinem eigenen Körper geführt!" widersprach Remus. Eine Weile schwiegen sie. Keiner wusste wirklich, was er sagen sollte. Irgendwann fragte Remus: "Warum warst du damals dort, als Greyback mich biss?" "Ursprünglich war ich ein ganz normaler Wolf. Greyback kam irgendwann in mein Revier. In dem Kampf gegen ihn hatte ich keiner Chance. Doch anstatt einfach zu sterben, wanderte ich eine Zeit lang körperlos durch die Wälder. Ich folgte Greyback. Als er dich biss, ergriff ich die Chance und bändigte sein Gift in dir. Im Grunde war es egoistisch von mir", erzählte Argus. "Das ist doch egal", entgegnete Remus lächelnd. "Du hast mir damit geholfen, ob du es nun gewollt hattest oder nicht. Zu ändern ist es nun nicht mehr. Und du hast mir die Kontrolle über meinen Körper gelassen, obwohl du die Gelegenheit hattest, mich einfach zurück zu drängen!" Argus legte den Kopf schief. Dann stand er auf, schritt zu Remus und legte sich neben ihn, den Kopf auf Remus’ Schoß. "Ich bin froh, dass du mich akzeptiert hast!" brummte er zufrieden. "Es hat lange gedauert", murmelte Remus, während er den Wolf zwischen den Ohren kraulte. "Wie du schon sagtest, wichtig ist nur das, was jetzt ist!" stellte Argus fest. "Ja", stimmte Remus ihm zu. Trauer übermannte ihn, als seine Gedanken abschweiften. "Was hast du?" fragte Argus besorgt. "Würde Sirius noch leben, wäre das hier nicht möglich!" stellte Remus leise fest. "Du solltest keine Schuldgefühle darüber haben, was du fühlst!" meinte Argus. Remus seufzte: "Ich weiß. Aber manchmal fühle ich mich, als würde ich Sirius verraten." "Sirius hat nicht das Recht zu fordern, dass du ihm auch nach seinem Tod noch treu bleibst!" stellte Argus fest. "Ich weiß das alles!" wiederholte Remus. "Und trotzdem macht du dir solche Gedanken?" fragte Argus. "Sirius Tod hinzunehmen ist noch immer schwer. Und gleichzeitig muss ich mit den Gefühlen für Severus klar kommen. Dass wir jetzt hier sind, heißt nicht, dass er sie erwidert. Es beweist lediglich, dass er uns als ein Ganzes akzeptiert hat und dass wir beide ihm vertrauen!" stellte Remus fest. "Und warum wird er dann gerade fast verrückt vor Sorge?" wollte Argus lächelnd wissen. "Was?" fragte Remus. Severus konnte nicht bestreiten, dass ihn langsam die Panik übermannte. Nachdem Severus sich dafür verteufelt hatte, dass er mal wieder schneller gesprochen als gedacht hatte, war er für einen Moment unaufmerksam gewesen. Der Blick, mit dem Remus ihn gemustert hatte, hatte ihn verwirrt gehabt. Dann jedoch waren die Bernsteine, die ihn so aufmerksam gemustert hatten, trübe geworden und Remus war einfach nach hinten gekippt. Severus war sofort neben ihm gewesen, doch Remus hatte nicht reagiert. Ein Blick auf die Uhr hatte Severus verraten, dass die Umwandlung schon längst hätte beginnen müssen. Von Argus gab es jedoch keine Anzeichen. Von Remus genauso wenig, sah man von dessen reglosem Körper ab. Zuerst hatte Severus sich gefragt, ob mit dem neuen Trank etwas nicht in Ordnung war. Doch daran konnte es eigentlich nicht liegen. Sie hatten diesen immerhin schon das letzte und vorletzte Mal verwendet. Noch während er darüber nach dachte, ob er das Risiko eingehen konnte, Remus in die Halle von Godric zu bringen, war ihm aufgefallen, dass der Gang dorthin verschlossen war. Nur für einen Moment wunderte er sich darüber, bevor er verbissen versuchte, heraus zu finden, was mit Remus geschehen war. Nach wenigen Minuten hatte er es jedoch aufgegeben. So weit er feststellen konnte, war mit Remus alles in Ordnung. Es gab beim besten Willen nichts, das diese Ohnmacht hervor gerufen haben könnte. Severus wusste nicht mehr, wie lange er nun schon neben Remus saß und darauf wartete, dass sich irgendetwas änderte. Es machte ihn wahnsinnig, dass er nichts tun konnte, außer zu warten. Doch er war hier eingeschlossen und trug nichts bei sich, außer seinem Zauberstab. Unbewusst hatte er nach Remus Hand gegriffen, die nun schlaff in seiner lag. Nach schier endloser Zeit öffnete Remus die Augen. Etwas desorientiert starrte er einen Moment an die Decke. "Remus!" meinte Severus erleichtert. "Was ist geschehen?" "Ich habe Argus getroffen", stellte Remus fest, während er seine Hand mit der von Severus verflocht. Dieser nahm davon nur am Rande Notiz. "Was?" "Ich konnte mich mit Argus treffen", wiederholte Remus. "Weil du über meinen - unseren Körper gewacht hast!" Severus schüttelte verwirrt den Kopf: "Warst du deshalb plötzlich bewusstlos?" Remus nickte und setzte sich auf, ohne Severus Hand los zu lassen. "Keiner von uns beiden hat zu diesem Zeitpunkt die Kontrolle über unsere Körper gehabt. Wir konnten trotzdem alles hören und sehen, was um uns herum geschah." Langsam konnte Severus wieder denken. Deshalb stellte er auch sogleich die nächste Frage: "Ihr habt beide unabhängig voneinander erzählt, ihr hättet noch nie miteinander sprechen können. Warum hat das jetzt auf einmal funktioniert?" "Du hast es möglich gemacht", meinte Remus lächelnd. "Da bei diesem Treffen unser Körper vollkommen schutzlos war, brauchten wir eine Person, der wir beide bedingungslos vertrauen und die uns als das nimmt, was wir sind." "Ihr vertraut mir?" fragte Severus überrascht. "Nach allem, was ich euch in den letzten Jahren an den Kopf geworfen habe?" Remus nickte. "Aber warum?" wollte Severus wissen. Remus atmete tief durch, bevor er vorsichtig sagte: "Gefühle gehen seltsame Wege, Severus!" Severus musterte Remus schweigend. Er wusste nicht, ob er nicht zu viel in diese Worte hinein interpretierte, ob Remus diese Worte nicht vielleicht anders meinte, als er sie verstehen wollte. Bisher hatte Remus nicht den Eindruck erweckt, als sei er über die Gefühle zu Sirius hinweg. Trotz dieser Zweifel beugte Severus sich vor und fing Remus Lippen zu einem scheuen Kuss ein. Er unterbrach den Blickkontakt dabei nicht, bis Remus Augen zu fielen und der Werwolf sich gegen ihn lehnte, den Kuss erwiderte. "Ich liebe dich", wisperte Remus kurze Zeit später. Nach einem mentalen Einspruch durch Argus verbesserte er: "WIR lieben dich!" Severus lächelte und küsste Remus erneut. Dann meinte leise: "Ich liebe euch auch!" Unzählige Küsse folgten, bis sie auf dem weichen Teppich vor dem Kamin schließlich einschliefen. Severus machte sich keine Gedanken darüber, warum Remus sich nicht verwandelte. Und keiner von beiden bemerkte, wie sich der Zugang zu Godrics Halle wieder öffnete. Den nächsten Morgen verbrachte Severus damit, Remus ausführlich beim Schlafen zu beobachten. Nun kam ihm auch die Frage nach der ausgebliebenen Verwandlung. Doch er hielt sich nicht lange mit der Suche nach einer Antwort auf. "Morgen", murmelte Remus verschlafen und kuschelte sich noch näher an Severus. Severus lachte leise: "Ein Morgenmuffel, was?" "Nein, eigentlich nicht", antwortete Remus. "Aber Argus und ich können uns jetzt jederzeit unterhalten und der Wolf meint, es wäre höchste Zeit zum Aufstehen!" "Wenn der Unterricht diese Woche nicht ausfallen würde, hätte er recht!" meinte Severus. "Wieso ist die Verwandlung letzte Nacht ausgeblieben?" "Wir sind nicht länger an den Vollmond gebunden", erklärte Remus. "Wir können uns verwandeln, wann wir wollen. Ähnlich wie ein gewöhnlicher Animagus. Nur, dass wir mit der Verwandlung auch die Kontrolle über den Körper tauschen!" "Dann fällt auch die Umwandlung zu jedem Vollmond aus?" wollte Severus wissen. Remus nickte. "Das macht einiges einfacher!" stellte Severus lächelnd fest. Remus runzelte die Stirn: "Was meinst du?" "Ich konnte meinen Bericht gestern nicht beenden, weil Vayar plötzlich gegangen ist und uns dadurch ablenkte", begann Severus. "Dass Yonathan Logan Dumbledores Platz eingenommen hat, weißt du ja bereits. Nachdem Arol endlich zur Vernunft gekommen war, hat Yonathan die Lehrer versammelt und gefragt, wer jemanden kennt, der jetzt für den Rest des Schuljahres und wahrscheinlich auch für das nächste Jahr den Posten für Verteidigung übernimmt. Ich meinte, ich wüsste wo du seist und würde dich fragen!" Überrascht hob Remus den Kopf und sah Severus ungläubig an: "Und da hat keiner etwas dagegen gesagt?" "Nein", meinte Severus lächelnd. "Alle würden sich freuen, wenn du ins Lehrerkollegium zurückkehren würdest! Natürlich nur, wenn du willst!" "Natürlich nehm ich das Angebot an!" stellte Remus freudig fest. "Sehr schön", meinte Severus. Er gab Remus einen kurzen Kuss, bevor er aufstand und Remus mit auf die Beine zog. "Dann sollten wir hoch und Yonathan Bescheid sagen! Und Mittag gibt es auch bald!" ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Mit reichlich verspütung geht es hier auch weiter. Entschuldigt bitte. Einige von euch haben ja schon länger darauf gewartet, dass ich mal wieder etwas über Remus und Severus schreibe. Ich hoffe ihr seid mit der zweiten Hälfte des Kapitels zu frieden ^^ Ich mache lieber keine Versprechen darüber, wann das nächste Kapitel kommt. Vielleicht schaffe ich es noch zu schreiben, bis ich morgen Nachmittag los fahre. Ansonsten kann ich es erst in einer Woche an meine Beta schicken. Aber ich bemühe mich, dass es nicht wieder so lange dauert! So, nun zu den schönen Dingen ^^ Die Antworten auf eure lieben Kommis: Animexx: @taeddyx: Ja, Arol ist schon ziemlich stur. Aber Harry (oder auch ich xD) hat ihn in den letzten Kapiteln wirklich etwas vernachlässigt. Und zu Dumbledore... ich glaube, hier muss ich den mal ein ganz klein wenig in in Schutz nehmen... würdest du die einzige Möglichkeit, die du hast, um dich zu verteidigen, weglegen, wenn du eine 50 Meter lange Schlange vor dir hast? Auch Dumbledore ist nur ein Mensch und wird ab und zu mal von seiner Angst kontroliert xD Vielen lieben Dank @Yami-san, Figlia_del_Diavolo, Trini-chan07, Dranza-chan, MikaChan88 ff.de: Auch hier lieben Dank @LadyLivr, InaBau, KuraiHanna, ambar, TC2509, sternenfalke, Saturn-chan, Niviana, MoniMahoni und Kerry. Und noch mal an alle: Entschuldigt die Verspätung! Ich weiß, dass das wirklich fies war. *drop* Und noch eine zweite Anmerkung für all: Hab ich irgendwann mal erwähnt, dass Draco jemals wieder wird sehen können? So weit ich weiß nicht... Was Poppy gesagt hat zählt da nicht xD Der arme Draco wird sein Augenlicht nicht wieder erlangen! So, bis zum nächsten Mal ^^ tanguna Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)